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Business & IT Schöne neue Tablet-Welt (Vorschau)

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(Seite 66/67)<br />

4/2012_Strategien für den g e S chäftS erfolg<br />

www.businessportal.de<br />

<strong>Schöne</strong> <strong>neue</strong> <strong>Tablet</strong>-<strong>Welt</strong><br />

Wie iPad & Co. unseren <strong>Business</strong>-Alltag verändern<br />

gehemmTes eRP<br />

darum scheitern so viele<br />

eRP-Projekte<br />

Quo vadis, miTTelsTand?<br />

die führungskultur braucht<br />

einen wandel<br />

uP, uP and away<br />

so kommen anwendungen<br />

schnell in die Cloud<br />

IM INTERVIEW:<br />

Karl-Heinz Teuscher, Experte für<br />

Rechnungswesen & Controlling


SERVICE Editorial<br />

Ein kleines i geht<br />

um die <strong>Welt</strong><br />

www.businessportal.de<br />

Als Apple 2007 das erste iPhone auf den Markt brachte, waren sich die Experten<br />

einig: Kein Mensch ist bereit, so viel Geld für ein Smartphone auszugeben. Die<br />

langen Schlangen von Kunden, die bereit sind, vor einem Apple Store zu kampieren,<br />

nur um zu den Ersten zu gehören, die das <strong>neue</strong>ste iPhone-Modell in<br />

den Händen halten, straften die Experten Lügen. Der Preis spielt für die Apple-<br />

Fangemeinde keine Rolle.<br />

Als Apple der <strong>Welt</strong> 2010 das erste iPad vorstellte, täuschten sich die Experten<br />

wieder. „Kann kein Flash, hat kein Dateisystem, keine Kamera, keinen USB-<br />

Anschluss“, war unisono zu hören. Wer bitte soll so ein Gerät kaufen? Heute<br />

hält Apple 75 Prozent des <strong>Tablet</strong>-Marktes in seinen Händen. Android ist zwar<br />

stark im Kommen, aber Apple wird die nächsten drei bis vier Jahre sicher auf<br />

seinem Thron sitzen. Experten der Informa Telecoms<br />

& Media schätzen, dass ab 2016 mehr <strong>Tablet</strong>s mit<br />

Android verkauft werden als iPads. Aber bis dahin<br />

ist ja noch ein bisschen Zeit. Lesen Sie in unserem<br />

Special ab Seite 20, wie sich das iPad und seine<br />

Marktbegleiter im <strong>Business</strong>-Einsatz schlagen.<br />

Herzlichst Ihr<br />

AKTUELL<br />

Magazin & News online<br />

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Andreas Eichelsdörfer<br />

Chefredakteur<br />

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3


INHALT 4.2012<br />

NEWS & TRENDS<br />

Aktuelle Trendmeldungen 6<br />

<strong>IT</strong>-Köpfe 11<br />

Interview des Monats 12<br />

Karl-Heinz Teuscher, Experte für Rechnungswesen,<br />

über die Bedeutung von Credit Management<br />

EU-Report 16<br />

Was bringt die <strong>neue</strong> EU-Energieeffizienz-Richtlinie?<br />

<strong>IT</strong>-Sicherheitsreport 17<br />

Welche Sicherheitsrisiken stecken in mobilen Geräten,<br />

Cloud-Diensten und sozialen Medien?<br />

Unternehmensrecht 18<br />

SPECIAL<br />

BUSINESS-TABLETS<br />

Neuer Trend: iPad & Co. erobern die Geschäftswelt 20<br />

Jäger und Gejagte: <strong>Business</strong>-<strong>Tablet</strong>s im Vergleich 26<br />

Collaboration to go: Unterwegs mobil kommunizieren 28<br />

Die digitale Akte: iPads im Gerichtssaal 32<br />

Die Qual der Wahl: Netbook, <strong>Tablet</strong> oder Ultrabook? 34<br />

T<strong>IT</strong>ELTHEMA<br />

<strong>IT</strong>-STRATEGIEN<br />

Enterprise Resource Planning 38<br />

Auf die Menschen kommt es an: Warum<br />

verzögern sich ERP-Projekte?<br />

Software as a Service 42<br />

Marktplatz in der Wolke: Immer mehr<br />

Software-Hersteller bieten Cloud-Lösungen an<br />

UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

Führungskultur 46<br />

Quo vadis, Mittelstand? Organisationsstruktur<br />

und Führungskultur müssen Schritt halten mit<br />

der Unternehmens-Entwicklung<br />

Krisenkommunikation 50<br />

Orientierungslos: Beim Führungshandeln<br />

kommt es auf die richtige Balance an<br />

<strong>IT</strong>-Sicherheit und Compliance 54<br />

Schlüsselposition: Welche Aufgaben hat ein<br />

Security Officer?<br />

42<br />

MARKTPLATZ CLOUD<br />

Über die Cloud können Software-Anbieter<br />

<strong>neue</strong> Einnahmequellen erschließen – wenn<br />

eine geeignete Online-Plattform bereitsteht.<br />

4<br />

<strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


20 www.businessportal.de<br />

SCHÖNE NEUE TABLET-WELT<br />

Wie andere Technologien und<br />

Dienste, die eigentlich für private<br />

Anwender bestimmt waren, so<br />

er obern auch <strong>Tablet</strong>s mehr und<br />

mehr die Geschäftswelt. Unser<br />

<strong>Tablet</strong>-Special zeigt, wie sich iPad<br />

& Co. sinnvoll im <strong>Business</strong>-Umfeld<br />

einsetzen lassen.<br />

AKTUELL - KOSTENLOS - NÜTZLICH!<br />

BEST PRACTICE<br />

M2M-Kommunikation<br />

Lieferheld liefert online bestellte Speisen dank einer<br />

Machine-to-Machine-Lösung besonders schnell 60<br />

Seidensticker nutzt M2M-Kommunikation für<br />

Automaten, an denen man per Kreditkarte Hemden<br />

kaufen kann 62<br />

Videokonferenzlösung 64<br />

Ehrmann hat seine weltweit verteilten Standorte mit<br />

einer modernen Videokonferenzlösung vernetzt<br />

TEST, KAUF & SERVICE<br />

TEST Smartphones 68<br />

Mobile Betriebssysteme: Apple, Google oder<br />

Microsoft – wer hat das beste Smartphone-System?<br />

46<br />

QUO VADIS, M<strong>IT</strong>TELSTAND?<br />

Wenn Mittelständler zu Global Players<br />

aufsteigen, muss die Firmenkultur<br />

mitziehen.<br />

TEST Hardware 73<br />

> Im Kurztest: Bose Bluetooth Headset<br />

Series 2 73<br />

> Farblaserdrucker: Der Samsung CLP-775ND<br />

druckt schnell und tadellos 74<br />

TEST Software 75<br />

> Im Kurztest: finanzblick 1.3, Avanquest<br />

Driver Genius 11 Professional, Ashampoo<br />

Office 2012 und click.to 1.04 75<br />

> Wissensmanagement mit der Haufe Suite 76<br />

> Lexware büro easy plus 2012 Vorteilsedition 78<br />

<strong>Business</strong>-to-<strong>Business</strong>-Forum, Marktplatz 59<br />

Impressum 82<br />

5


NEWS & TRENDS Meldungen<br />

Private Endgeräte:<br />

Firmen agieren planlos<br />

D<br />

ie Marktforscher von TNS Infratest haben im Auftrag von Dell 328 <strong>IT</strong>-Verantwortliche<br />

in deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchen<br />

nach den Vor- und Nachteilen der betrieblichen Verwendung privater Endgeräte<br />

gefragt. Demnach ist sich zwar die Mehrzahl der Unternehmen der bestehenden<br />

Risiken bewusst, verzichtet aber dennoch darauf, den Einsatz dieser Systeme zu<br />

regeln. Von einer strategischen Auseinandersetzung mit dem Thema Consumerization<br />

ist ein Großteil der Unternehmen weit entfernt.<br />

Grundsätzlich steht man dem Einsatz privater Smartphones, <strong>Tablet</strong>s oder Notebooks<br />

für dienstliche Zwecke aufgeschlossen gegenüber: Nur in 20 Prozent der<br />

befragten Unternehmen ist ihr Einsatz explizit verboten. Bei 53 Prozent ist die<br />

Nutzung explizit erlaubt, während bei 27 Prozent über deren Nutzung nicht offiziell<br />

entschieden ist und damit die Geräte zumindest nicht verboten sind.<br />

Bei den Vorteilen des Einsatzes privater mobiler <strong>IT</strong>-Systeme im Unternehmen<br />

wurden von den Befragten am häufigsten Flexibilität, Mobilität und Produktivität<br />

genannt. Weniger Bedeutung wird offenbar dem Kostenargument beigemessen,<br />

obwohl die Unternehmen ja Investitionen und Betriebskosten in erheblichem Umfang<br />

sparen, wenn die Beschäftigten für geschäftliche anstatt für unternehmenseigene<br />

Aufgaben ihre privaten Systeme verwenden.<br />

Die Umfrage zeigt aber auch, dass die Risiken des Einsatzes privater mobiler<br />

<strong>IT</strong>-Systeme in den Unternehmen zwar bekannt sind, daraus aber in der Mehrzahl<br />

der Fälle keine Konsequenzen gezogen werden, da konkrete Regelungen zum Einsatz<br />

meist fehlen. So ist mangelnde Sicherheit als Nachteil des Einsatzes privater<br />

mobiler <strong>IT</strong>-Geräte in vielen Unternehmen (71 Prozent) durchaus bekannt; jedes<br />

zweite befragte Unternehmen sieht außerdem Nachteile in geringeren Kontrollmöglichkeiten<br />

durch die <strong>IT</strong>. Keinerlei Nachteile erkennen lediglich neun Prozent<br />

der Befragten.<br />

Bemerkenswert ist jedoch, dass bei nicht einmal der Hälfte der Unternehmen,<br />

die die typischen Nachteile kennen und in denen die betreffenden Geräte trotzdem<br />

eingesetzt werden, auch verbindliche Regelungen für deren Verwendung<br />

bestehen. Anders ausgedrückt: Die meisten Unternehmen kennen zwar die Gefahren,<br />

