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Die Kunst der Destillation von ätherischen Ölen - psycharoma.ch

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<strong>Die</strong> <strong>Kunst</strong> <strong>der</strong> <strong>Destillation</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>ätheris<strong>ch</strong>en</strong> <strong>Ölen</strong><br />

100% naturreine ätheris<strong>ch</strong>e Öle<br />

www.jophiel-aromaoele.de


...eine über 5000 Jahre alte <strong>Kunst</strong><br />

Bei Ausgrabungen in Tepe Gawra , im<br />

Norden des Irak fand man eine 5000 Jahre<br />

alte funktionstü<strong>ch</strong>tige Keramikdestille<br />

>>> wir können daher da<strong>von</strong> ausgehen,<br />

dass in <strong>der</strong> Heilkunst <strong>der</strong> Ho<strong>ch</strong>kulturen seit<br />

Tausenden <strong>von</strong> Jahren ätheris<strong>ch</strong>e Öle<br />

einsetzt wurden.


Verdampfen > Kondensieren > Auffangen<br />

<strong>Die</strong> <strong>Destillation</strong> ist au<strong>ch</strong> heute no<strong>ch</strong> das am häufigsten<br />

angewandte thermis<strong>ch</strong>e Trennverfahren <strong>von</strong><br />

verdampfbaren Stoffen.<br />

Na<strong>ch</strong> den Gasgesetzen gilt:<br />

„Wenn zwei o<strong>der</strong> mehr Stoffe , die gegenseitig ni<strong>ch</strong>t<br />

lösli<strong>ch</strong> sind, zusammen erhitzt werden, dann verdampfen<br />

sie bei einer Temperatur, die niedriger ist<br />

als <strong>der</strong> Siedepunkt <strong>der</strong> niedrigsten.“<br />

Siedepunkt H 2 0 = 100°C<br />

Siedepunkte ätheris<strong>ch</strong>er Öle ca. 150 bis 300°C<br />

> gemeinsamer Siedepunkt


Funktionsprinzip einer Wasserdampfdestillationsanlage


Pflanzeninhaltsstoffe<br />

• Stoffe des Primärstoffwe<strong>ch</strong>sels<br />

dienen als Pflanzengerüststoffe wie Zellulose<br />

und sind <strong>von</strong> ernährungsphysiologis<strong>ch</strong>er<br />

Bedeutung:<br />

Zucker, Stärke, Eiweiße, Fette, Aminosäuren<br />

Zellulose, Mineralstoffe<br />

• Stoffe des Sekundärstoffwe<strong>ch</strong>sels<br />

besitzen pharmakologis<strong>ch</strong>e Eigens<strong>ch</strong>aften<br />

und sind <strong>von</strong> therapeutis<strong>ch</strong>er Bedeutung


Sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe<br />

• Alkaloide – Fliegenpilz, Tollkirs<strong>ch</strong>e<br />

• Bitterstoffe – Wegwarte, Ruccola<br />

• Fla<strong>von</strong>oide – Tomate, Zitrone<br />

• Gerbstoffe – Grüner Tee, Ei<strong>ch</strong>enrinde<br />

• Glykoside – Fingerhut, Herzgespann<br />

• Saponine – Seifenkraut, Kartoffel<br />

• S<strong>ch</strong>leimstoffe –<br />

•Ätheris<strong>ch</strong>e Öle<br />

Beinwell, Alant<br />

ein wi<strong>ch</strong>tiges Arsenal <strong>der</strong> Pflanze zur<br />

Abwehr <strong>von</strong> S<strong>ch</strong>adorganismen


...ho<strong>ch</strong>wirksame „Vielstoffgemis<strong>ch</strong>e“<br />

• Terpene<br />

Isopropen-Einheiten mit funktionellen Gruppen<br />

<br />

<br />

<br />

Monoterpen-Kohlenwasserstoffe<br />

Sesquiterpen-Kohlenwasserstoffe<br />

Diterpen-Kohlenwasserstoffe<br />

• Phenylpropan-Derivate<br />

Produkte des Eiweißstoffwe<strong>ch</strong>sels<br />

<br />

<br />

Zimtsäure, Zimtaldehyd<br />

Aethanol, Eugenol, Estragol


Chemie <strong>der</strong> <strong>ätheris<strong>ch</strong>en</strong> Öle<br />

