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Analyse von Multivariaten Daten - IWR

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Visualisierung in Natur- und Technikwissenschaften<br />

6. Multivariate/Multifeld-<strong>Daten</strong><br />

Vorlesung: Mi, 11:15 – 12:45 + Fr, 9:15 – 10:45, INF 368 – 532<br />

Prof. Dr. Heike Leitte


Inhaltsverzeichnis<br />

1. <strong>Daten</strong> in Biologie und Medizin<br />

2. Volumenvisualisierung<br />

3. <strong>Daten</strong> in Umwelt- und Technikwissenschaften<br />

4. Effiziente <strong>Daten</strong>strukturen<br />

5. Topologische Verfahren<br />

6. Multivariate <strong>Daten</strong><br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 2


Inhaltsverzeichnis<br />

6. Multivariate <strong>Daten</strong><br />

1. Wo treten multivariate <strong>Daten</strong> auf?<br />

2. Kombinierte Visualisierungstechniken<br />

1. Glyphbasierte Techniken<br />

2. Ebenenbasierte Techniken<br />

3. Merkmalsextraktion<br />

1. Definition Merkmal<br />

2. Merkmale in Skalarfelder<br />

3. Merkmale in Vektorfeldern<br />

4. Merkmale in zeitabhängigen <strong>Daten</strong><br />

5. Visualisierung <strong>von</strong> Merkmalen<br />

4. Interaktive Techniken<br />

1. Grundidee<br />

2. Direkte Darstellung des Attributraums<br />

3. Projektionstechniken<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 3


Inhaltsverzeichnis<br />

6. Multivariate <strong>Daten</strong><br />

1. Wo treten multivariate <strong>Daten</strong> auf?<br />

2. Kombinierte Visualisierungstechniken<br />

1. Glyphbasierte Techniken<br />

2. Ebenenbasierte Techniken<br />

3. Merkmalsextraktion<br />

1. Definition Merkmal<br />

2. Merkmale in Skalarfelder<br />

3. Merkmale in Vektorfeldern<br />

4. Merkmale in zeitabhängigen <strong>Daten</strong><br />

5. Visualisierung <strong>von</strong> Merkmalen<br />

4. Interaktive Techniken<br />

1. Grundidee<br />

2. Direkte Darstellung des Attributraums<br />

3. Projektionstechniken<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 4


Wetter- und Klimadaten<br />

[Quelle: tagesschau.de]<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 5


Medizin<br />

[Surface Glyphs for Visualizing<br />

Multimodal Volume Data,<br />

Timo Ropinski]<br />

CT, PET, Kombination<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 6


Biologie<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 7


Luftfahrt und Automobilbau<br />

double density(no_of_points) ;<br />

double x_velocity(no_of_points) ;<br />

double y_velocity(no_of_points) ;<br />

double z_velocity(no_of_points) ;<br />

double pressure(no_of_points) ;<br />

double sa_viscosity(no_of_points) ;<br />

double eddy_viscosity(no_of_points) ;<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 8


Inhaltsverzeichnis<br />

6. Multivariate <strong>Daten</strong><br />

1. Wo treten multivariate <strong>Daten</strong> auf?<br />

2. Kombinierte Visualisierungstechniken<br />

1. Glyphbasierte Techniken<br />

2. Ebenenbasierte Techniken<br />

3. Merkmalsextraktion<br />

1. Definition Merkmal<br />

2. Merkmale in Skalarfelder<br />

3. Merkmale in Vektorfeldern<br />

4. Merkmale in zeitabhängigen <strong>Daten</strong><br />

5. Visualisierung <strong>von</strong> Merkmalen<br />

4. Interaktive Techniken<br />

1. Grundidee<br />

2. Direkte Darstellung des Attributraums<br />

3. Projektionstechniken<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 9


Glyphbasierte Techniken<br />

Herman Chernoff, "The use of faces to<br />

represent points in k-dimensional space<br />

graphically," J. Am. Stat. Assoc., v68, 361-368<br />

(1973).<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 10


Glyphbasierte Techniken<br />

[Kindlmann, 2004]<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Mittels der Diffusions-Tensor-Bildgebung<br />

(DTI) kann gemessen werden, in welche<br />

Richtung sich Wassermoleküle bewegen.<br />

Hiermit ergeben sich Aufschlüsse über die<br />

Nervenbahnen im Gehirn.<br />

Die <strong>Daten</strong> liegen als 3x3-Matrizen<br />

(Tensoren) vor.<br />

Bei der Visualisierung greift man oft auf die<br />

Eigenwerte der Matrizen zurück und erhält<br />

entsprechende Tensorglyphen.<br />

[SCI, Univ. of Utah]<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 11


Glyphbasierte Techniken<br />

Designentscheidungen<br />

●<br />

●<br />

Wie codiere ich die verschiedenen Variablen?<br />

– Möglichkeiten: Form, Größe, Orientierung, Farbe,<br />

Opazität.<br />

– Orthogonalität der verschiedenen Variablen<br />

– Wie gut können die einzelnen Werte rekonstruiert<br />

werden? (Negativbsp. Vektorwerte als RGB-Tripel)<br />

Wie gewichte ich die verschiedenen Variablen?<br />

Im Regelfall sind die verschiedenen Variablen in<br />

unterschiedlichen Einheiten gemessen. Bsp.<br />

Eigenschaften Mensch: Hier stellt sich die Frage, wie<br />

gewichte ich Größe, Gewicht, Haarfarbe, Geschlecht<br />

etc. zueinander?<br />

– Normieren vs. Metric Learning<br />

[Lie et al. 2009]<br />

●<br />

[http://www.eecs.berkeley.edu/~kulis/icml2010_tutorial.htm]<br />

– Gemessene vs. wahrgenommene Distanz<br />

Wie platziere ich die Glyphen?<br />

– uniform<br />

– optimiert<br />

12


Glyphbasierte Techniken<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Gerade bei glyphbasierten Techniken im 3D erreicht man schnell die Grenzen der<br />

Darstellbarkeit, da es zu häufigen Überdeckungen und zu unübersichtlichen Darstellungen<br />

kommt.<br />

Etwas Abhilfe schafft das gezielte Gruppieren/Platzieren <strong>von</strong> Glyphen. Unten sehen wir<br />

Tensorglyphen einmal auf einem regulären Gitter und einmal mit einer optimierten<br />

Verteilung.<br />

Ein weiteres Problem, das sich ergibt, ist die Frage nach der Decodierbarkeit. Es gibt bisher<br />

noch wenige Untersuchungen, wie gut Menschen glyphbasierte Darstellungen<br />

interpretieren können.<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 13


Kombinierte Visualisierungen<br />

●<br />

Bei den vorhergehenden Techniken wurde versucht mehrere Parameter in einer Glyphe zu<br />

kodieren. Bei den nachfolgenden Ansätzen sollen die verschiedenen Variablen separat<br />

erhalten werden und durch die Kombination verschiedener Visualisierungstechniken<br />

veranschaulicht werden.<br />

●<br />

Auch hier ergeben sich die Fragen:<br />

– Wie kodiere ich die einzelnen Variablen?<br />

– Wie kombiniere ich die Informationen aus verschiedenen Feldern/Variablen?<br />

●<br />

Wir unterscheiden im Folgenden<br />

– Glyphbasierte Techniken<br />

– Ebenenbasierte Techniken<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 14


Glyphbasierte Techniken – Individuelle Glyphen<br />

●<br />

Einer der einfachsten Ansätze zur Darstellung mehrer Variablen ist die Kombination<br />

verschiedener Techniken. So können zum Beispiel vergleichsweise problemlos folgende<br />

Methoden im 2D kombiniert werden:<br />

– Farbkodierung / Colormap (skalare Größe)<br />

– Isolinien (skalare Größe)<br />

– sowie<br />

● Vektorsymbole / LIC (vektorwertige Größe) oder<br />

● Glyphsymbole<br />

– vereinzelte spezielle Glyphen<br />

T<br />

H<br />

H<br />

T<br />

H<br />

H<br />

T<br />

H<br />

H<br />

H<br />

T<br />

T<br />

T<br />

T<br />

T<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 15


Glyphbasierte Techniken – Individuelle Glyphen<br />

●<br />

●<br />

In Kirby et al. 1999 wurde dieser Ansatz für Vektorfelder formalisiert. Aus dem Vektorfeld<br />

werden hierfür zuerst wichtige weitere Kenngrößen extrahiert:<br />

– Vektordaten (Richtung und Norm)<br />

– Ableitungen erster Ordnung (Matrix)<br />

●<br />

●<br />

Vortizität oder Wirbelstärke (antisymmetrischer Teil der Jakobideterminante)<br />

gibt Aufschluss über die lokale Rotation (Richtung und Stärke) des Flusses<br />

Spannungstensor (symmetrischer Anteil der Jakobimatrix) beschreibt die lokale<br />