sehen aber trotzdem keine Verfahren vor, um den Einsatz der betreffenden<br />

Systeme zu steuern oder zu kontrollieren.<br />

www.dell.de<br />

Personaler nutzen<br />

soziale Medien<br />

N<br />

icht nur in der Kommunikation werden Social Media<br />

für Unternehmen immer wichtiger, sondern auch bei<br />

der Personalsuche spielen sie inzwischen eine zentrale<br />

Rolle. Bereits jedes fünfte Unternehmen sagt Bewerbern<br />

aufgrund ihres Social-Media-Profils ab, 40 Prozent überprüfen<br />

die Profile der Bewerber. Das ergab die jährliche<br />

Technologie-Umfrage von Schwartz Public Relations<br />

zusammen mit dem weltweiten PR Netzwerk Eurocom<br />

Worldwide. An der Studie haben über 300 europäische<br />

Führungskräfte von Technologie-Unternehmen im Januar<br />

und Februar 2012 teilgenommen.<br />

„Das 21. Jahrhundert lehrt uns, dass jede Aktion eine<br />

unauslöschliche digitale Spur hinterlässt. In den kommenden<br />

Jahren werden viele von uns mit dem, was<br />

wir heute in den verschiedenen sozialen Netzwerken<br />

veröffentlichen, konfrontiert werden. Die Tatsache, dass<br />

sich jeder fünfte<br />

Kandidat für ein Vorstellungsgespräch<br />

wegen seiner Inhalte<br />

in Social-Media-<br />

Netzwerken selbst<br />

disqualifiziert, ist<br />

eine Warnung an die<br />

Arbeitssuchenden<br />

und ein Indikator für<br />

die digitale Realität,<br />

in der wir leben“,<br />

erklärt Mads Christensen,<br />

Network<br />

Director bei Eurocom<br />

Worldwide.<br />

Auch in diesem<br />

Jahr sollen laut der Umfrage die Ausgaben für Social<br />

Media wieder steigen – das gab knapp die Hälfte der<br />

Befragten (49 Prozent) an. Interessant ist, dass trotz des<br />

wachsenden Budgets 57 Prozent der Führungskräfte anführen,<br />

dass sie die Wirkung ihrer Investitionen in Social<br />

Media nicht präzise messen können. Gerade einmal 23<br />

Prozent aller Umfrage-Teilnehmer können überhaupt ihre<br />

Social-Media-Aktivitäten messen.<br />

Eine große Veränderung gab es im Vergleich zu 2011<br />

bei der Nutzung von sozialen Netzwerken. Nicht Facebook<br />

(64 Prozent), sondern LinkedIn liegt nun mit 74<br />

Prozent als meist genutzte Plattform an der Spitze,<br />

gefolgt von Twitter mit 67 Prozent und YouTube mit<br />

56 Prozent. Obwohl sich Social Media immer größerer<br />

Beliebtheit erfreut, gab nur die Hälfte der Befragten an,<br />

dass ihr Unternehmen entsprechende Richtlinien für<br />

den Umgang in sozialen Netzwerken besitzt.<br />

www.eurocompr.com<br />

6 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


Microsoft präsentiert<br />

SQL Server 2012<br />

A<br />

uf der CeB<strong>IT</strong> gab Microsoft die Verfügbarkeit von SQL<br />

Server 2012 zum 1. April 2012 bekannt. Mit der <strong>neue</strong>n<br />

Generation des Datenbanksystems und der Option,<br />

Cloud-basierend zu arbeiten, ermöglicht Microsoft die<br />

Analyse sehr umfangreicher Datenvolumina innerhalb<br />

kürzester Zeit. SQL Server 2012 ist zentraler Bestandteil<br />

der Microsoft-Gesamtstrategie, mit der das Unternehmen<br />

seine Infrastruktur-Technologien für die Cloud optimieren<br />

möchte.<br />

Gartner schätzt, dass das Datenvolumen weltweit jährlich<br />

um 59 Prozent zunimmt. Der Großteil dieser Daten<br />

sind unstrukturierte Informationen. Um diese effizient<br />

auswerten und analysieren zu können, verfügt der SQL<br />

Server in der <strong>neue</strong>n Version über einen sogenannten<br />

Apache Hadoop Connector. Der Connector ergänzt damit<br />

die Tools, die für die Analyse strukturierter Datenmengen<br />

zur Verfügung stehen, wie beispielsweise Microsoft Excel,<br />

PowerPivot for Excel 2010 und PowerView.<br />

Erst kürzlich hatte Microsoft System Center 2012 vorgestellt,<br />

das den Aufbau von Private-Cloud-Umgebungen<br />

vereinfachen soll und verschiedene Komponenten für die<br />

Verwaltung sowohl physischer als auch virtueller Systeme<br />

umfasst. Dazu zählen beispielsweise Instrumente für die<br />

Software-Verteilung, die Inventarisierung, das Serviceoder<br />

auch das Lizenzmanagement. www.microsoft.de<br />

Smartphone-Nutzer lieben SMS<br />

D<br />

ie SMS ist noch lange nicht tot. Auch in Zeiten von Smartphones,<br />

IP-basierenden Messaging-Diensten und mobilem<br />

Internet bleibt sie weiterhin die am häufigsten verwendete<br />

Methode, um Kurznachrichten zu versenden. Dies ist das<br />

Ergebnis einer Umfrage unter jeweils 1000 Verbrauchern, die<br />

das Marktforschungsinstitut YouGov im Auftrag von tyntec in<br />

Deutschland und Großbritannien durchgeführt hat. Demnach<br />

verschicken 73 Prozent der deutschen Smartphone-Nutzer<br />

Nachrichten noch immer mittels SMS, selbst wenn ihnen andere<br />

Kommunikationskanäle zur Verfügung stehen.<br />

Neben Telefongesprächen ist die<br />

SMS-Kommunikation nach wie vor der<br />

wichtigste Verwendungszweck für Smartphones,<br />

wobei nach den beiden am<br />

häufigsten genutzten Funktionen gefragt<br />

wurde. Immerhin 62 Prozent der deutschen<br />

Smartphone-Nutzer verwenden<br />

SMS sogar ausschließlich oder meistens.<br />

Erst danach werden von 42 Prozent der<br />

Befragten Apps genannt.<br />

www.tyntec.com<br />

TOPTHEMA<br />

BI-Trends 2012<br />

Zunehmende Mobilität, riesige Datenmengen und soziale Medien: Avanade,<br />

Anbieter von <strong>Business</strong>-Technologie-Lösungen und Managed Services, hat<br />

die aktuellen Trends im Bereich <strong>Business</strong> Intelligence (BI) vorgestellt, die<br />

die kommenden Monate bestimmen werden.<br />

1<br />

Consumerization forciert Mobile BI<br />

Die stetige Zunahme privater Mobilgeräte im Arbeitsalltag forciert auch<br />

die Nachfrage nach mobilen Geschäftsanwendungen wie BI. Laut führender<br />

Analysten wird 2013 ungefähr ein Drittel der BI-Funktionen über mobile Geräte<br />

abgerufen. Dadurch lassen sich Unternehmensentwicklungen jederzeit<br />

verfolgen oder wichtige betriebliche Informationen direkt zeit- und ortsunabhängig<br />

verfügbar machen.<br />

2<br />

Cloud-BI auf dem Vormarsch<br />

Laut einer aktuellen Cloud-Studie von Avanade und Kelton Research will<br />

jeder vierte deutsche <strong>IT</strong>- und <strong>Business</strong>-Entscheider seine BI-Lösung in den<br />

kommenden zwölf Monaten in die Wolke outsourcen. Vor allem Mittelständler<br />

sollten ihre BI-Kosten über einen längeren Zeitraum beobachten. Der<br />

Einsatz eines Cloud-Modells im BI-Umfeld kann deutlich günstiger sein als<br />

beispielsweise der Ausbau von Rechenzentrumskapazitäten.<br />

3<br />

Social BI für die Firmenstrategie<br />

Konsumenten informieren sich vor dem Kauf eines Produkts im Internet,<br />

deshalb ist es für den Erfolg einer Firma entsprechend relevant, die hier<br />

vertretene Nutzermeinung zu ihrem Produkt, ihrer Dienstleistung und zum<br />

Unternehmen zu kennen. BI-Systeme müssen sich künftig zu einem Social-<br />

Analytics-Tool entwickeln, das Meinungen im Web, die Tonalität der Nutzerkommunikation<br />

sowie Influencer-Verhalten analysiert und Prognosen erlaubt.<br />

4<br />

In-Memory-Technik für Self-Service-BI<br />

Reportings oder BI-Auswertungen werden heute zumeist zentral von<br />

der <strong>IT</strong> zur Verfügung gestellt. Der Trend entwickelt sich jedoch zu Self-Service-Funktionen:<br />

Auswertungen und Analysen werden künftig von den Fachbereichen<br />

selbst durchgeführt. Die <strong>IT</strong> ist lediglich für die Bereitstellung der<br />

entsprechenden Unternehmensdaten zuständig.<br />

5<br />

„Data Steward“ für Big-Data-Analysen<br />

Unternehmen können derzeit auf eine noch nie dagewesene Datenfülle<br />

(Big Data) zugreifen. Das schafft aber auch Probleme, zumal viele Daten unstrukturiert<br />

vorliegen. Da sich deren Analyse mit bisherigen BI-Systemen nur<br />

bedingt automatisieren lässt, wird die Nutzung unstrukturierter Informationen<br />

künftig zur größten Herausforderung. Entscheider sollten bei ihrer Analytics-<br />

Strategie auch einen „Data Steward“ im Unternehmen etablieren. Dieser befasst<br />

sich intensiv mit dem Thema Daten, nimmt eine entsprechende Vorreiterrolle<br />

ein, sensibilisiert und gewinnt Multiplikatoren. www.avanade.de<br />

7


NEWS & TRENDS Meldungen<br />

Haufe kauft Talent-Management-Anbieter<br />

D<br />

ie Freiburger Haufe Gruppe hat den Schweizer Anbieter für Web-basierendes Talentund<br />

Leistungsmanagement umantis AG übernommen. Damit unterstreicht Haufe<br />

nach eigenen Angaben sein nachhaltiges Engagement für die „Personalarbeit der Zukunft“,<br />

deren Prozesse die Cloud ideal unterstützt. Bereits seit 2007 kooperieren die Unternehmen<br />

miteinander. Das Resultat der Zusammenarbeit ist die Web-basierende Lösung<br />

Haufe Talent Management. Das gemeinsame Ziel ist es, methodisches, inhaltliches<br />

und technisches Know-how im Bereich Human Resources zu kombinieren und einen Talent-Management-Ansatz<br />

voranzutreiben, der den Mitarbeiter in den Vordergrund stellt.<br />

Die Übernahme ist laut Haufe der logische Schluss einer seit fünf Jahren erfolgreichen<br />

Zusammenarbeit im Talent- und Bewerbermanagement. Die Strukturen und<br />

Standorte der Unternehmen bleiben erhalten. Die integrierte technische Plattform<br />

für Talent- und Bewerbermanagement wird in Deutschland ab sofort unter der Marke<br />

Haufe.umantis angeboten.<br />

Gegründet im Jahr 2000, ist umantis ein Pionier für Web-basierendes Talent- und Leistungsmanagement.<br />

Mehr als 500 Kunden verschiedenster Branchen und Größen nutzen<br />

die Lösungen des Unternehmens – zur Unterstützung von Bewerbermanagement, Mitarbeitergesprächen,<br />

Personalentwicklung und -weiterbildung, Nachfolgeplanung sowie für<br />

den Einsatz sozialer Unternehmensnetzwerke. Heute wird Talent-Management vor allem<br />

als gesicherte Web-basierende Software genutzt.<br />

www.haufe.de<br />

Haufe vertritt einen europäischen,<br />

kulturbewussten Ansatz, der Mitarbeiter<br />

involviert und ihnen Vertrauen<br />

schenkt. umantis bringt die erforderliche<br />

Technologie ein und verfolgt<br />

Management-Methoden, die den<br />

Menschen in den Mittelpunkt stellen.“<br />

Joachim Rotzinger ■ Mitglied der<br />

Geschäftsführung von Haufe-Lexware<br />

_07OUS_Epson_B<strong>IT</strong>_03.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 137.00 mm);08. Feb 2012 11:03:49<br />

