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Ein afrikanisches Kind, ein deutsches Kind, ein türkisches Kind, ein ...

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<strong>Ein</strong> <strong>afrikanisches</strong> <strong>Kind</strong>,<br />

<strong>ein</strong> <strong>deutsches</strong> <strong>Kind</strong>,<br />

<strong>ein</strong> <strong>türkisches</strong> <strong>Kind</strong>,<br />

<strong>ein</strong> behindertes <strong>Kind</strong>,<br />

drücken ihre Hände in Lehm!<br />

Und nun geh`hin und sag:<br />

Welche Hand ist von wem?<br />

Gebt den <strong>Kind</strong>ern ihren Platz, Gebt den <strong>Kind</strong>ern ihren Platz,<br />

dass <strong>ein</strong> jedes Liebe hat, dass <strong>ein</strong> jedes Freude hat,<br />

doch die Liebe die es braucht, doch die Freude, die es braucht,<br />

musst Du ihm geben. musst Du ihm geben.<br />

Es braucht D<strong>ein</strong>e Zärtlichkeit, Es braucht Dich und D<strong>ein</strong>e Zeit,<br />

Sehnsucht und Geborgenheit. innige Verbundenheit.<br />

Alle Liebe, die Du hast, Alle Freude, die Du hast,<br />

braucht es zum Leben. braucht es zum Leben.<br />

Gebt den <strong>Kind</strong>ern ihren Platz, Gebt den <strong>Kind</strong>ern ihren Platz,<br />

dass <strong>ein</strong> jedes Frieden hat, dass <strong>ein</strong> jedes Träume hat,<br />

doch den Frieden, den es braucht, doch die Träume die es braucht,<br />

müssen wir geben. musst Du ihm geben.<br />

Fangt darum gem<strong>ein</strong>sam an, dass es mit Dir träumen kann,<br />

dass der Frieden wachsen kann. Lass es nah an Dich heran,<br />

Schaffe Frieden! D<strong>ein</strong> <strong>Kind</strong> Alle Träume, die Du hast,<br />

Wird ihn weitergeben. braucht es zum Leben.


Die Stadt Stadtallendorf<br />

Stadtallendorf ist <strong>ein</strong>e Kl<strong>ein</strong>stadt, die ca. 25 km östlich von Marburg liegt. In Stadtallendorf<br />

mit fünf dörflichen Stadtteilen leben ca. 22 000 Menschen.<br />

Das Besondere an Stadtallendorf ist, dass hier <strong>ein</strong> Viertel der Gesamtbevölkerung aus 60<br />

Nationen sind, die seit Jahrzehnten hier leben und arbeiten. Sie bestimmen das vielfältige<br />

Stadtbild mit.<br />

In Stadtallendorf gibt es <strong>ein</strong>e große Eisengießerei und <strong>ein</strong>en großen Süßigkeitenhersteller,<br />

die zwei größten Arbeitgeber in Stadtallendorf.<br />

Der Träger unserer <strong>Kind</strong>ertagesstätte<br />

Träger:<br />

<strong>Kind</strong>erzentrum<br />

Weißer St<strong>ein</strong>, e.V.<br />

Magdeburger Str. 1a, 35041 Marburg<br />

Folgende Institutionen gehören zum <strong>Kind</strong>erzentrum Weißer St<strong>ein</strong>:<br />

- <strong>Kind</strong>ertagesstätte Marburg/Wehrda<br />

- <strong>Kind</strong>ertagesstätte Sonnenblume Wehrda<br />

- <strong>Kind</strong>ertagesstätte Altenvers<br />

- <strong>Kind</strong>ertagesstätte Bad Endbach u. Wommelshausen<br />

- <strong>Kind</strong>ertagesstätte Stadtallendorf<br />

- <strong>Kind</strong>ertagesstätte Hommertshausen<br />

- <strong>Kind</strong>ertagesstätte Erdhausen<br />

- <strong>Kind</strong>ergruppe Runzhausen<br />

- Frühförder- und Beratungsstelle Marburg<br />

- Beratungsstelle „Null bis Sechs“<br />

Kosten und Gebühren:<br />

Für alle <strong>Kind</strong>er gelten die <strong>Kind</strong>ertagesstättengebühren der Stadt Stadtallendorf. Die Eltern<br />

zahlen als <strong>Kind</strong>ergartengebühr den jeweiligen Beitragssatz der Stadt (z.Zt. 95 Euro/Monat;<br />

für unter drei Jahren 118,75 Euro/Monat), sowie <strong>ein</strong>e monatliche Bastel- und Spielpauschale<br />

von 5,20 Euro/Monat und <strong>ein</strong>e Essenspauschale von 50,00 Euro/Monat (Mittagessen und<br />

Getränke).<br />

Alle Beiträge werden durch Bank<strong>ein</strong>zug abgerechnet. Bei Fragen, die ihre Abrechnung<br />

betreffen, wenden sich die Eltern an die Leiterin der <strong>Kind</strong>ertagesstätte (Tel.-Nr.<br />

06428/93190).


Unsere integrative <strong>Kind</strong>ertagesstätte...<br />

... setzt sich aus drei integrativen Gruppen zusammen. In jeder Gruppe werden fünf<br />

behinderte und zehn nichtbehinderte <strong>Kind</strong>er gefördert und betreut. Außerdem gibt es drei<br />

Plätze für <strong>Kind</strong>er unter drei Jahren.<br />

Unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen:<br />

Angestellt in unserer <strong>Ein</strong>richtung sind 9 Erzieherinnen und <strong>ein</strong>e freigestellte Erzieherin, die<br />

die <strong>Ein</strong>richtung leitet. Außerdem beschäftigen wir jedes Jahr zwei Zivildienstleistende und<br />

<strong>ein</strong>e Praktikantin in der Ausbildung zur Soz. Assistentin sowie <strong>ein</strong>e Person im Freiwilligen<br />

Sozialen Jahr.<br />

Die therapeutische Versorgung für die behinderten <strong>Kind</strong>er umfasst Beschäftigungstherapie,<br />

Krankengymnastik und Logopädie.<br />

<strong>Ein</strong>e Küchenhilfe unterstützt uns bei der Essensausgabe und dem R<strong>ein</strong>igen des Geschirrs.<br />

In dieser Zeit sind wir für die <strong>Kind</strong>er und Eltern da:<br />

Die Betreuungszeit der <strong>Kind</strong>ertagesstätte ist von:<br />

Mo- Do von 7:30 Uhr bis 16:00 Uhr (Spätdienst bis 17:00 Uhr)<br />

Fr von 7:30 Uhr bis 15:00 Uhr (Spätdienst bis 16:00 Uhr)<br />

Die „Spiel – Räume“ der <strong>Kind</strong>ertagesstätte<br />

Die Räumlichkeiten unserer <strong>Kind</strong>ertagesstätte gliedern sich in:<br />

Erdgeschoss:<br />

- Gruppenraum der Sternenkinder. In diesem Raum haben die <strong>Kind</strong>er die Möglichkeit<br />

sich mit <strong>ein</strong>em größeren Angebot für Bau – und Konstruktionsmaterialien<br />

aus<strong>ein</strong>ander zu setzen.<br />

- Essraum – hier können die <strong>Kind</strong>er im Vormittagsbereich Tischspiele ausprobieren. Im<br />

hinteren Bereich wird montags bis donnerstags Frühstück angeboten.<br />

- Gruppenraum der Mondkinder. In diesem Raum haben die <strong>Kind</strong>er die Möglichkeit<br />

sich mit <strong>ein</strong>em größeren Angebot von Materialien zum kreativen Gestalten und<br />

Basteln zu beschäftigen.<br />

Neben der Mondgruppe, befindet sich <strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>erer Raum, in dem die <strong>Kind</strong>er nach<br />

Absprache auch mal all<strong>ein</strong>e spielen dürfen, es ist aber k<strong>ein</strong> „Toberaum“, sondern als<br />

Rückzugsmöglichkeit oder für ruhigere Spiele gedacht.<br />

- Küche, Bad- und Toilettenraum für die <strong>Kind</strong>er, Garderobenraum<br />

Erster Stock:<br />

- Gruppenraum der Sonnengruppe. In diesem Raum haben die <strong>Kind</strong>er die Möglichkeit<br />

sich schwerpunktmäßig mit <strong>ein</strong>em größeren Angebot für Rollenspiele aus<strong>ein</strong>ander zu<br />

setzen. Dort ist auch Platz und Ruhe, um sich Bücher anzuschauen, oder vorlesen zu<br />

lassen. Am Rollenspielraum angegliedert finden die <strong>Kind</strong>er <strong>ein</strong>en kl<strong>ein</strong>en<br />

Bewegungsraum, in dem sie ihrem Bewegungsdrang in <strong>ein</strong>er kl<strong>ein</strong>eren Gruppe<br />

nachgehen können.


- <strong>Kind</strong>erküche – ist direkt an der Sonnengruppe und wird regelmäßig zum Backen oder<br />

Kochen benutzt.<br />

- Büro und Personalraum<br />

- Bewegungsraum mit Materialkammer – der Bewegungsraum ist täglich für die <strong>Kind</strong>er<br />

bespielbar. Dort können sie ihren Bedürfnissen nach Bewegung frei oder angeleitet<br />

nachkommen. Dazu Seite:45<br />

- Bad- und Toilettenräume für die Sonnenkinder und für Erwachsene<br />

Untergeschoss:<br />

- Großer Schlaf- und Ruheraum, Personaltoiletten<br />

Alle Räume können nach Absprache von <strong>Kind</strong>ern und Erwachsenen genutzt werden.<br />

Wie wir <strong>ein</strong>e Gruppe zusammenstellen<br />

Welche <strong>Kind</strong>er welcher Gruppe zugeordnet werden, hängt von bestimmten<br />

gruppendynamischen Gesichtspunkten ab. Um <strong>ein</strong>e harmonische und ausgewogene<br />

<strong>Kind</strong>ergruppe zu erhalten, müssen wir spezielle Kriterien beachten.<br />

Es ist wichtig <strong>ein</strong>e altersgemischte Gruppe zusammenzustellen, da z.B. das Lernen sozialer<br />

Fähigkeiten über Vorbildfunktion der <strong>Kind</strong>er unter<strong>ein</strong>ander <strong>ein</strong>er großen Bedeutung<br />

zukommt. So lernen die „Großen“ auf die „Kl<strong>ein</strong>en“ Rücksicht zu nehmen und können ihnen<br />

bei alltäglichen Verrichtungen wie Ankleiden behilflich s<strong>ein</strong>.<br />

Das Verhältnis der Anzahl Jungen/Mädchen in <strong>ein</strong>er Gruppe, sollte ausgewogen s<strong>ein</strong>, damit<br />

nicht <strong>ein</strong> bestimmtes Rollenverhalten das Gruppengeschehen dominiert.<br />

