Blick ins Buch - Verlag Regionalkultur
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Für Elisabeth, Marianne und Walter<br />
Zur Landschaft und Geschichte<br />
von<br />
Heidelberg-Handschuhsheim<br />
Peter Sinn<br />
verlag regionalkultur
Impressum<br />
Titelbild:<br />
Titel:<br />
Autor:<br />
Bildnachweis:<br />
Herstellung:<br />
Satz:<br />
Umschlaggestaltung:<br />
Bildbearbeitung:<br />
Endkorrektorat:<br />
Panorama Bergstraße bei Handschuhsheim mit der<br />
Friedenskirche und dem Königstuhl im Hintergrund<br />
Zur Landschaft und Geschichte von Heidelberg-Handschuhsheim<br />
Dr. Peter Sinn<br />
Alle Abbildungen stammen vom Autor, soweit nicht anders<br />
vermerkt<br />
verlag regionalkultur (vr)<br />
Harald Funke (vr)<br />
Jochen Baumgärtner (vr)<br />
Manuel Brödner (vr)<br />
Jonas Nußbaumer (Heidelberg)<br />
ISBN 978-3-89735-675-7<br />
Bibliographische Information der Deutschen Bibliothek<br />
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie;<br />
detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.<br />
Diese Publikation ist auf alterungsbeständigem und säurefreiem Papier<br />
(TCF nach ISO 9706) gedruckt entsprechend den Frankfurter Forderungen.<br />
Alle Rechte vorbehalten.<br />
© 2013 verlag regionalkultur<br />
verlag regionalkultur<br />
Ubstadt-Weiher • Heidelberg • Basel<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Bahnhofstraße 2 • D-76698 Ubstadt-Weiher<br />
Tel. 07251 36703-0 • Fax 07251 36703-29<br />
E-Mail kontakt@verlag-regionalkultur • Internet www.verlag-regionalkultur.de
Inhalt<br />
Vorworte .................................................................................................................................................. 3<br />
Geologie und Geographie .....................................................................................................10<br />
1985 Zur Geologie I – Rheingraben, Odenwald und Bergstraße ..................................... 11<br />
1988 Zur Geologie II – Rheinebene, Neckarschwemmfächer<br />
und Mühlbachschwemmkegel ...........................................................................................24<br />
2006 Eine 500 m-Forschungsbohrung im Handschuhsheimer Feld ....................................36<br />
1997 Zur Geologie III – Der zweigeteilte Mühlbachschwemmkegel –<br />
Warum Schule und Burg verschieden hoch liegen .......................................................39<br />
1999 Das eiszeitliche Mauerwerk der Tiefburg .........................................................................48<br />
2001 Geologische und siedlungsgeographische Beobachtungen<br />
bei den Kanalarbeiten im Ortszentrum – Zum Tiefburggraben ..................................50<br />
Siedlungsgeschichte auf geoarchäologischer Grundlage ............................................. 62<br />
2002 Siedlungsgeschichtliche und geologische Zeugnisse<br />
von der Baustelle „Kleine Löbingsgasse 4“ ....................................................................63<br />
2003 Alte Keramik und Brandschutt – Hinweis auf unbekannten<br />
Adelshof am nördlichen Ortsrand? ..................................................................................75<br />
2009 Geologisch-siedlungsgeschichtliche Beobachtungen<br />
im Ortskern bei der Baustelle Helmstatt/Niebel ..............................................................76<br />
2000 Die archäologischen Funde am Ha<strong>ins</strong>bachweg aus geologischer<br />
und siedlungsgeographischer Sicht – Zur Geologie IV .................................................79<br />
1976/1985 Das „Bürgel“ – Vorgänger der Tiefburg? Eugen Holl / Dieter Ebert................100<br />
2003 Zeugnisse der Römerzeit in Handschuhsheim .............................................................103<br />
2007 Der Merkurstein vom Heiligenberg und vom alten Rathaus......................................123<br />
Der Steinberg natur- und kulturlandschaftlich – Historischer Weinbau .............126<br />