Deformation<br />

– Divergenz beschreibt das lokale Verhalten <strong>von</strong> Partikeln (strömen aufeinander zu<br />

oder <strong>von</strong>einander weg)<br />

– Scherung relative Verschiebung <strong>von</strong> Materialebenen zueinander<br />

Jeder dieser Komponenten wird nun ein graphisches Primitiv zugeordnet, so dass wichtige<br />

Merkmale der Strömung direkt abgelesen werden können (implizit sind diese bereits alle<br />

im Vektorfeld enthalten).<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 16


Glyphbasierte Techniken – Individuelle Glyphen<br />

data<br />

velocity<br />

speed<br />

vorticity<br />

visualization<br />

arrow direction<br />

arrow area<br />

underpainting/ ellipse<br />

color (blue = cw,<br />

yellow ccw), texture<br />

contrast<br />

rate of strain log( ellipse radii )<br />

divergence<br />

shear<br />

[Kirby et al. 1999]<br />

ellipse area<br />

ellipse eccentricity<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 17


Ebenenbasierte Techniken<br />

●<br />

●<br />

Gerade bei der Darstellung mehrerer skalarer Größen ist es schwierig diese in verschiedene<br />

Darstellungsformen zu überführen. Schwierig ist auch die Abwägung wie „dicht“ jeder<br />

einzelne Symboltyp abgetragen werden soll. Deshalb gibt es Untersuchungen zur<br />

Wahrnehmung <strong>von</strong> überblendeten Schichten.<br />

Dabei wird jede Größe auf einer Ebene dargestellt und die verschiedenen Ebenen werden<br />

dann übereinandergelegt.<br />

[Taylor 2002]<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 18


Ebenenbasierte Techniken – Unterschiedliche Merkmale<br />

2 Some of our attempts to visualize multiple data sets by applying a different technique to each data set. This<br />

worked only up to three or four data sets. [Taylor 2002] → Nur wenige Felder können kombiniert werden.<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 19


Ebenenbasierte Techniken – Unterschiedliche Merkmale<br />

[House et al. 2005] Gute Beispiele Schlechte Beispiele<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 20


Inhaltsverzeichnis<br />

6. Multivariate <strong>Daten</strong><br />

1. Wo treten multivariate <strong>Daten</strong> auf?<br />

2. Kombinierte Visualisierungstechniken<br />

1. Glyphbasierte Techniken<br />

2. Ebenenbasierte Techniken<br />

3. Merkmalsextraktion<br />

1. Definition Merkmal<br />

2. Merkmale in Skalarfelder<br />

3. Merkmale in Vektorfeldern<br />

4. Merkmale in zeitabhängigen <strong>Daten</strong><br />

5. Visualisierung <strong>von</strong> Merkmalen<br />

4. Interaktive Techniken<br />

1. Grundidee<br />

2. Direkte Darstellung des Attributraums<br />

3. Projektionstechniken<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 21


Merkmalsbasierte Visualisierung<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Wie wir im vorherigen Kapitel gesehen haben, ist die gleichzeitige direkte Darstellung<br />

mehrere Merkmale pro Raumpunkt oft sehr schwierig und die resultierenden<br />

Visualisierungen sind schwer zu analysieren.<br />

Aus diesem Grund wird bei der <strong>Analyse</strong> <strong>von</strong> multivariaten <strong>Daten</strong> zumeist mit vereinfachten<br />

Darstellungen gearbeitet, die sich nur auf einen Teil der enthaltenen Information<br />

konzentrieren.<br />

Hierbei gibt es zwei wesentliche Ansätze:<br />

– Merkmalsextraktion: Aus den <strong>Daten</strong> werden relevante Strukturen extrahiert. Zumeist<br />

geschieht dies separat für jede einzelne Variable. Anschließend können mehrere<br />

Merkmale kombiniert werden. Merkmalsbasierte Methoden gehen da<strong>von</strong> aus, dass die<br />

gesuchten Strukturen mathematisch beschrieben und somit automatisch extrahiert<br />

werden können.<br />

– Interaktive Methoden: Bei den interaktiven Methoden werden Beobachtungsraum<br />

und Parameterraum separat dargestellt. Der Parameterraum stellt die multivariaten<br />

<strong>Daten</strong> dann losgelöst <strong>von</strong> der räumlichen Zuordnung dar und versucht eine möglichst<br />

intuitive Darstellungsform für nichträumliche multivariate <strong>Daten</strong> zu finden. Der Nutzer<br />

kann anschließend interaktiv im Parameterraum eine Teilmenge der <strong>Daten</strong> auswählen<br />

und Positionen im Beobachtungsraum, die diesen Merkmalen entsprechen,<br />

anschließend markieren/hervorheben.<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 22


Merkmale<br />

●<br />

Wie kann man automatisch gute Merkmale definieren?<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 23


Definition Merkmal<br />

●<br />

Ein Merkmal bezeichnet im Sinne der Visualisierung eine Teilmenge des<br />

Beobachtungsraumes oder der Definitionsmenge, in der alle Punkte eine Bedingung<br />

erfüllen. Die Bedingung kann frei gewählt werden und wird im Allgemeinen als „etwas das<br />

den Nutzer interessiert“ definiert.<br />

●<br />

Definition: Eine Teilmenge F ⊂B heißt Merkmal zur Merkmalsbedingung<br />

f: B → {0, 1}, falls<br />

F =x∈B∣ f (x)=1<br />

●<br />

Anhand der maximalen Dimension <strong>von</strong> F (als Mannigfaltigkeit) unterscheidet man<br />

– Punktmerkmale<br />

– Kurvenmerkmale<br />

– Flächenmerkmale<br />

– Regionenmerkmale<br />

[Walsum, Post, Silver, Post, Feature Extraction and Iconic Visualization, IEEE Transactions on<br />

Visualization and Computer Graphics 2(2):111 - 119, 1996]<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 24


Inhaltsverzeichnis<br />

6. Multivariate <strong>Daten</strong><br />

1. Wo treten multivariate <strong>Daten</strong> auf?<br />

2. Kombinierte Visualisierungstechniken<br />

1. Glyphbasierte Techniken<br />

2. Ebenenbasierte Techniken<br />

3. Merkmalsextraktion<br />

1. Definition Merkmal<br />

2. Merkmale in Skalarfelder<br />

3. Merkmale in Vektorfeldern<br />

4. Merkmale in zeitabhängigen <strong>Daten</strong><br />

5. Visualisierung <strong>von</strong> Merkmalen<br />

4. Interaktive Techniken<br />

1. Grundidee<br />

2. Direkte Darstellung des Attributraums<br />

3. Projektionstechniken<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 25


Merkmale in Skalarfeldern<br />

●<br />

Entsprechend der vorherigen Definition <strong>von</strong> Merkmalen, muss zur Extraktion eine<br />

Merkmalsbedingung gegeben sein. Hierfür gibt es einige generische Ansätze, die für viele<br />

Anwendungen sinnvoll sind. Wir werden zwischen Verfahren für skalare und vektorwertige<br />

<strong>Daten</strong> unterscheiden und uns jeweils die gebräuchlichsten Merkmale ansehen.<br />

●<br />

●<br />

Im Kapitel zur Skalarfeldtopologie haben wir bereits wichtige Merkmale des Skalarfeldes<br />

automatisch extrahiert, nämlich<br />

– Extrema und<br />

– Sattelpunkte.<br />

Weitere wichtige Strukturen sind<br />

– Kammlinien<br />

– Tallinien<br />

– Maximale Konturen<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 26


Kammlinien<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong><br />

[widkipedia]<br />

27


Extraktion skalarer Merkmale<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Die Extraktion der kritischen Punkte haben wir uns bereits in der Skalartopologie<br />

angesehen.<br />

Es verbleiben also noch die Kamm- und Tallinien (engl.: ridges and valleys). Hierfür gibt es<br />

leider keine allgemeingültige/einheitliche Definition. Grundidee ist, dass man Punkte<br />

sucht, die in mindestens einer Raumdimension lokale Maxima sind.<br />

Im folgenden sehen wir uns eine geläufige Definition nach [Eberly et al. 1994] an, die auf<br />

der <strong>Analyse</strong> der Eigenwerte der Hessematrix basiert.<br />

Alternative Betrachtungen orientieren sich am Morse-Smale-Komplex oder der Krümmung<br />

lokaler Isoflächen.<br />

[widkipedia]<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 28


Kamm- und Tallinien<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Hauptkrümmung (Eigenwerte und -vektoren der Hesse-Matrix = Matrix mit partiellen<br />