Integration heißt nicht nur behinderte und nichtbehinderte <strong>Kind</strong>er aufzunehmen, sondern<br />

auch <strong>Kind</strong>er verschiedener Nationalitäten. Auch hier sollte <strong>ein</strong> ausgewogenes Verhältnis<br />

bestehen, damit die <strong>Kind</strong>er zum Beispiel im sprachlichen Bereich von<strong>ein</strong>ander profitieren<br />

können.<br />

Plätze für behinderte <strong>Kind</strong>er sollten so besetzt werden, dass <strong>Kind</strong>er mit unterschiedlichen<br />

Behinderungsformen in <strong>ein</strong>er Gruppe sind, damit nicht zum Beispiel <strong>ein</strong> zu hoher<br />

Pflegeaufwand die Mitarbeiter/Innen zeitlich festlegen. Sonst können sie sich anderen<br />

Aufgaben, wie Akzeptanz und Toleranz der nichtbehinderten <strong>Kind</strong>er im Sinne des<br />

integrativen Gedankens zu fördern, weniger widmen.<br />

Die Arbeit im <strong>Kind</strong>ergarten heute<br />

WODURCH UNSERE ARBEIT IN DER INTEGRATIVE<br />

KINDERTAGESSTÄTTE STADTALLENDORF MITGEPRÄGT UND<br />

MITBESTIMMT WIRD:<br />

Obwohl Stadtallendorf <strong>ein</strong>e Kl<strong>ein</strong>stadt im ländlichen Gebiet ist, gibt es heute kaum noch<br />

natürliche Lebensräume und Plätze zum Spielen. Das Bild der Stadt und der näheren<br />

Umgebung ist geprägt von hohem Verkehrsaufkommen, künstlich geschaffenen, kahlen<br />

<strong>Ein</strong>kaufspassagen und Industrieflächen. Häufig sind die Möglichkeiten der <strong>Kind</strong>er<br />

Erfahrungen in der Natur zu machen, durch notwendige Verbote beschnitten. Hinzu kommt<br />

oft die <strong>Ein</strong>schränkung der Bewegungs- und Erfahrungsmöglichkeiten, durch zu kl<strong>ein</strong>e<br />

Wohnungen. K<strong>ein</strong> Wunder, dass in solchen Situationen allzu oft kindgemäße Erfahrungen<br />

und Handlungen ihren <strong>Ein</strong>satz in Fernsehen und Videospielen finden.


Erlebnisse aus zweiter Hand.......<br />

Das Erleben der <strong>Kind</strong>er findet immer mehr im Konsum statt, Fernsehen, Video- und<br />

Computerspiele, Spielsachen in großen Mengen, Freizeitparks,... .<br />

Kreative Handlungsmöglichkeiten sind größtenteils verbaut. Die Werbung mit <strong>Kind</strong>ern für<br />

<strong>Kind</strong>er gaukelt den Eltern Lösungsangebote in Form von Waren vor. Die Neugier der <strong>Kind</strong>er,<br />

wird nur sch<strong>ein</strong>bar vom Spielzeugkonsum befriedigt, denn auch hier sind die Erfahrungen die<br />

<strong>Kind</strong>er machen können, schon vorgegeben. Freiräume, in denen die <strong>Kind</strong>er ihre Neugier und<br />

ihren Erfahrungshunger befriedigen können, wie ihre Eltern sie noch kennen, gibt es heute<br />

kaum noch.<br />

Die Inhalte von Fernsehsendungen stimmen häufig mit der Realität der <strong>Kind</strong>er nicht über<strong>ein</strong>.<br />

Sie werden mit Problemen belastet, die sie noch nicht verarbeiten können, wie zum Beispiel<br />

Gewalt und Sexualität.<br />

Auf diese Umwelt, die <strong>ein</strong>em gesunden Aufwachsen der <strong>Kind</strong>er nur wenig Möglichkeiten<br />

<strong>ein</strong>räumt, reagieren diese häufig mit Konzentrationsstörungen, Aggressivität, Müdigkeit und<br />

dem Anspruch auf immer extremere Reize.<br />

Mit all diesen <strong>Ein</strong>flüssen und den daraus entstehenden Problemen, wie mangelndes<br />

Zugehörigkeitsgefühl, Verunsicherung, Ver<strong>ein</strong>zelung, Ausgrenzung,..., setzen wir uns in der<br />

täglichen Arbeit aus<strong>ein</strong>ander, um <strong>Kind</strong>ern und Eltern verstehen zu können und ihnen gerecht<br />

zu werden.


3 WICHTIGE FRAGEN.................<br />

.............................................SIND DIE GRUNDLAGEN<br />

UNSERER PÄDAGOGISCHEN ARBEIT<br />

Was braucht das <strong>Kind</strong>?<br />

Was brauchen die Eltern?<br />

Was brauchen die Mitarbeiter/Innen?<br />

Was brauchen die <strong>Kind</strong>er heute?<br />

Die <strong>Kind</strong>ertagesstätte ist der gem<strong>ein</strong>same Lebensraum für die <strong>Kind</strong>er und für uns. Alle<br />

<strong>Kind</strong>er, ob mit Behinderung oder ohne, ob aus <strong>ein</strong>em anderen Land oder nicht, bringen<br />

individuelle Fähigkeiten mit in die <strong>Kind</strong>ertagesstätte. Das heißt für uns gibt es k<strong>ein</strong>e<br />

Sonderpädagogik, sondern e i n e Pädagogik, die für alle <strong>Kind</strong>er zutrifft.<br />

Dazu gehört, den <strong>Kind</strong>ern und uns klarzumachen, das „Anderss<strong>ein</strong>“ nicht gleich „unnormal“<br />

bedeutet, dass niemand ausgeschlossen wird, sondern <strong>ein</strong> Mit<strong>ein</strong>ander in allen Situationen<br />

möglich ist.<br />

Wir sehen das <strong>ein</strong>zelne <strong>Kind</strong> und „holen“ es da ab, wo es sich momentan befindet. Durch<br />

intensive Beobachtung sehen wir was die <strong>Kind</strong>er brauchen:<br />

- Sicherheit und Vertrauen<br />

- Zugehörigkeit, Angenommens<strong>ein</strong> und Verständnis<br />

- Teilnahme an Gruppenaktivitäten nach s<strong>ein</strong>en individuellen Möglichkeiten<br />

- Die Möglichkeit das zu tun was es gerne möchte, ihm ermöglichen sich zu bewegen,<br />

Phantasie zu entwickeln<br />

- Erfahrungen im Umgang mit anderen Menschen, anderen Kulturen, Lebensweisen,...<br />

- Verschiedene Anregungen und Hilfen zur Bewältigung von Konflikten oder<br />

Aus<strong>ein</strong>andersetzungen mit anderen, wenn es selbst an s<strong>ein</strong>e Grenzen kommt<br />

- Unterstützung, verschiedene Menschen mit ihren Besonderheiten kennen zu lernen<br />

- Spaß und Freude<br />

- Natur – als Alternative zur Fernseh- und Spielzeugwelt<br />

- <strong>Ein</strong>en klaren Rahmen und verschiedene Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten, in dem<br />

es sich entwickeln kann<br />

- Zeit und Zuwendung<br />

- Die Sicherheit, Schwächen bei sich und anderen wahrzunehmen und sie zuzulassen


Wir möchten den <strong>Kind</strong>ern Zeit und Raum geben, Geborgenheit und <strong>ein</strong><br />

Zugehörigkeitsgefühl. Wir möchten, dass sie mit der Natur und den<br />

Elementen aufwachsen, sie unterstützen und dass sie ihre Phantasie<br />

entfalten können!<br />

Was brauchen die Eltern heute?<br />

Eltern sind Experten für ihr <strong>Kind</strong>. Pädagogische Fachkräfte sind durch ihre Fachkompetenz<br />

in der Lage, familiäre Erziehungskonzepte und Alltagsgestaltung zu hinterfragen, auch wenn<br />

sie k<strong>ein</strong>e eigenen <strong>Kind</strong>er haben. <strong>Ein</strong>en Großteil des Tages verbringen die <strong>Kind</strong>er in unserer<br />

<strong>Kind</strong>ertagesstätte. Deswegen ist <strong>ein</strong>e Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern/Innen und<br />

Eltern sehr wichtig. Zum <strong>Ein</strong>en um unterschiedliche Erfahrungen über das <strong>Kind</strong><br />

auszutauschen, und zum Anderen <strong>ein</strong>e gegenseitige Akzeptanz zu schaffen und <strong>ein</strong><br />

umfassendes Verständnis für die Entwicklung des <strong>Kind</strong>es zu bekommen.<br />

Unser Ziel ist es:<br />

- dass Eltern sich wohl fühlen<br />

- dass in unsere Fähigkeiten vertraut wird und wir von den Eltern unterstützt werden,<br />

indem wir uns regelmäßig austauschen<br />

- Anregungen und Ideen von Eltern aufzugreifen<br />

- dass Kritikpunkte bezüglich unserer Arbeit von Eltern angesprochen werden können<br />

Wie wir bisher mit Eltern ins Gespräch gekommen sind:<br />

- durch Tür- und Angelgespräche (immer möglich)<br />

- in <strong>Ein</strong>zelgesprächen ( nach Ver<strong>ein</strong>barung)<br />

- bei Hausbesuchen<br />

- auf Elternabenden<br />

- bei gem<strong>ein</strong>samen Festen<br />

- auf Ausflügen<br />

Eltern haben möglicherweise andere Erziehungskonzepte als wir. Die gegenseitige<br />

Abwertung würde zu Konflikten im Zusammenleben mit dem <strong>Kind</strong> führen. Wir wünschen uns<br />

<strong>ein</strong>e Annäherung oder Klärung, indem wir Gem<strong>ein</strong>samkeiten und Unterschiede aussprechen<br />

und <strong>ein</strong>e gem<strong>ein</strong>same Basis, zum Wohl des <strong>Kind</strong>es, finden.