Monoterpen:<br />

Limonen<br />

Linalool<br />

Monoterpen-<br />

alkohol:<br />

Monoterpenphenol:<br />

Thymol<br />

Funktionelle Gruppen


Multitarget<br />

......die erfolgrei<strong>ch</strong>e Strategie <strong>der</strong> Pflanze<br />

Den Hauptbestandteilen <strong>der</strong> <strong>ätheris<strong>ch</strong>en</strong> Öle lassen<br />

si<strong>ch</strong> bestimmte Wirkungsweisen zuordnen<br />

Aldehyde<br />

hydrophil<br />

Phenylpropane<br />

Phenylpropane<br />

Phenole<br />

nucleophil<br />

Lactone<br />

Ketone<br />

Monoterpenalkohole<br />

Oxide<br />

Ester<br />

elektrophil<br />

Sesquiterpen<br />

KW<br />

Monoterpen<br />

KW<br />

lipophil<br />

na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>naubelt


Informationsträger aus <strong>der</strong> Pflanzenwelt<br />

<strong>Die</strong> Bedeutung des <strong>ätheris<strong>ch</strong>en</strong> Öles für die Pflanze ist<br />

vielfältig:<br />

es s<strong>ch</strong>ützt diese vor Bakterien, Viren und Pilzen<br />

dient zur Abwehr <strong>von</strong> S<strong>ch</strong>adinsekten und Herbivoren<br />

s<strong>ch</strong>ützt dur<strong>ch</strong> Ionisation <strong>der</strong> Luft vor UV-Strahlung<br />

die Blütendüfte locken Insekten zur Bestäubung an<br />

Duftsignale dienen <strong>der</strong> Kommunikation


Komplexe Informationen für den Mens<strong>ch</strong>en<br />

• auf <strong>der</strong> stoffli<strong>ch</strong>en Ebene<br />

antibakteriell<br />

antimykotis<strong>ch</strong><br />

antiviral<br />

entzündungshemmend<br />

wundheilend<br />

s<strong>ch</strong>merzlin<strong>der</strong>nd<br />

s<strong>ch</strong>leimlösend<br />

verdauungsför<strong>der</strong>nd<br />

krampflösend<br />

desodorierend<br />

tonisierend<br />

• und feinstoffli<strong>ch</strong>en Ebene<br />

harmonisierend<br />

ausglei<strong>ch</strong>end<br />

beruhigend<br />

belebend<br />

stärkend<br />

aphrodisierend<br />

euphorisierend<br />

gedä<strong>ch</strong>tnisstärkend<br />

klärend


Lysigene Ölbehälter


Lavendelblüte


Duftbehälter<br />

Ölgefüllte Zellen<br />

auf <strong>der</strong><br />

Oberflä<strong>ch</strong>e <strong>der</strong><br />

Blütenkel<strong>ch</strong>e<br />

des Lavendel


Salbeiblüte<br />

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Drüsen und Drüsenhaare


Bergamotte-Minze<br />

Mentha citrata


Ölzellen eines Pfefferminzblattes<br />

Aufnahme: R. Rin<strong>der</strong>


Einzelne Ölzelle<br />

Aufnahme: Wanner


Melissenblatt Melissenblatt<br />

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„Legt auf das Haupt mir Melissen,<br />

meine Träume sind so wild“


Angelika<br />

Angelica<br />

ar<strong>ch</strong>angelica<br />

Samen-Öl<br />

Wurzel-Öl<br />

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Angelikasamen<br />

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Kümmel<br />

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S<strong>ch</strong>izogene Harzgänge


Weißtanne Abies alba


Douglasienzweige<br />

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Sandelholz Santalum album L.<br />

• Öl wird dur<strong>ch</strong> WD des Kernholzes gewonnen.<br />

• Holz muß mind. 30 Jahre alt sein. Ölgehalt: 4–6 %<br />

• HIS: Sesquiterpene (Santalen), Terpenole, Eugenol<br />

• Wirkung: beruhigend, ausglei<strong>ch</strong>end , för<strong>der</strong>t die<br />