Ableitungen zweiter Ordnung): Betrachtet man das 2D Skalarfeld s als Höhenfeld, so kann<br />

man die Krümmung zur Identifikation heranziehen.<br />

Die Hauptkrümmung beschreibt die maximale und minimale Krümmung einer 2D-Fläche<br />

im IR³ im Punkt p. Sie ergibt sich aus dem Schnitt der Fläche mit zwei Ebenen, die durch<br />

Eigenvektoren und die Oberflächennormale aufgespannt sind.<br />

Seien λ 1<br />

≤ λ 2<br />

die beiden geordneten Eigenwerte der Hessematrix mit zugehörigen<br />

Eigenvektoren e 1<br />

und e 2<br />

.<br />

– Kammlinien: bestehen aus allen Punkten<br />

für die gilt<br />

λ 1 < 0<br />

∇ p s⋅e 1 =0<br />

– Tallinie: bestehen aus allen Punkten<br />

für die gilt λ 2 > 0<br />

∇ p s⋅e 2 =0<br />

∇ p s ist der Gradient des Skalarfeldes<br />

im Punkt p.<br />

[widkipedia]<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 29


Kamm- und Tallinien<br />

●<br />

Bei der Extraktion der Kammlinien haben wir wieder das Probleme, dass auch viele<br />

unwichtige Strukturen extrahiert werden. Hier können zusätzliche Filter helfen, sich auf<br />

wesentlich Strukturen zu konzentrieren.<br />

[Peikert 2008]<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 30


Anwendung – Kammlinien<br />

Eberly, F45° ,<br />

length filters<br />

For a 3D application we chose the CFD simulation of a Pelton water<br />

turbine. The region of interest is near the first one of six bifurcations<br />

of the distributor ring. We selected the pressure data channel and<br />

computed one-dimensional ridges and valleys. [Peikert, Sadlo 2008]<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 31


Maximale Konturen<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Eine weitere Möglichkeit Merkmale zu definieren ist die Beschreibung durch bestimmte<br />

Wertekombinationen/-bereiche, z.B. Druck > x und Geschwindigkeit < y.<br />

Um hier die Suche nach geeigneten Parametern zu vereinfachen kann man automatisch<br />

zusammenhängende Strukturen extrahieren, sogenannte maximale Konturen.<br />

Maximale Konturen Segmentierung: Hierbei wird der Beobachtungsraum in maximale<br />

Flächen/Volumina unterteilt, wobei jedes Teilvolumen nur einen kritischen Punkt<br />

enthalten darf.<br />

Man kann zeigen, dass sich eine solche Unterteilung direkt aus dem Konturbaum ergibt.<br />

Jede maximale Kontur entspricht einem Blatt im Konturbaum sowie allen<br />

Positionen/Zellen, die auf seiner ausgehenden Kante liegen.<br />

Iso-/ Höhenlinien<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 32


Vergleich Maximaler Konturen<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

In vielen realen 3D <strong>Daten</strong>sätzen entstehen bei der automatischen Extraktion <strong>von</strong><br />

Merkmalen viele Komponenten, deren <strong>Analyse</strong> teils nur sehr schwierig ist. Hier sind<br />

geeignete Hilfsmittel gefragt, die dem Nutzer einen leichteren Zugang bieten.<br />

In Schneider et al. 2008 wurde ein Browser für die <strong>Analyse</strong> <strong>von</strong> Maximale Konturen in<br />

multivariaten <strong>Daten</strong>sätzen vorgeschlagen.<br />

Grundidee ist, dass es dem Nutzer leicht möglich sein soll Strukturen zu finden, die in<br />

verschiedenen Variablen auffällige Werte aufweisen. Beispiel: Für die Detektion <strong>von</strong><br />

Wirbeln gibt es verschiedene skalare Maße wie z.B. hoher Druck oder kleiner λ 2<br />

-Wert. Mit<br />

diesem Verfahren soll es nun möglich sein verschiedene Charakteristika zu<br />

vergleichen.<br />

Benötigt wird hierzu ein Ähnlichkeitsmaß zwischen verschiedenen Konturen. Ein<br />

häufig verwendet Ansatz ist der Überlapp zwischen Punkten V A<br />

in Kontur 1 und<br />

Punkten V B<br />

in Kontur 2.<br />

sim(V A ,V B )= 1 2 ( ∣V A∩V B ∣<br />

∣V A ∣<br />

+ ∣V A∩V B ∣<br />

∣V B ∣ )<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 33


Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 34


Inhaltsverzeichnis<br />

6. Multivariate <strong>Daten</strong><br />

1. Wo treten multivariate <strong>Daten</strong> auf?<br />

2. Kombinierte Visualisierungstechniken<br />

1. Glyphbasierte Techniken<br />

2. Ebenenbasierte Techniken<br />

3. Merkmalsextraktion<br />

1. Definition Merkmal<br />

2. Merkmale in Skalarfelder<br />

3. Merkmale in Vektorfeldern<br />

4. Merkmale in zeitabhängigen <strong>Daten</strong><br />

5. Visualisierung <strong>von</strong> Merkmalen<br />

4. Interaktive Techniken<br />

1. Grundidee<br />

2. Direkte Darstellung des Attributraums<br />

3. Projektionstechniken<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 35


Merkmale in Vektorfeldern<br />

●<br />

Ungleich den Skalardaten ist es wesentlich<br />

schwieriger generische Merkmale für Vektorfelder<br />

zu definieren. Zumeist konzentriert man sich hier<br />

auf bestimmte Phänomene und versucht diese<br />

mathematisch zu beschreiben.<br />

Schockwelle<br />

Wirbelkernlinien<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 36


Definitionen für Wirbel<br />

Es gibt eine ganze Reihe <strong>von</strong> Isowertdefinitionen, insbesondere für Wirbel<br />

●<br />

●<br />

Hohe Wirbelstärke:<br />

[Zabasky, Bovatov, Pelz, Gao, Silver, Cooper, Energence of coherent patterens of vortex stretching during<br />

reconnection; A scattering paradigm, Physical Review Letters 67(18):2469 - 2472, 1991]<br />

Niedriger Druck:<br />

∣∇×v∣≥w thresh<br />

∣p∣≤ p thresh<br />

●<br />

Hohe Helicity Density:<br />

∣∇×v⋅v∣≥h thresh<br />

●<br />

Q-Kriterium:<br />

∇ v=S+ Ω<br />

S: rate-of-strain tensor Ω : vorticity tensor<br />

Q= 1 2 (∣Ω∣2 −∣S∣ 2 )> 0<br />

[Hunt, Wary, Main, Eddies, stream, and convergence zones in turbulent flow fields, Center for Turbulence ReportCTR-<br />

S88, 1988] [Jeong, Hussain, On the identification of a vortex, Journal of Fluid Mechanics 285:69 - 94, 1995]<br />

●<br />

λ2-Kriterium: Sei J = S + A die Zerlegung der Jakobimatrix in einen symmetrischen<br />

und einen antisymmetrischen Anteil. Dann ist S² + A² eine symmetrische Matrix mit<br />

Eigenwerten λ 1<br />

≤ λ 2<br />

≤ λ 3<br />

. Wirbel weisen das Merkmal λ 2<br />

< 0 auf.<br />

[Jeong, Hussain, On the identification of a vortex, Journal of Fluid Mechanics 285:69 - 94, 1995]<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 37


Definitionen für Wirbelkernlinien<br />

●<br />

Ähnlich schwierig ist die Extraktion <strong>von</strong> Wirbelkernlinien und dem Einflussbereich <strong>von</strong><br />

Wirbeln. Auch hier existieren verschiedene Kriterien zu ihrer Bestimmung und Extraktion.<br />

●<br />

Zum Weiterlesen für Interessierte:<br />

– Banks/Singer: [Banks, Singer, Vortex Tubes in Turbulent Flows: Identification,<br />

Representation, Reconstruction, IEEE Visualization'94, IEEE CS Press, 1994, 132 – 139]<br />

– Sujudi/Haimes: [Sujudi, Haimes, Identification of Swirling Flow in 3D Vector Fields,<br />

