WEGZEICHEN Nr. 31 - CPD | Christliche Pfadfinderschaft ...
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WEG<br />
ZEICHEN<br />
FührerInnenzeitschrift FührerInnenzeitschrift der<br />
der<br />
<strong>Christliche</strong>n <strong>Christliche</strong>n <strong>Pfadfinderschaft</strong><br />
<strong>Pfadfinderschaft</strong><br />
Deutschlands<br />
Deutschlands<br />
Heft Heft <strong>31</strong>, <strong>31</strong>, Ausgabe Ausgabe 2/2005<br />
2/2005
Redaktion: Lotta Gerdes<br />
Hegelweg 6<br />
23566 Lübeck<br />
(04 51) 6 11 60 88<br />
lilalotta@web.de<br />
2<br />
IMPRESSUM<br />
IMPRESSUM<br />
Mitgearbeitet haben an diesem <strong>WEGZEICHEN</strong> <strong>WEGZEICHEN</strong> : wadu, Irma<br />
Biederbick; MD, Martin Dressler; hathi, Martin<br />
Hottinger; Hannes Haas; Lotta Gerdes<br />
Layout: jot, Jan Wetjen<br />
<strong>WEGZEICHEN</strong> <strong>WEGZEICHEN</strong> ist die FührerInnenzeitschrift der <strong>Christliche</strong>n<br />
<strong>Pfadfinderschaft</strong> Deutschlands und erscheint in einer Auflage von<br />
720 Stück. Nachdruck von Artikeln bitte nur in Absprache mit der<br />
Redaktion.<br />
INHALT<br />
INHALT<br />
VORWORT ............................................................................. 3<br />
GRUNDLAGEN DER WÖLFLINGSARBEIT ................................. 4<br />
DAS JUNGPFADFINDERLAGER ............................................... 10<br />
TECHNIKBUCH, PROBENTAFEL, PROBENSPUR ...................... 14<br />
ANREGUNGEN ZUR SPÄHERARBEIT ...................................... 18
LIEBE LIEBE PFADFINDERINNEN,<br />
PFADFINDERINNEN,<br />
LIEBE LIEBE PFADFINDER!<br />
PFADFINDER!<br />
Als ich im Frühling mit den Gauführern auf Fahrt war, wurden viele<br />
verschiedene Ideen zur Ständearbeit angeschnitten. Dies regte<br />
mich an ein Wegzeichen zu diesem Thema zu machen. Die Frage<br />
ist, wie bringe ich den Sipplingen Probenordnung außerhalb der<br />
Sippenstunde bei. Dies soll nicht heißen, das in den Sippenstunden<br />
keine Probenarbeit gemacht werden soll. Doch wie kann<br />
ich hinterher dafür sorgen, dass die Sipplinge die Theorie in Praxis<br />
umsetzen müssen. Hierzu werdet ihr in diesem Heft einige<br />
Vorschläge finden.<br />
Außerdem hat hathi angefangen über die Grundlagen der<br />
Wölflingsarbeit zu schreiben. Hiervon findet ihr den ersten Teil<br />
auch in diesem Heft und es wird in den nächsten Heften<br />
fortgesetzt.<br />
Euch einen schönen Sommerabschluss und Gut Pfad<br />
3<br />
Vorw orw orwor orw or ort or
Grundlagen Grundlagen der der Wölflingsarbeit<br />
Wölflingsarbeit<br />
von hathi<br />
1.) 1.) Einleitung<br />
Einleitung<br />
Wölflinge oder kleine Pfadfinder?<br />
Die Frage die man sich am Anfang stellen sollte, ist ob die Arbeit<br />
an Kindern im Alter von 7-11 Jahren als „Pfadfinderarbeit für<br />
Kleine“ oder als Wölflingsarbeit gestaltet werden soll, steht am<br />
Anfang jeder Gründung einer Gruppe für Kinder.<br />
In dem folgenden Beitrag will ich allerdings nur auf die Wölflingsarbeit<br />
eingehen, Grundlagen, Eigenheiten und Methoden, sowie Vorteile<br />
herausarbeiten.<br />
Dieser Artikel ist zum großen Teil die Überarbeitung einer<br />
Denkschrift von Maja von Mitrofanoff, ehemals Landesmarkakela<br />
der Landesmark Westfalen der <strong>CPD</strong> aus dem Jahre 1969.<br />
Hier möchte ich Ulrich Bauer aus dem VCP danken, der mich auf<br />
die Person Maja von Mitrofanoff aufmerksam machte und Klippi<br />
der in seinem Archiv die Denkschrift fand und für mich kopierte.<br />
Es ist mir natürlich klar, dass in den folgenden Kapiteln ein Idealbild<br />
dargestellt wird, dem auch ich mit meiner Meute nicht entsprochen<br />
habe. Unzulänglichkeiten entbindet uns aber nicht von<br />
unserer Pflicht in der Arbeit immer die Entwicklung des einzelnen<br />
Kindes in den Mittelpunkt zu stellen. Die dargestellten Formen<br />
erleichtern dem Akela die Arbeit.<br />
Fragen des Nachwuchses für die Pfadfinderstämme sollte dabei<br />
an 2. Stelle rücken und als angenehmer Nebeneffekt der<br />
Meutenarbeit für die Stammesführer gesehen werden.<br />
Diese Kapitel sollen auch ein produktiver und fachlicher Austausch<br />
über Arbeit mit Kindern in der <strong>CPD</strong> anregen.<br />
4
2.) 2.) Organisationsform Organisationsform der der Wölflingsarbeit<br />
Wölflingsarbeit<br />
Die Grundlage – das Dschungelbuch<br />
Der Leitfaden der Wöflingsarbeit ist das Dschungelbuch von<br />
Rudjard Kipling, es ist die liebenswerte Geschichte einen Jungen<br />
der sich den Sitten und Gebräuchen des Dschungellebens<br />
anpassen muss. Dabei lernt Mowgli, wie der Junge heißt, viel von<br />
seinem Lehrer Baloo. Sinnvoll wäre es, wenn der interessierte Leser<br />
sich in ein paar ruhigen Stunden dieses Buch durchließt (Nicht<br />
den Disney Film anschauen – dieser ist im Vergleich zum Buch<br />
