Forum Ernährung Heute
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im fokus<br />
Genusstypologie in Österreich<br />
15 % Genießer ziehen bei genussvollem<br />
Verhalten eine positive<br />
Bilanz. Sie essen das, worauf sie<br />
Gusto haben, mit Freude – sei es<br />
eine Leberkässemmel, ein Schnitzel<br />
oder eine Malakofftorte – achten auf<br />
Qualität, nehmen sich Zeit und essen<br />
insgesamt ausgewogen.<br />
68 % Genusszweifler sind ambivalente<br />
Genießer, die eigentlich gerne<br />
genießen, aber mit schlechtem Gewissen.<br />
Sie essen entweder die<br />
Leberkässemmel, haben dabei aber<br />
Angst, zu gierig oder unkontrolliert<br />
zu handeln, oder essen widerwillig<br />
etwas ihrem Gusto nicht entsprechendes.<br />
17 % Genussunfähige können im<br />
Genießen keine Vorteile sehen,<br />
weder eine verbesserte Leistungsfähigkeit<br />
noch gesteigerte Lebensfreude<br />
– Genießen ist für sie ein<br />
überwiegend negatives Erlebnis.<br />
Ihnen ist es gleichgültig, was und<br />
wie sie essen.<br />
Quelle: forum. ernährung heute (2010)<br />
Workshop: Was hat<br />
Dieter Bohlen mit Zeitmanagement zu tun?<br />
„Wissen Sie, wer mein Vorbild ist? Dieter Bohlen! Dem<br />
Mann war langweilig, also fragte er sich: ‚Welche Nische<br />
ist in Deutschland noch nicht besetzt? Das deutsche<br />
Ekel.’ So setzte er sich drauf und ist bis heute unglaublich<br />
erfolgreich mit dieser Strategie“, erzählt Peter Gall,<br />
Experte für Zeitmanagement, Buchautor und Vortragender.<br />
Das ist bereits einer von sieben Schritten des Life<br />
Leaderships® nach Lothar J. Seiwert: Definieren Sie Ihre<br />
Schlüsselaufgaben! Denn strategisches Zeitmanagement<br />
bedeutet eine Konzentration der Kräfte auf das, was Sie<br />
am besten können, was Ihnen am meisten Spaß macht<br />
und womit Sie im Hinblick auf Ihre Lebensvision die<br />
größte Wirkung erzielen können. Schon war Peter Gall<br />
beim nächsten Schritt: Entwickeln Sie eine klare Vision,<br />
ein Leitbild und Lebensziel! „Wer Ziele hat, richtet auch<br />
seine unbewussten Kräfte und Handlungen danach aus“,<br />
informiert unser Workshopleiter und ist beim nächsten<br />
Schritt angelangt, bei der Zielformulierung. „Formulieren<br />
Sie Jahresziele nach dem SMART-Prinzip“, rät Gall:<br />
spezifisch, messbar, aktionsorientiert, realistisch und<br />
terminierbar. „Ich habe keine Zeit, gilt nicht“, ruft Gall.<br />
„Es muss heißen: Ich habe keine Zeit dafür! Jeder Tag<br />
hat 24 Stunden. Für jeden Menschen auf der Welt. Wenn<br />
Sie keine Zeit haben, dann haben Sie zu viel zu tun“,<br />
sagt Gall. Klingt einleuchtend. Also: Ballast abwerfen,<br />
aufhören, nichts mehr annehmen, Nein-Sagen lernen.<br />
Für Frauen schwieriger als für Männer. Doch wann sagt<br />
man nein und wann ja? Zeitprobleme sind in Wahrheit<br />
Prioritätenprobleme. Wenn die Möglichkeiten die Ressourcen<br />
übersteigen, muss man Prioritäten setzen. Das<br />
Wichtigste zuerst. Einige wenige wichtige Aufgaben tragen<br />
zu 80 % des Erfolges bei. Somit gilt es zu planen:<br />
