HERE - Savvy Contemporary
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18.02.13 www.artnet.de/content/DesktopModules/PackFlashPublish/ArticleDetail/ArticleDetailPrint.aspx?ArticleID=4428&Template=Article_Print.ascx&siteID=0<br />
westlicher Herkunft, von Künstlern aus Europa,<br />
Westeuropa und Nordamerika, also eine euroamerikanische<br />
Achse. Aber das sind nur zwei kleine<br />
Teile in der Welt. Es gibt wunderbare Kunst aus<br />
Osteuropa, Asien, Afrika, Lateinamerika oder<br />
Australien. Ich wollte mit SAVVY <strong>Contemporary</strong> eine<br />
Bühne kreieren, auf der Kunst aus allen Teilen der Welt<br />
gezeigt und auf intellektuelle und nicht auf exotisch<br />
angehauchte Weise darüber reflektiert wird. Der Fokus<br />
sollte nicht auf geographischen Zuordnungen liegen,<br />
sondern auf konzeptuellen Ähnlichkeiten und<br />
Unterschieden in den Arbeiten und Arbeitsweisen. Ich<br />
bin fest davon überzeugt, dass Künstler, auch wenn sie<br />
nicht die gleiche ‚Sprache‘ sprechen, ähnliche Themen<br />
haben.<br />
Jan Kuck<br />
PacketSoup, 2012<br />
Ausstellungsansicht „P A C K E T<br />
S O U P“ bei SAVVY<br />
<strong>Contemporary</strong>, 2012<br />
Foto: © SAVVY <strong>Contemporary</strong>,<br />
Berlin<br />
Yingmei Duan & Cai Qing<br />
Performance zur Nachhaltigkeit,<br />
2012<br />
Ausstellungsansicht „P A C K E T<br />
S O U P“ bei SAVVY<br />
<strong>Contemporary</strong>, 2012<br />
Foto: © SAVVY <strong>Contemporary</strong>,<br />
Berlin<br />
Aber es gibt schon vergleichbare Ausstellungsräume in<br />
Berlin.<br />
Natürlich gibt es Institutionen wie das Institut für<br />
Auslandsbeziehungen (ifa) oder das Haus der<br />
Kulturen der Welt, die wichtige Arbeit leisten. Aber<br />
das hat mir nicht gereicht. SAVVY <strong>Contemporary</strong> wurde<br />
wirklich aus der Not heraus gegründet. Ich hatte oft<br />
den Eindruck, dass die wenigen Ausstellungen mit<br />
NichtWestkünstler fast immer einem Hauch von<br />
EthnoKitsch unterlagen. Viele der Kuratoren kämpften<br />
mit dem Problem, das „Andere“ zu repräsentieren. Da<br />
befindet man sich schnell in Diskursen des „Othering“<br />
und in postkolonialen Theorien. Ich bin der Meinung,<br />
dass man Kunst nicht über Nationen definieren kann.<br />
Deshalb war es mein Anliegen, auf diese Reduktionen<br />
zu verzichten und eher thematisch zu arbeiten, aber<br />
vor dem Hintergrund der Perspektiven aus dem Westen<br />
und dem NichtWesten.<br />
Außerdem ging mir in der Berliner Kunstszene alles<br />
viel zu schnell. Es gab vermehrt „One Night<br />
Exhibitions“ und ähnliches. Das wollte ich nicht<br />
machen. Ich wollte einen Ort schaffen, an dem sich<br />
Zeit genommen wird, um Kunst zu verstehen, um die<br />
Künstler zu begleiten, um über die Kunst und<br />
Gesellschaft zu reflektieren. Deshalb publizieren wir<br />
für jede Ausstellung auch Kataloge – es geht uns um<br />
die Kultivierung von Wissen und Wissenstransfer.<br />
Was bedeutet der Untertitel: „Laboratorium für<br />
Formgedanken“?<br />
Steve McPherson<br />
Marine plastic finds, 2010/12<br />
Farbfotografien<br />
Maße variabel<br />
Courtesy of Steve McPherson<br />
Mir war es wichtig, einen Ort aufzubauen, der sich am<br />
philosophischen Konzept der Heterotopien von Michel<br />
Foucault orientiert. Nicht mit einem Fokus auf Formen,<br />
sondern auf Ideen. Die Ideen können aber auch Formen<br />
sein, und umgekehrt. Etwas Fluides also. Ein Fluidum<br />
zwischen Formen und Ideen.<br />
Wie finanzieren Sie das Projekt?<br />
Viele Projekte müssen ohne finanzielle Mittel realisiert<br />
werden und feste Sponsoren gibt es nicht. Die<br />
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