grauenhaft!), für einen ernsthaften Meutenführer oder Akela ist<br />
es absolute Pflicht dieses Buch zu verinnerlichen und zu<br />
verstehen.<br />
Du wirst merken, dass diese Geschichte ideal ist die Entwicklung<br />
eines Kindes zu begleiten. Aus dem Buch kann für die Arbeit an<br />
Kindern folgende Punkte herausgelesen werden:<br />
- es können die Organisationsform der Gruppe hergeleitet<br />
werden<br />
- es können Menschentypen anhand der Dschungeltiere erklärt<br />
werden<br />
- aus dem Buch kann ein kontinuierliches Spiel abgeleitet und<br />
immer wieder aufgegriffen werden<br />
- es kann „Miteinander“ und „Gegeneinander“ anhand der<br />
Tiergruppen verdeutlichen<br />
- es kann eine eigene Sprache und Ausdrücke schaffen und als<br />
gemeinschaftsförderndes Arbeitsmittel gebraucht werden<br />
- er kann die Gesamtgruppe in übersichtlichere Kleingruppen<br />
aufgeteilt werden ohne einen Riss in der Gesamtgruppe<br />
entstehen zu lassen.<br />
- eigenständiges Leben in der Natur kann erklärt werden.<br />
- es regt die kindliche Phantasie an<br />
- es kann, es kann, es kann, …..<br />
5
Es gibt aber auch noch einen wichtigen Faktor, das die Kinder mit<br />
in ihr späteres Pfadfinderleben übernehmen können. Es geht um<br />
die Weckung der Sensibilität des Kindes für ein Leben in und mit<br />
der Natur. Lärmen, alles abreißen ist „Bandarlog Manier“. Wölfe<br />
verhalten sich im Wald ruhig und verschrecken nicht die<br />
Waldbewohner, wie es z.B. Shir Khan mit seinem Gebrüll macht.<br />
Ein Wald ist ein Lebensraum für viele Wesen! Wir Menschen haben<br />
nicht das Recht, mit Geschrei oder grölend durch den Wald zu<br />
ziehen, und auch nicht das recht mit unseren Abfällen diesen<br />
Lebensraum zu zerstören. Hier lässt sich leicht an die Realität<br />
anknüpfen und dem Wölfling entsprechende Naturkenntnisse<br />
spielend beibringen.<br />
In der Meutenarbeit geht man davon aus, dass jedes Kind das in<br />
der Gruppe mitmacht ein WÖLFLING ist, der in der MEUTE lebt.<br />
Schon diese Begriffe führen weg vom alltäglichen und gibt ein<br />
Hinweis auf Freiheit, unkonventionelles Leben und das Leben in der<br />
Gemeinschaft. Diese MEUTE unterscheidet sich deutlich, und für<br />
jedes Kind erklärbar, von der Herde der Bandarlog, der Affen, die<br />
ungezügelt und führerlos alles anfangen, nichts zustande<br />
bringen und ohne Ausdauer sind. Schon dieser Kontrast in eine<br />
Hilfe.<br />
Führung der Meute<br />
Die Meute wird geführt von Akela, dem alten und weisen Wolf,<br />
wobei der Name AKELA schon auf die Art und Weise hindeutet<br />
wie eine Meute idealer weise geführt werden sollte. Akela heißt<br />
„der Einsame“. Akela kann männlich oder weiblich sein, ideal wäre<br />
ein Alter über 20 Jahre. Der Akela, der die Kindermeute führt, ist<br />
als Führer Bezugsperson, vom Alter her, vom Wissen her und von<br />
der Persönlichkeit her. Die Meute sollte aber so geführt werden,<br />
dass die Kontaktfäden, die Interaktion in der Meute, so wenig wie<br />
möglich über seine Person gehen. Mit Hilfe des Dschungelbuches<br />
ist dies sehr leicht möglich und soll im Folgenden weiter<br />
ausgeführt werden. Anmerken möchte ich noch, dass ein häufiger<br />
Wechsel des Akela ist der Entwicklung der Gruppe nicht<br />
zuträglich ist. Langfristige Lösungen sind deshalb anzustreben.<br />
6
Anzudenken wäre auch, dass die Meute von einer interessierten<br />
Mutter oder einem Vater geleitet wird, der sich in die Arbeit als<br />
Akela sehr leicht einlesen könnte. In diesem Falle wären auch<br />
spezielle Akelakurse von Seiten des Bundes oder der Landesmark,<br />
speziell für diese Altersklasse notwendig.<br />
Meute und Rudel<br />
Meute und Akela geben für sich alleine noch keine andere<br />
Sozialstruktur als z.B. Gruppe und Leiter in einer Jungschargruppe.<br />
So wird die MEUTE in RUDEL aufgeteilt, in der klassischen Art der<br />
Wölflingsarbeit wurden diese Rudel von gewählten Rudelwölfen<br />
auf Zeit geführt. Heute wird diese Funktion häufig von Meutenhelfern<br />
(also Pfadfindern ausgefüllt). Eine Meute von 16 Kindern<br />
würde demnach entweder auf 4 Rudel oder auf 4 Rudel aufgeteilt,<br />
je nach Entwicklungsstufe der Kinder und der Gruppe. Möglich<br />
wäre auch jedem Rudelwolf einen Meutenhelfer als Berater an die<br />
Seite zu stellen. Meutenhelfer wären aber in der dargestellten<br />
Art der Arbeit nicht unbedingt zwingend helfen aber und tragen<br />
zur Entlastung des Akela bei.<br />
Sollten die Rudelwölfe aus den Reihen der Wölflinge kommen, so<br />
werden diese beim RATSFELSEN von allen Wölflingen gewählt.<br />
Hierbei können die Kinder lernen, ihren Willen auszudrücken, sich<br />
zu entscheiden und gleichzeitig, dass ihre Entscheidungen Folgen<br />
haben können. Gerade letzteres ist als Erfahrungsraum wichtig.<br />
Der Ratsfelsen<br />