AIAA Paper 95 - 1715, 12th AIAA CFD Conference, Dan Diego, CA, 1995]<br />

– Parallele Vektoren: [Ronald Peikert, Martin Roth. The "Parallel Vectors" Operator - A<br />

Vector Field Visualization Primitive. In Proceedings of IEEE Visualization'1999. pp.263-<br />

270]<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 38


Inhaltsverzeichnis<br />

6. Multivariate <strong>Daten</strong><br />

1. Wo treten multivariate <strong>Daten</strong> auf?<br />

2. Kombinierte Visualisierungstechniken<br />

1. Glyphbasierte Techniken<br />

2. Ebenenbasierte Techniken<br />

3. Merkmalsextraktion<br />

1. Definition Merkmal<br />

2. Merkmale in Skalarfelder<br />

3. Merkmale in Vektorfeldern<br />

4. Merkmale in zeitabhängigen <strong>Daten</strong><br />

5. Visualisierung <strong>von</strong> Merkmalen<br />

4. Interaktive Techniken<br />

1. Grundidee<br />

2. Direkte Darstellung des Attributraums<br />

3. Projektionstechniken<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 39


Merkmale in Zeitabhängigen <strong>Daten</strong><br />

http://coewww.rutgers.edu/www2/vizlab/?q=vol_track<br />

Pseudospectral simulation of coherent turbulent vortex structures with a 128^3 resolution (100 time steps). Variable being<br />

visualized is vorticity magnitude (thresholded isosurfaces at 48% of maximum). Simulations by Dr. V. Fernandez<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 40


Merkmale in Zeitabhängigen <strong>Daten</strong><br />

http://coewww.rutgers.edu/www2/vizlab/?q=vol_track<br />

Pseudospectral simulation of coherent turbulent vortex structures with a 128^3 resolution (100 time steps). Variable being<br />

visualized is vorticity magnitude (thresholded isosurfaces at 48% of maximum). Simulations by Dr. V. Fernandez<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 41


Merkmale in Zeitabhängigen <strong>Daten</strong><br />

●<br />

Werden Merkmale in zeitabhängigen <strong>Daten</strong> extrahiert, so wird dies zuerst für jeden<br />

Zeitschritt individuell entsprechend der Merkmalsbeschreibung getan. Es ergeben sich<br />

somit pro Zeitschritt n i<br />

diskrete Merkmalsstrukturen.<br />

● Die Frage die verbleibt ist: „Welches Merkmal in t i<br />

entspricht welchem Merkmal in t i+1<br />

?“<br />

●<br />

●<br />

Dieses Problem nennt man das Korrespondenzproblem und Aufgabe der<br />

Merkmalsverfolgung ist es dieses Problem zu lösen.<br />

Bei der zeitlichen Entwicklung <strong>von</strong> Merkmalen können verschiedene Ereignisse auftreten,<br />

wie<br />

– die Interaktion zweier Merkmale<br />

– Entstehen und Verschwinden <strong>von</strong> Merkmalen<br />

– signifikante Veränderungen in der Struktur <strong>von</strong> Merkmalen<br />

Die Ereignisdetektion beschäftigt sich mit der Erkennung signifikanter Ereignisse.<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 42


Korrespondenzproblem<br />

Um das Korrespondenzproblem zu lösen, gibt es zwei wesentliche Ansätze:<br />

●<br />

Räumliche Korrespondenz: Die Korrespondenz <strong>von</strong> Merkmalen in zwei<br />

aufeinanderfolgenden Zeitschritten ergibt sich hierbei durch strukturell-räumliche<br />

Ähnlichkeit. Es wurden folgenden Metriken vorgeschlagen:<br />

– Minimale Distanz oder maximale Kreuzkorrelation <strong>von</strong> Positionen<br />

– Minimale benötigte affine Transformation<br />

– Räumlicher Überlapp <strong>von</strong> extrahierten Isokonturen<br />

●<br />

Attributkorrespondenz: Für das Matching werden hier zuerst für jedes extrahierte<br />

Merkmal zusätzliche Attribute berechnet. In einem zweiten Schritt werden die Attribute<br />

<strong>von</strong> Merkmalen aus verschiedenen Zeitschritten verglichen und Merkmale mit ähnlichen<br />

Attributen miteinander identifiziert.<br />

Mögliche Attribute sind:<br />

– Position<br />

– Volumen/Größe<br />

– Orientierung<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 43


Korrespondenzproblem<br />

●<br />

Attributkorrespondenz: Auch für die Attribute benötigen wir eine zusätzliche Metrik, die<br />

bestimmt wie ähnlich sich zwei Merkmalsstrukturen sind. Häufig wird versucht die<br />

euklidischen Distanzen zwischen aufeinanderfolgenden Merkmalen zu minimieren:<br />

– Position:<br />

dist ( pos(O i+ 1<br />

) , pos(O i<br />

))≤α dist<br />

pos gibt die Position des Merkmals zurück und α dist<br />

ist ein vom Nutzer gewählter<br />

Parameter.<br />

– Volumen:<br />

∣vol (O i+ 1 )−vol (O i )∣<br />

max(vol (O i+ 1 ),vol (O i )) ≤α vol<br />

– Bifurkationen: Beide obigen Metriken können so erweitert werden, dass sie<br />

auch Bifurkationen (Merkmalsteilungen) entdecken, indem das Merkmal in t i+1<br />

aus mehreren Teilstrukturen bestehen kann.<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 44


Korrespondenzproblem<br />

●<br />

Alternativ zu den bisherigen Metriken kann eine gleichmäßige Veränderung der Werte<br />

gefordert werden. Hierzu betrachten man die Merkmale im Attributraum.<br />

Beobachtungsraum<br />

Attributraum<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 45


Korrespondenzproblem<br />

●<br />

●<br />

Ziel ist es nun für jede Merkmalskomponente eine Entwicklung zu finden, so dass der Pfad<br />

im Attributraum möglichst glatt ist. Wir suchen also ein (möglichst globales) Minimum,<br />

dass simultan einem jeden Attribut einen solchen Pfad zuweist.<br />

Hierfür gibt es eine Vielzahl <strong>von</strong> Optimierungsalgorithm. Wir werden uns einen einfachen<br />

greedy Algorithmus ansehen [Sethi, Patel, Yoo, A general approach for token correspondence. Pattern<br />

Recognition, 27(12): 1775-1786, 1994].<br />

– Initialisierung: Jedes Merkmal wird mit seinem nächsten<br />

Nachbarn im darauffolgenden Zeitschritt verbunden.<br />

Nachbarschaft wird im Merkmalsraum gemessen<br />

(euklidische Distanz).<br />

– Iterationsschritt: Vertausche zwei Übergänge<br />

miteinander, so dass sich die Zielfunktion am stärksten<br />

verbessert.<br />

– Zielfunktion: Summe über alle Übergangskosten<br />

cost =∑<br />

i<br />

Übergangskosten:<br />

F (a i ,t −1 ,b i ,t ,c i ,t+ 1 )<br />

F (a i ,t −1 , b i ,t , c i , t+1 )=w 1( 1−<br />

0<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 46<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

⃗ ab⋅⃗bc<br />

∥ ⃗ab∥⋅∥ ⃗bc∥) +w 2( 1−2 √ ∥ ⃗ab∥∥ ⃗bc∥<br />

→ Δ Richtung<br />

∥ ⃗ab∥+∥ ⃗bc∥)<br />

→ Δ Länge


Ereignisdetektion<br />

●<br />

Um zusätzliche wichtige Informationen zu<br />

extrahieren und diese in die Visualisierung<br />

einfließen lassen zu können, werden wichtige<br />

Ereignisse bei zeitabhängigen Merkmalen<br />

extrahiert. Häufig geschieht dies nach dem<br />

Tracking. Könnte man die Ereignisse bereits vor<br />

dem Tracking extrahieren, wäre dies eine<br />

wichtige Hilfestellung bei der Rekonstruktion der<br />

Merkmalsentwicklung.<br />

●<br />

Wichtige Ereignisse sind:<br />

– Weiterentwicklung<br />

– Entstehung<br />

– Verschwinden<br />

– Aufteilung<br />

– Vereinigung<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 47


Ereignisse in der Zellentwicklung – Beispiel Zebrabärbling<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 48


