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Jutta Bauer und Kirsten Boie: Kein Tag für Juli - Queerformat

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Medienkoffer<br />

„Familien, Lebensweisen <strong>und</strong> sexuelle Vielfalt“ für die Gr<strong>und</strong>schule<br />

Inhalt: 25 Titel + ein Familienspiel<br />

Emma Brownjohn: Groß, klein, dick, dünn – ich mag mich wie ich bin!<br />

Stuttgart / Wien: gabriel, 2002<br />

ISBN: 3-522-30044-0<br />

Textsorte: Bilderbuch, wenig Text, Seiten mit Spielelementen<br />

Inhalt:<br />

Alle Menschen sind anders: sie haben verschiedene Hautfarben, verschiedene<br />

Augenfarben <strong>und</strong> –formen, unterschiedliche Münder <strong>und</strong> Gesichtsformen. Sie<br />

haben Behinderungen oder kleine Beeinträchtigungen. Und doch sind sie alle<br />

Menschen <strong>und</strong> ihr Skelett sieht ziemlich gleich aus. Manche Unterschiede sind<br />

deutlicher zu sehen als andere <strong>und</strong> egal wie du bist (dick, dünn, groß oder<br />

klein): Du bist genau richtig <strong>und</strong> einzigartig! Diese Botschaft vermittelt das Buch<br />

auf sanfte <strong>und</strong> unterhaltsame Art. Zudem bietet es die Möglichkeit, den<br />

menschlichen Körper genauer kennen zu lernen.<br />

Themen: Gemeinsamkeiten <strong>und</strong> Unterschiede, Ausgrenzung, Körpernormen<br />

Empfehlung / Verwendungsmöglichkeiten / Anregungen zur Arbeit:<br />

Klassen 1-3: Unterrichtsreihe zu verschiedenen Körpern denkbar. Anerkennung<br />

<strong>und</strong> Akzeptanz werden gesteigert, die Unterschiede unterstreichen die<br />

Gemeinsamkeiten. Soziale <strong>und</strong> personale Kompetenz werden in diesem Buch<br />

gefordert <strong>und</strong> gefördert. Auch im Bereich Biologie einsetzbar.<br />

1/27


Stephan Brülhart: Leopold <strong>und</strong> der Fremde<br />

Zürich: Atlantis, 2009<br />

ISBN: 978-3-7152-0262-4<br />

Textsorte: detailliertes Bilderbuch, wenig Text<br />

Inhalt:<br />

Leopold wohnt im Wald, Konrad im Wasser. Beide Jungtiere werden von ihren<br />

Müttern vor der jeweils anderen Umgebung gewarnt: „Da wohnen Fremde <strong>und</strong><br />

da weiß man ja nie…“. So haben beide Angst <strong>und</strong> spielen allein. Eines <strong>Tag</strong>es<br />

kommt es wie es kommen muss: Leopolds Ball fliegt zum Strand. Voller Angst<br />

<strong>und</strong> böser Vorstellungen rennt er zum Strand <strong>und</strong> holt seinen Ball. Dabei sehen<br />

sich Konrad <strong>und</strong> Leopold kurz in die Augen. Nach ein paar <strong>Tag</strong>en siegt die<br />

Neugier über die Angst <strong>und</strong> die beiden fre<strong>und</strong>en sich an. Nachts, damit<br />

niemand sie sehen kann. Doch ihre Fre<strong>und</strong>schaft kommt ans Licht, als sie ihre<br />

Bälle verwechseln…<br />

Themen: Konstruktion des Fremden, Anders sein, Angst vor Unbekanntem,<br />

Gemeinsamkeiten von verschiedenen Menschen, Selbstbewusstsein<br />

Empfehlung / Verwendungsmöglichkeiten / Anregungen zur Arbeit:<br />

Klassen 1-4: Unterrichtseinheit zu Fremdsein <strong>und</strong> der Überwindung von<br />

Unterschieden denkbar. Das Buch stärkt soziale <strong>und</strong> personale Kompetenzen<br />

durch eine sanfte Geschichte über Unbekanntes <strong>und</strong> die Angst davor. Es zeigt,<br />

wie kurz die Distanz zwischen zwei Menschen ist, so unterschiedlich sie auch<br />

scheinen. Es greift die Lebenswelt von Kindern auf <strong>und</strong> bietet<br />

Identifikationsmöglichkeiten.<br />

2/27


Eric Carle: Herr Seepferdchen<br />

Hildesheim: Gestenberg, 2004<br />

ISBN: 978-3-8369-5069-5<br />

Textsorte: Bilderbuch, wenig Text, transparente Seiten<br />

Inhalt:<br />

Herr Seepferdchen kümmert sich um die Eier, die Frau Seepferdchen gelegt hat. Er<br />

trägt sie einer Tasche herum. Im Meer trifft er verschiedene andere Fischmännchen,<br />

die sich auf unterschiedliche Weise ebenfalls um ihre Kinder kümmern. Nebenbei<br />

trifft er andere Fische in ihren Verstecken. Während die Fischfrauen ihre Aufgabe<br />

erledigt haben, kümmern sich die Fischmänner um die Kinder bis sie alt genug sind<br />

<strong>und</strong> alleine im Meer leben können. Biologisch korrekt überrascht dieses Buch mit den<br />

liebenden Fischvätern.<br />

Themen: Rollenerwartungen, Väter, verschiedene Familien, Kinder <strong>und</strong> Eltern<br />

Empfehlung / Verwendungsmöglichkeiten / Anregungen zur Arbeit:<br />

Klassen 1-4: Entweder im Bereich Biologie oder Familien/Rollenerwartungen<br />

einsetzbar. Durch die kurzen Texte früh lesbar bietet dieses Buch Kindern eine<br />

Projektionsfläche für ihre Erfahrungen mit ihrer eigenen <strong>und</strong> anderen Familien. Stärkt<br />

soziale Kompetenz durch die gleichwertige Darstellung verschiedener<br />

Familienmodelle.<br />

3/27


Kathryn Cave <strong>und</strong> Chris Riddell: Irgendwie Anders<br />

Hamburg: Friedrich Oetinger, 1994<br />

ISBN: 978-3-7891-6352-4<br />

Textsorte: Bilderbuch<br />

Inhalt:<br />

Ganz allein <strong>und</strong> ohne einen einzigen Fre<strong>und</strong> wohnt auf einem Berg Irgendwie<br />