Der „Ratsfelsen“ ist ein Ort, den sich die Meute aussucht und<br />
zu dem sie sich zu Beratungen zurückzieht. Idealer weise wäre<br />
das eine Waldlichtung, eine Feuerstelle,… aber auch eine bestimmte<br />
Ecke oder ein Raum können dafür in Frage kommen. Der Akela<br />
sollte den Wölflingen zeigen wie es am Ratsfelsen zugehen soll,<br />
dabei aber so wenig wie möglich eingreifen. Der Akela kann dabei<br />
Streit schlichten, Hilfen zur Entscheidungsfindung geben.<br />
Das Gebot für den Akela ist: Partnerschaftlich mit Wärme führen!<br />
7
Die Ratsversammlung<br />
Was geschieht aber nun in einer Ratsversammlung, die im Abstand<br />
von 6-8 Wochen stattfinden sollte? Die Meute sitzt im Kreis und<br />
es wird überlegt, „was war“ und „was wird“. Die Vorüberlegungen<br />
zu jedem Thema können in jedem Rudel extra und ohne Akela<br />
erfolgen. Die Kinder sind dann freier in Ihrer Meinungsäußerung.<br />
Anschließend erfolgt die Besprechung in der Gesamtmeute. Auf<br />
finden bei der Ratsversammlung Aufnahmen und Verabschiedungen<br />
statt. Die Planung des Programms erfolgt dabei immer. Der<br />
Akela notiert, berät auch mal und lässt in der Gesamtmeute<br />
abstimmen. Ist die Meute eingespielt, läuft alles wie von selbst.<br />
Ihr braucht aber ca. 1 ½ Jahre, ehe ihr die Kinder soweit habt, dass<br />
sie echte Impulse in die Gruppe geben. Geduldig die Reifung der<br />
Gruppe abwarten! Jede Gruppe durchläuft einige Entwicklungsstufen<br />
und braucht am Anfang erhebliche Hilfen.<br />
Aufgaben, Funktionen und Intentionen für Rudel und Meute<br />
Sind Rudel gefunden, können Sie durch Aufgaben gefestigt<br />
werden. Sie gelten als selbstständige Arbeitsgruppen in de<br />
Meute. Die Rudel können durch farbige Wölfköpfe gekennzeichnet<br />
werden (so wie es in der Bundesmeutenordnung vorgesehen<br />
ist), es hat sich jedoch herausgestellt, dass es sinnvoll ist, dass<br />
sich eine Meute auf die Farbe eines Wolfkopfes festlegt und die<br />
Kennzeichnung der Rudel durch farbige Bänder oder Kordeln<br />
sinnvoll ist, um nicht bei jedem Rudelwechsel einen neuen<br />
Wolfkopf aufnähen zu müssen. Selbstverständlich können die<br />
Rudel auch im Wettbewerb zueinander stehen oder als Parteien<br />
in Wettkampfspielen dienen. Dies sollte aber von Akela bewusst<br />
gesteuert werden, damit sich die Rudel nicht zu „feindlichen“<br />
Parteien entwickeln.<br />
Dieses „Die-Wir“ Verhalten kann durch 3 Maßnahmen vermieden<br />
werden:<br />
a) gemeinsame Freude<br />
b) gemeinsame Schwierigkeit (lange Wanderung)<br />
c) gemeinsame Aufgaben<br />
8
Warum aber dann eine Meute in Rudel aufteilen, wenn man durch<br />
Maßnahmen wieder Gemeinsamkeiten herstellen sollte?<br />
Ganz einfach: eine Meute von 16 Kindern ist für 7-11 jährige Kinder<br />
nicht überschaubar. Das Kind wird sich also an die deutlich<br />
sichtbare, herausragende Bezugsperson Akela hängen, wenn es<br />
ein Schutzbedürfnis hat, und das haben Kinder in dem Alter<br />
ständig. Dazu kommen noch andere Bedürfnisse: Das Mitteilungsbedürfnis,<br />
Bedürfnis der Anerkennung usw. Eine Kindergruppe,<br />
die von einer Person geführt wird, die dann praktisch die<br />
Mutter- und Vaterrolle in der Gruppe spielt, entwickelt sofort eine<br />
Zentralisierung. Wenn ihr also wollt, dass die Kinder selbständig<br />
werden, selbst entscheiden sollen, reifen sollen, so muss die<br />
Gruppe für die Kinder kleiner, durchschaubarer und übersichtlicher<br />
werden und doch sollte die Gruppe zahlenmäßig spielfähig<br />
bleiben. Die ist im Grunde wiedersprechend, lässt sich aber durch<br />
die Teilung der Meute in Rudel lösen.<br />
Die Rudelwölfe<br />
Die Rudelwölfe sind keine Führer. Sie sind Sprecher, leiten die<br />
Diskussionen Ihrer Rudel und geben bei Unstimmigkeiten Akela<br />
Bescheid. Nicht petzten, sonder sagen wenn was nicht klappt.<br />
Nicht nach dem Motto „jetzt bestimme ich“, sondern nach dem<br />
Motto „mein Rudel hat beschlossen“ oder „mein Rudel will z.B. eine<br />
Wanderung machen“. Das muss den Rudelwölfen immer von dem<br />
Akela klar gemacht werden.<br />
Die Reihe wird mit folgenden Kapiteln fortgeführt:<br />
3.) Das Dschungelbuch - eine Vertiefung<br />
4.) Sitten und Gebräuche in der Meutenarbeit<br />
5.) Verkündigung in der Meutenarbeit<br />
6.) Geschichte der Meutenarbeit<br />
7.) Wölflingsarbeit im internationalen Pfadfindertum<br />
9
Das Das Jungpf Jungpfadfinderlager<br />
Jungpf adfinderlager<br />
Von MD<br />
Was Was ist ist ein ein Jungpfadfinderlager?<br />
Jungpfadfinderlager?<br />
Die erste Sommeraktion unserer Sippen in der Landesmark ist das<br />
Jungpfadfinderlager. Hier lernen die Sipplinge gemeinsam mit<br />
anderen Jungsippen fast alle grundlegenden pfadfinderischen<br />
Fertigkeiten in einem ca. 10-tägigen Lager. Es gibt jedes Jahr auf<br />
Landesmarkebene mindestens ein Lager für die Jungen und eines<br />
