Ansatz der Sozialisations- forschung (Heitmeyer) - Ploecher.de
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Gewalt<br />
Erklärungsansatz <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Sozialisations</strong><strong>forschung</strong> (1)<br />
Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS)<br />
Grün<strong>de</strong> in<br />
a. Gesamtgesellschaftlicher Entwicklung<br />
b. Orientierungsprobleme <strong><strong>de</strong>r</strong> Jugendlichen<br />
c. Auflösung traditionelle Milieus<br />
<strong>Heitmeyer</strong><br />
Ambivalenz <strong><strong>de</strong>r</strong> Lebenssituationen/Lebenslagen (MAGS a.)<br />
einerseits: vermehrte Handlungsmöglichkeiten und gleichzeitig<br />
an<strong><strong>de</strong>r</strong>seits: risikoreiche Bewältigungsaufgabe ohne stabilen sozialen<br />
Rückhalt
Gewalt<br />
Erklärungsansatz <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Sozialisations</strong><strong>forschung</strong> (2)<br />
<strong>Heitmeyer</strong><br />
<strong>Sozialisations</strong>prozess als komplexe Suchbewegung <strong><strong>de</strong>r</strong> I<strong>de</strong>ntitätsbildung<br />
(Ausbalancieren von Wollen, Können, Sollen) um<br />
Mitgliedschaften und soziale Beziehungen zu entwickeln<br />
Statuspositionen zu erwerben<br />
I<strong>de</strong>ntitätsrelevante Handlungskompetenzen zu erwerben<br />
Emotionale Sicherheit zu erlangen<br />
Lebensplanungskonzepte aufzubauen<br />
um so in Familie, Schule, Beruf und bei Gleichaltrigen und Politik<br />
mitmachen zu können
Gewalt<br />
Erklärungsansatz <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Sozialisations</strong><strong>forschung</strong> (3)<br />
Obwohl objektiv unsinnig macht Gewalt subjektiv Sinn als<br />
Expressive Gewalt<br />
Nichtunterscheidbarkeit wird als Langeweile wahrgenommen – Gewalt<br />
verhilft dazu, seine Einzigartigkeit darzustellen<br />
Instrumentelle Gewalt<br />
Wenn Durchsetzungschancen sinken, wird Gewalt zweckorientiert<br />
eingesetzt – ein radikale Ausnutzung von „Freiräumen“<br />
Regressive Gewalt<br />
Die kollektive Furcht vor Freiheit, als Unsicherheit verstan<strong>de</strong>n, gestattet<br />
das Lancieren von kollektiven Feindbil<strong><strong>de</strong>r</strong>n, z.B.: vor Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />
Autogressive Gewalt<br />
Hilferuf, wenn sich alle Auswege verknappen<br />
wächst mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Instabilität <strong><strong>de</strong>r</strong> sozialen Bindungen
Gewalt<br />
Erklärungsansatz <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Sozialisations</strong><strong>forschung</strong> (4)<br />
Gewalt erscheint attraktiv, weil sie<br />
Ein<strong>de</strong>utigkeit schafft<br />
kurzfristig Ohnmacht überwin<strong>de</strong>n lässt<br />
Fremdwahrnehmung ermöglicht, die sonst nicht gelingt<br />
Gruppensolidarität schafft<br />
körperliche Sinnlichkeit zurückgewinnen lässt in Umgebungen, die<br />
sonst kühl, rational und gefühllos erscheinen<br />
Das steigert sich<br />
bei selbst erlittener Gewalt, erfahren als effektives<br />
Handlungsmuster<br />
wenn <strong><strong>de</strong>r</strong> Eindruck entsteht, das <strong><strong>de</strong>r</strong> Stärkere gewinnt<br />
wenn Gewalt als normal erscheint