8 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


PCs verursachen hohe Unterhaltskosten<br />

F<br />

ür jeden installierten PC müssen europäische Unternehmen im Durchschnitt pro Jahr<br />

zwischen 205 und 240 Euro an Administrationskosten aufbringen. Zu dieser Einschätzung<br />

kommt eine aktuelle Studie von IDC im Auftrag von RES Software. Die Aufwendungen<br />

umfassen interne Personalkosten (rund 50 Prozent der Gesamtkosten), externe<br />

Personalkosten (15 bis 20 Prozent) und Software-Lizenzen (etwa 35 Prozent). Die<br />

Erhebungen zeigen zudem, dass es auch Firmen mit besonders hohen Ausgaben gibt, in<br />

denen 300 Euro und mehr pro Arbeitsplatz die Norm sind.<br />

Darüber hinaus ergab die Befragung, dass sich die Zahl jener Unternehmen, in denen<br />

ein Rollout von <strong>Tablet</strong>-Computern ansteht, gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt<br />

hat. 2010 hatten lediglich fünf Prozent der befragten Organisationen angegeben, dass<br />

sie solche Geräte einführen werden. In der Vergleichsstudie<br />

von 2011 sagen nun mehr als zehn<br />

Prozent der Umfrageteilnehmer, dass sie innerhalb<br />

der nächsten drei Jahre dazu übergehen wollen,<br />

<strong>Tablet</strong>-PCs einzusetzen.<br />

Ferner konnten die Analysten von IDC im Rahmen<br />

der Studie ermitteln, dass Laptops sich bei Unternehmen<br />

weiterhin größerer Beliebtheit erfreuen<br />

als herkömmliche Desktop-Rechner. Auf Grundlage<br />

ihrer Erhebungen erwarten sie, dass im Jahr 2012<br />

insgesamt 59 Prozent aller ausgelieferten Computer<br />

auf Laptops entfallen werden.<br />

_07OUS_Epson_B<strong>IT</strong>_03.pdf;S: 2;Format:(210.00 x 137.00 mm);08. Feb 2012 www.ressoftware.de<br />

11:03:49<br />

Jobmotor Cloud Computing<br />

D<br />

as Analystenhaus IDC sieht Cloud Computing als Jobmotor.<br />

Einer aktuellen Studie zufolge, die von Microsoft<br />

in Auftrag gegeben wurde, sollen bis 2015 in Deutschland<br />

gut 250000 Arbeitsplätze durch Cloud Computing geschaffen<br />

werden. Den Grund dafür sieht IDC in den Umsatz- und<br />

Produktivitätssteigerungen, die Unternehmen durch Cloud<br />

Computing erzielen. Durch entsprechende Innovationen<br />

rechnet IDC weltweit in den nächsten drei Jahren mit<br />

Umsätzen von bis zu 1,1 Billionen US-Dollar jährlich. Im<br />

europäischen Vergleich führt Deutschland das Ranking bei<br />

den neu geschaffenen Stellen an.<br />

Starkes Beschäftigungswachstum sehen die Analysten<br />

vor allem in Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern.<br />

In der EMEA-Region werden in kleineren und mittleren<br />

Unternehmen in den kommenden Jahren mehr als<br />

1,1 Millionen <strong>neue</strong> Arbeitsplätze entstehen, in größeren<br />

Unternehmen etwa 925000.<br />

Die IDC-Studie belegt zudem, dass der Einfluss der Cloud<br />

auf das Beschäftigungswachstum nicht gleich über alle<br />

Branchen verteilt ist. So zählen der Kommunikations- und<br />

Bankensektor ebenso wie die fertigende Industrie zu den<br />

Bereichen, deren Mitarbeiterzahl durch Cloud Computing<br />

am stärksten zunehmen wird. www.microsoft.de<br />

9


NEWS & TRENDS Meldungen<br />

Cloud Computing:<br />

Kleine Unternehmen bleiben skeptisch<br />

U<br />

nternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern geben im Jahr durchschnittlich etwa 35000<br />

Euro für ihre <strong>IT</strong> aus. Von den Möglichkeiten des Cloud Computing machen bereits<br />

17 Prozent Gebrauch, mehr als ein Drittel hat sich aber noch gar nicht mit dem Thema<br />

beschäftigt. Das sind die wesentlichen Ergebnisse einer Studie, die das Marktforschungs-<br />

Unternehmen Vanson Bourne im Auftrag von Dell und Intel durchgeführt hat. 1150<br />

<strong>IT</strong>-Verantwortliche kleinerer Unternehmen aus verschiedenen Ländern wurden dabei zu<br />

ihren Anforderungen an eine Server- und Storage-Infrastruktur befragt.<br />

Obwohl Cloud Computing derzeit in aller Munde ist, zeigt die Studie, dass das Thema<br />

in kleineren Unternehmen noch nicht so recht angekommen ist. Dabei könnten gerade<br />

diese von der Skalierbarkeit und der Kostentransparenz der Cloud profitieren. Die in der<br />

Öffentlichkeit wiederholt diskutierten Vorbehalte gegenüber Cloud Computing werden<br />

auch von den Verantwortlichen der kleineren Unternehmen vorgebracht. In der vorliegenden<br />

Untersuchung wurden dabei als wichtigste Bedenken bei der Nutzung Cloud-basierender<br />

Anwendungen und der Implementierung einer Cloud-basierenden Infrastruktur<br />

am häufigsten die Sicherheit und die Privatsphäre sowie Performance und Verfügbarkeit<br />

genannt. Lediglich 15 Prozent der Befragten haben keine Bedenken geäußert.<br />

Die Studie zeigt damit, dass kleine Unternehmen gegenüber Cloud Computing noch<br />

recht zurückhaltend sind, wobei sich ein relativ großer Teil der <strong>IT</strong>-Verantwortlichen noch<br />

gar nicht ernsthaft mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Hier besteht also noch ein<br />

großer Informationsbedarf.<br />

www.dell.de<br />

Cisco: Mobiler Datenverkehr explodiert<br />

130 000 000 000 000 000 000 Byte<br />

000 000 000 000 000 000 Byte<br />

130<br />

ODER 130 EXABYTE<br />

an Daten werden laut Cisco im Jahr 2016 weltweit über mobile Geräte übertragen.<br />

D<br />

er globale mobile Datenverkehr wächst von 2011 bis 2016 um das Achtzehnfache.<br />

Dann werden jeden Monat fast 10,8 Exabyte übertragen. Ein Exabyte ist eine Trillion<br />

Byte, eine Eins mit 18 Nullen. Die jährliche mobile Datenübertragung von 130 Exabyte<br />

entspricht dem Fassungsvermögen von 33 Milliarden DVDs oder 813 Trillionen SMS. Allein<br />

in Deutschland wird der mobile Datenverkehr 2016 auf 4,7 Exabyte ansteigen, im<br />

Vergleich zu 0,22 Exabyte im vergangenen Jahr. Dies hat der <strong>neue</strong> Cisco Visual Networking<br />

Index (VNI) Global Mobile Data Traffic Forecast festgestellt.<br />

Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate des weltweiten mobilen Datenverkehrs<br />

von 2011 bis 2016 beträgt demnach 78 Prozent. Allein der Zuwachs von 2015 auf 2016 soll<br />

etwa das Dreifache des gesamten mobilen Internet-Verkehrs im Jahr 2012 betragen.<br />

Das extreme Wachstum resultiert vorwiegend aus der Zunahme Internet-fähiger Mobilgeräte.<br />

Im Jahr 2016 übersteigt deren Anzahl mit mehr als 10 Milliarden die der dann<br />

auf der Erde lebenden 7,3 Milliarden Menschen. In Deutschland werden in vier Jahren<br />

voraussichtlich 177 statt aktuell 116 Millionen mobile Geräte im Einsatz sein.<br />

In Deutschland soll der mobile Datenverkehr von 2011 bis 2016 um den Faktor 21 steigen:<br />

von monatlich 18,4 auf 393 Petabyte. Damit wächst er dreimal so schnell wie das<br />

Transfervolumen über feste Leitungen. Der Anteil der mobilen Übertragung am Gesamtvolumen<br />

dürfte sich von einem auf sieben Prozent erhöhen. In diesem Zeitraum soll in<br />

Deutschland die Anzahl der Smartphones von 26 auf 59 Millionen, der <strong>Tablet</strong>-PCs von 1,9<br />

auf 10,2 Millionen und der Laptops von 4,7 auf 6,9 Millionen steigen. www.cisco.de<br />

Neues Positionspapier<br />

für den <strong>IT</strong>-Mittelstand<br />

D<br />

er Mittelstand stellt das Herzstück der deutschen<br />

<strong>IT</strong>-Branche dar, wird aber von der Politik sträflich<br />

vernachlässigt. Dies ist die Kernaussage im <strong>neue</strong>n „Positionspapier<br />

pro <strong>IT</strong>-Mittelstand“, das der Bundesverband<br />

<strong>IT</strong>-Mittelstand e.V. (B<strong>IT</strong>Mi) auf der Computermesse CeB<strong>IT</strong><br />

vorgelegt hat. Der laut eigener Einschätzung einzige<br />

deutsche <strong>IT</strong>-Verband, der ausschließlich mittelständische<br />

Interessen vertritt, unterbreitet ein ganzes Spektrum<br />

konkreter Vorschläge zur Förderung des unabhängigen<br />

<strong>IT</strong>-Mittelstands. Schwerpunkt ist die Stärkung des<br />

heimischen <strong>IT</strong>-Standortes und die Internationalisierung<br />

der deutschen <strong>IT</strong>-Wirtschaft mit gezielten Wachstumsimpulsen<br />

für den Mittelstand.<br />

Das Positionspapier umfasst als weitere Eckpunkte die<br />

Verbesserung der finanziellen Rahmenbedingungen und<br />

des Marktzugangs, Internet-Regulierung, Software-Patente,<br />

Patentverletzungsverfahren und offene Standards,<br />

das Gütesiegel „Software Made in Germany“, eigene<br />

Forschungs- und Innovationsaktivitäten, Bildungsreform<br />

und Fachkräftemangel sowie öffentliche und industrielle<br />

Auftragsvergabe. Nur mithilfe des <strong>IT</strong>-Mittelstandes könne<br />

laut B<strong>IT</strong>Mi die deutsche <strong>IT</strong>-Industrie international weiter<br />

nach vorne kommen.<br />

„Es muss doch nachdenklich stimmen, dass praktisch<br />

alle <strong>IT</strong>-Aufsteiger, die sich in den letzten Jahren vom Mittelständler<br />

