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Neue Verwaltungssteuerung in Hessen - GIZ Good Governance

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Hessisches M<strong>in</strong>isterium<br />

der F<strong>in</strong>anzen<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Verwaltungssteuerung</strong> <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong><br />

Fachtagung 2013 der Abtl. „<strong>Good</strong> <strong>Governance</strong> und<br />

Menschenrechte“ der <strong>GIZ</strong> GmbH<br />

08. April 2013


Agenda<br />

‣E<strong>in</strong>führung der <strong>Neue</strong>n Steuerung<br />

‣ Transparenz schafft erweiterte Möglichkeiten<br />

2


E<strong>in</strong>führung der <strong>Neue</strong>n Steuerung<br />

Was war unser Ziel?<br />

‣ Rechungswesen<br />

• doppische Buchführung / Erstellung e<strong>in</strong>er Bilanz<br />

• Kosten- und Leistungsrechnung<br />

• Aufbau e<strong>in</strong>es Controll<strong>in</strong>g<br />

• E<strong>in</strong>satz der Standardsoftware von SAP<br />

‣ Produkthaushalt<br />

• Budgetierung von Produkten mit def<strong>in</strong>iertem Leistungsumfang, die der<br />

Erfüllung der gesetzlichen Aufgaben und politischer Ziele dienen<br />

• F<strong>in</strong>anzielle Mittel werden über e<strong>in</strong>e leistungsbezogene Budgetierung zur<br />

Verfügung gestellt und dezentral verantwortet<br />

3


E<strong>in</strong>führung der <strong>Neue</strong>n Steuerung<br />

Was haben wir gemacht?<br />

‣ Landesweite Umstellung auf das kaufmännische<br />

Rechnungswesen mit e<strong>in</strong>er Kosten- und Leistungsrechnung<br />

ab 2004<br />

‣ Landesweite Umstellung auf e<strong>in</strong>e produktbezogene<br />

Haushaltsdarstellung ab 2008<br />

‣ Erstellung e<strong>in</strong>er Landesbilanz auf den 1.1.2009<br />

‣ Vierteljährige Berichterstattung an den Hessischen Landtag<br />

über den Haushaltsvollzug<br />

4


E<strong>in</strong>führung der <strong>Neue</strong>n Steuerung<br />

Was haben wir gelernt?<br />

‣ Die Haushaltsreform muss von der Politik getragen und unterstützt<br />

werden; ggfs. hochrangiges Entscheidungsgremium etablieren<br />

‣ Schrittweises Vorgehen im Konsens mit allen Beteiligten ist<br />

erforderlich; die e<strong>in</strong>zelnen Schritte sollten im Vorfeld verb<strong>in</strong>dlich<br />

festgelegt werden<br />

‣ Die E<strong>in</strong>führung der kaufmännischen Buchführung für den<br />

staatlichen Bereich ist möglich, aber nicht Voraussetzung für die<br />

E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es Produkthaushalts<br />

‣ Weniger ist mehr - Beschränkung auf den unbed<strong>in</strong>gt erforderlichen<br />

Detaillierungsgrad; Überarbeitung der Produktzuschnitte (Ziel:<br />

Reduzierung der Anzahl der Produkte)<br />

5


E<strong>in</strong>führung der <strong>Neue</strong>n Steuerung<br />

Was haben wir gelernt?<br />

‣ Reduzierung des E<strong>in</strong>satzes externer (teurer) betriebswirtschaftlicher<br />

Berater / Nutzung des landeseigenen Potenzials, aber ke<strong>in</strong>e<br />

fundierte externe Unterstützung bei der E<strong>in</strong>führung des<br />

Produkthaushalts<br />

‣ Weg von der Mengensteuerung h<strong>in</strong> zum verb<strong>in</strong>dlichen Budget<br />

‣ Abkehr vom System der „Balanced Scorecard“ (mit der<br />

verpflichtenden Ausprägung von Kennzahlen für fünf Perspektiven)<br />

zu verpflichtenden Kennzahlen zur Messung der Leistungswirkung<br />

(Zielerreichung) und der F<strong>in</strong>anzwirtschaft<br />

‣ Budgetkürzung bei Nichterreichen der Kennzahlen wurde<br />

aufgegeben. Stattdessen Ansatzpunkt für F<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong>ister und für<br />

das Parlament bei der Beratung des nächsten Haushalts<br />

6


E<strong>in</strong>führung der <strong>Neue</strong>n Steuerung<br />

Was ist noch zu tun?<br />

‣ Noch stärkere Nutzung der neuen Instrumente und deren<br />

Möglichkeiten über alle Hierachieebenen der Landesverwaltung<br />

h<strong>in</strong>weg bis h<strong>in</strong> zu den politischen Entscheidungsträgern<br />