Der Elternbeirat - die Elternvertretung in unserer <strong>Kind</strong>ertagesstätte<br />

Aufgaben, Rechte und Pflichten:<br />

- Anliegen der <strong>Kind</strong>ertagesstätte nach außen hin vertreten<br />

- Mitarbeiten in der Öffentlichkeitsarbeit<br />

- Selbständig arbeiten<br />

- Mitgestalten und Mitarbeiten bei Festen<br />

- Mitspracherecht in <strong>Kind</strong>ertagesstättenangelegenheiten wahrnehmen<br />

- Regelmäßige Elternbeiratssitzungen (nach Bedarf)<br />

- Ansprechpartner für Eltern, um deren Anliegen zu vertreten<br />

Was brauchen die Mitarbeiter/Innen heute?<br />

Unser Team setzt sich aus unterschiedlichen Berufsgruppen zusammen, Erzieher/Innen,<br />

Heilerziehungspfleger, Therapeuten/Innen, Zivildienstleistende, Hausmeister und<br />

R<strong>ein</strong>igungspersonal.<br />

Das gem<strong>ein</strong>same Ziel in der Zusammenarbeit ist es, die <strong>Kind</strong>er mit ihren individuellen<br />

Fähigkeiten und Schwierigkeiten in ihrer Gesamtentwicklung zu unterstützen, deren<br />

Selbständigkeit und Unabhängigkeit zu fördern.<br />

Neben dem täglichen Austausch gibt es auch die gem<strong>ein</strong>samen wöchentlichen Team- und<br />

Gruppensitzungen, die die Zusammenarbeit unterstützen und in denen vor allem inhaltliche<br />

Themen besprochen werden.<br />

Absprachen verhindern <strong>ein</strong> Gegen<strong>ein</strong>ander arbeiten – lockere unkonventionelle Kontakte<br />

erleichtern die Zusammenarbeit.<br />

Zivildienstleistende haben <strong>ein</strong>e gesonderte Stellung im Team:<br />

- sie sind vorrangig der Betreuung <strong>ein</strong>es schwerstbehinderten <strong>Kind</strong>es zugeteilt, dass<br />

bedingt <strong>ein</strong>e Aus<strong>ein</strong>andersetzung mit Pädagogik<br />

- sie unterstützen das pädagogische Personal im Alltag durch pflegerische Tätigkeiten,<br />

Begleitung zu Therapien, Füttern,...<br />

Sie werden durch <strong>ein</strong>en mehrwöchigen <strong>Ein</strong>führungslehrgang auf ihre Aufgaben vorbereitet.


Zusammenarbeit im Team......... das b<strong>ein</strong>haltet Kooperation<br />

Mit<strong>ein</strong>ander zu arbeiten ist <strong>ein</strong> Lernprozess und b<strong>ein</strong>haltet <strong>ein</strong> ständiges Aus<strong>ein</strong>andersetzen<br />

mit:<br />

a. den Voraussetzungen, die in der eigenen Person liegen<br />

b. die Voraussetzungen, die sich aus dem beruflichen Auftrag ergeben<br />

c. den Bedingungen, die durch die Beziehungsebene entstehen<br />

a. Jeder im Team bringt durch s<strong>ein</strong>e eigene Individualität unterschiedliche<br />

Voraussetzungen in die tägliche Arbeit mit; durch Erfahrungen, Wissen und<br />

Ausbildung, aber auch Be<strong>ein</strong>flussung der Arbeit durch das private Umfeld. Es ist<br />

unserer M<strong>ein</strong>ung nach hilfreich, diese Dinge mit<strong>ein</strong>ander anzusprechen, sich über<br />

Gem<strong>ein</strong>samkeiten und Verschiedenheiten auszutauschen. Wir können lernen, uns<br />

und anderen Probleme und Ängste (Schwächen) wie zum Beispiel Leistungsdruck,<br />

Selbstüberforderung, unsere Suche nach Anerkennung und Bestätigung,<br />

<strong>ein</strong>zugestehen. Um dies überhaupt zu ermöglichen, benötigen wir <strong>ein</strong>e gute<br />

Selbst<strong>ein</strong>schätzung, die auch Antipathien und Sympathien zulässt. Dies alles verlangt<br />

von uns, dass wir <strong>ein</strong>ander als verschiedene und vielfältige Persönlichkeiten ernst<br />

nehmen und uns auf beruflicher Ebene vertrauen.<br />

b. Unser Team setzt sich aus verschiedenen Berufsgruppen und damit aus<br />

verschiedensten Fachkompetenzen zusammen. Dadurch können sich beispielsweise<br />

Missverständnisse durch die Verwendung von Fachsprachen ergeben. Es ist wichtig,<br />

dass wir die jeweilige Fachkompetenz akzeptieren und die Unterschiedlichkeiten als<br />

etwas bereicherndes erfahren. Ebenso wichtig ist es, die jeweiligen Zuständigkeiten<br />

klar abzusprechen und alle an der Arbeit beteiligten Mitarbeiter/Innen zu informieren.<br />

Absprachen sollten also vorher stattfinden, ebenso Erklärungen warum etwas in <strong>ein</strong>er<br />

bestimmten Weise gemacht werden soll. Über gemachte Erfahrungen müssen wir uns<br />

immer wieder austauschen!<br />

c. Es ist daher wichtig, regelmäßige Sitzungen zum Austausch zu haben oder sie nach<br />

Bedarf spontan zu schaffen. Voraussetzungen sind Gleichberechtigung, Offenheit und<br />

entspannte Atmosphäre.<br />

Zusammenleben in der <strong>Kind</strong>ertagesstätte - wie sieht das aus?<br />

Wir beobachten, welche Situationen die <strong>Kind</strong>er im Alltag positiv erleben. Von diesen<br />

Situationen versuchen wir auszugehen und ermöglichen sie den <strong>Kind</strong>ern. Hier bieten wir den<br />

<strong>Kind</strong>ern neue Erfahrungen an, von denen wir glauben, dass sie die Fähigkeiten der <strong>Kind</strong>er<br />

erweitern.


Wenn uns Verhaltensweisen <strong>ein</strong>es <strong>Kind</strong>es auffallen:<br />

- versuchen wir das Verhalten zu verstehen, dabei entstehen Vermutungen, die überprüft<br />

werden müssen<br />

- überlegen wir, wie wir das Verhalten bestärken oder ändern können, wir machen<br />

Erfahrungen, was sich in der Zusammenarbeit mit dem <strong>Kind</strong> bewährt wird angeboten<br />

Wenn wir an Grenzen pädagogischer Arbeit kommen:<br />

- brauchen wir den unmittelbaren Austausch von Beobachtungen und Erfahrungen im<br />

Gespräch mit den Kollegen/Innen und Eltern<br />

- holen wir uns Rat bei Kollegen/Innen oder Therapeuten/Innen<br />

- müssen wir evtl. Anforderungen zurückschrauben<br />

- müssen wir Rückschritte zulassen und das ertragen – emotional und fachlich!!!<br />

Integration: Was heißt das,....? Für uns ALLE !<br />

Gem<strong>ein</strong>same Lebenswelt von behinderten und nichtbehinderten <strong>Kind</strong>ern aller Nationalitäten.<br />

Um den erhöhten Pflege- und Förderbedarf der <strong>Kind</strong>er abzudecken, beschäftigen wir in<br />

unserer integrativen <strong>Kind</strong>ertagesstätte, auch Heilerziehungspfleger, Integrationsfachkräfte (<br />

Erzieher/Innen mit heilpädagogischer Zusatzqualifikation) und Zivildienstleistende.<br />

Angebote zur sensorischen Integration z.b. Bohnentonne, Baden, Massage, Bällchenbad,...<br />

sind für uns <strong>ein</strong> wichtiger Bestandteil unserer täglichen Arbeit.<br />

Im Sinne der Förderpflege, heißt für uns, nicht nur die Grundpflege (wie Wickeln,<br />

medizinische Versorgung,...) des <strong>Kind</strong>es zu gewährleisten, sondern es ganzheitlich zu<br />

versorgen.<br />

Der regelmäßige Austausch mit den Therapeuten/Innen, ermöglicht uns Informationen über<br />

die Hilfsmittelversorgung umzusetzen und weiter zu geben. Fort- und Weiterbildungen sind<br />

für uns selbstverständlich und werden vom Träger unterstützt.<br />

Folgende Therapieformen werden in unserer <strong>Ein</strong>richtung angeboten:<br />

- Logopädie (Sprachheiltherapie)<br />

- Krankengymnastik<br />

- Ergotherapie (Beschäftigungstherapie)<br />

Die Abrechnung erfolgt über Rezepte.


Auf regen Austausch mit den Eltern und Therapeuten/Innen sind wir angewiesen. Nur<br />

dadurch kann <strong>ein</strong>e bestmögliche Förderung und Unterstützung der <strong>Kind</strong>er erreicht werden.<br />

Die regelmäßig stattfindenden Fallgespräche, mit den zuständigen Therapeuten, sind uns<br />

dabei behilflich. Alle Eltern haben zu jederzeit die Möglichkeit, Fragen zu klären, oder<br />

Gesprächstermine zu ver<strong>ein</strong>baren.<br />

Wir geben den Eltern gerne die Gelegenheit, in unserer integrativen <strong>Ein</strong>richtung zu<br />

hospitieren.<br />

Alle sind gleich – alle sind verschieden!<br />

Ziel von uns ist, die gem<strong>ein</strong>samen Lebens-, Spiel-, und Lernsituationen in der<br />

<strong>Kind</strong>ertagesstätte in <strong>Ein</strong>klang zu bringen, mit den Be<strong>ein</strong>trächtigungen der <strong>Kind</strong>er als deren<br />

Lebensbedingungen. Nur dann gelingt auch <strong>ein</strong> Stück Integration – gem<strong>ein</strong>same Erziehung<br />

ohne irgendwelche Ausgrenzung.<br />

Dabei ist unsere Beobachtungsfähigkeit des Handelns und des Verhaltens der <strong>Kind</strong>er von<br />

besonderer Wichtigkeit. Ebenso gestalten wir die <strong>Kind</strong>liche Umwelt adäquat und lassen die<br />

<strong>Kind</strong>er zu Akteuren ihrer Gem<strong>ein</strong>samkeit werden.<br />

So hängen gelungene Lebens- und Lernsituationen nicht <strong>ein</strong>fach vom Wollen und Können<br />

der <strong>Kind</strong>er ab, sondern unsere Ziele, Inhalte, Methoden und unsere Fähigkeiten und<br />

Fertigkeiten sind gefragt.<br />

Um <strong>ein</strong> Gesamtbild von dem jeweiligen <strong>Kind</strong> zu bekommen, ist es notwendig mit<br />

unterschiedlichen Institutionen zusammen zu arbeiten und im ständigen Austausch zu<br />

bleiben.<br />

Dazu gehören: Frühförderstelle, <strong>Kind</strong>erärzte, Erziehungsberatungsstelle, Jugendamt.<br />

Gesundheitsamt und Therapeuten/Innen.<br />

Von Mini – Dickmanns und Menschen<br />

Der <strong>Ein</strong>kaufswagen war voll bepackt. An der Kasse fiel mir <strong>ein</strong>, dass wir das Toilettenpapier<br />

vergessen hatten, und wir fuhren <strong>ein</strong> Stück zurück.<br />

„Mama, lass mich das machen“, krähte m<strong>ein</strong> fünfjähriger Sohn und warf schwungvoll <strong>ein</strong><br />

Familienpack Toilettenpapier in den Wagen. Im letzten Moment konnte ich noch die<br />