Anders. Immer wieder versucht er, von den anderen akzeptiert zu werden <strong>und</strong><br />

bemüht sich, alles genauso zu machen sie. Aber es will ihm nicht recht<br />

gelingen <strong>und</strong> so wird er immer wieder ausgestoßen. Als eines Abends ein<br />

komisches Wesen vor seiner Tür steht, schickt Irgendwie Anders es weg, weil<br />

es so anders ist, aber als er erkennt dass das Wesen genauso traurig darüber<br />

ist wie er, holt er es zurück <strong>und</strong> sie werden Fre<strong>und</strong>e, denn sie sind gar nicht so<br />

verschieden, sie sind beide irgendwie anders. Und so sind sie nicht mehr allein<br />

<strong>und</strong> wenn noch jemand käme, der irgendwie anders ist, würden sie ihn nicht<br />

wegschicken, sondern zusammenrücken damit er noch Platz findet.<br />

Themen: Anderssein, Ausgrenzung, Alleinsein, Fre<strong>und</strong>schaft, Normen<br />

Empfehlung / Verwendungsmöglichkeiten / Anregungen zur Arbeit:<br />

Klassen 1-4: Unterrichtsreihe zum Thema Anderssein denkbar. Steigerung der<br />

Akzeptanzfähigkeit <strong>und</strong> sozialen Kompetenz durch analysieren von<br />

konstruierten Unterschieden <strong>und</strong> der Darstellung von der Trauer <strong>und</strong> Kälte des<br />

Alleinseins.<br />

4/27


Babette Cole: Prinzessin Pfiffig<strong>und</strong>e<br />

Hamburg: Carlsen, 1987 / 2005<br />

ISBN: 978-3-551-51653-4<br />

Textsorte: detailliertes Bilderbuch, wenig Text<br />

Inhalt:<br />

Pfiffig<strong>und</strong>e ist Prinzessin <strong>und</strong> soll endlich heiraten. Aber sie will gar nicht <strong>und</strong> ist<br />

mit ihrem Leben so zufrieden, wie es ist. Sie fährt Motorrad <strong>und</strong> versorgt ihre<br />

Tiere. Als ihre Eltern Heiratsbewerber einladen denkt sich Pfiffig<strong>und</strong>e so<br />

schwierige Aufgaben aus, dass alle daran scheitern. Außer Prinz Prahlschnalle.<br />

Aber auch den will sie nicht heiraten <strong>und</strong> so verwandelt sie ihn mit einem<br />

verwunschenen Kuss in eine Kröte. Als sich das herumspricht hat Pfiffig<strong>und</strong>e<br />

endlich wieder ihre Ruhe <strong>und</strong> führt ein glückliches Leben.<br />

Themen: Selbstbestimmung, Rollenerwartungen, Leben ohne<br />

Liebesbeziehung, Glück<br />

Empfehlung / Verwendungsmöglichkeiten / Anregungen zur Arbeit:<br />

Klassen 1-4: Unterrichtseinheit zu Selbstbestimmung <strong>und</strong> Teilhabe denkbar.<br />

Das Buch stärkt Selbstbewusstsein <strong>und</strong> die Wahrnehmung äußerer Zwänge.<br />

Zudem stellt es die Geschlechterfrage auf subtile Weise <strong>und</strong> präsentiert eine<br />

junge Frau, die am liebsten alleine glücklich sein möchte.<br />

5/27


Virginia Fleming: Sei nett zu Eddie<br />

Oldenburg: Lappan, 2006<br />

ISBN: 978-3-8303-1106-5<br />

Textsorte: Bilderbuch, relativ viel Text<br />

Inhalt:<br />

Obwohl ihre Mutter immer sagt, sie solle nett zu Eddie sein, denkt Christina,<br />

Eddie ist ein Fehler von Gott. Robert findet, Eddie ist ein Blödmann <strong>und</strong> als sie<br />

in den Ferien zum See gehen, wollen sie den langsamen Nachbarsjungen auf<br />

keinen Fall mitnehmen. Obwohl Robert ihn beleidigt <strong>und</strong> verletzt kommt Eddie<br />

nach. Christina ist enttäuscht, Robert hatte ihr Froschlaich versprochen, doch<br />

das war nur eine Lüge, damit sie mitgeht. Aber Eddie findet einen geheimen<br />

Teich voller Seerosen <strong>und</strong> Fischlaich <strong>und</strong> erklärt Christina, dass es auf das<br />

Herz eines Menschen ankommt, nicht darauf, wie er aussieht. Christina<br />

versteht, dass sie nett zu Eddie sein will, weil er liebenswert ist <strong>und</strong> nicht, weil<br />

Gott ihn so gemacht hat. Mit herausragenden Illustrationen erzählt dieses<br />

Bilderbuch von der Härte <strong>und</strong> Endgültigkeit von Ausschlüssen <strong>und</strong> davon, wie<br />

viel Menschen von anderen Menschen lernen können, auch wenn sie so<br />

verschieden scheinen.<br />

Themen: Menschen mit Behinderung, Ausgrenzung, Gewalt gegen Andere<br />

Empfehlung / Verwendungsmöglichkeiten / Anregungen zur Arbeit:<br />

Klassen 2-4: Unterrichtsreihe zum Thema Menschen mit Behinderung <strong>und</strong><br />

deren Ausgrenzung bietet sich an. Anerkennung <strong>und</strong> Respekt vor Menschen,<br />

die anders sind, wird befördert, soziale <strong>und</strong> personale Kompetenz werden<br />

erweitert <strong>und</strong> die Wertorientierung wird gefestigt.<br />

6/27


Cornelia Funke <strong>und</strong> Kerstin Meyer: Der wildeste Bruder der Welt<br />

Hamburg: Friedrich Oetinger, 2004<br />

ISBN: 3-7891-6507-7<br />

Textsorte: Bilderbuch<br />

Inhalt:<br />

Obwohl Ben ein starker Ritter ist <strong>und</strong> seine große Schwester beschützt <strong>und</strong><br />

manchmal ein Wolf ist oder Annas Schminke heimlich benutzt um sich Narben<br />

zu malen <strong>und</strong> Anna erzählt, ein Menschen fressendes Monster hat Blutflecken<br />

auf ihren Schreibtisch gemacht <strong>und</strong> ihr leider nicht beim Blumen pflücken<br />

helfen kann weil er sie beschützen muss, freut er sich doch riesig, dass Anna<br />

auch ihn beschützen kann, wenn nachts die Heizung knackt <strong>und</strong> Ben im<br />

