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Auf der Walz Simon Austermann als Zimmermann auf Wanderschaft 12 Wandergesellen sprachen im Rathaus vor. Der Rheda-Wiedenbrücker Zimmermann Simon Austermann (zweiter von rechts vorne) gehört jetzt offiziell dazu und wurde von Bürgermeister Theo Mettenborg offiziell verabschiedet. Sein Begleiter wird in den ersten Wochen der Altgeselle Simon sein (vorne links). Simon Austermann klettert über das Ortsausgangsschild und wird von seinen Wanderbegleitern als Zeichen der Sicherheit und der Verbundenheit aufgefangen. Bis 23.09.2013 pro Person // Rheda-Wiedenbrück (wl). Simon trägt noch keinen roten Schlips, als er zusammen mit 11 Wandergesellen in Zunft bei Bürgermeister Theo Mettenborg im Rathaus vorspricht. Der 23-jährige Rheda-Wiedenbrücker Simon Austermann wurde nämlich erst gerade in die Gruppe der Wandergesellen aufgenommen und bekommt seinen roten Schlips, das Erkennungszeichen der Ehrbarkeit, erst, wenn er alle Riten überstanden hat, und er sich als ehrbar erwiesen hat. Der gelernte Zimmermann Simon Austermann hat sich schon lange mit dem Gedanken beschäftigt auf die Walz zu gehen. Er nahm an mehreren Treffen teil, lernte andere Gesellen kennen und der Entschluss, sich auch auf dieses große Abenteuer einzulassen, wuchs. Nachdem insgesamt 16 Wandergesellen bei Simon daheim seinen Abschied gefeiert haben und ihm den Ohrring mit einem Nagel durch das Ohrläppchen gehauen haben, gehört er offiziell dazu. Er wird in den ersten Wochen - das können bis zu 12 sein - von dem Alt-Wandergesellen Simon begleitet. Die Jungs stellen sich überall nur mit ihren Vornamen vor, denn alles andere ist unwichtig. Ein kleines Bündel mit etwas Werkzeug, Arbeitskleidung, etwas Wechselwäsche, Bücher, Tabak und ein Kissen - mehr tragen die Jungs nicht mit sich, außer ihrem Wanderstock, dem Stenz. Drei Jahre und einen Tag wird Austermann nun unterwegs sein. Seine Hauptbeweggründe sich der Urform des modernen Work-and-Travel hinzugeben sind zum einen das Interesse die große weite Welt kennen zu lernen aber auch, um seine Arbeitstechniken zu verbessern. „Ich möchte noch ganz viel lernen und das kann ich nur, wenn ich viele Betriebe in ganz Deutschland, aber auch im benachbarten Ausland kennenlerne“, erklärt Austermann. Die Wandergesellen gehören einem Dachverband, dem Schacht an, und werden in der Regel überall recht freundlich aufgenommen. Sein Begleiter und Namensvetter Simon meinte, dass es auch viel an einem selber liege, wie man aufgenommen wird. Bescheidenheit, ein einfaches Leben ohne Luxus, auch mal eine Nacht unter freiem Himmel, kein Handy und wenig Geld in der Tasche bestimmen die nächsten 3 Jahre des Simon Austermann. Er ist aufgeregt aber auch voller Vorfreude, als er vor dem Rathaus zum letzten Mal seine Eltern Manfred und Ute sowie einige Verwandte trifft. Noch schnell ein Eis, dann auf zum Ortsausgangsschild, wo er ein letztes Ritual erfüllen musste. Dort vergräbt er eine Flasche Schnaps, die er nach drei Jahren, am Ende seiner Wanderschaft, wieder ausgräbt und klettert über das Ortsausgangsschild. Umdrehen darf es sich jetzt nicht mehr. Unterwegs bringt der Altgeselle ihm das Gedicht bei, das Simon dann immer, wenn er sich bei einer Firma vorstellt, aufsagen muss. Auch in den Rathäusern der durchwanderten Städte sprechen sie vor und bekommen meistens eine kleine Spende. Bürgermeister Theo Mettenborg wünschte den Wanderern ein gute Zeit und immer ein Dach