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Grundlagen der Elektrodynamik - Theoretische Physik IV

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Aufgabe 10:<br />

Übungen zur <strong>Theoretische</strong>n <strong>Physik</strong> II:<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Elektrodynamik</strong><br />

(SS 2005)<br />

————————————————————————————–<br />

4. Hausaufgabenblatt: Abgabe bis zum 25.5.2005<br />

————————————————————————————–<br />

Untersuchen Sie die abgebildeten Anordnungen zur Erzeugung von Quadrupolfel<strong>der</strong>n. Dabei<br />

bezeichnet ⃗p ein Dipolmoment, q eine positive, −q eine negative Ladung, und es sei |⃗a| = | ⃗ d|.<br />

(I) (II) (III) (<strong>IV</strong>)<br />

(a) Zeigen Sie zunächst, dass für die Potentiale Φ(⃗r) <strong>der</strong> Ladungsverteilungen I und II in<br />

kartesischer Darstellung (r 2 = x 2 1 + x 2 2 + x 2 3).<br />

Φ(⃗r) ≈ ∑ i,j<br />

q ij<br />

( )<br />

3xi x<br />

r 5 j − r 2 δ ij<br />

im Bereich r ≫ |⃗a|, | d| ⃗ gilt. Dabei sei im Falle I q ij = d i p j und im Falle II q ij = a i d j q.<br />

Hinweise:<br />

( ) 1 1<br />

Φ ⃗p = −⃗p · ∇ ;<br />

r |⃗r − ⃗a| ≈ 1 r − (⃗a · ∇) 1 r + 1 2 (⃗a · 1 ∇)2 r ; a r ≪ 1<br />

(b) Was ergibt sich entsprechend für die Anordnungen III und <strong>IV</strong>?<br />

[3P]<br />

[2P]<br />

(c) Berechnen Sie das elektrische Feld für Anordnung III, und skizzieren Sie sowohl Äquipotentialflächen<br />

als auch Feldlinien.<br />

[2P]<br />

Aufgabe 11:<br />

In <strong>der</strong> Vorlesung habe Sie bereits die Separation von Variablen anhand <strong>der</strong> Laplace-Gleichung<br />

mit vorgegebenen Randbedingungen kennengelernt. Diese kann allgemein auch auf sphärische<br />

Geometrien angewandt werden. In dieser Aufgabe soll nun die Separation <strong>der</strong> Variablen für<br />

azimuthale Symmetrie durchgeführt werden.


Eine Umrechnung <strong>der</strong> Differentialoperatoren in Polarkoordinaten liefert<br />

für die Darstellung <strong>der</strong> Laplace-Gleichung:<br />

∆φ = 1 (<br />

∂<br />

r 2 ∂φ )<br />

+ 1 (<br />

∂<br />

sin θ ∂φ )<br />

1 ∂ 2 φ<br />

+<br />

r 2 ∂r ∂r r 2 sin θ ∂θ ∂θ r 2 sin 2 θ ∂ϕ = 0 2<br />

Analog zur Vorlesung macht man für φ den Produktansatz:<br />

φ = U(r) P (θ)Q(ϕ)<br />

r<br />

(a) Zeigen Sie, daß die für Q folgende Differentialgleichung die Lösung<br />

Q(ϕ) = e ±ımϕ<br />

hat, wobei −m 2 die Konstante aus dem Produktansatz ist.<br />

[1P]<br />

Adrien-Marie Legendre<br />

(1752 - 1833) hat<br />

sich in einem 1806 publizierten<br />

Buch auch<br />

mit <strong>der</strong> Bahnbestimmung<br />

von Kometen<br />

befasst.<br />

(b) Zeigen Sie weiter, daß <strong>der</strong> radiale Anteil über:<br />

U(r) = Ar l+1 + Br −l<br />

gelöst wird, wenn man bei <strong>der</strong> Zerlegung die Konstante l(l + 1) benutzt.<br />

[1P]<br />

(c) Für P (θ) ergibt sich schließlich die Legendresche-Differentialgleichung. Zeigen Sie, daß<br />

sich diese mit <strong>der</strong> Substitution µ = cos θ zu<br />

(<br />

d<br />

(1 − µ 2 ) dP )<br />

+ l(l + 1)P = 0<br />

dµ dµ<br />

ergibt, wenn m = 0 (azimuthale Symmetrie) angenommen wird.<br />

[1P]<br />

(d) Machen Sie für die Lösung dieser Gleichung nun den Ansatz:<br />

P (µ) =<br />

∞∑<br />

a i µ i<br />

und zeigen Sie, daß allgemein folgen<strong>der</strong> Zusammenhang gilt:<br />

