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regjo Südostniedersachsen - Heft VI 2012 - Was ist Freiheit?

regjo ist DAS Regional-Journal aus dem Herzen der Region für Südostniedersachsen regjo erscheint sechs mal jährlich in den Städten Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg sowie in den Landkreisen Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine und Wolfenbüttel. regjo wendet sich an alle Menschen, die in Südostniedersachsen leben, arbeiten, oder sich für die Region interessieren. regjo landet direkt auf den Schreibtischen der Entscheider in Südostniedersachsen, aber auch in den Business-Lounges mehrerer Flughäfen im Inland und im deutschsprachigen Ausland. regjo will die Menschen in Südostniedersachsen und Interessenten von außerhalb der Region für das Land zwischen Goslar und Gifhorn sowie zwischen Helmstedt und Peine begeistern. regjo • zeigt die wirtschaftliche Vielfalt der Region • gibt Überblick über den kulturellen Reichtum Südostniedersachsens • porträtiert die Vordenker der Region • stellt innovative Unternehmen, ihre Produkte und Dienstleistungen vor • berichtet über die Menschen in Südostniedersachsen, ihre Vorlieben und ihre liebenswerten Besonderheiten regjo schafft Identität und Zusammengehörigkeitsgefühl

regjo ist DAS Regional-Journal aus dem Herzen der Region für Südostniedersachsen

regjo erscheint sechs mal jährlich in den Städten Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg sowie in den Landkreisen Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine und Wolfenbüttel.

regjo wendet sich an alle Menschen, die in Südostniedersachsen leben, arbeiten, oder sich für die Region interessieren.

regjo landet direkt auf den Schreibtischen der Entscheider in Südostniedersachsen, aber auch in den Business-Lounges mehrerer Flughäfen im Inland und im deutschsprachigen Ausland.

regjo will die Menschen in Südostniedersachsen und Interessenten von außerhalb der Region für das Land zwischen Goslar und Gifhorn sowie zwischen Helmstedt und Peine begeistern.

regjo

• zeigt die wirtschaftliche Vielfalt der Region
• gibt Überblick über den kulturellen Reichtum Südostniedersachsens
• porträtiert die Vordenker der Region
• stellt innovative Unternehmen, ihre Produkte und Dienstleistungen vor
• berichtet über die Menschen in Südostniedersachsen, ihre Vorlieben und
ihre liebenswerten Besonderheiten

regjo schafft Identität und Zusammengehörigkeitsgefühl

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Das Regional-Journal für <strong>Südostniedersachsen</strong> 06.<strong>2012</strong> 5,00 €<br />

<strong>Was</strong> <strong>ist</strong><br />

<strong>Freiheit</strong>?


.<br />

Stahl aus Niedersachsen<br />

scheint ein gutes Karma<br />

zu haben.<br />

Foto: Thomas Knüppel<br />

Zumindest wird er immer wiedergeboren.<br />

<strong>Freiheit</strong><br />

– ein Begriff, dessen Bedeutung sich für<br />

jeden Menschen anders erschließt.<br />

Stahl gehört nicht zum alten Eisen. Er <strong>ist</strong><br />

ein ressourcenschonender Werkstoff, der immer<br />

wieder recycelt werden kann. Wie in unseren<br />

Werken in Peine und Salzgitter.<br />

www.innovatives.niedersachsen.de<br />

Sie kennen unsere Pferde. Erleben Sie unsere Stärken.<br />

Titelgrafik: Gerd Winner<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser, was<br />

für ein großes Wort: <strong>Freiheit</strong>.<br />

Ich verbinde damit viele unterschiedliche<br />

Erlebnisse und Eindrücke<br />

in meinem Leben, die ich aber zu diesem<br />

Zeitpunkt gar nicht als Ausdruck<br />

von <strong>Freiheit</strong> wahrgenommen habe. Die<br />

Zeit nach Abitur oder Studium, als alle<br />

Wege im Leben offen waren, erschien<br />

eher als Situation mit vielen Fragezeichen.<br />

Wo geht es hin? Und die Ruhe,<br />

die Entscheidung für Kinder und Berufstätigkeit<br />

als <strong>Freiheit</strong> wahrzunehmen,<br />

die blieb zwischen Windeln und<br />

Büro schnell auf der Strecke.<br />

Dagegen nehme ich andere <strong>Freiheit</strong>en<br />

ganz deutlich wahr: Wie anders<br />

war es doch, vor der Wiedervereinigung<br />

hier in der Region zu leben. Die <strong>Freiheit</strong><br />

endete für mich an der innerdeutschen<br />

Grenze, die Weiterfahrt nach Berlin<br />

war unglaublich bedrückend. Stehe<br />

ich heute an der ehemaligen Grenze,<br />

ob in Marienborn oder im Harz, habe<br />

ich das Gefühl, viel tiefer atmen zu<br />

können als damals. Dann spüre ich<br />

meine persönliche <strong>Freiheit</strong>: jetzt den<br />

nächsten Schritt gehen zu können,<br />

reisen zu können, wohin ich will. Auch<br />

mit viel Empathie kann ich mich nicht<br />

in Menschen hineinversetzen, die solche<br />

Grenzen für sinnvoll halten, die<br />

auch heute noch Grenzen zwischen<br />

Menschen, Religionen und Regionen<br />

errichten und erhalten.<br />

Dem bekannten Künstler Gerd<br />

Winner möchte ich für unser Titelmotiv<br />

danken. Für ihn <strong>ist</strong> es ein starkes<br />

<strong>Freiheit</strong>smotiv. Inwieweit es für Sie die<br />

<strong>Freiheit</strong> verkörpert, was für Sie <strong>Freiheit</strong><br />

bedeutet, wo Sie Ihre persönliche <strong>Freiheit</strong><br />

finden – darauf bin ich gespannt<br />

und freue mich auf Ihr Feedback<br />

Herzlichst Ihre<br />

Dr. Heike Steingaß<br />

::: h.steingass@<strong>regjo</strong>-son.de :::


ÜBERBLICK // 06.<strong>2012</strong> // 5<br />

28 62<br />

Titel:<br />

<strong>Freiheit</strong><br />

Religionsfreiheit,<br />

Entscheidungsfreiheit,<br />

Pressefreiheit und<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungsfreiheit - die<br />

Facetten der <strong>Freiheit</strong> sind<br />

vielfältig.<br />

48<br />

Region 06 – 11<br />

06 Durchblick: Loipenbauprojekte<br />

im Harz, Konsolidierung<br />

in Goslar, Bündnis für<br />

Chancengleichheit, beliebtes<br />

Stadtportal, Lernzentrum im<br />

Eintracht-Stadion, Pläne für<br />

Goslars Innenstadt.<br />

08 Magazin: Auszeichnungen,<br />

Solarpotenzialkataster für die<br />

Region, Wolfsburg wächst, soziale<br />

Projekte profitieren, Personalia.<br />

Unternehmen 18 – 27<br />

16 Mut zur Geschäftsidee:<br />

Pre<strong>ist</strong>räger der Wettbewerbe<br />

‚Idee‘ und ‚Promotion School‘<br />

ausgezeichnet.<br />

22 Hightech – leicht verständlich:<br />

Start-up-Unternehmen entwickelt<br />

einfach zu bedienende Software.<br />

24 Magazin: Neues aus der<br />

KreativRegion, Hybridlokomotive<br />

nimmt Fahrt auf, begehrte<br />

Ausbildungsabsolventen, neues<br />

Log<strong>ist</strong>ikzentrum, Fördermittel<br />

für Handwerksbetriebe,<br />

energiesparendes Werk, Fit-4-<br />

future-Lauf.<br />

Effizienz<br />

Klarheit in den Worten,<br />

Brauchbarkeit in den Sachen.<br />

Gottfried Wilhelm Leibniz<br />

<strong>regjo</strong> 01.2013 erscheint Anfang Februar.<br />

Titel 12 –16, 28 – 51<br />

12 Die <strong>Freiheit</strong> des Glaubens:<br />

Gespräch mit Vertretern<br />

unterschiedlicher Religionen zum<br />

Thema Religionsfreiheit.<br />

28 <strong>Freiheit</strong> – Grenzenlos und ohne<br />

Sorge: Gedanken zur <strong>Freiheit</strong>.<br />

32 <strong>Freiheit</strong> <strong>ist</strong>, mit Kindern<br />

beruflich durchzustarten:<br />

Frauen bringen Familie und<br />

Karriere unter einen Hut.<br />

36 Pressefreiheit – Theorie und<br />

Praxis: Blick über die deutschen<br />

Grenzen hinweg nach Rumänien.<br />

38 Frei von Vorurteilen: Die Charta<br />

der Vielfalt gibt Anregungen<br />

zum Zusammenleben und<br />

Zusammenarbeiten.<br />

40 Europaweit erfolgreich<br />

– Dienstle<strong>ist</strong>ungen<br />

ohne Grenzen: Deutsche<br />

Handwerksbetriebe werden im<br />

europäischen Ausland aktiv.<br />

42 Frei denken lernen: Neue<br />

Methoden für erfolgreicheres<br />

Arbeiten.<br />

44 Aufbruch zu neuen Ufern:<br />

Der Harz wirbt um junge und<br />

anspruchsvolle Besucher.<br />

48 Künstlers Sicht auf<br />

<strong>Freiheit</strong>ssymbole: Gerd Winners<br />

Gedanken und Projekte zum<br />

Thema <strong>Freiheit</strong>.<br />

50 Die Zukunft der <strong>Freiheit</strong>: Ein<br />

Kommentar von Zukunftsforscher<br />

Sven Gábor Jánszky.<br />

52 Magazin: Buchtipps zum Thema<br />

<strong>Freiheit</strong>, Hybridfahrzeuge im<br />

Flottenbetrieb.<br />

Impressum<br />

Herausgeber, Verlag & Redaktion<br />

<strong>regjo</strong> Verlag für regionales Marketing<br />

<strong>Südostniedersachsen</strong> GmbH<br />

Ekbertstraße 14, 38122 Braunschweig<br />

Telefon (0531) 80 92 98 0 oder 80 92 98 1<br />

Telefax (0531) 80 92 98 9<br />

www.<strong>regjo</strong>-son.de<br />

eMail redaktion@<strong>regjo</strong>-son.de<br />

Verlagsleitung und Chefredaktion<br />

Dr. Heike Steingaß (v. i. S. d. P.)<br />

Redaktion<br />

Beate Ziehres (bea)<br />

Autoren<br />

Ionot Budascu, Ulla Evers, Lara Gahlow,<br />

Andrea Hoferichter, Aida Ivan, Sven Gábor<br />

Jánszky, Harald Müller, Klaus Sievers,<br />

Martina Zingler<br />

Fotografie<br />

Frank Bierstedt, Thomas Knüppel, Marek<br />

Kruszewski, Werner Reichel, Stefan Sobotta<br />

Leben 56 – 66<br />

56 Einzigartige Lektionen:<br />

Experten bereichern den<br />

Unterricht in Schulen.<br />

58 Magazin: Wolfsburg feiert,<br />

Allianz für die Region entsteht,<br />

Leichtathleten kommen nach<br />

Braunschweig, Familien laufen<br />

für das Laufsparbuch.<br />

60 Freie Fahrt ins Kunstmuseum:<br />

Der Kunstbus fährt seit zehn<br />

Jahren nach Wolfsburg.<br />

Layout<br />

KARMA Kommunikationsdesign<br />

Porschestraße 47, 38440 Wolfsburg<br />

Telefon (05361) 89 99 77 7<br />

www.karma-web.de<br />

Lektorat<br />

Support, Bärbel Mäkeler, Braunschweig<br />

Druck<br />

NEEF + STUMME premium printing GmbH<br />

& Co. KG, Wittingen<br />

Anzeigenberatung<br />

Jörg Schäfer, Telefon (0531) 80 92 98 4,<br />

eMail j.schaefer@<strong>regjo</strong>-son.de<br />

Leserservice<br />

Daniela Hauser, Telefon (0531) 80 92 98 3,<br />

eMail leserservice@<strong>regjo</strong>-son.de<br />

62 Kultur: Kompakter<br />

Braunschweig-Reiseführer,<br />

Ausstellungen in der Städtischen<br />

Galerie Wolfsburg, in der<br />

Herzog August Bibliothek in<br />

Wolfenbüttel, im Phaeno<br />

und im Braunschweigischen<br />

Landesmuseum, ‚Der Hobbit‘ im<br />

Kino und Konstantn Wecker in<br />

der Stadthalle.<br />

66 <strong>Was</strong> verbindet Sie ...? Der<br />

Autor Axel Hacke.<br />

Partner<br />

Autohaus Wolfsburg GmbH & Co. KG,<br />

Bel Net GmbH, Braunschweigische<br />

Landessparkasse, Braunschweig Zukunft<br />

GmbH, Bundesakademie für kulturelle<br />

Bildung Wolfenbüttel e. V., Daimler AG<br />

Niederlassung Braunschweig, DIS AG<br />

Office & Management, Karma Kommunikationsdesign,<br />

Landkreis Gifhorn, Pompe<br />

Optic, projekt Region Braunschweig<br />

GmbH, Salzgitter AG, Schimmel<br />

Auswahlzentrum Braunschweig, Stadthalle<br />

Braunschweig Betriebsgesellschaft mbH,<br />

Technische Universität Braunschweig,<br />

Verena Scholz Radiologie, Volksbank eG<br />

Braunschweig Wolfsburg, Volkswagen<br />

Financial Services AG, Volkswagen Immobilien<br />

Service GmbH, WelfenAkademie<br />

Braunschweig, WIS Salzgitter GmbH, Wolfenbüttel<br />

Marketing & Tourismus Service<br />

GmbH, Wolfsburg AG, Zweckverband<br />

Großraum Braunschweig


DURCHBLICK // 06.<strong>2012</strong> // 7<br />

Foto: Rainer Dollichon<br />

Neue Loipenführung<br />

Rechtzeitig zum Winter wurde das zweite Loipenbauprojekt des Jahres<br />

im Nationalpark Harz am Goetheweg fertig gestellt und eröffnet. Die Loipe<br />

beginnt an der Nationalpark-Revierförsterei Torfhaus am Einstieg in den<br />

eigentlichen Wanderweg ‚Goetheweg‘ zum Brocken. Kernstück der Arbeiten<br />

war eine neue tragfähige Brücke am Abbe-Graben. Die bevorstehende<br />

Restaurierung des Grabens, eines Bestandteiles des Weltkulturerbes<br />

‚Oberharzer <strong>Was</strong>serwirtschaft‘ machte den Bau notwendig. Die Maßnahme<br />

bringt gleich mehrere Vorteile für alle Beteiligten: Zum einen wird damit<br />

eine Flächenberuhigung im Nationalpark erreicht, andererseits ergibt<br />

sich eine qualitative Verbesserung des Loipensystems, das damit besser<br />

spurbar wird. Mit der neuen Loipenführung können bisher immer wieder<br />

auftretende Schäden durch Schmelzwasser minimiert werden. ::: bea :::<br />

Goslar unterzeichnet<br />

‚Zukunftsvertrag‘<br />

Einer Pressemitteilung der Stadt Goslar<br />

zufolge haben Rat und Verwaltung<br />

der Stadt eine Entschuldung der<br />

Stadt in Höhe von fast 44 Millionen<br />

Euro erreicht. Der Haushalt sei<br />

nachhaltig konsolidiert, freiwillige<br />

Le<strong>ist</strong>ungen und die soziale Infrastruktur<br />

gesichert und die Stadt Goslar<br />

wieder auf sichere finanzielle Fundamente<br />

gestellt worden, heißt es weiter.<br />

Ein entsprechender ‚Zukunftsvertrag‘<br />

zwischen dem Land Niedersachsen<br />

und der Stadt Goslar wurde Ende<br />

November unterzeichnet. ::: bea :::<br />

Salzgitter <strong>ist</strong> Modellkommune<br />

Das regionale Bündnis für Chancengleichheit ‚Chefinnen SZ‘ hat in<br />

Salzgitter-Bad seine Arbeit aufgenommen. Ziel des Bündnisses <strong>ist</strong> es, in<br />

den Salzgitteraner Unternehmen mehr Frauen in Führungspositionen zu<br />

bringen. „Es <strong>ist</strong> die Bündelung aller Kompetenzen in Salzgitter, um dieses<br />

Ziel zu erreichen“, fasste Stadträtin Chr<strong>ist</strong>a Frenzel die Aufgabe der teilnehmenden<br />

zwölf Unternehmen und neun Bündnispartner zusammen. Die<br />

Stadt Salzgitter wurde vom Bundesfamilienmin<strong>ist</strong>erium unter 49 Städten<br />

und Landkreisen aus 14 Bundesländern als Teilnehmer des Projektes<br />

‚Mehr Frauen in Führungspositionen – Regionale Bündnisse für<br />

Chancengleichheit‘ als Modellkommune für Niedersachsen ausgewählt.<br />

Ein Organisationsteam erarbeitet nun Vorschläge für mehr Frauen- und<br />

Familienfreundlichkeit in den Unternehmen. ::: bea :::<br />

Stadtportal für<br />

Smartphones<br />

optimiert<br />

Salzgitter.de, die offizielle Internetseite der<br />

Stadt Salzgitter, gehört zu den besten und<br />

beliebtesten deutschen Stadtportalen. Die Internetsuchmaschine<br />

‚erfolgreich-suchen.de‘<br />

zeichnete den Internetauftritt im Jahr 2009<br />

als eine der besten deutschen Webseiten<br />

aus. Wie die Stadt Salzgitter mitteilt, kamen<br />

in Umfragen zum Internetauftritt fast nur<br />

positive Rückmeldungen. Besonders die übersichtliche<br />

Struktur von salzgitter.de sowie die<br />

Informationsvielfalt und die Aktualität der<br />

Internetseiten werden demzufolge regelmäßig<br />

gelobt. Die Besucherzahl erhöhe sich von<br />

Jahr zu Jahr. Nicht die hierarchischen Strukturen<br />

der Stadtverwaltung, sondern Themen<br />

und Inhalte stünden im Vordergrund, betonen<br />

Holger Posselt und Chr<strong>ist</strong>ine Flechner<br />

von der zuständigen Internetredaktion. Als<br />

me<strong>ist</strong>besuchte Salzgitteraner Internetadresse<br />

hat sich salzgitter.de auch für die Wirtschaft<br />

der Stadt als unverzichtbare Präsentationsplattform<br />

etabliert. So gibt das Online-Branchenbuch<br />

mit seinen mehr als 400 Einträgen<br />

Auskunft über die Salzgitteraner Anbieter<br />

von Waren und Dienstle<strong>ist</strong>ungen in vielen<br />

Branchen. Auf eine Neuerung können Posselt<br />

und Flechner bereits jetzt hinweisen: „Ab<br />

Ende <strong>2012</strong>/Anfang 2013 wird der beliebte<br />

Internetauftritt der Stadt auch optimiert<br />

auf Smartphones zu lesen sein.“ ::: bea :::<br />

Politische Bildung im<br />

Eintracht-Stadion<br />

Das Fanprojekt Braunschweig hat gemeinsam mit dem AWO<br />

Kreisverband Braunschweig ein Lernzentrum für politische<br />

Bildung unter dem Namen Fanhochschule Braunschweig<br />

eröffnet. Die Idee <strong>ist</strong>, die Fußballbege<strong>ist</strong>erung von Jugendlichen<br />

und den besonderen Lernort Stadion zu nutzen, um die<br />

‚Schüler‘ zur Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen<br />

Fragestellungen wie Diskriminierung oder Rassismus anzuregen<br />

und ihre soziale Kompetenz zu stärken. Die Kurse und<br />

Workshops zur politischen Bildung im Eintracht-Stadion<br />

richten sich hauptsächlich an Jugendliche der Klassenstufen<br />

7 bis 10, aber auch an junge Erwachsene. Die Robert-Bosch-<br />

Stiftung und die Bundesliga-Stiftung fördern das<br />

Lernzentrum Braunschweig mit insgesamt<br />

50.000 Euro. Darüber hinaus unterstützt<br />

die Volkswagen Bank das Projekt. ::: bea :::<br />

::: Weitere Informationen unter<br />

bosch-stiftung.de/lernzentren<br />

www.bundesliga-stiftung.de :::<br />

Mehr Power für<br />

Ihren Fuhrpark!<br />

Stadtentwicklung<br />

in Goslar<br />

Die ECE, ein Entwickler, Investor und Betreiber von<br />

innerstädtischen Immobilienprojekten, hat Interesse<br />

an einem Engagement in Goslar geäußert. Die<br />

Investorengesellschaft <strong>ist</strong> auf die im Zentrum der Stadt<br />

gelegene ehemalige BGS-Kaserne aufmerksam geworden<br />

und kann sich eine für die Gesamtentwicklung<br />

der Stadt interessante Mischnutzung vorstellen. Man<br />

würde versuchen, für die Bereiche Tourismus, Handel<br />

und Leben Ideen zu entwickeln, die zu einer Attraktivitätssteigerung<br />

Goslars führen könnten. Für Oberbürgerme<strong>ist</strong>er<br />

Dr. Oliver Junk steht dabei eine breite<br />

Beteiligung der Bürgerschaft, des Handels und der<br />

Hotellerie im Vordergrund. „Eine Entwicklung dieser<br />

zurzeit wahrlich nicht ansehnlichen Fläche stellt eine<br />

große Chance für die Stadtentwicklung dar. Letztendlich<br />

wird es aber entscheidend sein, was an konkreten<br />

Nutzungen und Ideen vorgeschlagen wird, damit wir<br />

eine sachgerechte Bewertung vornehmen können.“<br />

Es bestünde die Chance, ein neues Stadtquartier zu<br />

entwickeln, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt<br />

Goslar. ::: bea :::<br />

Ein Gewerbetreibender mit Fuhrpark stellt andere Anforderungen<br />

an ein Automobilhandelsunternehmen als ein Privatkunde.<br />

Aus diesem Grund finden Sie als Flottenkunde in unserem Hause<br />

eigens auf das Großkundengeschäft spezialisierte Mitarbeiter.<br />

Fachliche Kompetenz und schnelles Handeln – das sind unsere<br />

Markenzeichen. So führen wir seit 1998 als einer von rund 200<br />

Betrieben in Deutschland das Prädikat Großkunden-Le<strong>ist</strong>ungszentrum<br />

des Volkswagen-Konzerns.<br />

Ganz gleich, ob es um Volkswagen PKW, Audi, VW Nutzfahrzeuge,<br />

Seat oder Škoda geht – wir beweisen Ihnen täglich, dass die komplexe<br />

Materie der Fuhrparkverwaltung durchaus erfreulich sein<br />

kann.<br />

Wir lieben unsere Arbeit – und das macht den Unterschied!<br />

Nutzfahrzeuge<br />

Großkunden-Le<strong>ist</strong>ungszentrum<br />

Heinrich-Nordhoff-Str. 121, Wolfsburg, Tel. 05361 204-1511<br />

Internet: gk.autohaus-wolfsburg.de


REGION // 06.<strong>2012</strong> // 9<br />

Preiswürdig<br />

Kulturstaatsmin<strong>ist</strong>er Bernd Neumann zeichnete das<br />

Universum Filmtheater in Braunschweig mit zwei begehrten<br />

Programmpreisen aus. Sowohl für das ‚kulturell<br />

hervorragende Jahresprogramm 2011‘ wie auch für das<br />

‚hervorragende Kurzfilmprogramm 2011‘ wurde das Kino<br />

in Braunschweig mit den mit 5.000 Euro beziehungsweise<br />

2.500 Euro dotierten Preisen ausgezeichnet. „Der Kinoprogrammpreis<br />

führt uns immer wieder vor Augen, mit wie viel<br />

Engagement sich Kinobesitzer und Verleiher für das Kulturgut<br />

Film einsetzen. Dies trifft im besonderen Maße auf<br />

die Programm- und Arthouse-Kinos zu. Ohne sie wäre die<br />

Kinofilmkultur in Deutschland ärmer“, so Bernd Neumann.<br />

Der Biochemiker Prof. Dr. Markus Ribbe<br />

wird mit dem Forschungspreis der Alexander<br />

von Humboldt-Stiftung ausgezeichnet.<br />

In diesem Zusammenhang<br />

wechselt der weltweit führende Forscher auf<br />

dem Gebiet der biologischen Stickstofffixierung<br />

von der University of California zur TU<br />

Foto: privat<br />

Braunschweig. Die Humboldt-Professur <strong>ist</strong><br />

mit fünf Millionen Euro der höchstdotierte<br />

internationale Preis für Forschung. Diese<br />

Summe <strong>ist</strong> fünfmal höher als die des Nobel-Preises. Der<br />

Preis wird an führende im Ausland tätige Wissenschaftler<br />

vergeben. Das Preisgeld <strong>ist</strong> für die Finanzierung der ersten<br />

fünf Jahre in Deutschland bestimmt. Der 45-jährige Deutsche<br />

hat Bahnbrechendes zum Einbau von Luftstickstoff in<br />

Zellbausteine gele<strong>ist</strong>et. Seine Forschungen sind neben der<br />

Biochemie auch für die Biomedizin von großer Bedeutung,<br />

weil sie neue Ansätze zur Erzeugung von Wirkstoffen gegen<br />

Infektionskrankheiten aufzeigen.<br />

Der Braunschweigische Hochschulbund (BHB) hat seinen<br />

diesjährigen Wissenschaftspreis, der nach dem Braunschweiger<br />

Lkw- und Bus-Pionier Büssing benannt <strong>ist</strong>,<br />

an vier junge herausragende Doktoranden vergeben. Die<br />

Mathematikerin Dr. Anita Behme (28) erhielt den Preis für<br />

ihre Dissertation zum Thema ‚Ornstein-Uhlenbeck-Prozess‘,<br />

der die Bewegung eines Teilchens in einem Fluid beschreibt.<br />

Ihre Untersuchungen finden in verallgemeinerter Form in<br />

der Finanz- und Versicherungsmathematik oder in der<br />

Lagerhaltung Anwendung. Der Wirtschaftsinformatiker<br />

Dr. Stephan Meisel (33) erhielt den Preis für seine Doktorarbeit<br />

auf dem Forschungsgebiet der vorausschauenden<br />

Optimierungsverfahren zur Lösung mehrstufiger<br />

dynamischer Entscheidungsprobleme<br />

unter Unsicherheit. Anwendung finden seine<br />

Arbeiten bei betriebswirtschaftlichen Entscheidungsprozessen,<br />

beispielsweise beim Anoder<br />

Verkauf von Wertpapieren. Für seine Dissertation und<br />

die Forschungsarbeit an den mikroskopischen Voraussetzungen<br />

und Details für das Zustandekommen einer physikalisch<br />

festen Verbindung zweier Objekte ohne den Einsatz<br />

von Klebstoffen und bei möglichst geringer Temperatur<br />

erhielt Dr.-Ing. Benedikt Michel (34) im Fach Maschinenbau<br />

den Preis. In der Praxis <strong>ist</strong> seine Arbeit relevant für die<br />