Dunkeln überall Gesichter sieht.<br />

Themen: Geschwister, Geschlechterrollen, Angst, beschützen<br />

Empfehlung / Verwendungsmöglichkeiten / Anregungen zur Arbeit:<br />

Klassen 1-3: Unterrichtsreihe zum Thema Rollenerwartungen denkbar. Beitrag<br />

zur Stärkung des Selbstbewusstseins verschiedener Jungen <strong>und</strong> Mädchen<br />

durch Unterlaufen der Stereotype. Wertorientierung kann gestärkt werden, das<br />

Buch stellt zwischen den Zeilen Fragen nach gr<strong>und</strong>sätzlichen<br />

Verhaltensweisen <strong>und</strong> der Orientierung unter Geschwistern.<br />

7/27


Cornelia Funke <strong>und</strong> Kerstin Meyer: Prinzessin Isabella<br />

Hamburg: Friedrich Oetinger, 1997 / 2010<br />

ISBN: 978-3-7891-6502-3<br />

Textsorte: Bilderbuch, relativ viel Text<br />

Inhalt:<br />

Isabella <strong>und</strong> ihre zwei Schwestern sind Prinzessinnen <strong>und</strong> immer von Dienern<br />

umgeben. Sie leben im Schloss <strong>und</strong> lernen Benimmregeln <strong>und</strong> sehen immer schön<br />

aus. Nur Isabella hat keine Lust dazu <strong>und</strong> wirft ihre Krone aus dem Fenster in den<br />

Fischteich. Zur Strafe steckt der König sie in die Küche, wo sie so lange arbeiten soll,<br />

bis sie ihre Krone aus dem Teich holt. Aber Isabella gefällt die Arbeit in der Küche<br />

<strong>und</strong> sie lernt dabei sogar sehr viel. Der König schickt sie in den Schweinestall. Auch<br />

diese Arbeit macht ihr Spaß <strong>und</strong> stellt keine Strafe dar <strong>und</strong> Isabella möchte sogar bei<br />

den Schweinen übernachten. Am Schluss fischt der König die Krone selber aus dem<br />

Teich <strong>und</strong> bittet Isabella zurück ins Schloss, weil er sie so vermisst. Er bittet sie, ihm<br />

von ihren Erfahrungen zu berichten, so dass er auch noch etwas lernen kann.<br />

Themen: Behütet sein, Selbstbestimmung, Rollenerwartungen, verschiedene<br />

Lebenswelten<br />

Empfehlung / Verwendungsmöglichkeiten / Anregungen zur Arbeit:<br />

Klassen 2-4: Unterrichtseinheit zu Selbstbestimmung <strong>und</strong> Selbstbehauptung<br />

denkbar. Das Buch veranschaulicht wie schwierig es für Kinder sein kann, eigene<br />

Wege zu gehen <strong>und</strong> wie am Ende doch der eigene Wille <strong>und</strong> das eigene Wesen<br />

akzeptiert werden. Es stellt Rollenerwartungen in Frage <strong>und</strong> macht Mut zur eigenen<br />

Persönlichkeit.<br />

8/27


Cornelia Funke <strong>und</strong> Barbara Scholz: Das Monster vom blauen Planeten<br />

Frankfurt am Main: Fischer Schatzinsel, 2010<br />

ISBN: 978-3-596-85226-0<br />

Textsorte: Bilderbuch mit großer Schrift<br />

Inhalt:<br />

Gobo vom Planeten Galabrazolus möchte ein Haustier haben: eines dieser<br />

Monster vom Planeten Erde ohne Fell <strong>und</strong> mit nur zwei Augen. Sein Großvater<br />

hat ihm Fotos von diesen Monstern gezeigt. Erst ist Gobo entsetzt wie<br />

schrecklich das Monster aussieht als er es in einem Käfig in seinem Raumschiff<br />

hat <strong>und</strong> durch seinen Übersetzungshelm versteht er, dass das Monster ihn für<br />

ein Monster hält. Als ihm klar wird, dass das Monster auch ein Zuhause hat <strong>und</strong><br />

traurig ist <strong>und</strong> er die zwei Augen gar nicht mehr so schlimm findet, zeigt er dem<br />

Monster schnell die sieben Monde seines Planeten <strong>und</strong> lässt es wieder auf der<br />

Erde frei.<br />

Themen: Konstruktion des Fremden, Anderssein, Angst vor Unbekanntem<br />

Empfehlung / Verwendungsmöglichkeiten / Anregungen zur Arbeit:<br />

Klassen 1-3: Unterrichtsreihe zum Thema Fremd-/ Anderssein denkbar.<br />

Erweitert die soziale Kompetenz dahingehend, Gemeinsamkeiten statt<br />

Unterschiede zu sehen <strong>und</strong> fördert Empathie.<br />

9/27


Nathalie Hense <strong>und</strong> Ilya Green: Ich hasse Rosa!<br />

Berlin: Jacoby & Stuart, 2009<br />

ISBN: 978-3-941087-44-6<br />

Textsorte: Bilderbuch, große Schrift<br />

Inhalt:<br />

In diesem Bilderbuch erzählt ein Mädchen über sich: sie liebt Dinosaurier <strong>und</strong><br />

Hirschkäfer <strong>und</strong> Glitzerhaarspangen <strong>und</strong> Würmer, aber sie hasst Rosa. Und<br />

ihre Mutter sagt, an ihr sei ein Junge verloren gegangen. Das mag sie gar<br />

nicht. Denn sie ist ein Mädchen <strong>und</strong> ist gerne ein Mädchen, nur mag sie kein<br />

Rosa <strong>und</strong> keine Prinzessinnen. Und keine Antworten, die gar keine sind, so wie<br />

„so ist das eben“. Und ihre Fre<strong>und</strong>e Luis <strong>und</strong> Anton sind auch richtige Jungen,<br />

obwohl Luis gern näht <strong>und</strong> Anton ängstlich ist <strong>und</strong> Blumen malt. An denen ist<br />

kein Mädchen verloren gegangen. Ein liebesvolles Plädoyer für weniger<br />

Geschlechterzwänge <strong>und</strong> die Anerkennung verschiedener Identitäten.<br />

Themen: Rollenerwartungen, Geschlechterstereotype, Kleidernormen<br />

Empfehlung / Verwendungsmöglichkeiten / Anregungen zur Arbeit:<br />

Klassen 1-3: Unterrichtsreihe zu Mädchen- / Junge-Sein <strong>und</strong> Normen denkbar.<br />