Eierpackung auffangen, die wie die Spagetti und die Mini – Dickmanns dem Toilettenpapier –<br />

Wurfgeschoss im Wagen Platz machten.<br />

Froh, die Eierpackung noch gerettet zu haben, sah ich, wie m<strong>ein</strong> Sohn mit großen Augen<br />

und offenem Mund neben mir stand und mit dem Finger an mir vorbei zeigte. „Die ist ja ganz<br />

schwarz und kann gar nicht richtig laufen, Mama,“ sagte er laut und zeigte auf <strong>ein</strong><br />

dunkelhäutiges und gehbehindertes <strong>Kind</strong>.<br />

Ich drehte mich um und sah gerade noch, wie die Mutter ihr <strong>Kind</strong> auf die andere Seite des<br />

Ganges zog. Mit hochrotem Kopf brachte ich nur <strong>ein</strong> Wort heraus: „<strong>Kind</strong>er!“ und zuckte<br />

verlegen mit den Schultern. „Schon gut“, sagte die andere Mutter und schob ihr <strong>Kind</strong> weiter.<br />

„Wieso ist die so anders, Mama?“ Ich saß in der Hocke und hielt die Mini – Dickmann<br />

Schachtel in den Händen, die aufgeplatzt war. Ich schaute hin<strong>ein</strong>. F<strong>ein</strong> aufgereiht waren<br />

weiße, braune und schwarze Mini – Schaumküsse zu sehen, vier waren vom Sturz nicht<br />

mehr ganz heil.<br />

„<strong>Ein</strong>ige sind ganz angedötscht,“ kommentierte m<strong>ein</strong> Sohn. „Ja, schau mal genau hin.<br />

Eigentlich ist es mit den Mini – Dickmanns wie mit den Menschen. Es gibt sie in<br />

verschiedenen Farben“, sagte ich gedankenversunken. „Und manche sind angedötscht“,


korrigierte mich m<strong>ein</strong> Sohn. Jetzt musste ich lachen: „ Aber <strong>ein</strong>es haben alle gem<strong>ein</strong>sam.“<br />

„Was denn, Mama?“ „Na, die Füllung. Innen sind sie alle gleich! Es sind alles Schaumküsse,<br />

und sie sollen lecker schmecken.“<br />

Ich gab ihm <strong>ein</strong>en braunen, „heilen“ Mini – Dickmann, und er aß ihn rasch auf. Danach gab<br />

ich ihm <strong>ein</strong>en braunen, „angedötschten“ Mini – Dickmann, und er aß ihn ebenfalls hastig auf.<br />

„Und, schmeckt der anders?“, fragte ich ihn. „Er war genauso lecker wie der andere auch,“<br />

grinste er mich an. Dann legte er die Stirn in Falten: „Und wie ist das bei den Menschen?“,<br />

wollte er nun wissen.<br />

„Ganz <strong>ein</strong>fach: Uns gibt es auch in vielen Farben, und manche von uns können nicht gut<br />

laufen, oder sehen, oder Sprechen. Aber worauf es wirklich ankommt, ist das was unter der<br />

Hülle steckt, egal welche Farbe sie hat und ob irgendwas „angedötscht“ ist. Was dann bleibt,<br />

ist das, was uns wirklich ausmacht. Eigentlich sind wir alle das Gleiche: Menschen.“<br />

Auf dem Weg nach draußen, kam die Mutter des farbigen Mädchens auf uns zu, <strong>ein</strong>e offene<br />

Schachtel mit Mini – Dickmanns in der Hand. „Danke“, sagte sie zu mir gewandt. „Ich habe<br />

gehört, was sie Ihrem Sohn erzählt haben.“<br />

Dann gab sie m<strong>ein</strong>em Sohn und ihrem Mädchen jeweils <strong>ein</strong>en weißen und <strong>ein</strong>en schwarzen<br />

Mini – Dickmann. Die <strong>Kind</strong>er lachten sich an und aßen die Schaumküsse in stiller <strong>Ein</strong>tracht<br />

genüsslich auf.<br />

Magret Netten<br />

Offenes Konzept: Was heißt das,....für uns alle?<br />

Der offene <strong>Kind</strong>ergarten ist <strong>ein</strong> Entwicklungsrahmen, der <strong>Kind</strong>er zu <strong>ein</strong>em Selbstwerden in<br />

vielfältigen Lebensbezügen verhelfen soll. Unsere Arbeit wird somit von den <strong>Kind</strong>ern und<br />

ihren Lebensgeschichten und Wirklichkeiten bestimmt.<br />

Im offenen Konzept haben alle <strong>Kind</strong>er die Möglichkeit, in der Freispielzeit, ihre Spielpartner,<br />

sowie ihre Bezugspersonen frei zu wählen.<br />

Die Gruppenräume sind zu Funktionsräumen umgestaltet. Dadurch werden den <strong>Kind</strong>ern<br />

größere Spielräume zur Verfügung gestellt. Zu den Funktionsräumen gehört auch der<br />

Bewegungsraum und das Außengelände. (siehe Seite: 45 und 47 )<br />

Die <strong>Kind</strong>er können nach ihren Bedürfnissen die Funktionsräume frei wählen. Das heißt für<br />

das <strong>Kind</strong>, s<strong>ein</strong>e Bedürfnisse zu erkennen, Vorhaben zu planen und Entscheidungen zu<br />

treffen.<br />

Stammgruppen bieten Eltern und <strong>Kind</strong>ern, Verlässlichkeit, feste Bezugspunkte und<br />

vermitteln Gruppengefühl sowie Zugehörigkeit. Stammgruppenarbeit findet während des<br />

Sitzkreises und bei dem Mittagessen statt. (siehe Seite: 32 )<br />

Angebote entwickeln sich mit den Bedürfnissen der <strong>Kind</strong>er. Unsere Aufgabe dabei ist es, die<br />

<strong>Kind</strong>er zu unterstützen, sie zu begleiten und Ihnen Hilfestellungen zu geben. Offene<br />

Angebote, die von den Mitarbeitern/Innen ausgehen, können von allen <strong>Kind</strong>ern<br />

wahrgenommen werden.<br />

Die <strong>Kind</strong>er haben die Möglichkeit in der Zeit von 7:30 bis 10:00 Uhr, die Zeit des<br />

Frühstückens frei zu wählen.


Während des Mittagessens, welches für alle <strong>Kind</strong>er im Essraum stattfindet, sitzen die <strong>Kind</strong>er<br />

auf festen, zugeordneten Plätzen, innerhalb ihrer Stammgruppe.<br />

Für die Entwicklung der <strong>Kind</strong>er im offenen Konzept, ist es besonders wichtig, dass die<br />

Tagesstrukturen unverändert bleiben. Dies bietet Sicherheit, Geborgenheit und<br />

Verlässlichkeit.<br />

Ebenso klar sind die Raumstrukturen, die <strong>Kind</strong>er wissen welche Räume, welche Funktion<br />

haben.<br />

Die Mitarbeiter/Innen rotieren im Rhythmus von vier Wochen, wobei immer <strong>ein</strong> Mitarbeiter/In<br />

in der Stammgruppe verbleibt, um als Ansprechpartner für Eltern und <strong>Kind</strong> da zu s<strong>ein</strong>.<br />

Mit der Rotation wird erreicht, dass alle Mitarbeiter/Innen alle <strong>Kind</strong>er in den verschiedenen<br />

Funktionsräumen kennen lernen.<br />

Multikulturelle Arbeit<br />

Mit<strong>ein</strong>ander leben – das ist für uns <strong>ein</strong>e Selbstverständlichkeit!<br />

Stadtallendorf ist <strong>ein</strong>e Industriestadt, in der viele verschiedene Nationalitäten leben und<br />

arbeiten. Unsere <strong>Ein</strong>richtung besuchen überwiegend türkische <strong>Kind</strong>er, ( neben russischen,<br />

polnischen, italienischen,...) es sind ungefähr die Hälfte unserer Gesamtkinderzahl. Das<br />

heißt für uns, dass wir unser Arbeitsfeld erweitern können, nicht nur die Integration der<br />

behinderten <strong>Kind</strong>er ist <strong>ein</strong> wichtiger Bestandteil, sondern ebenso die Integration der<br />

ausländischen <strong>Kind</strong>er.<br />

Multikulturelle Arbeit betont die Gem<strong>ein</strong>samkeiten aller Menschen, achtet aber kulturelle und<br />

ethnische Eigenständigkeit und fördert damit <strong>ein</strong> Verständnis für Unterschiede, für Fremdes.<br />

Wir sehen diesen Teil der Arbeit, als <strong>ein</strong>e Bereicherung unseres Alltags.<br />

Ziele der multikulturellen Arbeit:<br />

- Handlungsfähigkeit für <strong>ein</strong> gleichberechtigtes Zusammenleben, d.h. deutsche und<br />

ausländische <strong>Kind</strong>er werden auf <strong>ein</strong> gleichberechtigtes Leben vorbereitet. Die <strong>Kind</strong>er<br />

sollen lernen sich im Alltag, in <strong>Ein</strong>richtungen, in der Gesellschaft zu orientieren, sich mit<br />

der sozialen Realität aus<strong>ein</strong>anderzusetzen und gleichberechtigt die gesellschaftlichen<br />

Angebote wahrzunehmen<br />

- Gem<strong>ein</strong>samer Lernprozess – die multikulturelle Arbeit richtet sich an deutsche und<br />

ausländische <strong>Kind</strong>er gleichermaßen. Damit wird das Gem<strong>ein</strong>same und nicht das<br />

Trennende zum Ausgangspunkt pädagogischen Handelns. Auf ausländische <strong>Kind</strong>er und<br />

Eltern wird <strong>ein</strong>gegangen, ihren Erziehungsvorstellungen und Alltagsbräuchen wird<br />

Aufmerksamkeit geschenkt und bei deutschen <strong>Kind</strong>ern und Eltern dafür Verständnis<br />

geweckt, was es bedeutet, in <strong>ein</strong>em fremden Land, mit <strong>ein</strong>er fremden Sprache zu leben.<br />

Es soll <strong>ein</strong> Austausch zwischen den Kulturen stattfinden und somit <strong>ein</strong> gegenseitiger<br />

Lernprozess . Das Anderss<strong>ein</strong> zu akzeptieren, ist <strong>ein</strong>e wesentliche Voraussetzung dafür,<br />

dass unterschiedliche Kulturen überhaupt neben<strong>ein</strong>ander bestehen können!