1992 Der alte Steinbruch im „Stoobergwäldel“ ......................................................................... 127<br />
2004 Das Doppelschild am Steinachsweg mit <strong>Blick</strong> Richtung Steinberg ............................. 134<br />
2005 Historische Weinberge und alte Rebsorten an der Handschuhsheimer Bergstraße ....139<br />
2006 Die besonderen Wingert am Steinachsweg (im „Schtoonich“) ...............................147<br />
2006 Der Steinberg als Lieblingsplatz – Ein heimatkundlicher Zeitungsartikel ...............150<br />
2010 Exkursionsbericht: Hellenbachtal und Steinberg – Zur Geologie V ..........................155<br />
Beiträge zum „Handschuhsheimer Feld“ ............................................................................174<br />
2009 „Katz“ und „Hühnerstein“ – Zwei seltsame Flurnamen auf der Gemarkung ........175<br />
1980 Stefan Gugenmus und seine Bedeutung für<br />
die hiesige Landwirtschaft Eugen Holl ........................................................................180
2006 Zwei Stationen des Lehrpfads: Zur Geschichte des Obst- und Gemüsebaus<br />
Ludwig Haßlinger und „Heidelbergs Bunter Garten“ – Tafel zur Einführung ............182<br />
1990 Das älteste Gewächshaus im „Feld“ ...............................................................................183<br />
1985 ff Bilder zur heutigen Verbreitung und Entwicklung der Treibhäuser .........................187<br />
2012 Zum Flächenverbrauch durch Wohnbebauung<br />
im nördlichen Handschuhsheim ......................................................................................189<br />
2000 „Hendsemer Kerwe“ – Ein ernstes Heimatgedicht Friedel Wernz ....................192<br />
1985 Zu Gast beim Genthners Walter – Ein Handschuhsheimer Landwirt<br />
zwischen Gestern und Morgen Paul Schick ...............................................................194<br />
2003 Anmerkungen zu Claudia Kopperts Roman „Allmendpfad“ Rainer Kaschau ........ 198<br />
1960/1996 Unwetter im „Feld“ RNZ/Ernst Gund .................................................................200<br />
2011 Titelblatt Jahrbuch 2011 .....................................................................................................203<br />
Friedhöfe – Kirchen – Kriegerdenkmale ..............................................................................204<br />
2009 Das Grab von Karl Rottmann in München ...................................................................205<br />
2012 Von den ältesten Handschuhsheimer Friedhöfen zum christlichen Kirchhof –<br />
Die Dominanz des Klosters Lorsch ................................................................................208<br />
1993 Das alte Kirchhof-Gelände von St. Vitus ......................................................................210<br />
2012 Die Vituskirche unter verschiedenen Aspekten ..............................................................220<br />
2012 Die Friedenskirche – Außen- und neue Innenansicht ...............................................229<br />
2012 Ehemalige Lutheranische Kirche ....................................................................................232<br />
2012 Bild von der Burgkapelle ..................................................................................................233<br />
1998 Vom St. Vitus-Kirchhof zum „neuem Friedhof“ Eberhard Schöll ......................234<br />
2012 Der heutige Friedhof ..........................................................................................................238<br />
2012 Kriegerdenkmale .................................................................................................................240<br />
<br />
Hendesse und Hendsemer ..........................................................................................................244<br />
2005 Eugen Holl zum 70. Geburtstag ......................................................................................245<br />
2005 „Ja so san‘s die Tiefburg-Rittersleit“ ............................................................................248<br />