Verkapselung mikroelektromechanischer Bauteile in einem<br />

Arbeitsschritt. Der Geophysiker Dr. Ferdinand Plaschke<br />

(31) befasste sich in seiner prämierten Dissertation mit der<br />

Analyse von Schwingungen der Außenhaut des Erdmagnetfeldes<br />

– der sogenannten Magnetopause der Erde – anhand<br />

von Beobachtungen von Satelliten. Seine Erkenntnisse haben<br />

einen Aspekt geomagnetischer Dynamik offenbart, der<br />

bisher nicht bekannt war.<br />

Jürgen Brinkmann, Vorstandsvorsitzender der Volksbank<br />

Braunschweig-Wolfsburg, konnte den Laureus Medienpreis<br />

für die United Kids Foundations, das Kindernetzwerk<br />

der Volksbank BraWo, entgegennehmen. Das Kindernetzwerk<br />

der Volksbank BraWo<br />

hat in sechs Jahren – vor allem<br />

über den Sport – zahlreichen Kindern<br />

und Jugendlichen geholfen,<br />

viele ihrer Probleme zu me<strong>ist</strong>ern.<br />

In der Laureus-Jury saßen unter<br />

anderen Franz Beckenbauer,<br />

Boris Becker, Vitali und Wladimir<br />

Klitschko, Henry Maske, Günter<br />

Netzer, Ralf Schumacher und<br />

Franziska van Almsick.<br />

DFB-Präsident Wolfgang<br />

Niersbach (l.) und Jürgen<br />

Brinkmann, Vorstandsvorsitzender<br />

der Volksbank<br />

BraWo.<br />

Das Projekt ‚Mehrsprachiges Lesen‘ <strong>ist</strong> beim Braunschweiger<br />

Vorlesetag als herausragende ‚Bildungsidee‘ im<br />

bundesweiten Wettbewerb ‚Ideen für die Bildungsrepublik‘<br />

ausgezeichnet worden. Engagierte Lesepaten erwecken<br />

Kindergeschichten zum Leben und zwar immer in zwei<br />

Sprachen. Das <strong>ist</strong> nicht nur für Kinder ab drei Jahren<br />

interessant, sondern auch für deren Eltern und Großeltern.<br />

Denn wer zweisprachig aufwächst, lernt me<strong>ist</strong> nur in einer<br />

Sprache lesen und schreiben. Die Braunschweiger Bürgerstiftung<br />

will aber auch die andere Sprache, me<strong>ist</strong> die<br />

Muttersprache, fördern. Um dies zu erreichen, unterstützt<br />

die Bürgerstiftung die Stadtbibliothek darin, den Bestand<br />

zweisprachiger Kinderbücher aufzustocken.<br />

Foto: Fernando Tomás<br />

Der Energiewende<br />

einen Schritt näher<br />

Der Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) errichtet in Zusammenarbeit<br />

mit den Kommunen der Region ein Solarpotenzialkataster.<br />

Es handelt sich dabei um einen interaktiven Stadtplan im Internet mit<br />

Fokus auf der Eignung von Dächern als Träger von Solarzellen. Der Aufbau<br />

des Katasters <strong>ist</strong> bundesweit das erste gemeinsame Vorhaben dieser<br />

Art im regionalen Kontext. Die Gesamtkosten belaufen sich auf knapp<br />

365.000 Euro. Rund 85.000 Euro übernimmt der ZGB, der Stromnetzbetreiber<br />

Eon Avacon unterstützt das Projekt mit 50.000 Euro. Die<br />

‚Allianz für die Region‘ beteiligt sich mit rund 75.000 Euro an dem<br />

Projekt, die restlichen Kosten werden anteilig von den Städten, Gemeinden<br />

und Landkreisen getragen. Erfahrungen zeigten, so Jens Palandt,<br />

Erster Verbandsrat des ZGB, dass Solarpotenzialkataster ein Mittel<br />

seien, ein beträchtliches Mehr an privaten und öffentlichen Investitionen<br />

in Photovoltaikanlagen auszulösen. Sie liefern Informationen über<br />

die wirtschaftliche Nutzung geeigneter Dachflächen,<br />

optimale Anlagengrößen und potenzielle Stromerträge.<br />

Mit wenigen Klicks können Hauseigentümer feststellen,<br />

ob es sich lohnt, auf dem eigenen Dach Solarzellen<br />

zu installieren. „Das Gemeinschaftsprojekt fügt sich<br />

in die Aktivitäten auf dem schwierigen Weg zu einer<br />

‚100-%-Erneuerbare-Energie-Region‘ ein“, begründet<br />

Jens Palandt das Vorhaben. ::: bea :::<br />

Für den guten<br />

Zweck gelaufen<br />

Wolfsburg<br />

auf Wachstumskurs<br />

Innerhalb von nicht einmal eineinhalb<br />

Jahren legte die Anzahl<br />

der sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten in Wolfsburg um fast<br />

11.000 Personen zu und überschritt<br />

damit erstmals in der Geschichte der<br />

Stadt die Marke von 110.000. Das <strong>ist</strong><br />

der höchste jemals in der Geschichte<br />

der Stadt gemessene Wert. Die<br />

Beschäftigtenzahlen korrespondieren<br />

mit dem Rückgang der Arbeitslosigkeit<br />

auf 4,9 Prozent im Oktober<br />

<strong>2012</strong>. Die hohe Zahl an Arbeitsplätzen<br />

wird in Wolfsburg auch als<br />

Chance für eine positive Einwohnerentwicklung<br />

gesehen. Deshalb<br />

soll ein im Mai angeschobenes Wohnbauprogramm<br />

zeitnah umgesetzt<br />

werden. Bis zum Jahr 2020 werden<br />

bis zu 6.000 neue Wohneinheiten<br />

benötigt, wenn die Einwohnerzahl<br />

auf 130.000 wachsen soll. :::<br />

Insgesamt 11.642 Euro überreichte die Braunschweigische<br />

Landessparkasse an fünf soziale Projekte aus der Region.<br />

Die Spende stammt aus der vierten kürzlich abgeschlossenen<br />

Saison des Laufsparbuchs, einer Initiative der Landesspar kasse.<br />

Der in Braunschweig ansässige Förderverein ‚Alternative Sport<br />

e.V.‘, ein strukturiertes Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche mit dem Ziel der Gewaltprävention, erhielt<br />

4.642 Euro. 3.000 Euro gingen an die Stiftung ‚Remenhof‘. Die Stiftung bietet vielfältige Hilfen zur Erziehung,<br />

unter anderem Plätze in Förderschulen und Wohngruppen. ‚Weggefährten‘, ein Braunschweiger Verein, der<br />

krebskranken Kindern und ihren Familien Unterstützung anbietet, erhielt 2.000 Euro. Der ‚Kinderschutzbund<br />

Langelsheim‘ nahm aus den Händen von Carsten Ueberschär, Regionsleiter der Braunschweigischen Landessparkasse,<br />

1.500 Euro entgegen. 500 Euro gehen an ‚Herzkind e.V.‘, eine Selbsthilfeorganisation, die sich für<br />

eine bessere Betreuung und Beratung herzkranker Kinder, Jugendlicher und junger Erwachsener einsetzt.<br />

Foto: BLSK<br />

www.schimmel-auswahlcentrum.de<br />

Wir verleihen Flügel.


REGION // 06.<strong>2012</strong> // 11<br />

Personalia<br />

Foto: Stadt Braunschweig<br />

Foto: privat<br />

Foto: LHK Niedersachsen<br />

Foto: Landeskirche<br />

1 Professor Dr. Jürgen Hesselbach (63), Präsident der<br />

Technischen Universität Braunschweig, wurde von der Landeshochschulkonferenz<br />

Niedersachsen<br />

für eine weitere zweijährige Amtszeit<br />

als Vorsitzender bestätigt. In der Landeshochschulkonferenz<br />

Niedersachsen<br />

wirken die 21 Mitgliedshochschulen Niedersachsens<br />

zusammen und nehmen<br />

ihre gemeinsamen Interessen wahr. :::<br />

2 Alexander Käberich (46), derzeit Leiter<br />

der Musikschule Holzminden, über-<br />

1<br />

nimmt zum Jahreswechsel die Leitung<br />

der Städtischen Musikschule Braunschweig.<br />

Die Position des Musikschulleiters<br />

war seit März <strong>2012</strong> vakant. Käberich<br />

hat in Hannover an der Hochschule für<br />

Musik und Theater im Hauptfach Querflöte<br />

studiert. Seit August 2000 <strong>ist</strong> er<br />

2<br />

Musikschulleiter in Holzminden. Er leitet<br />

dort das Musikschulorchester und die Big<br />

Band Holzminden. ::: 3 Kirstin Müller (48) wurde im Oktober<br />

in Goslar als neue Frauen-Pfarrerin der Landeskirche<br />

Braunschweig eingeführt. In den vergangenen elf Jahren<br />

war sie als Gemeindepfarrerin in Wittmar<br />

tätig. Kirstin Müller hat in Müns ter,<br />

Wien und Hamburg Evangelische Theologie<br />

studiert. Nach ihrem Vikariat in<br />

Vechelde wirkte sie als Pfarrerin in der<br />

St. Thomas-Gemeinde in Braunschweig,<br />

der St. Thomas-Gemeinde in Wolfenbüttel<br />

sowie im Augustinum Braunschweig. 3<br />

Die Stelle der Frauen-Pfarrerin wurde<br />

durch einen Beschluss der Landessynode vom November<br />

2010 neu geschaffen. ::: 4 Professor<br />

Dr. Jürgen Krauter (45) übernimmt zum<br />

1. Januar 2013 die Position des Chefarztes<br />

der Medizinischen Klinik III des<br />

Klinikums Braunschweig. Er tritt damit<br />

die Nachfolge von Professor Dr. Florian<br />

Lordick an, der bisher die Fachbereiche<br />

4<br />

Hämatologie und Onkologie leitet. In<br />

der Medizinischen Hochschule Hannover<br />

war Professor Krauter unter anderem am Aufbau und<br />

der Verbesserung der interdisziplinären Tumorbehandlung<br />

maßgeblich beteiligt. ::: 5 Landesbischof Professor Dr.<br />

Friedrich Weber (63) <strong>ist</strong> neuer geschäftsführender Präsident<br />

der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa<br />

(GEKE). Der Rat der Kirchengemeinschaft wählte ihn<br />

im September bei der GEKE-Vollversammlung in Florenz<br />

(Italien) in dieses Amt. Damit vertritt er<br />

in den kommenden sechs Jahren rund<br />

50 Millionen Protestanten in mehr als<br />

hundert lutherischen, method<strong>ist</strong>ischen,<br />

reformierten und unierten Kirchen aus<br />

über dreißig Ländern Europas und Südamerikas.<br />

Der Präsident übernimmt<br />

seine Aufgaben nebenamtlich in einem 5<br />

dreiköpfigen Team zusammen mit zwei<br />

weiteren Co-Präsidenten. ::: 6 Friederike Reinecke (32)<br />

wurde zur ersten und zugleich letzten Bezirksschornsteinfegerme<strong>ist</strong>erin<br />

für den Kehrbezirk Braunschweig<br />

bestellt. Die Schornsteinfegerme<strong>ist</strong>erin<br />

aus Bad Harzburg <strong>ist</strong> die erste<br />

Frau in Braunschweig, die in einem von<br />

Männern dominierten Beruf dieses Amt<br />

bekleidet. Ab dem 1. Januar 2013 lautet<br />

aufgrund einer gesetzlichen Regelung<br />

6<br />

ihre Amtsbezeichnung ‚bevollmächtigte<br />

Bezirksschornsteinfegerin‘. Im Hinblick<br />

auf die Amtsbezeichnung <strong>ist</strong> sie daher die letzte Bezirksschornsteinfegerme<strong>ist</strong>erin<br />

in Braunschweig.<br />

::: 7 Anne-Kr<strong>ist</strong>in Rullmann<br />

(31) leitet seit Oktober <strong>2012</strong> das Schlossmuseum<br />

Braunschweig. Rullmann <strong>ist</strong> bereits<br />

seit 2011 Geschäftsführerin der Stiftung<br />

Residenzschloss Braunschweig, die<br />

das Schlossmuseum betreibt. Vor ihrem<br />

Wechsel in die Stiftung war die Kulturwissenschaftlerin<br />

im Besucherzentrum ‚Ar-<br />

7<br />

che Nebra‘ am Fundort der Himmelsscheibe für Programm,<br />

Kommunikation und Ausstellungen zuständig. Rullmann<br />

tritt die Nachfolge von Dr. Helena Horn an. ::: 8 Dr. Frank<br />

Woesthoff (53), bisher Leiter des Produkt- und Innovationsmanagements<br />

der Volkswagen Financial<br />

Services AG, <strong>ist</strong> zum 1. Oktober <strong>2012</strong><br />

in die Geschäftsführung der Euromobil<br />

GmbH eingetreten. Der promovierte Literaturwissenschaftler<br />

<strong>ist</strong> seit 2007 in<br />

unterschiedlichen Leitungsfunktionen in<br />

der Volkswagen Financial Services AG tätig.<br />

Nach Geschäftsführungsaufgaben im<br />

8<br />

Kultur- und Verbandsbereich war er zuvor<br />

Mitglied des Vorstands der Wolfsburg AG, einem Public<br />

Private Partnership der Volkswagen AG. ::: bea :::<br />

Foto: Stadt Braunschweig<br />

Foto: VWFS<br />

Foto: Klaus G. Kohn<br />

Foto: privat


TITEL // 06.<strong>2012</strong> // 13<br />

Die <strong>Freiheit</strong><br />

des Glaubens<br />

Dieter Rammler, Akademieleiter<br />

der Evangelischen Akademie<br />

Abt-Jerusalem und Direktor des<br />

Theologischen Zentrums der<br />

Evangelisch-Lutherischen Landeskirche<br />

Braunschweig.<br />

Professor Dr. Dr. Peter Antes,<br />

Emeritus des Instituts für Theologie<br />

und Religionswissenschaft der Leibniz<br />

Universität Hannover, studierte<br />

Religionswissenschaft, katholische<br />

Theologie und Oriental<strong>ist</strong>ik.<br />

Jonah Sievers, Landesrabbiner in<br />

Niedersachsen, engagiert im Vorstand<br />

der Allgemeinen Rabbinerkonferenz<br />

Deutschlands.<br />

Professor Dr. Friedrich Weber,<br />

Landesbischof der Evangelisch-<br />

Lutherischen Landeskirche in<br />

Braunschweig, Geschäftsführender<br />

Präsident der Gemeinschaft<br />

Evangelischer Kirchen in Europa.<br />

Religiöse Themen wie Scharia, Beschneidung polarisieren<br />

derzeit die Gesellschaft. <strong>regjo</strong> hat Vertreter verschiedener<br />

Kirchen und Religionswissenschaftler zum Gespräch gebeten:<br />

Wie frei sind wir in unserer Religionsausübung?<br />

Autor: Klaus Sievers<br />

Fotografie: Thomas Knüppel<br />

Dieter Rammler: Es gibt beim Thema<br />

Religion, wenn wir es weltweit betrachten,<br />

eine ambivalente Situation.<br />

Wir haben einerseits eine außerordentliche<br />

Dynamik: Religionen beeinflussen<br />

Friedensverhandlungen oder<br />

sind Nährboden fundamental<strong>ist</strong>ischer<br />

Bewegungen und kriegerischer<br />

Auseinandersetzungen. Andererseits<br />

gibt es in Europa eine zunehmende<br />

Säkularisierung und Dechr<strong>ist</strong>ianisierung.<br />

Zugleich merken wir, dass das<br />

Thema Religion nicht erledigt <strong>ist</strong>, sondern<br />

dass - beispielsweise beim Stichwort<br />

Beschneidung - wieder etwas<br />

hochkommt. Herr Sievers, waren Sie<br />

überrascht von der starken öffentlichen<br />

Diskussion über dieses Thema?<br />

Inwieweit fühlen Sie sich als Jude in<br />

Ihrer grundgesetzlich garantierten<br />

Ausübung der Religionsfreiheit eingeschränkt?<br />

Jonah Sievers: Die <strong>Heft</strong>igkeit der Debatte<br />

hat mich schon überrascht. Da<br />

kamen auch religionsfeindliche und<br />

antisemitische Stimmungen wieder<br />

nach oben. Das haben viele Leute unterschätzt.<br />

Aus meiner jüdischen Sicht<br />

gibt es in Deutschland heute nur zwei<br />

Probleme: Die rituelle Schächtung von<br />

Tieren und die Beschneidung. Bei letzterer<br />

<strong>ist</strong> das Problem gelöst, wenn der<br />

Bundestag in Kürze eine neue Regelung<br />

mehrheitlich beschließen wird. Insofern<br />

fühle ich mich derzeit in meinem<br />

Grundrecht der Religionsfreiheit nicht<br />

beeinträchtigt. Die eigentliche Frage<br />

hinter dieser aktuellen Diskussion<br />

heißt: Welche Rolle hat die Religion<br />

noch in unserer Gesellschaft? Oder<br />

geht es, wie manche Wissenschaftler<br />

meinen, um die <strong>Freiheit</strong> von der Religion?<br />

Da gibt es gewisse Trends. Insofern<br />

<strong>ist</strong> das ein Problem aller Religionsgemeinschaften.<br />

Dieter Rammler: Könnte die chr<strong>ist</strong>liche<br />

Kirche in eine ähnliche Situation<br />

kommen? Es gibt Leute, die die Taufe<br />

als ein Akt der Bevormundung oder<br />

Vorprägung von Kindern sehen?<br />

Friedrich Weber: Zunächst: Ich möchte<br />

das Thema Beschneidung nicht in diesen<br />

großen Gesamtkontext stellen. Hier<br />

geht es um eine Kollision zwischen dem<br />

Grundrecht der Religionsfreiheit und<br />

dem der körperlichen Unversehrtheit.<br />

Insofern <strong>ist</strong> diese grundsätzliche Frage<br />

schon berechtigt. Die aktuelle politische<br />

Lösung des Themas Beschneidung <strong>ist</strong><br />

richtig. Strafrechtlich und unter Auslegung<br />

der Verfassung wäre das Thema<br />

nicht zu entscheiden gewesen. Die Religionsgemeinschaften<br />

bewegen sich in<br />

Schranken, die das Grundgesetz uns<br />

setzt. Insofern <strong>ist</strong> die Ausgestaltung einer<br />

Religion nicht ganz frei. Dann gibt<br />

es eben Interessenkollisionen zwischen<br />

Grundrechten - wobei der Religionsfreiheit<br />

ein Primat eingeräumt worden <strong>ist</strong>.<br />

Zum Thema Taufe: Das kann man nicht<br />

vergleichen, weil hier keinem Menschen<br />

eine irreparable körperliche Veränderung<br />

zugefügt wird.<br />

Peter Antes: Die aktuelle Diskussion<br />

<strong>ist</strong> ein Symptom für eine mangelnde


TITEL // 06.<strong>2012</strong> // 15<br />

Solidarität in der öffentlichen Meinung.<br />

Früher war der jüdisch-chr<strong>ist</strong>liche<br />

Konsens größer. Die Gesellschaft<br />

hat sich verändert, die Mitgliederzahl<br />

bei den chr<strong>ist</strong>lichen Kirchen <strong>ist</strong><br />

deutlich gesunken. Das verändert die<br />

Diskussionsgrundlage. Wir sollten<br />

unterscheiden zwischen der Religionsfreiheit<br />

als Prinzip und den Möglichkeiten<br />

der Ausübung, bei denen<br />

es weltweit kulturelle Besonderheiten<br />

und Einschränkungen gibt. Das gilt<br />

aber nicht für die Beschneidung. Es<br />

wird künftig immer wieder neue Fälle<br />

und Diskussionen, auch Beschränkungen<br />

geben - wobei man dennoch<br />

guten Gewissens das Prinzip der Religionsfreiheit<br />

aufrechterhalten kann.<br />

Dieter Rammler: Sollte die Ausübung<br />

der Religion nur eine private und keine<br />

öffentliche Sache sein? Inwieweit<br />

könnte man das Thema damit befrieden<br />

und eingrenzen.<br />

Peter Antes: Das funktioniert nicht. Es<br />

geht auch jur<strong>ist</strong>isch nicht. Die Menschen<br />

können auch privat nicht machen, was<br />

sie wollen.<br />

Friedrich Weber: Wir haben das Problem,<br />

dass bei uns in Deutschland<br />

unterschiedliche Religionsgemeinschaften<br />

mit unterschiedlichen Ritualen<br />

der Ausübung ex<strong>ist</strong>ieren. Da<br />

wird es für den Gesetzgeber schwierig.<br />

Dieter Rammler: Reicht unser Religionsverfassungsrecht<br />

im Grundgesetz<br />

noch, um diese Dynamik der Veränderungen,<br />

die zunehmende religiöse<br />

Pluralität und die notwendige Befriedung<br />

zu regeln? Es gibt ja im Ausland<br />

andere Regelungen als das kooperative<br />

Modell in Deutschland, etwa das<br />

laiz<strong>ist</strong>ische Modell in Frankreich.<br />

Peter Antes: Wir brauchen langfr<strong>ist</strong>ig<br />

ein Religionenrecht statt des derzeitigen<br />

ausgeweiteten Kirchenrechtsmodells.<br />

Es gibt eben deutliche Unterschiede bei<br />

einzelnen Religionen, beispielsweise<br />

bei der Frage, wer sie wie repräsentiert<br />

und wer in der Religion ausbildet. Es<br />

müsste ein einheitliches Modell für ganz<br />

Europa sein. Da wird man neue Wege<br />

gehen müssen. Das deutsche Modell<br />

könnte Grundlage sein, müsste aber<br />

angepasst werden.<br />

Jonah Sievers: Wir Juden sehen uns<br />

als Religionsgemeinschaft nicht in<br />

Konkurrenz zum Landesrecht - mit<br />

Ausnahme der beiden genannten<br />

Punkte. Solange das Recht für alle<br />

gilt, haben wir kein Problem damit.<br />

Dieter Rammler: Das steht ähnlich<br />

auch in der Charta des Zentralrats der<br />

Muslime in Deutschland. In einigen islamischen<br />

Ländern, etwa in Ägypten,<br />

sieht es aber anders aus. Dort werden<br />

religiöse Normen und Rituale, etwa in<br />

der Scharia, teilweise über das Verfassungsrecht<br />

bzw. über die Allgemeine<br />

Erklärung der Menschenrechte von<br />

1948 gestellt, die sich in Artikel 18 ausdrücklich<br />

zur Religionsfreiheit bekennt.<br />

Nun kommen aus diesen Ländern Migranten<br />

mit dieser anderen Einstellung<br />

zu uns. Wie soll man damit umgehen?<br />

Peter Antes: Diese Menschen werden<br />

sich anpassen müssen. In der islamischen<br />

Welt hat sich andererseits<br />

einiges geändert. Wir orientieren uns -<br />

auch in den Medien - zu sehr an Aussagen<br />

vor allem von Religionsführern und<br />

offiziellen Repräsentanten. Ich habe<br />

beim Ausbruch des Arabischen politischen<br />

Frühlings aber kein einziges Mal<br />

erlebt, dass sich jemand aus der Bevölkerung<br />

auf diese Leute berufen hat. Die<br />

Bevölkerung wollte vor allem Demokratie<br />

und <strong>Freiheit</strong>. Ich glaube, es wird sich<br />

ein europäischer Islam entwickeln, der<br />

anders sein wird als etwa der in Saudi-<br />

Arabien. Die Variationsbreite unter den<br />

Muslimen <strong>ist</strong> sehr groß, weniger als 20<br />

Prozent der Muslime in Deutschland<br />

sind in einer religiösen Organisation.<br />

Friedrich Weber: Es <strong>ist</strong> teilweise schon<br />

unangenehmer. Es gibt bei uns Parallelgesellschaften,<br />

die - selbst in der<br />

zweiten oder dritten Migrationsgeneration<br />

- in ihrer eigenen fundamental<strong>ist</strong>ischen<br />

Welt leben. Das <strong>ist</strong> eine Frage<br />

des Milieus, der Bildungsbereitschaft,<br />

Die Evangelische Akademie Abt Jerusalem in<br />

Braunschweig versteht sich als ein Dialogpartner<br />

für Kirche und Gesellschaft. Sie stellt sich der<br />

Aufgabe, Probleme wahrzunehmen, Konflikte<br />

zu benennen und Alternativen zur Sprache zu<br />

bringen.<br />

Das halbjährlich erscheinende Programm mit<br />

Tischgesprächen, Vorträgen, Diskussionsrunden,<br />

Symposien und Tagungen erscheint in gedruckter<br />

Form, <strong>ist</strong> aber auch unter www.abt-jerusalemakademie.de<br />

einsehbar. Das Spektrum reicht<br />

von religiösen und kulturellen über politische bis<br />

zu geschichtlichen Themen. Neu <strong>ist</strong> auch eine<br />

Schüler-Akademie.


