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Enthalpie der Luft

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3.3.5 Energiebilanz bei <strong>der</strong> Mischung feuchter <strong>Luft</strong><br />

Bezugsgröße: Masse <strong>der</strong> trockenen <strong>Luft</strong> m L<br />

Beladung:<br />

Auf die Masse <strong>der</strong> <strong>Luft</strong> bezogene <strong>Enthalpie</strong><br />

<strong>Enthalpie</strong>nullpunkt von <strong>Luft</strong> und Wasser am Tripelpunkt des siedenden<br />

Wassers T=T tr = 273,16 K:<br />

<strong>Enthalpie</strong> <strong>der</strong> <strong>Luft</strong> (Annahme: ideales Gas mit konst. spezifischen Wärmen)<br />

3.3-46


<strong>Enthalpie</strong> des Wasserdampfes<br />

(wie <strong>Luft</strong> als ideales Gas mit konstanter<br />

spezifischer Wärme behandelt)<br />

<strong>Enthalpie</strong> des flüssigen Wassers (ideale Flüssigkeit, v dp-Anteil vernachlässigt)<br />

mit<br />

3.3-47


<strong>Enthalpie</strong> des Wasserdampfes<br />

(wie <strong>Luft</strong> als ideales Gas mit konstanter spezifischer Wärme behandelt)<br />

<strong>Enthalpie</strong> des flüssigen Wassers (ideale Flüssigkeit, vdp vernachlässsigt)<br />

Festlegung:<br />

3.3-47


Ungesättigte feuchte <strong>Luft</strong> *) : x < x s (T)<br />

Gemisch idealer Gase (kein flüssiges Wasser o<strong>der</strong> Eis im <strong>Luft</strong>strom)<br />

Gesättigte feuchte <strong>Luft</strong> im Gleichgewicht: x ≥ x s (T),<br />

mit überschüssigem flüssigen Wasser, x - x s (T), als Flüssigkeit im <strong>Luft</strong>strom<br />

mitgeführt (kein Eis vorhanden):<br />

*)<br />

vergl. 2.4-2:<br />

3.3-48


Beispiel: Adiabate Mischung zweier Ströme feuchter <strong>Luft</strong><br />

Massenbilanz trockener <strong>Luft</strong><br />

Massenbilanz Wasserdampf<br />

3.3-49


Energiebilanz (vernachlässigte kinetische und potentielle Energien)<br />

1. Hauptsatz:<br />

3.3-50


Verhältnis <strong>der</strong> Massenströme<br />

Die Formel stellt Mischungsgeraden im<br />

h 1+x ,x-Diagramm dar.<br />

3.3-51


Der Mischpunkt M 12 zweier Stoffströme<br />

1 und 2 ungesättigter <strong>Luft</strong> liegt auf <strong>der</strong><br />

im Verhältnis <strong>der</strong> Massenströme<br />

geteilten Verbindungsgerade zwischen<br />

den Zustandspunkten <strong>der</strong> Stoffströme.<br />

Bei <strong>der</strong> Mischung zweier Stoffströme 3<br />

und 4 in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Sättigungslinie ϕ = 1<br />

kann <strong>der</strong> Mischpunkt M 34 wegen <strong>der</strong><br />

Krümmung <strong>der</strong> Sättigungslinie im<br />

Nebelgebiet liegen. Z.B. Atemluft 3 mit<br />

kalter Umgebungsluft 4 im Winter.<br />

3.3-52


Abkühlung bzw. Erwärmung von<br />

feuchter <strong>Luft</strong> konstanter Beladung<br />

Abkühlung kann zur Nebelbildung führen,<br />

Erwärmung zur Auflösung vorhandenen<br />

Nebels.<br />

Zuzuführende Wärme:<br />

3.3-53


Beispiel: Stationärer Trocknungsprozess in Ziegelei<br />

Massenstrom Formlinge:<br />

Massenanteil Wasser darin: Y e<br />

= 21 %<br />

Massenstrom trockene <strong>Luft</strong>:<br />

Wasserbeladung <strong>der</strong> <strong>Luft</strong>:<br />

Wasseranteil in Formlingen soll auf Y a<br />

= 1 % reduziert werden Rohlinge<br />

Welches ist die Wasserbeladung x a<br />

<strong>der</strong> <strong>Luft</strong> am Austritt?<br />

3.3-54


Lösung:<br />

Massenbilanz <strong>der</strong> Trockensubstanz <strong>der</strong> Ziegel:<br />

