Helmut Heyse
Helmut Heyse
Helmut Heyse
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Projekt<br />
Lehrergesundheit<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Landauer Empfehlungen zur<br />
Lehrergesundheit:<br />
Lehrergesundheit fördert<br />
Qualität von Schule
www.plg.rpl.de<br />
Projekt Lehrergesundheit<br />
Leitung: bis 8/2004 <strong>Helmut</strong> <strong>Heyse</strong>; ab 9/2004 Dr. Elisabeth Gläßer<br />
2001 vom Ministerium für Bildung, Frauen<br />
und Jugend an der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion<br />
(ADD) in Trier eingerichtet.<br />
Zielsetzung:<br />
Die Gesundheit, Arbeitszufriedenheit und<br />
Leistungsfähigkeit von Lehrkräften und<br />
Schulleitungen zu erhalten, zu fördern und<br />
ggf. wiederherzustellen.<br />
Angeboten werden u. a.:<br />
– Beratung für einzelne Lehrkräfte, Kollegien,<br />
Schulleitungen und Schulaufsicht<br />
– schulinterne und zentrale Fortbildungen,<br />
Lehrertage<br />
– Materialien und Texte zur Lehrergesundheit.
Die Spitze des Eisberges:<br />
Frühpensionierungen von Lehrkräften in<br />
Rheinland-Pfalz 1997 - 2004<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
81<br />
74<br />
52 55<br />
50<br />
34<br />
21 19<br />
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />
Anteile der Dienstunfähigkeit an der<br />
Ruhestandsversetzung %
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Vorzeitige Ruhestandsversetzungen<br />
nach Schularten 2004 (N DU =172)<br />
Anteil DU<br />
(n=172) an RV<br />
Landesanteil der<br />
Lehrkräfte<br />
HS (71)<br />
BBSch (102)<br />
Gymn (191)<br />
SoSch (46)<br />
RSch (78)<br />
RGS/IGS/DOS (42)<br />
Sem./o.Ang. (56)<br />
m (518)<br />
w (379)<br />
GHS (38)<br />
Grundschule (273)
Projekt Lehrergesundheit<br />
Alterstruktur Beamte in<br />
Rheinland-Pfalz<br />
16000<br />
14000<br />
12000<br />
Polizei/Strafvollzug<br />
Schulen/Uni<br />
Übrige<br />
10000<br />
Anzahl<br />
8000<br />
6000<br />
4000<br />
2000<br />
0<br />
bis 34 35-44 45-54 Ab 55<br />
Altersklasse
Das Arbeitsschutzgesetz<br />
§ 4 Allgemeine Grundsätze<br />
1. Die Arbeit ist so zu gestalten, dass eine Gefährdung<br />
für Leben und Gesundheit möglichst vermieden und<br />
die verbleibende Gefährdung möglichst gering<br />
gehalten wird;<br />
2. Gefahren sind an ihrer Quelle zu bekämpfen; .<br />
3. ...<br />
4. Maßnahmen sind mit dem Ziel zu planen, Technik,<br />
Arbeitsorganisation, sonstige Arbeitsbedingungen,<br />
soziale Beziehungen und Einfluss der Umwelt auf<br />
den Arbeitsplatz sachgerecht zu verknüpfen;<br />
5. individuelle Schutzmaßnahmen sind nachrangig zu<br />
anderen Maßnahmen; ...
