Das Stadtmagazin
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Geschichte<br />
„Wir müssen backen, die Leute müssen mit Brot versorgt werden.”<br />
Cloppenburg nach der Zerbombung im April 1945, Trümmer überall, Gärten, die nichts mehr hergaben, Geschäfte, die nicht mehr existierten.<br />
Auch der Bäckerei Frerker war es nicht anders ergangen, dennoch kannte Frerker senior nur ein Ziel für den Neuanfang: „Wir<br />
müssen die Backstube wieder zugange kriegen! Die Leute brauchen Brot!“<br />
cken, die Leute müssen mit Brot versorgt werden!“ <strong>Das</strong>s diese Einstellung<br />
meinen ganzen Respekt verlangte, steht außer Frage und so war<br />
auch ich mit der Umgestaltung und der Namensgebung der Filiale<br />
rundum zufrieden. Erst später bemerkte ich, dass mir ein Denkfehler<br />
unterlaufen war. War es doch nicht Gerhard Heinrich Frerker, den man<br />
als Namensgeber anführte, sondern dessen Vater Heinrich Frerker.<br />
Die Kunst des Backens kennt die Menschheit schon seit Jahrtausenden.<br />
Wir alle lieben Brot und Kuchen, und das nicht nur als unverzichtbare<br />
Lebensmittel. Welch eine Wonne, wenn Brot und Kuchen frisch<br />
und duftend aus den Backstuben in die Läden kommen!<br />
Kein Wunder also, dass der Tag für viele erst mit einem Brötchen richtig<br />
beginnen kann, oder auch mit einer der zahlreichen Brotsorten,<br />
zwischen denen man heutzutage wählen kann. Und dass Genießer<br />
im Laufe des Tages dann gerne zu den „süßen Leckereien“ wechseln,<br />
auch das ist kein Geheimnis. Im Gegenteil, eine solche Fülle derartiger<br />
Genüsse gehört zu unserem Leben. Gut, wenn man sich dazu auf Qualität<br />
verlassen kann. Ein Vorteil, der in Cloppenburg einen altbekannten<br />
Namen hat: FRERKER.<br />
Wie alles begann<br />
Im Spätherbst des Jahres 2013 renovierte die Firma Frerker ihre Filiale<br />
an der Bahnhofstraße und es entstand das CAFÉ HEINRICH. Auf die<br />
Frage, wer sich hinter diesem Namen verbirgt, nannte man mir der Firmengründer<br />
Gerhard Heinrich Frerker. <strong>Das</strong> erinnerte mich an den Satz,<br />
der von ihm stammen soll, nachdem die Bäckerei bei einem Bombenangriff<br />
im April 1945 fast völlig zerstört worden war. „Wir müssen ba-<br />
Blick zurück<br />
Jener Bäckermeister Heinrich Frerker<br />
wurde am 29. April 1863 in Ankum<br />
(Kreis Osnabrück) geboren.<br />
Genau 30 Jahre später, am 01. März<br />
eröffnete er in Crapendorf eine<br />
Bäckerei und Konditorei mitsamt<br />
einem Gemischtwarenhandel und<br />
einer Gastwirtschaft. Frerker muss<br />
Mut zum Risiko gehabt haben, denn<br />
das Leben war hart am Ende des 19.<br />
Jahrhunderts. Es verlangte „Zupacken“<br />
von ihm und seiner Ehefrau<br />
Johanna, einer geborenen Thensing.<br />
Heinrich Freker, 1863 - 1938<br />
Nach der Jahrhundertwende sollte das Schicksal Heinrich Frerker hart<br />
treffen. 1904 verlor er seine Frau und kurz darauf brannte das Geschäftshaus<br />
völlig nieder. Beides warf ihn jedoch nicht aus der Bahn.<br />
Stattdessen errichtete er ein neues Geschäftshaus und heiratete später<br />
die aus Essen/Oldenburg stammende Maria Wehage. 1927 dann<br />
übergab er das Geschäft seinem Sohn Gerhard. Der hatte, wie sein Vater<br />
das Bäcker- und Konditorhandwerk erlernt und führte zusammen<br />
mit seiner Ehefrau Johanna, geborene Borgmann nicht nur die Ideen<br />
des Firmengründers fort, sondern ergänzte sie in der Folgezeit unter<br />
anderem mit einem großzügigen Umbau des Geschäfts. Dieser war<br />
praktisch der Grundstein für das heutige Konditorei Café im oberen<br />
Teil der Lange Straße.