- Umgehen können mit Widersprüchen – Ausländische <strong>Kind</strong>er werden täglich dem <strong>Ein</strong>fluss<br />

unterschiedlicher Norm- und Wertsysteme ausgesetzt, wir helfen und unterstützen die<br />

<strong>Kind</strong>er bei der Entwicklung von Strategien zum Leben in zwei Kulturen, indem wir die<br />

eigene Kultur anerkennen und akzeptieren, und unsere Kultur erfahrbar machen.<br />

- Zweisprachigkeit - Zur Anerkennung der Gleichwertigkeit der Kulturen gehört auch die<br />

Anerkennung, dass ausländische <strong>Kind</strong>er in zwei Sprachen aufwachsen. Die<br />

Muttersprache ist Teil der heimatlichen Kultur, in ihr findet Kommunikation in der Familie<br />

statt. Sie ist wichtig für die emotionale Entwicklung und die Herausbildung der Identität.<br />

Das heißt, dass die <strong>Kind</strong>er bei uns in ihrer Sprache sprechen können, sie werden nicht<br />

angehalten Deutsch zu reden, sondern der Spass am Erlernen der „anderen“ Sprache<br />

steht im Vordergrund!<br />

- Zusammenarbeit mit Eltern – Um <strong>ein</strong>e effektive Elternarbeit leisten zu können, ist es<br />

unbedingt erforderlich, sich Kenntnisse über die Kultur zu schaffen. Nur dann kann man<br />

die Lebensumstände, die Norm- und Wertvorstellungen, verstehen und akzeptieren.<br />

Gem<strong>ein</strong>same Aktivitäten mit deutschen und ausländischen Eltern soll diese nötige<br />

Akzeptanz schaffen. Dennoch bleiben bei aller Akzeptanz die Sprachbarrieren, <strong>ein</strong><br />

Problem in der multikulturellen Arbeit.<br />

Wie erreichen wir diese Ziele:<br />

- Offenheit und Sensibilität im Team – das Erreichen der Ziele setzt bei uns an, dazu<br />

gehört <strong>ein</strong> Grundwissen über die Verschiedenen Herkunftsländer und die Lebenssituation<br />

der ausländischen Familien. Das heißt für uns – regelmäßige Fortbildungen und<br />

Teilnahme an Fachtagungen, ...<br />

- Akzeptanz der Kulturen – zum Beispiel essen wir in unserer <strong>Ein</strong>richtung k<strong>ein</strong><br />

Schw<strong>ein</strong>efleisch. So respektieren wir die Religion unserer <strong>Kind</strong>er und stellen diese nicht<br />

in Frage.<br />

- Wir arbeiten situationsorientiert – unsere Arbeit orientiert sich an der Lebenssituation der<br />

<strong>Kind</strong>er nicht an den Jahreszeiten.<br />

- Nahebringen der Kulturen, der Ausländischen, sowie der Deutschen! Das heißt, dass wir<br />

Feste und Bräuche gem<strong>ein</strong>sam erkunden und feiern. Feste wie Opferfest, Zuckerfest,<br />

Weihnachten, Laternenfest,... werden gem<strong>ein</strong>sam mit der Hilfe von ausländischen Eltern<br />

erkundet, es wird erklärt und erfahrbar gemacht, welchen Hintergrund diese Feste haben,<br />

ohne den religiösen Aspekt als den <strong>ein</strong>zig richtigen darzustellen. Wir sind k<strong>ein</strong>e religiöse<br />

Institution, und doch sollen den <strong>Kind</strong>ern Zusammenhänge und Inhalte klar werden.<br />

- Spielmaterial auf Bedürfnisse der <strong>Kind</strong>er abstimmen - wir besitzen türkische Bilderbücher<br />

und im Rollenspielbereich auch Kleidung zum Verkleiden. Außerdem haben wir im<br />

Frühstücksraum <strong>ein</strong>e türkische Ecke <strong>ein</strong>gerichtet, mit <strong>ein</strong>em niedrigen Tisch und <strong>ein</strong>em<br />

Teppich, in der die <strong>Kind</strong>er auf dem Boden sitzend frühstücken können.<br />

- <strong>Ein</strong>beziehung der Eltern – die Eltern versuchen wir zu vielen Gelegenheiten <strong>ein</strong>zubeziehen,<br />

bei Festen ist die Mithilfe für uns sehr wichtig. Wir bieten <strong>ein</strong>mal im Jahr <strong>ein</strong>en Eltern-<strong>Kind</strong>-<br />

Aktionsnachmittag an, an welchem ausländische und deutsche Eltern von<strong>ein</strong>ander lernen<br />

und <strong>ein</strong> gem<strong>ein</strong>sames Tun erleben können. Wir versuchen Elternbriefe zu übersetzen, damit<br />

alle Eltern deren Inhalte verstehen können. Die regelmäßig stattfindenden Elterngespräche,<br />

führen wir mit Hilfe von übersetzenden Familienmitgliedern. Wichtig ist für uns, dass sich alle<br />

Eltern in unserer <strong>Ein</strong>richtung wohlfühlen!


Multikulturelle Erziehung all<strong>ein</strong> kann <strong>ein</strong> gleichberechtigtes Zusammenleben von Deutschen<br />

und Ausländern nicht bewirken. Sie kann unterschiedliche <strong>Ein</strong>stellungen und Interessen und<br />

die daraus resultierenden Konflikte, nicht aufheben. Sie kann aber das Zusammenleben von<br />

ausländischen und deutschen <strong>Kind</strong>ern bewusst gestalten und sie auf <strong>ein</strong> gleichberechtigtes<br />

Leben vorbereiten.<br />

Tagesablauf in der <strong>Kind</strong>ertagesstätte<br />

Es ersch<strong>ein</strong>t uns sinnvoll, den „normalen“ Tagesablauf zu beschreiben und in welcher Weise<br />

wir versuchen, unsere pädagogische Arbeit zu verwirklichen.<br />

7:30 – 9:00 Uhr Begrüßung der <strong>Kind</strong>er<br />

Die <strong>Kind</strong>er gehen nach ihrem Ankommen erst <strong>ein</strong>mal in ihre Stammgruppe. Dort werden sie<br />

persönlich begrüßt. Damit geben wir ihnen <strong>ein</strong> Zugehörigkeitsgefühl und <strong>ein</strong>e gewisse<br />

Orientierung ( „ich bin für Dich da“). Für die Eltern besteht <strong>ein</strong>e kurze Zeit Informationen mit<br />

den Mitarbeiter/Innen auszutauschen.<br />

Wenn sich die <strong>Kind</strong>er in der Gruppe angemeldet haben, können sie sich entscheiden in<br />

welchem Raum sie spielen möchten. Anschließend nehmen sie ihren Schlüsselanhänger mit<br />

ihrem Bild, in den Flur und hängen ihn unter das für jeden Raum vorhandene Symbol<br />

( Sonne, Mond und Sterne,...)<br />

Wenn die <strong>Kind</strong>er im Laufe des Tages den Raum wechseln, hängen sie ihr Bild wieder um, so<br />

haben die Mitarbeiter/Innen, <strong>Kind</strong>er, Eltern und Therapeuten <strong>ein</strong>en guten Überblick, wo sich<br />

wer befindet.<br />

7:30 – 11:15 Uhr Freispielzeit<br />

Während der Freispielzeit haben die <strong>Kind</strong>er die Möglichkeit nach ihren Bedürfnissen und<br />

eigenen Wünschen zu spielen. Dabei wählen sie zwischen Bau- und Konstruktionsraum,<br />

Kreativ- und Experimentierraum, Rollenspielraum, Bewegungsraum und Außengelände. Die<br />

<strong>Kind</strong>er entscheiden selbst, wo, was, und mit wem sie spielen wollen. Die Raumgestaltung<br />

sowie die darin vorhandenen, ganz unterschiedlichen Materialien, geben Spielanregungen<br />

für die <strong>Kind</strong>er. Sie werden von uns begleitet, damit sie ihre Fähigkeiten, Fertigkeiten, aber<br />

auch ihre Schwächen und Grenzen, erfassen lernen. Wir unterstützen und geben<br />

Hilfestellungen und sind als Ansprechpartner immer verfügbar.<br />

Wir nehmen die <strong>Kind</strong>er und das was sie sagen und spielen ernst. Ihre Impulse werden<br />

aufgegriffen und durch gezielte Angebote erweitert und vertieft.


<strong>Ein</strong> wichtiger Schwerpunkt in der Freispielzeit ist die Ausbildung des Sozialverhaltens. Das<br />

heißt, dass es im freien Spiel viele Regeln zu beachten gilt, zum Beispiel, Rücksicht auf<br />

andere <strong>Kind</strong>er nehmen, sich durchsetzen können ohne zu verletzen, mit<strong>ein</strong>ander zu<br />

kommunizieren, Grenzen zu akzeptieren,...<br />

Selbstverständlich existieren auch Regeln, die den Umgang mit Material „beschreiben“. Dies<br />

wären zum Beispiel: k<strong>ein</strong> Spielzeug zu zerstören, benutzte Materialien aufzuräumen,...<br />

Das <strong>Kind</strong> lernt im Spiel! Deshalb halten wir es für notwendig, den <strong>Kind</strong>ern so viele wie<br />

mögliche Spielräume zu eröffnen, Raum für Experimente zu geben, Material überlegt und<br />

sinnvoll anzubieten und <strong>ein</strong>en sicheren, geborgenen Rahmen für die <strong>Kind</strong>er zu schaffen, in<br />

dem sie sich wohl fühlen können.<br />

Das <strong>Kind</strong> darf <strong>Kind</strong> s<strong>ein</strong>!<br />

7:30 – 10:00 Uhr Frühstückszeit<br />

Das Frühstück in unserer <strong>Ein</strong>richtung bringen die <strong>Kind</strong>er nicht von zu Hause mit. Es wird von<br />

uns angeboten, dabei ist es wichtig, dass das Essen abwechslungsreich, gesund und frisch<br />

ist. An vier Tagen in der Woche wird das Frühstück von den Mitarbeitern/Innen vorbereitet.<br />

Die <strong>Kind</strong>er entscheiden sich innerhalb der Frühstückszeit wann und was sie essen wollen.<br />

Es entstehen Kosten für die Eltern von 2,50 Euro, pro Monat.<br />

Jeden Freitag gibt es <strong>ein</strong> gem<strong>ein</strong>sames Frühstück für alle <strong>Kind</strong>er. Dieses wird mit den<br />

<strong>Kind</strong>ern geplant und vorbereitet.<br />

Hier ist auch Zeit für pädagogisch/therapeutische Angebote!<br />

- Therapien<br />

- Therapeutische Hilfen im Alltag<br />

- Beobachten der <strong>Kind</strong>er<br />

- Päd. Unterstützung in Spiel- und Konfliktsituationen<br />

- Spezielle Anregungen<br />

- Emotionale Angebote/Hilfen in der Kuschelecke (Geborgenheit, Nähe, gem<strong>ein</strong>sames<br />

Erleben, <strong>Kind</strong>er in den Arm nehmen, Körperkontakt,...)<br />

Wir bieten in dieser Zeit auch <strong>Ein</strong>zel- oder Kl<strong>ein</strong>gruppenbeschäftigungen<br />

an, an denen die <strong>Kind</strong>er freiwillig teilnehmen können!<br />

- Rollenspiel<br />

- Backen und Kochen<br />

- Tischspiele und Brettspiele<br />

- Musik und Singspiele<br />

- Bilderbücher betrachten<br />

- Verkleiden<br />

Und vieles mehr!


