VertriebspartNer poteNzialorieNtiert bewerteN - insalcon
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whitepaper<br />
VertriebsPARTNER<br />
potenzialorientiert<br />
bewerten
VertriebsPARTNER<br />
potenzialorientiert<br />
bewerten<br />
Um ihren Partnervertrieb gezielt zu<br />
steuern, müssen Unternehmen wissen,<br />
welche Geschäftsbeziehungen lukrative<br />
Erträge versprechen. In der Praxis ist das<br />
Umsatzpotenzial der Vertriebspartner<br />
aber oft unbekannt.<br />
Viele Hersteller kennen den historischen<br />
Umsatz ihrer Vertriebspartner, nicht<br />
jedoch deren Umsatzpotenzial für das<br />
eigene Geschäft. Deswegen neigen die<br />
Partnerverantwortlichen in den Vertriebsund<br />
Marketingabteilungen oft dazu, ihre<br />
Investitionen in Vertriebspartnerschaften<br />
nicht rational zu treffen, sondern basierend<br />
auf den Erfolgen in der Vergangenheit. Diese<br />
decken sich aber nicht immer mit dem<br />
zukunftsorientierten Umsatzpotenzial des<br />
Vertriebspartners.<br />
Zentraler Ausgangspunkt eines<br />
effektiven Partnervertriebs ist deswegen<br />
die potenzialorientierte Analyse der<br />
Vertriebspartner. Dazu werden potenzielle<br />
und bestehende Vertriebspartner auf<br />
ihren möglichen Beitrag zur Zielerreichung<br />
des Unternehmens bewertet. Die Partner<br />
werden dann Segmenten zugeordnet, nach<br />
denen sich die Kommunikationsintensität<br />
und -inhalte ausrichten. So lässt sich mit<br />
guter Segmentierung bei gleichem Budget<br />
das Kampagnenergebnis verdoppeln.<br />
Insbesondere Hersteller mit hohen<br />
Partnerzahlen sollten deswegen das<br />
Potenzial eines jeden Händlers genau<br />
bewertet.<br />
Der Blick nach vorn<br />
Die Potentialbewertung von<br />
Vertriebspartnern basiert auf der Erkenntnis,<br />
dass Vertriebspartnerschaften aus dem<br />
Blickwinkel des obersten Unternehmensziels<br />
– der Gewinnmaximierung – betrachtet<br />
werden müssen. Während die klassische<br />
ABC-Analyse eine Bewertung und Einteilung<br />
der Vertriebspartner entsprechend ihrer<br />
in der Vergangenheit getätigten Umsätze<br />
vorsieht, liefert die Potenzialanalyse<br />
zukunftsorientierte Erfolgsgrößen, die auch<br />
als Steuerungsgrößen relevant sind.<br />
So kann beispielsweise für einen<br />
Vertriebspartner ein großes Umsatzpotenzial<br />
ermittelt werden, auch wenn er in der<br />
Vergangenheit nur geringe Umsätze für<br />
den Hersteller generiert hat und sich<br />
deswegen in der untersten Programmstufe<br />
High<br />
Umsatzpotenzial<br />
Partnerkategorie<br />
befindet (siehe Abbildung 1). Im Gegenzug<br />
verlieren die sogenannten „One Hit<br />
Wonders“ ihre Attraktivität. Das sind meist<br />
potenzialschwache Vertriebspartner,<br />
die durch einen großen Auftrag in der<br />
Umsatzstatistik nach oben schießen – und in<br />
den Folgejahren in der Bedeutungslosigkeit<br />
verschwinden.<br />
Das Partnerpotential<br />
Für die objektive Bewertung des<br />
Partnerpotenzials sollte ein Kriterienkatalog<br />
herangezogen werden, der vollkommen<br />
losgelöst von den in der Vergangenheit<br />
erzielten Umsätzen, Deckungsbeiträgen<br />
oder Gewinnen ist. Eine Einschätzung des<br />
Potentials kann beispielsweise aufgrund<br />
des Partnerstatus bei Wettbewerbern<br />
und Komplementäranbieteren, der Anzahl<br />
relevanter Mitarbeiter und Bestandskunden<br />
sowie weiterer Potenzialdaten erfolgen.<br />
Partnerstufe<br />
Gold<br />
Silber<br />
Bronze<br />
Low<br />
Historischer Umsatz<br />
High<br />
Abbildung 1: Identifizierung von potenzialträchtigen Vertriebspartnern<br />
VERTRIEBSPARTNER POTENZIALORIENTIERT BEWERTEN | 02
VertriebsPARTNER<br />
potenzialorientiert<br />
bewerten<br />
Dabei ist es ratsam, die Bewertung der<br />
einzelnen Kriterien zu gewichten und in<br />
einen Index zu überführen. Die einzelnen<br />
Vertriebspartnerschaften können so<br />
hinsichtlich ihres Potentials in eine Rangreihe<br />
gebracht und direkt miteinander verglichen<br />
werden. Darüber hinaus können aus der<br />
Gesamtheit der Händler Gruppen gebildet<br />
werden, die hinsichtlich ihres Potenzials für<br />
den Hersteller homogen sind, so dass eine<br />
differenziertere Marktbearbeitung möglich<br />
wird. (siehe Abbildung 2).<br />
Zweistufige Vorgehensweise<br />
Da eine detaillierte Potenzialanalyse<br />
der Vertriebspartner mit hohen Kosten<br />