Projekt Lehrergesundheit<br />
Befragung früh- und alterspensionierter<br />
Lehrkräfte 2001-2003<br />
2003<br />
Frühpensionierte Alterspensionierte<br />
Stichprobe: N=383 N=119<br />
(Rücklauf 58%) (Rücklauf 63%)<br />
Alter bei Pensionierung:<br />
FP: 58,1 AP: 64-65<br />
(m: 58,8/w: 57,4)<br />
Dienstjahre:<br />
FP: 32,7 AP: 35,8<br />
(m: 33/w: 32,5) (m: 36/w: 35)
Zum Vergleich: Wirtschaft<br />
Institut der Deutschen Wirtschaft 2002/2004<br />
• Renteneintrittsalter<br />
∅ m: 59,8 - w: 60,5 Jahre<br />
(∅ 1997 – 2002 : m: 60,9; w: 60,2 [DIE ZEIT])<br />
• 59% der Betriebe haben keine<br />
Arbeitnehmer über 50 Jahre<br />
• Erwerbsquote der über 55 J.: 38%<br />
(Schweiz: 65%)<br />
• Zum Vergleich: 46% der Lehrkräfte in<br />
Rheinland-Pfalz sind älter als 50 Jahre
Befragung im Projekt Lehrergesundheit:<br />
Vergleich der Skalenmittelwerte<br />
** = sehr signifikante Diff.<br />
Masterfrage: Schule insg. **<br />
Beurteilung Teilbereiche von Schule<br />
**<br />
Anforderungen (Belastung oder<br />
Herausforderung?) **<br />
Frühpension (N=383)<br />
0 1 2 3 4 5 6<br />
Alterspension (N=119)<br />
☺<br />
Wichtigkeit berufl. Tätigkeiten<br />
Positive Energie<br />
Belastung durch Schülerverhalten<br />
**<br />
☹<br />
Belastung durch Elternverhalten **<br />
Anzahl schulinterner Belastungen<br />
**<br />
Anzahl Belastungssymptome **
Befragung im Projekt Lehrergesundheit:<br />
„Wie haben sich Stress und Belastungen bei Ihnen<br />
gewöhnlich bemerkbar gemacht?“ (alle sign.)<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
FP N = 379<br />
AP N = 118<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
vegetative Störungen<br />
Nacken-Schulter-<br />
Rücken-Schmerzen<br />
A ngst, A ggression,<br />
Gereiztheit, Nervosität,<br />
Unruhe<br />
M üdigkeit/Zerschlagenheit<br />
V erspannungen,<br />
M uskelzucken, Krämpfe<br />
Leistungsstörungen,<br />
Tagträumen,<br />
Zerfahrenheit,<br />
V ergesslichkeit
Befragung im Projekt Lehrergesundheit:<br />
Gesundheitliche Belastungen vor und nach der<br />
Pensionierung<br />
Beschwerdeliste nach Krampen 1991: AT-Eva
0 10 20 30 40 50 60 70<br />
Gesundheitliche<br />
Belastung vor Pens. (T-<br />
Werte) **<br />
Frühpension (N=383)<br />
Alterspension (N=119)<br />
Gesundheitliche<br />
Belastung nach Pens.(T-<br />
Werte) **
Arbeitspsychologische Kategorien<br />
<br />
<br />
Anforderungen<br />
<br />
<br />
<br />
Merkmale des beruflichen Auftrags<br />
Merkmale des Arbeitsplatzes<br />
Qualifikations- und Kompetenzforderungen an die Person<br />
Belastungen<br />
<br />
<br />
<br />
Hindernisse<br />
Beeinträchtigungen<br />
Erschwernisse<br />
<br />
Psychische Beanspruchung<br />
<br />
Subjektive Seite der Belastungen: Wahrnehmung,<br />
Bewertung, Verarbeitung von Belastungen
Berufsspezifische<br />
Anforderungen für f r Lehrkräfte<br />
und Schulleitungen<br />
Schulgesetz, Lehrpläne,<br />
KMK-Beschluss vom 5.10.2000,<br />
Rechtsvorschriften ...
Der Auftrag: §1 Abs.2 Schulgesetz Rh-Pf:<br />
In Erfüllung ihres Auftrages erzieht die Schule<br />
zur Selbstbestimmung in Verantwortung vor<br />
Gott und den Mitmenschen<br />
zur Anerkennung ethischer Normen<br />
zur Achtung vor der Überzeugung anderer<br />
zur Bereitschaft, die sozialen und politischen<br />
Aufgaben eines Bürgers B<br />
im freiheitlich-<br />
demokratischen und sozialen Rechtsstaat zu<br />
übernehmen, und<br />
zur verpflichtenden Idee der<br />
Völkergemeinschaft.