Regeneration trockener Haut ( z.B. bei Neuro<strong>der</strong>mitis)<br />

• Insektenrepellent, stark desinfizierend.<br />

• eines <strong>der</strong> ältesten Parfüme (Essence de santal)<br />

• verstärkt den Duft an<strong>der</strong>er ÄÖ, z. B. Rosenattar (Sandelöl<br />

tropft während <strong>der</strong> WD in ein Rosenöldestillat)<br />

• Holzgewinnung ist ökologis<strong>ch</strong> problematis<strong>ch</strong><br />

• Sandelholzöl (Mysore-Qualität, Preis: ca. 12 €/ml) wird am<br />

häufigsten gefäls<strong>ch</strong>t:<br />

• <strong>Die</strong> indis<strong>ch</strong>en/indonesis<strong>ch</strong>en Destillen: ca. 16 t/a<br />

• Auf dem Weltmarkt kommen aber: ca. 1000 t/a !!<br />

• GEFÄLSCHT wird mit dem Öl <strong>von</strong> Amyris balsamifera<br />

(„westindis<strong>ch</strong>es Sandelholz“)


Vetivergras<br />

Vetiveria zizanoides<br />

• ÄÖ wird dur<strong>ch</strong> WD <strong>der</strong> gehackten Wurzel gewonnen<br />

• Ölgehalt: 0,02%, Öl ist dunkelbraun und zähflüssig<br />

• HIS: : Sesquiterpene, Veti<strong>von</strong>, organ. Säuren<br />

• Duft ist erdig, rie<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> fris<strong>ch</strong>en Waldboden<br />

• Öl wird ni<strong>ch</strong>t <strong>von</strong> <strong>der</strong> Pflanze selbst son<strong>der</strong>n <strong>von</strong><br />

Bakterien produziert<br />

• Vetiver wird in Asien gegen Bodenerosion angebaut<br />

• GUCCI pour Homme enthält als Herznote ÄÖ aus<br />

Papyrusholz, Iriswurzel, Vetiverwurzel<br />

• Aus den Wurzeln werden Türvorhänge geflo<strong>ch</strong>ten<br />

Duft wehrt wirksam Ungeziefer und Parasiten ab<br />

• Wirkung: regt die Hautregeneration an,<br />

dur<strong>ch</strong>blutungsför<strong>der</strong>nd, starkes Immunstimulans<br />

• Wird als Aromastoff in Spargelkonserven verwendet


Alkohol- und Trägerdampf-<strong>Destillation</strong>


Veil<strong>ch</strong>en, Maiglöck<strong>ch</strong>en und Jasmin & Co<br />

Pomade o<strong>der</strong> Concrete<br />

<strong>Die</strong> beson<strong>der</strong>s flü<strong>ch</strong>tigen Blütendüfte lassen<br />

si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> Auflegen <strong>der</strong> Blüten auf eine mit<br />

S<strong>ch</strong>malz bes<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tete Glasplatte „einfangen“<br />

Essence absolue d`enfleurage<br />

Das Duftöl wird dur<strong>ch</strong> Auswas<strong>ch</strong>en <strong>der</strong><br />

Glasplatte mit Alkohol vom Fett getrennt


Enfleurage mit Veil<strong>ch</strong>enblüten


Ätheris<strong>ch</strong>e Öle aus Bayern<br />

genuin und authentis<strong>ch</strong><br />

selektierte Sorten<br />

kontrolliert biologis<strong>ch</strong>er Anbau<br />

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RIBA-Destille<br />

• Dampferzeuger<br />

• <strong>Destillation</strong>sblase<br />

• Geistrohr<br />

• Kühler<br />

• Öl-Trenngefäß<br />

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„Weihenstephaner Extraktionsverfahren“<br />

<strong>Die</strong>sem optimierten Wasserdampf-<strong>Destillation</strong>sverfahren liegen<br />

Überlegungen <strong>von</strong> E.F.K Denny, Australien 1991 und<br />

Gildemeister & Hoffmann 1956 zur Felddestillation zugrunde:<br />

• Quers<strong>ch</strong>nitt und Höhe <strong>der</strong> Blase wurden zur s<strong>ch</strong>lanken Röhre<br />

verän<strong>der</strong>t, die Kaminwirkung ermögli<strong>ch</strong>t eine<br />

drucklose Extraktion in Form einer Biokolonne.<br />

effizientere Extraktion<br />

kurze Extraktionszeiten<br />

Temperatur < 100 °C<br />

saubere Trennung au<strong>ch</strong> bei s<strong>ch</strong>wierigen <strong>Ölen</strong><br />

