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Vorbild Humanmedizin: Neue Verfahren unterstützen Diagnostik ...

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7. Leipziger Tierärztekongress<br />

(16. bis 18. Januar 2014)<br />

mit Industrieausstellung vetexpo<br />

(17. bis 18. Januar 2014)<br />

Leipzig, 18. September 2013<br />

<strong>Vorbild</strong> <strong>Humanmedizin</strong>: <strong>Neue</strong> <strong>Verfahren</strong> <strong>unterstützen</strong> <strong>Diagnostik</strong> und Therapie von<br />

Schädel-Hirn-Traumata bei Tieren<br />

Klinik für Kleintiere der Universität Leipzig stellt ihre <strong>Neue</strong>ntwicklungen erstmals auf<br />

dem 7. Leipziger Tierärztekongress dem breiten Fachpublikum zur Diskussion<br />

Etwa 270.000 Menschen erleiden jährlich in Deutschland ein Schädel-Hirn-Trauma<br />

(SHT). Die Bandbreite der Folgen ist groß: Sie reicht von leichtem Schwindel über<br />

gravierende Denk- und Bewegungsstörungen bis hin zum Tod. Auch Tiere erkranken<br />

häufig an einem SHT mit ebenso schwerwiegenden Folgen. Erstmals widmet sich<br />

daher ein Vortragsblock des 7. Leipziger Tierärztekongresses(16. bis 18. Januar 2014)<br />

dem Thema des Schädel-Hirn-Traumas aus Sicht von Mensch und Tier.<br />

Unter dem Vorsitz von Priv. Doz. Dr. med. vet. Thomas Flegel, Leiter der Abteilung<br />

Neurologie/Neurochirurgie an der Klinik für Kleintiere der Universität Leipzig diskutieren<br />

Human- und Veterinärmediziner am 18. Januar zwischen 10.45 und 12.15 Uhr<br />

Gemeinsamkeiten, Unterschiede und <strong>Neue</strong>ntwicklungen in <strong>Diagnostik</strong> und Therapie von<br />

Schädel-Hirn-Traumata bei Mensch und Tier. Im Block„Neurologie II“schildert zunächst Dr.<br />

Matthias Preuß von der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie Leipzig die menschliche<br />

Perspektive beim Schädel-Hirn-Trauma. Den „tierischen“ Blickwinkel schildert anschließend<br />

Dr. Thomas Flegel.<br />

Schnelle Initialbeurteilung<br />

Schnell, schnell, schnell – dieses Motto gilt auch in der Tiermedizin. Patientenbesitzer<br />

erwarten schon kurz nach der Einlieferung ihrer Schützlinge und bevor eine aufwendige<br />

<strong>Diagnostik</strong> stattfinden konnte von den behandelnden Ärzten Aussagen zur Prognose. Die<br />

initiale Untersuchung der Tiere hat drei Aufgaben zu erfüllen: Der Allgemeinzustand der<br />

Patienten muss festgestellt werden, um das Überleben an Ort und Stelle zu sichern. Die<br />

Beurteilung der neurologischen Schäden und etwaiger weitere Läsionen am Nervensystem,<br />

in Thorax und Abdomen oder an den Gliedmaßen hilft, Aussagen zur Prognose zu treffen<br />

und die weitere <strong>Diagnostik</strong> und Therapie zu planen.<br />

Zu überprüfen sind der Bewusstseinszustand, die Körperhaltung, das Atemmuster, die<br />

Pupillengröße und der Status epilepticus der betroffenen Tiere. „Bei alarmierenden<br />

Symptomen wie Koma, zunehmende Bewusstseinstrübung, Enthirnungs- oder<br />

Kleinhirnstarre und bei massiver Pupillenveränderung muss von einer ungünstigen Prognose


ausgegangen werden“, meint Dr. Thomas Flegel. Liegen eines oder mehrere dieser<br />

Symptome vor, sei ein Gespräch mit den Patientenbesitzern über die Option, das Tier zu<br />

erlösen, ratsam, da der Versuch einer Therapie in diesen Fällen wenig Erfolg verspreche.<br />

<strong>Vorbild</strong> <strong>Humanmedizin</strong>: Modifizierte Glasgow-Coma-Scale (Leipzig)<br />

Neben der bildgebenden <strong>Diagnostik</strong> kann die an die <strong>Humanmedizin</strong> angelehnte modifizierte<br />

Glasgow-Coma-Scale (GCS) weitere Erkenntnisse zum neurologischen Zustand des Tieres<br />

liefern. Basierend auf der neurologischen Untersuchung werden Punkte in den drei<br />

Kategorien Bewusstsein, Motorik und Hirnstammreflexe vergeben. Ein gesundes Tier kann<br />

maximal 18 Punkte auf der Skala erreichen. Ein Hund, der weniger als neun Punkte erreicht,<br />

hat Dr. Flegel zufolge eine hoffnungslose Prognose. Die Tierärzte der Klinik für Kleintiere in<br />

Leipzig haben in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass die GCS relativ kompliziert<br />

aufgebaut ist und daher in Notfallsituationen nur bedingt einsetzbar sei. „Wir plädieren daher<br />

für ein etwas abgewandeltes Schema – die Modifizierte Glasgow-Coma-Scale (Leipzig)“, so<br />

der Abteilungsleiter. „Hierbei unterlegen wir die drei Kategorien mit einfacheren Kriterien, die<br />

uns die schnelle Bewertung im Notfall erleichtern.“ Erste Ergebnisse mit dieser vereinfachten<br />