Sie führt<br />
zu selbständigem Urteil<br />
zu eigenverantwortlichem Handeln und<br />
zur Leistungsbereitschaft;<br />
sie vermittelt Kenntnisse und Fertigkeiten mit<br />
dem Ziel,<br />
die freie Entfaltung der Persönlichkeit und die<br />
Orientierung in der modernen Welt zu<br />
ermöglichen<br />
Verantwortungsbewusstsein für f r Natur und<br />
Umwelt zu fördern f<br />
sowie<br />
zur Erfüllung der Aufgaben in Staat,<br />
Gesellschaft und Beruf zu befähigen.
• Sie leistet einen Beitrag zur Integration von<br />
Schülerinnen und Schülern mit<br />
Migrationshintergrund.<br />
• Alle Schulen wirken bei der Integration von<br />
Schülerinnen und Schülern mit<br />
sonderpädagogischem dagogischem FörderbedarfF<br />
mit.<br />
• Zum Auftrag der Schule gehört auch die<br />
Sexualerziehung. . (….(<br />
. )<br />
• Bei der Gestaltung des Schulwesens ist darauf<br />
zu achten, dass die Beteiligten die<br />
Gleichstellung von Frauen und Männern M<br />
… in<br />
allen Bereichen und auf allen Ebenen<br />
einbeziehen (Gender(<br />
Mainstreaming).
Der Lehrer hat die Aufgabe,<br />
eine Wandergruppe mit<br />
Spitzensportlern und Behinderten<br />
bei Nebel<br />
durch unwegsames Gelände zu<br />
führen, und zwar so,<br />
dass alle bei bester Laune und<br />
möglichst gleichzeitig<br />
an drei verschiedenen Zielorten<br />
ankommen. (Gudjons)
Arbeitspsychologische Pluspunkte<br />
des Arbeitsplatzes Schule<br />
weitgehende Entscheidungsspielräume;<br />
wenig Reglementierung des Unterrichts;<br />
geringe Kontrolle, viel Selbstbestimmung<br />
Sinnhaftigkeit des Berufs<br />
Variabilität in der Arbeit<br />
flexible Zeitgestaltung<br />
Kommunikation und Kooperation<br />
Möglichkeit zur eigenen<br />
Weiterentwicklung der Qualifikationen ...
Belastungen in der Schule
Berufsbezogene<br />
Belastungsfaktoren<br />
„Restriktive Beschränkungen in<br />
der Arbeit, unter denen die<br />
Durchführungsbedingungen in<br />
Widerspruch zur Zielerreichung<br />
geraten“ (Leitner 1999)
Berufsun<br />
unspezifische<br />
Belastungsfaktoren im<br />
Lehrerberuf<br />
Man kann sich über alles ärgern<br />
–<br />
aber man ist dazu<br />
nicht verpflichtet!
Berufsun<br />
unspezifische<br />
Belastungsfaktoren im<br />
Lehrerberuf<br />
Mangelnde Kooperation, Offenheit<br />
Konflikte mit Vorgesetzten, Kollegen<br />
Fehlende Anerkennung, Ansehen<br />
Ineffektive Organisation, Bürokratie B<br />
Geringe Aufstiegsmöglichkeiten glichkeiten ...<br />
Hoher Innovationsdruck ...