für die Mädchen. Die Lagerleitung rekrutiert sich entweder aus<br />
den Stammesführern, die Jungpfadfindersippen haben oder aber<br />
aus Älteren der einzelnen Gaue. Diese suchen sich in der Regel<br />
noch eine ältere Sippe, die auf dem Lager die Vogtei übernimmt.<br />
Doch nun zu den konkreten Programmpunkten.<br />
Was Was soll soll das das Lager Lager bewirken?<br />
bewirken?<br />
Ihr werdet hier relativ viele selbstverständliche Lagerprogrammpunkte<br />
finden. Der grundlegende Unterschied zu einem Stammes-<br />
oder Gaulager ist aber die Tatsache, dass auf dem<br />
Jungpfadfinderlager alle neu bei den Pfadfindern sind. Müssen<br />
sich die Jüngeren sonst einfach in unsere Lagerkultur hineinfinden,<br />
so haben wir auf dem Jungpfadfinderlager deutlich mehr Zeit<br />
und Möglichkeiten den Teilnehmern unsere Lebensart auf dem<br />
Lager bewusst (und bei Bedarf erklärt) Nahe zu bringen. Vieles<br />
was wir eigentlich schon immer so machen und bei dem sich keiner<br />
mehr die Mühe macht es zu hinterfragen oder zu erklären muss<br />
auf dem Jungpfadfinderlager den Teilnehmern begründet werden.<br />
Das bringt auch für unsere jungen Sippenführer eine<br />
Weiterentwicklung mit sich.<br />
10<br />
10
Was Was sind sind nun nun nun die die konkreten konkreten Programmpunkte?<br />
Programmpunkte?<br />
Lageraufbau:<br />
Hier müssen die Teilnehmer weitestgehend selbst ein ganzes Lager<br />
aufbauen. Dazu benötigt man mindestens den ersten Tag, hat<br />
aber auch die Möglichkeit den einzelnen ohne den Stress, dass<br />
gleich das Programm beginnt den Zeltbau, die Sicherheit beim<br />
Umgang mit Beil und Säge und so manches andere Grundlegende<br />
in Ruhe beizubringen.<br />
Waldläufertag:<br />
Dabei baut jede Gruppe im Wald um den Lagerplatz eine eigene<br />
Waldläuferhütte und ernährt sich mit Stockbrot und dem was sie<br />
in der Natur so finden. Am Abend treffen sich alle wieder zum<br />
Abendessen im Lager. Wenn das Wetter gut genug ist, werden<br />
sie anschließend wieder in ihre Waldläuferhütten geschickt um<br />
darin auch zu übernachten.<br />
Bibelarbeit:<br />
Auf dem Jungpfadfinderlager kann der Glaube den Teilnehmern<br />
in ihrer altersgemäßen Weise vermittelt werden. Sind sie vielleicht<br />
bei unseren normalen Andachten und Bibelarbeiten überfordert,<br />
so haben wir auf dem Jungpfadfinderlager, beispielsweise durch<br />
spezielle kindgerechte Bibelarbeiten hier die Möglichkeit speziell<br />
auf sie einzugehen.<br />
Hajk<br />
Die Jungpfadfinder verlassen mit den Sippenführern das Lager für<br />
2 Tage um sich auf Hike zu begeben und die Gegend kennen zu<br />
lernen. Dies ist auch für manchen Sippling das erste Mal, dass er<br />
sich auf so etwas wie eine kleine Fahrt begibt. Anschließend trifft<br />
sich das gesamte Lager zum Hajklagerfeuer. Hier wird viel<br />
11<br />
11
gesungen und die Erlebnisse des Hajks untereinander ausgetauscht.<br />
Oft werden hier auch Gedichte und Lieder die als Teil<br />
der Hajkaufgaben unterwegs gemacht wurden vorgetragen.<br />
Elternbesuchstag:<br />
Habt Ihr Euch schon mal überlegt, wie oft Eltern bei uns hautnah<br />
mitbekommen können, wie Pfadfinderarbeit funktioniert? Es gibt<br />
nicht sehr viele Möglichkeiten. Eine davon ist das Jungpfadfinderlager<br />
auf dem es einen Elternbesuchstag gibt. Speziell<br />
diesen Elternbesuchstag halte ich für sehr wichtig, da er am<br />
Anfang der Pfadfinderkarriere steht. Können wir hier die Eltern<br />
für das Begeistern, was wir tun, dann haben wir eine mächtige<br />
Unterstützung für Zeiten in denen unsere Sipplinge mal keinen<br />
Bock haben etc.<br />
Zum Elternbesuchstag bringen die Eltern etwas für ein Buffet mit.<br />
Nachdem die Eltern ankommen sollten sie eine Weile Gelegenheit<br />
haben, sich die bisherigen Erlebnisse erzählen zu lassen. Dann<br />
folgt eine Lagerolympiade mit gemischten Gruppen aus Eltern und<br />
Jungpfadfindern. (Bemerkung: Väter sind begeisterte Feuermacher!)<br />
Der Elternbesuchstag schließt mit dem gemeinsamen<br />
Abendessen und einer Andacht.<br />
Um Probleme mit Heimweh etc. zu vermeiden schließt sich an den<br />
Elternbesuchstag oft das oben erwähnte Hike an.<br />
Chaostag:<br />
An diesem Tag wird den Sippen die Aufgabe erteilt, Sippenweise<br />
das Mittagessen zu kochen. Oft kündigen wir dabei an eine<br />
Kommission des Weltverbandes würde unser Lager besuchen und<br />
begutachten. Dann stehlen sich alle Sippenführer (bis auf ganz<br />
wenige Ausnahmen, meist der Koch, der im Lager bleibt und nach<br />
dem rechten sieht) mit den unterschiedlichsten Begründungen<br />
aus dem Lager. Nun sind die Sippen auf sich alleine gestellt und<br />
müssen ohne die Leitung des Sippenführers die Aufgabe lösen.<br />
12<br />
12
Anschließend kommen alle Sippenführer und die Lagerleitung als<br />
Kommission verkleidet (Tracht und Anzugskittel mit Zylinder etc.)<br />
