Was Sie unbedingt über die globale Wirtschafts ... - Krisenvorsorge
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Wie verlässlich sind <strong>die</strong> Aussagen „unserer“ Fachleute und Politiker?<br />
Steigen wir ein und betrachten zunächst,<br />
was verantwortliche Personen sagen. Wir<br />
hören nach wie vor, dass doch alles gut werde<br />
und der nächste Aufschwung schon vor der<br />
Tür stehe. Kann man <strong>die</strong>sen Stimmen wirklich<br />
trauen?<br />
Schauen wir uns einmal einige Zitate aus den<br />
vergangenen Jahren an.<br />
Mario Draghi sagte am 14.06.2008:<br />
„Probleme im Bankensektor bedeuten keine ernsthafte Bedrohung für<br />
<strong>die</strong> Gesamtwirtschaft mehr.“<br />
Peer Steinbrück, deutscher Ex-Finanzminister, am selben Tag:<br />
„Uns liegen überhaupt keine Anzeichen dafür vor, dass sich zusätzliche<br />
Belastungen für <strong>die</strong> deutsche Wirtschaft ergeben. Die Bundesregierung<br />
sieht momentan nicht <strong>die</strong> Notwendigkeit eines staatlichen Eingreifens.“<br />
Ben Bernanke am 28. Februar 2008:<br />
„Einige kleinere US-Banken werden <strong>die</strong> aktuelle Finanzkrise nicht<br />
überleben. Bei den großen, international agierenden Instituten wird es<br />
aber wohl keine ernsthaften Probleme geben.“<br />
7<br />
Blicken wir auf frühere Aussagen, bei denen<br />
dann genau das Gegenteil eingetroffen ist:<br />
• Am Ende des Zweiten Weltkriegs verkündete<br />
<strong>die</strong> Deutsche Führung, Deutschland stehe<br />
kurz vor dem Endsieg, obwohl <strong>die</strong> Rote Armee<br />
bereits vor den Toren Berlins stand und<br />
Deutschland drei Wochen später bedingungslos<br />
kapitulierte.<br />
• Nach Deutschlands Teilung hieß es: „Niemand<br />
hat <strong>die</strong> Absicht eine Mauer zu bauen“<br />
und sechs Monate später stand sie. 1989, kurz<br />
vor der Wende wurde behauptet: „Die Mauer<br />
steht noch hundert Jahre“ und drei Monate<br />
später war sie Geschichte.<br />
• Norbert Blüms berühmte Worte „Die Renten<br />
sind sicher“ dürften vielen noch in den Ohren<br />
klingen und erweisen sich speziell für <strong>die</strong> jüngere<br />
Generation als purer Hohn.<br />
Somit sollten <strong>Sie</strong> überlegen, was <strong>Sie</strong> von den<br />
jetzigen Aussagen wie: „Der Euro wird niemals<br />
zerbrechen“ bzw. „Der Euro ist eine stabile<br />
Währung“ und ähnlichen halten sollten. Es ist<br />
offensichtlich, dass wir auf den Wahrheitsgehalt<br />
<strong>die</strong>ser Bekundungen von führenden Politikern<br />
und anderen „Fachleuten“ nicht bauen<br />
können. Unsere Führung tappt scheinbar<br />
ebenso im Dunkeln wie <strong>die</strong> meisten Normalbürger<br />
und wird ebenfalls von der Dynamik<br />
der Entwicklung überrumpelt.<br />
Kein Wunder, war doch eben <strong>die</strong>se Führungsriege<br />
tatkräftig daran beteiligt, uns<br />
<strong>die</strong>se Probleme einzubrocken. Wir sollten erkennen,<br />
dass offizielle Aussagen nicht immer<br />
<strong>die</strong> beste Grundlage für <strong>die</strong> eigene Meinungsbildung<br />
sein können.