Gesamtmassenbilanz:<br />

3.3-55


Welche Temperatur muss die beladene <strong>Luft</strong> am Austritt mindestens haben, damit die<br />

gefor<strong>der</strong>te Wassermenge durch die <strong>Luft</strong> überhaupt aufgenommen werden kann?<br />

Lösung: Das Wasseraufnahmevermögen <strong>der</strong> <strong>Luft</strong> ist durch die maximale relative<br />

Feuchte von 100 %, ϕ = 100%, begrenzt. Der Partialdruck des Wassers in <strong>der</strong><br />

<strong>Luft</strong> erreicht dann am Austritt gerade den Sättigungsdruck, <strong>der</strong> näherungsweise<br />

als identisch mit dem Dampfdruck von reinem Wasser bei <strong>der</strong> betreffenden<br />

Temperatur angesetzt wird.<br />

Aus<br />

folgt<br />

Aus <strong>der</strong> Wasserdampftafel liest man die Temperatur ab:<br />

3.3-56


3.4 Instationäre Prozesse<br />

Massenbilanz und Erster Hauptsatz für instationäre Fließprozesse<br />

mit .<br />

Integriert zwischen und (Zustand 1 und 2)<br />

3.4-1


Beispiel: Instationärer Füllvorgang aus einer Versorgungsleitung<br />

Ein adiabates, senkrecht stehendes Zylin<strong>der</strong>-Kolben-System<br />

enthält anfänglich eine Masse m 1<br />

an Wasser im<br />

Zweiphasengleichgewicht beim Druck p 1<br />

.<br />

Aus einer Versorgungsleitung wird zum Befüllen<br />

Überhitzter Dampf vom Zustand p r<br />

, T r<br />

über ein Ventil in<br />

das System einströmen gelassen bis die Wasserfüllung<br />

gerade als Sattdampf vorliegt.<br />

Geg.: m 1<br />

= 10 kg , m 1<br />

’ = 8 kg , p 1<br />

= 300 kPa ,<br />

p r<br />

= 0,5 MPa , ϑ r<br />

= 350 o C<br />

Ges.: die Endtemperatur T 2<br />

im Zylin<strong>der</strong> und<br />

die eingefüllte Masse Δm an Wasser<br />

3.4-2


Der Vorgang läuft bei konstantem Druck ab, da Kolbengewicht und Umgebungsdruck<br />

konstant bleiben.<br />

Nach dem Einfüllen soll Sattdampf vorliegen: x = 1<br />

Mit dem Druck ist daher die Temperatur als Siedetemperatur<br />

im Zustand 2 aus <strong>der</strong> Dampftafel bestimmbar.<br />

Abgelesen: x 2<br />

= 1, p 2<br />

= 300 kPa →ϑ 2<br />

= 133,6 o C<br />

Energiebilanz am offenen System<br />

integriert<br />

Energieinhalt <strong>der</strong> Masse im Behälter (da Behälter ruht,<br />

potentielle Energie vernachlässigt: e ≅ u)<br />

3.4-3


Die <strong>Enthalpie</strong> h r<br />

in <strong>der</strong> Referenzleitung ist konstant, kinetische und potentielle Energien<br />

<strong>der</strong> eintretenden Masse werden vernachlässigt<br />

Volumenän<strong>der</strong>ungsarbeit<br />

Daher<br />

o<strong>der</strong><br />

Der Vorgang läuft bei konstantem Druck, daher än<strong>der</strong>t sich die <strong>Enthalpie</strong> im System!<br />