TITEL // 06.<strong>2012</strong> // 17<br />

der Sprachfähigkeit und der Nicht-Akzeptanz.<br />

Dieter Rammler: Zum Thema Religionsunterricht.<br />

Den wird es künftig auch<br />

für muslimische Religionsgemeinschaften<br />

geben. Wird der unserem chr<strong>ist</strong>lichjüdischen<br />

Modell entsprechen, bei dem<br />

konfessioneller Religionsunterricht als<br />

ordentliches Lehrfach in Übereinstimmung<br />

mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften<br />

erteilt wird? Könnte<br />

hier auf die Auswahl von Lehrkräften<br />

Einfluss zugunsten einer bestimmten islamischen<br />

Richtung genommen werden?<br />

Peter Antes: Wir müssten grundsätzlich<br />

die Frage stellen, wer eigentlich Adressat<br />

mit welchen Zielen für den Religionsunterricht<br />

<strong>ist</strong>. Viele Schüler gehören<br />

keiner Konfession mehr an. Langfr<strong>ist</strong>ig<br />

werden wir mit wachsender religiöser<br />

Vielfalt das Unterrichts-Angebot nicht<br />

mehr aufrechterhalten können. Ich plädiere<br />

für das englische Modell einer<br />

‚religious education‘, bei der alle im<br />

selben Raum durch dieselbe Lehrkraft<br />

über die verschiedenen Religionen informiert<br />

werden. So können Fehlinformationen<br />

über einzelne Religionen verhindert<br />

werden. Das <strong>ist</strong> etwas anderes<br />

als das Modell “Werte und Normen“ in<br />

Niedersachsen.<br />

Friedrich Weber: Wir haben gerade<br />

diese Debatte in Niedersachsen. Die<br />

Grünen wollen die Abschaffung des<br />

konfessionellen Religionsunterrichts.<br />

In Diskussionen mit ihnen habe ich allerdings<br />

festgestellt, dass es da eine<br />

erschreckend große Unkenntnis gibt.<br />

Solange die Chr<strong>ist</strong>en die größte Religionsgruppe<br />

hierzulande stellen, hat die<br />

Schule nach dem niedersächsischen<br />

Schulgesetz durchaus den Auftrag,<br />

chr<strong>ist</strong>lich-jüdische Werte, Ideen und<br />

Sinnangebote zu vermitteln. Wir müssen<br />

aber überlegen, wie sich neue Entwicklungen<br />

integrieren lassen. Da sind<br />

wir für den islamischen Unterricht,<br />

beispielsweise mit der Einrichtung von<br />

Studiengängen an der Universität Osnabrück,<br />

auf einem guten Weg in Niedersachsen.<br />

:::<br />

Die<br />

Vorfreude<br />

genießen<br />

Einfach und preiswert mit Bus und Bahn unterwegs<br />

zu den Weihnachtsmärkten in der Region.<br />

Mit Bus und Bahn<br />

durch die Region.<br />

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UNTERNEHMEN // 06.<strong>2012</strong> // 19<br />

Mut zur Geschäftsidee<br />

Zwei Wettbewerbe tragen den Entrepreneurship-Gedanken<br />

in die Region und helfen, optimale Rahmenbedingungen für<br />

Gründer und Jungunternehmer zu schaffen. Erstmals wurden<br />

in diesem Jahr die Pre<strong>ist</strong>räger gemeinsam ausgezeichnet.<br />

Autor: Beate Ziehres<br />

Fotografie: Frank Bierstedt<br />

Eine gute Idee <strong>ist</strong> das A und O<br />

einer erfolgreichen Unternehmensgründung.<br />

Auf der Suche<br />

nach den besten Ideen veranstaltet die<br />

‚Allianz für die Region‘, die sich zusammensetzt<br />

aus Wolfsburg AG und Projekt<br />

Region Braunschweig GmbH, zwei<br />

Wettbewerbe. „Mit dem Wettbewerb<br />

‚Idee‘ für Unternehmensgründer und<br />

dem Schülerwettbewerb ‚Promotion<br />

School‘ wollen wir das Gründungsklima<br />

in der Region nachhaltig stärken“,<br />

sagt Oliver Syring, Vorstand der Wolfsburg<br />

AG und Geschäftsführer der Projekt<br />

Region Braunschweig GmbH.<br />

In den Wettbewerben sehen die<br />

Initiatoren einen Baustein auf dem<br />

Weg zu einer ganzheitlichen Kultur<br />

für Unternehmensgründungen in der<br />

Region. Ihnen geht es darum, optimale<br />

Rahmenbedingungen für den Start<br />

in die unternehmerische Selbstständigkeit<br />

zu gestalten. „Gemeinsam mit<br />

unseren Partnern aus Wirtschaft und<br />

Wissenschaft bieten wir Entrepreneuren<br />

in jeder Phase der Gründung<br />

zielgerichtete Unterstützung und maßgeschneiderte<br />

Angebote – vom individuellen<br />

Training über das Angebot von<br />

Finanzierungslösungen bis hin zur Ansiedlung<br />

in der Region“, so Syring anlässlich<br />

der erstmalig gemeinsam ausgerichteten<br />

Prämierung der Pre<strong>ist</strong>räger<br />

der beiden Wettbewerbe.<br />

Von einem gut ausgebauten<br />

Netzwerk aus Experten, Unternehmern<br />

und anderen Gründern können alle<br />

Teilnehmer des Wettbewerbs ‚Idee‘<br />

profitieren. Hinzu kommen Geld- und<br />

Sachpreise für die von einer fachkundigen<br />

Jury ausgezeichneten Geschäftsideen.<br />

Mit dem Sektverschluss ‚Dego‘<br />

überzeugte das Gründerteam von<br />

Siccus die Jury in diesem Jahr. Vor<br />

dem Hintergrund, dass Winzersekt<br />

immer beliebter wird, entwickelten<br />

Paul Penner und Stefan Bosse ein<br />

Produkt, das die Flaschengärung vereinfacht<br />

und Kosten spart. Die Ausgründung<br />

der aus TU Braunschweig<br />

könnte mit ‚Dego‘ die Schaumweinproduktion<br />

revolutionieren. Der von<br />

Siccus konzipierte Flaschenverschluss<br />

kann teure Degorgieranlagen ersetzen.<br />

Ein führender Sektproduzent aus<br />

Deutschland und zwei alteingesessene<br />

Lorem Ipsum: Aximil<br />

inctur, excestios modit<br />

res audigeniam, alis<br />

doluptas as anis nonsequ<br />

atesed quasp<strong>ist</strong> aut aut<br />

faccaep rerest experiorios<br />

everchitem utenima cum<br />

est minto explab.<br />

Champagnerhäuser aus Frankreich<br />

werden die Prototypen des ‚Dego‘ testen.<br />

Dann soll sich der Verschluss nach<br />

Vorstellung der Gründer im Hobbywinzermarkt<br />

bewähren und mittelfr<strong>ist</strong>ig<br />

in der professionellen Sektherstellung<br />

eingesetzt werden. Die Idee von Paul<br />

Penner und Stefan Bosse belegte Platz<br />

1 im Wettbewerb ‚Idee‘.<br />

Auf Platz 2 landete Tobias Meckes<br />

Projekt ‚Smart Art<strong>ist</strong> Booking‘, kurz<br />

Smarboo. Das Künstlerportal <strong>ist</strong> geeignet,<br />

Künstlern und Veranstaltern<br />

das Leben zu erleichtern. Das multifunktionelle<br />

Portal integriert und<br />

standardisiert alle Schritte auf dem<br />

Weg zum erfolgreichen Auftritt – von<br />

der Spielortsuche bis zum Vertragsabschluss.<br />

Es richtet sich sowohl an<br />

professionell orientierte Veranstalter<br />

als auch an sich selbst vermarktende<br />

Künstler. Derzeit prüft das Unternehmen<br />

Kooperationsmöglichkeiten mit<br />

anderen Kulturdienstle<strong>ist</strong>ern im Netz.<br />

Den 3. Platz im Wettbewerb ‚Idee‘<br />

belegte die Onlinetauschplattform<br />

‚Unser Kleiderschrank‘. Danica Lust,


UNTERNEHMEN // 06.<strong>2012</strong> // 21<br />

www.karma-web.de<br />

WIKYTE 10:00<br />

Nathalie Riesch und Janina Segatz von<br />

UKL wollen mit ihrer Geschäftsidee<br />

Umwelt-, Tierschutz- und sozialer Projekte<br />

unterstützen. UKL berechnet eine<br />

Tauschgebühr pro Artikel, die auf der<br />

Plattform über den ‚Ladentisch‘ gehen.<br />

Fünf Prozent davon gehen an gemeinnützige<br />

Organisationen. Hinter der<br />

Idee stehen zwei Beweggründe: preiswert<br />

eine neue Garderobe zu ergattern<br />

und Überproduktion einzudämmen.<br />

Für seine Vision ,Mobilität der Zukunft‘<br />

wurde Andreas Hermann mit<br />

dem Projekt ‚Volkswagen Fold‘ ausgezeichnet.<br />

Die Studie eines funktionsfähigen,<br />

faltbaren Fahrzeugs <strong>ist</strong> Thema<br />

von Hermanns Bachelorarbeit. Der<br />

Absolvent des HBK-Studiengangs ‚Industrial<br />

Design‘ hospitiert derzeit bei<br />

Volkswagen.<br />

Schon in den Schulen entwirft der<br />

Nachwuchs Visionen und entwickelt<br />

Geschäftsideen – dank ‚Promotion<br />

School‘.<br />

Mit dem Schülerwettbewerb will die<br />

‚Allianz für die Region‘ bereits Youngster<br />

für Innovationen und Technikthemen<br />

bege<strong>ist</strong>ern sowie für wirtschaftliches<br />

Denken und Handeln sensibilisieren.<br />

Talente, die heute im Rahmen von ‚Promotion<br />

School‘ entdeckt werden, können<br />

die Unternehmer von morgen und<br />

damit möglicherweise künftige ‚Idee‘<br />

-Pre<strong>ist</strong>räger sein. „Für uns <strong>ist</strong> es entscheidend,<br />

das Verständnis für wirtschaftliche<br />

Abläufe zu fördern und für<br />

das Thema Unternehmensgründung<br />

zu einem frühen Zeitpunkt zu sensibilisieren“,<br />

betont Claudia Kayser, Leiterin<br />

Marketing und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Braunschweigische Landessparkasse,<br />

einem der Wettbewerbspartner. Nach<br />

der Auszeichnung der besten Ideen in<br />

den drei Teilgebieten des Wettbewerbs<br />

im Juni <strong>2012</strong>, vergaben die Wettbewerbssponsoren<br />

anlässlich der Entrepreneurship-Prämierung<br />

fünf Sonderpreise.<br />

Die ausgezeichneten Beiträge umfassen<br />

ein breites Themenspektrum.<br />

Sie reichen vom höhenverstellbaren<br />

Kühlschrank über eine Lenkradkühlung<br />

bis hin zu einer Jacke, die<br />

Energie gewinnen kann. Beide Wettbewerbe<br />

bieten Wirtschaftstalenten und<br />

Gründungsinteressierten eine Plattform<br />

für die Präsentation ihrer Ideen in<br />

einem professionellen Umfeld. Gleichzeitig<br />

schaffen sie frühzeitig einen Anreiz,<br />

sich überhaupt mit den Themen<br />

Geschäftsidee und Unternehmensgründung<br />

kreativ auseinanderzusetzen.<br />

Über ideenreiches Unternehmertum<br />

gelangen Vielfalt und Innovation<br />

in die Wirtschaftslandschaft unserer<br />

Region. :::<br />

Das Regional-Journal für <strong>Südostniedersachsen</strong> Tradition 02.<strong>2012</strong><br />

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UNTERNEHMEN // 06.<strong>2012</strong> // 23<br />

Hightech –<br />

leicht verständlich<br />

Besonders junge Menschen würden sich heute als Digital Natives<br />

bezeichnen. Ein Braunschweiger Start-up-Unternehmen denkt an die<br />

technisch weniger Versierten und entwickelt leicht bedienbare Software.<br />

Autor: Lara Gahlow<br />

Fotografie: Lara Gahlow<br />

Über den Ideen-Inkubator<br />

Braunschweiger Ex<strong>ist</strong>enzgründern <strong>ist</strong> der Ideen-Inkubator<br />

geläufig. Der Begriff Inkubator wurde der medizinischen<br />

Fachwelt entliehen und bedeutet „Brutkasten“.<br />

In der Betriebswirtschaft versteht man darunter<br />

Räumlichkeiten für Ex<strong>ist</strong>enzgründer, die sich in der<br />

Gründungsphase befinden und ihre Unternehmensgründung<br />

vorbereiten oder vorantreiben.<br />

Der Gründungsprozess <strong>ist</strong> sehr komplex und mit weitreichenden<br />

Entscheidungen verbunden. Gleichzeitig<br />

fehlt vielen Gründern, vor allem aus dem Hochschulbereich,<br />

praktische Unternehmenserfahrung. Coaching,<br />

Kontakte zu Gründungsberatern und die Vernetzung<br />

der Gründer untereinander können die fehlende Erfahrung<br />

teilweise kompensieren.<br />

Die beiden Hochschulen Ostfalia und TU Braunschweig<br />

haben dies frühzeitig erkannt und bereits vor einigen<br />

Jahren an beiden Standorten mithilfe von Fördergeldern<br />

aus dem Bundesmin<strong>ist</strong>erium für Wirtschaft und<br />

Technologie einen Gründungsinkubator eingerichtet.<br />

Dieser Inkubator wird Ideen-Inkubator genannt, weil er<br />

im Gegensatz zu üblichen Ex<strong>ist</strong>enzgründungsinkubatoren<br />

hauptsächlich vor der offiziellen Gründung des<br />

Unternehmens genutzt werden kann.<br />

So <strong>ist</strong> es den Gründern frühzeitig möglich, Kontakte<br />

zu knüpfen, Erfahrungen auszutauschen und spontan<br />

Coaching-Angebote zu nutzen. Auf praktischer Ebene<br />

werden den Start-ups Räumlichkeiten mit Büroinfrastruktur<br />

zur Verfügung gestellt, in denen sie potenzielle<br />

Lieferanten oder Kunden in professioneller Umgebung<br />

empfangen können.<br />

Das Team (von links): Peter Harras, Rolf Meyer, Gernot<br />

Schilling, Kersten Hentrich.<br />

Die Jugend twittert, postet und textet ganz<br />

selbstverständlich. Immer digitaler stehen<br />

die Jungen den älteren Generationen<br />

gegenüber. Neue Software <strong>ist</strong> me<strong>ist</strong> auf sogenannte<br />

Digital Natives ausgelegt und wird daher von vielen<br />

Menschen nicht mehr verstanden.<br />

Embeddedfactor hat sich zum Ziel gesetzt, den<br />

Computer vom respekteinflößenden Ungetüm in<br />

eine nützliche Hilfe auch für technisch weniger versierte<br />

Menschen zu verwandeln. Das erst seit Juli<br />

bestehende Unternehmen hat einen einfachen Weg<br />

gefunden, um diese Aufgabe zu lösen. „Wir konstruieren<br />

Software so, dass die Mitarbeiter eines Unternehmens<br />

sie leicht bedienen können. Wir fragen<br />

sie nach ihren Bedürfnissen und berücksichtigen<br />

sie beim Programmieren“, sagt Kersten Hentrich,<br />

einer der beiden Unternehmensgründer. „Unsere<br />

Kunden brauchen kein technisches Flagschiff – sie<br />

brauchen ein einfach bedienbares Programm, das<br />

ihnen ihre Arbeit erleichtert, wir unterstützen den<br />

demografischen Wandel.“ Praktisch bedeutet das<br />

beispielsweise, dass Sehschwächen ergonomisch<br />

berücksichtigt werden, wie beispielsweise in der<br />

Veranstaltungsmanagementsoftware ‚Vera‘.<br />

Die schnelle Entwicklung des jungen Unternehmens<br />

deutet darauf hin, dass sich dieses<br />

Konzept bewährt. Die Gründer haben erste feste<br />

Mitarbeiter eingestellt und einen der begehrten<br />

Plätze im Technologiepark Braunschweig als Firmenstandort<br />

erhalten. Erste Kunden sind unter<br />

anderem ein niedersächsischer Konzern, darüber<br />

hinaus steht Embeddedfactor derzeit in Verhandlungen<br />

mit weiteren Interessenten. Ganz nebenbei arbeiten<br />

die beiden Unternehmensgründer Kersten Hentrich und<br />

Rolf Meyer an ihren Doktorarbeiten.<br />

Auch ihren Mitarbeitern räumen Hentrich und Meyer<br />

Freiräume ein. Jeder Mitarbeiter darf zehn Prozent seiner<br />

Arbeitszeit bei Embeddedfactor in eigene technische Projekte<br />

investieren. „Auch wenn wir jetzt schnell wachsen und neue<br />

Mitarbeiter einstellen: Uns <strong>ist</strong> es sehr wichtig, dass jeder<br />

Mensch, der in unserem Team mitarbeitet, abgesichert <strong>ist</strong>.<br />

Wir wollen nicht überstürzt einstellen und ebenso schnell<br />

wieder kündigen.“ Bis jetzt kennen sich alle Mitarbeiter aus<br />

der Informatikforschung der TU Braunschweig. Auch nach<br />

Feierabend sitzen laut Hentrich alle gerne zusammen, essen<br />

gemeinsam und entwickeln neue Ideen. Der Name des Unternehmens<br />

entstand zum Beispiel auf diese Weise beim Grillen.<br />

Auf die Frage, wo es als Nächstes hingehen soll, zeigt<br />

Hentrich entschlossen auf das Gebäude gegenüber des jetzigen<br />

Büros: „Erst einmal da rüber – wir brauchen mehr<br />

Platz.“ Außerdem müsse am Marketing gearbeitet werden,<br />

findet der Gründer. „Wir sind alle technisch ausgebildet und<br />

gut in unseren Bereichen. Aber das, was wir tun, in einfachen<br />

Worten zu erklären oder gar einen Werbetext formulieren?<br />

Das <strong>ist</strong> nicht unser Fachgebiet!“<br />

Die technische Leidenschaft der Mitarbeiter kommt derzeit<br />

erst einmal der Thermal- und Heilbadbranche zugute. Sie<br />

<strong>ist</strong> der Hauptadressat des Angebots von Embeddedfactor. Die<br />

Industrie soll ebenfalls bald von der neuen Technik profitieren,<br />

die Vorbereitungen dazu laufen auf Hochtouren.<br />

Diese Technik bereitet nicht nur den Nutzern Freude. „Es<br />

gibt genug Menschen, die acht Stunden am Tag etwas machen,<br />

das ihnen keinen Spaß macht. Wir aber lieben unsere<br />

Arbeit“, sagt Meyer. So wird bei Embeddedfactor manchmal<br />

auch die Nacht zum Arbeitstag. :::<br />

SEHEN IM AUGE BEHALTEN<br />

www.pompe-optic.de<br />

BRAUNSCHWEIG Friedrich - Wilhelm - Straße 36 · 0531. 45 237 | SALZGITTER Berliner Straße 14 · 05341. 47 159


UNTERNEHMEN // 06.<strong>2012</strong> // 25<br />

<strong>Freiheit</strong> und<br />

Inspiration<br />

sind die Quellen<br />

der Kreativität<br />

„Wer die <strong>Freiheit</strong> aufgibt, um Sicherheit<br />

zu gewinnen, der wird am Ende<br />

beides verlieren“, sagte schon Benjamin<br />

Frank lin. Die Beschäftigten in der<br />

Kultur- und Kreativ-Wirtschaft nehmen<br />

deshalb gerne eine gewisse Unsicherheit<br />

zugunsten der kreativen <strong>Freiheit</strong><br />

in Kauf. Als Dachverband denken wir<br />

jedoch, dass es unserer Region sehr<br />

gut zu Gesicht stünde, wenn unsere<br />

Kreativen mit einiger Sicherheit angemessen<br />

honorierte Jobs bekommen,<br />

ob als Freelancer oder Festangestellte.<br />

Unsichere Auftragslagen führen leider<br />

me<strong>ist</strong> zum Exodus der Kreativität und<br />

die Talente in die Metropolen.<br />

Deshalb <strong>ist</strong> es eine unserer wesentlichen<br />

Aufgaben, das kreative Potenzial<br />

der Region Braunschweig-Wolfsburg für<br />

alle Auftraggeber transparent zu machen.<br />

Keine ganz leichte Aufgabe, denn<br />

mit 1.975 Unternehmen und 11.526<br />

Erwerbstätigen (Zahlen aus dem Jahr<br />

2008 laut der Söndermannstudie von<br />

2011) wimmelt und wuselt es hier so<br />

richtig.<br />

Wir machen uns gerade jetzt an diese<br />

Arbeit, damit unsere Wirtschaftsbetriebe<br />

die große <strong>Freiheit</strong> genießen können,<br />

immer die richtigen Kreativen aus<br />

der Region zu finden. Wir sind davon<br />

überzeugt, dass es sich lohnen wird,<br />

sich um optimale Bedingungen für<br />

unsere 11 Teilbranchen zu bemühen,<br />

denn die Bedeutung der Kultur- und<br />

Kreativwirtschaft wird weiter zunehmen.<br />

Unser Auftrag lautet aus diesen<br />

Gründen, die kreative Vielfalt unserer<br />

Region weiter zu<br />

verstärken, damit<br />

wir alle von diesem<br />

globalen Trend<br />

profitieren.<br />

Andreas Schuster,<br />

Präsident der<br />

KreativRegion<br />

Erster Binnenhafen kauft<br />

Hybridlokomotive<br />

Nach erfolgreichen Testfahrten unterzeichnet das Greenport-Projekt des<br />

Magdeburger Hafens als erster europäischer Binnenhafen einen Kaufvertrag zur<br />

Lieferung einer V100 Hybridlokomotive von Alstom. Das Fahrzeug soll noch<br />

in diesem Kalenderjahr geliefert werden. Zusätzlich zur Standardausstattung<br />

bietet Alstom dem Magdeburger Hafen die Möglichkeit, die Batterien in den<br />

Stillstandszeiten mit ‚Windstrom‘ aufzuladen. Dies verstärke den ohnehin erheblichen<br />

Einspareffekt an Dieselkraftstoff und Emissionen nochmals bedeutend,<br />

heißt es in einer Alstom-Pressemitteilung. „In Rangierdiensten sind europaweit<br />

zurzeit Tausende technisch völlig veralteter Lokomotiven im Einsatz, die in<br />

puncto Umweltbelastungen und Energieverbrauch nicht mehr heutigen Ansprüchen<br />

und Normen genügen“, sagt Klaus Hiller, Leiter Service und Lokomotiven<br />

bei Alstom Transport in Deutschland. Alstom <strong>ist</strong> derzeit der einzige Hersteller<br />

mit einem neuen Hightech-Konzept für dreiachsige Fahrzeuge mit 100km/h<br />

Höchstgeschwindigkeit und bis zu 1000kW Le<strong>ist</strong>ung. Wie Alstom weiter<br />

schreibt, <strong>ist</strong> die Hybridtechnologie in allen Rangierdienstbereichen einsetzbar.<br />

Im Normalbetrieb bezieht die Lok ihre Le<strong>ist</strong>ung aus einem Batteriesatz. Dieser<br />

wird durch ein 250 kW starkes Dieselgeneratoraggregat nachgeladen, kann<br />

jedoch auch zu Traktionszwecken herangezogen werden. Die Maximalle<strong>ist</strong>ung<br />

der Lok liegt bei 600 kW. Die Triebfahrzeuge sind besonders geräuscharm und<br />

durch ihren geringen Kraftstoffverbrauch umweltschonend. Zudem verfügt die<br />

Hybridlok über die Alstom-Technologie ‚Train Tracer‘ zur Datenfernübertragung<br />

und lässt sich damit technisch zentral überwachen. ::: bea :::<br />

Ausbildung<br />

bei Schimmel<br />

Zehn junge Menschen aus ganz<br />

Deutschland haben im Sommer dieses<br />

Jahres ihre Ausbildung beim Braunschweiger<br />

Klavierbauer Schimmel<br />

Foto: Schimmel<br />

Auszubildender in der Produktion.<br />

begonnen. Unter ihnen sind sechs<br />

Klavierbauer, drei Holzmechaniker und<br />

ein Industriekaufmann. Regelmäßig werden Auszubildende von Schimmel<br />

Bundesbeste in ihren Ausbildungsberufen. Eine Ausbildung bei Schimmel gelte<br />

als Jobgarantie in der Branche, heißt es in einer Pressemitteilung von Schimmel.<br />

Häufig werde den Absolventen ein Arbeitsplatz im Unternehmen angeboten.<br />

Bereits jetzt hat die Suche nach neuen Auszubildenden für den Ausbildungsjahrgang<br />

2013 begonnen. Interessierte Jugendliche können sich für die Berufe Klavier-<br />

und Cembalobauer, Holzmechaniker, Industrie- sowie Informatikkaufmann<br />

bewerben. Das Familienunternehmen realisiert deutlich mehr als die Hälfte des<br />

Umsatzes im Ausland und exportiert Instrumente aus der norddeutschen Klavierbauerstadt<br />

in alle Welt. ::: bea :::<br />

Neues Log<strong>ist</strong>ikzentrum<br />

Volkswagen erweitert am Standort Wolfsburg seine Log<strong>ist</strong>ikkapazitäten.<br />

In Fallersleben eröffnete das Unternehmen das neue<br />

‚Multimodale Log<strong>ist</strong>ikzentrum Wolfsburg‘ (MLW). Das Log<strong>ist</strong>ikzentrum<br />

erlaubt die zentral gesteuerte Belieferung der VW-Standorte mit<br />

Komponenten und Teilen sowie der VW-Händler aus der Region mit<br />

Neu- und Gebrauchtwagen. „Die Wachstumsstrategie des Volkswagen<br />

Konzerns steigert die Anforderungen an Produktion und Log<strong>ist</strong>ik<br />

gleichermaßen. Es <strong>ist</strong> unsere Aufgabe, mit effizienten Prozessen und<br />

stabilen Transportketten die benötigten Kapazitäten weltweit sicherzustellen.<br />

Mit dem neuen multimodalen Log<strong>ist</strong>ikzentrum passen wir<br />

unsere Konzepte zielgerecht an“, erklärte Thomas Zernechel, Leiter<br />

Volkswagen Konzernlog<strong>ist</strong>ik, zur Eröffnung. Mit dem neuen Materialund<br />

Fahrzeuglog<strong>ist</strong>ikzentrum bündelt Volkswagen am Standort Wolfsburg<br />

zwei zentrale log<strong>ist</strong>ische Funktionen. Auf der über 200.000 Quadratmeter<br />

großen Fläche im Wolfsburger Stadtteil Fallersleben steuert<br />

Volkswagen Log<strong>ist</strong>ics einerseits künftig den Transport von Neu- und<br />