• Dur<strong>ch</strong> die beson<strong>der</strong>e Bauweise wird über-<br />

s<strong>ch</strong>üssiges Kondensat (Reflux) abgeleitet<br />

und kann ni<strong>ch</strong>t in den <strong>Destillation</strong>skreislauf gelangen.


Öl-Trenngefäß<br />

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Melissenöl<br />

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Erntete<strong>ch</strong>nik


Melissenernte<br />

Melisse<br />

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Aufbereitet zur<br />

<strong>Destillation</strong>


Ernte <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>afgarbenblüten<br />

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S<strong>ch</strong>afgarbe<br />

Blütenstände <strong>der</strong><br />

S<strong>ch</strong>afgarbe<br />

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S<strong>ch</strong>afgarbe A<strong>ch</strong>illea millefolium<br />

weiße<br />

Blüten<br />

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S<strong>ch</strong>afgarbenöl<br />

tiefblaues ätheris<strong>ch</strong>es Öl


Abziehen des<br />

<strong>ätheris<strong>ch</strong>en</strong> Öles<br />

mit einer Pipette<br />

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Feldanbau - Erntete<strong>ch</strong>nik<br />

Bombastus-Werke Dresden


Lavendelernte in Frankrei<strong>ch</strong>


Ölgehalt und Flä<strong>ch</strong>enertrag<br />

g Öl / kg FG<br />

Kg FG / kg Öl<br />

m² / 1 kg Öl<br />

Minze 5 200 200<br />

Salbei 3 330 700<br />

Tanne 2,5 400 2 große<br />

Bäume<br />

Melisse 0,5 2000 4000<br />

Rose 0,2 5000 ------<br />

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Pfefferminze<br />

Wo wä<strong>ch</strong>st die<br />

Minze,<br />

die zu je<strong>der</strong><br />

Jahreszeit<br />

hinrei<strong>ch</strong>end Öl<br />

in glei<strong>ch</strong>er<br />

Qualität liefert?<br />

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Flä<strong>ch</strong>en - %<br />

100<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

31.05.1996<br />

07.06.1996<br />

Ölqualität <strong>der</strong> Pfefferminze im Jahresverlauf<br />

Knospenansatz<br />

Isomenthon<br />

Menthon<br />

14.06.1996<br />

21.06.1996<br />

Eucalyptol<br />

28.06.1996<br />

05.07.1996<br />

12.07.1996<br />

19.07.1996<br />

29.07.1996<br />

Vollblüte<br />

Optimale Erntetermine<br />

02.08.1996<br />

09.08.1996<br />

16.08.1996<br />

23.08.1996<br />

30.08.1996<br />

Menthol<br />

06.09.1996<br />

Pulegon<br />

13.09.1996<br />

Menthofuran<br />

20.09.1996<br />

26.09.1996<br />

04.10.1996<br />

11.10.1996<br />

R. Rin<strong>der</strong> 03.99<br />

18.10.1996<br />

Menthylacetat<br />

25.10.1996<br />

Menthylacetat<br />

(-)Car<strong>von</strong><br />

Pulegon<br />

Menthol<br />

Isomenthon<br />

Menthofuran<br />

Menthon<br />

Eucalyptol<br />

l-Limonen<br />

We<strong>ch</strong>selnde Anteile <strong>der</strong> Hauptkomponenten im <strong>ätheris<strong>ch</strong>en</strong> Öl fris<strong>ch</strong>er Pfefferminz -<br />

Blätter während <strong>der</strong> Vegetationsperiode 1996 - Herkunft ‘MurrayMit<strong>ch</strong>am’


Variabilität innerhalb einer Pflanzenart<br />

Ätheris<strong>ch</strong>e Öle werden traditionell als<br />

„Provenienzen“ gehandelt.<br />

<strong>Die</strong>s gibt den Hinweis, dass in <strong>der</strong> Herkunft des<br />

Öles und damit au<strong>ch</strong> in <strong>der</strong> Herkunft <strong>der</strong> Pflanze<br />

eine spezielle Qualität liegt.<br />

Pflanzen ein und <strong>der</strong> selben Art (z.B. Melissa<br />

officinalis) ) können standortspezifis<strong>ch</strong> eigene<br />

Rassen mit speziellen Eigens<strong>ch</strong>aften ausbilden.