Anregung zum Nachdenken <strong>und</strong> Sprechen über verschiedene Menschen <strong>und</strong><br />

was eigentlich Farben <strong>und</strong> Nähen mit Geschlecht zu tun haben. Thematisieren<br />

von existierenden Ordnungen <strong>und</strong> Strukturen auf kindliche Weise.<br />

10/27


Silvia Hüsler: Besuch vom kleinen Wolf<br />

Zürich: Lehrmittel, 2004<br />

ISBN: 978-3-03713-043-8<br />

Textsorte: Bilderbuch, relativ wenig Text in acht Sprachen: Deutsch, Französisch,<br />

Italienisch, Albanisch, Portugiesisch, Serbisch, Tamilisch <strong>und</strong> Türkisch.<br />

Inhalt:<br />

Eines Sonntags schleicht sich der kleine Wolf in den Kindergarten. Dort gefällt es ihm<br />

<strong>und</strong> er schläft in einem Pantoffel ein. Er wird erst am Montag durch die Stimmen der<br />

Kinder geweckt. Schnell versteckt er sich. Er beobachtet, wie sie singen <strong>und</strong> tanzen.<br />

In der Nacht, als er wieder allein ist, malt er ein Bild <strong>und</strong> summt das Lied der Kinder.<br />

In der nächsten Nacht versucht der Wolf zu puzzeln, als ihm ein guter Duft in die<br />

Nase steigt. Am Mittwoch w<strong>und</strong>ern sich alle, wer vom Geburtstagskuchen genascht<br />

hat. Bis zum Donnerstagmorgen hat der Wolf sogar etwas schreiben gelernt. Und<br />

Märchen gehört. Am Samstag aber entdeckt ihn die Putzfrau <strong>und</strong> setzt ihn in den<br />

Puppenwagen. Doch am Sonntag kocht der Wolf für alle Puppen <strong>und</strong> Stofftiere<br />

Buchstabensuppe <strong>und</strong> freut sich schon auf die nächste Woche.<br />

Themen: Verschiedene Sprachen – gleicher Sinn, unterschiedliche Alphabete<br />

Empfehlung / Verwendungsmöglichkeiten / Anregungen zur Arbeit:<br />

Klassen 1-5: Besonders wertvoll für Klassen, die Kinder aus verschiedenen<br />

Herkunftssprachen unterrichten. Wertschätzung verschiedener Sprachen, positive<br />

Bestärkung der eigenen Identität für Kinder, die eine zweite Muttersprache haben,<br />

Akzeptanzförderung <strong>und</strong> somit Förderung sozialer <strong>und</strong> demokratischer<br />

Kompetenzen, den Klang anderer Sprachen hören, sich austauschen.<br />

11/27


Silvia Hüsler: Kinderverse aus vielen Ländern<br />

Freiburg im Breisgau: Lambertus, 2009<br />

ISBN: 978-3-7841-1901-4<br />

Textsorte: Buch mit Kinderversen, deutsche Lautschrift, mit Audio-CD<br />

Inhalt:<br />

Die erste Form der Literatur, die Kindern begegnet, sind beinah überall auf der<br />

Welt Kinderverse. In der Emigration gehen Kinderreime oft verloren, fallen der<br />

Anpassung zum Opfer. Dieses Buch wendet sich gegen die sprachliche<br />

Heimatlosigkeit <strong>und</strong> fördert gegenseitiges Interesse <strong>und</strong> Respekt zwischen<br />

Kindern verschiedener Herkunft. In 40 Sprachen hat die Autorin Kinderverse<br />

gesammelt <strong>und</strong> mit deutscher Aussprachehilfe versehen. Die Audio-CD enthält<br />

alle Reime <strong>und</strong> unterstütz das Erlernen von Versen in anderen Sprachen.<br />

Themen: Sprache, Respekt vor anderen, Herkunft, Kultur, Selbstbewusstsein<br />

Empfehlung / Verwendungsmöglichkeiten / Anregungen zur Arbeit:<br />

Klassen 1-4: Unterrichtsreihe zum Thema andere Sprachen <strong>und</strong> Kulturen<br />

denkbar. Durch die Möglichkeit, in der Herkunftssprache zu glänzen, fördert die<br />

Arbeit mit diesem Buch in besonderem Maße Selbstbewusstsein von Kindern<br />

nichtdeutscher Herkunftssprache <strong>und</strong> den Respekt anderer Kinder davor.<br />

12/27


Almud Kunert <strong>und</strong> Anette Hildebrandt: Mit Dir sind wir eine Familie…<br />

Ravensburg: Ravensburger, 2008<br />

ISBN: 978-3-473-32376-0<br />

Textsorte: detailliertes Bilderbuch, relativ viel Text<br />

Inhalt:<br />

Lisa liebt, wie so viele Kinder, die Geschichte davon, wie sie zu ihren Eltern<br />

kam. Mit dem großen Fotoalbum auf dem Schoß erzählen ihre Mama <strong>und</strong> ihr<br />

Papa ihr die Geschichte. Doch ihre Mama hat sie nicht geboren, sondern<br />

abgeholt. Und vorher ganz lange ungeduldig gewartet. Lisa ist ein Adoptivkind<br />

<strong>und</strong> ihre erste Mama, die sie geboren hat, war arm <strong>und</strong> sehr jung <strong>und</strong> sehr<br />

allein. Darum hat sie sie weggegeben. Das hat sie gut gemacht, findet Lisa.<br />

Und weil sie sich nicht an die erste Mama erinnern kann <strong>und</strong> es auch kein Foto<br />

von ihr gibt, malt Lisa einfach ein Bild von ihr <strong>und</strong> das klebt sie mit Mama <strong>und</strong><br />

Papa auch ins Familienalbum. Lisa liebt die Geschichte, wie sie zu ihren Eltern<br />

kam.<br />

Themen: Adoption, Familiengeschichte, Zugehörigkeit<br />

Empfehlung / Verwendungsmöglichkeiten / Anregungen zur Arbeit:<br />

Klassen 3-4: Unterrichtsreihe zu Adoption / Kinderkriegen / Familiengründung<br />

denkbar. Soziale Kompetenz erweitern, verschiedene Familienhintergründe<br />

besprechen <strong>und</strong> kennen lernen. Adoptivkinder sind genau so<br />

Familienmitglieder wie leibliche Kinder.<br />

13/27


Linda de Haan <strong>und</strong> Stern Nijland: König <strong>und</strong> König<br />