über dem Kopf. Voraussetzungen um auf die Walz gehen zu können: Man muss eine abgeschlossene Handwerksausbildung haben und darf nicht älter als 30 Jahre sein. Ferner muss man unverheiratet und kinderlos sein. Man benötigt einen Altgesellen, der einen abholt und die Riten und Sprüche Wort für Wort beibringt. Am Ende erreicht der Novize die Ehrbarkeit, er gehört offiziell dazu. Man darf nie näher als 50 Kilometer an den Heimatort kommen, in den ersten vier Wochen gar keinen Kontakt aufnehmen, später lediglich mal schreiben oder anrufen. Heimatbesuche zwischendurch sind nicht erlaubt. Alle Arbeitsstellen und Stationen inklusive Arbeitszeugnisse werden in einem Buch festgehalten. Man darf weder für Fahrten noch für Hotels Geld ausgeben. Entweder wandert man oder trampt. Manchmal werden die Gesellen auch eingeladen. 14 September 2013 //
Ute Badaoui-Daut (li) von »Das 5. Zimmer« und die Herzebrocker Autorin Ingrid Schrader hatten sichtlich gute Laune am Abend der Vorlesung. Köstlichkeiten im 5. Zimmer Ute Badaoui-Daut tischt auf // Herzebrock (pz). Eigentlich hat sich Ute Badaoui-Daut von »Das 5. Zimmer« über die Grenzen von Herzebrock hinaus einen Namen mit ausgefallenen Kleinmöbeln im überwiegend skandinavischen Stil, Bekleidung aus ökologischen Stoffen, Taschen, Schmuck und vieles mehr gemacht – alles mit einer sehr persönlichen Note. Was bisher wenige kennen, ist ihr Angebot an ausgewählten kulinarischen Köstlichkeiten z. B. von »Inpetto«: Von kleinen Familienbetrieben nach alter Tradition und mit unbelasteten Naturalien hergestellt, reicht die Palette von Öl und Essig über Pesto bis hin zu verschiedenen Salzen und anderen hochwertigen Produkten. Auch den nicht überall erhältlichen Senf der »historischen Senfmühle Monschau« oder süße Leckereien – alle aufwändig hergestellt – gibt es im 5. Zimmer. Aufgrund der kleinen aber feinen Auswahl an Lukullischem gab es im 5. Zimmer kürzlich ein besonderes Event mit »Nachgeschmack«. Die Herzebrocker Autorin Ingrid Schrader gab eine Vorlesung aus ihrem Buch »Leben à la carte«. Darin geht es um eine interessante Story zweier Frauen mit Münsteraner Lokalkolorit, die gemeinsam ein Kochbuch schreiben, sich während der Auswahl der Rezepte verschiedenen Lebensthemen widmen, und schließlich, gemeinsam mit einem Koch, ein Restaurant eröffnen wollen. Passend zur Vorlesung gab es eine Verköstigung mit Rezepten aus dem Buch – und mit Zutaten aus dem 5. Zimmer. Die erste Vorlesung hatte eine dermaßen große Resonanz, dass kurzfristig eine zweite stattfand. Künftig sollen im 5. Zimmer noch weitere Veranstaltungen mit unterschiedlichen Themen stattfinden. Übrigens, die umtriebige Geschäftsfrau ist gerade aus Skandinavien zurückgekehrt und hat natürlich auf einigen Messen wieder ein interessantes Sortiment geordert und freut sich darauf, die neue Kollektion ihren Kunden vorstellen zu dürfen. Tolle Angebote zum 1-jährigen Technik, die verführt KitchenAid Küchenmaschinen in vielen Farben und reichhaltigem Zubehör Niveauvoller Genuss Jura Kaffee-Vollautomaten für Kaffee, Latte macchiato und Cappuccino Reparatur-Service für Espressomaschinen und Vollautomaten sämtlicher Hersteller Vorbeischauen lohnt Lücke – Technik für Genießer Kaiserforst 1 (Ecke Lippstädter Str.) 33378 Rheda-Wiedenbrück fon 05242 966999 fax 05242 966998 www.luecke-technik.de Öffnungszeiten mo - fr 9:00 bis 17:00 Uhr sa 10:00 bis 13:00 Uhr // September 2013 15
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