3.4-4


Stoffwerte im Zustand 1:<br />

Stoffwerte im Zustand 2:<br />

Stoffwerte in <strong>der</strong> Versorgungsleitung<br />

3.4-5


3.5. Quasistatische Zustandsän<strong>der</strong>ungen in geschlossenen Systemen<br />

Quasistatische Zustandsän<strong>der</strong>ungen können als eine Folge von<br />

Gleichgewichtszuständen angesehen werden.<br />

Mit dieser Voraussetzung gilt:<br />

Der innere Zustand des Systems kann durch zwei unabhängige Zustandsgrößen<br />

vollständig beschrieben werden.<br />

Dann gilt nach dem 1. Hauptsatz für die Zustandsän<strong>der</strong>ungen:<br />

Irreversibel:<br />

Reversibel: quasistatische und verlustlose Prozessführung<br />

3.5-1


Quasistatische Zustandsän<strong>der</strong>ungen bei konstantem Volumen<br />

Annahme:<br />

Isochore:<br />

Vereinfachung ideales Gas:<br />

3.5-2


Quasistatische Zustandsän<strong>der</strong>ungen bei konstantem Druck (isobar)<br />

Annahme:<br />

Isobare:<br />

Vereinfachung ideales Gas:<br />

Volumenän<strong>der</strong>ungsarbeit:<br />

3.5-3


Quasistatische Zustandsän<strong>der</strong>ungen bei konstantem pv ,<br />

bzw. bei konstanter Temperatur für ein ideales Gas (isotherm)<br />

Annahmen:<br />

Vereinfachung ideales Gas:<br />

Isotherme<br />

kalorische Zustandsgleichung<br />

3.5-4


Adiabate und reibungsfreie Zustandsän<strong>der</strong>ung mit<br />

Adiabat und reibungsfrei (isentrop, vergl. 5.2-21):<br />

Nach dem 1. Hauptsatz folgt:<br />

Isentropenbeziehung<br />

o<strong>der</strong><br />

mit dem Isentropenexponenten k, für den sich<br />

folgende Darstellung ableiten lässt:<br />

Für die Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> inneren Energie o<strong>der</strong> die Volumenän<strong>der</strong>ungsarbeit ergibt sich<br />

damit:<br />

3.5-5


Für ein ideales Gas gilt mit <strong>der</strong> thermischen Zustandsgleichung<br />

für den Isentropenexponenten folgen<strong>der</strong> Zusammenhang:<br />

Der Isentropenexponent k ist beim idealen Gas mit dem Verhältnis <strong>der</strong><br />

spezifischen Wärmen κ identisch.<br />

Isentropenbeziehung für ideale Gase mit konstanten spezifischen Wärmen:<br />

Isentrope Zustandsän<strong>der</strong>ung bei idealen Gasen mit konstanten spezifischen<br />

Wärmen:<br />

o<strong>der</strong><br />

3.5-6


Polytrope:<br />

Beschreibung durch:<br />

Damit lässt sich <strong>der</strong> Polytropenexponent darstellen:<br />

Polytropenbeziehung:<br />

o<strong>der</strong><br />

Analog zur isentropen Zustandsän<strong>der</strong>ung ergibt sich für die Volumenän<strong>der</strong>ungsarbeit:<br />

3.5-7


Für ein ideales Gas kann mit <strong>der</strong> Zustandsgleichung wie<strong>der</strong> auf das<br />

Temperaturverhältnis geschlossen werden:<br />

Polytropenbeziehung für ideale Gase:<br />

o<strong>der</strong><br />

Für die Volumenän<strong>der</strong>ungsarbeit eines idealen Gases ergibt sich:<br />

3.5-8


Mit dem Polytropenexponenten können die verschiedenen quasistatischen<br />

Zustandsän<strong>der</strong>ungen zusammengefasst werden.<br />

*)<br />

für ideale Gase gilt:<br />

3.5-9


Polytrope ist nützlich zur Beschreibung verlustbehafteter, irreversibler Prozesse<br />