Hildesheim: Gerstenberg, 2009<br />

ISBN: 978-3-8369-5239-2<br />

Textsorte: detailliertes Bilderbuch, wenig Text<br />

Inhalt:<br />

Die alte Königin möchte ihre Verpflichtungen endlich abgeben,<br />

aber dafür muss ihr Sohn verheiratet sein. Sie fängt immer <strong>und</strong><br />

immer wieder damit an, bis der Prinz einwilligt. Alle<br />

Prinzessinnen der Welt lädt sie ein, aber der Prinz interessiert<br />

sich für keine. Dafür verliebt er sich in den Bruder einer der<br />

Prinzessinnen. Die Königin weint bei der Hochzeit vor Rührung<br />

<strong>und</strong> kann endlich in Ruhe altern. Ein respektvolles Buch über<br />

Familien <strong>und</strong> Hochzeit, das die Gleichwertigkeit schwuler<br />

Lebensweisen anhand einer königlichen Familie<br />

veranschaulicht.<br />

Themen: Homosexualität, Familienerwartungen, Hochzeit<br />

Empfehlung / Verwendungsmöglichkeiten / Anregungen zur<br />

Arbeit:<br />

Klassen 1-3: Unterrichtseinheit zu Familienplanung <strong>und</strong><br />

Partnersuche denkbar. Das Buch leistet einen Beitrag zur<br />

Wertentwicklung <strong>und</strong> –orientierung <strong>und</strong> erzählt, dass ein<br />

Schwiegersohn ebenso gut ist wie eine Schwiegertochter. Die<br />

soziale Kompetenz wird ebenso gefördert wie das Erkennen<br />

äußerer Zwänge.<br />

14/27


Thierry Lenain <strong>und</strong> Delphine Durand: Hat Pia einen Pipimax?<br />

Hamburg: Friedrich Oetinger, 2002<br />

ISBN: 3-7891-6836-X<br />

Textsorte: Bilderbuch, große Schrift<br />

Inhalt:<br />

Paul weiß genau, wie die Welt funktioniert: Die Mit-Pipimax sind stärker als die<br />

Ohne-Pipimax <strong>und</strong> etwas anderes gibt es nicht. Bis Pia in seine Klasse kommt.<br />

Die ist stärker als die Jungen <strong>und</strong> spielt besser Fußball <strong>und</strong> zeichnet Mammuts.<br />

Paul ist überzeugt: Pia muss einen Pipimax haben. Er will es beweisen <strong>und</strong><br />

allen erzählen, damit niemand mehr mit Pia spielt. Im Strandurlaub sieht er,<br />

dass sie keinen hat. Doch sie erklärt ihm, dass ihr <strong>und</strong> anderen Mädchen nichts<br />

fehlt, sondern sie eine Pipimaus haben. Pauls Welt ist eine andere als zuvor.<br />

Themen: Mädchen <strong>und</strong> Jungen, Geschlecht, Rollenerwartungen<br />

Empfehlung / Verwendungsmöglichkeiten / Anregungen zur Arbeit:<br />

Klassen 1-3: Das Buch bildet eine Gr<strong>und</strong>lage um über die Erwartungen an<br />

Jungen <strong>und</strong> Mädchen <strong>und</strong> die Verknüpfung zu Geschlechtsteilen zu sprechen.<br />

Es fördert die soziale <strong>und</strong> emotionale Kompetenz. Ein Verständnis von<br />

Geschlecht <strong>und</strong> so vom Menschen allgemein wird befördert, das sich über die<br />

Grenzen der eingefahrenen Klischees erheben kann.<br />

15/27


Pija Lindenbaum: Luzie Libero <strong>und</strong> der süße Onkel<br />

Weinheim: Beltz & Gelberg, 2007<br />

ISBN: 978-3-407-79361-4<br />

Textsorte: Bilderbuch<br />

Inhalt:<br />

Luzie ist in den Ferien bei ihrer Oma, aber am meisten freut sie sich auf Onkel<br />

Tommy. Der ist nie langweilig, obwohl er nicht Fußball spielen kann, <strong>und</strong> macht<br />

ihr immer neue Frisuren. Aber in diesen Ferien taucht Günther auf, ein<br />

Langweiler mit doofen Haaren, der Luzie im Weg ist <strong>und</strong> offenbar Tommys<br />

Lebensgefährte. Luzie setzt alles daran, ihn loszuwerden. Doch Günther hat<br />

eine einzige Chance auf Luzies Herz: Fußball! Im Fokus des Buches sind<br />

Luzies Eifersucht <strong>und</strong> Enttäuschung über den neuen Fre<strong>und</strong>, nicht die<br />

Homosexualität des Onkels, die angemessen <strong>und</strong> alltäglich in die Geschichte<br />

verwoben ist.<br />

Themen: Eifersucht, Langeweile, Fre<strong>und</strong>schaft zu Erwachsenen, Liebe,<br />

Homosexualität<br />

Empfehlung / Verwendungsmöglichkeiten / Anregungen zur Arbeit:<br />

Klassen 1-2: Unterrichtsreihe zu erwachsenen Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> deren Leben<br />

denkbar. Mit witzigen Bildern untermalt das einfühlsame Bilderbuch, dass<br />

Ferien nicht immer nur toll sein müssen <strong>und</strong> Eifersucht auf andere Erwachsene<br />

spielerisch überw<strong>und</strong>en werden kann. Die Normalität der Homosexualität ist<br />

erfrischend <strong>und</strong> gibt ein Lernziel vor.<br />

16/27


Pija Lindenbaum: Paul <strong>und</strong> die Puppen<br />

Weinheim: Beltz & Gelberg, 2008<br />

ISBN: 978-3-407-79373-7<br />

Textsorte: detailliertes Bilderbuch<br />

Inhalt:<br />

Paul ist ein echt guter Fußballer <strong>und</strong> trifft immer ins Tor. Das findet sein Papa<br />

super <strong>und</strong> auch die anderen Jungen im Kindergarten. Alle wollen ihn in der<br />