Gebrauchtwagen in die Regionen Wolfsburg, Hannover, Braunschweig,<br />

Göttingen und Magdeburg. Darüber hinaus nimmt Volkswagen den<br />

CKD-Versand (Completely Knocked Down = komplett zerlegt) von<br />

Fahrzeugteilen und Komponenten an die Produktionsstandorte des<br />

Volkswagen-Konzerns auf. Zusammen mit dem geplanten Binnenhafen<br />

der GVZ Entwicklungsgesellschaft Wolfsburg bildet der neue<br />

Log<strong>ist</strong>ikstandort einen le<strong>ist</strong>ungsfähigen Knotenpunkt, der die Anforderungen<br />

für sogenannte trimodale Verkehre (Straße, Schiene,<br />

<strong>Was</strong>serstraße) erfüllt. Der umweltfreundliche Einsatz von Recyclingmaterialien<br />

in den Tragschichten unter dem Asphalt, eine Solaranlage<br />

zur Warmwasseraufbereitung sowie eine LED-Außenbeleuchtung auf<br />

dem Gelände unterstreichen die ökologische Ausrichtung des neuen<br />

Log<strong>ist</strong>ikzentrums. Damit le<strong>ist</strong>et die Konzernlog<strong>ist</strong>ik einen wichtigen<br />

Beitrag bei der Umsetzung der konzernweiten Umweltziele. Volkswagen<br />

hat sich im Frühjahr <strong>2012</strong> verpflichtet, die Umweltverträglichkeit<br />

in der Produktion bis 2018 um 25 Prozent zu steigern. ::: bea :::<br />

Fördermittel<br />

bald beantragen<br />

Handwerksunternehmen aus dem<br />

Kammerbezirk Braunschweig können<br />

noch bis Mitte Januar 2013<br />

Zuschüsse für innovative Projekte<br />

bei der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade<br />

beantragen.<br />

Gefördert werden Entwicklungsarbeiten<br />

für ein neues Produkt oder Produktionsverfahren.<br />

Die Förderung erfolgt<br />

in Form einer Anteilsfinanzierung<br />

als nicht rückzahlbarer Zuschuss. Sie<br />

beträgt bis zu 35 Prozent der zuwendungsfähigen<br />

Ausgaben, höchstens<br />

jedoch 100.000 Euro. ::: bea :::<br />

Beratung: Thomas Warntjen,<br />

0531 – 1<strong>2012</strong>80<br />

Lesezirkel, der Garant<br />

für gute Unterhaltung !<br />

Kirchweg 25<br />

34246 Vellmar<br />

Tel. (0561) 57 46 379-0<br />

Fax (0561) 57 46 379-20<br />

www.lesezirkel.com<br />

Lesezirkel QR-Code


Werk Salzgitter<br />

spart 7.300 Megawattstunden<br />

Zehn neue<br />

Ausbildungs- und<br />

Studienplätze<br />

Business Card Collection<br />

Das Regional-Journal<br />

für <strong>Südostniedersachsen</strong><br />

UNTERNEHMEN TITEL // 03.<strong>2012</strong> 06.<strong>2012</strong> // 27<br />

Bücher und Graphik aus fünf Jahrhunderten<br />

Das Motorenleitwerk von Volkswagen in Salzgitter steigert<br />

im Zuge der Initiative ‚Think Blue. Factory‘ die Ressourceneffizienz<br />

und Umweltverträglichkeit seiner Fertigung.<br />

Die Verbesserung der Energieeffizienz bildet dabei einen<br />

wichtigen Baustein. Alleine durch die Wärmerückgewinnung<br />

an Drucklufterzeugern spart das Volkswagenwerk<br />

in Salzgitter jährlich rund 7.300 Megawattstunden<br />

Energie. Mit einem Anteil von rund 20 Prozent am Gesamtstromverbrauch<br />

einer Fabrik birgt die Drucklufterzeugung<br />

ein enormes Sparpotenzial. Bisher wurde die im<br />

Rahmen des Produktionsprozesses entstandene Wärme<br />

ausschließlich an das Kühlwassernetz und anschließend<br />

an die Umwelt abgegeben. Nun wird diese Wärme in<br />

das Frischluftsystem einer Fertigungshalle übertragen<br />

und wärmt während der Heizperiode die kalte Frischluft<br />

vor, bevor sie in die Halle gelangt. Die eingesparte<br />

Wärmeenergie von 7.300 Megawattstunden pro Jahr<br />

entspricht einem jährlichen Heizwärmebedarf von rund<br />

400 Einfamilienhäusern. ::: bea :::<br />

Das in Braunschweig ansässige IT-Dienstle<strong>ist</strong>ungsunternehmen<br />

GOD bietet seinen Mitarbeitern nicht<br />

nur ein vielseitiges Job-Portfolio, sondern berücksichtigt<br />

auch den Bereich Work-Life-Balance.<br />

GOD fokussiert dabei zwei Aspekte: Zum einen legt<br />

das Unternehmen Wert auf eine solide Ausbildung,<br />

die persönliche Selbstsicherheit gibt und zu professioneller<br />

und innovativer Arbeit befähigt. Zum anderen<br />

<strong>ist</strong> die Berücksichtigung persönlicher Interessen<br />

jedes Einzelnen eine Voraussetzung für die berufliche<br />

Bege<strong>ist</strong>erungsfähigkeit. Modulare Personalentwicklungskonzepte<br />

sorgen dafür, dass sich auch nach<br />

jahrelanger Betriebszugehörigkeit je nach individuellen<br />

Fähigkeiten des Mitarbeiters neue Karrierechancen<br />

ergeben. Um insbesondere junge Menschen an diesen<br />

Möglichkeiten teilhaben zu lassen, wird GOD im<br />

nächsten Ausbildungsjahr zehn neue Auszubildende<br />

beziehungsweise duale Studenten einstellen. ::: bea :::<br />

Hier könnte Ihre Visitenkarte stehen.<br />

Sprechen Sie uns an.<br />

Jörg Schäfer<br />

Tel. 0531- 80 929 84<br />

Denis Steinwachs<br />

Grafik & Design<br />

denis@gst-design.de<br />

+49 (0)531 / 250 60 91<br />

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38300 Wolfenbüttel<br />

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Ankauf von Büchern und Bibliotheken<br />

www.antiquariat-hoffme<strong>ist</strong>er.de<br />

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Für mehr<br />

Bewegung<br />

An Deutschlands größtem Schullauf, dem ‚Fit-4-future-<br />

Lauf‘, werden sich 10.000 Kinder aus der Region<br />

Braunschweig, Giifhorn, Salzgitter und Wolfsburg beteiligen.<br />

Mehr als 80 Grundschulen gehen an den Start, und<br />

das mit steigender Tendenz. „Am Ende wird jede Schule<br />

für die Umsetzung von ‚Fit-4-future‘ weit mehr als die<br />

versprochenen 6.000 Euro bekommen“, versprach Jürgen<br />

Brinkmann, Vorstandsvorsitzender der Volksbank<br />

BraWo während einer Pressekonferenz. Das Kindernetzwerk<br />

der Volksbank BraWo bege<strong>ist</strong>ert nicht nur immer<br />

Foto: Volksbank BraWo<br />

mehr Schulen zur Teilnahme an dem Programm gegen<br />

Wolfram Kons, Jürgen Brinkmann und<br />

Steffen Krollmann (v. l. n. r.) tauschten<br />

Bewegungsarmut und für gesunde Ernährung. Auch<br />

Business- gegen Sportoutfit und liefen 30<br />

die Zahl der Paten-Unternehmen steige immer weiter.<br />

Minuten lang für den guten Zweck mit.<br />

Es wird erwartet, dass die Spendensumme am Ende<br />

mehr als 800.000 Euro betragen werde. Durch den Spendenlauf soll das seit 2006 in der Region verankerte<br />

‚Fit-4-future‘-Programm der Cleven-Stiftung über drei weitere Jahre gesichert werden. Die Gesamtspendensumme<br />

setzt sich zusammen aus Spenden, die jede Schule im eigenen Umfeld generiert, und der anschließenden<br />

Verdoppelung durch die Paten-Unternehmen. Die Volksbank BraWo, die Volksbank BraWo Stiftung<br />

sowie weitere Stiftungen und Unternehmen verdoppeln den Betrag noch einmal. ::: bea :::<br />

Anzeige


Die <strong>Freiheit</strong> <strong>ist</strong> wie das<br />

Meer: Die einzelnen Wogen<br />

vermögen nicht viel, aber<br />

die Kraft der Brandung <strong>ist</strong><br />

unwiderstehlich.<br />

::: Václav Havel :::


Grenzenlos<br />

und ohne Sorge<br />

<strong>Freiheit</strong> - ein großes Wort mit einem weiten<br />

Bedeutungshorizont. Leser des <strong>regjo</strong>, Philosophen<br />

und Forscher definieren den <strong>Freiheit</strong>sbegriff.<br />

„<strong>Freiheit</strong> <strong>ist</strong> die Basis der bildenden<br />

Entfaltung des Menschen. Basierend<br />

auf der im Grundgesetz<br />

festgeschriebenen Würde des<br />

Menschen und ihrer Unantastbarkeit<br />

darf der Mensch nicht<br />

in der Gewissensfreiheit eingeschränkt werden.<br />

Die Gesetze müssen die Religionsfreiheit, die<br />

Rede- und Meinungsfreiheit und die Pressefreiheit<br />

gewährle<strong>ist</strong>en. Unter der künstlerischen<br />

<strong>Freiheit</strong> verstehen wir die <strong>Freiheit</strong> des Ge<strong>ist</strong>es,<br />

die auch nicht von dem Gemeinschaftsleben eingeschränkt<br />

werden kann. Sie <strong>ist</strong> die Grundlage<br />

der kreativen Innovationen. Die individuelle <strong>Freiheit</strong><br />

endet dort, wo andere Menschen in ihrem<br />

Freiraum tangiert und eingeschränkt werden.“<br />

Foto: bph<br />

Gerd Winner, freier Maler und Grafiker, Liebenburg<br />

„<strong>Freiheit</strong>srechte dienen der<br />

bürgerlichen Partizipation und<br />

sind damit die Lebensader der<br />

Demokratie. Deshalb sollten<br />

Bürger ihre Beteiligungsrechte<br />

auch engagiert auf allen gesellschaftlichen<br />

und politischen<br />

Ebenen nutzen, oben Gehör<br />

finden und auf ihre Anliegen<br />

eine nachvollziehbare Antwort<br />

erhalten.“<br />

Dr. Helmut Kramer,<br />

Richter a. OLG i.R.,<br />

Wolfenbüttel.<br />

Autor: harald müller<br />

Mehr <strong>Freiheit</strong> am Grab‘ – diesem dringenden<br />

Wunsch ihrer Friedhofsnutzer trägt die schwäbische<br />

Kleinstadt Bobingen jetzt durch Änderung<br />

der Friedhofssatzung Rechnung. Die Vorgaben zur<br />

Grabgestaltung müssen geändert werden. Das berichtete<br />

die ‚Augsburger Allgemeine‘. Der Leser wird wohl erstaunt<br />

aufgesehen haben bei der gewagten Kombination von Grab<br />

und <strong>Freiheit</strong>. So ein Wachmacher zum müden Thema Friedhofsrecht,<br />

alle Achtung!<br />

Der Begriff der <strong>Freiheit</strong> hat einen weiten und geduldigen<br />

Bedeutungshorizont – von <strong>Freiheit</strong> für Pussy Riot bis hin<br />

zur Münchner <strong>Freiheit</strong> lässt sich vieles in einen gedeihlichen<br />

Bezug zur <strong>Freiheit</strong> setzen. ‚<strong>Freiheit</strong> is ‚ immer gut‘ oder ernsthafter<br />

ausgedrückt, ‚der erbauliche Zitatenschatz zum Begriff<br />

<strong>Freiheit</strong> <strong>ist</strong> reichhaltig‘.<br />

Wer in das philosophische Einmaleins des <strong>Freiheit</strong>sbegriffes<br />

eintauchen will, erfährt zunächst die Tragweite der<br />

Unterscheidung von ‚<strong>Freiheit</strong> von etwas‘ und ‚<strong>Freiheit</strong> zu<br />

etwas‘. Übersetzt für den eiligen Schüler bedeutet diese Unterscheidung<br />

‚die <strong>Freiheit</strong> von Hausarbeiten‘ einerseits und<br />

die ‚<strong>Freiheit</strong> zum Chillen‘ andererseits.<br />

Glaubt man den Wortforschern, dann hat der Begriff <strong>Freiheit</strong><br />

germanische Wurzeln und bedeutet so viel wie ‚Jemand,<br />

dem sein Hals selbst gehört‘. Die bildliche Herleitung ‚Mein<br />

Hals gehört mir‘ hat Gebrauchswert. Wer könnte in einer<br />

Diskussion mit gegenteiligen Argumenten bestehen? Das<br />

Verwandtschaftsverhältnis von Hals und <strong>Freiheit</strong> überzeugt<br />

auch in anderer Weise. Kein Körperteil <strong>ist</strong> besser geeignet,<br />

den eigenen <strong>Freiheit</strong>sstatus deutlich zur Schau zu tragen<br />

als der Hals. Wer hätte Zweifel an der <strong>Freiheit</strong> einer Person,<br />

die den eigenen Hals mit wertvollen Ketten aus Gold und<br />

Edelsteinen schmückt?<br />

Allein die Herkunftsbezeichnung ‚germanisch‘ birgt<br />

schon <strong>Freiheit</strong>svorstellungen in sich. Die Deutschen verstehen<br />

sich als Nachfahren der Germanen, die als wirklich<br />

freie Mitteleuropäer Geltung erlangt haben. Musste doch<br />

die sonst unangefochtene Weltmacht Rom vor dem germanischen<br />

Kernland halt machen – ja mehr noch –, musste<br />

Befestigungsanlagen wie den ‚Limes‘ bauen, um sozusagen<br />

‚den eigenen Hals zu retten‘. Im Interesse der <strong>Freiheit</strong> werden<br />

heute auf europäischer Ebene Grenzen aufgehoben –<br />

nicht ohne Erfolg. Denn die Mehrheit der Europäer <strong>ist</strong> sich<br />

sicher, dass die Zukunft von <strong>Freiheit</strong> im Frieden in Europa<br />

liegt. Vor diesem Hintergrund <strong>ist</strong> auch der schon beinahe<br />

verbissene Kampf um die Stabilität einer gemeinsamen europäischen<br />

Währung zu verstehen. Denn wie alle an dieser<br />

Stelle gesammelten Worte zu den unterschiedlichsten<br />

Facetten der <strong>Freiheit</strong> hat auch folgendes Zitat von Fjodor<br />

Michailowitsch Dostojewski seinen Wahrheitsgehalt: „Geld<br />

<strong>ist</strong> geprägte <strong>Freiheit</strong>“. :::<br />

„<strong>Freiheit</strong> bedeutet für mich als<br />

Wissenschaftler und Lehrer, dass<br />

– vorausgesetzt selbstverständlich,<br />

ich halte mich an die Regeln<br />

guter wissenschaftlicher und pädagogischer<br />

Praxis – ich mir nie<br />

Gedanken oder gar Sorgen machen<br />

muss, wer an meiner Tür<br />

klopft oder klopfen könnte.“<br />

Jun.-Prof. Dr. Rüdiger Heinze, Englisches<br />

Seminar – Abt. Literatur- und Kulturwissenschaften,<br />

Technische Universität<br />

Braunschweig<br />

„<strong>Freiheit</strong> <strong>ist</strong> für mich, tun und lassen zu können, was ich will.<br />

Als Fußballerin bin ich viel unterwegs und wenn ich nicht auf<br />

dem Rasen stehe, sitze ich im Büro. Freie Tage genieße deshalb<br />

besonders.“<br />

Verena Faißt, Fußballerin in der Frauenmannschaft des VfL Wolfsburg, deutsche<br />

Nationalspielerin und Mitarbeiterin des VfL Wolfsburg<br />

„Rennen, springen, Hütten bauen, auf Bäume<br />

klettern, spielen. So war meine Kindheit.<br />

Nie wieder in meinem Leben habe ich mich so<br />

frei gefühlt. Heute möchte ich kein Kind sein.<br />

Denn die <strong>Freiheit</strong>en von Kindern sind kleiner<br />

geworden. Deswegen arbeite ich so gerne im<br />

FBZ Freundschaft – hier, in 2,5 Hektar wilder<br />

Natur können wir Kindern die Möglichkeit<br />

bieten, ein paar Tage frei zu sein. Frei<br />

von Verpflichtungen, frei von Technik, frei<br />

von Anforderungen. Und immer wenn ich aus<br />

dem Fenster sehe und Kindern beim Kindsein<br />

zuschauen kann, fühle ich es – ein kleines<br />

Stückchen dieser <strong>Freiheit</strong>!“<br />

Janna Münch, Heimleiterin FBZ Freundschaft in Groß<br />

Denkte


TITEL // 06.<strong>2012</strong> // 33<br />

<strong>Freiheit</strong> <strong>ist</strong>, mit Kindern<br />

beruflich durchzustarten<br />

Manchmal braust ein ferngesteuertes<br />

Auto durch den<br />

langen Flur von Schiller<br />

Zahntechnik in Salzgitter, gesteuert<br />

durch den sechsjährigen Bastian Erb.<br />

Seine Mutter, Antje Erb, arbeitet seit<br />

21 Jahren hier. Wenn Kindertagesstätte<br />

oder Schule geschlossen haben,<br />

kann die 44-jährige zahntechnische<br />

Ass<strong>ist</strong>entin ihren Sohn mit zur Arbeit<br />

bringen. „Natürlich geht das nur,<br />

wenn er niemanden bei der Arbeit<br />

stört“, sagt sie.<br />

15 Jahre lang hatte Antje Erb in<br />

Vollzeit in dem Salzgitteraner Unternehmen<br />

gearbeitet, als sich ihr Kind<br />

ankündigte. Sorge um ihren Arbeitsplatz<br />

habe sie von Anfang an nicht<br />

Eine Erfahrung, die viele andere<br />

Frauen im Arbeitsleben nicht teilen.<br />

Gesetzlicher Schutz <strong>ist</strong> das eine, ein<br />

vertrauensvolles Verhältnis zum Arbeitgeber<br />

und Unterstützung von Müttern<br />

nach der Erziehungszeit das andere.<br />

Für Antje Erb war klar, dass sie<br />

drei Jahre zu Hause bleiben möchte,<br />

um dann in Teilzeit zurückzukehren:<br />

„Ich will nicht hundertprozentig Hausfrau<br />

sein, aber trotzdem genug Zeit für<br />

meine Familie haben.“<br />

Jetzt arbeitet sie täglich vier Stunden.<br />

Ihr kommt die Gleitzeitregelung in<br />

der Firma entgegen. Schiller Zahntechnik<br />

stellt zudem einen Kinderraum zur<br />

Verfügung und ermöglicht damit Mitarbeiterinnen,<br />

Betreuungsengpässe zu<br />

fr<strong>ist</strong>ig benötigt wird, kein Problem <strong>ist</strong>.<br />

Ihre Stunden aufstocken möchte die<br />

Zahntechnikerin derzeit nicht. Sie<br />

weiß das Entgegenkommen ihres Arbeitgebers<br />

zu schätzen und springt<br />

nach Bedarf ein, um zum Beispiel<br />

Krankheitsfälle aufzufangen. „Ich bin<br />

ausgeglichen, wenn ich weiß, dass<br />

mein Kind immer gut betreut <strong>ist</strong>. Da<br />

hat meine Firma auch etwas davon“,<br />

resümiert sie.<br />

Kinder und Karriere sind für Professor<br />

Chr<strong>ist</strong>iane Ritter vom Helmholtz-<br />

Zentrum für Infektionsforschung (HZI)<br />

in Braunschweig eine Selbstverständlichkeit.<br />

Beides möchte und hat sie<br />

auch hinbekommen. „Hendrik und Niklas<br />

sind in den USA geboren. Dort gibt<br />

Antje Erb, Schiller Zahntechnik in Salzgitter.<br />

Professor Chr<strong>ist</strong>iane Ritter<br />

vom Helmholtz-Zentrum für<br />

Infektionsforschung (HZI) in<br />

Braunschweig<br />

Mutter sein und berufstätig, das klingt nach<br />

Stress, Verpflichtungen und nach einem Glücksfall, wenn es klappt.<br />

Autor: Ulla Evers<br />

Fotografie: Marek Kruszewsk<br />

gehabt. Selbst als bereits vor der Geburt<br />

klar war, dass ihr kleiner Sohn<br />

aufgrund einer Lippenspalte regelmäßig<br />

zum Arzt muss, traf sie auf Verständnis<br />

und Unterstützung bei ihrem<br />

Chef. Sie habe offen über ihre Situation<br />

sprechen können, erinnert sie sich.<br />

überbrücken. Die Kinder können dort<br />

spielen, malen oder eine DVD in den<br />

Fernseher schieben. Für Antje Erb <strong>ist</strong><br />

dieses Angebot eine große Erleichterung,<br />

besonders in den Ferien.<br />

Es sei ein schönes Gefühl, dass<br />

Kinderbetreuung, auch wenn sie kurz-<br />

es keinen Mutterschutzurlaub, aber<br />

sehr gute Betreuungsstrukturen“, erzählt<br />

die Biochemikerin. So konnte sie<br />

dort nahezu ohne Unterbrechung ihre<br />

wissenschaftliche Arbeit fortsetzen.<br />

Im Gespräch mit Chr<strong>ist</strong>iane Ritter<br />

wird deutlich: Ohne einen Partner, der


TITEL // 06.<strong>2012</strong> // 35<br />

das Modell Beruf und Familie aktiv<br />

unterstützt, <strong>ist</strong> Karriere kaum möglich.<br />

Das HZI kooperiert mit einem<br />

Stöckheimer Kindergarten. Die Forschungseinrichtung<br />

half der Familie,<br />

dort Plätze für die Kinder zu bekommen.<br />

Chr<strong>ist</strong>iane Ritters Mann arbeitet<br />

ebenfalls am Braunschweiger Institut,<br />

sodass beide ihre Arbeitszeiten aufeinander<br />

abstimmen können.<br />

Die Professorin hat über die Jahre<br />

Familie und Beruf gut organisiert.<br />

Anders <strong>ist</strong> ihr Lachen nicht zu verstehen,<br />

wenn sie fast beiläufig sagt:<br />

„Ich arbeite die üblichen 150 Prozent<br />

und habe Seminarzeiten oft nach 17<br />

Uhr.“ Bei Öffnungszeiten der Kitas bis<br />

zum späten Nachmittag kommt es da<br />

schnell zur Katastrophe. Mit Ehemann<br />

und Freunden in ähnlicher Situation<br />

lassen sich diese Probleme jedoch regeln.<br />

„<strong>Was</strong> tut man nicht alles für seine<br />

<strong>Freiheit</strong>“, sagt sie.<br />

Von ihren Kindern habe sie im Kindergarten<br />

manchmal die Frage gehört,<br />

warum sie immer als Letzte abgeholt<br />

würden. Mittlerweile sind die Jungs<br />

sieben und neun Jahre alt. Als sie in<br />

die Schule kamen und keine Hortplätze<br />

frei waren, mussten neue Weichen in<br />

Sachen Kinderbetreuung gestellt werden.<br />

Die Familie hat tief in die Tasche<br />

gegriffen und eine Kinderfrau engagiert.<br />

Ein riesiges Lob zollt Chr<strong>ist</strong>iane<br />

Ritter der Leiterin des Familienbüros<br />

des HZI. Die habe für sechs Wochen im<br />

Jahr eine Schulkinder-Ferienbetreuung<br />

organisiert. „Für mich <strong>ist</strong> es eine<br />

Form von <strong>Freiheit</strong>, Mutter zu sein und<br />

wissenschaftlich erfolgreich“, sagt sie.<br />

Beides möchte die 39-Jährige nicht<br />

missen.<br />

So geht es auch Alexandra Taeger,<br />

Marketing-Managerin bei der H&D International<br />

Group in Gifhorn. Als ihr<br />

Sohn Yuca ein Jahr alt war, begann<br />

sie bei dem weltweit agierenden IT-<br />

Dienstle<strong>ist</strong>er mit einer 400-Euro-Stelle<br />

am Empfang. Ein halbes Jahr fragte<br />

ihr Arbeitgeber, ob sie auf 30 Stunden<br />

aufstocken wolle. Keine Frage für die<br />

33-Jährige. Sie brauche etwas für den<br />

Kopf und möchte beruflich fit bleiben,<br />

sagt sie.<br />

Ihren Sohn konnte Alexandra<br />

Taeger in der betrieblich unterstützten<br />

Kita ‚Robin HuD‘ unterbringen. Yuca<br />

hat dort einen Platz in der Krippe. „Und<br />

wenn ich am Drucker stehe, kann ich<br />

rüberschauen zu ihm“, sagt Alexandra<br />

Taeger lächelnd.<br />

Auch an ihrem Arbeitsplatz <strong>ist</strong> Flexibilität<br />

das Zauberwort für die Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie. In Absprache<br />

mit ihren Vorgesetzten kann<br />

sie im Notfall auch von zu Hause aus<br />

arbeiten. Als die engagierte Kauffrau<br />

merkte, dass sie die Teilzeitstelle gut<br />

packt, strebte sie eine Vollzeitstelle an.<br />

Seit August dieses Jahres hat sie eine<br />

40-Stunden-Stelle und <strong>ist</strong> glücklich.<br />

„Ich bin gerne Mutter. Bei der Arbeit<br />

erfahre ich noch mal eine andere Wertschätzung.<br />

Und ich kann einen Beruf<br />

ausüben, der mir Spaß macht.“ :::<br />

Fotos: Braunschweig Stadtmarketing GmbH / okerland-archiv<br />

Alexandra Taeger, Marketing-Managerin bei der H&D International Group mit Sohn Yuca.<br />

Wohlfühlen und<br />

Zukunft gestalten<br />

in 250 Firmen im Hochtechnologie-Sektor und<br />

27 Forschungseinrichtungen... Lust auf mehr?<br />

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stadtfilm-wissenschaft


TITEL // 06.<strong>2012</strong> // 37<br />

Pressefreiheit –<br />

Theorie und Praxis<br />

Hin und wieder sorgt man sich aus gegebenem Anlass in<br />

Deutschland um die Pressefreiheit. Ein Exkurs nach Rumänien<br />

zeigt, wie es dort nach dem Ende des Kommunismus um die<br />

Arbeitsmöglichkeiten der Journal<strong>ist</strong>en bestellt <strong>ist</strong>.<br />

