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Libor-Linked Deep Barrier Reverse Convertibles

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Datum: 29.09.2010<br />

AAA Publications<br />

8200 Schaffhausen<br />

052/ 622 22 11<br />

www.private-magazin.ch<br />

Verluste beschert. Das Produkt B auf<br />

den Euro Stoxx 50 Index, mit gleicher<br />

Laufzeit aber einer <strong>Barrier</strong>e von 40%<br />

(in anderen Worten, Kapitalschutz bis<br />

der Index 60% verliert), hätte demgegenüber<br />

nur in 2,5% aller Fälle eine<br />

negative Performance ausgewiesen.<br />

Man kann also sagen, dass zumindest<br />

in den letzten 10 Jahren ein Unterschied<br />

von 10% in der <strong>Barrier</strong>e sehr<br />

wichtig gewesen wäre.<br />

Selbstverständlich sind diese Statistiken<br />

von den wirtschaftlichen und<br />

politischen Rahmenbedingungen und<br />

Entwicklungen im untersuchten Zeitraum<br />

abhängig, über die sie gerechnet<br />

wurden. Dennoch: Mit der zunehmenden<br />

Globalisierung der Märkte ist<br />

kaum davon auszugehen, dass das Verhalten<br />

der Marktteilnehmer in die Vor-<br />

Internetzeiten zurückkehren könnte.<br />

Künftige Krisen werden wohl ähnliche<br />

Marktschwankungen verursachen wie<br />

diejenigen, die wir in den letzten 10<br />

Jahren erlebt haben.<br />

Im Vergleich mit den «Worst-of»-<br />

Varianten auf mehrere Indizes ist der<br />

leicht höhere Prozentsatz der negativen<br />

Renditefälle zumindest im Vergleich<br />

mit Einzelindex-basierten Strukturen<br />

vemachlässigbar. Bei Einzelaktien<br />

kommt es stark auf das Geschäftsmodell,<br />

die Zyklizität und das generelle<br />

Risiko des Unternehmens an.<br />

Nichts gewährleistet, dass beispielsweise<br />

Swisscom im Produkt H in den<br />

nächsten 4 Jahren ebenso wenig negative<br />

Fälle ausweisen würde wie in den<br />

letzten 10 Jahren.<br />

Bei den Produkten J und K wurde<br />

die <strong>Barrier</strong>e in den letzten 10 Jahren<br />

nie durchbrochen, da keiner der beiden<br />

Basiswerte in dieser Zeit zwei Drittel<br />

seines Wertes eingebüsst hat. Das ist<br />

zwar keine Garantie dafür, dass es in<br />

den 2 nächsten Jahren nicht zu einem<br />

Medienart: Print<br />

Medientyp: Publikumszeitschriften<br />

Auflage: 35'500<br />

Erscheinungsweise: 8x jährlich<br />

Medienbeobachtung<br />

Medienanalyse<br />

Informationsmanagement<br />

Sprachdienstleistungen<br />

Wertverlust kommen könnte, das Risiko<br />

ist aber deutlich minimiert. Wohlgemerkt<br />

sind diese Renditen nicht an<br />

den <strong>Libor</strong>-Satz angeknüpft, und das<br />

Emittentenrisiko wird mit dem AAA-<br />

Rating des Emittenten tief gehalten.<br />

Es ist absehbar, dass die Emittenten<br />

in Kürze Folgeprodukte auf Einzeltitel<br />

mit «Worst-of»-Eigenschaften emittieren<br />

werden. Aufgrund der Schwierigkeit,<br />

deren Risiko im Portfolio abzubilden,<br />

raten wir im Vorfeld von diesen<br />

langläufigen, mit hohen titelspezifischen<br />

Risiken belasteten Varianten ab.<br />

Für den Emittenten teuer?<br />

Technisch betrachtet ist ein <strong>Deep</strong> <strong>Barrier</strong><br />