‣ Schaffung e<strong>in</strong>es neuen Rechtsrahmens<br />

(Novellierung der Hessischen Landeshaushaltsordnung)<br />

‣ Ergänzung der Fokussierung auf die liquiditätsorientierten Vorgaben<br />

der Schuldenbremse h<strong>in</strong> zur Eigenkapitalentwicklung<br />

‣ Der wachsenden Heterogenität der öffentlichen Haushaltswirtschaft<br />

entgegenwirken, nicht zuletzt durch die E<strong>in</strong>führung bundesweiter<br />

Standards (Standardisierungsgremium nach § 49a HGrG)<br />

7


Agenda<br />

‣ E<strong>in</strong>führung der <strong>Neue</strong>n Steuerung<br />

‣Transparenz schafft erweiterte<br />

Möglichkeiten<br />

8


Transparenz schafft erweiterte Möglichkeiten<br />

<strong>Neue</strong> Steuerung und Konsolidierung<br />

‣ Ke<strong>in</strong> unmittelbarer Zusammenhang festzustellen<br />

‣ Konsolidierungserfolge s<strong>in</strong>d grundsätzlich unabhängig vom<br />

Rechnungswesen und der Art der Haushaltssteuerung<br />

Aber:<br />

<strong>Neue</strong> Steuerung eröffnet zusätzliche Möglichkeiten !<br />

9


Transparenz schafft erweiterte Möglichkeiten<br />

Was haben wir erreicht?<br />

‣ Kostenvergleiche zwischen Verwaltungse<strong>in</strong>heiten möglich<br />

(F<strong>in</strong>anzämter, RP´n)<br />

‣ Wirkungsvergleiche /Programmevaluierung<br />

‣ Zuverlässigere Beurteilung der F<strong>in</strong>anzlage des Landes durch<br />

vollständige Darstellung der Vermögenswerte (Aktiva: Immobilien,<br />

Wald etc.; Passiva: Schulden des Landes)<br />

‣ Transparentere Darstellung künftiger Verpflichtungen (z.B.<br />

Pensionsverpflichtungen)<br />

10


Eröffnungsbilanz auf den 1.1.2009<br />

AKTIVA Mio. € PASSIVA Mio. €<br />

A. Anlagevermögen 23.741 A. Sonderposten 180<br />

davon Immobilienvermögen 5.708 B. Rückstellungen 46.554<br />

davon Kunst- und Sammlungsgegenstände 5.105 davon für Pensionen 38.360<br />

davon Infrastrukturvermögen 4.117 davon für Beihilfen 4.956<br />

davon Waldvermögen 2.366 davon für Steuererstattungen 1.050<br />

davon Beteiligungsvermögen 1.269 C. Verb<strong>in</strong>dlichkeiten 41.754<br />

davon gegenüber Kreditmarkt 32.118<br />

B. Umlaufvermögen 6.562 davon aus Steuern ggü. Steuerpflichtigen 2.012<br />

davon Forderungen aus Steuern gegen Steuerpfl. 3.406 davon gegenüber Gebietskörperschaften 4.189<br />

davon gegen Gebietskörperschaften 1.648<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 319 D. Rechnungsabgrenzungsposten 14<br />

D. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag 57.879<br />

Bilanzsumme 88.502 Bilanzsumme 88.502<br />

11


Transparenz schafft erweiterte Möglichkeiten<br />

Was haben wir erreicht?<br />

Gesamtabschluss 2011 / Kurzbilanz<br />

AKTIVA 31.12.2011 31.12.2010 Passiva 31.12.2011 31.12.2010<br />

A. Anlagevermögen 25.420,1 24.638,6 A. Sonderposten 392,8 346,6<br />

davon Immobilienvermögen 6.199,7 5.906,9 B. Rückstellungen 54.800,9 51.895,6<br />

