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JUBILÄUMS ZYKLUS 2014 - Croatia.ch

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Das Hohelied in der Musik<br />

Das Hohelied ist wohl eine der poetis<strong>ch</strong> intensivsten und<br />

gefühlvollsten S<strong>ch</strong>riften der Bibel und der Weltliteratur. Die<br />

lyris<strong>ch</strong> leidens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en, bisweilen erotis<strong>ch</strong>en Verse berühren<br />

ihre Leser, und no<strong>ch</strong> viel mehr ihre Hörer in den intimen,<br />

sehr bildhaften Vertonungen. Denn die Texte dieses Bu<strong>ch</strong>es<br />

erfreuten si<strong>ch</strong> großer Beliebtheit bei Komponisten, angefangen<br />

bei Hildegard von Bingen bis in die frühe Barockzeit.<br />

Der auf seinem Grabstein als «Fürst der Musik» bezei<strong>ch</strong>nete<br />

Giovanni Pierluigi da Palestrina (1525-1594) veröffentli<strong>ch</strong>te<br />

als Komponist der päpstli<strong>ch</strong>en Kapelle in Rom 1583/84 die<br />

29 Motetten umfassende Sammlung «Canticum canticorum».<br />

Die Bedeutung von Palestrina beruht vor allem auf einem<br />

epo<strong>ch</strong>ema<strong>ch</strong>enden Werk: der se<strong>ch</strong>sstimmigen Missa Papæ<br />

Marcelli. Au<strong>ch</strong> seine Motetten haben wegweisende Bedeutung.<br />

Mit seiner musikalis<strong>ch</strong>en Anthologie von Versen aus<br />

dem Hohenlied hat er ein unverglei<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>es Meisterwerk<br />

ges<strong>ch</strong>affen. Was ihn zur Komposition dieser Motetten bewogen<br />

hat, wissen wir nur ungenau. Philip Neri, der <strong>ch</strong>arismatis<strong>ch</strong>e<br />

und äusserst einflussrei<strong>ch</strong>e Apostel Roms, hat<br />

das religiöse und kulturelle Leben Roms zu neuer Blüte gebra<strong>ch</strong>t<br />

und au<strong>ch</strong> Komponisten angeregt, moderne geistli<strong>ch</strong>e<br />

Musik zu s<strong>ch</strong>reiben. Mögli<strong>ch</strong>erweise hat Palestrina für die<br />

Eröffnung der von ihm mitbegründeten «Compagnia dei<br />

musici di Roma» das Hohelied komponiert. 1584 jedenfalls<br />

hat er es im Vierten Bu<strong>ch</strong> seiner Motetten veröffentli<strong>ch</strong>t.

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