Berufsspezifische<br />
Belastungsfaktoren im<br />
Lehrerberuf<br />
Wenn uns krankmacht,<br />
was wir lieben
Berufsspezifische Belastungsfaktoren<br />
Der Bildungs- und Erziehungsauftrag:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
erfordert Kooperation zwischen Lehrenden<br />
und Lernenden und deren Eltern<br />
ist nach „oben offen“, nie abgeschlossen<br />
bedeutet simultane Mehrfachbelastung<br />
(Einzelschüler – Klasse – Sache)<br />
birgt ein hohes Konflikt- und<br />
Störungspotenzial<br />
verfügt nicht über entsprechende Befugnisse<br />
bei Kooperations-Verweigerungen
Haupt-Belastungssyndrom<br />
aus Sicht von Lehrkräften und<br />
Schulleitungen<br />
<br />
<br />
<br />
Motivations-, Konzentrations- und<br />
Verhaltensprobleme der Schülerinnen<br />
und Schüler<br />
in Verbindung mit der Klassengröße<br />
und der Zahl der Unterrichtstunden
Befragung im<br />
Projekt Lehrergesundheit<br />
„Was hat Ihnen insgesamt beruflich am<br />
meisten zu schaffen gemacht?“<br />
(Offene Frage FP=343/AP=82)
Schulleitung, Schulaufsicht<br />
Schüler<br />
Eltern<br />
Kollegium<br />
Lehrereinsatz<br />
Engagement und Hilflosigkeit<br />
Privates, Krankheiten<br />
Gesellschaft<br />
Notengebung<br />
FrühP<br />
AltP<br />
Politik<br />
0% 5% 10% 15% 20% 25%
x<br />
Befragung im<br />
Projekt Lehrergesundheit<br />
x<br />
x<br />
x<br />
„Welche der folgenden<br />
Arbeitsbedingungen hat Sie<br />
belastet?“
M obbing<br />
x<br />
Unklarheit des f achlichen und päd. A uftrags<br />
Ungleichbehandlung durch die Schulleit ung<br />
V ert retungseinsatz<br />
mangelnder Rückhalt durch die Schulleit ung<br />
Einengung durch die Lehrpläne<br />
unabgesprochene Entscheidungen der Schulleitung<br />
Konf likte im Kollegium<br />
Cliquenbildung im Kollegium<br />
fehlende Inf ormationen<br />
ungerechtfert igt e V orwürfe<br />
x<br />
x<br />
x<br />
FrühP<br />
AltP<br />
mangelnde Transparenz von Regelungen/<br />
X= sehr signifikant<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50
Berufsspezifische Belastungsfaktoren<br />
Simultane Mehrfachbelastung:<br />
Individuelle und kollektive Zuwendung<br />
plus Vermittlung von Inhalten und<br />
Beachtung der Gruppendynamik<br />
Widersprüchliche Forderungen:<br />
Förderung, Selektion, Notengebung,<br />
„Gerechtigkeit“...<br />
Eingeschränkte Gestaltungsmöglichkeit für<br />
Lernsituationen<br />
eingeschränkte Ergebniskontrolle
Berufsspezifische Belastungsfaktoren<br />
Überflutung durch soziale Kontakte in der<br />
Schule ohne „Rückzugsraum“<br />
Öffentliches Agieren und unmittelbares<br />
Entscheiden<br />
Unwirtliche Arbeitsstätten („Sperrmüllkultur“)<br />
physische Belastung, lautes Sprechen, Lärm<br />
Vielzahl bildungspolitischer Initiativen
Berufsspezifische Belastungsfaktoren<br />
Belastung durch Zeit:<br />
o<br />
o<br />
o<br />
Abgrenzung von Arbeitszeit und<br />
Freizeit<br />
Zeitmanagement:<br />
Beruf – Erholung - Besinnung<br />
Hektik in der Schule
Korrelation zwischen zeitlicher<br />
und psychischer Belastung<br />
(N=1165; NW;NS;Br. Schönwälder 2001)<br />
Anteil des Zeitfaktors<br />
an der Gesamt-Beanspruchung<br />
Gymnasium 51%<br />
Grundschule 33%<br />
Sek.I 25%<br />
Gesamtschule 16%<br />
Sonderschule -2%
Zusätzliche Belastungsfaktoren für<br />
Schulleitungen<br />
Mangelnde Berufsvorbereitung<br />
Zeitbudget für Schulleitungsaufgaben<br />
Rollenfindung und Rollenklärung,<br />
insbesondere für neu ernannte Schulleiter/-<br />
innen<br />
Brücke zwischen Schulaufsicht und<br />
Kollegium<br />
Verwaltung, Organisation<br />
Motivierung von Lehrerinnen und Lehrern
Warum<br />
werden<br />
nicht alle<br />
krank?