Autoren: Aida Ivan, Ionut Budascu<br />

Pressefreiheit <strong>ist</strong> seit der Gründung<br />

der Bundesrepublik eine<br />

deutsche Selbstverständlichkeit.<br />

Artikel 5 des Grundgesetzes gewährle<strong>ist</strong>et<br />

die Pressefreiheit zusammen<br />

mit der Meinungsfreiheit und der<br />

Informationsfreiheit. In der DDR gab<br />

es zwar offiziell keine Zensur, aber von<br />

Pressefreiheit konnte keine Rede sein.<br />

Der Staat entschied anhand der Vergabe<br />

von Lizenzen und Druckgenehmigungen<br />

darüber, ob Zeitungen, Zeitschriften<br />

oder Bücher veröffentlicht<br />

werden durften.<br />

Im EU-Mitgliedsstaat Rumänien<br />

wird die Presse durch die Organisation<br />

‚Freedom House‘ als „teilweise<br />

frei“ eingestuft. Ein klar abgegrenztes<br />

Pressegesetz gibt es seit dem Ende des<br />

Kommunismus in Rumänien nicht. Es<br />

gab mehrere Versuche, ein solches zu<br />

erarbeiten, aber die Initiativen wurden<br />

von den me<strong>ist</strong>en Journal<strong>ist</strong>en abgelehnt,<br />

da sie kein Vertrauen zu den Politikern<br />

hatten, die die Aufgabe übernehmen<br />

sollten. Politiker würden mit<br />

dem Gesetz einfach nur versuchen, die<br />

Massenmedien unter ihre Kontrolle zu<br />

bringen, hieß es seitens der Journal<strong>ist</strong>en.<br />

In der Verfassung Rumäniens<br />

werden jedem allgemeine Rechte garantiert,<br />

die von Relevanz bei der Sicherstellung<br />

der Pressefreiheit sind:<br />

Beispielsweise <strong>ist</strong> die Ausdrucksfreiheit<br />

unantastbar und keine Publikation<br />

darf unterdrückt werden. Die Zensur<br />

<strong>ist</strong> verboten. Fragt man Journal<strong>ist</strong>en,<br />

die auch Mitglieder verschiedener<br />

Journal<strong>ist</strong>enverbände sind, dann<br />

kommen Antworten wie am Fließband:<br />

Niemand sagt einem Journal<strong>ist</strong>en, was<br />

er schreiben soll. In Rumänien gebe<br />

es keine Zensur der Presse und jeder<br />

wähle seine eigenen Themen aus.<br />

Internationale Stat<strong>ist</strong>iken lassen<br />

aber vermuten, dass die Situation bei<br />

Weitem nicht so rosig <strong>ist</strong>: Die Presse<br />

Betreute Wohngruppen<br />

für ältere Menschen<br />

► Leben und Sicherheit in<br />

einer Gemeinschaft<br />

► Eigener Wohn- und<br />

Schlafbereich<br />

► Finanzielle<br />

Selbstständigkeit<br />

AnsprechpartnerInnen<br />

Betreute Wohngruppen<br />

Frau Andrea Itze<br />

Triftweg 73<br />

38118 Braunschweig<br />

Tel.: 0531 25657-30<br />

wohngruppen@ambet.de<br />

Hausnotruf<br />

► Sicherheit rund um die<br />

Uhr - schnelle Hilfe im<br />

Notfall<br />

► Mobilität durch den<br />

Funksender<br />

► Notruf-Handy<br />

Hausnotruf<br />

Herr Peter Knabe<br />

Triftweg 73<br />

38118 Braunschweig<br />

Tel.: 0531 25657-31<br />

hausnotruf@ambet.de<br />

Sozialstation<br />

► Häusliche Alten- und<br />

Krankenpflege<br />

► Pflegeversicherungsle<strong>ist</strong>ungen<br />

► Hauswirtschaftliche<br />

Hilfen<br />

Sozialstation<br />

Frau Katharina Schulze<br />

In den Rosenäckern 11<br />

38116 Braunschweig<br />

Tel.: 0531 25657-10<br />

sozialstation@ambet.de<br />

in Rumänien sei weniger frei als beispielsweise<br />

in Ländern wie Kap Verde<br />

und Namibia. Der Weltbericht (Press<br />

Freedom Index 2011–<strong>2012</strong>) der Organisation<br />

‚Reporter ohne Grenzen‘ stuft<br />

die rumänische Lage als „befriedigend“<br />

ein: Rumänien befindet sich weltweit<br />

auf Platz 47. Wie lässt sich diese große<br />

Diskrepanz zwischen Aussagen der<br />

heimischen Journal<strong>ist</strong>en und internationalen<br />

Studien erklären? Welche<br />

sind die Faktoren, die die Pressefreiheit<br />

beeinflussen könnten?<br />

Erstens, natürlich, die Politik, das<br />

mag aber weltweit ein heikles Thema<br />

sein. Fast sämtliche rumänischen Tageszeitungen<br />

und die vier Nachrichtensender<br />

rühmen sich ihrer ‚Unabhängigkeit‘,<br />

tatsächlich agieren sie<br />

zunehmend ausschließlich als Sprachrohr<br />

einer politischen Partei.<br />

Häufig werden Massenmedien beschuldigt,<br />

geplante Kampagnen zu<br />

führen, um die staatlichen Institutionen<br />

zu verleumden. In dem 2010<br />

von einer Präsidialkommission erarbeiteten<br />

Entwurf zur nationalen Verteidigungsstrategie<br />

wurde die Presse<br />

als eine der Schwachstellen der inneren<br />

Sicherheit Rumäniens aufgel<strong>ist</strong>et,<br />

da sie falsche Informationen über die<br />

Aktivität verschiedener staatlicher Institutionen<br />

verbreite. Eine solche Anklage<br />

hat manche Journal<strong>ist</strong>en schockiert,<br />

andere hingegen akzeptierten<br />

resigniert die bittere Wirklichkeit, dass<br />

dieser Vorwurf einfach nur den bisherigen<br />

Standpunkt der Präsidentschaft<br />

in puncto Massenmedien bestätigt.<br />

Das ständige Tadeln seitens aller<br />

politischen Parteien <strong>ist</strong> zu einem Normalzustand<br />

geworden. Ein repräsentatives<br />

Beispiel in dieser Hinsicht <strong>ist</strong><br />

die negative Reaktion der Regierung,<br />

nachdem Präsident Traian Băsescu<br />

seines Amtes enthoben wurde: Journal<strong>ist</strong>en<br />

wurden beschuldigt, dass sie<br />

sich hätten kaufen lassen und die anderen<br />

europäischen Länder falsch informiert<br />

hätten.<br />

Ein weiterer Aspekt, der noch erwähnt<br />

werden sollte, <strong>ist</strong> der finanzielle.<br />

Nachdem die Wirtschaftskrise im Jahre<br />

2008 ausgebrochen <strong>ist</strong>, sank der Werbemarkt<br />

innerhalb von zwei Jahren um<br />

fast die Hälfte, was dazu geführt hat,<br />

dass noch mehr Druck auf die Massenmedien<br />

ausgeübt wurde. Am härtesten<br />

traf es die Zeitungen, der Werbemarkt<br />

sank hier sogar um zwei Drittel. In<br />

den vergangenen zwei Jahren wurden<br />

die Print-Ausgaben von vier Tageszeitungen<br />

eingestellt. Den überlebenden<br />

Zeitungen geht es auch nicht umwerfend:<br />

Es gibt keine Tageszeitung, die<br />

Gewinn macht. Die me<strong>ist</strong>en müssen<br />

ums Überleben kämpfen. Erfahrene<br />

Journal<strong>ist</strong>en prophezeien den Tod der<br />

rumänischen Tagespresse in gedruckter<br />

Form innerhalb der nächsten fünf<br />

Jahre. :::<br />

::: Aida Ivan und Ionut Budascu sind<br />

Absolventen der Fremdsprachenfakultät<br />

an der Universität Bukarest. Beide<br />

haben German<strong>ist</strong>ik studiert. Aida Ivan<br />

arbeitet als Kulturredakteurin bei der<br />

‚Allgemeinen Deutschen Zeitung für<br />

Rumänien‘, ihr Kollege Ionut Budasco<br />

<strong>ist</strong> stellvertretender Chefredakteur bei<br />

der ADZ. :::


TITEL // 06.<strong>2012</strong> // 39<br />

Die Charta der Vielfalt im Wortlaut<br />

„Die Vielfalt der modernen Gesellschaft, beeinflusst<br />

durch die Globalisierung und den demografischen<br />

Wandel, prägt das Wirtschaftsleben<br />

in Deutschland. Wir können wirtschaftlich nur<br />

erfolgreich sein, wenn wir die vorhandene Vielfalt<br />

erkennen und nutzen. Das betrifft die Vielfalt<br />

in unserer Belegschaft und die vielfältigen<br />

Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden<br />

sowie unserer Geschäftspartner. Die Vielfalt<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren<br />

unterschiedlichen Fähigkeiten und Talenten eröffnet<br />

Chancen für innovative und kreative Lösungen.<br />

Die Umsetzung der Charta der Vielfalt in unserer<br />

Organisation hat zum Ziel, ein Arbeitsumfeld<br />

zu schaffen, das frei von Vorurteilen <strong>ist</strong>.<br />

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen<br />

Wertschätzung erfahren – unabhängig von Geschlecht,<br />

Nationalität, ethnischer Herkunft,<br />

Religion oder Weltanschauung, Behinderung,<br />

Alter, sexueller Orientierung und Identität. Die<br />

Anerkennung und Förderung dieser vielfältigen<br />

Potenziale schafft wirtschaftliche Vorteile für<br />

unsere Organisation.<br />

Wir schaffen ein Klima der Akzeptanz und<br />

des gegenseitigen Vertrauens. Dieses hat positive<br />

Auswirkungen auf unser Ansehen bei<br />

Geschäftspartner, Verbraucherinnen und Verbrauchern<br />

sowohl in Deutschland als auch in<br />

anderen Ländern der Welt.“<br />

Frei<br />

von<br />

Vorurteilen<br />

Autor: Beate Ziehres<br />

Fotografie: Andreas Hebestriet<br />

<strong>Freiheit</strong>, Verantwortung, Kreativität – Jürgen<br />

Bittner nutzt diese Begriffe alle in einem gemeinsamen<br />

Kontext. Sein Thema <strong>ist</strong> Vielfalt,<br />

insbesondere, wie Menschen mit Vielfalt umgehen.<br />

Das englische Wort für Vielfalt <strong>ist</strong> Diversity,<br />

und Diversity Manager <strong>ist</strong> eine von Jürgen Bittners<br />

Berufen oder vielleicht eher Berufungen.<br />

In der Region macht er sich stark für die Inhalte<br />

der ‚Charta der Vielfalt‘. Bittners Ziel <strong>ist</strong> es,<br />

gemeinsam mit Unternehmern eine Kultur der<br />

Vielfalt, Offenheit, Toleranz und des Respekts auf<br />

Gegenseitigkeit etablieren. Er lädt Unternehmer<br />

ein, sich durch eine Unterzeichnung der Charta zu<br />

deren Grundsätzen zu bekennen.<br />

„Unternehmenskultur <strong>ist</strong> eine Managemententscheidung.<br />

Das Management muss vorgeben,<br />

welche Kultur im Unternehmen vorherrschen soll“,<br />

erklärt Bittner. In der ‚Charta der Vielfalt‘ finden<br />

Unternehmen ein bewährtes Label, das Zeichen<br />

setzt nach innen und außen. „Für Mitarbeiter wird<br />

so leicht erkennbar, welche Kultur die Unternehmensführung<br />

will“, sagt er. Die ‚Charta der Vielfalt‘<br />

will Unternehmen einen Leitfaden geben und<br />

Werkzeug sein, um Diskriminierung vorzubeugen.<br />

Sechs Unternehmen aus der Region tragen die<br />

Charta bisher mit. „Wir glauben aber, dass schon<br />

heute viele Unternehmen im Raum Braunschweig<br />

diese Prinzipien leben, sich bislang nur noch nicht<br />

explizit dazu bekannt haben“, sagt Bittner.<br />

Von ihrem Beitritt profitieren die Arbeitgeber<br />

auf vielfältige Weise. „Sie positionieren sich als<br />

fortschrittliche Arbeitgeber und erhalten durch<br />

die Charta die Möglichkeit, ihr Diversity Management<br />

aktiv zu kommunizieren“, so Jürgen Bittner.<br />

In Braunschweig wollen die Verantwortlichen den<br />

Unterzeichnern im Rahmen des ‚Sommerloch-<br />

Festivals‘ eine Bühne schaffen. Daneben erhalten<br />

Unternehmen, die sich zur Charta bekennen, Rat<br />

und Hilfe bei der Umsetzung ihrer Ziele in Sachen<br />

Diversity Management. :::<br />

www.vielfalt38.de


TITEL // 06.<strong>2012</strong> // 41<br />

Europaweit erfolgreich –<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen<br />

ohne Grenzen<br />

Die Richtlinien zum freien Dienstle<strong>ist</strong>ungsverkehr erleichtern seit 2009 die<br />

Auftragsabwicklung im europäischen Binnenmarkt. Das neue EU-Grundrecht<br />

eröffnet zusätzliches Wachstumspotenzial, <strong>ist</strong> aber kein Freifahrtschein.<br />

Autor: Martina Zingler<br />

Fotografie: fotolia<br />

sprechpartner‘ als zentrale Anlaufstelle<br />

in jedem Land, ein gemeinsames elektronisches<br />

Informations- und Kommunikationssystem<br />

sowie die <strong>Freiheit</strong> der<br />

Rechtsform. Auch <strong>ist</strong> es inzwischen<br />

nicht mehr nötig, vor Ort einen Repräsentanten<br />

einzusetzen oder gar eine<br />

Niederlassung zu betreiben.<br />

„Deutschland hat die Richtlinie<br />

pünktlich umgesetzt, in anderen Ländern<br />

<strong>ist</strong> das noch nicht zu hundert<br />

Prozent der Fall“, weiß Matthias Reichert,<br />

Außenwirtschaftsberater bei der<br />

Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade.<br />

Zum Beispiel hapert es<br />

in Einzelfällen noch an der Zuständigkeit<br />

des einheitlichen Ansprechpartners<br />

oder in der elektronischen Prozessabwicklung.<br />

Wer sich für Aufträge<br />

im europäischen Ausland bewerben<br />

möchte, wendet sich daher zunächst<br />

am besten an die Handwerkskammer<br />

oder die ortsansässige IHK, vor allem,<br />

um länderspezifische Regelungen in<br />

Erfahrung zu bringen. Reichert führt<br />

eigens dazu eine Länderl<strong>ist</strong>e mit den<br />

jeweiligen Anforderungen und kann<br />

interessierten Betrieben umgehend<br />

entsprechende Ländermerkblätter inklusive<br />

Anmeldebogen aushändigen.<br />

Klaus-Peter Weidlich, zuständig<br />

für das Geschäftsfeld International bei<br />

der Industrie- und Handelskammer<br />

Braunschweig, rät, die gewerberechtlichen<br />

und auch handwerksrechtlichen<br />

Anzeigepflichten im Zielland vor der ersten<br />

Le<strong>ist</strong>ungserbringung zu beachten.<br />

„Wer zum Beispiel in Luxemburg tätig<br />

wird, muss seine ordnungsgemäße<br />

Eintragung in Deutschland schriftlich<br />

beim dortigen Mittelstandsmin<strong>ist</strong>erium<br />

nachweisen.“ Die dafür notwendigen<br />

EU-Bescheinigungen stellen sowohl<br />

die Handwerkskammer als auch<br />

die regional zuständige IHK aus.<br />

„Als Faustformel gilt, dass man vor<br />

Ort die Dienstle<strong>ist</strong>ung und die Mitarbeiter<br />

anmelden muss“, so Reichert.<br />

Die Betriebe müssen sich zudem mit<br />

Themen wie Mindestlohn, Zeit- und<br />

Qualitätsmanagement beschäftigen.<br />

„Wir raten jedem Unternehmen, das<br />

im Ausland tätig werden möchte, sich<br />

vorab ausführlich über das jeweils geltende<br />

Arbeits-, Gewerbe- und Steuerrecht<br />

zu informieren.“<br />

Auch die IHK we<strong>ist</strong> auf die Problematik<br />

im Umsatzsteuerrecht hin. „Hier<br />

empfehlen wir die Kontaktaufnahme<br />

zu einem Steuerberater, der den Unternehmer<br />

individuell beraten kann“,<br />

sagt Weidlich. „Wichtig <strong>ist</strong> auch, im<br />

Vorfeld zu klären, welcher Nationalität<br />

die später vor Ort tätigen Mitarbeiter<br />

angehören. Mitarbeiter aus Nicht-EU-<br />

Staaten benötigen in der Regel noch<br />

eine Arbeitsgenehmigung.“ :::<br />

Über alle Regelungen zur Aufnahme<br />

und Ausübung von Dienstle<strong>ist</strong>ungen<br />

in den EU-Mitgliedstaaten, so auch<br />

über Vertrags-, Gewährle<strong>ist</strong>ungs- und<br />

Insolvenzrecht in den EU-Staaten,<br />

informiert ausführlich die Plattform<br />

Portal 21: www.portal21.de.<br />

Qualität, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit<br />

– Tugenden, die<br />

auch im europäischen Ausland<br />

geschätzt werden. Das<br />

gilt für den Tischler, der in Dänemark<br />

das Ladengeschäft eines Wettbüros<br />

ausbaut, ebenso wie für den Immobilienmakler<br />

oder den Unternehmensberater.<br />

Ihnen allen erleichtert die<br />

EU-Dienstle<strong>ist</strong>ungsrichtlinie das Engagement<br />

im europäischen Ausland.<br />

Kurz gesagt, verpflichtet die Richtlinie<br />

die EU-Mitgliedstaaten, rechtliche und<br />

admin<strong>ist</strong>rative Einschränkungen und<br />

Anforderungen zu reduzieren, sodass<br />

vor allem auch kleine und mittelständische<br />

Unternehmen mit möglichst<br />

wenig Aufwand im EU-Binnenmarkt<br />

erfolgreich tätig sein können.<br />

Zu den Erleichterungen gehören<br />

zum Beispiel der ‚Einheitliche An-


TITEL // 06.<strong>2012</strong> // 43<br />

Frei<br />

denken<br />

lernen<br />

Der Mensch <strong>ist</strong> ein Gewohnheitstier.<br />

Ein neuer Beratungsansatz hilft<br />

Personen, Teams oder ganzen<br />

Organisationen, eingefahrene<br />

Pfade zu verlassen und dadurch<br />

erfolgreicher und zufriedener zu arbeiten.<br />

Autor: Beate Ziehres<br />

Fotografie: Karsten StroSS<br />

Dr. Andreas Selck.<br />

Über den neu entwickelten Beratungsansatz namens ‚Reflaction‘<br />

sprach <strong>regjo</strong> mit Andreas Selck.<br />

Herr Dr. Selck, was <strong>ist</strong> unter Beratung nach dem ‚Reflaction‘-<br />

Ansatz zu verstehen?<br />

Andreas Selck: Unser Ansatz nutzt zentrale Erkenntnisse der Hirnforschung.<br />

Menschen sind schnell in der Lage, Einstellungen und<br />

Verhaltensweisen zu verändern, wenn sie weniger stark an alten<br />

Mustern hängen. Das gelingt am einfachsten, wenn auf dem Weg<br />

zur Veränderung viele glückliche Momente entstehen. Die gute<br />

Nachricht <strong>ist</strong>, dass man Zufriedenheit lernen kann. Wir unterstützen<br />

unsere Kunden im Coaching, im Training und in der Teamentwicklung<br />

dabei, diese Kompetenz bewusst, selbstgesteuert und<br />

nachhaltig voranzubringen.<br />

<strong>Was</strong> <strong>ist</strong> an ‚Reflaction‘ Leadership anders als an herkömmlichen<br />

Trainings?<br />

Andreas Selck: Herkömmliche Trainings zur Personalentwicklung<br />

sind inputorientiert. Die Teilnehmer bekommen Know-how und<br />

lernen neue Verhaltensweisen, beispielsweise zur Gesprächsführung.<br />

Unser Entwicklungsansatz <strong>ist</strong> hingegen outputorientiert. Er<br />

nimmt die unmittelbaren Denkgewohnheiten von Personen in den<br />

Blick und versetzt sie in die Lage, bewusster und reflektierter zu<br />

handeln.<br />

Wie profitieren die Teilnehmer davon?<br />

Andreas Selck: Teilnehmer lernen, wie sie selbst ein Update ihres<br />

‚Autopiloten‘ vornehmen können. Auf diesem Weg werden Schlüsselkompetenzen<br />

für erfolgreiches Verhalten, wie Willenskraft, Vorstellungsvermögen,<br />

Überzeugungsfähigkeit und Ergebnisorientierung,<br />

gestärkt und können in kritischen Alltagssituationen bewusst<br />

eingesetzt werden. Der Effekt <strong>ist</strong> eine deutlich höhere Zufriedenheit<br />

und Effizienz im Arbeits- und Lebensalltag. :::<br />

Rund 95 Prozent seiner Zeit lebt<br />

der Mensch im ‚Autopilot‘, er<br />

agiert oft automatisch. Aktuellen<br />

neurobiologischen Erkenntnissen<br />

zufolge <strong>ist</strong> das unbewusste Muster<br />

‚das habe ich immer so gemacht‘ die<br />

Grundlage der me<strong>ist</strong>en menschlichen<br />

Entscheidungen und Verhaltensweisen<br />

– auch im Arbeitsleben.<br />

Dass die Macht der Gewohnheit<br />

manchmal schnelle Entscheidungen<br />

begünstigt, bestreitet der Psychologe<br />

Dr. Andreas Selck nicht. Im Umkehrschluss<br />

weiß er aber auch, dass<br />

alte Erfahrungen behindern, wenn<br />

eine an die Situation angemessene<br />

Reaktion gefragt oder ein Umdenken<br />

erforderlich <strong>ist</strong>. „Diese alten Muster<br />

sind auch der Grund dafür, dass beispielsweise<br />

der Erfolg herkömmlicher<br />

Trainings zur Entwicklung von Führungskompetenzen<br />

nur kurz anhält“,<br />

sagt Selck.<br />

Andreas Selck und seine Kollegen<br />

haben auf Basis dieser Forschungsergebnisse<br />

einen Beratungsansatz entwickelt,<br />

der hilft, Menschen aus dem<br />

Kreislauf der Gewohnheit herauszuführen.<br />

„Wir wollen die Leute in die<br />

Lage versetzen, freier und bewusster<br />

entscheiden zu können“, erklärt er.<br />

Der Diplom-Psychologe <strong>ist</strong> Mitbegründer<br />

von PE-Solution, einem Unternehmen,<br />

das seit Mai 2011 im Braunschweiger<br />

Artmax zu Hause <strong>ist</strong>. Die<br />

Gründer, drei befreundete Absolventen<br />

des Psychologiestudiums in Braunschweig,<br />

begannen vor zwölf Jahren mit<br />

einem Büro in der Nähe von Hannover.<br />

Seitdem wuchs PE-Solution kontinuierlich<br />

und zählt heute zu den größten<br />

psychologischen Unternehmensberatungen<br />

Deutschlands. PE-Solution <strong>ist</strong><br />

spezialisiert auf Eignungsdiagnostik<br />

und nachhaltige Personalentwicklung.<br />

Seit 2005 <strong>ist</strong> das Unternehmen auch<br />

international aktiv.<br />

Zu den Kunden zählen viele Großkonzerne,<br />

mittelständische Wirtschaftsunternehmen,<br />

öffentliche Verwaltungen<br />

und Non-Profit-Organisationen.<br />

Fachkräfte gesucht? Investieren Sie<br />

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TITEL // 06.<strong>2012</strong> // 45<br />