verbunden ist, hat sich in der Praxis eine<br />
zweistufige Vorgehensweise bewährt.<br />
Dabei wird in einem ersten Schritt eine<br />
kostengünstige Potenzialschnellbewertung<br />
der Vertriebspartner durchgeführt, die im<br />
Rahmen eines Desktop-Researchs erfolgt.<br />
Um eine erste Einschätzung abgeben zu<br />
können, genügen häufig einige wenige,<br />
dafür aber trennscharfe Variablen, die<br />
im Internet leicht zu recherchieren sind<br />
(Partner-Website, XING etc.). Erste<br />
Indikationen zur Potentialeinschätzung<br />
können beispielsweise die Mitarbeiteranzahl,<br />
relevante Partnerschaften mit<br />
Wettbewerbern und Komplementäranbietern<br />
sowie der Web-Auftritt des<br />
Vertriebspartners sein.<br />
In einem zweiten Schritt erfolgt dann eine<br />
detailliertere Analyse derjenigen Partner, die<br />
in der Schnellbewertung als ausreichend<br />
potenzialträchtig eingestuft wurden. Eine<br />
solche Detailanalyse erfolgt entweder im<br />
Rahmen einer telefonischen Befragung<br />
oder im persönlichen Kontakt mit dem<br />
TOTAL SELLING POTENZIAL<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
HIGH<br />
(A-Partner)<br />
MEDIUM<br />
(B-Partner)<br />
LOW<br />
(C-Partner)<br />
NO<br />
(D-Partner)<br />
Abbildung 2: Potenzialorientierte Segmentierung von Vertriebspartnern<br />
jeweils zuständigen Partner Account<br />
Manager. Dadurch kann vermieden<br />
werden, dass knappe Ressourcen in<br />
Vertriebspartner gelenkt werden, die schon<br />
bei oberflächlicher Betrachtung über kein<br />
ausreichendes Umsatzpotential verfügen.<br />
Die Partner entwickeln<br />
Partnerpotentialanalysen zeigen deutlich,<br />
welches Erfolgspotenzial die einzelnen<br />
Bestandspartner für einen Hersteller haben.<br />
In Verbindung mit historischen Erfolgsgrößen<br />
oder Verhaltensweisen können nun<br />
konkrete Aussagen über das Ausmaß<br />
und die Inhalte der Partnerbindungs- und<br />
Partnersteuerungsmaßnahmen für einzelne<br />
Partnersegmente getroffen werden.<br />
»Rennpferd«<br />
Hohes Umsatzpotenzial<br />
Potenzieller Gold-Partner<br />
»Arbeitspferd«<br />
Überdurchschnittliches Umsatzpotenzial<br />
Potenzieller Silber-Partner<br />
»Lahmes Pferd«<br />
Unterdurchschnittliches Umsatzpotenzial<br />
Potenzieller Bronze-Partner<br />
»Totes Pferd«<br />
Kein oder sehr geringes Umsatzpotenzial<br />
Registrierter Partner oder Vertragskündigung<br />
= Punktewerte, die in der Praxis i.d.R. nicht<br />
erreicht werden.<br />
Das Ziel dabei ist, jede sinnvolle<br />
Partnerbeziehung zu festigen und brach<br />
liegende Potenziale auszuschöpfen. Dabei<br />
orientieren sich die Maßnahmen vor allem<br />
an zwei Fragen: »Was darf in die Beziehung<br />
mit dem jeweiligen Partner investiert<br />
werden, ohne dabei dessen Profitabilität<br />
zu gefährden?« und »Welche Services und<br />
Angebote muss er erhalten, um ihm einen<br />
Mehrwert zu bieten und dadurch einen<br />
Wettbewerbsvorteil zu erzielen?«.<br />
Ein typisches Beispiel sind die<br />
sogenannten »Schlafenden Riesen«. Das<br />
sind Vertriebspartner mit einem hohen<br />
Umsatzpotenzial, aber nur geringem<br />
historischen Umsatz. Oftmals sind das die<br />
Top-Partner der Wettbewerber, die sich<br />
VERTRIEBSPARTNER POTENZIALORIENTIERT BEWERTEN | 03
VertriebsPARTNER<br />
potenzialorientiert<br />
bewerten<br />
im eigenen Partnerprogramm aber nur auf<br />
der untersten Programmstufe befinden.<br />
Gelingt es, diese zu identifizieren und durch<br />
gezielte Maßnahmen zu mehr Engagement<br />
zu aktivieren, können die Umsätze spürbar<br />
gesteigert werden.<br />
Deswegen sollte insbesondere in Branchen<br />
mit hohen Partnerzahlen jeder Händler<br />
genau bewertet werden. Dabei gilt: Je<br />
inhomogener die Partnerlandschaft und je<br />
mehr Vertriebspartner ein Unternehmen<br />
hat, desto mehr lohnt sich die Analyse<br />
des Partnerpotenzials. Mit einer sinnvollen<br />
Segmentierung lassen sich so bei gleichem<br />
Budget die Ergebnisse im Partnervertrieb<br />
und Partnermarketing spürbar steigern.<br />
Ihre nächsten Schritte<br />
Sie haben in diesem Whitepaper wichtige<br />
Informationen über die potenzialorientierte<br />
Bewertung von Vertriebspartnern erhalten<br />
und erkennen jetzt, dass Sie damit Ihren<br />
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VERTRIEBSPARTNER POTENZIALORIENTIERT BEWERTEN | 04