Projektarbeit im Freispiel!<br />

Immer wieder werden auch Projekte zu <strong>ein</strong>em bestimmten Thema wie z.B. Märchen,<br />

Jahreszeiten, Laternen basteln, Ausflüge durchgeführt.<br />

Wir gehen zweimal in der Woche ins Schwimmbad!<br />

Ziel dieses Angebotes ist nicht „schwimmen lernen“, sondern durch Spaß und Freude mit<br />

dem Element Wasser vertraut zu werden.<br />

11:15 – 11:45 Uhr Sitzkreis<br />

Um ca. 11:15 Uhr räumen die <strong>Kind</strong>er auf und gehen in ihre Stammgruppe. Es ist die erste<br />

Möglichkeit im Laufe des Tages, alle <strong>Kind</strong>er der Stammgruppe zu sehen. Die Sitzkreise<br />

werden in jeder Gruppe unterschiedlich gestaltet. Inhalte sind:<br />

- Gesprächsrunden<br />

- Bücher vorlesen/oder erzählen<br />

- Kreis- und Fingerspiele<br />

- Lieder<br />

Freitags findet <strong>ein</strong> gem<strong>ein</strong>samer Sitzkreis im Bewegungsraum zum Wochenabschluss statt.<br />

Was lernen die <strong>Kind</strong>er im Sitzkreis?<br />

Was sich für Erwachsene leicht und spielerisch anhört, so ist der Sitzkreis für <strong>Kind</strong>er <strong>ein</strong><br />

Lernort des Tagesablaufes. Dort lernen sie ruhig zu sitzen, andere ausreden zu lassen,<br />

zuzuhören, vor <strong>ein</strong>er Gruppe zu sprechen und somit Ängste zu überwinden, den Tag zu<br />

reflektieren, Lieder zu singen und sich Texte zu merken,...<br />

Alle diese Erfahrungen sind auch <strong>ein</strong>e Vorbereitung auf die Schule!<br />

11:45 Uhr – 12:30 Uhr Zeit für das Mittagessen!<br />

Wir essen gem<strong>ein</strong>sam zu Mittag. <strong>Ein</strong>zelnen <strong>Kind</strong>ern geben wir Hilfestellungen, wie z.b.<br />

Füttern oder Unterstützung von selbständigem Essen. Beim Essen gibt es <strong>ein</strong>e geregelte<br />

Sitzordnung, die den <strong>Kind</strong>ern Struktur und Orientierung bietet.<br />

Anschließend gehen wir alle Zähne putzen.


12:30 – 13:45 Uhr - Murmeltiergruppe<br />

In dieser Zeit können die <strong>Kind</strong>er, im Alter bis ca. 5 Jahren, sich ausruhen oder schlafen. Dies<br />

ist für die Murmeltierkinder <strong>ein</strong>e wichtige und notwendige Entspannungs- und Ruhephase<br />

nach <strong>ein</strong>em erlebnisreichen Vormittag. Jetzt können sie neue Kraft tanken und die<br />

vielfältigen <strong>Ein</strong>drücke verarbeiten. Diese Ruhezeit wird von Mitarbeitern/Innen begleitet.<br />

Durch das Erzählen von Märchen oder kl<strong>ein</strong>eren Geschichten, oder das Hören von<br />

meditativer Musik, wird den <strong>Kind</strong>ern der Übergang von der aktiven Spielphase in die<br />

Ruhephase erleichtert.<br />

12.30 – 13:45 Uhr - <strong>Ein</strong>zelbetreuung<br />

Während der Mittagszeit bieten wir <strong>Ein</strong>zelbetreuung für <strong>Kind</strong>er an, die aus den<br />

unterschiedlichsten Gründen, nicht in größeren Gruppen zur Ruhe kommen können. Damit<br />

haben wir die Möglichkeit dem <strong>ein</strong>zelnen <strong>Kind</strong>, ganz nach s<strong>ein</strong>en Bedürfnissen, gerecht zu<br />

werden.<br />

12:30 – 13:45 Uhr - Wackelzahngruppe<br />

Welche <strong>Kind</strong>er kommen in die Wackelzahngruppe?<br />

Alle <strong>Kind</strong>er, die im darauf folgendem Jahr schulpflichtig werden, dürfen diese Gruppe<br />

besuchen. Das heißt, die <strong>Kind</strong>er, die vor dem 30.06. 5 Jahre geworden sind.<br />

Zu Beginn der Wackelzahngruppe ruhen und entspannen sich die <strong>Kind</strong>er ca. <strong>ein</strong>e halbe<br />

Stunde lang, um danach frisch ans Werk gehen zu können. Es werden Projekte über <strong>ein</strong>en<br />

Zeitraum von ca. 3 Wochen durchgeführt, die von den Mitarbeitern/Innen geplant und<br />

durchgeführt werden, wie zum Beispiel: Theater, Umwelterfahrungen, Verkehrserziehung,<br />

Jahreszeiten,.... Ziel solcher Projekte ist, <strong>ein</strong> Thema theoretisch und mit praktischer<br />

Erfahrung zu erarbeiten.<br />

<strong>Ein</strong> Gramm Erfahrung wiegt mehr als <strong>ein</strong>e Tonne Theorie!!!<br />

Auch hier werden Themen und Ideen von den <strong>Kind</strong>ern aufgegriffen.<br />

Die pädagogische Zielsetzung liegt hierbei nicht in erster Linie in der Vermittlung von<br />

Wissen, sondern soll die <strong>Kind</strong>er in ihrem Reifeprozess unterstützen. Die <strong>Kind</strong>er müssen sich<br />

innerhalb der Wackelzahngruppe mit Gleichaltrigen aus<strong>ein</strong>andersetzen, was den Erlebnis-<br />

und Erfahrungshorizont erweitert. Sie lernen sich zu konzentrieren, strukturiert zu „arbeiten“,<br />

kl<strong>ein</strong>ere Arbeitsaufträge auszuführen, bewusster mit Materialien umzugehen, sich mit<br />

Aufgaben aus<strong>ein</strong>ander zusetzen, auf die sie vielleicht k<strong>ein</strong>e Lust haben,...<br />

Das spontane lustbetonte Spiel wandelt sich zu der Fähigkeit, <strong>ein</strong>e – wenn auch noch<br />

spielerische Arbeitshaltung anzunehmen. Auch innerhalb dieser Gruppe achten wir auf den<br />

momentanen Entwicklungsstandes des <strong>Kind</strong>es – wir holen das <strong>Kind</strong> da ab, wo es sich<br />

gerade befindet!


13:45 – 16:00 Uhr Imbiss und Freispiel<br />

Je nach Wetterlage gehen wir mit den <strong>Kind</strong>ern nach draußen oder in die Stammgruppe. Es<br />

gibt <strong>ein</strong>en kl<strong>ein</strong>en Imbiss wie zum Beispiel: Obst, Kekse, selbstgebackene Brötchen und<br />

Getränke.<br />

In dieser Zeit werden die <strong>Kind</strong>er abgeholt und es besteht die Möglichkeit zu <strong>ein</strong>em Gespräch<br />

zwischen Eltern und Mitarbeitern/Innen.<br />

Um 16:00 Uhr, bzw. freitags um 15:00 Uhr endet die Betreuungszeit.<br />

Für die Integrationskinder bieten wir <strong>ein</strong>en Fahrdienst an, das heißt, dass die <strong>Kind</strong>er nach<br />

Anfrage, morgens geholt und mittags nach Hause gebracht werden können.<br />

Ab 16.00 Uhr - Die <strong>Kind</strong>er sind zu Hause.....<br />

Nachdem die <strong>Kind</strong>er unsere <strong>Ein</strong>richtung verlassen haben, ist noch Zeit, um Vorbereitungen<br />

für den nächsten Tag zu treffen, über Beobachtungen mit dem Team zu sprechen,<br />

Erlebnisse niederzuschreiben, ...<br />

Ebenfalls in diese Zeit, fallen unsere wöchentlich stattfindenden Teambesprechungen, sowie<br />

Elterngespräche, Hausbesuche und Austausch mit anderen Institutionen.<br />

Das Waldprojekt<br />

Unsere „Wackelzahnkinder“ (Vorschulkinder), dürfen in ihrem letzten <strong>Kind</strong>ergartenjahr am<br />

Waldprojekt teilnehmen. Das heißt: Die <strong>Kind</strong>er verbringen zwei Wochen im September und<br />

den Monat Mai, die Betreuungszeit über im Wald. Damit die <strong>Kind</strong>er die Natur in allen<br />

Jahreszeiten kennenlernen können, wird jeden Monat <strong>ein</strong> Waldtag durchgeführt.<br />

Ziele des Projektes:<br />

- eigene Ideen ohne Spielmaterial verwirklichen<br />

- Viel Freiraum zum Experimentieren<br />

- Sinneserfahrungen wie: Geräusche wahrnehmen, verschiedene Gerüche aufnehmen,<br />

unterschiedliche Elemente kennenlernen,...<br />

- Natur kennenlernen und sich Wissen über Bäume, Tiere, Pflanzen,... aneignen<br />

- Das Wetter ganz intensiv erleben<br />

- Sich mit Gleichaltrigen aus<strong>ein</strong>anderzusetzen<br />

- <strong>Ein</strong>schätzen von eigenen Stärken und Ängsten in der Gruppe<br />

Die „Wackelzahnkinder“ erleben die Waldzeit sehr intensiv und gehen mit <strong>ein</strong>em ge-stärkten<br />

Selbstbewussts<strong>ein</strong> und Selbstvertrauen hervor.<br />

<strong>Ein</strong> zusätzlicher Schwerpunkt von diesem Projekt im September, ist die Gruppenfindung der<br />

neu beginnenden „Wackelzahngruppe“.<br />

Das Waldprojekt findet immer auf dem bekannten Gelände statt, wo uns <strong>ein</strong> neben viel Wald<br />

auch <strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>es Häuschen und <strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>er See zur Verfügung stehen.