Mannschaft haben <strong>und</strong> wollen mit ihm raufen. Paul will aber viel lieber mit<br />

seiner Puppe spielen <strong>und</strong> ist genervt vom Fußballfieber. Eines <strong>Tag</strong>es lässt er<br />

seinen Ball einfach zu Hause <strong>und</strong> nimmt seine Puppe mit. Er gesellt sich zu<br />

den Mädchen. Die spielen mit ihren Puppen <strong>und</strong> brauchen ganz schön langen,<br />

bis sie ihn mitspielen lassen. Dann haben sie richtig Spaß <strong>und</strong> verkleiden sich<br />

mit Ballkleidern. Als die anderen Jungen dazu kommen, läuft Paul lieber aufs<br />

Klo <strong>und</strong> versteckt sich dort. Wie würden die Jungen reagieren wenn sie ihn im<br />

Kleid sähen? Wie immer stellt Pija Lindenbaum ganz selbstverständlich Kinder<br />

unterschiedlicher Herkunft dar.<br />

Themen: Rollenerwartungen, Geschlechterstereotype, Ausgrenzung, Normen<br />

Empfehlung / Verwendungsmöglichkeiten / Anregungen zur Arbeit:<br />

Klassen 1-3: Unterrichtsreihe zu Mädchen- / Junge-Sein <strong>und</strong> Normen denkbar.<br />

Ausweitung der Akzeptanz auf andere Lebensformen <strong>und</strong> Interessen,<br />

Erhöhung der sozialen Kompetenz. Durch Wortwitze auch Förderung der<br />

sprachlichen Kompetenz.<br />

17/27


Alexandra Maxeiner <strong>und</strong> Anke Kuhl: Alles Familie!<br />

Lepizig: Klett, 2010<br />

ISBN: 978-3-941411-29-6<br />

Textsorte: Bilderbuch, relativ viel Text<br />

Inhalt:<br />

Dieses Buch handelt vom Kind der Fre<strong>und</strong>in vom Bruder von Papas früherer<br />

Frau <strong>und</strong> anderen Verwandten. Es erzählt in kleinen Abschnitten von ganz<br />

unterschiedlichen Familien <strong>und</strong> wie sie, mögen sie auch noch so verworren<br />

scheinen, ganz normal sind <strong>und</strong> Geborgenheit <strong>und</strong> Zuhause bedeuten. Das<br />

Buch erzählt von Eltern, die sich nicht mehr verstehen ebenso wie von<br />

Adoptionsfamilien <strong>und</strong> Regenbogenfamilien. Es berichtet auch von<br />

Wahlverwandtschaft <strong>und</strong> Streit <strong>und</strong> Gewalt in Familien, von großen <strong>und</strong> kleinen<br />

Familien, von komplizierten Verwandtschaftsverhältnissen <strong>und</strong> wie das alles<br />

Familie ist.<br />

Themen: Familie, Patchworkfamilie, Homosexualität, Regenbogenfamilien,<br />

Adoption<br />

Empfehlung / Verwendungsmöglichkeiten / Anregungen zur Arbeit:<br />

Klassen 2-4: Darstellung verschiedener Familienstrukturen <strong>und</strong> deren<br />

Normalität. Stärkt Selbstbewusstsein von Kindern, die nicht aus<br />

konventionellen Familien stammen <strong>und</strong> fordert <strong>und</strong> fördert Akzeptanz <strong>und</strong><br />

soziale Kompetenz.<br />

18/27


Manuela Olten: Echte Kerle<br />

Zürich: Bajazzo, 2010<br />

ISBN: 3-9075-8878-9<br />

Textsorte: kurzes Bilderbuch, wenig Text<br />

Inhalt:<br />

Echte Kerle wissen, dass Mädchen voll langweilig sind <strong>und</strong> nur mit Puppen<br />

spielen <strong>und</strong> Angst im Dunkeln haben <strong>und</strong> ins Nachthemd machen vor Angst.<br />

Angst vor Gespenstern haben die auch - dabei weiß doch jeder, dass es die<br />

gar nicht gibt! Oder? Vielleicht ja doch? Echte Kerle stellen fest, dass es viel<br />

weniger gruselig im Bett ist, wenn man nicht alleine drin liegt, sondern vielleicht<br />

noch die eine oder andere Puppe.<br />

Themen: Geschlechterstereotype, Überheblichkeit, Rollenerwartungen<br />

Empfehlung / Verwendungsmöglichkeiten / Anregungen zur Arbeit:<br />

Klassen 1-3: Unterrichtsreihe zu Jungen <strong>und</strong> Mädchen denkbar. Angebliche<br />

Unterschiede <strong>und</strong> die Gemeinsamkeiten aller Menschen werden subtil<br />

thematisiert <strong>und</strong> fördern das gegenseitige Verständnis. Selbstbehauptung <strong>und</strong><br />

soziale Kompetenz werden gefördert.<br />

19/27


Viola Rohner <strong>und</strong> Paula Gerritsen: Von Mimi zu Mama <strong>und</strong> wieder zurück<br />

Zürich: atlantis, 2009<br />

ISBN: 978-3-7152-0583-0<br />

Textsorte: Bilderbuch, Text<br />

Inhalt:<br />

Jan lebt bei Mimi <strong>und</strong> Alex. Aber er besucht auch seine Mama <strong>und</strong> übernachtet<br />

manchmal dort. Zum Geburtstag feiert er zwei Mal <strong>und</strong> bekommt zwei Mal<br />

Geschenke. Aber Bruno, der H<strong>und</strong>, lebt bei Mama <strong>und</strong> darf eigentlich nicht mit<br />

zu Mimi <strong>und</strong> Alex. Nach seinem Geburtstag rennt Jan vor größeren Jungen<br />

weg <strong>und</strong> kann nur an einen denken, der ihm helfen kann – Bruno!<br />

Themen: Familie, Pflegekinder, verschiedene Bezugspersonen, Zugehörigkeit<br />

Empfehlung / Verwendungsmöglichkeiten / Anregungen zur Arbeit:<br />

Klassen 2-4: Unterrichtsreihe zum Thema Familie <strong>und</strong> Liebe denkbar.<br />

Sprechen über das Leben in zwei Familien möglich, auch für<br />

Scheidungskinder. Dieses Bilderbuch zeichnet eine Realität nach, die für viele<br />

noch immer schwierig sein kann.<br />

20/27


Adele Sansone: Florian lässt sich Zeit<br />

Innsbruck / Wien: Tyrolia, 2007<br />

ISBN: 978-3-7022-2435-6<br />

Textsorte: Bilderbuch mit relativ wenig Text <strong>und</strong> großer Schrift<br />