Variante der GCS zeigen der Klinik zufolge, dass Patienten, die weniger als acht Punkte bei<br />

einer Gesamtzahl von 15 Punkten erreichen, deutlich schlechtere Chancen auf eine<br />

erfolgreiche Therapie haben.<br />

Eingeschränkte Therapiemöglichkeiten<br />

„Die therapeutischen Optionen in der Tiermedizin sind leider begrenzt und im Wesentlichen<br />

darauf ausgerichtet, dem Gehirn möglichst physiologische Bedingungen zu schaffen, um den<br />

intrinsischen regenerativen Kapazitäten und der Plastizität des Gehirns die Möglichkeit zu<br />

geben, die sekundären Prozesse einzudämmen und die primären Schäden zu heilen“, erklärt<br />

Thomas Flegel. Die Therapie der an einem SHT leidenden Tiere basiert an der Leipziger<br />

Klinik für Kleintiere auf drei Säulen: Aufrechterhaltung eines physiologischen Blutdrucks,<br />

Gewährleistung einer ausreichenden Oxygenierung des Gehirns und Ausbalancierung des<br />

intrakraniellen Drucks.<br />

Novum in Leipzig: Einführung von Messsonden in die tierischen Schädelkapseln<br />

Der intrakranielle Druck kann aber nur beeinflusst werden, wenn die Höhe desselben<br />

messbar ist. Genau hier setzt die Klinik für Kleintiere der Universität Leipzig an. Seit 2012<br />

setzen die Leipziger Veterinärmediziner auf die direkte Messung des Drucks durch die<br />

Einführung einer Messsonde in die Schädelkapsel des Tieres, um basierend auf dem<br />

realtime Monitoring des Drucks die Therapie optimieren zu können. „Dieses <strong>Verfahren</strong> hat in<br />

der Tiermedizin anders als in der <strong>Humanmedizin</strong> bisher keinen routinemäßigen Einsatz<br />

gefunden“, betont der Leiterder Abteilung Neurologie/Neurochirurgie. Alternativ könne die<br />

Bestimmung des intrakraniellen Drucks indirekt über die ultraschallgeschützte Messung des<br />

Widerstandsindexes der Arteriabasilaris am Foramenmagnum erfolgen. „Dieses <strong>Verfahren</strong><br />

bedarf jedoch einer regelmäßigen Anwendung, um zuverlässige Ergebnisse zu liefern“, so<br />

der Experte.<br />

„Die <strong>Humanmedizin</strong> liefert uns immer wieder wichtige Impulse“, erklärt Dr. Thomas Flegel<br />

abschließend. „Daher ist der interdisziplinäre Austausch wie auf dem Leipziger<br />

Tierärztekongress auch so wichtig für uns.“


Über den Leipziger Tierärztekongress und die vetexpo<br />

Der Leipziger Tierärztekongress und die Messe vetexpo werden von der Veterinärmedizinischen<br />

Fakultät der Universität Leipzig, den sechs Tierärztekammern der Bundesländer Berlin, Brandenburg,<br />

Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie der Leipziger Messe<br />

GmbH veranstaltet. 4.100 Fachbesucher kamen 2012 nach Leipzig, auf der vetexpo präsentierten sich<br />

185 Unternehmen. Das Ausstellungspektrum umfasst unter anderem Arzneimittel, <strong>Diagnostik</strong>a,<br />

Diätetik, Medizintechnik, Praxismanagement und Kommunikationstechnik.<br />

Öffnungszeiten und Tickets<br />

Der Leipziger Tierärztekongress findet vom 16. bis 18. Januar 2014 von 8.00 bis 18.00 Uhr statt. Die<br />

Industrieausstellung vetexpo hat am Freitag, 17. Januar und Samstag, 18. Januar 2014 ebenfalls von<br />

8.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Für den Kongress sind sowohl Dauer- als auch Tageskarten buchbar.<br />

Ermäßigungen sind unter anderem für Studenten, Rentner, Erwerbslose sowie Tiermedizinische<br />

Fachangestellte erhältlich. Bei Buchungen im Vorfeld und online unter www.tieraerztekongress.de sind<br />

ebenfalls großzügige Rabatte nutzbar. Die Kongresskarten enthalten neben der Teilnahme am<br />

Kongressprogramm den Besuch der vetexpo, die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrsam<br />

Gültigkeitstag für die An- und Abreise zum / vom Leipziger Messegelände in den Tarifzonen 110, 151,<br />

156, 162, 163, 168, 210, 225 sowie den freien Eintritt zur Messe „Partner Pferd“.<br />

Interessierte, die nicht die Kongressvorträge, sondern ausschließlich die vetexpo besuchen möchten,<br />

können ein Tagesticket für 15,00 Euro erwerben. Auch im Messeticket ist die Nutzung des ÖPNV am<br />

Gültigkeitstag für die An- und Abreise zum / vom Leipziger Messegeländein den Tarifzonen 110, 151,<br />

156, 162, 163, 168, 210, 225, die Teilnahme an Ausstellersymposien und der Besuch der „Partner<br />

Pferd“ inklusive.<br />

Ansprechpartner für die Presse:<br />

Corinna Schwetasch,<br />

Susann Huster<br />

Pressesprecherin Leipziger Tierärztekongress<br />

Pressereferentin<br />

Leipziger Messe GmbH<br />

Universität Leipzig<br />

Telefon: +49 (0)341 / 678 6524 Telefon:+49 (0)341 / 97-35022<br />

Telefax: +49 (0)341 / 678 166524 Telefax:+49 (0)341 / 97-35029<br />

E-Mail: c.schwetasch@leipziger-messe.de<br />

Susann.Huster@zv.uni-leipzig.de<br />

Leipziger Tierärztekongress im Internet:<br />

www.tieraerztekongress.de<br />

www.leipziger-messe.de

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