Aufbruch zu neuen Ufern<br />

Schöner, größer, schneller. Der Westharz<br />

hat den Schmerz der 40-jährigen Teilung<br />

überwunden. Jetzt kommen die Tour<strong>ist</strong>en,<br />

um zu staunen, zu erleben und zu genießen.<br />

Autor: Klaus Sievers<br />

Die Deutschen sind Reiseweltme<strong>ist</strong>er.<br />

Die <strong>Freiheit</strong>, in alle<br />

Welt zu reisen, lockt noch immer.<br />

Doch immer mehr Bundesbürger<br />

sind inzwischen so frei, wieder mehr<br />

Urlaub im eigenen Land zu machen.<br />

Die Zahlen steigen jedenfalls. Deutsche<br />

Feriengebiete, wettermäßig eher<br />

benachteiligt, unternehmen große Anstrengungen,<br />

um tour<strong>ist</strong>isch attraktiver<br />

zu werden.<br />

Beispielsweise der Westharz: Hier<br />

herrschte viele Jahre Stillstand und<br />

der hausbackene Charme der 60er-<br />

Jahre, der vor allem junge Gäste abschreckte.<br />

Nach einem kurzen Boom<br />

als Folge der deutschen Wiedervereinigung<br />

ging es seit Mitte der 90er-Jahre<br />

im Westharz nur noch bergab, während<br />

der Ostharz – auch dank vieler<br />

Fördergelder – aufholte. Im Westen<br />

sanken die Übernachtungszahlen kontinuierlich,<br />

die Bettenkapazität wurde<br />

in einem Jahrzehnt um ein Drittel reduziert.<br />

Der Leidensdruck war schließlich<br />

so groß, dass er Veränderungen<br />

geradezu erzwang.<br />

Inzwischen tut sich einiges: Hotels<br />

werden saniert und neu gebaut, neue<br />

tour<strong>ist</strong>ische Angebote entwickelt und<br />

das gemeinsame Marketing vorangetrieben,<br />

das neben der schönen Natur<br />

und dem wilden Nationalpark auch auf<br />

die alte Bergwerkskultur und stärker<br />

noch auf Spaß und Erlebniswelten<br />

setzt. Es herrscht Aufbruchstimmung<br />

im Harz, in der sogar visionäre Projekte<br />

wie der Bau eines zweigeschossigen<br />

Hotels direkt auf der Staumauer der<br />

Okertalsperre angedacht werden.<br />

„Wir ernten jetzt die ersten Früchte<br />

unserer neuen Strategie“, stellt Carola<br />

Schmidt fest, Geschäftsführerin des<br />

Harzer Tourismusverbandes. Nach einigen<br />

Jahren der Stagnation steigen in<br />

diesem Jahr erstmals wieder die Übernachtungszahlen<br />

– und zwar deutlich<br />

und stärker als in anderen niedersächsischen<br />

Urlaubsregionen. Es kommen<br />

wieder mehr Familien mit Kindern und<br />

mehr Ausländer vor allem aus Dänemark<br />

und aus den Niederlanden. „Wir<br />

sprechen mit attraktiven Angeboten<br />

gezielt junge Leute an“, berichtet Carola<br />

Schmidt. So gibt es inzwischen fünf<br />

Kletterparks und Hochseilgärten, ein<br />

2.200 Kilometer langes Netz an Mountainbike-Routen<br />

und Downhill-Strecken<br />

und viele Outdoor-Aktivitäten<br />

wie GPS-Touren, Segway-Fahrten<br />

oder Gleitschirmfliegen. Zugleich werden<br />

einige Wintersportgebiete wie der<br />

Wurmberg in Braunlage erweitert und<br />

modernisiert.<br />

„Ein Leuchtturm-Projekt für die<br />

Region <strong>ist</strong> das neue Harzresort am<br />

Torfhaus“, meint Carola Schmidt. Hier<br />

entsteht in 800 Metern Höhe ein neues<br />

Feriendorf, das im Frühjahr 2013 eröffnet<br />

werden soll. Beiderseits der Bundesstraße<br />

4 wurden mehrere alte Gebäude<br />

und Pommes-Buden abgerissen.<br />

Es wird eine Vier-Sterne-Ferienanlage<br />

gebaut, zu der ein kleines Hotel mit 26<br />

Zimmern, 21 komfortable Lodges, ein<br />

neues Restaurant „Alm-Hütte“, ein Tagungszentrum<br />

und ein Outdoor-Laden<br />

gehören. Es <strong>ist</strong> eines der größten Tourismusprojekte<br />

im Harz. Rund 14 Millionen<br />

Euro stecken mehrere Investoren<br />

in das Projekt. Haupteigentümer <strong>ist</strong> die<br />

Foto: Stefan Sobotta


TITEL // 06.<strong>2012</strong> // 47<br />

Lüder-Unternehmensgruppe in Hildesheim,<br />

die vor sechs Jahren bereits die<br />

Bavaria-Alm am Torfhaus gebaut und<br />

verpachtet hat. Die Alm <strong>ist</strong> inzwischen<br />

ein gastronomischer Renner. Auch der<br />

große Parkplatz am Torfhaus wird inzwischen<br />

von den neuen Eigentümern<br />

bewirtschaftet. Die Investoren schließen<br />

übrigens im Erfolgsfall den Bau<br />

weiterer Ferienhäuser nicht aus.<br />

„Mit diesem Projekt setzen wir ein<br />

deutliches Qualitätssignal für den<br />

Harz-Tourismus“, meint Dr. Stephan<br />

Röthele, Chef des Hightech-Unternehmens<br />

Sympatec in Clausthal-Zellerfeld<br />

und einer der Investoren. Mit der Entsorgung<br />

der alten Gebäude sei das<br />

Landschaftsbild am Torfhaus bereinigt<br />

und entlastet worden. Röthele: „Das<br />

<strong>ist</strong> hier ein Logenplatz gegenüber dem<br />

Brocken und er hat eine h<strong>ist</strong>orische<br />

Dimension. Auf dem Torfhaus hat<br />

man fünf Jahrzehnte lang schmerzlich<br />

die Teilung Deutschlands besichtigen<br />

müssen. Hier die Wiedervereinigung zu<br />

inszenieren, das bereichert den Mythos<br />

um den deutschesten aller Berge auf<br />

vorbildlich patriotische Weise.“<br />

Auch Röthele reg<strong>ist</strong>riert einen<br />

Stimmungsumschwung im Harz und<br />

will ihn aktiv fördern mit Sponsoring-<br />

Aktivitäten vor allem in der Kultur,<br />

aber auch mit dieser strategischen<br />

Beteiligung. Das <strong>ist</strong> nicht zuletzt auch<br />

für sein Unternehmen, eine Ausgründung<br />

aus der TU Clausthal, wichtig,<br />

um qualifizierten Nachwuchs an einem<br />

Standort mit Lebensqualität zu halten.<br />

„Das Torfhaus wird zum schmucken<br />

Einfallstor in den Oberharz“,<br />

meint Carola Schmidt. Immerhin<br />

fahren jährlich drei Millionen Besucher<br />

übers Torfhaus ins Gebirge – und<br />

viele machen hier erst einmal eine Rast<br />

und genießen den vermutlich schönsten<br />

Blick auf den Brocken.<br />

Viel tut sich derzeit auch am Wurmberg<br />

in Braunlage. Das höchste und<br />

größte norddeutsche Wintersportgebiet<br />

wird bis zum Beginn der Skisaison<br />

<strong>2012</strong>/2013 mit Investitionen von rund<br />

zehn Millionen Euro ausgebaut und<br />

modernisiert. Am Osthang des Berges<br />

wird das bisher kleine Skigebiet am<br />

Kaffeehorst vergrößert, um das Hauptgebiet<br />

an der Seilbahn zu entlasten. So<br />

sind die Erweiterung der Hexenritt-Abfahrt,<br />

ein größerer Sessellift, eine neue<br />

Gaststätte und ein neuer großer Parkplatz<br />

geplant oder bereits in Arbeit. Geplant<br />

sind außerdem Flutlichtanlagen<br />

und Schneekanonen an der alten und<br />

an der neuen Hauptp<strong>ist</strong>e, für die am<br />

Westhang etwas unterhalb des Berggipfels<br />

ein Speichersee ausgebaggert<br />

werden soll. Künftig soll es vier monatelang,<br />

von Mitte Dezember bis Ende<br />

März, verlässliche Schneebedingungen<br />

am Wurmberg geben.<br />

Für das Projekt <strong>ist</strong> bereits ein größeres<br />

Waldstück am Kaffeehorst gerodet<br />

worden. Erst danach haben Naturschützer<br />

gegen den Bebauungsplan<br />

der Kommune Klage erhoben. Braunlages<br />

Bürgerme<strong>ist</strong>er Stefan Grote geht<br />

davon aus, dass der jur<strong>ist</strong>ische Streit<br />

bis April abgeschlossen sein wird. Grote:<br />

„Wir erwarten von dem Projekt eine<br />

deutliche Steigerung der Übernachtungszahlen,<br />

weil wir künftig Schneesicherheit<br />

im Winter bieten und den<br />

Speicherteich im Sommer als <strong>Was</strong>sererlebniswelt<br />

nutzen können.“<br />

Konflikte mit Naturschützern gibt<br />

es auch bei zwei anderen Projekten im<br />

Harz. Auf dem Burgberg oberhalb von<br />

Bad Harzburg will ein heimischer Investor<br />

ein Restaurant und ein kleines<br />

Hotel bauen. In Goslar-Hahnenklee<br />

soll das traditionsreiche Skigebiet am<br />

Bocksberg erweitert werden. Dort sind<br />

ein Sessellift auf Schienen sowie weitere<br />

Beleuchtungs- und Beschneiungsanlagen<br />

geplant. Ein neues Hütten-<br />

Restaurant auf dem Gipfel <strong>ist</strong> bereits<br />

eröffnet. Die vor einigen Monaten gestartete<br />

Sommerrodelbahn, die längste<br />

in Europa, <strong>ist</strong> ein tour<strong>ist</strong>ischer Renner.<br />

Eine Erfolgsgeschichte sei der vom<br />

Tourismusverband initiierte Hexen-<br />

Stieg, berichtet Carola Schmidt. Das<br />

<strong>ist</strong> eine 97 Kilometer lange Mehr-Etappen-Wanderung<br />

von Osterode über den<br />

Brocken und durch das Bodetal bis<br />

Thale, die als Package-Tour mit Übernachtungen<br />

und Gepäcktransport bei<br />

großen Reiseveranstaltern gebucht<br />

werden kann. Der Hexen-Stieg gehört<br />

inzwischen zu den ‚Top-Trails‘ in<br />

Deutschland. Er soll in den nächsten<br />

Jahren durch zwölf Erlebniswelten<br />

noch attraktiver werden. Inzwischen<br />

gibt es weitere tour<strong>ist</strong>ische Wanderstiege<br />

im Harz, etwa der Klosterwanderweg<br />

im Harzvorland vom Kloster<br />

Grauhof bei Goslar zum Kloster Wendhusen<br />

bei Thale oder der waldreiche<br />

Försterstieg von Goslar nach Riefensbeek.<br />

Ein solches Routenkonzept mit<br />

wichtigen und interessanten Stationen<br />

sei, so deutet Carola Schmidt an, auch<br />

für die Vermarktung der Oberharzer<br />

<strong>Was</strong>serwirtschaft, die seit zwei Jahren<br />

Unesco-Weltkulturerbe <strong>ist</strong>, denkbar.<br />

Nach einigen Anlauf problemen <strong>ist</strong> nun<br />

ein Konzept in Arbeit. Eine solche Route<br />

könnte von der Kaiserstadt Goslar<br />

über die Oberharzer Bergwerke, Teiche<br />

und Gräben bis zum Kloster Walkenried<br />

gehen, wo vor 800 Jahren Z<strong>ist</strong>erzienser-Mönche<br />

das <strong>Was</strong>serleitungssystem<br />

für den Harzer Bergbau geplant und<br />

initiiert haben. Die Analyse des Unternehmers<br />

Röthele: „Die Oberharzer<br />

<strong>Was</strong>ser wirtschaft <strong>ist</strong> ein idealer Identifikationsverstärker,<br />

der über den<br />

ganzen Harz wie ein Netzwerk ausgebreitet<br />

<strong>ist</strong>.“ :::<br />

Kompakt, aber nicht klein zu kriegen. Der neue Citan.<br />

Foto: Werner Reichel<br />

Mit kompromissloser Mercedes-Benz Qualität.<br />

Die Voransicht zeigt Küche und Essecke<br />

einer am Torfhaus entstehenden Lodge.<br />

Mtl. Plus3-Finanzierungsrate<br />

für einen Citan 108 CDI<br />

Kastenwagen<br />

189 €**<br />

Foto: Harzagentur, Holde Schneider<br />

Foto: Torfhaus Harzresort<br />

Ein robuster Mitarbeiter, auf den Verlass <strong>ist</strong>:<br />

Mit seiner hohen Qualität in Material und<br />

Verarbeitung sowie Mercedes-Benz Service24h<br />

<strong>ist</strong> der Citan* allen Anforderungen gewachsen,<br />

die der turbulente Joballtag mit sich bringt.<br />

www.mercedes-benz.de/citan<br />

Mercedes-Benz Niederlassung Braunschweig der Daimler AG, Frankfurter Straße 49, 38122 Braunschweig,<br />

Dirk Danz, Tel: 0531/802-479, dirk.danz@daimler.com, René Kemmling, Tel: 0531/802-487, rene.kemmling@daimler.com,<br />

www.braunschweig.mercedes-benz.de<br />

*Kraftstoffverbrauch (l/100 km): innerorts 5,2–4,7/außerorts 4,5–4,2/kombiniert 4,7–4,3. CO2-Emissionen (g/km): kombiniert 123–112 g/km. Energieeffizienzklasse F–A.<br />

Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen verschiedenen Fahrzeugtypen.<br />

**Kaufpreis ab Werk 18.320,05 €, Anzahlung 4.755,64 € davon entfallen auf Umsatzsteuer 2.925,05 €, Gesamtkreditbetrag 13.564,41 €, Gesamtbetrag 15.129,93 €, Laufzeit 48 Monate,<br />

Gesamtlaufle<strong>ist</strong>ung 60.000 km, Sollzins gebunden p. a. 3,92 %, Eff. Jahreszins 3,99 %, Schlussrate 6.057,93 €, mtl. Plus3-Finanzierungsrate 189,00 €. Ein Finanzierungsbeispiel der Mercedes-<br />

Benz Bank AG. Abb. enthält Sonderausstattung.


TITEL // 06.<strong>2012</strong> // 49<br />

Künstlers Sicht<br />

auf <strong>Freiheit</strong>ssymbole<br />

Das Brandenburger Tor, der Reichstag, die <strong>Freiheit</strong>sstatue.<br />

Diese Symbole für die <strong>Freiheit</strong> der Völker sind ein<br />

Mittelpunkt des Schaffens von Gerd Winner.<br />

Autor: beate ziehres<br />

grafik: gerd Winner<br />

BERLIN SUITE II BRANDENBURGER TOR, 1987, Mischtechnik auf Bütten, 140x100cm<br />

<strong>Was</strong> haben Berlin und New<br />

York gemeinsam? In seiner<br />

Ausstellung ‚Urbane Strukturen‘<br />

gibt der Liebenburger Maler und<br />

Grafiker Gerd Winner beiden Metropolen<br />

ein Gesicht. Als der damals 20-jährige<br />

Winner sein Studium in Berlin aufnahm,<br />

fand er sich in einer zerbombten<br />

Stadt wieder. Elf Jahre nach Kriegsende<br />

wurde er Zeuge einer schleppend<br />

vorangehenden Enttrümmerung und<br />

des beginnenden Wiederaufbaus.<br />

1970 schafft der Künstler seinen<br />

ersten Berlin-Zyklus. Dieser <strong>ist</strong> geprägt<br />

von statischen Motiven in flächiger<br />

Präsentation: die Fassade des Hotels<br />

‚Metro‘ am Kurfürstendamm, eine<br />

Kunstschmiedewerkstatt in Schöneberg<br />

und ein Fabrikinnenhof in Kreuzberg.<br />

Einen farbigen Akzent in diesem<br />

frühen Zyklus stellt die Siegesgöttin<br />

auf der Siegessäule im Tiergarten, die<br />

sogenannte ‚Goldelse‘, dar. Winners<br />

künstlerische Umsetzung der kaiserzeitlichen<br />

Viktoria erscheint zwar in<br />

den Farben der Republik, aber wie im<br />

Zwielicht eines Gewitters.<br />

Winners New-York-Serien, die ab<br />

1973 entstanden sind, zeigen unter<br />

anderem eiserne Fluchttreppen in bizarren<br />

Zickzackläufen und ihre Schattenzeichnungen<br />

auf kahlen Wänden.<br />

In New York erobert Winner auch einen<br />

neuen Effekt für sich: die schräge Fußgängersicht<br />

nach oben, an den steilen<br />

Häuserfronten entlang und hinauf zu<br />

dem kleinen Stück Himmel, das in<br />

den engen Straßenschluchten sichtbar<br />

bleibt.<br />

Mehrmals kehrt Winner zu Arbeitsaufenthalten<br />

nach New York zurück,<br />

unter anderem im Jahr 2004. „Am<br />

11. September 2001 erschrecke ich<br />

vor den Bildern der Apokalypse in der<br />

Stadt, die meine künstlerischen Visionen<br />

über einen großen Zeitraum geprägt<br />

hat. Die ‚Statue of Liberty‘ wird<br />

mein künstlerisches Vorhaben in der<br />

Befragung der <strong>Freiheit</strong>ssymbole von<br />

Berlin und New York“, sagt Winner.<br />

Die Skulptur der ‚Liberty‘ we<strong>ist</strong> Neuankömmlingen<br />

den Weg in den Hafen der<br />

amerikanischen Metropole New York,<br />

dem Synonym für die ‚freie Welt‘.<br />

Im Mittelpunkt der zweiten Berlin-<br />

Reihe, die Winner 1987, zwei Jahre vor<br />

dem Fall der Mauer, entwickelt, stehen<br />

das Brandenburger Tor und der<br />

Reichstag. Den Ostberlinern und den<br />

Ostdeutschen war das Brandenburger<br />

Tor damals das Tor zum Westen. Es<br />

war verriegelt, aber dennoch ein Symbol<br />

der <strong>Freiheit</strong>. Ebenso der Reichstag,<br />

der damals notdürftig instandgesetzt<br />

auf eventuelle Weiterverwendung<br />

wartete.<br />

In Winners bisher letzten Berlin-<br />

Suiten aus den Jahren 2002 und 2005<br />

erscheint das Brandenburger Tor wieder,<br />

nun auch von der Ostseite, der<br />

Hauptschauseite. Doch mit Bedauern<br />

stellte Josef Adolf Schmoll, genannt<br />

Eisenwerth und emeritierter Professor<br />

der Kunstgeschichte, bei der Eröffnung<br />

der Ausstellung ‚Urbane Strukturen<br />

Berlin – New York‘ 2006 fest, dass das<br />

Brandenburger Tor im Empfinden der<br />

Menschen noch immer nicht so weit<br />

geöffnet sei, wie man es sich gleich<br />

nach dem Mauerfall erhoffte.<br />

„Wir haben zwar erlebt, dass der<br />

Reichstag, vor dessen monumentalem<br />

Portal von den führenden Politikern<br />

und zusammengeströmten Volksmassen<br />

nach Besiegelung der deutschen<br />

Einheit feierlich das Deutschlandlied<br />

gesungen wurde, und das Brandenburger<br />

Tor instandgesetzt und in ihre<br />

ursprüngliche Funktion übernommen<br />

wurden, seitdem sie nicht mehr durch<br />

eine Mauer getrennt sind, dennoch<br />

aber keinesfalls alle Grenzbarrieren im<br />

Denken und Befinden der Menschen<br />

verschwunden sind. Es bedarf der Zeit,<br />

dass zusammenwächst, was zusammengehört“.<br />

:::<br />

Buchtipp: Gerd Winner, Urbane<br />

Strukturen Berlin – Urban Structures<br />

New York’, ISBN 3-922805-91-4


TITEL // 06.<strong>2012</strong> // 51<br />

Die Zukunft der <strong>Freiheit</strong><br />

Autor: Sven Gábor Jánszky<br />

Foto: 2b AHEAD ThinkTank<br />

Sven Gábor Jánszky (39) <strong>ist</strong><br />

Deutschlands innovativster Trendforscher<br />

und Leiter der Denkfabrik<br />

‚2b AHEAD ThinkTank‘. Auf<br />

seine Einladung hin treffen sich<br />

seit zehn Jahren CEOs und Innovationschefs<br />

der deutschen<br />

Wirtschaft und entwickeln die<br />

Zukunftsszenarien der kommenden<br />

zehn Jahre. Der Zukunftskongress<br />

des ThinkTanks findet<br />

seit 2009 in der Region Wolfsburg/Braunschweig<br />

statt und wird<br />

unterstützt durch die Wolfsburg<br />

AG und die AutoVision GmbH.<br />

Jánszky war DDR-Vize-Jugendpokalsieger<br />

im Schach, bestieg den<br />

Kilimandscharo und lief zuletzt<br />

seinen 17. Marathon.<br />

1988 verstand ich,<br />

was <strong>Freiheit</strong> <strong>ist</strong>.<br />

Ich kann mich sehr genau an jenen<br />

Tag erinnern, an dem ich verstand,<br />

was <strong>Freiheit</strong> heißt. Es war der 17.<br />

Januar 1988. Ich war gerade 15 Jahre<br />

alt geworden. An jenem Abend saß<br />

ich vor dem Fernseher und schaute<br />

Westnachrichten. Das war wohl verboten<br />

im damaligen Ostdeutschland,<br />

aber dennoch geduldet. Ich sah in der<br />

Tagesschau Zehntausende Ost-Berliner<br />

für den Sozialismus demonstrieren.<br />

Es war die traditionsreiche Liebknecht-Luxemburg-Demonstration,<br />

bei der die DDR-Staatsführung immer<br />

am zweiten Januarwochenende an<br />

jene <strong>Freiheit</strong>skämpfer erinnerte, die<br />

bei ihrem Kampf um eine bessere Welt<br />

ermordet wurden. So war das damals:<br />

„Business as usual“, würde man heute<br />

sagen.<br />

Doch dann schwenkte die Kamera<br />

von den Massen auf einen winzigen<br />

Fleck. Und je mehr sie heranzoomte,<br />

desto deutlicher wurde ein Plakat:<br />

„<strong>Freiheit</strong> <strong>ist</strong> immer die <strong>Freiheit</strong> der<br />

Andersdenkenden“ stand darauf. Es<br />

war ein Zitat von Rosa Luxemburg.<br />

Jene ermordete Kommun<strong>ist</strong>in und Arbeiterführerin,<br />

der gerade mit großem<br />

Pomp von SED und Politbüro gedacht<br />

wurde, hatte einst solch einen klugen<br />

Satz geschrieben. Das Plakat wurde<br />

nur Sekunden später durch Stasi-<br />

Aufseher eingeholt, die Träger verhaftet<br />

und verurteilt.<br />

Es war dieser winzige Moment vor<br />

dem Fernseher, der mir und vielen<br />

jungen Mitschülern bewusst machte,<br />

dass die Realität dieses Sozialismus<br />

diametral jenen Zielen entgegenstand,<br />

für die jene ihr Leben gelassen hatten,<br />

die wir so euphorisch feierten.<br />

In diesem Moment verstand ich, was<br />

<strong>Freiheit</strong> <strong>ist</strong>.<br />

Doch was können wir mehr als<br />

20 Jahre später über die Zukunft der<br />

<strong>Freiheit</strong> sagen? Nachdem wir sie erreicht<br />

haben? Nachdem wir frei sind<br />

zu sagen, was wir wollen, zu wählen,<br />

welche Partei wir wollen, zu kaufen,<br />

welches Auto wir wollen? Nachdem<br />

meine eigene Tochter sich zum Glück<br />

nicht an einen einzigen Tag in Unfreiheit<br />

erinnern kann?<br />

Ich habe die Antwort erst vor wenigen<br />

Tagen gefunden. Es war während<br />

der Strategietagung des Vorstands<br />

eines großen deutschen Handelskonzerns.<br />

Wie so oft war ich eingeladen,<br />

um vor den Vorständen einen Vortrag<br />

über ihre Geschäftsmodelle der Zu-<br />

kunft zu halten und mit ihnen über<br />

ihre künftige Strategie zu diskutieren.<br />

Ich erklärte ihnen, dass wir uns in<br />

einem tiefgehenden Wertewandel befinden,<br />

der keinesfalls bedeutet, dass<br />

unsere Jugend alle Werte verliert. Im<br />

Gegenteil: Die wichtigen Wertbegriffe<br />

bleiben! Doch es verändert sich, was<br />

wir darunter verstehen und was wir<br />

tun müssen, um den Wert zu erreichen.<br />

Einer der Vorstände erwiderte<br />

unwirsch, dass das Unsinn sei. Der<br />

größte Wert seines Unternehmens sei<br />

die <strong>Freiheit</strong> und was sie darunter verstehen,<br />

sei unveränderbar und ewig:<br />

Sein Unternehmen verstehe seine<br />

Kunden als mündige Konsumenten,<br />

die im liberalisierten Markt souverän<br />

zwischen verschiedenen Marken,<br />

Preisklassen und Qualitätssegmenten<br />

wählen können. Sein Unternehmen<br />

werde dafür gebraucht, da es jene<br />

Infrastruktur besitze, die den Konsumenten<br />

jene freie Wahl ermögliche. Es<br />

war eine tolle Rede! Die anderen applaudierten.<br />

Das Problem <strong>ist</strong>: Er irrt!<br />

Seine Aussage wäre vor 60 Jahren<br />

richtig gewesen. Heute hat er ein<br />

zentrales Element von <strong>Freiheit</strong> einfach<br />

vergessen. Denn neben der Möglichkeit<br />

der Wahl gehört zur <strong>Freiheit</strong><br />

ebenso, dass es keinen Zwang zur<br />

Wahl gibt. In der Demokratie bedeutet<br />

<strong>Freiheit</strong> nicht nur, dass wir als Wähler<br />

unser Kreuz bei einer Partei machen<br />

können. Sondern die Möglichkeit, kein<br />

Kreuz zu vergeben, also nicht zu wählen,<br />

<strong>ist</strong> ein ebenso wichtiger Teil der<br />

Die <strong>Freiheit</strong> ändert<br />

ihre Gestalt<br />

<strong>Freiheit</strong>. Die gesellschaftliche Logik <strong>ist</strong><br />

dabei sehr menschlich: Je jünger und<br />

verletzlicher die <strong>Freiheit</strong>, desto wichtiger<br />

<strong>ist</strong> den Menschen die Möglichkeit<br />

der Wahl. Je älter und selbstverständlicher<br />

aber die <strong>Freiheit</strong> <strong>ist</strong>, desto<br />

wichtiger wird uns die Möglichkeit der<br />

Nichtwahl.<br />

Interessanterweise funktioniert<br />

unter den Kunden des irrenden Vorstands<br />

die <strong>Freiheit</strong> genau wie in der<br />

Gesellschaft. In liberalisierten Branchen<br />

mit einer Vielzahl von Produkten,<br />

Preisen und Marken steigt die Neigung<br />

der Kunden, sich nicht an eine einzige<br />

Infrastruktur zu binden. In vielen<br />

Branchen entstehen derzeit sogenannte<br />

OTT-Modelle (over-the-top), die die<br />

Infrastruktur von den Geschäftsmodellen<br />

trennen: Zeitungsverlage und<br />

TV-Sender können genauso ein Lied<br />

davon singen wie Versandhandel und<br />

Musikindustrie. Auch die Automobilbranche<br />

sieht sich mehr und mehr<br />

jungen Kunden gegenüber, die kein<br />

eigenes Auto mehr kaufen wollen.<br />

Stattdessen nutzen sie intelligente<br />

Carsharing-Konzepte wie etwa Quicar.<br />

Das Autofahren wird zur adaptiven<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ung, die sich je nach Nutzungssituation<br />

der Kunden verändert.<br />

Dies <strong>ist</strong> die Wahrheit hinter der Zukunft<br />

der <strong>Freiheit</strong>: Solange ‚Andersdenkende‘<br />

keine Wahlmöglichkeit haben,<br />

<strong>ist</strong> es <strong>Freiheit</strong>, diese mit Wahlmöglichkeiten<br />