zum Global Player entwickelt haben – also Firmen<br />

wie eBay, Google, Twitter oder Facebook – aus den<br />

USA stammen. Der deutsche Mittelstand birgt dasselbe<br />

Potenzial, aber er braucht eine wachstumsfördernde<br />

Umgebung“, erklärte B<strong>IT</strong>Mi-Präsident Dr. Oliver Grün. Hier<br />

müsse die Politik handeln. [ rm ]<br />

www.bitmi.de<br />

Zur Stärkung des <strong>IT</strong>-Standortes<br />

Deutschland muss die Politik die<br />

hiesigen mittelständischen <strong>IT</strong>-<br />

Unternehmen mehr und gezielter<br />

fördern.“<br />

Dr. Oliver Grün ■ B<strong>IT</strong>Mi-Präsident und<br />

Vorstand der GRÜN Software AG<br />

10 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


Reitner leitet Europa-Geschäft<br />

D<br />

er Storage-Spezialist NetApp hat Manfred Reitner zum Senior<br />

Vice President and General Manager EMEA (Europe, Middle<br />

East, Africa) ernannt. In dieser Position verantwortet er sämtliche<br />

EMEA-Vertriebsgebiete und operativen Prozesse von NetApp, die<br />

für die Wachstumsstrategie des Unternehmens in der Region maßgeblich<br />

sind, und darüber hinaus die Partner- und Kundenentwicklung.<br />

Reitner folgt auf Andreas König, der die Position seit 2007<br />

bekleidete und das Unternehmen Ende Juni 2012 verlassen wird.<br />

Der diplomierte Informatiker war seit 2009 Vice President Enterprise<br />

Area bei NetApp und verantwortete den Vertrieb und die<br />

Geschäftsentwicklung in Deutschland, Frankreich und Großbritannien.<br />

Reitner startete seine Vertriebskarriere bei NetApp 1997.<br />

Nach der Verantwortung für den NetApp-Vertrieb in Zentraleuropa<br />

konzentrierte er sich ab 2003 vorrangig auf die Entwicklung des Deutschland-Geschäfts. Vor<br />

seinem Einstieg bei NetApp hatte Reitner Vertriebspositionen bei Siemens, Hewlett-Packard, Maxtor<br />

und SGI inne.<br />

www.netapp.de<br />

Schick verlässt<br />

den Aufsichtsrat<br />

Hänsel ist <strong>neue</strong>r Deutschland-Chef<br />

er <strong>neue</strong> Deutschland-Chef von Alcatel-Lucent Enterprise<br />

heißt Marcus Hänsel. Der diplomierte Informatiker bringt<br />

seine langjährige Berufserfahrung im Vertrieb in seine <strong>neue</strong><br />

Position als Vice President Enterprise Germany bei Alcatel-<br />

Lucent ein. Sein Ziel ist es, die Enterprise-Lösungen des Unternehmens<br />

als die maßgeblichen Produkte der Telekommunikationsbranche<br />

zu positionieren.<br />

Vor seiner Ernennung zum Deutschland-Chef von Alcatel-<br />

Lucent Enterprise verantwortete Hänsel als Regional Sales Director<br />

den Vertrieb der Geschäftskundensparte des Unternehmens<br />

in Deutschland. Seine Arbeit für Alcatel begann er 2001<br />

in der <strong>IT</strong>-Organisation des Konzerns, wo er zuletzt Head of <strong>IT</strong><br />

Governance für DACH und Osteuropa war. Hänsel besitzt einen<br />

Abschluss (Bachelor of Science in Engineering) der Open University London und ein Diplom der<br />

Dualen Hochschule Baden-Württemberg.<br />

www.alcatel-lucent.de<br />

Jürgen Müller wechselt zu Citrix<br />

C<br />

D<br />

itrix Systems hat einen <strong>neue</strong>n Area Vice President Central<br />

Europe: Dr. Jürgen Müller führt seit Kurzem die Geschäfte<br />

des Anbieters von Virtualisierungs-, Netzwerk- und Cloud-Technologien<br />

in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Er folgt<br />

auf Jens Lübben, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch<br />

verlässt, und berichtet direkt an Carlos Sartorius, Vice President<br />

und General Manager EMEA bei Citrix Systems.<br />

„Mit Dr. Jürgen Müller haben wir einen dynamischen Manager<br />

gewonnen, der über langjährige Erfahrung in der <strong>IT</strong>-Branche<br />

und ausgewiesene internationale Führungsqualitäten verfügt“,<br />

erklärte Sartorius. „Wir sind sicher, dass Dr. Jürgen Müller die Expansion<br />

und das Wachstum von Citrix in der Region erfolgreich<br />

fortsetzen wird. Gleichzeitig möchte ich Jens Lübben für seine<br />

langjährige Arbeit bei Citrix danken.“ Dr. Jürgen Müller war zuletzt bei Novell als Vice President &<br />

General Manager Central Europe tätig. Er hat Geschichte und Politikwissenschaften an den Universitäten<br />

Trier und Wien studiert.<br />

www.citrix.de<br />

D<br />

er Mitgründer und langjährige<br />

Vorstandsvorsitzende<br />

der Bechtle AG Gerhard Schick<br />

wird mit Ablauf der Hauptversammlung<br />

2012 aus dem Aufsichtsrat<br />

des <strong>IT</strong>-Dienstleisters<br />

ausscheiden, dessen Vorsitzender<br />

er seit 2004 ist.<br />

Sein Vorgänger Klaus Winkler<br />

ist auch designierter Nachfolger<br />

für dieses Amt – vorbehaltlich<br />

der Wahl durch das Gremium im<br />

Rahmen der konstituierenden<br />

Sitzung. Der Geschäftsführer der<br />

Gebr. Heller Maschinenfabrik<br />

GmbH ist seit 1999 Mitglied des<br />

Aufsichtsrats der Bechtle AG.<br />

Gerhard Schick war 1983 Mitgründer<br />

von Bechtle und ab 2000<br />

Vorstandsvorsitzender der dann<br />

an der Börse notierten Bechtle<br />

AG. 2004 wechselte er in den<br />

Aufsichtsrat und übernahm dort<br />

den Vorsitz. Schick, der im Mai<br />

seinen 72. Geburtstag feiert,<br />

sagt: „Ich sehe Bechtle heute<br />

hervorragend aufgestellt und<br />

ziehe mich mit einem guten<br />

Gefühl aus meiner verantwortungsvollen<br />

Position zurück.“<br />

www.bechtle.com<br />

11


NEWS & TRENDS Interview<br />

ZUR PERSON<br />

Karl-Heinz Teuscher hat in Mannheim<br />

Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten<br />

Industriebetriebslehre und<br />

Operation Research studiert. Nach einem<br />

Trainee-Programm im PWA-Konzern (Papierwerke<br />

Waldhof Aschaffenburg, heute<br />

SCA Hygiene) war er in verschiedenen Positionen<br />

in der kaufmännischen Verwaltung<br />

an den Standorten Mannheim und<br />

Mainz-Kostheim tätig.<br />

Bei der Koehler Gruppe war Karl-Heinz<br />

Teuscher seit September 1987 als Leiter<br />

Controlling und seit 1989 in der Funk tion<br />

als Leiter Finanzen und Controlling konzernweit<br />

für die Fachprozesse verantwortlich.<br />

Er verfügt über Erfahrung mit SAP<br />

R/3-Einführungen und diversen Software-<br />

Programmen und hat als Verantwortlicher<br />

für die Kreditversicherung die Entwicklungen<br />

eines hausinternen Credit Managements<br />

vorangetrieben.<br />

12<br />

<strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


Credit Management prägt<br />

die Wettbewerbsfähigkeit<br />

Karl-Heinz Teuscher ■ Experte für Rechnungswesen und Controlling<br />

<strong>Business</strong>&<strong>IT</strong>: Herr Teuscher, Credit Management (CM) ist ein Teil<br />

des Aufgabengebietes Rechnungswesen und Finanzbuchhaltung,<br />

der in den vergangenen drei Jahren viel an Bedeutung gewonnen<br />

hat. Wie schätzen Sie diese Entwicklung ein?<br />

Karl-Heinz Teuscher: Die Bedeutung wird weiter wachsen. Die technischen<br />

Möglichkeiten haben eine Entwicklung beschleunigt, weg von<br />

der dokumentarischen Abwicklung hin zu einer aktiven Unterstützung<br />

innerhalb des Order-to-Cash-Prozesses. Die Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

hat dazu ein Übriges beigetragen. Banken oder Wirtschaftsauskunfteien<br />

fordern beispielsweise genaue Auskunft über<br />

interne Frühwarnsysteme, um Kreditausfällen<br />

vorbeugen zu können, wenn man eine gute<br />

Bewertung haben will.<br />

Welche Rolle spielt Ihrer Meinung nach Credit<br />

Management in der Risikobetrachtung<br />

und -bewertung eines Unternehmens? Oder<br />

anders gefragt: Geht ein umfassendes Risikomanagement<br />

ohne CM und Debitorenmanagement<br />

überhaupt?<br />

Karl-Heinz Teuscher: Ein zeitgemäßes Risikomanagement ohne CM ist<br />

heute nicht mehr vorstellbar. Man denke nur an die gestiegenen rechtlichen<br />

Anforderungen an Unternehmen und deren Geschäftsleitung<br />

nicht nur in Deutschland.<br />

Wer das beherrscht, der hat doch hinsichtlich Basel-II-Rating<br />

sicherlich bessere Karten?<br />

Karl-Heinz Teuscher: Diese Frage kann ich nur mit einem klaren Ja beantworten.<br />

Von Seiten der Banken wird das Risk Management, speziell<br />

CM, genauestens beachtet. Im Nebeneffekt senkt ein gut konzipiertes<br />

CM nicht nur das Ausfallsrisiko, sondern auch die Wahrscheinlichkeit<br />

von Forderungsausfällen. Beides hat positiven Einfluss auf die Liquidität<br />

und das Unternehmens-Rating. Ein Pfund, mit dem man bei den Bankengesprächen<br />

gut wuchern kann.<br />

Würden Sie sagen, dass bessere Vorsorge in Banken und Unternehmen<br />

hinsichtlich Credit Management dabei hätte helfen können,<br />

die vergangene <strong>Welt</strong>wirtschaftskrise abzumildern?<br />

Karl-Heinz Teuscher: Es hätte die Krise nicht abgewendet, da politische<br />

Einflussfaktoren eine erhebliche Rolle gespielt haben. Aber sicher<br />

wären viele Unternehmen nicht so stark betroffen worden, weil sie<br />

manche negative Entwicklung möglicherweise<br />

rechtzeitig bemerkt hätten, um noch gegenzusteuern.<br />

„DAS CRED<strong>IT</strong> MANAGE-<br />

MENT MUSS ZWINGEND<br />

AKTIV IN DIE GESCHÄFTS-<br />

PROZESSE EINGEBUNDEN<br />

SEIN, UM SEINE WIR-<br />

KUNG ZU ENTFALTEN.“<br />

Von außen betrachtet, leuchtet es ein zu<br />

sagen, dass dem internen Credit Management<br />

ein höherer Stellenwert eingeräumt<br />

werden muss. Denn es verhindert tendenziell<br />

finanzielle Verluste des Unternehmens.<br />

Stimmt der Eindruck?<br />

Karl-Heinz Teuscher: Das würde ich bei vorausschauenden Unternehmen,<br />

die CM aktiv in ihrem Geschäftsprozess einsetzen, eindeutig bejahen.<br />

Sie können viele Entwicklungen bei ihren Debitoren genauestens<br />

verfolgen und jederzeit einschreiten. Beispielsweise, indem sie das<br />

Gespräch mit den Kunden suchen, Kreditlimits anpassen oder sich mit<br />

Kreditversicherungen absprechen. Das geht aber eben nur mit vertrauenswürdigen<br />

und vollständigen Daten und Fakten.<br />

Welche wesentlichen Punkte gilt es im CM im Blick zu behalten?<br />

Karl-Heinz Teuscher: Kurz gesagt: Effiziente Verarbeitung externer wie<br />

interner Informationen und damit schnelle und aussagefähige Informationen<br />

an Entscheider bereitstellen. Das Credit Management muss<br />

zwingend aktiv in die Geschäftsprozesse eingebunden sein, um seine<br />

INTERVIEW DES MONATS<br />

13


NEWS & TRENDS Interview<br />

Wirkung zu entfalten. Nur ein vollständiges<br />

CM gibt wirklich klare und umfassende Informationen.<br />

und entweder branchenspezifische oder – wie<br />

im Fall von Credit Management – fachspezifische<br />

Lücken schließen.<br />

Und wie gelingt das?<br />

Karl-Heinz Teuscher: Das gelingt mithilfe technischer Unterstützung<br />

und mit gut geschultem Personal für die dispositive Arbeit. Denn Technik<br />

allein macht es nicht. Ein CM, das aufgestellt ist wie der Computerhandel<br />

an der Börse, erzielt nicht seine volle Leistungsfähigkeit und<br />

damit seinen vollen Beitrag zum Unternehmenserfolg.<br />

Wie sollte ein Unternehmen vorgehen, das sein Credit Management<br />

neu aufbauen bzw. ausbauen möchte?<br />

Karl-Heinz Teuscher: Es sollte damit beginnen, seine Geschäftsprozesse<br />

zu analysieren und daraus ableitend eine Credit-Policy formulieren,<br />

die von der Geschäftsleitung abgesegnet ist. Danach ergibt sich die<br />

Ausgestaltung, also das System mit Leben zu erfüllen, beinahe von<br />

alleine.<br />

Welche Rolle kann dabei die <strong>IT</strong> einnehmen?<br />

Karl-Heinz Teuscher: Die <strong>IT</strong> muss das technische Handwerkszeug zur<br />