wieder aufs Lager und prüfen dieses (Ordnung, Essen kosten etc.)<br />
Geländespiel:<br />
Dies ist wohl die einzige Gelegenheit eines Geländespieles in dem<br />
alle Jungpfadfinder die gleichen Chancen haben, da es keine<br />
Älteren gibt. Aber es ist auch eine klasse Gelegenheit den<br />
Teilnehmern Geländespiele an sich beizubringen.<br />
Lagerolympiade, Pfadfinderlauf, etc.:<br />
Hier bietet sich die Gelegenheit viele kleinere Grundfertigkeiten<br />
unterzubringen, bzw spielerisch Abzuverlangen.<br />
Aufnahmen:<br />
Ein sehr schöner Zeitpunkt zur Aufnahme als Jungpfadfinder ist<br />
das Lager selbst. Viele unsere Teilnehmer werden gegen Ende des<br />
Lagers an einer Feierstunde als Jungpfadfinder aufgenommen.<br />
Dies stellt sicher einen der Höhepunkte des Lagers für den<br />
Einzelnen dar, jetzt sein Halstuch überreicht zu bekommen.<br />
Allerdings gibt es in der Landesmark auch Stämme in denen Wert<br />
auf eine Aufnahme der Jungpfadfinder im Stamm gelegt wird. Hier<br />
gilt es dann eben behutsam die einzelnen Teilnehmer darauf<br />
vorzubereiten, dass nur ein Teil auf dem Lager aufgenommen wird.<br />
Lust Lust ein ein Jungpfadfinderlager Jungpfadfinderlager selbst selbst mal mal im im Gau Gau oder oder in<br />
in<br />
der der Landesmark Landesmark auszuprobieren?<br />
auszuprobieren?<br />
Ich musste mich nun auf die allerwesentlichsten Dinge eines<br />
Jungpfadfinderlagers beschränken und den Platz nicht vollständig<br />
zu sprengen. So habe ich fast alle Details und auch einige<br />
Programmpunkte des Lagers weggelassen. Sollte Euch die Idee ein<br />
Jungpfadfinderlager selbst zu machen begeistert haben, so gibt<br />
13<br />
13
es eine sehr ausführliche Dokumentation aus dem Jahre 1980 in<br />
unserer Landesmark. Sie ist noch handschriftlich in einer ziemlich<br />
miesen Kopierqualität verfügbar. Wenn Ihr mir etwas Zeit gebt<br />
(beispielsweise lange Winterabende) dann versuche ich sie auf<br />
einen heutigen Stand zu bringen und abzutippen. Wer mehr<br />
Vorlaufzeit benötigt kann aber auch die Kopie von mir weiterkopiert<br />
haben. In dieser Doku findet sich ein komplettes Lager mit<br />
allen Hintergründen und den Begründungen, warum es gerade so<br />
gemacht wird. Die einzelnen Programmpunkte sind wesentlich<br />
ausführlicher erklärt und es gibt einen Anhang mit Rundbriefen<br />
und Hajkaufgaben etc.<br />
Technikbuch, echnikbuch, Pr Probent Pr obent obentafel,<br />
obent el,<br />
Pr Probenspur Pr obenspur – – kur kurz: kur kurz:<br />
z: Pr Pr Probenarbeit<br />
Pr obenarbeit<br />
Von wadu<br />
Es gibt sicher viele verschiedene Wege der Probenarbeit bei uns<br />
im Bund. Ich werde Dir hier mal schildern, wie ich es aus meinem<br />
Stamm kenne:<br />
Probenarbeit Probenarbeit auf auf dem dem Sippenabend<br />
Sippenabend<br />
Sippenabend<br />
In der Regel behandelt der Sippenführer ein Thema der Probenordnung<br />
auf dem Sippenabend (oder auch auf Sippenfahrt), d.<br />
h. er erklärt die Probe, vertieft sie anschließend in einem Spiel oder<br />
bei einer Bastelei und lässt zum Schluss die wichtigsten Punkte<br />
dazu im Technikbuch festhalten. Ist das Thema abgeschlossen,<br />
trägt er die Probe in der Probentafel ab.<br />
14<br />
14
Das Das Technikbuch<br />
Technikbuch<br />
Das Technikbuch ist ein kleines DIN A 6 Büchlein mit festem<br />
Einband, das möglichst selbst eingeschlagen wurde. Jeder<br />
Sippling hat sein eigenes, das er wie die 7 Sachen regelmäßig auf<br />
jedem Sippenabend und jeder Sippenfahrt mit dabei hat. In<br />
diesem Büchlein werden die wichtigsten Punkte zu den neu<br />
gelernten Proben festgehalten. Es wird darin nicht nur geschrieben,<br />
sondern es werden auch viele Skizzen und Zeichnungen<br />
verewigt. Allerdings werden eingeklebte Zettel möglichst vermieden.<br />
Jedes selbst geschriebene Wort prägt sich besser ein und<br />
jede eigene Zeichnung ist eine wertvolle Erinnerung. So hat der<br />
Sippling immer ein kleines Nachschlagewerk und kann es spätestens<br />
wenn er selber eine Sippe führt gut gebrauchen.<br />
Die Die Probentafel<br />
Probentafel<br />
Probentafel<br />
Die Probentafel ist eine dünne Holzplatte mit einer Tabelle mit allen<br />
Proben eines Standes und jeweils einer Spalte für jeden Sippling.<br />
Hier werden die Proben, sobald sie in der Sippe behandelt worden<br />
sind, abgehakt, d.h. jeder Sippling, der dazu anwesend war,<br />
bekommt in seiner Spalte zu der entsprechenden Probe einen<br />
Stempel. Dieser Stempel, der vom Sippenführer verwahrt wird, ist<br />
selbstgemacht und zeigt das Sippenzeichen. Die Tafel hängt im<br />
Sippenraum und zeigt der Sippe, wann die Aufnahme näher rückt.<br />
Sipplinge, die mal gefehlt haben, sehen hier, was sie nachholen<br />
sollten.<br />
Kurz Kurz vor vor der der Aufnahme<br />
Aufnahme<br />
Es gibt mehrere Zeichen, woran man erkennt, dass Sipplinge reif<br />