Chemotypen<br />

Zur Charakterisierung <strong>der</strong> <strong>ätheris<strong>ch</strong>en</strong> Öle sind die<br />

bio<strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>en Eigens<strong>ch</strong>aften <strong>der</strong> Pflanzen <strong>von</strong><br />

beson<strong>der</strong>er Bedeutung.<br />

Bei Herkünften die stark variieren, wird dem botanis<strong>ch</strong>en<br />

Artnamen <strong>der</strong> Chemotyp - also die <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>e Bezei<strong>ch</strong>nung<br />

<strong>der</strong> <strong>ch</strong>arakteristis<strong>ch</strong>en Komponente - na<strong>ch</strong>gestellt:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Thymus vulgaris<br />

Thymus vulgaris<br />

Rosmarin officinalis<br />

Rosmarin officinalis<br />

Melissa officinalis<br />

CT Thymol<br />

ct. linalool<br />

CT Verbenon<br />

Kampfer-Chemotyp<br />

CT Citronellal


Melisse<br />

Melissa officinalis<br />

• Citral-Typ<br />

• Citronellal-Typ<br />

• Germacren-Typ<br />

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GC <strong>von</strong><br />

Melissa<br />

officinalis<br />

• Citral-Typ<br />

• Citronellal-Typ<br />

Sesquiterpene<br />

Monoterpenalk ohole Aldehyde<br />

Sorte<br />

Citral-Typ<br />

Citonellal-Typ<br />

Ernte 2. S<strong>ch</strong>nitt 3. S<strong>ch</strong>nitt 1. S<strong>ch</strong>nitt 2. S<strong>ch</strong>nitt<br />

Charge Nr. Mo33 03.06.20 Mo33 03.08.31 Mo27 03.05.10 Mo27 03.07.20<br />

6-Methyl-5hepten-2-on 0,96 1,36 0,48 0,88<br />

Ocimen 0,28 0,11 0,53 0,32<br />

beta-Caryophyllen 20,91 10,12 14,54 12,67<br />

Germacren D 10,75 1,82 13,57 9,66<br />

alpha Humulen 1,44 0,62 1,05 0,85<br />

Citronellal 0,51 1,22 8,01 10,35<br />

Neral 20,27 31,68 16,02 20,97<br />

Geranial 26,95 42,29 24,36 28,37<br />

Geranylacetat 1,97 2,11 2,37 1,22<br />

Citronellol 0,00 0,00 1,40 0,67<br />

Eugenol 0,25 0,00 0,20 0,18<br />

Linalool 2,80 1,03 0,69 0,86<br />

Nerol 0,47 0,40 0,15 0,18<br />

Geraniol 0,89 0,70 0,60 0,67<br />

Caryophyllenoxid 0,65 0,60 0,43 0,39<br />

Summe % 89,10 94,06 84,40 88,24<br />

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Melisse Sortenverglei<strong>ch</strong><br />

Sorte<br />

BLBP 33 Citral-Typ<br />

BLBP 27 Citronellal-Typ<br />

Charge Nr. Mo33 03/05/10 Mo33 03/06/20 Mo33 03/08/30 Mo27 03/05/10 Mo27 03/06/10 Mo27 03/07/20<br />