Inhaltsverzeichnis<br />

6. Multivariate <strong>Daten</strong><br />

1. Wo treten multivariate <strong>Daten</strong> auf?<br />

2. Kombinierte Visualisierungstechniken<br />

1. Glyphbasierte Techniken<br />

2. Ebenenbasierte Techniken<br />

3. Merkmalsextraktion<br />

1. Definition Merkmal<br />

2. Merkmale in Skalarfelder<br />

3. Merkmale in Vektorfeldern<br />

4. Merkmale in zeitabhängigen <strong>Daten</strong><br />

5. Visualisierung <strong>von</strong> Merkmalen<br />

4. Interaktive Techniken<br />

1. Grundidee<br />

2. Direkte Darstellung des Attributraums<br />

3. Projektionstechniken<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 49


Visualisierung <strong>von</strong> Merkmalen<br />

●<br />

In den vorherigen Kapiteln haben wir bereits verschiedene<br />

Möglichkeiten zur Darstellung <strong>von</strong> Merkmalen gesehen. Diesen<br />

wollen wir kurz noch einmal zusammenfassen.<br />

– Positionsmarkierungen<br />

– Isoflächen<br />

– Volumerendering<br />

– Glyphbasierte Darstellungen für<br />

multivariate Merkmale<br />

– Vereinfachte Oberflächendarstellungen<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 50


Visualisierung <strong>von</strong> zeitabhängigen Merkmalen<br />

●<br />

●<br />

Gerade wenn es um die zeitliche Entwicklung <strong>von</strong> Merkmalen geht, ist die Visualisierung<br />

der Veränderungen besonders schwierig.<br />

Der klassische Ansatz ist die Animation. Häufig wird zwischen den Zeitschritten<br />

interpoliert, so dass sich ein gleichmäßigerer Übergang zwischen den Merkmalen ergibt.<br />

51


Visualisierung <strong>von</strong> zeitabhängigen Merkmalen<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Gerade wenn es um die zeitliche Entwicklung <strong>von</strong> Merkmalen geht, ist die Visualisierung<br />

der Veränderungen besonders schwierig.<br />

Der klassische Ansatz ist die Animation. Häufig wird zwischen den Zeitschritten<br />

interpoliert, so dass sich ein gleichmäßigerer Übergang zwischen den Merkmalen ergibt.<br />

Zusätzliche Darstellungen, etwa<br />

ein Graph der Evolution, helfen bei<br />

der Orientierung und geben einen<br />

Überblick über den zeitlichen<br />

Verlauf.<br />

Figure 27: Events are visualised in the graph<br />

viewer with special, characteristic icons.<br />

52


Visualisierung <strong>von</strong> zeitabhängigen Merkmalen<br />

●<br />

Bei 2D <strong>Daten</strong>sätzen kann man die Zeit als dritte Dimension auffassen und die Entwicklung<br />

der Merkmale als Bahnkurven einzeichnen.<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 53


Inhaltsverzeichnis<br />

6. Multivariate <strong>Daten</strong><br />

1. Wo treten multivariate <strong>Daten</strong> auf?<br />

2. Kombinierte Visualisierungstechniken<br />

1. Glyphbasierte Techniken<br />

2. Ebenenbasierte Techniken<br />

3. Merkmalsextraktion<br />

1. Definition Merkmal<br />

2. Merkmale in Skalarfelder<br />

3. Merkmale in Vektorfeldern<br />

4. Merkmale in zeitabhängigen <strong>Daten</strong><br />

5. Visualisierung <strong>von</strong> Merkmalen<br />

4. Interaktive Techniken<br />

1. Grundidee<br />

2. Direkte Darstellung des Attributraums<br />

3. Projektionstechniken<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 54


Interaktive Techniken<br />

●<br />

Grundidee der interaktiven Techniken ist es die <strong>Daten</strong> in verschiedenen Ansichten zu<br />

zeigen. Jede Sicht beleuchtet dabei einen anderen Aspekt der <strong>Daten</strong>, wie z.B. räumliche<br />

Position, zeitliche Entwicklung oder Attributkombination. Im Regelfall sind die<br />

verschiedenen Ansichten miteinander verbunden, so dass bei Interaktion des Nutzers in<br />

einer Ansicht, die anderen Ansichten entsprechend aktualisiert werden.<br />

Aspekt: Attribute<br />

Aspekt: Raum<br />

Aspekt: Zeit<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 55


Interaktive Techniken<br />

Demo<br />

Demo am Beispiel <strong>von</strong> SimVis<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 56


Programmaufbau<br />

GUI (Graphical User Interface)<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Ist die für den Nutzer sichtbare<br />

Oberfläche des Programms.<br />

Kann aus einem oder mehreren<br />

Fenstern bestehen.<br />

Erfasst die Interaktion des Nutzers<br />

mit dem Programm (Maus<br />

und/oder Tastatur).<br />

Programmlogik / Modell<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Enthält die Implementierung der<br />

<strong>Daten</strong>strukturen und Algorithmen.<br />

Sollte unabhängig <strong>von</strong> der GUI und<br />

der Nutzerinteraktion sein.<br />

Kann nicht direkt vom Nutzer<br />

angesprochen werden.<br />

Steuerung / Controller / Kernel<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Ist die Schnittstelle zwischen GUI<br />

und Programmlogik.<br />

Gibt Informationen weiter und/oder<br />

löst Aktionen aus.<br />

Wird im Programm zuerst gebaut<br />

und erzeugt dann GUI und benötigte<br />

Klassen der Programmlogik.<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 57


GUI – 1 Fenster vs. mehrere Fenster<br />

●<br />

Beim Aufbau der GUI muss man sich zumeist festlegen, ob das Programm in einem<br />

Hauptfenster dargestellt werden soll, oder ob es auf verschiedene Fenster aufgeteilt ist.<br />

1 Fenster<br />

●<br />

●<br />

Vorteile:<br />

– Festes Layout → leicht zu erinnern<br />

– Einfachere Implementierung<br />

– Layout kann optimiert werden.<br />

Nachteile:<br />

– Zusätzliche Fenster schwerer<br />

einzubinden<br />

– Starres Modell, das oft auf ein<br />

bestimmtes Szenario zugeschnitten<br />

ist.<br />

Mehrere Fenster<br />

●<br />

●<br />

Vorteile:<br />

– Individuell anpassbares Layout<br />

– Einfache Umsetzung <strong>von</strong> Multi-<br />

Fenster-Umgebungen<br />

– Integration neuer Fenster für neue<br />

Anwendungen einfach<br />

Nachteile:<br />

– Mehr Implementierungs-/<br />

Wartungsaufwand<br />

– Kann leicht unübersichtliche werden<br />

– Schwerer zu erlernen (Was mache ich<br />

wo?)<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 58


GUI – Beispiel SimVis<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 59


GUI – Beispiel Amira<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 60


GUI – Beispiel SciRun<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 61


GUI – Visbricks<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 62


Inhaltsverzeichnis<br />

7. Multivariate <strong>Daten</strong><br />

1. Wo treten multivariate <strong>Daten</strong> auf?<br />

2. Kombinierte Visualisierungstechniken<br />

3. Merkmalsextraktion<br />

4. Interaktive Techniken<br />

1. Grundidee<br />

2. Direkte Darstellung des Attributraums<br />

3. Projektionstechniken<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 63


Interaktive Visualisierung multivariater <strong>Daten</strong><br />

●<br />

●<br />

Wie wir bereits gesehen haben ist interaktive Visualisierung dann sinnvoll, wenn<br />

unterschiedliche Sichten auf die <strong>Daten</strong> benötigt werden.<br />

In der wissenschaftlichen Visualisierung unterscheidet man zwei wesentliche Gruppen:<br />

– Visualisierung der <strong>Daten</strong> im Beobachtungsraum<br />

– Abstrakte/Abstrahierte Visualisierung der Attribute<br />

●<br />

Für die Darstellung der <strong>Daten</strong> im Beobachtungsraum haben wir uns bereits eine Reihe<br />

<strong>von</strong> Algorithmen angesehen. Unterschiedliche Sichten ergeben sich durch die Wahl<br />

unterschiedlicher Parameter/Algorithmen wie z.B. Isolinien-/Flächen, VolumeRendering,<br />

Stromlinien/-flächen.<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 64


Interaktive Visualisierung – Visualisierung im Beobachtungsraum<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 65


Interaktive Visualisierung multivariater <strong>Daten</strong><br />

●<br />

Für die Darstellung der Attributwerte verwendet man zumeist Techniken aus der<br />

Informationsvisualisierung, die sich mit der Darstellung <strong>von</strong> <strong>Daten</strong> ohne inherent<br />

räumlichen Bezug befasst. Die verschiedenen Sichten ergeben sich durch<br />

– Unterschiedliche Visualisierung der Attribute (Scatterplot, Histogramm, Parallele<br />