für die Jungpfadfinderaufnahme sind: In der Bundesordnung ist<br />
eine Probezeit von mindestens 3 Monaten genannt, bevor der<br />
Pröbling sein Versprechen abgeben darf. Vorraussetzung ist<br />
natürlich, dass die Proben erfüllt wurden. Die Aufnahme sollte<br />
nicht zu spät in Aussicht gestellt werden, da die jungen Sipplinge<br />
sonst die Motivation verlieren. In der Praxis zeigt sich bei uns im<br />
15<br />
15
Stamm, dass Sipplinge, wenn sie seit einem halben Jahr zum<br />
Sippenabend gehen und das graue Hemd tragen, ein Technik-,<br />
Lieder-, Fahrtenbuch und Allzeit Bereit Päckchen angelegt sowie<br />
Tagesstreifen und Sippenfahrten mitgemacht haben, dass sie<br />
ausreichend Können und Begeisterung für den ersten Pfadfinderstand<br />
gesammelt haben. Wie viel die Sippe in dieser Zeit gelernt<br />
und ob sie alle Proben erfüllt hat, hängt natürlich vom Sippenführer<br />
ab. Spätestens wenn sie schon ein Sippenamt ausführen<br />
und auf 4 Lagern oder Fahrten dabei waren, wird es wirklich Zeit<br />
für das Halstuch.<br />
Die Die Probenspur<br />
Probenspur<br />
Wurden alle Proben mit der Sippe behandelt und die Aufnahme<br />
anhand der zuvor genannten Punkte erwogen, kommt die letzte<br />
Hürde. Um sicher zu stellen, dass jeder Sippling die Proben auch<br />
selber beherrscht (und sich nicht mehr im Kreis der ganzen Sippe<br />
verstecken kann), wird eine Probenspur (auch Probenlauf genannt)<br />
gelegt. Sie findet auf einem Stammeslager (Pfila, Hela)<br />
parallel zum Programm statt. Die Halstuchanwärter gehen zu<br />
zweit anhand von Waldläuferzeichen auf einen Postenlauf.<br />
Unterwegs finden sie zusätzlich noch Briefe, in denen sie jeder<br />
für sich Fragen zu den Proben beantworten müssen; und das<br />
ganze dauert einen halben Tag. Abends treffen sich alle Pröblinge<br />
an einem Ort nahe des Hauptlagers und sollen jeweils zu zweit<br />
Hundehütten für die Nacht aufbauen. An einem gemeinsamen<br />
Feuer für alle wird der heiße Tee zur Kaltverpflegung gekocht.<br />
(Vom Zeitablauf kann man natürlich die Nacht, in der die Pröblinge<br />
allein bestehen müssen, auch vorziehen und am nächsten<br />
Vormittag den Postenlauf durchführen.)<br />
Ausrüstung Ausrüstung für für die die Probenspur<br />
Probenspur<br />
Probenspur<br />
Jede Zweiergruppe bekommt eine Kohtenbahn, einen Tampen und<br />
Kaltverpflegung (inkl. Teebeutel). Außerdem sollten sie zu zweit<br />
ein Koshi, jeder sein ABP und jeder seine volle Trinkflasche dabei<br />
16<br />
16
haben. Das weitere Gepäck ist ihnen selbst überlassen, wobei die<br />
3 Büchlein, besonders das Technikbuch, natürlich vorher abgegeben<br />
werden. Außerdem sollen sie sich ohne Rucksack zu helfen<br />
wissen.<br />
Inhalt Inhalt der der Probenposten<br />
Probenposten<br />
Vorweg noch zwei Anmerkungen: Wegstrecke nicht zu lang<br />
wählen und trotzdem darauf achten, dass sich die Pröblinge nicht<br />
ständig treffen;<br />
während die Posten auf die nächsten Ankömmlinge warten,<br />
können sie einen Blick in die Bücher der Pröblinge werfen:<br />
Beim Technikbuch werden wichtige Inhalte, die fehlen und im<br />
Interesse des Pröblings nachgetragen werden sollten, auf einer<br />
Karteikarte dem Buchinhaber mitgeteilt.<br />
20 handgeschriebene Lieder im Liederbuch sind eine Freude und<br />
ermuntern den Probenposten dem Pröbling sofort ein weiteres<br />
Lied hineinzuschreiben.<br />
Das Fahrtenbuch (eine Art Tagebuch) wird natürlich nicht<br />
durchgelesen, sondern nur geschaut, ob ob es geführt wird.<br />
Und nun zu den Inhalten der Probenposten:<br />
1) Gefahrenbereiche im Lager<br />
-Feuer(Sicherheitsbestimmungen, Feuerarten)<br />
-Werkzeuge (Handhabung, Pflege)<br />
2) Orientierung mit Kompass und Karte<br />
-Teile am Kompass, Kompass halten<br />
-Himmelsrichtungen bestimmen, Karte einnorden<br />
-10 Kartenzeichen und Maßstab erklären<br />
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3) Pfadfinderbewegung<br />
-Lilie<br />
-Pfadfindergesetze<br />
-Baden Powell<br />
4) Mit dem Fahrrad im Straßenverkehr<br />
-Verkehrszeichen<br />
-präpariertes Fahrrad verkehrssicher machen<br />
-Verkehrsszene nachspielen<br />
5) Erste Hilfe<br />
-Probenposten retten<br />
-Unfallmeldung<br />
6) Knoten und Bünde<br />
-Achter-, Kreuzknoten, Endknoten, Abspanner<br />
-Kohtenkreuz, Dreibock<br />
7) Bibel<br />
-eine Bibelgeschichte aufschlagen<br />
-10 Gebote ODER 5 Gebote + Goldene Regel<br />
-4 Evangelisten ODER 2 Ev. + deren Symbole<br />
-Hintergrund zu Pfingsten<br />
Inhalt Inhalt der der Briefe<br />
Briefe<br />
Möglichst die Briefe per Hand schreiben, ist persönlicher und<br />
ermöglicht eine individuelle Note für genau diese Probenspur:<br />
1) Sternbild „Großer Wagen“ nachbauen<br />
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2) 5 Laubblätter, 3 Blumen mitbringen; 3 Vögel, 10 andere<br />
