âDer Archimedes-Code. Auf den Spuren eines Geniesâ sind drei Orig
âDer Archimedes-Code. Auf den Spuren eines Geniesâ sind drei Orig
âDer Archimedes-Code. Auf den Spuren eines Geniesâ sind drei Orig
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Rundgang<br />
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Dreh und Angelpunkt der Ausstellung „Der <strong>Archimedes</strong>-<strong>Code</strong>. <strong>Auf</strong> <strong>den</strong> <strong>Spuren</strong> <strong>eines</strong><br />
Genies“ <strong>sind</strong> <strong>drei</strong> <strong>Orig</strong>inalblätter des <strong>Archimedes</strong>-Palimpsestes. Darin verbirgt sich die<br />
älteste erhaltene Abschrift – der so genannte Kodex C – von insgesamt sieben Traktaten<br />
des <strong>Archimedes</strong> von Syrakus. Zwei dieser Abhandlungen – Metho<strong>den</strong>lehre und<br />
Stomachion – waren bisher völlig unbekannt, eine weitere überliefert die griechische<br />
Version von – Über schwimmende Körper.<br />
GRUNDSTRUKTUR<br />
Die Gesamtfläche der Ausstellung gliedert sich in <strong>drei</strong>, i<strong>den</strong>tisch große Raumeinheiten. Die<br />
klare, gegeneinander abgesetzte <strong>Auf</strong>teilung definiert <strong>drei</strong> inhaltliche Parameter, wobei die<br />
zentrale Info-Einheit (Raum II) von <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> Sach-Einheiten (Räume I und III) flankiert<br />
wird. Der kompakte Gesamtausbau will sich als Konzentrationshilfe für die Besucher<br />
verstan<strong>den</strong> wissen. Nicht die Leichtigkeit antiker Formen, sondern die epochale<br />
Denkleistung einer genialen Einzelperson soll hier erfahrbar wer<strong>den</strong>. Für einen eher<br />
kurzweiligen, spielerischen Einstieg in das Gesamtthema bietet sich die gesondert<br />
gestaltete Ausstellungsebene des „Jungen Museums“ an.<br />
GESTALTUNG<br />
Die lang gezogene Eingangshalle, die <strong>drei</strong> Raumschranken sowie die vier Hauptwände der<br />
Räume I und III wer<strong>den</strong> von einem griechischen Motivband, dem Mäander, und weiteren<br />
Dekorelementen miteinander verzahnt. Diesem Zweck dienen auch die Mäander als<br />
„I<strong>den</strong>titäts-Band“ auf allen Informationstafeln.<br />
Als Gegengewicht zu dieser Designklammer erscheinen auf der jeweiligen Rückwand<br />
<strong>eines</strong> Raumes großflächige Bildtapeten, die Ereignisse mit bzw. um <strong>Archimedes</strong><br />
thematisieren:<br />
• Raum I: Vincenzo Camuccini, 1813 (Ölgemälde); König Ptolemaios II. Philadelphos<br />
besucht die Bibliothek von Alexandria. Hintergrund: <strong>Auf</strong>enthalt und Studium des<br />
<strong>Archimedes</strong> in Alexandria.<br />
• Raum II: Raffael, 1508-1511 (Wandfresko); Die Schule von Athen. Hintergrund:<br />
<strong>Archimedes</strong> unter <strong>den</strong> Geistesgrößen der Antike im Wissensspiegel der<br />
Renaissance.<br />
• Raum III: Benjamin West, 1804 (Ölgemälde); Cicero entdeckt das Grab des<br />
<strong>Archimedes</strong>. Hintergrund: Direkte Bildversion zu einem römischen Literaturzitat.<br />
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Rundgang<br />
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INHALTLICHE EBENEN<br />
Zur schnellen Orientierung wird das Info-Material nach inhaltlichen Schwerpunkten in<br />
jedem Raum vorgestellt. Die scharf gegliederte Systematik unterstützt so die Veranschaulichung<br />
des vielschichtigen Gesamtthemas.<br />
Raum I<br />
1. Das <strong>Archimedes</strong>-Palimpsest – Geschichte und Entdeckung<br />
2. <strong>Archimedes</strong> – Leben und Werk<br />
3. <strong>Archimedes</strong> in Alexandria<br />
Raum I der Ausstellung beschreibt die moderne Entdeckung des Kodex C sowie die<br />