Psychische Beanspruchung<br />
Belastungen werden subjektiv<br />
unterschiedlich empfunden<br />
<br />
<br />
Wahrnehmen, Bewerten und<br />
Verarbeiten von Situationen<br />
Kompetenzen, Motivation,<br />
Anforderungen an sich selbst ...<br />
EN/ISO 10075-1 2000: Ergonomische Grundlagen<br />
bzgl. psychischer Arbeitsbelastung
Belastung und<br />
Beanspruchung<br />
Anspruch an sich selbst<br />
psychische<br />
Gesundheit<br />
Kompetenzen,<br />
Ressourcen ...<br />
berufliche<br />
Anforderungen<br />
und Belastungen
Belastung und<br />
Beanspruchung<br />
WOLLEN<br />
Burnout<br />
innere Kündigung<br />
Motivation<br />
Identifikation<br />
KÖNNEN<br />
Eignung<br />
SOLLEN<br />
Überforderung<br />
Unterforderung
Wirklich, er war unentbehrlich!<br />
Überall, wo was geschah<br />
Zu dem Wohle der Gemeinde,<br />
Er war tätig, er war da.<br />
Schützenfest, Kasinobälle,<br />
Pferderennen, Preisgericht,<br />
Liedertafel, Spritzenprobe,<br />
Ohne ihn, da ging es nicht.<br />
Ohne ihn war nichts zu machen,<br />
Keine Stunde hatt' er frei.<br />
Gestern, als sie ihn begruben,<br />
War er richtig auch dabei.<br />
(W. Busch)
Ansatzpunkte von<br />
Maßnahmen<br />
Verhalten der einzelnen Person<br />
(Verhaltensmanagement)<br />
Arbeitsbedingungen an der<br />
einzelnen Schule<br />
(Verhältnismanagement)<br />
Rahmenbedingungen des<br />
Schulsystems (Verh<br />
(Verhältnismanagement)
Verhältnismanagement<br />
Lehrergesundheit<br />
Verhaltensmanagement
Zielrichtungen von Maßnahmen<br />
Stärkung von Ressourcen:<br />
Aktivierung und Stärkung von Kräften und<br />
Kompetenzen zum Erhalt von Gesundheit und<br />
Leistungsfähigkeit (empowerment(<br />
empowerment)<br />
Prävention:<br />
Beseitigung/Reduzierung individueller und<br />
institutioneller Risikofaktoren<br />
Intervention:<br />
Wiederherstellung von Gesundheit und Dienstfähigkeit
Matrix der Lehrergesundheit<br />
Zielrichtungen<br />
Ansatzpunkte<br />
Stärkung von<br />
Ressourcen<br />
Prävention<br />
Intervention<br />
Individuum<br />
Was könnte mir<br />
helfen?<br />
Einzelschule<br />
Was könnte uns<br />
als Schule helfen?<br />
Schulsystem<br />
Was müsste<br />
bildungspolitisch<br />
und<br />
schulaufsichtlich<br />
geschehen?