Verfügung stellen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.<br />

Viele Unternehmen verlassen sich in puncto Finanzbuchhaltung<br />

auf SAP-Software. Reichen die dort vorhandenen Möglichkeiten<br />

aus, um damit ein aktives und verlässliches CM aufzubauen?<br />

Karl-Heinz Teuscher: SAP stellt einen hohen Standard zur Verfügung,<br />

aber unterschiedliche Unternehmen haben meist sehr spezielle Anforderungen<br />

aufgrund ihrer unterschiedlichen Geschäftsmodelle. Daher<br />

sind individuelle Anpassungen meist nicht zu vermeiden. Jedoch sollten<br />

sie sich in die SAP-<strong>Welt</strong> problemlos einpassen lassen.<br />

Wie funktioniert diese Anpassung an die SAP-<strong>Welt</strong>?<br />

Karl-Heinz Teuscher: Es gibt spezielle Anwendungen, sogenannte<br />

Add-ons, die sich nahtlos in ein SAP-System einfügen. Diese bewältigen<br />

Aufgaben und Prozesse, die über den SAP-Standard hinausgehen<br />

Die cormeta hat sich seit Jahren auf das Thema Credit Management<br />

sowie verwandte Bereiche wie Kreditversicherungsmanagement<br />

oder Inkasso spezialisiert. Wie schätzen Sie das Potenzial<br />

der Anwendungen ein?<br />

Karl-Heinz Teuscher: Es ist eine sehr sinnvolle Ergänzung im SAP-Umfeld<br />

zur Erfüllung spezieller Anforderungen. Es trägt zur Effizienzsteigerung<br />

des CM wesentlich bei. Denn es erhöht die Datenaktualität, deren<br />

Transparenz sowie deren Konsistenz.<br />

Gelingt es aktueller Software, die Anforderungen an ein zeitgemäßes<br />

und zukunftsträchtiges Credit Management abzudecken?<br />

Karl-Heinz Teuscher: Ja, davon bin ich überzeugt. Denn die Credit-Management-Add-ons,<br />

die ich kenne, zeigen profundes Fach-Know-how.<br />

Sie decken bereits die wichtigsten Anforderungen ab und müssen nicht<br />

bei jeder Installation komplett neu justiert werden.<br />

Natürlich werden Weiterentwicklungen der Software immer notwendig<br />

sein. Ich denke dabei aktuell an Benutzerfreundlichkeit und Detailtiefe<br />

des Reportings. Da sind Hersteller wie cormeta sicher noch nicht<br />

am Ende ihres Weges angekommen.<br />

Von der <strong>IT</strong> mal abgesehen: Worauf kommt es noch an, um ein<br />

Unternehmen fit zu machen gegen Kreditrisiken?<br />

Karl-Heinz Teuscher: Es wird zunehmend wichtig sein, Mitarbeiter gut<br />

für das CM auszubilden und die tangierten Entscheider aus anderen<br />

Bereichen für die Kreditrisiken zu sensibilisieren.<br />

Credit Management muss in Unternehmen als funktionsübergreifende<br />

Aufgabe verstanden werden, die im Top-Management hohe Bedeutung<br />

erreicht. Denn es ist eine Aufgabe, die darüber mitentscheidet, ob ein<br />

Unternehmen im globalen Wettbewerb bestehen kann. Nicht nur auf<br />

den Absatzmärkten, sondern auch auf den Kapitalmärkten.<br />

14 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


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NEWS & TRENDS EU-Report<br />