2012 Bilder zum Sommertagszug und zur Kerwe.................................................................250<br />
1998 Der Lindentanz in der Neuzeit Eugen Holl ................................................................253<br />
2003 Zwei Kerwelieder „E<strong>ins</strong>t war ich so glücklich“ und<br />
„Mein Schatz, der isch vun Hendesse“ ...................................................................................255<br />
2005 Zwei „Hits“ vum Kerweschlackel Martin Heckmann ................................................256<br />
1991 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr – Gedicht von Fritz Schlicksupp ........................257<br />
1999 Zwei nostalgische Bilder ...................................................................................................259<br />
1994 Die Krim-Linde Ernst Gund ...........................................................................................260<br />
1892/1988 Das Handschuhsheimer Lied ..................................................................................262<br />
1985 Zwische de Stiehl – jetzt nimmi ganz ............................................................................263<br />
Zum Verfasser .....................................................................................................................264
Literatur zu Handschuhsheim <strong>ins</strong>gesamt<br />
MÜHLING, ED. JOH. JOS. (1840): Historische und topographische Denkwürdigkeiten von<br />
Handschuhsheim – ein Beitrag zu dessen Geschichte von seiner Erbauung an bis auf den heutigen<br />
Tag. – Nachdruck 1982 durch den Stadtteilverein.<br />
DERWEIN, HERBERT (1933): Handschuhsheim und seine Geschichte. – Nachdruck 1997, mit<br />
Unterstützung der IGH (Interessengeme<strong>ins</strong>chaft Handschuhsheim).<br />
REIMOLD , EMIL (1936): Dorfleben in Handschuhsheim und Neuenheim. – Nachdruck 2001.<br />
FREY, FRITZ (1944): Die Flurnamen von Handschuhsheim. – Oberrheinische (Badische) Flurnamen,<br />
Band III, Heft 4.<br />
FESTSCHRIFT UND ERINNERUNGSBUCH (1965): 1200 JAHRE HANDSCHUHSHEIM mit Beiträgen von<br />
Georg Adam Klemm, Dr. Gustav Neureither, Ph.K. Heinrich Bechtel, Fritz Rupp, Gerhard Kindt,<br />
Ludwig Merz, Karl Kollnig und den Zeitungsberichten (hrsg. vom Stadtteilverein; Redaktion:<br />
G. Kindt und F. Jung).<br />
BUCKE, EBERHARD (Herausgeber 1973): Texte und Lieder auf der Schallplatte „HENDESSE“ [Restbestand;<br />
soll als CD neu aufgelegt werden].<br />
HEIBERGER, HANS (1985): Handschuhsheim – Chronik eines Heidelberger Stadtteils.<br />
JORDAN, MARTIN (1988): Die Handschuhsheimer vor 1900 – Ortssippenbuch Heidelberg-Handschuhsheim.<br />
HAßLINGER, LUDWIG (1996): Alt Hendesse – Einblicke und Ausblicke [Der Band geht von den<br />
Zeichnungen des Verfassers aus].<br />
BROSE, JÜRGEN (2010): An des Berges Fuß gelegen – Handschuhsheim von den Anfängen bis heute<br />
– Eine Chronik.<br />
Besonders bemerkenswert sind der „MÜHLING“, der „DERWEIN“ und der „REIMOLD“.<br />
Kein Dorf im weiten Umkreis hat eine Chronik von 1840 aufzuweisen, dazu mit soviel Substanz z. B. auch<br />
mit statistischen Daten zur Bevölkerung und zur Wirtschaft. Insgesamt hat der „MÜHLING“ durchaus<br />
populärwissenschaftliches Niveau. Leider ist das kleinformatige, besonders handliche Werk seit Jahren<br />
vergriffen. Ein nochmaliger Nachdruck durch den Stadtteilverein wäre sehr wünschenswert.<br />
Zum „DERWEIN“ schreibt J. Brose, S. 166: „Sein <strong>Buch</strong> wurde seinerzeit von Experten als die beste<br />
badische Dorfgeschichte überhaupt gelobt“. Dr. Herbert Derwein war als gelernter Wissenschaftler<br />
heimatkundlich „seiner Zeit weit voraus“. Deshalb befasst sich die spätere Heimatforschung bis<br />
heute überwiegend mit der Auswertung seiner Ergebnisse und der neuerlichen Umsetzung für die<br />
Öffentlichkeit.<br />
Aber auch der „REIMOLD“ bringt in seinem unterhaltsamen „Dorfleben“ viele wichtige Fakten zur<br />
Landschaft und Geschichte von Heidelberg-Handschuhsheim.