wichtigsten Werkeinheiten des <strong>Archimedes</strong>. Hinzu kommen <strong>Orig</strong>inalausgaben der<br />
Publikationen von Konstantin von Tischendorf und Johann Ludvig Heiberg.<br />
Ein weiterer Bereich widmet sich <strong>Archimedes</strong> als Bürger von Syrakus (Münzen), während<br />
im Zentrum die Objektinsel zum <strong>Auf</strong>enthalt des Mathematikers in Alexandria <strong>den</strong> Raum<br />
dominiert.<br />
Abgerundet wird Raum I von einem Bereich zur europäischen Bildtradition. Das berühmte<br />
Bildnis von Giuseppe Nogari (1699-1766; Moskau, Puschkin-Museum) hängt als <strong>Orig</strong>inal<br />
auf der Rückwand der großen Hauptvitrine.<br />
Raum II<br />
1. <strong>Archimedes</strong> Uralt<br />
2. Info-Raum<br />
3. Film-Raum<br />
Als zentraler Informationsraum bietet Raum II eine breite Auswahl an Hintergrundwissen<br />
und Sachthemen. Schon am Zugang zum Info-Raum wird der Besucher von einer<br />
Kuriosität begrüßt: fossile Moostierchen, deren Gestalt ihnen <strong>den</strong> Gattungsnamen<br />
<strong>Archimedes</strong> eingebracht hat.<br />
Im Mittelpunkt steht hier der großzügig aufgebaute Film-Raum. Das Programm zeigt eine<br />
45-minütige Dokumentation zur Biografie des <strong>Archimedes</strong>. Zwei Touchscreen-Stationen<br />
ergänzen mit kürzeren Videoeinheiten zu unterschiedlichen Themenbereichen das<br />
filmische Angebot.<br />
Bedienbare Großmodelle zu Erfindungen des <strong>Archimedes</strong> und eine nachgebaute Version<br />
s<strong>eines</strong> Stomachions (Puzzle) stehen dem Besucher ebenso zur Verfügung wie eine<br />
Pergamentprobe im Spannrahmen.<br />
Eine weitere Info-Einheit versorgt ihn mit Basiskenntnissen zur altägyptischen und<br />
griechischen Mathematik.<br />
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Rundgang<br />
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Raum III<br />
1. Die Lei<strong>den</strong> des <strong>Archimedes</strong>-Palimpsestes<br />
2. Unsichtbares sichtbar gemacht<br />
3. <strong>Archimedes</strong> recycelt<br />
4. Rettung <strong>eines</strong> Todkranken<br />
In Raum III folgt schließlich der absolute Höhepunkt der Ausstellung: In speziellen<br />
Klimavitrinen wer<strong>den</strong> insgesamt <strong>drei</strong> <strong>Orig</strong>inalblätter aus dem <strong>Archimedes</strong>-Palimpsest<br />
gezeigt. In Hildesheim wird damit für absehbare Zeit die einzige Möglichkeit europaweit<br />
bestehen, diese einmaligen Zeugnisse der abendländischen Geistesgeschichte zu sehen!<br />
Zwei Blätter <strong>sind</strong> <strong>den</strong> Hauptwerken des <strong>Archimedes</strong> – Metho<strong>den</strong>lehre und Über<br />
schwimmende Körper – entnommen.<br />
Das dritte enthält eine bislang unbekannte Rede des Hyperides – Gegen Diondas. Die<br />
Entdeckung von zwei neuen Werken des berühmten Redners aus Athen (4. Jh. v. Chr.)<br />
war eine weitere Weltsensation, die das Palimpsest neben <strong>den</strong> Traktaten des <strong>Archimedes</strong><br />
enthielt.<br />
Die ausführliche Info-Einheit ist ganz <strong>den</strong> Themen Restaurierung und Bildverarbeitung<br />
vorbehalten. Ohne die großartigen Erfolge in diesen Bereichen wären die Übersetzungsleistungen<br />
der Altphilologen nicht möglich gewesen.<br />
Eine weitere Großvitrine zeigt frühe Buchausgaben zu Werken des <strong>Archimedes</strong>, darunter<br />
die erste Druckversion von 1544.<br />
Ein reich bebilderter Zeitstrahl fasst die wechselvolle Geschichte des Palimpsestes im<br />
Überblick zusammen.<br />
Dem fulminanten <strong>Auf</strong>tritt des Kodex C anlässlich seiner Versteigerung 1998 ist ebenfalls<br />
eine eigene Vitrine mit dem Auktionskatalog von Christie's vorbehalten.<br />
Stand: 31.05.2012, Änderungen vorbehalten<br />
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