Was ist wichtig? Was ist dringend? Was ist weder dringend<br />
noch wichtig? Viele kennen das, was Peter Gall als<br />
4-Quadranten-Modell beschreibt unter dem Namen<br />
ABC-Liste. Egal, die Folgerung ist die gleiche: Mehr Zeit<br />
für die Planung bedeutet weniger Zeit für die Durchführung,<br />
ergo: erfolgreichere Umsetzung. [am]<br />
Zum Weiterlesen<br />
Gall P: Kampf den Zeitdieben. Verlag Wirl, Wien (2006).<br />
ISBN 978-3-9502300-0-0, Preis: € 19,90.<br />
Workshop:<br />
Von Wikingersalz bis Röstzwiebelschokolade<br />
Bewusstes Hinschmecken ist Hanni Rützler, Ernährungswissenschafterin<br />
und Food-Trend-Expertin,<br />
ebenso wichtig wie gemeinschaftliches Genießen. So<br />
finden wir uns alle an einer langen Tafel ein und bekommen<br />
von ihr eine bunte Palette an kulinarischen<br />
und sinnlichen Überraschungen buchstäblich am Silbertablett<br />
serviert.<br />
„Der Liebhaber des guten Essens investiert in sich<br />
selbst und nicht in das Essen“, eröffnet sie uns, und so<br />
sind wir eingeladen, in angenehmer Atmosphäre mit<br />
unseren Sinnen zu spielen. Im „ersten Gang“ geht es<br />
vor allem darum, Geschmacksrichtungen zu erkennen<br />
und deren räumliche Wahrnehmung auf der Zunge zu<br />
beschreiben. Dabei lernen wir, wie vielfältig und selektiv<br />
unsere sensorischen Eindrücke sind. Selbst Wasser<br />
ruft unterschiedliche Empfindungen hervor: Für manche<br />
schmeckt es süß, für andere leicht bitter. Und auch<br />
beim Saft der Hirschbirne scheiden sich die Geister.<br />
Im „zweiten Gang“ versucht Hanni Rützler bewusst, unsere<br />
Geschmacksknospen zu irritieren und damit Diskussionen<br />
auszulösen. Das schafft sie virtuos und ohne<br />
große Mühen: Zum Beispiel mit Wikingersalz, einer eigenwilligen<br />
Verbindung von würzigen, scharfen und<br />
rauchigen Komponenten, mit süßem Dattelpüree oder<br />
simplem Glutamat, das, wie wir hören, in der italienischen<br />
Küche sehr präsent ist. Und zwar nicht in Pulverform,<br />
sondern ganz natürlich in aromatischen Lebensmitteln<br />
wie Tomaten oder Parmesan. Sie serviert uns in<br />
Essig eingelegte Lilienblüten und Mini-Paradeiser, nussig<br />
schmeckendes Tomatenkernöl, Sauerkrautbrot und<br />
Schokolade mit Röstzwiebeln bestreut. Dazwischen<br />
lässt sie uns immer wieder nachdenken, gibt Anregungen<br />
und holt Meinungen ein. „Was könnte man dazu<br />
essen?“, fragt sie, oder: „Welche Aromen schmecken<br />
Sie heraus?“<br />
Den Abschluss bildet ein kleines Stück edler Bitterschokolade.<br />
Wir lassen es am Gaumen zergehen, spüren<br />
der reichen Aromenvielfalt nach. Und freuen uns<br />
über die besondere Erkenntnis, dass der Schmelzpunkt<br />
von Kakaobutter genau unserer Körpertemperatur entspricht.<br />
Na dann muss es wohl so sein: Schokolade ist<br />
wie für uns gemacht … [mw]<br />
Emmerich Berghofer<br />
propagiert die Pflanzendiversität. „Und heute beginnt der Rest Ihres Lebens!“ erinnert Peter Gall. Mag. Hanni Rützler über den Sinn unserer Sinne.<br />
2_2010 ernährung heute<br />
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