Koordinaten für die gleichen <strong>Daten</strong>)<br />

– Unterschiedliche Teilmenge der Attribute (Stelle nur 2 der 30 Variablen dar)<br />

– Abstraktionsebenen (Zwei Sichten: einmal Übersicht, einmal Detail)<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 66


Direkte Darstellung des Attributraums<br />

●<br />

Verschiedene Sichten auf die Attribute durch<br />

– Histogramm<br />

– Streudiagramm<br />

– Parallele Koordinaten<br />

– Zeitreihendiagramme<br />

– Heatmap / pixelbasierte Techniken<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 67


Interaktive Visualisierung<br />

●<br />

Außerdem benötigen wir Interaktionsmechanismen die dem Nutzer die Manipulation<br />

der Sichten ermöglichen. Zwei wesentlichen Techniken sind:<br />

– Brushing: In einer Sicht kann ein Teil der <strong>Daten</strong> ausgewählt werden und wird<br />

anschließend hervorgehoben, z.B. durch Farbe.<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 68


Interaktive Visualisierung<br />

●<br />

Außerdem benötigen wir Interaktionsmechanismen die dem Nutzer die Manipulation<br />

der Sichten ermöglichen. Zwei wesentlichen Techniken sind:<br />

– Brushing: In einer Sicht kann ein Teil der <strong>Daten</strong> ausgewählt werden und wird<br />

anschließend hervorgehoben, z.B. durch Farbe.<br />

– Linking: Die Elemente die in einer Sicht hervorgehoben wurden, werden auch in den<br />

anderen Sichten markiert. Dies geschieht zumeist durch eine einheitliche Farbgebung.<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 69


Inhaltsverzeichnis<br />

7. Multivariate <strong>Daten</strong><br />

1. Wo treten multivariate <strong>Daten</strong> auf?<br />

2. Kombinierte Visualisierungstechniken<br />

3. Merkmalsextraktion<br />

4. Interaktive Techniken<br />

1. Grundidee<br />

2. Direkte Darstellung des Attributraums<br />

3. Projektionstechniken<br />

1. Dimensionsreduktion<br />

1. Definition<br />

2. Lineare Verfahren (PCA)<br />

3. Nichtlineare Verfahren (MDS, Isomap)<br />

2. Validierung<br />

3. Anwendungen in der wiss. Visualisierung<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 70


Probleme bei Direkten Darstellungen<br />

●<br />

Bei den bisherigen interaktiven Verfahren haben wir uns Methoden angesehen, die<br />

versuchen den gesamten Attributraum gleichzeitig darzustellen. Dies kann leicht zu<br />

Problemen führen:<br />

– Platz: Sollen sehr viele Variablen dargestellt werden, z.B. durch Streudiagramme,<br />

reicht schnell der zur Verfügung stehende Platz nicht mehr aus.<br />

– Übersichtlichkeit: Werden zu viele einzelne Ansichten präsentiert (Streudiagramm<br />

mit 10 Variablen, Parallele Koordinaten mit 10.000 <strong>Daten</strong>punkten) wird die<br />

Visualisierung schnell unübersichtlich.<br />

– Aussagekraft: Bei linearen Projektionen auf wenige Dimensionen (n Variablen 1D: →<br />

n Histogramme, 2D: (n-1) 2 Streudiagramme, n Parallele Koordinaten) verliert man<br />

schnell das Verständnis für den Zusammenhang der einzelnen Dimensionen. Die<br />

Darstellung verliert somit an Aussagekraft bezüglich der Gesamtmenge der <strong>Daten</strong>.<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 71


Probleme bei Direkten Darstellungen<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 72


Dimensionsreduktion<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Bei der Dimensionsreduktion wird eine hochdimensionale Punktwolke in einen Raum<br />

geringerer Dimension projiziert.<br />

Häufig hat der niederdimensionale Raum die Dimension 2, da diese Darstellungen<br />

optimal dargestellt werden (Papier, Monitor etc. sind 2D). Projektionen nach 1D und 3D<br />

sind auch noch möglich. Die Frage ist jedoch, wie sinnvoll eine solche Projektion ist:<br />

– 1D: Histogramm ist hilfreich, gibt jedoch keine Information über Zusammenhänge<br />

zwischen den Variablen.<br />

– 3D: Man hat mehr Freiheitsgrade und kann mehr Information erhalten, jedoch ist die<br />

Darstellung und <strong>Analyse</strong> auf Papier/am Rechner eher schwierig.<br />

Ziel der Dimensionsreduktionstechniken ist es dem Nutzer ein Verständnis der<br />

hochdimensionalen Struktur(en) zu vermitteln und dabei möglichst viel <strong>von</strong> der in den<br />

<strong>Daten</strong> enthaltenen Varianz zu erhalten.<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 73


Dimensionsreduktion<br />

●<br />

Bei der Reduktion unterscheidet man zwei wesentliche Ansätze:<br />

– Gleiche Achsen: Der niederdimensionale Raum wird durch einen Teil der Achsen des<br />

hochdim. Raums aufgespannt.<br />

– Neue Achsen: Der niederdimensionale Raum wird durch neue synthetische Achsen<br />

aufgespannt. Diese haben zumeist keine klare Bedeutung mehr, also entsprechen<br />

nicht einer der gemessenen/simulierten Variablen.<br />

Hierbei ergibt sich eine weitere wichtige Unterscheidung, nämlich ob die <strong>Daten</strong> linear<br />

oder nicht-linear abgebildet werden.<br />

Achsenprojektion<br />

PCA<br />

Nichtlin. Abbildung<br />

74


Dimensionsreduktion<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Es stellt sich nun natürlich die Frage wann und warum solche Abbildung sinnvoll sind und<br />

was man aus den projizierten <strong>Daten</strong> noch ablesen kann.<br />

Die Vermutung bei vielen <strong>Daten</strong> ist, dass die <strong>Daten</strong>punkte nicht gleichmäßig im<br />

hochdimensionalen Raum verteilt sind, sondern dass sie eine geringere wahre<br />

intrinsische Dimensionalität haben.<br />

Mögliche Ursachen basieren zumeist auf Korrelation zwischen verschiedenen Attributen.<br />

Diese kann man zumeist vorher nicht eliminieren, da z.B.:<br />

– Indirekte Messungen: Die relevante Kenngröße kann nicht direkt gemessen werden<br />

und wird durch verschiedene Parameter umschrieben. Beispiel: Bestimmt werden soll<br />

die Laichrate <strong>von</strong> Fischen, gemessen werden können aber nur indirekte Parameter wie<br />

Temperatur, Fangraten, Wasserqualität und -farbe.<br />

– Relevante Parameter unbekannt: Es existieren nur wenige <strong>Daten</strong>punkte in<br />

umfangreichen Attributraum und es ist a priori nicht klar, welche die wichtigen<br />

Dimensionen zur Unterscheidung/Ähnlichkeitsbestimmung sind. Beispiel:<br />

Dokumente werden durch einen Vektor (10K+ Dimensionen) beschrieben, der für eine<br />

Vielzahl <strong>von</strong> Wörtern deren Häufigkeit im aktuellen Dokument angibt. Gesucht<br />

werden nun


Dimensionsreduktion<br />

●<br />

●<br />

Natürlich erfüllen nicht alle <strong>Daten</strong> diese Vermutung und nicht immer ist eine<br />

Dimensionsreduktion sinnvoll/möglich. Deshalb muss geprüft werden, ob<br />

– eine geringere intrinsische Dimensionalität vorliegt oder nicht und wenn ja,<br />

– welche Dimension sie hat bzw. wieviel Information verloren geht, wenn man auf<br />

weniger Dimensionen projiziert.<br />

Hierzu werden wir uns im Folgenden Beispiele ansehen.<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 76


Inhaltsverzeichnis<br />

7. Multivariate <strong>Daten</strong><br />

1. Wo treten multivariate <strong>Daten</strong> auf?<br />

2. Kombinierte Visualisierungstechniken<br />

3. Merkmalsextraktion<br />

4. Interaktive Techniken<br />

1. Grundidee<br />

2. Direkte Darstellung des Attributraums<br />

3. Projektionstechniken<br />

1. Dimensionsreduktion<br />

1. Definition<br />

2. Lineare Verfahren (PCA)<br />

3. Nichtlineare Verfahren (MDS, Isomap)<br />

2. Validierung<br />

3. Anwendungen in der wiss. Visualisierung<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 77


Lineare Dimensionsreduktion<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Die einfachste Form der Dimensionsreduktion sind die lineare Projektionen. Hierfür<br />

werden die einzelnen <strong>Daten</strong>punkte, wie der Name schon sagt, linear projiziert.<br />