Schule ist k<strong>ein</strong> <strong>Kind</strong>erspiel, wie verstehen wir Vorschularbeit?<br />

Was verstehen wir unter – Schulfähigkeit?<br />

Was <strong>Kind</strong>er für den Besuch der Schule brauchen, ist das Ergebnis <strong>ein</strong>es langen Lern- und<br />

Erfahrungsprozesses, indem sie mit Freude und Tatendrang, diese Welt entdecken (dürfen).<br />

Diesen Prozess können wir allenfalls durch <strong>ein</strong>e Atmosphäre des Vertrauens und der<br />

gefühlsmäßigen Stabilität unterstützen, nicht aber durch Übungen herbeizwingen!<br />

Für das Lernen in der Schule benötigen die <strong>Kind</strong>er Fähigkeiten, die ihnen ermöglichen, mit<br />

Interesse und Neugier Unterrichtsinhalte zu verstehen, mitgestalten und ihr eigenes<br />

Lernverhalten auszubauen.<br />

Was ist uns wichtig?<br />

Wir legen großen Wert auf <strong>ein</strong>e gefühlsmäßige, emotionale Schulfähigkeit. Konkret ist damit<br />

gem<strong>ein</strong>t, dass <strong>ein</strong> <strong>Kind</strong> zur <strong>Ein</strong>schulung <strong>ein</strong>e gute Portion Zuversichtlichkeit,<br />

Ausgeglichenheit in der Persönlichkeit und grundsätzliche Belastbarkeit zeigen sollte.<br />

<strong>Ein</strong> Beispiel dazu:<br />

Wenn <strong>ein</strong> <strong>Kind</strong> in vielen Situationen sagt, oder darauf besteht, dass es das schon selbst<br />

schaffe, dann ist das <strong>ein</strong>e gute Grundlage. Wenn dann noch hinzu kommt, dass es sich auch<br />

von den ersten Misserfolgen nicht entmutigen lässt, so ist die Grundlage noch mehr<br />

gefestigt.<br />

Ziele die erreicht werden sollen:<br />

- die <strong>Kind</strong>er sollen Lebenskompetenzen erworben haben (siehe Seite: )<br />

- Konfliktfähigkeit im Umgang mit anderen Menschen<br />

- Frustrationstoleranz<br />

- Gemachte Erfahrungen sollen auf andere Situationen übertragen werden können<br />

- Stabiles, positives Selbstbild – Vertrauen in eigene Stärken<br />

- Lebenspraktische Fähigkeiten (selbständiges An- und Ausziehen,...)<br />

Vor der <strong>Ein</strong>schulung der <strong>Kind</strong>er, stellt sich <strong>ein</strong>igen Eltern die Frage, welche Schule für ihr<br />

<strong>Kind</strong> geeignet ist. Bei dieser Frage stehen wir den Eltern gerne beratend zur Seite, in enger<br />

Zusammenarbeit mit den Schulen, ist es uns möglich <strong>ein</strong>zuschätzen, welche Schulform für<br />

das <strong>ein</strong>zelne <strong>Kind</strong> möglich und sinnvoll ist.<br />

Aus speziellen Untersuchungen weiß man heute, dass <strong>Kind</strong>er die Verhaltensmerkmale, die<br />

sie für ihr Leben und damit auch für die Schule brauchen, dort lernen, wo die meisten es am<br />

wenigsten vermuten: im Spiel nämlich! , mit all s<strong>ein</strong>en vielen Facetten und Möglichkeiten.<br />

(Quelle: Dr. Armin Krenz)<br />

<strong>Kind</strong>er, die ausdauernd spielen sind kooperationsfähig, können Konflikte besser lösen, sind<br />

verantwortungsbewusster und hilfsbereiter. Sie verarbeiten Enttäuschungen leichter, können<br />

Versagungen besser vertragen, sind weniger aggressiv und optimistischer. Sie entwickeln<br />

<strong>ein</strong>e bessere Logik, haben <strong>ein</strong>e breitere Phantasie und <strong>ein</strong>en größeren Wortschatz, weisen<br />

gute Konzentrationsstärken auf und nehmen mehr wahr.<br />

Die Überbetonung des Wissens und die Überbetonung des sogenannten<br />

Intelligenzquotienten lässt manche Erwachsene vergessen, dass <strong>Kind</strong>er am meisten lernen,<br />

wenn sie Neues erfahren, selbst etwas tun können, eigenständig handeln dürfen und eigene<br />

Gefühle entwickeln dürfen können.


Projekt Spielzeugfreier <strong>Kind</strong>ergarten<br />

Seit 2002 führen wir dieses Projekt <strong>ein</strong>mal im Jahr durch.<br />

Was heißt das eigentlich?<br />

Die <strong>Kind</strong>er schicken das gesamte Spielzeug für die Dauer von mindestens drei Monaten in<br />

den Urlaub. Das heißt, während dieser Zeit steht den <strong>Kind</strong>ern k<strong>ein</strong> Spielzeug zur Verfügung!<br />

Decken, Kissen und <strong>Ein</strong>richtungsgegenstände verbleiben bei den <strong>Kind</strong>ern zum Spielen.<br />

Warum Spielzeugfrei?<br />

Das Projekt richtet sich nicht gegen Spielzeug, sondern ist <strong>ein</strong> Projekt zur Suchtprävention.<br />

Die Herausnahme des Spielzeugs und der Spielangebote von Erwachsenen für <strong>ein</strong>en<br />

begrenzten Zeitraum ist <strong>ein</strong>e Methode, <strong>ein</strong>e Situation zu schaffen, in der <strong>Kind</strong>er Erfahrungen<br />

mit ihren Möglichkeiten und Grenzen machen, in der sie sich im geschützten Rahmen des<br />

<strong>Kind</strong>ergartens ausprobieren können. Spielzeug ist wichtig für <strong>Kind</strong>er, es kann die Kreativität<br />

fördern und gehört selbstverständlich zur Lebenswelt. <strong>Ein</strong>e Überhäufung von Spielzeug und<br />

Freizeitangeboten, kann aber dazu führen, dass <strong>Kind</strong>er zu wenig Gelegenheit haben „zu sich<br />

zu kommen“, ihre eigenen Bedürfnisse zu spüren, ihre eigenen Ideen und Phantasien zu<br />

entwickeln.<br />

Was hat das Projekt mit Suchtprävention zu tun?<br />

In den letzten Jahren hat sich das Verständnis von Suchtprävention dahingehend geändert,<br />

dass nicht mehr die Verhinderung <strong>ein</strong>es Suchtproblems im Vordergrund steht, sondern die<br />

Förderung der Gesundheit. Je früher Prävention ansetzt, um so effektiver und sinnvoller ist<br />

sie. Somit gehört dieses Thema auch in die frühe <strong>Kind</strong>heit mit hin<strong>ein</strong>.<br />

Die <strong>Kind</strong>er sollen Lebenskompetenzen erwerben, denn je kompetenter sich <strong>ein</strong> Mensch in<br />

s<strong>ein</strong> Leben integriert, desto weniger gefährdet ist er, in <strong>ein</strong>e Abhängigkeit zu geraten.<br />

Was sind Lebenskompetenzen?<br />

- die Fähigkeit sich verständlich zu machen und andere zu verstehen<br />

- die Fähigkeit eigene Bedürfnisse wahrzunehmen, eigene Stärken und Schwächen<br />

anzunehmen und Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen<br />

- die Fähigkeit, sich eigene Aufgaben zu stellen, Probleme wahrzunehmen und selbst<br />

Lösungen zu entwickeln<br />

- Widersprüche und Disharmonien als unvermeidliche Bestandteile von Entwicklung<br />

anzunehmen, Misserfolge nicht um jeden Preis vermeiden zu wollen und die Chance zu<br />

sehen, sich selbst ins Gleichgewicht zu bringen.<br />

- Beziehungen aufzubauen, sich Hilfe bei anderen zu holen, kollektive Lösungen zu finden.<br />

Als wir das erste Mal dieses Projekt durchführten, zeigten sich neben dem Erwerb der<br />

Lebenskompetenzen, auch andere positive Veränderungen, was uns zusätzlich bestärkte,<br />

das Projekt regelmäßig durchzuführen.<br />

Folgende Veränderungen sind aufgetreten:<br />

- die <strong>Kind</strong>er kommunizierten mehr mit<strong>ein</strong>ander<br />

- sie wurden selbstbewusster und selbständiger<br />

- sie ließen sich viel mehr Zeit für alltägliche Dinge


- es wurden phantasievolle und kreative Spiele entwickelt<br />

- die behinderten <strong>Kind</strong>er wurden noch mehr in Spiele <strong>ein</strong>bezogen<br />

- die ausländischen <strong>Kind</strong>er machten Fortschritte im Erlernen der deutschen Sprache<br />

- die <strong>Kind</strong>er „arbeiteten“ eher im Team<br />

- auch jüngere und ängstlichere <strong>Kind</strong>er konnten sich integrieren<br />

- Konkurrenz der <strong>Kind</strong>er unter<strong>ein</strong>ander wegen Spielzeug, entfiel<br />

Die <strong>Kind</strong>er ließen sich insgesamt mehr Zeit, beobachteten das Geschehen, bevor sie sich für<br />

<strong>ein</strong>e eigene Tätigkeit entschieden.<br />

Wir geben ihnen die Zeit, damit sie ihre eigenen Bedürfnisse wahrnehmen können. Sie<br />

werden nicht gedrängt und werden so kompetent, ohne Hilfe von Erwachsenen,<br />

Beziehungen zu entwickeln, die ihnen wichtig sind.<br />

Kreativ- und Experimentierraum<br />

Der Weg ist das Ziel<br />

In diesem Raum befinden sich folgende Materialien:<br />

- verschiedene Stifte<br />

- Knete<br />

- Rasierschaum<br />

- Wasser- und Fingermalfarben<br />

- Verschiedene Papiersorten<br />

- Werkbank<br />

- Wasserlabor<br />

Die <strong>Kind</strong>er brauchen Freiheit, um etwas entscheiden, erforschen und ausprobieren zu<br />

können. Nur so können sie die unerschöpflichen Möglichkeiten ihrer Hände, Augen und<br />

Ohren, der Formen, Materialien und Farben erspüren.<br />

Wir lassen Phantasie und Aktivität zu OHNE WERTUNG!<br />

Nichts ist falsch!!!<br />

Der Prozess ist entscheidender als das Resultat. <strong>Ein</strong> <strong>Ein</strong>greifen sollte unter Berücksichtigung<br />

von Zustimmung und Motivation des <strong>Kind</strong>es geschehen. In die Bilder der <strong>Kind</strong>er schreiben<br />

wir k<strong>ein</strong>e Erklärungen hin<strong>ein</strong>.<br />

Zielsetzung:<br />

- Förderung der Kreativität, der Freude am Gestalten<br />

- Umsetzen von Ideen<br />

- Vorrausschauendes Verhalten üben: was brauche ich, wenn ich dies erreichen will<br />

- Kennenlernen und Erfahrungen sammeln mit unterschiedlichen Materialien und<br />

Techniken<br />

Der Kreativraum ist <strong>ein</strong> Arbeitsraum indem man Ruhe braucht. Hier wird nicht getobt und<br />

k<strong>ein</strong>e Rollenspiele gespielt. Die Gestaltung des Arbeitsplatzes und das Aufräumen erledigen<br />

die <strong>Kind</strong>er selbst. Wir geben ihnen Unterstützung und Hilfestellung, wo sie es benötigen.