Sparen statt schröpfen<br />

Die kommende Energieeffizienz-<br />

Richtlinie der EU wird nicht nur die<br />

Umwelt entlasten, sondern auch<br />

gewerbliche und private Energieverbraucher.<br />

Energieproduzenten<br />

und öffentliche Immobilienbesitzer<br />

werden dagegen belastet.<br />

Johannes Fritsche<br />

Diese Effizienzdirektive wird<br />

das inakzeptable Umverteilungsprogramm<br />

stoppen, das<br />

die Energieverbraucher schröpft<br />

und die Energieriesen segnet:<br />

Durch Investitionen in Effizienz<br />

können 50 Milliarden von den<br />

400 Milliarden Euro eingespart<br />

werden, die pro Jahr durch<br />

den Import von Energie<br />

aus der EU fließen.“<br />

Claude Turmes ■ Luxemburgischer<br />

EU-Abgeordneter (Grüne) und<br />

Berichterstatter des Parlaments zur<br />

Energieeffizienz-Richtlinie<br />

D<br />

urch mehr Energieeffizienz verringert<br />

die EU ihre Abhängigkeit von<br />

Russland und den OPEC-Staaten<br />

und investiert gleichzeitig in die europäische<br />

Wirtschaft. Davon würden<br />

insbesondere kleine und mittlere Unternehmen<br />

profitieren, einschließlich<br />

Installationsfirmen und Unternehmen<br />

im Bausektor“, erwartet der CDU-Europa-Abgeordnete<br />

Liese von der <strong>neue</strong>n<br />

Energieeffizienz-Richtlinie, zu der<br />

der federführende Industrieausschuss<br />

die Verhandlungsposition des EU-Parlaments<br />

gegenüber dem Rat Ende Februar<br />

festgelegt hatte.<br />

Ehrgeiziges Effizienzziel<br />

Bereits im Juni 2011 hatte die EU-Kommission<br />

einen Richtlinieentwurf vorgeschlagen,<br />

um den Energieverbrauch in<br />

der EU bis zum Jahr 2020 um 20 Prozent<br />

zu senken – als wichtige Etappe beim<br />

Übergang zu einer Kohlendioxid-armen<br />

Wirtschaft bis 2050.<br />

Es folgten sehr kontroverse Debatten<br />

im EU-Parlament, doch schließlich einigten<br />

sich Claude Turmes, der Berichterstatter<br />

des Parlaments zur Energie effizienz-<br />

Richtlinie, und die Schattenberichterstatter<br />

der anderen Fraktionen Ende Februar<br />

im Industrieausschuss auf einen Kompromiss,<br />

der die Mehrzahl der sage und<br />

schreibe 2200 Änderungsanträge zusammenführte:<br />

ein Effizienzziel von 20 Prozent bis<br />

2020 mit klaren, transparenten und<br />

kontrollierten nationalen Unterzielen;<br />

2,5 Prozent der öffentlichen Gebäude<br />

müssen pro Jahr tiefenrenoviert<br />

(„Deep Renovation“) werden;<br />

Energieunternehmen werden verpflichtet,<br />

jedes Jahr 1,5 Prozent Energie gegenüber<br />

dem Vorjahr einzusparen;<br />

Mitgliedstaaten müssen in nationalen<br />

„Roadmaps“ darlegen, wie sie im Gebäudebereich<br />

bis zum Jahr 2050 zu 80<br />

Prozent Einsparungen kommen;<br />

Schaffung verbindlicher Finanzierungsinstrumente<br />

zur Förderung der<br />

Energieeffizienz;<br />

eine bessere Information und Beratung<br />

der Verbraucher für erfolgreiches<br />

Energiesparen.<br />

Bis zu zwei Millionen <strong>neue</strong> Arbeitsplätze<br />

könnten durch Energieeffizienz<br />

insbesondere im Baubereich entstehen,<br />

so die Erwartungen. Die beschlossenen<br />

Maßnahmen wirkten zudem als Kostenbremse<br />

gegen immer weiter steigende<br />

Energiepreise.<br />

Der Ministerrat taktiert<br />

Nachdem der Industrieausschuss seine<br />

Position beschlossen hat, stimmt jetzt<br />

der Rat seinen Standpunkt zur Richtlinie<br />

ab, mit zum Teil „absurden“ Vorschlägen,<br />

wie Turmes berichtet. Vor allem zur<br />

Vorgabe, dass jedes Jahr 2,5 Prozent der<br />

öffentlichen Gebäude energieeffizient<br />

saniert werden müssten. „Verschiedene<br />

Mitgliedsländer versuchen den Begriff<br />

‚öffentliche Gebäude‘ so zu interpretieren,<br />

dass nur Gebäude der nationalen<br />

Regierung, also in Deutschland der Bundesministerien,<br />

einbezogen werden.<br />

Für Deutschland würden wir dann von<br />

elf Ministerien mit 35 Gebäuden sprechen,<br />

auf die diese Bezeichnung zutrifft.<br />

Deutschland kann so nicht vorbildlich<br />

handeln. Der Rat soll lieber gar nichts<br />

machen, statt sich hinter solchen Dingen<br />

zu verstecken“, fordert Turmes.<br />

Der Grünen-Politiker kritisiert auch<br />

den Versuch des deutschen Wirtschaftsministers<br />

Philipp Rösler (FDP), „unakzeptable<br />

und versteckte Umwege“ zu<br />

gehen, wenn dieser für die 1,5 Prozent<br />

Energieeinsparung der Energieversorger<br />

nicht die End-, sondern die Primärenergie<br />

als Bezugsgröße sehe, denn dann<br />

müsste der Energieverbrauch viel weniger<br />

gesenkt werden.<br />

Turmes kündigte auch an, er wolle<br />

verhindern, dass die Energieeffizienz-<br />

Richtlinie in den Hinterzimmern des<br />

Rates aufgeweicht werde: „Wenn die<br />

einzelnen Mitgliedstaaten Ausnahmen in<br />

die Richtlinie einbauen, dann wird das<br />

übergeordnete 20-Prozent-Ziel verwässert<br />

und das Ding ist mausetot.“ [ rm ]<br />

16 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


Erhöhtes Risiko<br />

D<br />

urch die <strong>neue</strong>n Technologien verlieren<br />

Unternehmen zunehmend<br />

die Kontrolle, wer mit welchen<br />

Geräten und Anwendungen auf Unternehmensdaten<br />

zugreift“, erklärt Klaus<br />

Lenssen, Senior <strong>Business</strong> Development<br />

Manager Security bei Cisco. „Immer<br />

mehr Mitarbeiter verwenden ihre privaten<br />

mobilen Geräte für berufliche<br />

Zwecke.<br />

Dabei erhöht sich das Risiko, dass unbedacht<br />

vertrauliche Informationen verschickt<br />

werden oder aufgrund unzureichender<br />

Sicherheits-Software Externen<br />

unbefugter Zugriff erlaubt wird. Cloud<br />

Computing und soziale Netzwerke erhöhen<br />

diese Gefahr zusätzlich.“<br />

Mithilfe der sogenannten CROI-Matrix<br />

(Cybercrime Return on Investment) hat<br />

Cisco die Angriffsszenarien des letzten<br />

Jahres bezüglich der „Profitabilität“<br />

bewertet. Finanziell motivierte Hacker<br />

organisieren sich mittlerweile ähnlich<br />

wie komplexe, gut geführte legitime<br />

Unternehmen.<br />

Was erwartet uns 2012?<br />

Die Daten von 2011 lassen die Schlussfolgerung<br />

zu, dass Cyberkriminelle sich<br />

2012 verstärkt auf mobile Geräte sowie<br />

die Cloud-Infrastruktur konzentrieren<br />

und die Geldwäsche (Money Muling)<br />

weiter ausbauen werden. Mobile Endgeräte<br />

sind besonders durch manipulierte<br />

Mobile Apps bedroht.<br />

Angreifer werden ihre Bemühungen<br />

verstärken, mithilfe von Advanced<br />

Persistent Threats (APT) die Authentisierungsverfahren<br />

für den Zugang zu<br />

Unternehmensnetzwerken oder Cloud-<br />

Diensten zu unterwandern. Zudem verändern<br />

sich die Angriffsszenarien: Kleine,<br />

gezielte Angriffe wie Spear-Phishing<br />

versprechen eine höhere Erfolgsquote.<br />

Hier beschafft sich ein Angreifer über<br />

eine Anfrage an eine offizielle Stelle<br />

oder ein Unternehmen bestimmte<br />

Mail-Adressen, um an die Besitzer gezielt<br />

Phishing-Mails zu übersenden. Die<br />

Anzahl breit gestreuter Spam-Mails ist<br />

dagegen deutlich gesunken von täglich<br />

300 Milliarden im Juni 2010 auf 40 Milliarden<br />

im September 2011.<br />

Der aktuellen Sicherheitslage sollte<br />

man differenziert begegnen und Überreaktionen<br />

vermeiden. Studien der vergangenen<br />

Jahre kommen schnell zu<br />

dem Schluss, dass soziale Netzwerke<br />

gefährlich für Unternehmen sind und<br />

daher besser verboten werden sollten,<br />

weil sonst die Gefahr des unbemerkten<br />

Datenabflusses besteht. Diese Gefahr<br />

besteht zweifelsohne, doch die Angst<br />

vor Bedrohungen durch soziale Netzwerke<br />

scheint deutlich übertrieben, da<br />

E-Mails nach wie vor die Hauptquelle<br />

für eingeschleppte Malware in Unternehmen<br />

sind.<br />

Die Gefahren im Blick<br />

Der Nutzen sozialer Netze übersteigt<br />

deutlich die Risiken und wird vielfach<br />

unterschätzt. Mitarbeiter sind produktiver<br />

und können einfacher und schneller<br />

zusammenarbeiten und mit Kunden<br />

in Kontakt treten. Der Gefahr kann man<br />

durch Mitarbeiterschulung, unterstützt<br />

durch technische Maßnahmen wie Acceptable<br />

Use Policies (AUP), gut begegnen.<br />

Gut strukturierte AUPs sind<br />

für Mitarbeiter leichter verständlich als<br />

lange, komplizierte Verbotslisten und<br />

lassen sich auch technisch einfacher<br />

im Netzwerk durchsetzen.<br />

Ciscos Security Intelligence Operation<br />

(SIO), eines der weltweit größten Cloudbasierenden<br />

Sicherheits-Eco-Systeme,<br />

wertet die Daten von fast einer Million<br />

installierter Cisco-E-Mail-, Web-, Firewall-<br />

und Intrusion-Prevention-Systeme<br />

in Echtzeit aus. Anhand von mehr als<br />

200 Parametern werden Bedrohungen<br />

bewertet, kategorisiert und Regeln für<br />

Gegenmaßnahmen entwickelt.<br />

Ein weltweites Team von Sicherheitsforschern<br />

ergänzt diese Daten durch<br />

eigene Recherchen und veröffentlicht<br />

Empfehlungen und Richtlinien zur Gefahrenabwehr<br />

im SIO-Portal. Die Daten,<br />

die im SIO erhoben werden, werden<br />

vierteljährlich im Cisco Quarterly<br />

Thread Report veröffentlicht. [ rm ]<br />

Mobile Geräte, Cloud-Dienste und<br />

soziale Medien verändern massiv<br />

die Anforderungen an die Sicherheitsvorkehrungen<br />

von Unternehmen. Das<br />

haben die Sicherheitsexperten von<br />

Cisco anhand aktueller Daten ermittelt<br />

und im Cisco 2011 Annual Security<br />

Report veröffentlicht.<br />

Lauren Reimler<br />

Soziale Netzwerke und geschäftlich<br />

genutzte Privatgeräte erleichtern<br />

Datendieben ihre kriminelle Arbeit.<br />

17


NEWS & TRENDS Unternehmensrecht<br />

Landessozialgericht Mainz<br />

(L 1 AL 90/10)<br />

Keine Sperrfrist<br />

■ Beendet ein Vorstandsmitglied<br />

eines Fußballvereins<br />

vorzeitig seine Tätigkeit<br />

aus einem wichtigen<br />

Grund, steht ihm sofort<br />

Arbeitslosengeld zu.<br />

Nachdem es dem Vorstandsvorsitzenden<br />

eines<br />

Fußballvereins nicht gelungen<br />

war, seine Mannschaft<br />

für die „dritte Liga“<br />

zu qualifizieren, wurde<br />

der Vorstand beschimpft<br />

und bedroht. Der Sicherheitsberater<br />

des Vereins<br />

riet dem Vorsitzenden,<br />

sich vom Stadion fernzuhalten,<br />

da seine Sicherheit<br />

gefährdet sei. Daraufhin<br />

kündigte dieser<br />

vor dem Ende seiner Vertragslaufzeit.<br />

Die Bundesagentur für<br />

Arbeit verhängte eine<br />

zwölfwöchige Sperrzeit.<br />

Dagegen klagte er. In<br />

der zweiten Instanz mit<br />

Erfolg: Das Landessozialgericht<br />

verurteilte die<br />

Agentur, das Arbeitslosengeld<br />

sofort zu zahlen.<br />

Die Bedrohung des<br />

Vorstands wertete es als<br />

wichtigen Grund, das Arbeitsverhältnis<br />

vorzeitig<br />

zu beenden, da dem Kläger<br />

die Fortsetzung nicht<br />

zuzumuten war. [ tb ]<br />

www.arbeitsrecht.de<br />

Hessisches Landesarbeitsgericht (7 Sa 248/11)<br />

Kündigung nach Aufhebungsvertrag<br />

D<br />

er Arbeitgeber kann einem nach beendetem Arbeitsverhältnis freigestellten<br />

Arbeitnehmer, der seine Pflichten verletzt, zusätzlich fristlos kündigen.<br />

Ein Abteilungsdirektor einer Bank und sein Arbeitgeber einigten sich im Juni 2010, das Arbeitsverhältnis<br />

zum 31.12.2010 aufzuheben. Vereinbart wurde, dass der Angestellte sofort freigestellt wird und weiter sein<br />

monatliches Gehalt erhält sowie eine Abfindung in Höhe von drei Monatsgehältern.<br />

Bevor der Abteilungsdirektor seinen Arbeitsplatz räumte, versandte er noch knapp 100 E-Mails mit Dateianhängen<br />

an sein privates Mail-Postfach. Dabei handelte es sich um Kontaktdaten von Kunden, SWOT-<br />

Analysen (die über Stärken und Schwächen von Unternehmen Aufschluss geben), Bankenspiegel (die Daten<br />

über Kreditlinien von Unternehmenskunden enthalten), Kreditanträge und weitere Banken-Interna. Als der<br />

Arbeitgeber das herausbekam, kündigte er dem Abteilungsdirektor fristlos.<br />

Dessen Kündigungsschutzklage vor dem Arbeitsgericht war erfolgreich. Es wertete zwar den Datenversand<br />

als schwerwiegenden Verstoß gegen arbeitsschutzrechtliche Bestimmungen, folgerte daraus aber nicht,<br />

dass er die Daten habe zweckwidrig verwenden wollen. Zudem gelte im Kündigungsrecht nicht das Sühne-,<br />

sondern das Prognoseprinzip. Die Gefahr einer weiteren vertragswidrigen Handlung bestehe aber nicht, da<br />

der Abteilungsdirektor freigestellt sei, daher sei die Kündigung entbehrlich und damit unverhältnismäßig.<br />

Das Hessische Landesarbeitsgericht gab hingegen der Berufung der Bank statt. Es stufte die Weiterleitung<br />

vertraulicher Daten zu privaten Zwecken als derart gravierenden Vertrauensbruch ein, dass die Prognose im<br />

Rahmen der Interessenabwägung zurückzutreten habe. Der Kläger habe das Vertrauen der Bank so nachhaltig<br />

zerstört, dass dieser nicht zuzumuten sei, ihm weiterhin Gehalt und eine Abfindung zu zahlen. [ tb ]<br />

www.kostenlose-urteile.de<br />

Bundesarbeitsgericht (5 AZR 765/10)<br />

Teure Überstunden<br />

D<br />

er Arbeitgeber muss geleistete Überstunden<br />

bezahlen – es sei denn, es<br />

liegt eine anderslautende wirksame Vergütungsregelung<br />

vor.<br />

Ein Lagerleiter verdiente bei einer Spedition<br />

monatlich 1800 Euro brutto. Im Arbeitsvertrag<br />

waren 42 Arbeitsstunden pro Woche<br />

festgelegt; sollte der Betrieb es erfordern,<br />

würden unbezahlte Überstunden hinzukommen.<br />

Nachdem das Arbeitsverhältnis beendet<br />

war, beanspruchte der Lagerleiter Lohn<br />

für 968 geleistete Überstunden.<br />

Da die Spedition nicht zahlte, klagte er.<br />

Vor dem Arbeitsgericht ohne, vor dem Landesarbeitsgericht<br />

mit Erfolg. Letztere Entscheidung<br />

bestätigte das Bundesarbeitsgericht<br />

in der Revision des Arbeitgebers. Es<br />

hielt die Überstundenklausel wegen Intransparenz<br />

für unwirksam. Aus dem Arbeitsvertrag<br />

gehe nicht hervor, welche Leistung<br />

geschuldet sei. Das Gehalt sei auch<br />

nicht so hoch bemessen, dass die Leistung<br />

von Überstunden als vertraglich abgegolten<br />

angesehen werden könnte. Daher seien die<br />

geleisteten Überstunden zu vergüten. [ tb ]<br />

www.arbeitsrecht.de<br />

Hessisches Landesarbeitsgericht (8 Sa 109/11)<br />

Täuschen bringt nichts<br />

W<br />

er seinen Arbeitgeber über seine persönliche<br />

Eignung für die Stelle täuscht, auf die er sich<br />

beworben hat, riskiert, dass dieser den Arbeitsvertrag<br />

wirksam anficht.<br />

Ein Bewerber verpflichtete sich gegenüber einem Frachtabfertigungsunternehmen<br />