Inhalt:<br />

Florian ist Peters großer Bruder <strong>und</strong> hat das Down-Syndrom. Sie gehen<br />

gemeinsam in den Kindergarten <strong>und</strong> obwohl Florian langsamer ist als Peter<br />

<strong>und</strong> die anderen Kinder, kann er schon alles recht gut, nur eben langsamer.<br />

Die anderen Kinder machen sich über Florian lustig <strong>und</strong> behaupten, er könne<br />

gar nichts. Aber das stimmt nicht. Florian hat ganz eigene Stärken: Er lacht<br />

andere nie aus, er kann hervorragend trösten <strong>und</strong> ist besonders gut im<br />

Liebhaben. Peter ist froh über seinen Bruder <strong>und</strong> sogar die große Lisa lässt<br />

sich nur von ihm trösten.<br />

Themen: Menschen mit Behinderung, Ausgrenzung, Geschwister<br />

Empfehlung / Verwendungsmöglichkeiten / Anregungen zur Arbeit:<br />

Klassen 1-4: Unterrichtsreihe zum Thema Menschen mit Behinderung.<br />

Sensibilisiert Kinder ohne Behinderung <strong>und</strong> fördert so Akzeptanz, Empathie<br />

<strong>und</strong> die Wertorientierung. Soziale Kompetenzen werden erweitert <strong>und</strong> Respekt<br />

gegenüber allen Menschen wird bestärkt.<br />

21/27


Edith Schreiber-Wicke <strong>und</strong> Carola Holland: Der Rabe der anders war<br />

Stuttgart / Wien: Thienemann, 1994<br />

ISBN: 978-3-522-43158-3<br />

Textsorte: Bilderbuch, relativ viel Text<br />

Inhalt:<br />

Der bunte Rabe erweckt zu viel Aufmerksamkeit, deshalb wird er von den<br />

schwarzen Raben vertrieben. Doch niemand möchte ihn in der Nähe haben:<br />

die Tauben nicht <strong>und</strong> die Eule nicht <strong>und</strong> die eitlen Möwen schon gar nicht.<br />

Allein <strong>und</strong> ohne Zuhause flattert er durch die Welt <strong>und</strong> hofft, einen Platz zu<br />

finden. Als er schon aufgeben will, wacht er auf: alles nur ein Traum! Die<br />

Raben lieben Schauergeschichten <strong>und</strong> der bunte Rabe berichtet über seinen<br />

Traum. Das mag vorkommen, fassen die Raben zusammen, aber nicht bei uns!<br />

Themen: Normen, Ausgrenzung, Gewalt gegen Andere, Zusammenhalt<br />

Empfehlung / Verwendungsmöglichkeiten / Anregungen zur Arbeit:<br />

Klassen 2-4: Unterrichtsreihe zu Anderssein <strong>und</strong> Normen denkbar.<br />

Werteentwicklung <strong>und</strong> die Orientierung in Richtung eines respektvollen<br />

Menschen werden in diesem Buch befördert. Die soziale Kompetenz wird<br />

ausgebaut <strong>und</strong> gefordert, die Gewaltförmigkeit von Ausschlüssen wird auf<br />

sanfte Art offen gelegt. Schließlich ist Zusammenhalt der Rat den dieses Buch<br />

gibt.<br />

Bilderbuchleitfaden unter www.thienemann.de/paedagogen<br />

22/27


Susanne Szesny <strong>und</strong> Dagmar H. Müller: Lukas ist wie Lukas<br />

Ravensburg: Ravensburger, 2006<br />

ISBN: 978-3-473-32338-8<br />

Textsorte: Bilderbuch<br />

Inhalt:<br />

Tords großer Bruder Lukas ist prima. Er hat fast immer gute Laune <strong>und</strong> spielt<br />

mit Tord <strong>und</strong> hilft ihm, wo er kann. Was andere große Brüder nie machen. Er<br />

freut sich über Kleinigkeiten <strong>und</strong> sogar, wenn er einen von Tords Torschüssen<br />

nicht halten kann. Nur manchmal wünscht Tord sich, Lukas wäre wie alle<br />

anderen Kinder. Ist er aber nicht. Die anderen nennen ihn Blödi <strong>und</strong> wollen<br />

nicht, dass er mitspielt. Das versteht Lukas gar nicht <strong>und</strong> ist sehr traurig. Aber<br />

Lukas ist auch sehr mutig <strong>und</strong> beschützt Tord vor den großen Jungen, obwohl<br />

die immer so gemein zu ihm sind <strong>und</strong> Tord trotzdem mit denen spielt. Lukas ist<br />

nicht wie andere Kinder, Lukas ist eben wie Lukas <strong>und</strong> das ist gut so!<br />

Themen: Menschen mit Behinderung, Ausgrenzung, Gewalt gegen Andere<br />

Empfehlung / Verwendungsmöglichkeiten / Anregungen zur Arbeit:<br />

Klassen 1-4: Unterrichtsreihe zum Thema Menschen mit Behinderung bietet<br />

sich an. Anerkennung <strong>und</strong> Respekt vor Menschen, die anders sind, wird<br />

befördert ohne sie zu verniedlichen, soziale <strong>und</strong> personale Kompetenz werden<br />

erweitert <strong>und</strong> die Wertorientierung wird gefestigt.<br />

23/27


Jens Thiele: Jo im roten Kleid<br />

Wuppertal: Peter Hammer, 2004<br />

ISBN: 3-87294-949-7<br />

Textsorte: dialogisches Bilderbuch<br />

Inhalt:<br />

In diesem Bilderbuch wird ein Gespräch zwischen einem Kind <strong>und</strong> einem<br />

Erwachsenen wiedergegeben. Diese langweiligen Geschichten von früher will<br />

das Kind nicht hören. Also erzählt der Erwachsenen, was er tun würde, wenn er<br />

heute ein Junge wäre. Er würde ein rotes Kleid anziehen <strong>und</strong> sich vor den<br />

Spiegel stellen. Aber wie würden andere reagieren? Fragt das Kind. Jo würde<br />

verfolgt <strong>und</strong> das Kleid zerrissen, er würde sich grade noch retten könne, erzählt<br />

der Erwachsene. Schließlich würde er an einen Ort gelangen, an dem das Kleid<br />

erlaubt wäre: das Theater. Dort würde Jo tanzen <strong>und</strong> gefeiert werden. Das<br />

würdest du heute als Junge tun? Fragt das Kind ungläubig. Nein, das habe ich<br />

als Junge getan, ist die Antwort. Dieses sanfte Buch erzählt die Geschichte von<br />