Verwendet werden lineare Projektionen häufig, wenn die Bedeutung der Achsen wichtig<br />

ist. Dies können zum einen die ursprünglichen Attributachsen sein, aber auch z.B. neu<br />

generierte Achsen wie die Hauptkomponenten der PCA, die die Richtungen der größten<br />

Varianz beschreiben.<br />

Werden neue Achse berechnet, so lassen sich diese weiterhin als Linearkombination der<br />

ursprünglichen Achsen beschreiben und man kann ablesen, welche Attribute zu welchem<br />

Anteil in die neuen Achsen eingehen.<br />

Beispiele:<br />

– Principal component analysis (PCA),<br />

– Independent component analysis (ICA),<br />

– Linear discriminant analysis (LDA), etc.<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 78


Lineare Dimensionsreduktion – Probleme<br />

●<br />

●<br />

Lineare Dimensionsreduktionsverfahren haben den Vorteil, dass sie<br />

– zum einen meist relativ einfach zu implementieren sind und<br />

– zum anderen in Projektionen resultieren, deren Achsen leicht zu verstehen sind.<br />

Probleme ergeben sich jedoch,<br />

– wenn die <strong>Daten</strong> keiner linearer Substruktur entsprechen. Somit werden <strong>Daten</strong><br />

nah zueinander projiziert, die im hochdim. relativ weit auseinanderliegen<br />

können.<br />

– Gerade bei nichtlinearen Zusammenhängen wird die intrinsische Dimension oft<br />

nicht richtig erkannt.<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 79


Inhaltsverzeichnis<br />

7. Multivariate <strong>Daten</strong><br />

1. Wo treten multivariate <strong>Daten</strong> auf?<br />

2. Kombinierte Visualisierungstechniken<br />

3. Merkmalsextraktion<br />

4. Interaktive Techniken<br />

1. Grundidee<br />

2. Direkte Darstellung des Attributraums<br />

3. Projektionstechniken<br />

1. Dimensionsreduktion<br />

1. Definition<br />

2. Lineare Verfahren (PCA)<br />

3. Nichtlineare Verfahren (MDS, Isomap)<br />

2. Validierung<br />

3. Anwendungen in der wiss. Visualisierung<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 80


Nichtlineare Dimensionsreduktion<br />

●<br />

Diese Probleme können durch eine nichtlineare Abbildung der <strong>Daten</strong> gelöst werden.<br />

2D → 1D<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Ziel der nichtlin. Dimensionsreduktion ist es Punkte so im niederdim. Raum zu<br />

positionieren, dass Unterschiede im Interpunktabstand zwischen den beiden<br />

Repräsentationen minimiert werden.<br />

Problem: Mit diesen Verfahren kann man nun sehr gut die inherente Struktur der <strong>Daten</strong><br />

beschreiben, jedoch erkauft man sich diese Freiheit mit dem Fehlen <strong>von</strong> einfachen<br />

Dimensionsnamen.<br />

Beispiele: Multidimensional scaling (MDS), isomap, local linear embedding (LLE)<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 81


Nichtlineare Dimensionsreduktion – Aufgaben<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Varianz aufdecken: Ähnlich der linearen<br />

Dim.reduktion ist ein Hauptziel der nichtlin.<br />

Dim.reduktion möglichst viel Varianz in den <strong>Daten</strong> zu<br />

erhalten bzw. zu erklären.<br />

Cluster finden: Zumeist geht es bei der <strong>Analyse</strong> <strong>von</strong><br />

multivariaten <strong>Daten</strong> um die Detektion <strong>von</strong> Clustern.<br />

Man benötigt also Darstellungen/<strong>Analyse</strong>verfahren, die<br />

Trennungen im hochD hervorheben.<br />

Struktur verstehen: Wichtig ist nun nicht nur, wo ein<br />

Cluster existiert, sondern auch welche Form es hat und<br />

wie es mit anderen Strukturen in der Punktwolke<br />

zusammenhänge. Es stellt sich dabei natürlich die<br />

Frage, wie man es schafft inherent<br />

k-dimensionale Strukturen (k > 2) in nur zwei<br />

Dimensionen sinnvoll wiederzugeben.<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 82


Nichtlineare Dimensionsreduktion – MDS<br />

●<br />

●<br />

Multidimensionale Skalierung (MDS) umfasst eine ganze Familie <strong>von</strong> Algorithmen zur<br />

nichtlinearen Dimensionsreduktion.<br />

Alle Algorithmen benötigen:<br />

– n Multivariate <strong>Daten</strong>punkte p i<br />

∈P .<br />

– Eine Zieldimension k.<br />

– Eine Distanzfunktionen δ i,j<br />

, die den Abstand zwischen je zwei <strong>Daten</strong>punkten i<br />

und j berechnet.<br />

– Aus den paarweisen Distanzen ergibt<br />

sich die Unähnlichkeitsmatrix Δ:<br />

δ i , j<br />

:=∥p i<br />

− p j<br />

∥<br />

δ 1,1 δ 1,2 … δ 1, n<br />

δ<br />

Δ :=(<br />

2,1 δ 2,2 … δ 2,n<br />

n)<br />

⋮ ⋮ ⋱ ⋮<br />

δ n ,1 δ n , 2 … δ n ,<br />

● Ziel der MDS ist es für jeden Punkt der <strong>Daten</strong>menge eine Position x i<br />

∈X im R k zu finden,<br />

so dass gilt:<br />

∥x i<br />

−x j<br />

∥≈δ i , j<br />

∀i , j ∈P → stress(D ,Δ )=√ ∑ ij (d ij−δ ij<br />

) 2<br />

∥⋅∥ ist eine Vektornorm, i.A. wird die Euklidsche Distanz gewählt.<br />

2<br />

∑ ij<br />

δ ij<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 83


Nichtlineare Dimensionsreduktion – Einfacher Feder-Masse-Ansatz<br />

●<br />

Im Allgemeinen benutzt man Optimierungsalgorithmen, um eine möglichst gute<br />

Platzierung der Punkte zu finden. Ein sehr einfacher Ansatz mit vergleichsweise wenig<br />

Implementierungs- und Rechenaufwand sind kraftbasierte Modelle.<br />

Algorithmus:<br />

●<br />

Positioniere alle Punkte x i<br />

zufällig im kD.<br />

●<br />

Für alle Punkte x i<br />

– Setze die Verschiebung Δx auf 0.<br />

– Für alle Punkte x j<br />

∈ X ∖{x i }<br />

●<br />

Berechne den Unterschied in den beiden Distanzen<br />

∥x i −x j ∥−δ i , j<br />

●<br />

Bewege x i<br />

so, dass die Distanz ein wenig verringert wird.<br />

– Verschiebe x i<br />

um Δx<br />

●<br />

Verringere die Bewegungsrate der Punkte und wiederhole Punkt 2 so lange, bis eine<br />

gewisse Güte erreicht ist.<br />

●<br />

Kosten: O(n³)<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 84


Nichtlineare Dimensionsreduktion – Verbesserter Feder-Masse-Ansatz<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Die hohe Berechnungskomplexität entsteht durch den paarweisen Vergleich aller Punkte.<br />

Zumeist ist jedoch nur der Abstand zwischen lokalen Nachbarn wichtig und soll stärker<br />

betont werden. (Hierdurch verliert man jedoch leicht relevante Strukturen auf der groben<br />

Skala.)<br />

Zur schnellen Auffindung der lokalen Nachbarn gibt es zwei Ansätze:<br />

– <strong>Daten</strong>strukturen: Man kann geeignete Raumteilungsverfahren wie etwa Oktree oder<br />

kd-Baum verwenden, um schnell die nächsten Nachbarn zu einem Punkt zu finden.<br />

Dies kann bei hochdimensionalen <strong>Daten</strong> schwierig/sehr aufwendig sein.<br />

– Stochastischer Ansatz: Eine weitere Möglichkeit besteht darin, sich Nachbarn zufällig<br />

zu suchen. In jedem Iterationsschritt werden neue Nachbarkandidaten bestimmt. Ist<br />

einer <strong>von</strong> ihnen näher als ein existierender Nachbar, so wird dieser ausgetauscht.<br />