im Arbeitsvertrag zu Nachtund<br />

Wechselschichten. Kurz darauf weigerte er sich aus<br />

gesundheitlichen Gründen, nachts zu arbeiten, und legte<br />

seinem Arbeitgeber zwei ärztliche Bescheinigungen vor,<br />

aus denen hervorging, dass ein Verzicht auf Nachtarbeit<br />

aus ärztlicher Sicht dringend geboten sei. Der Arbeitgeber<br />

focht daraufhin den Arbeitsvertrag wegen arglistiger<br />

Täuschung des Arbeitnehmers über seine flexible Einsatzfähigkeit<br />

an.<br />

Hiergegen klagte der Frachtabfertiger vor dem Arbeitsgericht<br />

Frankfurt – ohne Erfolg. Auch seine Berufung vor<br />

dem Hessischen Landesarbeitsgericht scheiterte: Die<br />

Richter gaben dem Arbeitgeber Recht. Der Arbeitnehmer<br />

habe von seiner gesundheitsbedingten Nachtschicht-<br />

Untauglichkeit bei Abschluss des Vertrages gewusst und<br />

seinen Arbeitgeber darüber arglistig getäuscht. Letzterer<br />

sei darauf angewiesen, dass die bei ihm Beschäftigten<br />

in allen Schichten eingesetzt werden können. Denn er<br />

sei verpflichtet, alle Angestellten gleich zu behandeln. Er<br />

durfte daher den Arbeitsvertrag anfechten, der nach erklärter<br />

Anfechtung als unwirksam anzusehen ist. [ tb ]<br />

www.arbeitsrecht.de<br />

18 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


Copyright<br />

©2012VMware, Inc.<br />

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SPECIAL <strong>Business</strong>-<strong>Tablet</strong>s<br />

20 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


iPad & Co. erobern<br />

die Geschäftswelt<br />

<strong>IT</strong>-Entwicklungen werden nicht mehr von den Anforderungen<br />

der Geschäftswelt getrieben. Neue Technologien und Dienste,<br />

die ursprünglich für Privatanwender bestimmt waren, haben<br />

das Nutzerverhalten und damit auch die Möglichkeiten und<br />

Reichweite moderner <strong>Business</strong>-Anwendungen einschneidend<br />

verändert. Besonders deutlich zeigt sich dieser Trend bei den<br />

<strong>Tablet</strong>-PCs.<br />

Lauren Reimler<br />

Technische Innovationen, die ursprünglich<br />

für Lifestyle-orientierte<br />

Verbraucher entwickelt wurden,<br />

finden auch in Unternehmen<br />

immer mehr Verwendung. Das beste<br />

Beispiel für diese Entwicklung ist das<br />

iPad: Apples <strong>Tablet</strong> ist nicht nur eines<br />

der begehrtesten Geräte bei privaten<br />

Anwendern, es hat sich auch rasant in<br />

der Geschäftswelt etabliert. Viele Unternehmen<br />

setzen es als mobiles <strong>Business</strong>-<br />

Tool ein, um ihre Prozesse effizienter<br />

zu gestalten.<br />

Parallel dazu entwickelt sich der Trend<br />

„Bring your own Device“: Immer mehr<br />

Mitarbeiter wollen ihre privaten mobilen<br />

Geräte und Apps auch beruflich nutzen.<br />

Das gilt etwa für das Kundenmanagement<br />

im Außendienst, aber auch für das<br />

Scannen von Dokumenten wie Visiten-<br />

karten, den Austausch von Dokumenten<br />

oder den direkten Zugriff auf Daten im<br />

Unternehmensnetzwerk.<br />

Enormes Potenzial<br />

„Moderne Smartphones wie das iPhone<br />

sind sehr viel beliebter als die bislang<br />

von Unternehmen gestellte Standard-<br />

Ausstattung“, erklärt Raoul-Thomas<br />

Herborg, Geschäftsführer des Software-<br />

Unternehmens the virtual solution (tvs).<br />

„Der Wunsch, <strong>neue</strong> und smarte Endgeräte<br />

zu benutzen, kommt dabei gleichermaßen<br />

von den Mitarbeitern und<br />

von den Geschäftsleitungen.“<br />

Anbieter wie tvs haben den Trend zu<br />

mobilen Enterprise-Lösungen frühzeitig<br />

erkannt: Zahlreiche namhafte Unternehmen<br />

nutzen bereits erfolgreich das<br />

Potenzial, das in <strong>Business</strong>-Apps steckt.<br />

THEMEN IM SPECIAL:<br />

20 I <strong>Tablet</strong>-PCs im <strong>Business</strong>-Einsatz<br />

26 I <strong>Business</strong>-<strong>Tablet</strong>s im Vergleich<br />

28 I Collaboration für unterwegs<br />

32 I Anwendungsbeispiel: Digitale Akte<br />

34 I Netbook, <strong>Tablet</strong> oder Ultrabook?<br />

21


SPECIAL <strong>Business</strong>-<strong>Tablet</strong>s<br />

STATEMENT<br />

Michael Rudrich ■<br />

Regional Director DACH<br />

(Deutschland, Österreich,<br />

Schweiz) bei Websense<br />

<strong>Tablet</strong>-PCs im <strong>Business</strong>-Einsatz? Aber sicher!<br />

„Der Markt für <strong>Tablet</strong>-PCs boomt und die handlichen Geräte verdrängen<br />

Notebooks mehr und mehr. Auch in Unternehmen werden die<br />

Touchscreen-Rechner immer beliebter: Sie müssen nicht umständlich<br />

hochgefahren werden, sondern sind mit einem Fingerwisch einsatzbereit,<br />

glänzen durch eine einfache Bedienung und sparen auch<br />

noch Platz in der Tasche. Angestellte wollen auch immer öfter private<br />

<strong>Tablet</strong>s im Unternehmen nutzen, denn viele Anwendungen lassen<br />

sich per Touchscreen leichter bedienen.<br />

Keine Frage, mit <strong>Tablet</strong>s können Mitarbeiter produktiver sein. Die<br />

Kehrseite der Medaille: Die Nutzung der Geräte stellt ein Sicherheitsrisiko<br />

für die Unternehmens-<strong>IT</strong> dar. Es ist eine große Herausforderung<br />

für Unternehmen, für unterschiedliche <strong>Tablet</strong>-Typen einheitliche Sicherheitsmaßnahmen<br />

durchzusetzen. Auch die Trennung von privaten<br />

und geschäftlichen Daten ist problematisch, da sie auf den Geräten im<br />

Regelfall nicht in Partitionen aufgeteilt sind wie auf einem Notebook.<br />

Unternehmen müssen aber sicherstellen, dass sie die geschäftlichen<br />

Daten löschen können, wenn der Mitarbeiter die Firma verlässt.<br />

<strong>Tablet</strong>s benötigen eine Sicherheitslösung, die Daten auf dem Gerät<br />

selbst und auch bei Verbindung über einen mobilen Zugang zu den<br />

Unternehmensdaten sichert. Dafür ist die Installation einer Sicherheits-Software<br />

oder die Nutzung einer Cloud-basierenden Sicherheitslösung<br />

empfehlenswert. Manchmal ist die lokale Installation<br />

einer Sicherheits-Software nicht möglich: Aufgrund der Restriktionen<br />

von Apples iOS-Betriebssystem etwa lassen sich bestimmte Sicherheitsanwendungen<br />

nicht installieren. Die Konkurrenz von Android<br />

ist zwar freier, dafür kann die Performance bei einer Sicherheitsanwendung<br />

in die Knie gehen. Cloud-basierende Dienste lassen sich<br />

hingegen oft leichter und kostengünstiger implementieren sowie<br />

plattformunabhängig einsetzen, benötigen aber eine ständige Verbindung<br />

zum Internet.<br />

Das Zauberwort hierfür lautet Mobile Device Management (MDM).<br />

Der Vorteil: Die Geräte werden zentral verwaltet, sämtliche Applikationen,<br />

Daten und Konfigurationseinstellungen werden auf die Devices<br />

gleichzeitig überspielt. MDM-Produkte gibt es unter anderem<br />

von Microsoft mit ActiveSync oder RIM mit BlackBerry Enterprise. In<br />

Zeiten von immer raffinierterer Schad-Software kommen aber auch<br />

MDM-Lösungen an ihre Grenzen. So wird eine Extra-Antiviren-Software<br />

oder eine Malware-Erkennung auf <strong>Tablet</strong>-PCs immer wichtiger. Zusätzlichen<br />

Schutz bietet auch eine Sicherheitslösung, die eine Klassifizierung<br />

der Web-Inhalte in Echtzeit durchführt und mobile Apps anhand<br />

ihrer Vertrauenswürdigkeit filtert – wie etwa mobile DLP-Lösungen.<br />

Am Ende ist aber auch der Mitarbeiter selbst für die Sicherheit des<br />

Unternehmens verantwortlich: In regelmäßigen Schulungen sollte er<br />

sich über <strong>neue</strong>ste Bedrohungen für <strong>Tablet</strong>-PCs informieren und sich<br />

auch schriftlich dazu verpflichten, die Sicherheits-Richtlinien des Unternehmens<br />

zu beachten.“<br />

_07XX3_Konica_B<strong>IT</strong>_04.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 95.00 mm);08. Mar 2012 11:11:38<br />

Jetzt neu!<br />

Das Fachforum zu OPS:<br />

www.ops-blog.de<br />

22 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


„Ob in der Kundenkommunikation, im tenzugang, -kommunikation, -haltung<br />

Vertrieb oder im Reporting, die zeit- und Back-End-Integration – bewähren,<br />

und ortsunabhängige Verfügbarkeit um die größtmögliche technisch erreichbare<br />

Sicherheit zu gewährleisten.<br />

verschiedenster Daten auf mobilen<br />

Geräten verspricht einen erheblichen<br />

Mehrwert für jedes Unternehmen“, resümiert<br />

Herborg.<br />

Hierfür nutzt tvs höchste Industriestan-<br />

Sicherheit hat oberste Priorität<br />

Doch die Anforderungen an Enterprise- dards – vom Login durch mehrstufige<br />

Authentifizierungsverfahren über<br />

Apps sind deutlich höher als bei den<br />

massenkompatiblen Consumer-Apps. die Absicherung der Kommunikation<br />

Vor allem in puncto Sicherheit: Allein für durch hochsichere Decrypt -Verfahren<br />

das Jahr 2011 wird der in Unternehmen sowie die Speicherung und Verschlüsselung<br />

aller Daten und Dokumente bis<br />

entstandene Schaden durch Datenmissbrauch<br />

in Deutschland auf rund 50 Milliarden<br />

Euro geschätzt. Die mobilen Lötechnologien<br />

in die vorhandenen <strong>IT</strong>-<br />

hin zur Integration dieser Sicherheitssungen<br />

müssen daher eine hochsichere Infrastrukturen der Unternehmen.<br />

Verbindung zu vertraulichen Daten und So entwickelte das Software-Haus etwa<br />

sensiblen Informationen gewährleisten. eine integrierte Lösung für den externen<br />