( )<br />

i(i + 1) − l(l + 1)<br />

a i+2 =<br />

a i<br />

(i + 1)(i + 2)<br />

i=0<br />

[1P]<br />

(e) Die Legendre-Polynome ergeben sich schließlich aus <strong>der</strong> Überlegung, daß die Reihe bei einem<br />

maximalen i abbrechen muß, da sie sonst bei µ = ±1 divergent ist. Welche Bedingung<br />

muß also von l erfüllt werden, damit die Reihe abbricht, und wie müssen dann die Koeffizienten<br />

a 0 und a i gewählt werden?<br />

[1P]<br />

Bonusfrage: Zeigen Sie, daß aus dieser Rekursionsformel die Darstellung:<br />

[l/2]<br />

∑<br />

P l (µ) = (−1) i (2l − 2i)!<br />

2 l i!(l − i)!(l − 2i)! µl−2i mit [l/2] =<br />

i=0<br />

{ l/2 ; l gerade<br />

(l − 1)/2 ; l ungerade<br />

folgt, wenn <strong>der</strong> führende Koeffizient zu (2l)!<br />

2 l (l!) 2 normiert ist. [2P]


Im zweiten Teil dieser Aufgabe soll darauf eingegangen werden, daß es sich bei den Legendre-<br />

Polynomen wie schon in <strong>der</strong> Vorlesung besprochen um ein vollständiges Funktionensystem<br />

handelt. Dafür sei hier inbeson<strong>der</strong>e die Orthogonalität behandelt.<br />

(e) Als eine notwendige Zutat zu dieser Diskussion sei hier die Rekursionsformel von Rodrigues<br />

vorgestellt:<br />

P l (µ) = 1 d l<br />

2 l l! dµ l (µ2 − 1) l<br />

Zeigen Sie, daß sich diese aus <strong>der</strong> Reihendarstellung <strong>der</strong> Legendre-Polynome ableiten läßt. [1P]<br />

(f) Zeigen Sie schließlich mit (e) die Gültigkeit <strong>der</strong> Orthogonalitätsrelation<br />

∫ 1<br />

−1<br />

P l (µ)P l ′(µ) d µ = 2<br />

2l + 1 δ l,l ′<br />

[2P]<br />

Aufgabe 12:<br />

Seitdem Sie vor einer Woche den überaus erfolgreichen Teststart durchgeführt haben, haben<br />

die Ingenieure unentwegt mit schweren Problemen mit den auf <strong>der</strong> Oberfläche des Schiffes<br />

angebrachten Meßgeräten zu kämpfen. Immer wie<strong>der</strong> kommt es zu Ausfällen, die als Spannungsüberschläge<br />

gedeutet werden müssen.<br />

Schließlich fällt Ihrem Testpiloten Portnoy<br />

ein, daß das Schiff sich bei Maximalschub<br />

leicht vom Boden abgehoben hat. Sofort lassen<br />

Sie prüfen, ob die Erdungskontakte noch<br />

angebracht sind. Diese sollten dafür sorgen,<br />

daß sich auf <strong>der</strong> Oberfläche <strong>der</strong> Kugel eine<br />

beliebige Ladungsverteilung einstellen konnte,<br />

so daß das Schiff mit Hilfe <strong>der</strong> Methode<br />

<strong>der</strong> Bildladung am Boden gehalten werden<br />

konnte. Wie befürchtet sind diese bei dem von<br />

Portnoy beschriebenen Vorfall gerissen, so daß<br />

sich die von <strong>der</strong> Punktladung unterhalb des<br />

Schiffes auf dessen Oberfläche induzierte Ladung<br />

nicht abfließen konnte und sich nun in<br />

unbekannter Weise über die Oberfläche verteilt<br />

hat.<br />

Ihre Auffor<strong>der</strong>ung an die Mechaniker, das Schiff einfach zu entladen wird damit jedoch abgelehnt,<br />

daß aus Sicherheitsgründen erst eine Abschätzung für das Feld an <strong>der</strong> Oberfläche<br />

vorliegen muß. Somit müssen Sie schnellstmöglich eine solche Abschätzung vorlegen.<br />

Nach einer Anfrage an das Team, das die Oberfläche <strong>der</strong> Kugel beschichtet hat, folgt, daß die<br />

Verteilung <strong>der</strong> Ladung aufgrund <strong>der</strong> Hitzeschutzkacheln um den Triebwerksring vermutlich eine<br />

Ladungsverteilung <strong>der</strong> Form σ(ϑ) = a cos(2ϑ) mit a = const. aufweist.<br />

(a) Da Sie es hier offenbar mit den Legendre-Polynomen zu tun haben, bestimmen Sie zuerst<br />

die genaue Form <strong>der</strong> ersten drei Polynome P 0 (µ), P 1 (µ) und P 2 (µ)<br />

[1P].<br />

(b) Wie lautet das elektrische Potential im Außenraum <strong>der</strong> Kugel, wenn man die gegebene


Ladungsverteilung berücksichtigt?<br />

[2P]<br />

Hinweis: Aufgrund <strong>der</strong> Achsensymmetrie gilt für das elektrische Potential die Entwicklung<br />

Φ(r, ϑ) =<br />

∞∑ (<br />

Al r l + B l r −(l+1)) P l (cos ϑ)<br />

l=0<br />

(c) Durch welche Multipolmomente ist das Potential also charakterisiert?<br />

[1P]

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