gewalt:geht gar nicht
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Vorwort<br />
Vorwort<br />
Liegt Gewaltausübung in den menschlichen<br />
Genen oder ist sie gesellschaftlich<br />
bedingt? Eine Frage, über die sich Fachleute<br />
endlos streiten können. Wie auch<br />
immer, Tatsache ist jedenfalls, dass Gewalt<br />
ein Teil der Menschheitsgeschichte ist. Die<br />
Geschichte ist voll von Gewaltexzessen.<br />
Herrschaftsbereiche, Staaten, Religionen,<br />
Ideologien wurden eher durch Gewalt geschaffen<br />
oder erweitert, als durch Überzeugungskraft.<br />
Gewalt wurde und wird daher<br />
noch immer als Erweiterung des<br />
eigenen Machtbereiches angesehen.<br />
Mit der Entwicklung der Menschheit<br />
trat, vor allem in den zivilisierteren<br />
Ländern, die öffentliche Gewalt gegen die<br />
eigene Bevölkerung in den Hintergrund.<br />
Die gezielt eingesetzte staatliche Gewalt<br />
gehört in unseren Breiten der Vergangenheit<br />
an. Verschwunden ist deshalb die Gewalt<br />
aus unserer Gesellschaft noch lange<br />
<strong>nicht</strong>. Die staatliche Gewalt ist nur der zivilen<br />
gewichen. Gewalt tritt heute viel subtiler<br />
und verdeckter auf. Häufig ist die körperliche,<br />
physische Gewalt der psychischen<br />
gewichen. Das Problem der Gewaltausübung<br />
hat sich in den zwischenmenschlichen,<br />
zivilen Bereich verlagert.<br />
Eine besondere hässliche Ausprägung<br />
der Gewalt ist die häusliche Gewalt (domestic<br />
violence). Menschen, die zueinander<br />
stehen sollten, die im gleichen Haushalt<br />
wohnen, wo man Schutz und<br />
Geborgenheit erwartet, bekämpfen sich<br />
<strong>nicht</strong> selten verbissener als Fremde. Lange<br />
Zeit wurde häusliche Gewalt als privates<br />
Problem angesehen, eingestuft und bagatellisiert.<br />
Erst in den letzten Jahren kam<br />
man zu der Einsicht, dass häusliche Gewalt<br />
verhinderbar ist und der Ansatz zur allgemeinen<br />
Gewaltbekämpfung an der Quelle,<br />
der Familie, beginnen muss.<br />
Wie auch bei allen anderen kriminellen<br />
Delikten, und Gewalt ist kriminell, beginnt<br />
die Bekämpfung mit Aufklärung.<br />
Wenn man die Ursachen kennt, die Beweggründe<br />
der Täter, die Verhaltensmuster der<br />
Opfer und die Möglichkeiten den Kreislauf<br />
zu durchbrechen, sind auch Erfolge möglich.<br />
Die vorliegende Broschüre der IPA ist<br />
nur ein Stein eines Puzzles, der dazu<br />
beitragen soll, Gewalt aus unserer Gesellschaft<br />
zu verbannen.<br />
Otto König<br />
Generalsekretär der International Police Association (IPA)<br />
Österreichische Sektion<br />
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