Erntemonat Mai Juni August Mai Juni Juli<br />

Citronellal 1,51 0,51 1,26 8,01 7,54 10,35<br />

Neral 18,93 20,27 31,04 16,02 14,96 20,97<br />

Geranial 28,83 26,95 41,70 24,36 22,25 28,37<br />

beta-Caryophyllen 18,71 20,91 9,97 14,54 15,98 12,67<br />

Germacren D 6,97 10,75 2,39 13,57 16,74 9,66<br />

45<br />

Melissa officinalis Sorte 33 Citral-Typ<br />

45<br />

Melissa officinalis Sorte 27 Citronellal-Typ<br />

40<br />

Citro nellal<br />

40<br />

Citro nellal<br />

35<br />

35<br />

30<br />

Neral<br />

30<br />

Neral<br />

GC Flä<strong>ch</strong>en %<br />

25<br />

20<br />

15<br />

Geranial<br />

beta-<br />

Caryo phyllen<br />

GC Flä<strong>ch</strong>en %<br />

25<br />

20<br />

15<br />

Geranial<br />

beta-<br />

Caryo phyllen<br />

10<br />

Germacren D<br />

10<br />

Germacren D<br />

5<br />

5<br />

-<br />

Mai Juni August<br />

-<br />

Mai Juni Juli<br />

Erntemonat<br />

Erntemonat<br />

<strong>Die</strong> Gehalte <strong>der</strong> Aldehyde Citronellal, Geranial und Neral, sowie <strong>der</strong> Sesquiterpene beta-Caryophyllen und Germacren D im <strong>ätheris<strong>ch</strong>en</strong> Öl <strong>von</strong><br />

Melissa officinalis in Abhängigkeit <strong>von</strong> Sorte und Erntezeitpunkt. Ernte 2003, Herkunft Wurmannsquick, Rottal.


Inkulturnahme <strong>von</strong> Wildformen<br />

Zü<strong>ch</strong>tung<br />

Sorte<br />

Ausgangspopulation<br />

Gehalt an ätheris<strong>ch</strong>em Öl<br />

Mittlere Reaktionsnorm<br />

Variationsbreite<br />

Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Reaktionsnorm <strong>von</strong> Populationen dur<strong>ch</strong> Zü<strong>ch</strong>tung<br />

aus: Handbu<strong>ch</strong> des Arznei- u. Gewürzpflanzenbaus, Saluplanta e.V. Bernburg