zu versehen. In der Wirtschaft<br />

entstehen die besten Geschäftsmodelle<br />

deshalb durch die Deregulierung<br />

von Branchen. Doch nachdem die<br />

Wahlfreiheit zur Selbstverständlichkeit<br />

geworden <strong>ist</strong>, verändert die <strong>Freiheit</strong><br />

ihre Gestalt. Dann wird statt einer<br />

dauerhaften Festlegung auf eine Partei<br />

oder ein Produkt die permanente und<br />

adaptive Wechselmöglichkeit zur <strong>Freiheit</strong>.<br />

Es <strong>ist</strong> erstaunlich: <strong>Freiheit</strong> verändert<br />

ihre Gestalt. Wer in Zukunft <strong>Freiheit</strong><br />

bei Wählern, Kunden oder sich<br />

selbst erreichen will, der muss anders<br />

handeln als früher. :::<br />

Ort für Kunst, Kultur und ihre Vermittler/innen<br />

www.bundesakademie.de<br />

www.facebook.com/Bundesakademie


TITEL // 06.<strong>2012</strong> // 53 55<br />

Lesenswert<br />

Von der <strong>Freiheit</strong><br />

Der langjährige Ratsvorsitzende<br />

der Evangelischen Kirche<br />

Deutschlands, Wolfgang<br />

Huber, zeichnet die reformatorische<br />

<strong>Freiheit</strong> eines Chr<strong>ist</strong>enmenschen<br />

für unsere Zeit<br />

neu. Solidarität mit den Schwachen,<br />

Rücksicht auf künftige Generationen<br />

und Verantwortung für das Ganze<br />

sind keine Beschränkungen, sondern<br />

Folgen einer kommunikativ und solidarisch<br />

verstandenen <strong>Freiheit</strong><br />

Wolfgang Huber, Verlag C.H. Beck,<br />

ISBN: 978-3-406637230, 12,95 €<br />

Der Preis der <strong>Freiheit</strong><br />

Vom Mauerfall zur Schuldenkrise<br />

- die erste Gesamtgeschichte<br />

des geeinten Europa<br />

liefert einen wichtigen Beitrag<br />

zu Verständnis der aktuellen<br />

Entwicklungen. In einer souveränen<br />

Synthese schildert<br />

Andreas Wirsching die politische,<br />

gesellschaftliche und<br />

ökonomische Entwicklung des Kontinents<br />

seit 1989.<br />

Andreas Wirsching, Verlag C.H. Beck,<br />

ISBN: 978-3-406632525, 26,95 €<br />

Streß und <strong>Freiheit</strong><br />

Wie sind individuelle <strong>Freiheit</strong> und Gemeinwohl<br />

heute miteinander vereinbar?<br />

Um dieses akute und aktuelle<br />

Thema zu durchleuchten, skizziert<br />

Peter Sloterdijk in seinem<br />

Peter Sloterdijk<br />

Streß und <strong>Freiheit</strong><br />

SV<br />

Sonderdruck<br />

edition suhrkamp<br />

Vortrag die Entstehung und<br />

Entwicklung von <strong>Freiheit</strong><br />

und Subjektivität als Reaktionen<br />

auf Mechanismen,<br />

die sich als Varianten von<br />

Streß-Erleben beschreiben<br />

lassen. Seine Berliner Rede<br />

zur <strong>Freiheit</strong> mündet schließlich<br />

in pointierte Neubestimmungen<br />

von Zivilisation und Liberalität, mit<br />

denen <strong>Freiheit</strong> im 21. Jahrhundert<br />

neu gedacht werden könnte.<br />

Peter Sloterdijk, Edition Suhrkamp,<br />

ISBN 978-3-518062074, 8 €<br />

<strong>Freiheit</strong><br />

Im neuen Buch von Joachim Gauck,<br />

das auf eine Rede zurückgeht,<br />

fasst der<br />

Bundespräsident dicht<br />

und konzentriert seine<br />

Gedanken zu <strong>Freiheit</strong><br />

und Demokratie, zu<br />

Menschenrechten und<br />

Toleranz zusammen.<br />

Gauck spricht über die<br />

faszinierenden Möglichkeiten, die<br />

sich unserer Gesellschaft und jedem<br />

Einzelnen eröffnen, wenn wir die<br />

<strong>Freiheit</strong> zu nutzen wissen. Und über<br />

die Notwendigkeit, diese Chancen<br />

jetzt zu ergreifen.<br />

Joachim Gauck, Kösel Verlag, ISBN:<br />

978-3-466370320, 10 €<br />

Im Rausch der <strong>Freiheit</strong><br />

Edward Rutherfords farbenprächtiges<br />

Familienepos zeichnet die Geschichte<br />

New Yorks<br />

von seiner Gründung<br />

bis in unsere<br />

Zeit nach. Zahlreiche<br />

Persönlichkeiten<br />

wie <strong>Was</strong>hington und<br />

Roosevelt oder der<br />

legendäre Bankier<br />

und Unternehmer<br />

J.P. Morgan werden<br />

portraitiert. Und immer wieder wird<br />

deutlich, wie sehr auch deutsche Einwanderer<br />

wie der aufsässige Gouverneur<br />

Johann Jakob Leisler, der unbeugsame<br />

Drucker J.P. Zengen oder<br />

der Multimillionär Johann Jakob<br />

Astor die Geschichte dieser faszinierenden<br />

Stadt prägten.<br />

Edward Rutherford, Blessing, ISBN<br />

978-3-896674395, 29,95 €<br />

Menschliche <strong>Freiheit</strong> - ein vielfältiges<br />

Phänomen<br />

Die emeritierte Philosophie-Professorin<br />

Margot<br />

Fleischer führt uns sechs<br />

philosophische Perspektiven<br />

auf die menschliche<br />

<strong>Freiheit</strong> vor Augen.<br />

Zu verdanken sind die<br />

Perspektiven vier Philosophen der<br />

älteren Tradition (Ar<strong>ist</strong>oteles, Augustin,<br />

Kant, Fichte) und zwei Denkern<br />

des 20. Jahrhunderts (Sartre,<br />

Jonas).<br />

Margot Fleischer, Alber Verlag, ISBN:<br />

978-3-495485316, 19 €<br />

Die 365-Tage-<strong>Freiheit</strong><br />

Viele träumen davon, ihren<br />

Job an den Nagel zu<br />

hängen und nur noch das<br />

zu machen, was sie wirklich<br />

wollen. Doch welche<br />

Möglichkeiten gibt es? Volker<br />

Kitz spannende Ideen<br />

und originelle Tipps zeigen, wie einfach<br />

es sein kann, den ungeliebten<br />

Job zu kündigen. Und wer den letzten<br />

Schritt doch nicht wagen will, gindet<br />

hier Inspiration für die Zukunft<br />

und für angenehme Tagträume.<br />

Volker Kitz, Ar<strong>ist</strong>on Verlag, ISBN: 978-<br />

3-424200683, 16,99 €<br />

Markt, <strong>Freiheit</strong> und<br />

Reform<br />

Der Ökonomie-Nobelpre<strong>ist</strong>räger<br />

Milton Friedman<br />

(1912 - 2006) war<br />

einer der einflussreichsten<br />

Ökonomen des 20.<br />

Jahrhunderts. Mit der<br />

Finanz- und Eurokrise<br />

gewinnen Friedmans<br />

geldpolitische Positionen an Aktualität<br />

und helfen, die gegenwärtigen Debatten<br />

über Zentralbanken und Geldstabilität<br />

zu verstehen.<br />

Gérard Bökenkamp (Hrsg.), NZZ Libro,<br />

ISBN: 978-3-038238034, 21 €<br />

www.karma-web.de<br />

Gemeinsam mit dem Niedersächsischen Forschungszentrum<br />

Fahrzeugtechnik, einem Zentrum der Technischen Universität<br />

Braunschweig, dem Fraunhofer IFAM, Bremen, der Volkswagen<br />

AG und weiteren Partnern unterzeichnete BS Energy einen<br />

Kooperationsvertrag zur Erforschung von Elektro- und Plug-In-<br />

Hybridfahrzeugen im Flottenbetrieb. Ziel des Projekts „Fleets Go<br />

Green“ <strong>ist</strong> es, anhand von realen Fahrzeugdaten allgemeingültige<br />

Ergebnisse zu erzielen, die Entscheidungsgrundlagen für die Umrüstung<br />

von Fahrzeugflotten auf E-Mobile schaffen. Dafür wird ein<br />

WIKYTE 10:00<br />

Teil der Werksflotte von BS Energy durch Elektrofahrzeuge ersetzt.<br />

Die ersten Fahrzeuge sind bereits im Betrieb, 25 bis 50 sollen es<br />

bis Sommer 2013 werden. Für die Technische Universität Braunschweig<br />

werden in Zusammenarbeit mit ‚Lautlos durch Deutschland’<br />

vier Elektroautos für wissenschaftliche und studentische<br />

Mitarbeiter angeschafft. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit der unterzeichnenden Partner ermöglicht es, Fahr-<br />

WIKYTE 10:00<br />

zeug- und Nutzerdaten in Zusammenhänge zu stellen und Wechselwirkungen zu berücksichtigen. „Fleets Go Green“<br />

Das Regional-Journal für <strong>Südostniedersachsen</strong> 02.<strong>2012</strong> 5,00 €<br />

Das Regional-Journal für <strong>Südostniedersachsen</strong> Tradition 02.<strong>2012</strong><br />

Freie Fahrt für Hybridflotten<br />

<strong>ist</strong> ein dreijähriges Projekt mit einem Forschungsetat von 4,6 Millionen Euro. Es wird vom Bundesmin<strong>ist</strong>erium für<br />

Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) mit Zuwendungen in Höhe von 2,8 Millionen Euro gefördert.<br />

Die Projektkoordination für „Fleets Go Green“ erfolgt gemeinsam WIKYTE durch BS Energy und 10:00 das Niedersächsische<br />

Forschungszentrum Fahrzeugtechnik. ::: bea :::<br />

IHR PARTNER<br />

FÜR DAS ERSTELLEN<br />

DIGITALER MAGAZINE. by<br />

- Ihr exklusiver Einrichter -<br />

Gördelinger Str. 38/40 • 38100 Braunschweig • Tel. 0531 / 1233-285 • Fax. 0531 / 1233-284


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KAUFRAUSCH // 06.<strong>2012</strong> // 55<br />

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Prädikat: handmade!<br />

Handgemachtes, Kreatives, Individuelles, Einzigartiges und Liebevolles<br />

bietet Merle Leopold in ihrem Geschäft im östlichen Ringgebiet von<br />

Braunschweig. Neben Geschenken und Mitbringseln für Groß und Klein<br />

findet man hier auch stilvolle Einrichtungsgegenstände und Kleinmöbel,<br />

die regelmäßig auf Europas Trödelmärkten aufgestöbert und von der<br />

Inhaberin mit viel Liebe zum Detail restauriert und farblich neu gestaltet<br />

werden – so werden Raritäten zu echten Schmuckstücken.<br />

In verschiedenen Kreativ-Workshops können Kunden viele Kenntnisse<br />

und Fertigkeiten – von der Möbelgestaltung über Näharbeiten bis hin zu<br />

Stempeltechniken – selbst erlernen. Im Dezember gibt es noch zwei Weihnachtsworkshops,<br />

der nächste Möbelworkshop findet Anfang Januar statt.<br />

Sowohl bei der Gestaltung von Möbeln als auch in den Weihnachtsworkshops<br />

kommen die Farben von Anna von Mangoldt und Painting the Past<br />

zum Einsatz. Diese basieren auf einer Kreideemulsion, haben einen sehr<br />

hohen Festkörperanteil und bieten dadurch eine außergewöhnliche Tiefe.<br />

Und jetzt, da es draußen richtig kalt wird, kann man es sich drinnen mit<br />

Produkten aus Skandinavien so richtig gemütlich machen, die es neu<br />

in Merles Sortiment gibt: die Bio-Tee-Marke Løv Organic und kulinarische<br />

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- und Designtaschen bis zu maßgefertigten Lederartikeln nach<br />

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den 60er Jahren gefertigt wurden.<br />

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LEBEN // 06.<strong>2012</strong> // 57<br />

Einzigartige Lektionen<br />

Das Projekt ‚Experten in die Schule‘ soll Unterricht an Gymnasien und<br />

Gesamtschulen lebensnäher machen – ab jetzt auch in der Region.<br />

Autor: Andrea Hoferichter<br />

Fotografie: Haus der Wissenschaft Braunschweig, F. Koch<br />

Dr. Peggy Riese arbeitet als Expertin für Impfstoff-Entwicklung<br />

beim HZI. Hier unterrichtet sie am Martino-Katharineum.<br />

Wenn sich Forscher oder Firmenchefs in die Breite<br />

Straße 3–4 in Braunschweig aufmachen, haben sie<br />

Lust auf Unterricht. Allerdings wollen sie sich am dortigen<br />

Gymnasium Martino-Katharineum weder beschulen lassen<br />

noch selbst zum Lehrer werden. „Es geht vielmehr darum, dass<br />

diese Experten passend zum Unterrichtsstoff des Lehrplans aus<br />

der Praxis berichten und sich mit den Schülern dazu austauschen“,<br />

sagt der Lehrer Andreas Boelter, der das Projekt ‚Experten<br />

in die Schule‘ ins Leben gerufen hat und seither koordiniert. Die<br />

Schüler erfahren dann ganz lebensnah, wozu man zum Beispiel<br />

mathematische Funktionen braucht,<br />

wie mit biochemischem Know-how ein<br />

lebensrettendes Medikament entstehen<br />

oder eine Geschäftsidee zum Erfolg<br />

geführt werden kann. „Wird theoretisches<br />

Wissen mit einer praktischen<br />

Anwendung verknüpft, prägt es sich<br />

viel besser ein“, <strong>ist</strong> Boelter überzeugt.<br />

Die Berichte der Experten helfen außerdem<br />

bei der Berufsorientierung.<br />

Und die Schüler haben gleich einen<br />

Ansprechpartner, wenn sie sich etwa<br />

für ein Praktikum in einem Unternehmen<br />

oder einer Forschungseinrichtung<br />

interessieren.<br />

Vor zweieinhalb Jahren <strong>ist</strong> das<br />

Projekt angelaufen und steht nach<br />

Abschluss einer einjährigen Pilotphase<br />

am MK für die Jahrgänge neun bis<br />

12 beziehungsweise 13 aller Braunschweiger<br />

Gymnasien und Gesamtschulen<br />

offen. Gerade arbeitet Boelter<br />

daran, das Projekt auch in Salzgitter,<br />

Gifhorn und Wolfenbüttel bekannt<br />

zu machen. „Das Konzept, Fachleute<br />

aus der Praxis lehrplangestützt in den<br />

Unterricht zu integrieren, <strong>ist</strong> meines<br />

Wissens deutschlandweit einzigartig“,<br />

betont er. Gefördert wird ‚Experten in<br />

die Schule‘ von der Braunschweiger<br />

Landessparkasse, der Bürgerstiftung<br />

Braunschweig und der Braunschweig<br />

Zukunft GmbH.<br />

Ein wichtiger Partner <strong>ist</strong> auch<br />

das Haus der Wissenschaft in Braunschweig.<br />

Dort betreut Britta Eisenbarth<br />

den Internetauftritt und damit<br />

die Schaltzentrale des Projekts. Auf<br />

der Seite http://www.experten-in-dieschule.de<br />

können sich Fachleute aus<br />

Wirtschaft und Wissenschaft reg<strong>ist</strong>rieren<br />

lassen und Lehrer auf eine Datenbank<br />

zugreifen, die mittlerweile an<br />

die 100 Fachleute zu den unterschiedlichsten<br />

Unterrichtsthemen leicht erreichbar<br />

macht. „Mit drei bis vier Klicks<br />

<strong>ist</strong> der passende Experte gefunden“,<br />

betont Boelter. Das Besondere sei, dass<br />

die Experten „ihre“ Stunde auf den jeweils<br />

gerade aktuellen Unterrichtsstoff<br />

zuschneiden. Dafür empfiehlt sich eine<br />

Kontaktaufnahme etwa vier Wochen<br />

vor dem geplanten Besuch.<br />

Die Resonanz <strong>ist</strong> Boelter zufolge<br />

ausgesprochen positiv. „Schüler, Lehrer<br />

und auch die Experten waren bisher<br />

immer sehr zufrieden bis bege<strong>ist</strong>ert“,<br />

erzählt er. Die Zahl der Klicks auf<br />

die Internetseite habe sich zudem im<br />

letzten halben Jahr verdoppelt, und im<br />

letzten Schuljahr fanden etwa 40 Vorträge<br />

statt. „Das <strong>ist</strong> ein ermutigendes<br />

Ergebnis, aber unsere Kapazitätsgrenze<br />

<strong>ist</strong> noch nicht erreicht“, stellt Boelter<br />

fest. Deshalb will er in den kommenden<br />

Wochen auf Veranstaltungen an den<br />

Gymnasien der Region möglichst viele<br />

Kollegen für sein Projekt bege<strong>ist</strong>ern.<br />

Der Koordinator <strong>ist</strong> zudem immer<br />

auf der Suche nach weiteren Experten,<br />

und er hat schon neue, unterrichtstaugliche<br />

Zukunftsthemen im<br />

Visier. „Elektromobilität zum Beispiel<br />

<strong>ist</strong> nicht nur ein brandaktuelles Thema,<br />

gerade hier in der Region, sondern<br />

auch sehr vielschichtig“, erzählt er.<br />

Motoren- und Batterienentwicklung<br />

gehörten ebenso dazu wie Verkehrsund<br />

Wirtschaftskonzepte oder Stadtplanung.<br />

Das alles liefert spannenden<br />

Stoff zum Beispiel für den Physik-,<br />

Chemie-, Informatik- oder Politikunterricht.<br />

Und Forscher des Systembiologie-Zentrums<br />

BRICS der Technischen<br />

Universität Braunschweig<br />

und des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung<br />

in Braunschweig,<br />

die Prozesse in biologischen Zellen<br />

berechenbar machen wollen, könnten<br />

etwa den Biologie-, Mathematik- oder<br />

Informatikunterricht bereichern.<br />

„Die Praxis <strong>ist</strong> so facettenreich“, sagt<br />

Boelter, „davon sollten auch Schüler<br />

und Lehrer unbedingt profitieren.“ :::<br />

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LEBEN // 06.<strong>2012</strong> // 59<br />

Stadtfest zum<br />

75-Jährigen<br />

Ein ganzes Jahr lang feiern Wolfsburg<br />

und seine Bürger gemeinsam ihre Stadt.<br />

Grund <strong>ist</strong> das 75-jährige Jubiläum der<br />

Stadt in 2013. Gemäß dem Motto ‚Wolfsburg wächst mit mir‘ setzt sich die ganze Stadt in Festen, Aktionen<br />

und Projekten in Bewegung. Darüber hinaus feiern viele Vereine, Einrichtungen und Institutionen<br />

eigene Jubiläen. Die Bürger und ihre Geschichten, die die Zukunftsoffenheit, Dynamik und Zuversicht von<br />

Wolfsburg zeigen, stehen im Mittelpunkt der Kommunikationsmaßnahmen im Zusammenhang mit den Feierlichkeiten.<br />

‚Identifikation und Zukunft‘ - zwischen diesen beiden Polen wird das Veranstaltungsprogramm<br />

in seiner Ausrichtung liegen. In dem breiten Repertoire werden sich die Themen, die Wolfsburg bewegen,<br />

beispielsweise Familie, Bildung, Wohnen, Sport und Kultur, widerspiegeln. Als identitätsstiftendes Projekt<br />

<strong>ist</strong> zudem ein Film geplant, den die Bürgerinnen und Bürger mit ihren Ideen und Geschichten mitgestalten.<br />

Der Juni 2013 bildet den Schwerpunkt im Festjahr: Festivals, Kulturveranstaltungen und Geburtstagsüberraschungen<br />

warten auf die Menschen in Wolfsburg. Höhepunkt wird das Festwochenende vor dem<br />

Stadtgründungstag am 1.7.2013 sein. Der offizielle Festakt im Theater mit geladenen Gästen am 28.6.2013<br />

leitet das bunte Stadtfest vom 28. bis 30. Juni ein. Die gesamte Innenstadt entlang der Porschestraße wird<br />

sich in eine Festmeile verwandeln. www.wolfsburg.de. ::: bea :::<br />

Allianz für mehr<br />

Lebensqualität<br />

Die Aufsichtsräte der Regionalentwicklungsgesellschaften<br />

Wolfsburg AG und projekt Region Braunschweig<br />

GmbH haben sich darauf verständigt, weiterhin<br />

eng zusammenzuarbeiten. Ziel der Kooperation <strong>ist</strong> die<br />

Schaffung von Arbeitsplätzen und die Steigerung der<br />

Lebensqualität in der Region. Die Weichen für eine intensive<br />

gesellschaftsrechtliche Verzahnung der bisherigen<br />

Initiative ‚Allianz für die Region‘ beider Unternehmen<br />

wurden jetzt gestellt. Unter Beteiligung der Wolfsburg AG<br />

als Gesellschafter soll die projekt Region Braunschweig<br />

GmbH ab 1. Januar 2013 zur Allianz für die Region<br />

GmbH umfirmieren. Die abschließende Entscheidung<br />

darüber trifft die Gesellschafterversammlung der projekt<br />

Region Braunschweig GmbH im Dezember dieses Jahres.<br />

Als eine gemeinsame Aufgabe sehen die Beteiligten die<br />

Umsetzung des ‚Regionalen Umsetzungs- und Investorenkonzepts<br />

Freizeit und Lebensqualität (RIK)‘ an. Das<br />

Konzept zielt darauf, die Region für Bürger und Tour<strong>ist</strong>en<br />

attraktiver zu machen. Das Schaufenster Elektro-Mobilität<br />

<strong>ist</strong> ein weiterer Bereich, in dem die Kooperationspartner<br />

gemeinsam aktiv sind. ::: bea :::<br />

Leichtathletik-<br />

EM kommt nach<br />

Braunschweig<br />

Die Team-Europame<strong>ist</strong>erschaft Leichtathletik<br />

wird am 21./22.6.2014 in Braunschweig<br />

stattfinden. Das hat das Präsidium<br />

der European Athletics Association<br />

(EAA) nach der Präsentation der Bewerber<br />

entschieden. Zuletzt waren neben Braunschweig<br />

Cheboksary (Russland) und Ostrava<br />

(Tschechien) im Rennen. Nach mehreren<br />

Deutschen Me<strong>ist</strong>erschaften kommt<br />

nun ein internationaler Wettbewerb im<br />

Großmaßstab in die Löwenstadt: die<br />

zwölf besten europäischen Nationen, pro<br />

Team 65 Personen, die sich in 32 Disziplinen<br />

messen, dazu Organisationsteams<br />

und Medien. „Im Juni 2014 schaut die<br />

Sportwelt auf Braunschweig“, freut sich<br />

Oberbürgerme<strong>ist</strong>er Dr. Gert Hoffmann.<br />

Möglich geworden sei die erneute Bewerbung<br />

durch die Zusage der Volkswagen<br />

AG, die Veranstaltung finanziell zu unterstützen.<br />

::: bea :::<br />

V. l. n. r.: Bernd Becker, Hanna<br />

Becker, Lea Hollenbach, Hannah<br />

Hollenbach und Dirk Hollenbach<br />

unterstützt das Laufsparbuch als Medienpartner<br />

Familien mit Kondition<br />

Die Querum(h)er-Läufer machen ihrem Namen alle Ehre. Wie Dirk<br />

Hollenbach berichtet, nehmen die laufenden Familien Hollenbach und<br />

Becker an manchen Tagen an mehreren Laufveranstaltungen teil. Fünf<br />

Mitglieder hat das Team der Querum(h)er-Läufer, die, wie der Name<br />

bereits verrät, aus dem Braunschweiger Stadtteil Querum stammen. Da<br />

wären die Hollenbachs mit der neunjährigen Lea, Hannah (elf Jahre)<br />

und Papa Dirk Hollenbach. Ebenfalls zum Team gehören die neunjährige<br />

Hanna Becker und ihr Vater Bernd Becker. Von Anfang an sind die<br />

Querum(h)er-Läufer beim Laufsparbuch dabei, also jetzt in der 4. Saison.<br />

„Hannah hat 2009 mit dem Nachtlauf angefangen, Lea und Hanna<br />

hatten ihr Debut beim Nachtlauf 2010. Von da an waren alle drei oft dabei“, sagt Dirk Hollenbach nicht ohne<br />

Stolz. In der vergangenen Saison haben die drei Mädchen zwischen 14 und 17 Läufen absolviert.<br />

Im Rahmen des Laufsparbuchs sind die Querum(h)er-Läufer in der im Herbst abgeschlossenen Saison insgesamt<br />

468 Kilometer gelaufen. Das entspricht einer Spendensumme von 378 Euro.<br />

Die Le<strong>ist</strong>ungen im Einzelnen: Lea und Dirk Hollenbach liefen jeweils 129 Kilometer, Hannah Hollenbach kam auf<br />

94 Kilometer, Hanna Becker absolvierte 65 Kilometer und Bernd Becker war auf 51 Kilometern dabei.


KULTUR // 06.<strong>2012</strong> // 61<br />

Freie Fahrt<br />

ins Kunstmuseum<br />

Der ‚Kunstbus‘ feiert Jubiläum. Seit 10 Jahren<br />

bringt er Schulklassen und Senioren kostenfrei<br />

nach Wolfsburg ins Kunstmuseum.<br />

Autor: Beate Ziehres<br />

Fotografie: Marek Kruszewski<br />

Gemeinsame Fahrt mit dem ‚Kunstbus‘: Schüler und Schülerinnen der 4. Klasse<br />

Comenius-Grundschule Braunschweig, der 10. Klasse des Julianum Helmstedt und<br />

Senioren des Rudolfstifts Braunschweig zusammen mit Niedersachsens<br />

Kulturmin<strong>ist</strong>erin Prof. Dr. Johanna Wanka, Museumsdirektor Prof. Dr. Markus<br />

Brüderlin<br />

und Nils Rodermund, Leiter Sponsoring von Volkswagen Financial Services<br />

Testträger gesucht!<br />

Die neuen Gleitsichtgläser<br />

Kinder der 4. Klasse aus der Comenius-Grundschule in Braunschweig<br />

in der Ausstellung „Frank Stella“ im Kunstmuseum Wolfsburg. Im<br />

Hintergrund stehend v. l. n. r.: Museumsdirektor Prof. Dr. Markus<br />

Brüderlin, Sponsorpartner Nils Rodermund, Leiter Sponsoring der<br />

Volkswagen Financial Services AG, Niedersachsens Kulturmin<strong>ist</strong>erin<br />