Bau- und Konstruktionsraum<br />

Baust<strong>ein</strong>e sind Baust<strong>ein</strong>e der kindlichen Entwicklung<br />

In diesem Raum befinden sich folgende Materialien:<br />

- verschiedene Tiere ( Schleich, Ostheimer)<br />

- Duplo – St<strong>ein</strong>e von Lego<br />

- Holzeisenbahn<br />

- Baust<strong>ein</strong>e<br />

- Autos<br />

- Kissen und Decken<br />

- Naturmaterialien<br />

Was bedeutet Bauen und Konstruieren für die <strong>Kind</strong>liche Entwicklung?<br />

Bauen mit verschiedenen Materialien sind für die geistige Entwicklung von großer<br />

Bedeutung. Voraussetzungen um überhaupt bauen zu können, sind Hand-<br />

Augenkoordination, Gleichgewicht, taktile Wahrnehmung und die Handgeschicklichkeit. Im<br />

Umgang mit Materialien erfährt das <strong>Kind</strong> physikalische und statische Gesetzmäßigkeiten,<br />

wie zum Beispiel schwer – leicht, hoch – tief, lang – kurz.<br />

Bauen und konstruieren schafft die Voraussetzung für logisches Denken und räumlicher<br />

Orientierung, die wiederum die Grundlage für Mathematik und Geometrie bilden.<br />

Zunächst werden von kl<strong>ein</strong>eren <strong>Kind</strong>ern Baust<strong>ein</strong>e zufällig und planlos an<strong>ein</strong>andergereiht. In<br />

der nächsten Entwicklungsstufe baut es dann in die Höhe. Bei <strong>ein</strong>em Angebot von<br />

verschiedenen Materialien, kann das <strong>Kind</strong> s<strong>ein</strong> schöpferisches Handeln ausweiten. Dabei ist<br />

zu beachten, dass für die verschiedenen Entwicklungsstufen geeignetes Material vorhanden<br />

ist, wie: <strong>ein</strong>fachere Formen für kl<strong>ein</strong>ere <strong>Kind</strong>er.<br />

Umsetzung im Alltag:<br />

- das <strong>Kind</strong> hat die Freiheit ungestört zu bauen, ohne das andere <strong>Kind</strong>er das Gebaute<br />

zerstören oder dem Erbauer den räumlichen Platz streitig zu machen<br />

- das <strong>Kind</strong> erfährt Lob und Anerkennung wenn das Gebaute <strong>ein</strong>e zeitlang stehen bleiben<br />

kann<br />

- gem<strong>ein</strong>same Ideen können umgesetzt werden<br />

- das Hantieren mit den verschiedenen Materialien fördert die Grob- und F<strong>ein</strong>motorik<br />

Rollenspielraum<br />

In diesem Raum befinden sich folgende Materialien:<br />

- Verkleidungssachen<br />

- Hand- und Fingerpuppen<br />

- Kaufladen<br />

- Puppenhaus<br />

- Arztkoffer<br />

- Puppenecke, Puppen, Geschirr,....


Was bedeutet Rollenspiel für <strong>Kind</strong>er?<br />

Im Rollenspiel übernimmt das <strong>Kind</strong> die Darstellung <strong>ein</strong>er anderen Person oder <strong>ein</strong>es anderen<br />

Wesens. Es füllt diese Rolle mit eigenen Phantasien und Ideen, imitiert und identifiziert sich<br />

mit Tätigkeiten Durch das Rollenspiel wird dem Bedürfnis nach Aktivität in vielfältiger Weise<br />

über Sprache, Denken, Motorik und Sozialverhalten entsprochen.<br />

Diese Spiele geben oft entscheidende <strong>Ein</strong>blicke in die Erlebnisse, Wünsche, Bedürfnisse<br />

und Nöte der <strong>Kind</strong>er. Die Gestaltung und Ausstattung des Raumes soll möglichst natürlich<br />

s<strong>ein</strong>.<br />

Zielsetzung:<br />

- die <strong>Kind</strong>er sollen erlebte Ereignisse aufarbeiten/bearbeiten können, zum Beispiel<br />

Sendungen im Fernseher, Familienkonflikte, Träume,...<br />

- die <strong>Kind</strong>er sollen lebenspraktische Erfahrungen sammeln können, wie zum Beispiel<br />

Wäsche zusammenlegen, Kochen, Backen,...<br />

- Bedürfnisse dürfen/sollen geäußert werden, da sie zur Identifikation nötig sind<br />

- <strong>Kind</strong>er können/sollen in andere Rollen schlüpfen. Dabei gibt es fast k<strong>ein</strong>e Grenzen.<br />

Die Mitarbeiter/Innen müssen für die <strong>Kind</strong>er jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Kl<strong>ein</strong>er Bewegungsraum<br />

In diesem Raum dürfen die <strong>Kind</strong>er in der Freispielzeit, klettern, schaukeln, an den Ringen<br />

schwingen oder nach ihrem individuellen Bedürfnis, dem natürlichen Bewegungsdrang<br />

nachgehen. Der Raum hat viele Matratzen und k<strong>ein</strong>e Möbel, um die <strong>Kind</strong>er vor Verletzungen<br />

zu schützen und ihnen k<strong>ein</strong>e Hindernisse in den Weg zu stellen.<br />

Nach dem Mittagessen wird der Raum zum Ausruhen genutzt.<br />

Großer Bewegungsraum<br />

Der Bewegungsraum ist an vier Tagen in der Woche geöffnet und für alle <strong>Kind</strong>er nutzbar. Die<br />

<strong>Kind</strong>er können toben, klettern, schaukeln, balancieren, hüpfen,...<br />

Durch die <strong>ein</strong>geschränkten Bewegungsmöglich-keiten, denen die <strong>Kind</strong>er heute ausgesetzt<br />

sind; kl<strong>ein</strong>e Wohnungen, gefährliche Straßen,... ; halten wir es für notwendig den <strong>Kind</strong>ern so<br />

viel Be-wegungsmöglichkeiten anzubieten wie es geht.<br />

Der Bewegungsraum wird von zwei Mitarbeitern/Innen verantwortlich betreut. Das heißt,<br />

dass entweder die Mitarbeiter/innen <strong>ein</strong> Bewegungsangebot vorgeben, wie: Schwungtuch,<br />

Aufbauen <strong>ein</strong>er Bewegungsbaustelle, Aufhängen von Schaukeln oder Hängematte, oder die<br />

<strong>Kind</strong>er entscheiden sich, was sie gerne machen möchten.<br />

Essraum<br />

In der Freispielzeit wird der Essraum für Tischspiele, wie Memory,... und Puzzle genutzt.


Wahrnehmungsraum<br />

Dies ist <strong>ein</strong> Raum der vielfältig genutzt wird. Zum <strong>ein</strong>en bietet er den <strong>Kind</strong>ern <strong>ein</strong>e<br />

Rückzugsmöglichkeit, hier können sie all<strong>ein</strong>e spielen ohne unter ständiger Beobachtung zu<br />

stehen. Allerdings ist dieser Raum k<strong>ein</strong> „Toberaum“. Die <strong>Kind</strong>er entscheiden sich wer<br />

mitspielen darf indem sie <strong>ein</strong> Stoppschild an der Türvorderseite aufhängen. Hängt dieses<br />

Schild, heißt das, das man erst klopfen muss bevor man den Raum betreten kann.<br />

Zum anderen bietet der Raum <strong>ein</strong>e gute Gelegenheit mit <strong>ein</strong>zelnen <strong>Kind</strong>ern, unterschiedliche<br />

Klang- und Lichtspiele zu machen, denn der Raum ist mit <strong>ein</strong>er Klangbank,<br />

Musikinstrumenten, Sternenlampe,... ausgestattet.<br />

Es ist auch möglich in diesem Raum, ganz in Ruhe, <strong>ein</strong>e Kassette anzuhören.<br />

<strong>Kind</strong>erküche<br />

Hier können die <strong>Kind</strong>er in Begleitung <strong>ein</strong>es Mitarbeiters/In selbst kochen oder backen. Die<br />

Küche ist kindgerecht <strong>ein</strong>gerichtet, mit Möbeln in entsprechender Höhe. Im Freispiel steht die<br />

Küche den <strong>Kind</strong>ern zur freien Verfügung, allerdings ohne Stromanschlüsse.<br />

Außengelände<br />

Das Außengelände steht den <strong>Kind</strong>ern in der Freispielphase zur freien Verfügung. Hier<br />

können die <strong>Kind</strong>er vielfältige Erfahrungen mit Sand, Matsch, Laub, Pfützen, Stöcken,...<br />

sammeln. Außerdem können sie verschiedene Spielgeräte nutzen.<br />

Mindestens <strong>ein</strong> Mitarbeiter/In begleitet die <strong>Kind</strong>er dabei.<br />

ÜBRIGENS: Es gibt k<strong>ein</strong> schlechtes Wetter, sondern nur schlechte<br />

Kleidung!<br />

Wir machen in der Öffentlichkeit auf unsere Arbeit aufmerksam!<br />

Wir möchten in der Öffentlichkeit das Interesse für Integration und multikulturelle Erziehung<br />

wecken und eventuelle Ängste und Vorurteile verringern.<br />

Unsere pädagogische Arbeit soll nicht hinter verschlossenen Türen stattfinden, sondern<br />

durchschaubar s<strong>ein</strong>.<br />

Das Interesse der behinderten Menschen und deren Bedeutung soll der Öffentlichkeit<br />

bewusst gemacht werden. Behinderte Menschen sollen nicht abgeschoben, sondern<br />

gefördert und integriert werden.<br />

Wir nutzen folgende Möglichkeiten unsere Arbeit in der Öffentlichkeit<br />

darzustellen:<br />

- Tag der offenen Tür<br />

- <strong>Ein</strong>ladungen zu Festen<br />

- Öffentliche Elternabende/Zusammenarbeit mit Eltern<br />

- Presseartikel in der Zeitung<br />

- in andere <strong>Ein</strong>richtungen gehen/Erziehern/Innen andere <strong>Kind</strong>ergärten unsere Arbeit<br />

vorstellen<br />

- Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, wie Schulen, Erziehungsberatungs-stellen,<br />

<strong>Kind</strong>erärzten, .....


Unser Wunsch ist es, den Integrationsgedanken und das<br />

Mit<strong>ein</strong>anderleben verschiedener Kulturen weiterzugeben.

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