Individuum (Verhaltensmanagement)<br />
Stärkung von<br />
Ressourcen<br />
• Erwerb und<br />
Weiterentwicklung<br />
von Kompetenzen:<br />
• Fachliche, methodische,<br />
pädagogische<br />
• Soziale und<br />
kommunikative<br />
• Persönliche,<br />
„Coping-Strategien“,<br />
• Stressvermeidung<br />
durch<br />
• Selbstevaluation<br />
• Supervision<br />
• Beratung<br />
• Fortbildung<br />
Prävention<br />
• Methodisch - didaktisch<br />
fundierter, entlastender<br />
Unterricht<br />
• Günstiges<br />
arbeitsbezogenes<br />
Verhaltens- und<br />
Erlebensmuster<br />
• Angemessene Ziele -<br />
Anspruchsniveausetzung<br />
- Identifikation<br />
• Gesunde physische und<br />
mentale Lebensführung<br />
• Harmonie zwischen<br />
Engagement - Ausgleich<br />
– Besinnung<br />
• soziales Netz<br />
Intervention<br />
• Medizinische Behandlung<br />
• Psychotherapie<br />
• Teilzeit<br />
• Sabbatjahr<br />
• Versetzung<br />
• Funktionswechsel<br />
• Berufswechsel
„Wie haben Sie gewöhnlich auf Belastungssituationen und<br />
Stress reagiert? Mit …<br />
0 10 20 30 40 50 60 70<br />
(+) Reflexion, Neubew erten der Situation **<br />
(+) aktiver Problemlösung **<br />
Suche nach sozialer Unterstützung *<br />
Entspannen, Schlafen<br />
Körperlicher Anstrengung, Laufen<br />
Essen, Trinken<br />
N=119 AP%<br />
N=379 FP%<br />
(-) Selbstvorw ürfen**<br />
(-) Verdrängen, Bagatellisieren **<br />
(-) Wut, Ärger, Angst **
Befragung im Projekt Lehrergesundheit<br />
Frühpensionäre und Alterspensionäre<br />
AVEM-Kurztest à la Schaarschmidt & Fischer<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
12 17<br />
16<br />
43<br />
Gesundheit<br />
Schonung<br />
**<br />
Aufopferung<br />
*<br />
Burnout<br />
30<br />
29<br />
30 25<br />
FP % AP %
Einzelschule (Verhältnismanagement)<br />
Stärkung von<br />
Ressourcen<br />
Prävention<br />
Intervention<br />
• Kooperation, soziale<br />
Unterstützung<br />
• Kollegiale Fallberatung<br />
• Anerkennungskultur<br />
• Verknüpfung von<br />
Gesundheitsförderung und<br />
Schulentwicklung<br />
• Mobilisieren<br />
außerschulischer<br />
Ressourcen<br />
• Diskurs mit Eltern<br />
• Schulinterne Fortbildung<br />
• Nutzen der Spielräume für<br />
die Ausgestaltung des<br />
Bildungs- und<br />
Erziehungsauftrags<br />
• Gesundheitsdienliches<br />
Arrangement der<br />
Arbeitsumgebung<br />
(Arbeitsplatz, Lärm,<br />
Pausen …)<br />
• Unterrichtsorganisation<br />
• Vereinbarungen über<br />
Leistungs- und<br />
Verhaltensforderungen,<br />
Konfliktregelungen …<br />
• Krankengespräche<br />
• Gesundheitszirkel<br />
• Entlastungsmöglichkeiten<br />
• Krisenmanagement<br />
• Alternativer Einsatz in der<br />
Schule<br />
• Klassenwechsel
Schulsystem (Verhältnismanagement)<br />
Stärkung von<br />
Ressourcen<br />
Prävention<br />
Intervention<br />
• Verbesserte Ausbildung<br />
für Lehrerinnen und<br />
Lehrer sowie<br />
Führungskräfte<br />
• Personalentwicklung,<br />
Fortbildung<br />
• Schulnahe,<br />
niedrigschwellige<br />
Beratungsmöglichkeiten<br />
• verpflichtende Supervision<br />
für Berufsanfänger<br />
• Externes Personal für<br />
bestimmte Aufgaben<br />
• Arbeitspsych./-med.<br />
Forschung<br />
• Eignungsfeststellung,<br />
arbeitsplatzbezogene<br />
Einstellung<br />
• Unterstützung bei<br />
Grenzverletzungen<br />
• Rahmenbedingungen<br />
(Klassengröße, Flexibilität)<br />
• „Lehrergesundheit“ und<br />
„Belastungs-Check“<br />
Kriterium bei personellen<br />
und administrativen<br />
Entscheidungen<br />
• Integratives<br />
Gesundheitsmanagement<br />
(Arbeitsschutz,<br />
Schulentwicklung,<br />