davon Kunst- und<br />

Sammlungsgegenstände<br />

5.311,6 5282,8<br />

davon Infrastrukturvermögen 4.142,9 4.109,5<br />

davon Waldvermögen 2.375,9 2.370,9<br />

B. Umlaufvermögen 11.751,9 11.222,3<br />

davon Forderungen aus Steuern<br />

und ähnlichen Abgaben<br />

davon Forderungen gegen<br />

Gebietskörperschaften aufgrund<br />

Steuererstattungen<br />

davon Rückstellungen für<br />

Pensionen<br />

davon Rückstellungen für<br />

Beihilfen<br />

davon Rückstellungen für<br />

Altersteilzeit<br />

davon Rückstellungen für<br />

Steuererstattungen<br />

42.277,8 40.347,4<br />

5.368,7 4.864,7<br />

683,9 777,5<br />

3.641,5 3.345,7<br />

6.319,3 6.056,2 C. Verb<strong>in</strong>dlichkeiten 52.915,9 50.685,3<br />

1.838,5 2.189,0<br />

C. Rechnungsabgrenzung 339,0 325,3<br />

D.<br />

Nicht durch Eigenkapital<br />

gedeckter Fehlbetrag<br />

70.620,1 66.753,0<br />

davon<br />

Kreditschulden<br />

davon aus Zuweisungen und<br />

Zuschüssen<br />

davon gegenüber<br />

Gebietskörperschaften<br />

39.471,2 37.693,2<br />

3.182,2 3.207,4<br />

5.857,7 5.549,2<br />

D. Rechnungsabgrenzung 21,5 11,7<br />

108.131,1 102.939,2 108.131,1 102.939,2<br />

12


Rückstellungen<br />

31.12.2009<br />

- <strong>in</strong> Mio. € -<br />

31.12.2010<br />

- <strong>in</strong> Mio. €<br />

31.12.2011<br />

- <strong>in</strong> Mio. €<br />

Gesamtbetrag 52.069 51.896 54.801<br />

davon<br />

- Rückstellungen für Pensionen und Beihilfen 44.591 45.212 47.647<br />

- Rückstellungen für Steuererstattungen 3.625 3.346 3.642<br />

- Rückstellungen für Investitionsprogramme 1.235 369 0<br />

- Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen 913 778 683<br />

- Rückstellungen für nicht genommenen Urlaub, Überstunden,<br />

Lebensarbeitszeitkonten<br />

707 794 919<br />

13


Mrd. €<br />

Transparenz schafft erweiterte Möglichkeiten<br />

Was haben wir erreicht?<br />

Gesamtabschluss 2011 / Kameraler und doppischer Schuldenausweis<br />

100,0<br />

80,0<br />

60,0<br />

40,0<br />

20,0<br />

Kreditmarktmittel/<br />

Anleihen und<br />

Darlehen<br />

übrige<br />

Rückstellungen<br />

übrige<br />

Verb<strong>in</strong>dlichkeiten<br />

Pensions- und<br />

Beihilferückstellungen<br />

Kreditmarktmittel/<br />

Anleihen und<br />

Darlehen<br />

• Transparenter Ausweis<br />

von sog. expliziten und<br />

impliziten Schulden des<br />

Landes<br />

• Berücksichtigung von<br />

Zahlungsverpflichtungen,<br />

die <strong>in</strong> der Vergangenheit<br />

bereits verursacht s<strong>in</strong>d<br />

0,0<br />

Kameraler<br />

Schuldenausweis<br />

Doppischer<br />

Schuldenausweis<br />

*Bruttoausweis<br />

14


Milliarden €<br />

Entwicklung des Eigenkapitals (Prognose)<br />

-50<br />

-55<br />

-60<br />

-65<br />

-70<br />

-75<br />

-80<br />

-85<br />

-90<br />

-95<br />

15


Transparenz schafft erweiterte Möglichkeiten<br />

Was haben wir erreicht?<br />

‣ Verbesserte unterjährige Haushaltssteuerung durch e<strong>in</strong><br />

permanentes Controll<strong>in</strong>g und Berichtswesen<br />

• regierungs<strong>in</strong>tern (monatlich)<br />

• Parlament (quartalsmäßig)<br />

16


Berichterstattung an den Hessischen Landtag<br />

1. Quartal 2012<br />

17


„ Auch der Mutigste von uns hat<br />

nur selten den Mut zu dem,<br />

was er eigentlich weiß.“<br />

Nietzsche, Götterdämmerung


Hessisches M<strong>in</strong>isterium<br />

der F<strong>in</strong>anzen<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Verwaltungssteuerung</strong> <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong><br />

08. April 2013


Was habe ich aus der EZ gelernt?<br />

‣ Klare Trennung zwischen der Art der Buchführung (kameral –<br />

doppisch) und der Art der Haushaltssteuerung (<strong>in</strong>putbezogen –<br />

leistungsbezogen) erforderlich<br />

‣ E<strong>in</strong>e Landesverwaltung lässt sich auch s<strong>in</strong>nvoll mit e<strong>in</strong>er relativ<br />

ger<strong>in</strong>gen Anzahl von Produkten abbilden (<strong>Hessen</strong>: rd. 800 vs.<br />

Montenegro rd. 180)<br />

‣ Beschränkung auf (politisch) steuerungsrelevante Produkte;<br />

„dienende“ Tätigkeiten können <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Produkt mit Blick auf die<br />

verursachten Kosten zusammengefasst werden<br />

‣ Berücksichtigung von gender-Aspekten ist möglich<br />

20

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