Wildformen <strong>von</strong> Angelica ar<strong>ch</strong>angelica<br />

Einzelpflanzen<br />

Population


100<br />

Vol %<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Bornylacetat<br />

Terpinenol-4<br />

alpha-Copaen<br />

alpha-Humulen<br />

gamma-Terpinen<br />

3-Careen<br />

Terpinolen<br />

Cymen<br />

Camphen<br />

Sabinen<br />

beta-Pinen<br />

Limonen<br />

alpha-Phellandren<br />

Limonen<br />

alpha-Pinen<br />

beta-Phellandren<br />

Angelica<br />

Seed Oil<br />

Compounds of Angelica Seed Oil


Generative Anzu<strong>ch</strong>t


Zu<strong>ch</strong>tziele<br />

• Merkmalsausprägung einer Population<br />

Hoher Gehalt gefor<strong>der</strong>ter Inhaltsstoffe<br />

Freiheit <strong>von</strong> unerwüns<strong>ch</strong>ten Inhaltstoffen<br />

• Verbesserung <strong>der</strong> Homogenität<br />

Eignung in <strong>der</strong> Verarbeitung<br />

• För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Ökostabilität<br />

Glei<strong>ch</strong>bleibend hoher Ertrag<br />

Resistenz gegen biotis<strong>ch</strong>e und abiotis<strong>ch</strong>e<br />

Stressfaktoren


Salvia officinalis<br />

Blütenöl<br />

Bombastus-Werke<br />

Dresden<br />

Ernte 2009 2008 Spezifikation<br />

Salvia officinalis Blüten Blüten Blätter<br />

lot SoB090511 SoB080611 AFNOR/ISO<br />

opt. Drehung -6,4 -6,2 2 / 30<br />

Refraktion nd 20 1,4703 1,4708 1.458 - 1.474<br />

Di<strong>ch</strong>te g/ml 0,9050 0,9053 0.91 - 0.93<br />

Salvene 0,65 0,62<br />

a-Thujene 0,48 0,47<br />

a-Pinene 3,7 4 1 - 6.5<br />

Camphene 2,35 2,34 1.5 - 7<br />

Sabinene 0,45 0,39<br />

b-Pinene 16,61 15,6<br />

Myrcene 0,97 0,91<br />

a-Terpinene 0,2 0,2<br />

Limonene 0,77 0,82 0.5 - 3<br />

1,8-Cineol 16,06 16,18 5.5 - 13<br />

b-Ocimene 0,24 0,22<br />

g-Terpinene 0,45 0,46<br />

tr- Sabinenhydrat 0,28 0,27<br />

Terpinolene 0,16 0,17<br />

Linalool 0,2 0,2 max 1<br />

a-Thujon 20,9 19,72 18 - 43<br />

b-Thujon 4,24 4,08 3 - 8.5<br />

Campher 1,49 1,36 4.5 - 24.5<br />

Borneol 4,6 5,6<br />

Terpinen4ol 0,27 0,3<br />

Bornylacetate 0,36 0,41 max 2.5<br />

b-Caryophyllene 5,65 6,52<br />

a-Humulene 6,47 7,56 max 12<br />

Viridiflorol 4,85 3,82<br />

Manool 0,98 0,61<br />

sum 93,38 92,83


Date Aug 2005 Aug 2007 sep 2010<br />

Mentha citrata purganics sample sample<br />

Testsorte 'Bergamotte' McE070710 Mc100911<br />

Klon <strong>von</strong><br />

Mentha citrata<br />

‚Bergamotte‘<br />

a-Pinen 0,35 0,30<br />

Sabinene 0,70 0,60<br />

b-Pinene 0,80 0,60<br />

Myrcene 1,25 1,40 1,50<br />

a-Terpinene 0,10<br />

p-Cymene 0,10<br />

Limonene /cis Ocimen 0,50 1,50<br />

tr- Ocimene 1,50<br />

1,8-Cineol 7,00 6,70 6,10<br />

Melonal 0,01<br />

g-Terpinene 0,20<br />

Sabinenhydrat 0,20<br />

Terpinolene 0,15<br />

Linalool 23,00 25,50 24,00<br />

Amylvinylcarbinylacetate 0,50 0,50<br />

3-Octanylacetate 0,70 0,80<br />

Citronellal 0,50<br />

Menthon 0,10<br />

Menthol 0,20<br />

Terpinen-4-ol 0,20<br />

a-Terpineol 2,60 2,10 2,40<br />

Nerol 0,30<br />

Pulegon 0,20<br />

Linalylacetate + Geraniol 41,00 41,30 41,80<br />

Geraniol 0,80<br />

Citral 0,50<br />

Terpenylacetate 9,50 9,30 9,80<br />

Nerylacetat 0,50 0,50<br />

Geranylacetate 1,00 1,10<br />

b-Elemene 0,40 0,55<br />

cis-Jasmon 0,20 0,20<br />

b-Caryophyllene 2,00 1,90 1,50<br />

Germacrene 1,60 1,40<br />

Elemol 1,00 1,20


Authentizität<br />

• <strong>Die</strong> klare Identität <strong>der</strong> Ausgangspflanze ist für die therapeutis<strong>ch</strong>e<br />

Anwendung eines <strong>ätheris<strong>ch</strong>en</strong> Öles zwingend erfor<strong>der</strong>li<strong>ch</strong>.<br />

• Von einem authentis<strong>ch</strong>em Öl können wir spre<strong>ch</strong>en, wenn es<br />

auss<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> <strong>von</strong> einer, hinrei<strong>ch</strong>end definierten Pflanzenart<br />

gewonnen wurde.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Lavandula angustifolia<br />

Lavandula x intermedia<br />

Melissa officinalis<br />

Eucalyptus globulus<br />

• <strong>Die</strong> einfa<strong>ch</strong>e Namensgebung z.B. Eukalyptus rei<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t aus,<br />

da die einzelnen Arten eine unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Wirkung zeigen!<br />

(Falls Sie ein Öl aus Melissa indica angeboten bekommen, ist das<br />

bestimmt ein Vers<strong>ch</strong>nitt, diese Pflanzenart gibt es ni<strong>ch</strong>t !)