Geologie und Geographie<br />
10
1985 Zur Geologie I – Rheingraben, Odenwald<br />
und Bergstraße<br />
Vorwort der Jahrbuch-Redaktion<br />
(Paul Schick und Walter Heiss)<br />
Es ist eine gute alte Tradition, dass sich Pfarrer und Schullehrer, über ihre hauptamtliche<br />
Tätigkeit hinaus, mit der Heimatforschung und der Heimatkunde für eine breitere Öffentlichkeit<br />
beschäftigen. Handschuhsheim hat davon besonders profitiert. Dabei haben sich<br />
J. Mühling (1795 – 1859) und F. Frey (1881 –1962) auch mit dem Formenschatz und der<br />
Entstehung der Landschaft im Raum Handschuhsheim befasst. Insbesondere Fritz Frey<br />
zeigte zum Beispiel in einem Spezialaufsatz für die Zeitung „Der alte Neckarlauf längs<br />
der Bergstraße“ auch geologische Interessen und Fähigkeiten.<br />
An diese Tradition anzuknüpfen fällt unserem Verfasser Dr. Peter Sinn deshalb nicht schwer,<br />
weil er – aufgewachsen im südpfälzischen Zeiskam und seit 1965 in Handschuhsheim<br />
wohnhaft – nach Studenten‐ und Assistentenzeit am Geographischen Institut der Universität<br />
Heidelberg nunmehr seit einigen Jahren im nahegelegenen Bunsen‐Gymnasium<br />
Geologie‐Kurse für Oberstufenschüler durchführt. Diese Kurse sind sehr stark am Heimatraum<br />
orientiert, ganz im Sinne des Lehrplans, der die „originale Begegnung“ mit dem Gelände<br />
für das Fach Geologie vorschreibt. Gemeint sind vor allem Exkursionen (Lehrausflüge) und<br />
Praktika „vor Ort“. Schwerpunktgebiete dieser Geländearbeit, an der auch immer<br />
Hendsemer Schülerinnen und Schüler beteiligt gewesen sind, waren von Anfang an der<br />
Bereich des Neckarschwemmkegels im Neuenheimer und Handschuhsheimer Feld und<br />
der Hang oberhalb des Friedhofs.<br />
Geologiekurs des Bunsengymnasiums 1981 bei einem Geländepraktikum im Hohlweg<br />
„Schanz“<br />
11
Der Rheingraben<br />
Die Handschuhsheimer Gemarkung ist auch<br />
in geologischer H<strong>ins</strong>icht ein ganz besonders<br />
interessantes Fleckchen Erde. Der reizvolle<br />
Kontrast im Großrelief zwischen Odenwald<br />
und Rheinebene geht auf die Absenkung des<br />
Rheingrabens zurück, die in der N‐S‐Erstreckung<br />
den Bereich zwischen Basel und nördlich<br />
Frankfurt (ca. 350 km) und Ost‐West das<br />
Gebiet bis Neustadt (ca. 30 km), also bis zum<br />
Pfälzer Wald, dem Zwillingsbruder des<br />
Odenwalds, erfasst hat. Diese Räume hingen<br />
ursprünglich in einem Niveau zusammen,<br />
bevor die Absenkung dazwischen vor ca. 50<br />
Mio. Jahren e<strong>ins</strong>etzte. Man darf sich diesen<br />
Vorgang aber keinesfalls plötzlich, katastrophenartig,<br />
vorstellen. Der „Einbruch“ ging<br />
vielmehr sehr langsam vonstatten und geht<br />
heute sogar noch weiter, ohne dass wir – abgesehen<br />
von gelegentlichen Erdbeben mit<br />
Zentrum in benachbarten Gebieten 1 – etwas<br />
davon merken. Die durchschnittliche Sinkgeschwindigkeit<br />
über den Zeitraum der 50<br />
Mio. Jahre beträgt gerade mal 0,1 mm pro<br />
Jahr. Dieser Betrag lässt sich gerade in unserem<br />
Abschnitt gut errechnen, da im sogenannten<br />
„Heidelberger Loch“ die größte Tiefe des in<br />
der Länge und Breite sehr unregelmäßig<br />
abgesackten Rheingrabens gemessen wurde.<br />
Fast 4 000 m müsste man hier bohren, um<br />
wieder auf den Buntsandstein zu stoßen, der<br />
die Odenwaldberge über 500 m hoch aufbaut.<br />
Diese 500 m muss man bei der Errechnung<br />
der Geschwindigkeit der Grabenbildung<br />
hinzuzählen, denn gleichzeitig mit der Absenkung<br />
des Grabens setzte längs der „Haupt-<br />
Abb. 1: Die Hauptrandverwerfung des Rheingrabens („Rheingrabenstörung“) und deren<br />
Auswirkungen auf den Odenwald beiderseits des Heidelberger Neckartals.<br />
12