Waldtiere aufschreiben<br />
3) Runenbrief entschlüsseln (= Tschai-Zutaten-Quiz) und lösen<br />
4) Aufbau des Stammes skizzieren, Sippennamen erklären ODER<br />
Stammesfragebogen<br />
Die Die Betreuung Betreuung unterwegs<br />
unterwegs<br />
unterwegs<br />
Natürlich sind die Pröblinge aufgeregt und angespannt. Daher<br />
ist es gut, wenn man mit dem Fahrrad die Strecke zwischendurch<br />
mal abfährt und sich vergewissert, dass es allen gut geht.<br />
Für das Pröblingsnachtlager ist es sehr wichtig, nach dem Rechten<br />
zu sehen. Dabei macht es dem Sippenführer besondere Freude,<br />
seine Sipplinge bei Einbruch der Dunkelheit aus dem Gebüsch<br />
heraus erst mal zu beobachten. Wie gehen sie miteinander um,<br />
schaffen sie allein den Zeltaufbau und wie viel Mühe geben sie<br />
sich mit dem Feuer, wenn sie sich unbeobachtet glauben? Nach<br />
einer Weile gibt er sich zu erkennen, weist, wenn nötig, noch mal<br />
auf das richtige Verhalten im Wald hin und signalisiert den<br />
Pröblingen, dass das gesamte Hauptlager in Gedanken bei Ihnen<br />
ist. Es bietet sich an, hier am Feuer noch einen Posten, z.B.<br />
Pfadfinderbewegung, zu machen, bevor alle in die Schlafsäcke<br />
verschwinden.<br />
Am nächsten Morgen werden die Pröblinge mit guter Laune<br />
geweckt und für die weiteren Aufgaben ermuntert.<br />
Das Das anschließende anschließende Probenposten-Gespräch<br />
Probenposten-Gespräch<br />
Nach Abschluss des Probenlaufs findet im Lager ein Auswertungsgespräch<br />
mit allen Posten und den jeweiligen Sippenführern der<br />
Pröblinge statt. Hierbei tragen die Posten ihre Beurteilungen der<br />
an ihrer Station erbrachten Leistungen zu jedem Pröbling vor.<br />
Anschließend geben alle (bes. der jew. Sifü) ihren Gesamteindruck<br />
zu jedem Pröbling ab und es wird gemeinsam überlegt, ob das<br />
Verhalten / Charakter und die Leistung eine Aufnahme gerecht-<br />
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fertigen. Es müssen die wesentlichen Kenntnisse eines<br />
Jungpfadfinders (sehr knapp formuliert: Feuer, wichtige Knoten<br />
für den Kohtenaufbau, Norden mit dem Kompass finden), die<br />
besonders auch aus Sicherheitsgründen unerlässlich sind, sicher<br />
sitzen. Andere Lücken können durch gute Kameradschaft, etc.<br />
ausgeglichen werden. Eigentlich ist ein „Durchfallen“ sehr selten<br />
und die Bewertungen stets großzügig. (Wir sind hier ja nicht in<br />
der Schule, sondern es soll auch allen noch Spaß machen!)<br />
Allerdings kam es auch schon vor, dass jemand nur wegen seines<br />
schlechten Sozialverhaltens, das dann auch schon vorher in der<br />
Sippenstunde auffällig war, nicht aufgenommen wurde.<br />
Das Das Pröblingsgespräch<br />
Pröblingsgespräch<br />
Später werden die Pröblinge zu dieser Gesprächsrunde dazugerufen<br />
(oder die Gespräche finden unter vier Augen statt). Sie<br />
werden nach Ihrer eigenen Beurteilung des Probenlaufes gefragt<br />
und ob sie bereit sind für die Aufnahme. Ihnen werden Ihre<br />
offensichtlichen Schwachstellen und unbedingt auch ihre Stärken<br />
aufgezeigt sowie mögliche Wege in der Zukunft. Kleine<br />
Experten z.B. könnten durchaus für Jüngere zu bestimmten<br />
Themen auf einem Sippenabend herangezogen werden oder<br />
weniger fitte Pröblinge könnten mit der Aussicht auf einen<br />
Probenposten im nächsten Jahr zur Aufarbeitung ihrer Lücke in<br />
diesem Bereich motiviert werden.<br />
Am Am Ziel<br />
Ziel<br />
Abschließend im Rahmen der Tschairunde und als Lagerhöhepunkt<br />
des Stammeslagers werden die Sipplinge zur Freude aller zu<br />
Jungpfadfindern aufgenommen.<br />
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Weitere Weitere Infos<br />
Infos<br />
Für Interessierte gebe ich sehr gern weitere Informationen oder<br />
verschicke auch Arbeitsunterlagen. Sprecht mich einfach an<br />
(pers./telef./per Mail)! Und im nächsten Wegzeichen gibt es noch<br />
eine kleine Fortsetzung: Die Knappen-Probenspur.<br />
Wie wird Probenarbeit in Deinem Stamm gemacht?<br />
Wäre doch schön, wenn es hier einen kleinen Austausch gibt, so<br />
dass jeder sich Anregungen holen kann. Lotta (Kontakt s.<br />
Umschlagseite Ostrakon) freut sich über jeden (auch kürzeren<br />
Artikel), den Du bei ihr einreichst. Ich bin gespannt auf Deine<br />
Erfahrungen....<br />
Anregungen Anregungen zu zu Späherarbeit<br />
Späherarbeit<br />
Von Lotta und Hannes<br />
Neben Proben für den Jungpfadfinder und den Knappen Stand<br />
gibt es in der Bundesprobenordnung auch eine Reihen von<br />
Späherproben. Aus unserer Sicht ist der Weg zum Späher jedoch<br />
deutlich mehr als das ‚technische’ Abhaken von Proben. Der<br />
Späher soll sich intensiv mit seinem Glauben und den Grundsätzen<br />
unserer Pfadfinderarbeit auseinandersetzten. Des Weiteren<br />
soll sich ein Späheranwärter mit seinem bisherigen und seinem<br />