Prof. Dr. Wanka und Gerda Pohlmann, die Projektverantwortliche im<br />

Kunstmuseum Wolfsburg.<br />

Von Hannover bis Helmstedt<br />

und von Hankensbüttel bis<br />

Göttingen strahlt ein Kooperationsprojekt<br />

des Kunstmuseums<br />

mit der Volkswagen Financial Services<br />

AG. Kunstlehrer aus ganz <strong>Südostniedersachsen</strong><br />

bewerben sich um einen<br />

der begehrten Klassenausflüge ins<br />

Kunstmuseum. Der ‚Kunstbus‘ fährt<br />

bereits seit zehn Jahren. Künftig werden<br />

noch mehr Fahrten angeboten.<br />

„Der ‚Kunstbus‘ <strong>ist</strong> aus dem Unterricht<br />

von zahlreichen Schulen der Region<br />

kaum mehr wegzudenken. Er <strong>ist</strong><br />

ein gelungenes Kooperationsprojekt,<br />

um Kindern und Jugendlichen zeitgenössische<br />

Kunst näher zu bringen.<br />

Für ältere Menschen bedeutet er ein<br />

Stück Mobilität und die Möglichkeit,<br />

zusammen mit anderen Kultur sowie<br />

Gemeinschaft zu erleben“, lobt Niedersachsens<br />

Kulturmin<strong>ist</strong>erin Prof. Dr.<br />

Johanna Wanka. Sie lernte das ‚Bus-<br />

projekt‘ anlässlich des 10-jährigen Bestehens<br />

in Wolfsburg kennen.<br />

Die Volkswagen Financial Services<br />

AG finanziert die Fahrten eines Reisebusses,<br />

der je nach Ausstellungsrhythmus<br />

über zwölf Wochen jährlich<br />

Schüler und Schülerinnen niedersächsischer<br />

Schulen zu den Ausstellungen<br />

des Kunstmuseums Wolfsburg<br />

hin- und wieder zurückbringt. Man<br />

bemühe sich, möglichst vielen Schulen<br />

eine solche Teilnahme zu ermöglichen,<br />

heißt es aus dem Kunstmuseum. Seit<br />

2002 haben rund 45.000 Schülerinnen<br />

und Schüler dieses Angebot wahrnehmen<br />

können.<br />

Im Jahr 2003 hat das Projekt eine<br />

Erweiterung in Richtung der älteren<br />

Menschen erfahren: Innerhalb der<br />

Schulbuswochen <strong>ist</strong> an den jeweiligen<br />

Samstagen ein Transfer gezielt für Bewohner<br />

von Seniorenheimen reserviert.<br />

Besonders aus Braunschweig werden<br />

Kunstinteressierte mit dem Bus zu<br />

den Ausstellungen gebracht. Dank der<br />

Wolfsburger Margarete-Schnellecke-<br />

Stiftung können die Teilnehmer den<br />

Besuch im Kunstmuseum bei Kaffee<br />

und Kuchen ausklingen lassen.<br />

Aufgrund der Beliebtheit des Programms<br />

dehnt der Sponsor sein Engagement<br />

in der Zukunft noch aus. „Um<br />

die immer noch wachsende Nachfrage<br />

besser bedienen zu können, werden<br />

wir das jährliche Kontingent an<br />

Busfahrten von zwölf auf 16 Wochen<br />

dauerhaft ausdehnen“, kündigt Nils<br />

Rodermund, Leiter Sponsoring der<br />

Volkswagen Financial Services AG,<br />

an. Der Direktor des Kunstmuseums<br />

Wolfsburg, Dr. Markus Brüderlin, sieht<br />

in der Ausweitung des Angebots auch<br />

eine Anerkennung der musealen Arbeit.<br />

„Museen sind nicht nur Unterhaltungsorte,<br />

sondern Orte des Wissens<br />

und Orte der Bildung“, so Brüderlin. :::<br />

14 Tage kostenlos testen!<br />

Porschestraße 42 | 38440 Wolfsburg<br />

Telefon: 0 53 61 - 27 97 0 | Telefax: 0 53 61 - 27 97 12<br />

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Braunschweigs<br />

Sehenswürdigkeiten –<br />

kompakt verpackt<br />

Auf 144 Seiten we<strong>ist</strong> ein neuer Reiseführer auf die Sehenswürdigkeiten<br />

Braunschweigs und der Umgebung hin. Mit Einblicken<br />

in die Geschichte und praktischen Hinweisen für den Aufenthalt<br />

wendet sich das handliche Buch nicht nur an Besucher, sondern<br />

auch an Einheimische, die ihre Heimat besser kennenlernen möchten.<br />

Die Braunschweiger Journal<strong>ist</strong>in und Autorin des Reiseführers, Jutta<br />

Thiel, entdeckte während der Recherche ihr bis dato unbekannte Details, beispielsweise die<br />

Kanonenkugel in der Mauer des Doms St. Blasii. Die Braunschweig Stadtmarketing GmbH<br />

unterstützte die Erstellung des Buches unter anderem mit Bildmaterial. „Unser Ziel <strong>ist</strong> es,<br />

Braunschweig als Reisedestination bekannter zu machen“, erklärt Fabian Neubert, Prokur<strong>ist</strong><br />

im Stadtmarketing, das Engagement seiner Organisation. Viel Raum hat die in Ohrum geborene<br />

Autorin auch der Umgebung Braunschweigs gewidmet. Wolfenbüttel, Wolfsburg<br />

und Wernigerode wurden ebenso berücksichtigt wie Gifhorn und Goslar. Zu<br />

jedem Ziel außerhalb der Stadt gehören Hinweise, wie die Orte mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln erreicht werden können. ::: bea :::<br />

::: ‚Braunschweig‘, erschienen im Mitteldeutschen Verlag, ISBN<br />

978-3-89812-890-2, <strong>ist</strong> für 9,95 Euro unter anderem in der<br />

Tour<strong>ist</strong>info und in Buchhandlungen erhältlich. :::<br />

Marc Brandenburg „Normex“ <strong>2012</strong><br />

Foto: Chr<strong>ist</strong>ian Dootz<br />

Foto: Pascal Hesse<br />

Thomas Rentme<strong>ist</strong>er „ohne Titel“ 2007,<br />

Bronze (patiniert), MDF, Wandfarbe<br />

Thomas Rentme<strong>ist</strong>er, ‚Normaltag‘, bis 24.2.2013<br />

Marc Brandenburg, ‚Normex‘, bis 17.3.2013<br />

Städtische Galerie Wolfsburg, Schlossstraße 8;<br />

www.staedtische-galerie-wolfsburg.de<br />

Thomas Rentme<strong>ist</strong>er und Marc Brandenburg<br />

stellen in den kommenden<br />

Monaten in der städtischen Galerie im<br />

Schloss Wolfsburg aus. Rentme<strong>ist</strong>er,<br />

seit 2009 Professor für Bildhauerei an<br />

der HBK Braunschweig, zeigt unter<br />

dem Titel ‚Normaltag‘ gegenständliche<br />

Kunst. Die Ausstellung setzt sich mit<br />

dem humorvollen Blick des Künstlers<br />

auf alltägliche Dinge auseinander. Marc<br />

Brandenburg animiert den Betrachter<br />

mit seinen Ble<strong>ist</strong>iftzeichnungen zum<br />

vorurteilslosen Hinsehen. Für die Ausstellung<br />

‚Normex‘ hat er ortsspezifische<br />

Installationen geschaffen, die unter UV-<br />

Licht präsentiert werden. ::: hm :::<br />

Wir sorgen für Stimmung.<br />

Mit Bus und<br />

Bahn zu den<br />

Weihnac htsmärkten<br />

in der Region<br />

Von Braunschweig zum<br />

Weihnachtsmarkt nach Wolfenbüttel<br />

Hinfahrt samstags Linie Abfahrt Ankunft<br />

Braunschweig, Rathaus - Wolfenbüttel, Kornmarkt R 420 14:05 14:31<br />

Rückfahrt samstags Linie Abfahrt Ankunft<br />

Wolfenbüttel, Kornmarkt - Braunschweig, Rathaus R 420 19:46 20:12<br />

Tageskarte (T5) für bis zu 5 Personen (Preisstufe 2): 13,50€<br />

Von Braunschweig zum<br />

Weihnachtsmarkt nach Goslar<br />

Hinfahrt samstags Linie Abfahrt Ankunft<br />

Braunschweig, Hauptbahnhof - Goslar, Bahnhof ** RB 13:07 13:55<br />

Braunschweig<br />

28.11. bis 29.12.<strong>2012</strong><br />

Mo-Sa 10-21 Uhr<br />

sonntags 11-21 Uhr<br />

24./25.12. geschlossen<br />

Rückfahrt samstags Linie Abfahrt Ankunft<br />

Goslar, Bahnhof - Braunschweig, Hauptbahnhof RB 20:09 20:55<br />

Tageskarte (T5) für bis zu 5 Personen (Preisstufe 4): 30,30€<br />

** Gehzeit vom Bahnhof bis zum Marktplatz ca. 10 Min..<br />

Wolfsburg<br />

26.11.bis 22.12.<strong>2012</strong><br />

Mo-Do 11-20 Uhr<br />

Fr-Sa 11-22 Uhr<br />

sonntags 13-19 Uhr<br />

Salzgitter Lebenstedt<br />

26.11. bis 22.12.<strong>2012</strong><br />

Täglich 11-19 Uhr geöffnet,<br />

bei entsprechender Nachfrage<br />

bis 22 Uhr.<br />

24. bis 26.12. geschlossen<br />

Von Wolfsburg zum<br />

Weihnachtsmarkt nach Braunschweig<br />

Hinfahrt samstags Linie Abfahrt Ankunft<br />

Wolfsburg, Hauptbahnhof - Braunschweig, Rathaus R 230 14:10 15:10<br />

Rückfahrt samstags Linie Abfahrt Ankunft<br />

Braunschweig, Rathaus - Wolfsburg, Hauptbahnhof R 230 19:23 20:19<br />

Tageskarte (T5) für bis zu 5 Personen (Preisstufe 3): 20,50€<br />

.<br />

Service Weihnachtsmärkte<br />

Salzgitter Bad<br />

29.11. bis 22.12.<strong>2012</strong><br />

Mo-Fr und So 15-20 Uhr<br />

samstags 10-19 Uhr<br />

Wolfenbüttel<br />

27.11. bis 23.12.<strong>2012</strong><br />

Mo-Sa 11-20 Uhr<br />

sonntags 12-20 Uhr<br />

Peine<br />

30.11. bis 23.12.<strong>2012</strong><br />

täglich 12-18 Uhr<br />

Fr-Sa 12-20 Uhr<br />

Gifhorn<br />

28.11. bis 30.12.<strong>2012</strong><br />

werktags 10-19 Uhr<br />

sonntags 12-19 Uhr<br />

KULTUR // 06.<strong>2012</strong> // 63<br />

Hinfahrt samstags Linie Abfahrt Ankunft<br />

Helmstedt, AOK - Wolfsburg, Hauptbahnhof * R 380 13:55 14:52<br />

Rückfahrt samstags Linie Abfahrt Ankunft<br />

Wolfsburg, Hauptbahnhof - Helmstedt, Wilhelmstraße R 380 21:05 22:02<br />

Von Braunschweig zum<br />

Weihnachtsmarkt nach Salzgitter<br />

Hinfahrt samstags Linie Abfahrt Ankunft<br />

Braunschweig, Hauptbahnhof –<br />

Salzgitter-Lebenstedt, Bahnhof *<br />

RB 11:48 12:11<br />

Rückfahrt samstags Linie Abfahrt Ankunft<br />

Salzgitter-Lebenstedt, Bahnhof –<br />

Braunschweig, Hauptbahnhof<br />

Helmstedt<br />

30.11. bis 19.12.<strong>2012</strong><br />

Mo-Do 11-20 Uhr<br />

Fr 11-22 Uhr, Sa 11-20 Uhr<br />

So 13-20 Uhr<br />

Goslar<br />

28.11. bis 30.12.<strong>2012</strong><br />

Weihnachtsmarkt<br />

werktags 10-20 Uhr<br />

sonntags 11-20 Uhr<br />

Heiligabend 11-14 Uhr<br />

25./26.12. 12-19 Uhr<br />

Weihnachtswald Goslar<br />

werktags 10-22 Uhr<br />

sonntags 11-22 Uhr<br />

Heiligabend 11-14 Uhr<br />

25./26.12 12-19 Uhr<br />

Von Helmstedt zum Weihnachtsmarkt nach Wolfsburg<br />

Tageskarte (T5) für bis zu 5 Personen (Preisstufe 4): 30,30€<br />

* Gehzeit vom Bahnhof bis zur Weihnachtsmarkt ca. 4 Min..<br />

RB 16:18 16:42<br />

Tageskarte (T5) für bis zu 5 Personen (Preisstufe 2): 13,50 EUR<br />

* Gehzeit vom Bahnhof bis zur Haltestelle ca. 4 Min.


... wie Bilder<br />

in Bücher gelangen<br />

Unter dem Titel ‚Sein und Schein in Buchgestalt‘ findet in der<br />

Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel eine Ausstellung des Grafikers<br />

Emil Sieme<strong>ist</strong>er statt. Die Ausstellung bietet Einblicke in<br />

das besondere Verhältnis des Künstlers zur Buchgestaltung mit<br />

Grafiken. Einerseits sei ein kalkuliertes Konzept zur Vorbereitung<br />

erforderlich, andererseits spiele der Zufall eine große Rolle. Das Unvorhergesehene<br />

nehme Gestalt an. ::: hm :::<br />

::: ‚Sein und Schein in Buchgestalt‘, bis 27.2.2013<br />

Malerbuchsaal der Bibliotheca Augusta, Lessingplatz 1,<br />

Wolfenbüttel; Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr :::<br />

Licht, Schatten, Farbe<br />

Eine neue Sonderausstellung im Wolfsburger Phæno lädt zum Mitmachen<br />

ein. 40 Stationen bieten Erkundungsmöglichkeiten zu Themen rund um<br />

Licht und Farbe. Die Palette der physikalischen Phänomene spannt sich wie<br />

ein Regenbogen von glimmenden Glühwürmchen über Leuchtstoffröhren bis<br />

hin zum Laserstrahl. Den Erscheinungen des Lichts können die Besucher vor<br />

Ort spielerisch, aber auch anspruchsvoll auf den Grund gehen. ::: hm :::<br />

::: Licht, Schatten, Farbe. Bis 7.4.2013, Phæno,<br />

Willy-Brandt-Platz 1, Wolfsburg. www.phaeno.de :::<br />

Ereignisse in Mittelerde im Kino<br />

Das Warten hat ein Ende: Regisseur Peter<br />

Jackson präsentiert sein heiß ersehntes „Herr der Ringe“-<br />

Prequel ‚Der Hobbit‘. Im Mittelpunkt des ersten Teils<br />

der Fantasy-Geschichte steht der Hobbit Bilbo Beutlin,<br />

der sich zusammen mit 13 Zwergen und dem Zauberer<br />

Gandalf auf eine Abenteuerreise begibt und sich auf die<br />

Konfrontation mit einem Drachen vorbereitet. ::: bea :::<br />

::: ‚Der Hobbit‘ im C1 Cinema,<br />

Lange Straße 60, Braunschweig:<br />

12.12.<strong>2012</strong>, 20 Uhr: Premiere 3-D<br />

12.12.<strong>2012</strong>, 20.15 Uhr: Premiere 2-D<br />

13.12.<strong>2012</strong>: Filmstart, www.c1-cinema.de :::<br />

Foto: Thomas Karsten<br />

Wütend<br />

und zärtlich<br />

zugleich<br />

Mit ‚Wut und Zärtlichkeit‘<br />

reagiert<br />

der bayrische Liedermacher<br />

Konstantin<br />

Wecker auch als Mittsechziger<br />

immer noch<br />

aktiv auf das, was ihn<br />

an seiner Umgebung<br />

stört oder beglückt.<br />

So lautet der Titel seines neuen<br />

Albums und des gleichnamigen<br />

Live-Programms, das wie gewohnt<br />

politische Empörung und<br />

emotionale Innenschau nebeneinander<br />

stellt. Nachdem der 1.<br />

Teil der ‚Wut und Zärtlichkeit‘-<br />

Tour von hervorragenden Kritiken<br />

und Publikumsreaktionen<br />

begleitet wurde, findet nun die<br />

Fortsetzung statt. Konstantin<br />

Wecker wird dabei von seinem<br />

musikalischen Weggefährten Jo<br />

Barnikel begleitet und vom Gitarre<br />

und Schlagzeug spielenden<br />

Multi-Musiker Jens Fischer-<br />

Rodrian. Präsentiert wird ein<br />

lebendiges und vielseitiges Live-<br />

Programm, ein poetisch-musikalischer<br />

Liebesflug der ganz<br />

besonderen Art, der lyrisch-sensible<br />

Klavierstücke mit Reggae,<br />

Pop und noch viel mehr vereint.<br />

::: bea :::<br />

::: Konstantin Wecker,<br />

‚Wut und Zärtlichkeit‘,<br />

20.3.2013, 20 Uhr<br />

Stadthalle Braunschweig<br />

www.konzert-kasse.de<br />

www.kbemmert.de :::<br />

Geschichte empfinden<br />

Mit ‚Lebensmomenten von A bis Z‘ startet das Braunschweigische Landesmuseum<br />

eine neue Sonderausstellungsreihe. Hinter der Reihe ‚Sentimental Journey’ verbirgt<br />

sich ein neues Konzept, mit dem die Ausstellungsmacher Gefühl und Verstand des<br />

Besuchers ansprechen wollen. Die Ausstellungskuratorin Angela Klein ließ sich bei der<br />

Konzeption durch ein unvollendetes Werk des Literaten Laurence Stern inspirieren.<br />

Lessing, der ‚A Sentimental Journey‘ übersetzte, habe für den Titel das bis dahin unbekannte<br />

Wort ‚Empfindsamkeit‘ geschaffen, sagte Klein anlässlich der Ausstellungseröffnung.<br />

26 bisher nicht gezeigte Porträts h<strong>ist</strong>orischer Persönlichkeiten aus dem<br />

Braunschweiger Land hat Klein für ‚A Sentimental Journey no 1‘ ausgesucht. Als roter<br />

Faden für die Auswahl diente ihr das Alphabet. Von Auswanderung bis Zukunft spannt<br />

sich der Themenbogen, den Klein anhand besonderer Daseinsaspekte der Porträtierten mit<br />

Leben füllt. Ein Beispiel: Unter dem Stichwort Netzwerk findet sich ein Porträt des Braunschweigers<br />

Konrad Wilhelm Fein. Der Privatsekretär von Herzog Ferdinand war Mitglied des<br />

1780 gegründeten Großen Clubs. Dabei handelte es sich um ein Netzwerk an vielfältigen Kontakten<br />

und Beziehungen, die im Kaffeehaus, beim Schachspiel oder bei regelmäßigen Mittagsrunden gepflegt<br />

wurden. Der ruhige Blick Feins liegt gewissermaßen auf dem Betrachter, der in der angenehmen Atmosphäre<br />

der Ausstellungsräume in die Geschichte des Braunschweiger Landes eintaucht. Begleitet<br />

wird die Ausstellung von der museumspädagogischen Aktion ‚Mein Porträt – meine Geschichte’, die die<br />

h<strong>ist</strong>orischen Porträts um aktuelle Bildnisse ergänzt. Ein Ausstellungsraum wurde als Fotostudio eingerichtet,<br />

in dem sich die Museumsbesucher selbst in Szene setzen können. ::: bea :::<br />

::: A Sentimental Journey no 1: Portraits - Lebensmomente von A bis Z,<br />

bis 3.3.2013 im Braunschweigischen Landesmuseum, Burgplatz 1, Braunschweig.<br />

Geöffnet dienstags 10 bis 20 Uhr und mittwochs bis sonntags 10 bis 18 Uhr. :::<br />

KULTUR // 06.<strong>2012</strong> // 65<br />

A wie Auswanderung:<br />

Auguste Caroline Burmester<br />

Platz 1 für die DIS AG<br />

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Axel Hacke …,<br />

eigentlich finden Sie Braunschweig zum<br />

Schnarchen. Trotzdem kommen Sie hin und<br />

wieder zu Lesungen aus Bayern in den Norden.<br />

<strong>Was</strong> verbindet Sie noch mit der Stadt, in der<br />

Sie geboren und aufgewachsen sind?<br />

Also erstmal: Das mit dem<br />

Schnarchen wird immer missverstanden.<br />

Ich habe mal in satirischer<br />

Absicht geschrieben, dass ich,<br />

wenn ich bei Lesungen vom Gastgeber<br />

vorgestellt werde, meinen eigenen Lebenslauf<br />

nicht mehr hören kann, ich<br />

kenne ihn ja – und dass mir deshalb<br />

schon bei Nennung meines Geburtsortes<br />

zum Schnarchen langweilig <strong>ist</strong>.<br />

Das <strong>ist</strong> alles. Braunschweig an sich <strong>ist</strong><br />

nicht langweilig. Aber in der Tat habe<br />

ich die Stadt lange Zeit als einengend<br />

empfunden. Ich habe hier gelebt, bis ich<br />

20 war. Die nächsten 20 Jahre war ich<br />

froh, weg zu sein, die Welt entdecken<br />

und sozusagen mein inneres „Braunschweig“<br />

ablegen zu können, mich frei<br />

zu machen von Einschränkungen, die<br />

eher aus meiner Erziehung her rühren<br />

als von der Stadt selbst.<br />

Wenn ich nach Braunschweig<br />

komme – selten genug – treffe ich immer<br />

einen sehr guten Schulfreund.<br />

Außerdem besuche ich meinen Onkel,<br />

Axel Hacke zog nach dem Abitur am<br />

Braunschweiger Wilhelm-Gymnasium<br />

und dem Wehrdienst nach München, wo<br />

er die Deutsche Journal<strong>ist</strong>enschule besuchte<br />

und Politische Wissenschaften<br />

studierte. 19 Jahre lang arbeitete er als<br />

Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung,<br />

war einer der ‚Streiflicht’-Autoren<br />

und erstellte zahlreiche Reportagen auf<br />

der ‚Seite Drei’ des Blattes. Seit 2000<br />

<strong>ist</strong> Hacke freiberuflicher Kolumn<strong>ist</strong> und<br />

Schriftsteller. Die gesammelten Texte<br />

der Kolumne ‚Der kleine Erziehungsberater<br />

– Geschichten aus dem Alltagsleben<br />

einer Familie mit drei kleinen Kindern’<br />

wurden als Buch mehr als eine<br />

Million mal verkauft und standen zwei<br />

Jahre lang auf der Spiegel-Bestsellerl<strong>ist</strong>e.<br />

Seine Rubrik im SZ-Magazin ‚Das<br />

Beste aus meinem Leben’, war 2007<br />

Grundlage für eine achtteilige ARD-<br />

Fernsehserie. Eines der erfolgreichsten<br />

Bücher Hackes erschien 2004:<br />

‚Der weiße Neger Wumbaba’. Das Buch<br />

handelt von missverstandenen Liedtexten;<br />

der Titel geht auf ein berühmtes<br />

Abendlied zurück, in dem es heißt ‚Der<br />

Wald steht schwarz und schweiget/ und<br />

aus den Wiesen steiget/ der weiße Nebel<br />

wunderbar’. :::<br />

den Bruder meines Vaters. Der wird<br />

bald 85 Jahre alt und lebt in Mascherode<br />

in dem Haus, das er zusammen mit<br />

meinem Großvater gebaut hat. Der war<br />

lange Jahre vor der Eingemeindung<br />

Bürgerme<strong>ist</strong>er von Mascherode. Meine<br />

Erinnerungen sind eng mit diesem<br />

Haus und dem Garten der Großeltern<br />

verknüpft. Da spielte sich ein großer<br />

Teil meiner Kindheit ab.<br />

Übrigens verbinde ich mit Braunschweig<br />

Erinnerungen an eine sehr wilde<br />

Kindheit. Wir waren oft uns selbst<br />

überlassen. Man kann sich das heute,<br />

wo Kinder nur mit Handy und vielen<br />

Ermahnungen aus dem Haus dürfen,<br />

nicht mehr vorstellen. Der Lö nspark,<br />

die Straßen, die Gärten waren unser<br />

Revier, vor allem der Wald zwischen<br />

Braunschweig und Mascherode. Da<br />

würde man heute kein Kind mehr allein<br />

spielen lassen. Unser Lieblingsspielplatz<br />

war die Müllhalde, da haben<br />

wir aus Pappkartons komplette Dörfer<br />

gebaut. Im Winter sind wir auf dem<br />

Braunschweiger Golfplatz gerodelt.<br />

Alle Kinder sind durch ein Loch im<br />

Zaun gekrochen, war sicher verboten,<br />

aber das hat uns nicht so interessiert.<br />

Unsere Eltern wussten nie genau,<br />

wo wir waren. Aber die <strong>Freiheit</strong> hatte<br />

manchmal auch Folgen. Mit vier Jahren<br />

wurde ich von einem Motorroller<br />

überfahren. Und bald darauf wäre ich<br />

beinahe in einem Teich ertrunken,<br />

wenn mein Vater mich nicht rausgefischt<br />

hätte.<br />

Eine besondere Beziehung habe<br />

ich zum Altstadtmarkt, meiner Ansicht<br />

nach einer der schönsten Plätze<br />

Deutschlands. Mein Vater hat als Verwaltungsdirektor<br />

der Industrie- und<br />

Handelskammer sein ganzes Berufsleben<br />

im Gewandhaus und den Nebengebäuden<br />

verbracht. Und richtig Freude<br />

bereitet mir jetzt wieder die Eintracht.<br />

Die deutsche Me<strong>ist</strong>erschaft 1967 war<br />

für mich ein prägendes Ereignis Horst<br />

Wolter und Peter Kaack waren die Helden<br />

meiner Kindheit.<br />

Leider sind meine Eltern relativ<br />

früh gestorben. Meine Brüder leben in<br />

Hamburg und in der Nähe von Darmstadt.<br />

Ich habe eine Menge schöner Erinnerungen,<br />

und ich werde ganz melancholisch,<br />

wenn ich wieder die Wege<br />

gehe, die ich als Kind täglich ging.<br />

Wenn man jung <strong>ist</strong>, will man nur raus,<br />

will sich befreien. Wenn man dann frei<br />

<strong>ist</strong>, sieht man wieder vieles neu und<br />

anders als früher. :::<br />

Eine gute Zeit für Sie!<br />

Und falls Ihnen noch etwas<br />

fehlt: Geschenkideen unter<br />

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WISSEN RUBRIK // 06.<strong>2012</strong> 03.2011 // 67<br />

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