Menschen, die gegen Normen verstoßen <strong>und</strong> dafür bestraft werden.<br />

Themen: Normen, Geschlechterstereotype, Gewalt gegen Andere, Erinnerung<br />

Empfehlung / Verwendungsmöglichkeiten / Anregungen zur Arbeit:<br />

Klassen 2-4: Unterrichtsreihe zu Anderssein <strong>und</strong> Normen denkbar.<br />

Werteentwicklung <strong>und</strong> die Orientierung in Richtung eines respektvollen<br />

Menschen werden in diesem Buch befördert <strong>und</strong> die Sinnlosigkeit von Gewalt<br />

zur Durchsetzung von Normen wird offenk<strong>und</strong>ig. Sozialkompetenz wird so<br />

gestärkt.<br />

24/27


Martin Waddell <strong>und</strong> Patrick Benson: Prinzessin Rosam<strong>und</strong>, die Starke<br />

Oldenburg: Lappan, 1986/2007<br />

ISBN: 978-3-8303-1122-5<br />

Textsorte: Bilderbuch<br />

Inhalt:<br />

In einem schäbigen Wohnwagen im Wald leben eine Königin <strong>und</strong> ein König, die<br />

es nicht weit gebracht haben. Sie haben kein eigenes Land <strong>und</strong> kein Schloss<br />

<strong>und</strong> verlieren jeden Krieg. Dann erwartet die Königin ein Kind <strong>und</strong> beide hoffen<br />

auf einen Jungen, der reich heiraten <strong>und</strong> ihnen ein Schloss besorgen kann.<br />

Doch es wird ein Mädchen: Rosam<strong>und</strong>. Rosam<strong>und</strong> wird immer größer, passt<br />

nicht mehr in den Wohnwagen <strong>und</strong> an ihrem 17. Geburtstag will der Vater, dass<br />

sie heiratet, am besten einen Prinzen mit Schloss, der sie aus einer<br />

Verwünschung errettet. So macht der König sich auf den Weg um eine böse<br />

Fee zu ärgern, die dann Rosam<strong>und</strong> verwünschen soll. Aber es klappt nicht.<br />

Unter anderem, weil Rosam<strong>und</strong> einer der Feen das Gebiss aus dem M<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />

die Flöhe aus dem Kleid haut. Rosam<strong>und</strong> bricht auf um sich selber einen<br />

Prinzen zu suchen <strong>und</strong> besiegt unterwegs h<strong>und</strong>ertköpfige Ungeheuer, aber den<br />

richtigen Prinzen findet sie nicht. Als sie zurückkehrt wohnt die böse Fee bei<br />

den Eltern im Wohnwagen <strong>und</strong> Rosam<strong>und</strong> findet auf ganz andere Art ihren<br />

Traumprinzen, mit dem sie noch jahrelang auf-die-Nase-hauen spielen kann.<br />

Themen: Rollenerwartungen, Geschlechterstereotype, Familie,<br />

Selbstbestimmung<br />

Empfehlung / Verwendungsmöglichkeiten / Anregungen zur Arbeit:<br />

Klassen 2-4: Unterrichtsreihe zum Thema Familie, Zwänge <strong>und</strong> Hochzeit<br />

denkbar. Durch die geschlechteruntypische Art der Darstellung der Eltern<br />

werden geltende Normen unterwandert <strong>und</strong> den Lesenden wird eine Basis<br />

geboten, auf der Akzeptanz <strong>und</strong> Anerkennung anderer, aber auch der eigenen<br />

Bedürfnisse entwickelt werden kann.<br />

25/27


Serap Azun, Petra Wagner <strong>und</strong> Anke Krause: Das Familienspiel<br />

das netz / Freie Universität Berlin, 2010<br />

ISBN: 978-3-86892-034-5<br />

Textsorte: Spiel mit Fotokarten, kein Text<br />

Inhalt:<br />

In fünf Sprachen werden Anregungen zum Spiel mit den 72 Bilderkarten, von<br />

Memory bis zu Sortier- <strong>und</strong> Einschätzfragen. Das Familienspiel lässt Kinder<br />

Gemeinsamkeiten <strong>und</strong> Unterschiede entdecken: Alle Familien haben das<br />

gleiche Recht auf Anerkennung <strong>und</strong> Respekt. Aber nicht alle haben das gleiche<br />

Aussehen oder die gleiche Anzahl an Familienmitgliedern. So lernen Kinder,<br />

sich mit Unterschieden wohl zu fühlen <strong>und</strong> Respekt zu entwickeln. Spielbar mit<br />

Kindern ab 3 Jahren.<br />

Themen: Familie, Regenbogen- <strong>und</strong> Patchworkfamilie, Zugehörigkeit,<br />

Herkunft, Anderssein<br />

Empfehlung / Verwendungsmöglichkeiten / Anregungen zur Arbeit:<br />

Klassen 1-4: Unterrichtsreihe zu Familie denkbar. Die Gleichwertigkeit<br />

verschiedener Familien mit verschiedenen Bräuchen <strong>und</strong> alltäglichen<br />

Begebenheiten kann dargestellt werden <strong>und</strong> so Akzeptanz <strong>und</strong> Respekt<br />

befördert werden.<br />

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Informationen <strong>und</strong> Kontakte<br />

• Themenseiten zu sexueller Vielfalt auf dem Bildungsserver Berlin-<br />

Brandenburg<br />

http://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/sexuelle_vielfalt.html<br />

• Bildungsinitiative QUEERFORMAT, Fortbildung <strong>und</strong> Beratung<br />

www.queerformat.de<br />

Impressum<br />

Fertigstellung im Mai 2011 im Rahmen der Initiative „Berlin tritt ein für<br />

Selbstbestimmung <strong>und</strong> Akzeptanz sexueller Vielfalt“. Texte der Handreichung <strong>und</strong><br />

der Buchkarten: Melike Çınar.<br />

Der Medienkoffer wurde zusammengestellt von Stefanie Ullrich, Bildungsinitiative<br />

QUEERFORMAT.<br />

Beratung: Kristine Deharde, Leiterin des Medienforums<br />

Standort: Medienforum Berlin.<br />

Gesamtleitung: Conny Kempe-Schälicke, I A 17.3<br />

Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung Berlin<br />

Otto-Braun-Str. 27<br />

10178 Berlin<br />

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