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erlebnismarketing | serie: event- und medientechnik, teil 47<br />
Scarlett Sails in St. Petersburg<br />
Mit einer Multimediashow der ganz besonderen Art verzauberten Flash Art und Orion Art<br />
500.000 Zuschauer von St. Petersburg während der „Weißen Nächte“ im Juni 2013.<br />
Text: DI Ingrid Wenz-Gahler<br />
1<br />
Fotos: Orion Art, St. Petersburg, und Flash Art, Bielefeld<br />
konzept<br />
Die „Weißen Nächte“ in der arktischen 5-Millionen-Stadt<br />
St. Petersburg sind ein Wunder<br />
der Natur von etwa Ende Juni bis Mitte Juli,<br />
in denen es nachts nie richtig dunkel wird.<br />
Während dieser Zeit steigt eine Dämmerung<br />
in die Stadt, ein Hauch von Mystik und<br />
Romantik. Die Passage der Schiffskonvois<br />
auf der Newa ist ein Schauspiel, das sich Tausende<br />
Menschen trotz der nachtschlafenden<br />
Zeit ansehen. Ursprung dieser Veranstaltung<br />
ist die Verabschiedung der Abiturienten,<br />
die früher auf Booten auf der Newa für die<br />
bestandene Prüfung durch das Publikum am<br />
Ufer gefeiert wurden. Zu den größten <strong>Event</strong>s<br />
in dieser Zeit aber gehörte in diesem Jahr<br />
eine Multimediashow, die sich sogar der<br />
russische Staatschef Wladimir Putin nicht<br />
entgehen ließ. Mehr als 500.000 Zuschauer<br />
haben die Show live gesehen, das russische<br />
Fernsehen hat sie landesweit übertragen. Der<br />
Titel der Veranstaltung war „Red or Scarlet<br />
Sails“ und geht auf die Erzählung „Das<br />
Purpursegel“ von Alexander Grin zurück, die<br />
unter dem Titel „Das purpurne Segel“ 1961<br />
als russischer Märchenfilm verfilmt wurde.<br />
In der Geschichte wartet die liebende Assol<br />
auf ihren Liebsten, der mit einem Boot mit<br />
roten Segeln zurückkommen soll.<br />
technische umsetzung<br />
Für die Multimediashow wurde der gesamte<br />
Bereich zwischen der Schloss- und der Troitskij-(Dreifaltigkeits-)Brücke<br />
eingesetzt. Der<br />
Aufbau der Show fand vor der Eremitage<br />
und dem Winterpalast auf der Newa statt.<br />
Die zu bespielende Fläche war somit knapp<br />
730.000 m 2 groß. Zusätzliche Effekte wurden<br />
vor der alten Börse und der Troitskij-Brücke<br />
aufgebaut. Im Hintergrund bildete die Peterund-Paul-Kathedrale<br />
eine beeindruckende<br />
Silhouette. Mit dem russischen Partner Orion<br />
wurde direkt vor der Eremitage in St. Petersburg<br />
auf der Newa eine 20-minütige Inszenierung<br />
mit Feuerwerk, Licht, Laser und einem<br />
3-F-Flammsystem umgesetzt. Zehn Tage vor<br />
der Veranstaltung wurden über drei Tonnen<br />
Equipment für das 3-F-Flammsystem und die<br />
Zündtechnik für das Feuerwerk nach St. Petersburg<br />
befördert. Die Flammanlage, die aus<br />
41 Flammköpfen bestand, wurde direkt vor<br />
dem Zarenpalast mitten auf dem Fluss auf<br />
einem 430 Meter langen Ponton aufgebaut.<br />
Das Feuerwerk wurde u. a. mit einem Pyrotronix-C4-Controller<br />
und über 180 IC (Ignition<br />
Control Boxes mit je 16 Zündkanälen)<br />
per Funk angesteuert, per Timecode synchronisiert<br />
und abgeschossen. Dafür wurden fast<br />
200 IC- (Ignition Control Boxes) und zwei<br />
CS-Controller als zentrale Steuerung benutzt,<br />
wo<strong>bei</strong> jede einzelne Position zusätzlich durch<br />
einen weiteren Controller abgesichert war.<br />
Der Aufbau des Feuerwerks erfolgte auf dem<br />
gesamten, 430 Meter langen Ponton auf der<br />
Troitzkij-Brücke und auf fünf großen Pontons,<br />
die auf fast einem Kilometer Breite verteilt<br />
waren. Als zentrales Gestaltungselement fürs<br />
Licht wurden 50 Faicons 7 KM verwendet.<br />
Zusätzliche Effekte wurden durch Clay Pakt<br />
Sharples, City Colours und eine große Anzahl<br />
Washer erreicht. Auf dem Ponton 3 wurden<br />
noch 28-W-Solid-State-Weißlicht-Systeme<br />
und vor der Brücke acht Sollinger Blitz-Systeme<br />
mit 8 W als Lasersysteme hinzugeschaltet.<br />
Angesteuert wurden die Laser mit dem<br />
Sollinger DSP-System. Da es <strong>bei</strong> den „Weißen<br />
Nächten“ kaum eine Blaue Stunde gibt, war<br />
die Vorprogrammierung für die Licht- und<br />
Laserleute von entscheidender Bedeutung.<br />
34 | <strong>Messe</strong> & <strong>Event</strong> 4 | 2013