zukünftigen Weg in der <strong>CPD</strong> auseinandersetzen. Diese Aufgaben<br />
können so nicht in der Gruppenstunde bearbeitet werden. Im<br />
Vergleich zur Jungpfadfinder- und Knappenarbeit ist also eine<br />
andere Vorgehensweise erforderlich. Diese zeichnet sich durch<br />
eine individuelle Vorgehensweise aus und geht auf den Anwärter<br />
und seine Hintergründe persönlich ein.<br />
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In unserem Bund werden gibt es viele verschiedene Wege der<br />
Späherarbeit, davon wollen wir einige uns bekannte Elemente<br />
vorstellen.<br />
Späheralleinfahrt<br />
Späheralleinfahrt<br />
Späheralleinfahrt<br />
Ziel der Späheralleinfahrt ist dass sich die Teilnehmer über die<br />
Dauer der Fahrt (1-2 Übernachtungen) intensiv mit sich und<br />
unserem Bund sowie dem Glauben auseinandersetzen. Dazu<br />
bekommt jeder ‚Alleinfahrer’ eine persönlichen Brief mit einer Liste<br />
an Aufgaben sowie einer Beschreibung seiner Wanderroute.<br />
Die Route ist kurz – vielleicht wirklich nur 8 km am Tag. Idealer<br />
weiße führt Sie an besonders „romantischen“ Flecken vorbei (z.B.<br />
Ruinen, Höhlen einsame Aussichtspunkte...) wo der Anwärter<br />
seine Aufgaben bearbeiten kann.<br />
Die Aufgaben enthalten praktische, persönliche und inhaltliche<br />
Aspekte. Beispiele für diese Aufgaben können sein:<br />
ª Inhaltliche Auseinandersetzungen mit Bibel und Bundesordnung<br />
ª Gedanken zum Spähertum sowie Späherziel und Versprechen<br />
ª Künstlerische Aufgaben (Erstellen einer Skizze einer Ruine,<br />
Schreiben eines Liedes..)<br />
ª Praktische Aufgaben (Bastelarbeiten...)<br />
ª Kulturelle Aufgaben (Herausfinden lokaler Geschichte...)<br />
Ein Teil der Aufgaben sollte darauf ausgelegt sein, dass der<br />
Anwärter sich auch mit seinen Schwächen auseinandersetzen<br />
muss. Darüber hinaus ist es auch ein schönes Erlebnis wenn der<br />
Späher bei der Bearbeitung mancher Aufgaben bewusst in<br />
Kontakt mit der Bevölkerung kommt (z.B. erforschen lokaler<br />
Besonderheiten und Geschichten).<br />
Wichtig ist dabei, dass auf dem Alleinfahrer kein Leistungsdruck<br />
lastet. Der Späheranwärter ist aus diesem Grunde nicht verpflichtet<br />
eine Ausarbeitung seiner Idee abzugeben.<br />
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ª<br />
Im Anschluss an die Späheralleinfahrt findet entweder<br />
ein Erfahrungsgespräch statt oder der Erfahrungsaustausch<br />
findet während des Aufnahmegespräches statt.<br />
Mädchen haben die Möglichkeit zu zweit auf ‚Alleinfahrt’ zu<br />
gehen wobei Jungs alleine gehen. Die Organisation von Aufgaben,<br />
Route, Essen, Zeltmaterial usw. liegt in der Hand des Gauführers<br />
oder des Späherpaten; so dass der Späher durch organisatorische<br />
Arbeit nicht belastet wird.<br />
Eine weitere uns bekannte Variante ist, dass der Gauführer den<br />
Termin für die Fahrt nur mit den Eltern des Anwärters vereinbart<br />
und der Anwärter dann überrascht wird. Er bekommt 5 Minuten<br />
zum Packen und los geht es.<br />
Späherlauf<br />
Späherlauf<br />
An den 3 bis 4 tätigen Späherläufen nehmen mehrer Späheranwärter<br />
teil, welche sich gemeinsam unter Anleitung auf ihren<br />
neuen Stand vorbereiten.<br />
23<br />
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Jeweils in Zweiergruppen werden die ersten Tage des Späherlaufes<br />
verbracht. Die Gruppen bekommen für jeden Tag ein<br />
Aufgabenfeld mit auf den Weg, welches bis zum Abend bearbeitet<br />
wird. Themen können zum Beispiel sein:<br />
ª Grundsätze<br />
ª Diskussion über den Stand des Späher<br />
ª Bibelstellen<br />
ª Ausschnitte aus unserer Bundesordnung<br />
Zusätzlich kann noch eine praktische Aufgabe (technisch,<br />
musisch, kulturell) gestellt werden.<br />
Jeden Abend treffen sich die Gruppen zur gemeinsamen Übernachtung<br />
und (je nach Möglichkeit) zu weiteren Diskussionen.<br />
Am Morgen werden die Gruppen nach dem Zufallsprinzip neu<br />
gemischt und wieder auf den Weg geschickt.<br />
Der letzte Tag sowie die letzte Nacht verbringen die Späheranwärter<br />
alleine mit weiteren, persönlichen Aufgaben (z.B. ‚mein<br />
Weg in der <strong>CPD</strong>’, ‚was bedeutet der Stand des Spähers für mich?’).<br />
Spähergespräch<br />
Spähergespräch<br />
Vor der Aufnahme findet mit dem Paten oder dem Gauführer ein<br />
persönliches Einzelgespräch statt. Inhalt des Gespräches ist die<br />
inhaltliche Bedeutung des Späherstandes und die persönliche<br />
Motivation des Anwärters. Das Gespräch sollte in einer möglichst<br />
ungezwungenen Umgebung und nicht unter Zeitdruck stattfinden.<br />
Späherkurs<br />
Späherkurs<br />
Werden nach unserem Wissenstand in fast allen Gauen durchgeführt<br />
und sollten als abrundendes Angebot zusätzlich besucht<br />
werden.<br />
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