Was sollte auf dem Etikett stehen


Genuin und naturrein ?<br />

• <strong>Die</strong> Bezei<strong>ch</strong>nung genuin gilt für Öle, die we<strong>der</strong><br />

physikalis<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong>behandelt wurden.<br />

Genuine Öle enthalten demna<strong>ch</strong> nur Verbindungen die<br />

dur<strong>ch</strong> die Biosynthese <strong>der</strong> Pflanzen entstanden sind.<br />

• Während <strong>der</strong> <strong>Destillation</strong> können si<strong>ch</strong> neue Verbindungen,<br />

sogenannte Artefakte bilden, die in dieser Form ni<strong>ch</strong>t in<br />

<strong>der</strong> Ausgangspflanze enthalten waren.<br />

z.B.:<br />

Pro-Chamazulen<br />

o<strong>der</strong> Matricin<br />

in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>afgarbe<br />

> Chamazulen als blauer Farbstoff<br />

im <strong>ätheris<strong>ch</strong>en</strong> Öl


Zertifizierung<br />

Kontrolliert biologis<strong>ch</strong>er Anbau<br />

Jährli<strong>ch</strong>e Kontrolle dur<strong>ch</strong> eine<br />

unabhängige Kontrollstelle<br />

EU-Verordnung Nr. 2092/91<br />

USDA-Ri<strong>ch</strong>tlinien Final Rule<br />

NOP National Organic Program


Nadelholzöle PEFC-zertifiziert<br />

aus na<strong>ch</strong>haltiger und<br />

pestizidfreier<br />

Forstwirts<strong>ch</strong>aft<br />

• Weißtanne<br />

Abies alba<br />

• Douglasie<br />

Pseudotsuga menziesii


Haltbarkeit<br />

Stressfaktoren<br />

• Luftsauerstoff -> luftdi<strong>ch</strong>t vers<strong>ch</strong>lossen<br />

• Li<strong>ch</strong>t -> dunkel<br />

• Temperatur -> kühl<br />

Zitrusöle sind nur begrenzt haltbar<br />

Nadelöle sollten vor Oxidation ges<strong>ch</strong>ützt werden<br />

S<strong>ch</strong>were Basisnoten reifen na<strong>ch</strong> und halten Jahre


Verdufter<br />

Unglasierter Ton, offen<br />

„Vaporello“, Vorratsgefäß mit<br />

Verdampferplätt<strong>ch</strong>en aus Zellulose<br />

„Duftlampe“<br />

Unglasierter Ton, Hohlgefäß<br />

www.jophiel-aromaöle.de


Impressionen <strong>von</strong> unserem Angelika Feld


Angelica Blüten


Nektar für die Bienen


Mil<strong>ch</strong>reife Frü<strong>ch</strong>te


Da sagte die Engelwurz zu dem Wissens<strong>ch</strong>aftler:<br />

„Hältst Du es für mögli<strong>ch</strong>, einen Mens<strong>ch</strong>en vollständig<br />

zu zerlegen, ihn auf seine Bestandteile zu reduzieren,<br />

das Ergebnis in eine messende und analysierende<br />

Mas<strong>ch</strong>ine zu speisen und dann daraus zu s<strong>ch</strong>ließen,<br />

ob er ein begabter Maler o<strong>der</strong> ein kreativer Musiker ist?<br />

- Nein ?<br />

Warum glaubst Du dann, dass Du etwas über mi<strong>ch</strong><br />

weißt, wenn Du das mit meinem physis<strong>ch</strong>en Körper<br />

getan hast?“<br />

„Ja, aber wie sonst soll i<strong>ch</strong> etwas über die<br />

Heilkräfte einer Pflanze erfahren?“<br />

fragte <strong>der</strong> verunsi<strong>ch</strong>erte Wissens<strong>ch</strong>aftler.


„Frage die Alten, frage die Weisen, sie werden es Dir<br />

sagen“, antwortete die Engelwurz.<br />

„Aber wir haben keine Weisen mehr und kaum<br />

Überlieferungen“, seufzte <strong>der</strong> Wissens<strong>ch</strong>aftler.<br />

„Dann werde selber ein Weiser! Dann nimm mi<strong>ch</strong> als<br />

Lehrer. Komm setze Di<strong>ch</strong> zu mir. I<strong>ch</strong> werde Dir die<br />

Rituale und Zauberworte s<strong>ch</strong>enken, mit denen Du<br />

mi<strong>ch</strong> und meine Ges<strong>ch</strong>wister rufen kannst!“<br />

Wolf-<strong>Die</strong>ter Storl


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