<strong>Reverse</strong> Convertible insbesondere<br />

in Hinsicht auf die derzeit herrschende<br />

Volatilität auf den Märkten fiir den<br />

Anleger interessant. Beim Erwerb des<br />

Produkts verkauft der Anleger nämlich<br />

die Versicherung eines Extremrisikos,<br />

und der Markt entschädigt den Anleger<br />

dafür mit einer beachtlichen Prämie.<br />

Das widerspiegelt sich im Produkt mit<br />

einem hohen Coupon oder Diskont,<br />

wenn es sich um ein <strong>Deep</strong> <strong>Barrier</strong> Diskont<br />

Zertifikat handelt. Aus Sicht des<br />

Strukturierers sind diese Produkte<br />

nicht ganz günstig. Um das Produkt<br />

während der Laufzeit verwalten zu<br />

können, kalkuliert der Emittent oftmals<br />

recht hohe Risikoprämien in das<br />

Produkt ein. Diese Risikoprämien<br />

fliessen aber nicht automatisch als Gewinn<br />

in die Bilanz des Emittenten, sondern<br />

werden für die Bewirtschaftung<br />

des Produktes während der Laufzeit<br />

gebraucht. Nicht nur dem Anleger drohen<br />

hohe Verluste, sollte die <strong>Barrier</strong>e<br />

einmal durchbrechen; auch der Emittent<br />

kann in hochvolatilen Märkten<br />

rasch viel Geld verlieren, wenn die<br />

Marktliquidität eng wird. Darum wälzt<br />

ARGUS der Presse AG<br />

Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich<br />

Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01<br />

www.argus.ch<br />

Themen-Nr.: 220.62<br />

Abo-Nr.: 1002054<br />

Seite: 14<br />

Fläche: 78'855 mm²<br />

er das Risiko auf den Anleger ab, wenn<br />

die Märkte bis zur oder unter die <strong>Barrier</strong>e<br />

einbrechen.<br />

Fazit<br />

Die Anknüpfung des Coupons an den<br />

<strong>Libor</strong>-Satz ist nur dann sinnvoll, wenn<br />

die Erwartung steigender Zinsen besteht.<br />

Zwar könnte dies 2012 oder 2013<br />

der Fall sein, früher prognostizieren<br />

unsere Spezialisten allerdings keinen<br />

Anstieg der Zinsen in den Währungen<br />

Franken, Euro und US-Dollar. In den<br />

untersuchten Produkten mindert darum<br />

der Link zum <strong>Libor</strong> die Rendite um<br />

30 bis 80 Basispunkte p.a., je nach<br />

Laufzeit und Währung.<br />

Bei näherer Betrachtung wird man<br />

den Verdacht nicht los, dass die Emittenten<br />

ihre <strong>Deep</strong> <strong>Barrier</strong> <strong>Reverse</strong> <strong>Convertibles</strong><br />

in Anlehnung an echte kapitalgarantierte<br />

Strukturen mit einer Mindestverzinsung,<br />

sogenannten Floored<br />

Floaters, gestalten und damit indirekt<br />

an die Erfolge dieser Produkte anknüpfen<br />

wollen, die in Milliardenhöhe an<br />

private und institutionelle Anleger verkauft<br />

wurden.<br />

<strong>Deep</strong> <strong>Barrier</strong> <strong>Reverse</strong> <strong>Convertibles</strong><br />

bleiben Aktienprodukte, ob deren Coupon<br />

an einen Referenzzinssatz gebunden<br />

ist oder nicht. Es gibt bei den untersuchten<br />

Produkten kaum Fälle, bei<br />

denen die <strong>Barrier</strong>e nie durchbrochen<br />

wurde. Diese Produkte sind daher nur<br />

Kunden zu empfehlen, die auch das<br />

Risiko eines Verlusts tragen können. Es<br />

finden sich bestimmt Anleger, die ein<br />

minimales Risiko eingehen können und<br />

wollen, um im Gegenzug mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit eine Zielrendite,<br />

die ihren Vorstellungen entspricht, zu<br />

erreichen. Falls diese Produktkategorie<br />

einem Kunden zusagt, sollte eine Variante<br />

auf einen Index gewählt und Einzeltitelstrukturen<br />

vermieden werden.<br />

Argus Ref.: 40119503<br />

Ausschnitt Seite: 2/3

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