Verhaltensmanagement)<br />
• Rehabilitationsmaßnahmen<br />
und berufsnahe klinische<br />
Konzepte<br />
• Kooperation von<br />
Schulaufsicht,<br />
Gesundheitsämtern,<br />
Beratungsinstitutionen<br />
• Hilfen bei gesundheitlichen<br />
Beeinträchtigungen, z.B.<br />
Versetzung, Beurlaubung,<br />
Entlastung<br />
• Außerschulischer und<br />
unterrichtsferner Einsatz in<br />
der Schule<br />
• Konzentration der<br />
Dienstunfähigkeitsuntersuchungen
Landauer Empfehlungen<br />
zur Lehrergesundheit<br />
Lehrergesundheit fördert<br />
Qualität von Schule<br />
Ergebnis einer bundessweiten<br />
Expertentagung zur<br />
Lehrergesundheit<br />
1. und 2. Juni 2004 in Landau
Landauer Empfehlungen:<br />
Kernaussagen<br />
Lehrergesundheit ist ein zentrales Gut des<br />
Bildungswesens und der Gesellschaft<br />
Die Diskussion um Bildungsqualität und<br />
Gesundheit gehören zusammen<br />
„Lehrergesundheit“ Führungsthema und<br />
strategisches Managementziel;<br />
Kriterium für personelle und administrative<br />
Entscheidungen („Belastungs-Check“).<br />
„Integratives Gesundheitsmanagement“ von<br />
Arbeitsschutz, Gesundheitsförderung<br />
Qualitätsentwicklung
Landauer Empfehlungen:<br />
Stärkung der Ressourcen<br />
An der Praxis orientierte Ausbildung, ggf.<br />
auch Auswahlprozesse für das Studium<br />
Begleitung für Berufsanfänger in den ersten<br />
zwei Jahren (z.B. verpflichtende Supervision)<br />
Selbstevaluation, Fortbildungs- und<br />
Beratungsangebote für Schulleitungen und<br />
Lehrkräfte<br />
Systematische Personalpflege und<br />
Personalförderung<br />
Berufsvorbereitung und tätigkeitsspezifische<br />
Eignungsfeststellung für Führungskräfte
Landauer Empfehlungen:<br />
Prävention und Unterstützung<br />
Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />
(Klassenfrequenz, Unterrichtsentlastung)<br />
Niedrigschwellige und schulnahe<br />
Beratungsmöglichkeiten (auch z.B. durch<br />
Internetforen)<br />
Arbeitsmedizinische, schul- und<br />
betriebspsychologische Betreuung<br />
Verbreitung entlastender Unterrichtsmethoden<br />
Schutz bei "Grenzverletzungen" der<br />
Persönlichkeitssphäre von Lehrkräften
Landauer Empfehlungen:<br />
Behandlung und Rehabilitation<br />
Berufsspezifische Rehabilitation für Lehrkräfte<br />
Qualitätsstandards für die<br />
klinische Arbeit mit Lehrkräften<br />
Konzentration der Dienstunfähigkeitsuntersuchungen<br />
auf wenige Gesundheitsämter<br />
Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsämtern,<br />
ambulanten und stationären Einrichtungen,<br />
Schulaufsicht und Schulbehörden<br />
Infrastruktur für Nachsorge - Rehabilitation –<br />
Berufsrückkehr
Landauer Empfehlungen:<br />
Kooperation<br />
Vernetzung der Aktivitäten von Hochschulen,<br />
Ministerien, Schulaufsicht, pädagogischpsychologischen<br />
Institutionen, Kliniken und<br />
Bildungseinrichtungen usw., um Synergien zu<br />
nutzen.<br />
Koordination KMK?
Landauer Empfehlungen:<br />
Grundlagen- u. Forschungsarbeit<br />
Arbeitswissenschaftliche Beschreibung der<br />
Anforderungen und der "Normalleistung"<br />
einer Lehrkraft in den verschiedenen<br />
Schularten<br />
Entwicklung von Eignungskriterien für<br />
Lehramtsbewerber<br />
Verständigung über Qualitätsstandards<br />
Leitbild mit berufsethischen Verpflichtungen<br />
Identifikation gesunderhaltender Faktoren<br />
Monitoring der Gesundheits- und<br />
Krankheitsdaten von Lehrkräften
Weitere Informationen zum<br />
Thema<br />
„Belastung und Gesundheit“<br />
und zum<br />
Projekt Lehrergesundheit<br />
in den Webseiten<br />
www.plg.rlp.de
Herzlichen Dank für Ihre<br />
Aufmerksamkeit