Parameterwahl: Zumeist benutzt man für die Berechnung 6 Nachbarn und für den<br />

stochastischen Ansatz 3 zusätzliche Kandidaten.<br />

Komplexität: O(n²)<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 85


Nichtlineare Dimensionsreduktion – Der Isomap Algorithmus<br />

●<br />

Wie wir gerade beim MDS gesehen haben konzentrieren sich die meisten Algorithmen auf<br />

die Optimierung lokaler Distanzunterschiede. Dabei wird<br />

– zum einen häufig die grobe Struktur komplett außer Acht gelassen bzw. nicht korrekt<br />

dargestellt und<br />

– zum anderen enthalten paarweise Distanzen zumeist keine Information darüber, ob<br />

Punkte wirklich benachbart sind, oder ob sie etwa durch „leeren Raum“ verbunden<br />

sind.<br />

[Tenenbaum 2000]<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 86


Nichtlineare Dimensionsreduktion – Der Isomap Algorithmus<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 87


Nichtlineare Dimensionsreduktion – Der Isomap Algorithmus<br />

(B) Isomap applied to N = 1000<br />

handwritten „2“s from the MNIST<br />

database (40). The two most significant<br />

dimensions in the Isomap embedding,<br />

shown here, articulate the major features<br />

of the „2“: bottom loop (x axis) and top<br />

arch ( y axis).<br />

Fig. 1. (A) A canonical dimensionality reduction<br />

problem from visual perception. The input<br />

consists of a sequence of 4096-dimensional<br />

vectors, representing the brightness values of 64<br />

pixel by 64 pixel images of a face rendered with<br />

different poses and lighting directions. Applied to<br />

N = 698 raw images, Isomap (K = 6) learns a<br />

three-dimensional embedding of the data's<br />

intrinsic geometric structure.<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 88


Nichtlineare Dimensionsreduktion – Der Isomap Algorithmus<br />

Fig. 4. Interpolations along straight lines<br />

in the Isomap coordinate space<br />

(analogous to the blue line in Fig. 3C)<br />

implement perceptually natural but<br />

highly nonlinear „morphs“ of the<br />

corresponding high-dimensional<br />

observations (43) by transforming them<br />

approximately along geodesic paths<br />

(analogous to the solid curve in Fig. 3A).<br />

(A) Interpolations in a three-dimensional<br />

embedding of face images. (B)<br />

Interpolations in a fourdimensional<br />

embedding of hand images (20) appear<br />

as natural hand movements when<br />

viewed in quick succession, even<br />

though no such motions occurred in the<br />

observed data. (C) Interpolations in a<br />

six-dimensional embedding of<br />

handwritten „2“s preserve continuity not<br />

only in the visual features of loop and<br />

arch articulation, but also in the implied<br />

pen trajectories, which are the true<br />

degrees of freedom underlying those<br />

appearances.<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 89


Inhaltsverzeichnis<br />

7. Multivariate <strong>Daten</strong><br />

1. Wo treten multivariate <strong>Daten</strong> auf?<br />

2. Kombinierte Visualisierungstechniken<br />

3. Merkmalsextraktion<br />

4. Interaktive Techniken<br />

1. Grundidee<br />

2. Direkte Darstellung des Attributraums<br />

3. Projektionstechniken<br />

1. Dimensionsreduktion<br />

1. Definition<br />

2. Lineare Verfahren (PCA)<br />

3. Nichtlineare Verfahren (MDS, Isomap)<br />

2. Validierung<br />

3. Anwendungen in der wiss. Visualisierung<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 90


Intrinsische Dimension<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Bei den bisherigen Verfahren wurde immer eine Zieldimension<br />

vorgegeben. Bisher haben wir uns jedoch keine<br />

Gedanken gemacht, ob diese Zieldimension sinnvoll ist und<br />

wie groß der Fehler ist, der durch die Abbildung entsteht.<br />

Die intrinsische Dimension einer hochdim. Punktwolke<br />

gibt Aufschluss darüber welche Wahl für die<br />

niederdimensionale Mannigfaltigkeit sinnvoll ist. Bisher gibt<br />

es jedoch kein Verfahren um sie explizit zu berechnen.<br />

Aufschluss kann zum Beispiel ein Fehlerdiagramm geben.<br />

●<br />

Beispiel: Gemessen wurden verschiedenen Oberflächenmaterialien<br />

in der Graphik. [Matusik et al. 2003]<br />

Der Graph zeigt die Eigenwerte der PCA. Man kann<br />

hier recht gut ablesen, welche Komponenten besonders<br />

wichtig sind.<br />

Benutzt man die ersten 45 Hauptkomponenten ergibt<br />

sich ein Rekonstruktionsfehler <strong>von</strong> < 1%.<br />

Der 45D Raum umfasst allerdings auch Beschreibungen <strong>von</strong> Materialien, die<br />

physikalisch nicht möglich sind.<br />

91


Intrinsische Dimension<br />

●<br />

●<br />

Eine ähnliche <strong>Analyse</strong> kann auch auf nichtlineare<br />

Abbildungen angewendet werden. Als Gütekriterium nimmt<br />

man hier z.B. verwenden:<br />

– Rekonstruktionsfehler<br />

– Nichterklärte Varianz<br />

Das obere Bild zeigt die Fehlerraten für eine nichtlineare<br />

MDS des <strong>Daten</strong>satz Oberflächenmaterial-<strong>Daten</strong>satzes (letzte<br />

Folie).<br />

●<br />

Man sieht das in diesem Fall 10<br />

Dimensionen reichen, um die<br />

<strong>Daten</strong> angemessen zu beschreiben,<br />

der Fehler danach<br />

also kaum noch verbessert wird.<br />

(PCA brauchte 45)<br />

●<br />

Im unteren Bild wird die nichterklärte<br />

Varianz genutzt, um die<br />

intrinsische Dimension im<br />

Handschriften-<strong>Daten</strong>satz zu<br />

finden [Tenenbaum 2000].<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 92


Inhaltsverzeichnis<br />

7. Multivariate <strong>Daten</strong><br />

1. Wo treten multivariate <strong>Daten</strong> auf?<br />

2. Kombinierte Visualisierungstechniken<br />

3. Merkmalsextraktion<br />

4. Interaktive Techniken<br />

1. Grundidee<br />

2. Direkte Darstellung des Attributraums<br />

3. Projektionstechniken<br />

1. Dimensionsreduktion<br />

1. Definition<br />

2. Lineare Verfahren (PCA)<br />

3. Nichtlineare Verfahren (MDS, Isomap)<br />

2. Validierung<br />

3. Anwendungen in der wiss. Visualisierung<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 93


Dimensionsreduktion in der Wiss. Visualisierung<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Die meisten Anwendungen, die wir uns bisher angesehen haben, haben keinen inherenten<br />

räumlichen Bezug – die Anordnung der <strong>Daten</strong>punkte ist oft beliebig, da jedes eine<br />

individuelle Entität beschreibt.<br />

Bei wissenschaftlichen <strong>Daten</strong> gibt es neben den hochdimensionalen Attributvektoren pro<br />

<strong>Daten</strong>punkt noch die ausgezeichnete räumliche Position.<br />

Wir benötigen also wieder Verfahren, die die hochdimensionalen projizierten <strong>Daten</strong> mit<br />

der räumlichen Information verknüpfen.<br />

Hier bieten sich an:<br />

– Farbkodierung entsprechend der ursprünglichen Attribute<br />

– Brushing<br />

– Linking<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 94


Zusätzliche Information in Projizierten <strong>Daten</strong><br />

●<br />

●<br />

●<br />

Nichtlineare Dimensionsreduktionsverfahren haben das<br />

Problem, dass die Achsen oft keine sinnvolle Bedeutung<br />

mehr haben. Um die Punktwolke mit den ursprünglichen<br />

<strong>Daten</strong> verknüpfen zu können, hilft es sie entsprechend<br />

der ursprünglichen Variablen einfärben zu können.<br />

Eine weitere Hilfreiche Technik ist das Brushing&Linking<br />

mit verschiedenen Farben.<br />

Hilfreich sind auch Zusatzinformationen für ausgewählte<br />

<strong>Daten</strong>, etwa der Wertebereich, Mittelwert und Varianz.<br />

Druck<br />

|Geschwindigkeit|<br />

Brushing & Linking<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 95


Topologische Landschaften<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 96


Topologische Landschaften<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 97


Topologische Landschaften<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 98


Topologische Landschaften<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 99


Topologische Landschaften<br />

Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 100


Literatur<br />

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Graphics (SCCG 2009), 2009.<br />

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Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 101


Literatur<br />

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Vis Natur und Technik – 6. Multivariate <strong>Daten</strong> 102

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