1. Hauptsatz:<br />

Für ideales Gas mit konst. spez. Wärmen:<br />

Beispielsweise:<br />

Zur Modellierung von Zustandsän<strong>der</strong>ung mit Reibung und Wärmeverlusten, die die<br />

Reibungswärme überwiegen:<br />

Typischer Wert:<br />

3.5-10


3.6 Kreisprozesse<br />

Definition:<br />

Än<strong>der</strong>t ein System seinen Zustand so, dass es von<br />

einem Anfangszustand 1 über Zwischenzustände<br />

wie<strong>der</strong> in den Anfangszustand zurückkehrt 2=1,<br />

so hat das System einen Kreisprozess durchlaufen.<br />

Für jede Zustandsgröße ζ = f(ζ i ,ζ j ) gilt dann:<br />

Es gilt auch umgekehrt:<br />

Verschwindet das Umlaufintegral<br />

Beispiele für thermische Zustandsgrößen:<br />

Beispiele für kalorische Zustandsgrößen:<br />

, so ist die Größe ζ eine Zustandsgröße.<br />

Druck, Volumen, Temperatur<br />

Innere Energie, <strong>Enthalpie</strong>,<br />

spezifische Wärmekapazitäten, Entropie (Kap. 5)<br />

3.6-1


Darstellung von Kreisprozessen mit quasistatischen Zustandsän<strong>der</strong>ungen<br />

rechtslaufen<strong>der</strong> Kreisprozesse<br />

linkslaufen<strong>der</strong> Kreisprozess<br />

(Arbeit wird an die Umgebung abgegeben) (Arbeit wird von <strong>der</strong> Umgebung zugeführt)<br />

Die Umlaufintegrale verschwinden jeweils nicht.<br />

Die Volumenän<strong>der</strong>ungsarbeit ist damit keine Zustandsgröße son<strong>der</strong>n eine Prozessgröße!<br />

3.6-2


Bemerkung:<br />

Genauso wie die Volumenän<strong>der</strong>ungsarbeit ist auch die bei einem Prozess zugeführte Wärme<br />

keine Zustandsgröße, son<strong>der</strong>n vom Prozessverlauf abhängig.<br />

Zustandgrößen ζ besitzen ein vollständiges Differential: dζ<br />

Zum Beispiel: Volumen V: dV , Druck p: dp , innere Energie U: dU<br />

Wärme Q und Volumenän<strong>der</strong>ungsarbeit W V besitzen kein vollständiges Differential.<br />

Wir schreiben deshalb: δQ und δW V = - p dV<br />

In differentieller Form lautet deswegen <strong>der</strong> erste Hauptsatz:<br />

Im Übrigen drückt sich diese Unterscheidung zwischen Prozess- und Zustandsgräßen auch in<br />

<strong>der</strong> Indizierung bei <strong>der</strong> integralen Schreibweise aus:<br />

(Ein Q 2<br />

-Q 1<br />

etc. wäre unsinnig, ebenso wie etwa ein U 12<br />

!)<br />

3.6-3


Beispiel: Dampfkraftanlage<br />

1. Hauptsatz für stationäre offene Systeme<br />

(stationärer Fließprozess)<br />

0 – 1, Speisepumpe:<br />

1 – 2, Dampferzeuger:<br />

2 – 3, Turbine:<br />

3 – 0, Kondensator:<br />

Insgesamt:<br />

aber:<br />

3.6-4


Technische Arbeit:<br />

(rechtslaufen<strong>der</strong> Prozess)<br />

In einem Kreisprozess ist die insgesamt abgegebene technische Arbeit gleich <strong>der</strong><br />

Differenz <strong>der</strong> zugeführten minus <strong>der</strong> abgegebenen Wärme.<br />

Thermischer Wirkungsgrad<br />

Definition des Wirkungsgrades allgemein: Nutzen / Aufwand<br />

hier:<br />

abgegebene technische Arbeit / zugeführte Wärme<br />

3.6-5

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