Leitlinien Verbrennungen.pdf - Klinikum Bielefeld gem. GmbH

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1. Diagnostik
1.1 Notwendige Diagnostik
Anamnese:
Kriterien (welche, wie lange):
Welche Art von Hitzeeinwirkung (offenes Feuer, heiße
Flüssigkeit, Strom, Funkenflug, heiße Luft/Gase, ätzende
chemische Substanzen)
Bewusstlosigkeit?
Dauer der Exposition?
Inhalationstrauma möglich?
Tetanusschutz vorhanden?
Klinische Untersuchung: Kriterien:
Vitalfunktionen (Atmung, Kreislaufparameter)
Tiefe der Verbrennung (siehe oben, Einteilung in 1.-3-
Grades)
Flächenausdehnung der Verbrennung, Dokumentation auf
Verbrennungsbogen der Berufsgenossenschaften,
Bestimmung des Anteils der verbrannten Körperoberfläche
in Prozent:
Neuner-Regel nach Wallace: Einteilung der
Körperoberfläche in kleinste gemeinsame Vielfache von
„9“
Handflächenregel: Handfläche des Patienten = 1 % der
Körperoberfläche
Einteilung in:
Leichte Brandverletzungen:
- Verbrennung I° bis ca. 20% bei Erwachsenen oder
ca. 10% bei Kindern
- Verbrennung II° bis max. 10% bei Erwachsenen
oder ca. 5% bei Kindern
- Verbrennung III° von weniger als 2% der
Körperoberfläche
Mittelschwere Brandverletzungen:
- Verbrennung I° über 20% bei Erwachsenen oder
über 10% bei Kindern
- Verbrennung II° zwischen 10 und 20% bei
Erwachsenen oder 5 bis 10% bei Kindern
- Verbrennung III° von weniger als 10% bei
Erwachsenen oder Kindern
- Verbrennungen mit weniger % der Körperoberfläche
aber Beteiligung von Händen, Füßen, Gesicht, Hals
und Genitalbereich
Schwere Brandverletzungen:
- Verbrennungen IIb° oder III° mit einer Ausdehnung
von mehr als 20% bei Erwachsenen oder mehr als
10% bei Kindern
- Alle Verletzungen durch elektrischen Strom oder
ätzende chemische Substanzen
Schwerste Brandverletzungen:
- Alle schweren Brandverletzungen mit zusätzlichem
Inhalationstrauma
Überwachung der Vitalfunktionen
1.2 Ergänzende Untersuchungen:
Röntgenthorax- Aufnahme bei V.a. Inhalationstrauma
Bronchoskopie bei V.a. Inhalationstrauma