Das heißt: Sie müssen sich in den vier Zugriff auf hochsensible Dokumente in<br />

sicherheitsrelevanten Bereichen – Da-<br />

einem hermetisch geschlossenen, kon-<br />

_07XX3_Konica_B<strong>IT</strong>_04.pdf;S: 2;Format:(210.00 x 95.00 mm);08. Mar 2012 11:11:38<br />

Paradox: Zwar verkauft<br />

Apple immer mehr iPads,<br />

aber der Marktanteil<br />

sinkt. Die Konkurrenz<br />

holt langsam auf.<br />

OPS – macht kurzen Prozess mit komplizierten Abläufen<br />

Es hakt im Drucksystem und damit im Workflow, und was Sie das kostet, wissen Sie nicht?<br />

Außerdem: Sind Ihre Daten wirklich sicher gespeichert? Es gibt viel zu entdecken in Ihrem<br />

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Tiefen Ihrer Bürowelt vor und setzt gleichzeitig zu Höhenflügen im Service an. Ziel<br />

ist die maximale Leistung Ihres Druckmanagements und ein Verbessern aller Prozesse<br />

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Abläufe. Mit einer <strong>neue</strong>n Infrastruktur, die fortwährend überwacht und analysiert wird.<br />

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Konica Minolta <strong>Business</strong> Solutions Deutschland GmbH<br />

23


SPECIAL <strong>Business</strong>-<strong>Tablet</strong>s<br />

STATEMENT<br />

Michael Korbacher ■<br />

Head of Google Enterprise<br />

für Deutschland, Österreich<br />

und die Schweiz<br />

Mobiles <strong>Business</strong> – die Cloud ist die Lösung<br />

„Bis 2016 besitzen mehr als eine Milliarde Menschen entweder ein Smartphone oder ein<br />

<strong>Tablet</strong> – oder beides. Mehr als 90 Prozent der mobilen Geräte laufen dabei entweder auf<br />

Apple-, Google- oder Microsoft-Plattformen, und für die Verbindungen ins Internet sorgen<br />

unter anderem 5,8 Millionen öffentliche Wi-Fi-Hotspots in der ganzen <strong>Welt</strong>. Die Ergebnisse<br />

der aktuellen Forrester-Studie ‚Mobile Is The New Face Of Engagement‘ zeigen eindrucksvoll,<br />

dass mobile, Internet-fähige Endgeräte ,gekommen sind, um zu bleiben‘. Nicht nur im privaten,<br />

sondern auch im Unternehmensumfeld. Die Studie besagt nämlich ferner, dass bis 2016<br />

weltweit 350 Millionen Mitarbeiter in Unternehmen Smartphones nutzen werden, davon<br />

bringen 200 Millionen sogar ihr eigenes zur Arbeit mit.<br />

Wir bei Google glauben ebenfalls, dass Mobile Computing und der ‚Bring your own Device‘-<br />

Trend (BYOD) nicht aufzuhalten sind. Immer mehr Mitarbeiter wollen aus den verschiedensten<br />

Gründen ihre persönlichen Smartphones, <strong>Tablet</strong>s und Notebooks für die Arbeit nutzen<br />

und damit über das Internet oder mobile Applikationen auf Unternehmensdaten zugreifen.<br />

Laut Gartner werden es sogar bis Ende dieses Jahres bereits 73 Prozent sein.<br />

Jedoch haben bislang viele Unternehmen keine einheitliche Mobile-Strategie entwickelt.<br />

Sie begegnen der BYOD-Entwicklung mit Skepsis, da sie sich mit neuartigen Herausforderungen<br />

konfrontiert sehen. So kann zum Beispiel das Management all dieser <strong>neue</strong>n und<br />

unterschiedlichen Geräte – Forrester Research prognostiziert, dass 2012 mehr als drei Viertel<br />

aller Unternehmen Android- und iOS-Geräte unterstützen werden – extrem kostspielig und<br />

aufwendig sein. Ferner stellen sich auch hinsichtlich der Sicherheit der Unternehmensdaten<br />

und der erforderlichen Compliance viele Fragen.<br />

Aus unserer Sicht ist Cloud Computing die Lösung. Denn: Während für Arbeitnehmer der<br />

Wunsch im Vordergrund steht, mit einfach zu bedienenden Smartphones oder <strong>Tablet</strong>s via<br />

Internet oder über mobile Anwendungen auf möglichst viele Geschäftsprozesse zugreifen<br />

zu können, wollen Unternehmen vor allem eine zentrale und sichere Geräteverwaltung. Und<br />

Cloud-Services wie Google Apps for <strong>Business</strong> ermöglichen dies.<br />

Unsere Enterprise-Software ist nicht nur erschwinglich für Unternehmen jeglicher Größe.<br />

Sie erlaubt auch die leichte, zentrale Verwaltung unterschiedlicher Plattformen. So haben<br />

wir Web-basierte Management-Funktionen für Android, iOS und Windows Mobile in Google<br />

Apps integriert, die ohne spezielle Hardware oder Software einfach zu verwalten und zu<br />

kontrollieren sind – und somit an die jeweiligen Unternehmensrichtlinien und Sicherheitsansprüche<br />

angepasst werden können.<br />

Auch zeigt der Blick auf unsere Kunden, dass immer mehr von ihnen mobil arbeiten und<br />

produktiv sein wollen. So sind mehr als 90 Prozent unserer Google Apps for <strong>Business</strong>-Anwender<br />

am Einsatz von Android-Geräten im Unternehmenskontext interessiert. Aus gutem<br />

Grund: Android 4.0, auch Ice Cream Sandwich genannt, enthält leistungsstarke Enterprise-<br />

Features wie zum Beispiel On-Device-Verschlüsselung sowie Exchange-, Global-Address-Listund<br />

VPN-Unterstützung.<br />

Mittlerweile werden allein 850000 Android-Geräte pro Tag aktiviert. Ein Beleg dafür, dass<br />

das mobile Internet kein zeitlich befristetes Phänomen ist. Es ist – wie bereits erwähnt –<br />

,gekommen, um zu bleiben‘. Es wird unser (Arbeits-)Leben facettenreicher und flexibler gestalten.<br />

Und wir bei Google werden im Sinne unseres Mobile-First-Ansatzes unseren Beitrag<br />

dazu leisten und weiterhin umfangreiche Investitionen in diesem Feld tätigen. Unser Ziel ist<br />

es, dass unsere Kunden und Nutzer jederzeit produktiv sein können – egal, wo sie sind.“<br />

Verschiedenste Geschäftsanwendungen<br />

lassen sich auch auf dem <strong>Tablet</strong> nutzen.<br />

zernweiten Dokumentenmanagementsystem.<br />

Die Lösung besteht im Front<br />

End aus einer iPad-App und einem<br />

angeschlossenen Back-End-Server für<br />

die Sicherungslogik, der den mehrstufigen<br />

Authentifizierungsprozess steuert<br />

und die Dokumente benutzerspezifisch<br />

verschlüsselt. Dabei wird sichergestellt,<br />

dass auf dem iPad liegende Unternehmensdokumente<br />

auch beim Verlust des<br />

mobilen Geräts niemals von Dritten eingesehen<br />

werden können.<br />

Die Identifikation des Benutzers erfolgt<br />

– falls gewünscht – über eine Drei-Faktor-Authentifizierung<br />

mit biometrischen<br />

Daten oder über ein „MobilePIN“-Verfahren.<br />

Bei Veränderungen im Anwenderkreis<br />

können Zugriffsrechte für Systeme<br />

jederzeit entzogen und auf dem<br />

Gerät vorhandene Dokumente ferngesteuert<br />

gelöscht werden.<br />

Bei der geschäftlichen Nutzung von<br />

Smartphones und <strong>Tablet</strong>s muss darüber<br />

hinaus die E-Mail-Kommunikation sicher<br />

sein. Allerdings wurden weder das<br />

iPhone noch die Android-Geräte – im<br />

Gegensatz zum BlackBerry – mit Blick<br />

auf die in Unternehmen erforderlichen<br />

Sicherheitsbestimmungen entwickelt.<br />

Deshalb gibt es spezielle Apps für<br />

den Empfang und Versand verschlüsselter<br />

E-Mails. „Das ist eine zentrale<br />

Voraussetzung, um die Nutzung mobiler<br />

Endgeräte innerhalb eines Unternehmens<br />

zu etablieren“, erklärt Herborg.<br />

„Nur so kann ausgeschlossen<br />

werden, dass Daten heimlich mitgelesen<br />

und ausspioniert werden.“<br />

24 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


Zudem sollten die Software-Hersteller<br />

bei der Entwicklung mobiler Enterprise-<br />

STATEMENT<br />

Apps Wert darauf legen, dass deren gesamtes<br />

Anwendungssystem hinsichtlich<br />

Walter Denk ■<br />

Vice President & General<br />

Funktion, Design und Performance genau<br />

auf die spezifischen Anforderungen<br />

Manager von COMPAREX<br />

Deutschland<br />

mobiler Geschäftsanwendungen zugeschnitten<br />

ist. Denn auch wenn heute<br />

so gut wie jede Browser-basierende<br />

<strong>Business</strong>-Anwendung von einem Smartphone<br />

oder <strong>Tablet</strong> aufgerufen werden<br />

kann: Übliche Web-Anwendungen<br />

Big Data – Big Picture: <strong>Tablet</strong>s treten Datenlawine los<br />

wurden weder für die kleinen Displays<br />

entwickelt noch unter dem Aspekt der „Schneller, höher, weiter! Das ist auch bei der dritten Generation des Apple iPad wieder das<br />

Datensicherung konzipiert und sind Motto. Damit ist der Trendsetter nicht allein: Auch viele seiner gerade vorgestellten Konkurrenten<br />

setzen auf höhere Auflösung, noch mehr Rechenpower und Speicher. Bei aller Freude über<br />

deshalb in puncto Funktionalität, Usability<br />

und Datensicherheit oft erheblich<br />

die <strong>neue</strong> Funktionalität gerät eins dabei in Vergessenheit: Die leistungsstärkeren Geräte verursachen<br />

noch größere Datenmengen. Das stellt gerade Unternehmen vor große Herausforderungen,<br />

eingeschränkt.<br />

Individueller Zuschnitt<br />

ist es doch für sie bisher schon schwierig genug, die diversen mobilen Endgeräte ihrer Mitarbeiter<br />

einzubinden. Die <strong>neue</strong>sten <strong>Tablet</strong>-Modelle schieben nun die ‚Big Data‘-Herausforderung noch<br />

„Aufgrund des hohen Marktdrucks muss<br />

weiter in den Vordergrund: Lawinen unstrukturierter Daten im Petabyte-Bereich sind aus dem<br />

man stets die Zukunftsfähigkeit der Anwendungen<br />

im Blick haben“, ergänzt<br />

Netz zu übertragen und abzulegen. Und es entstehen weitere Anforderungen:<br />

Herborg. „Grundvoraussetzung jeder 1. Die Datenbanken, in denen die Massendaten verarbeitet werden, müssen so optimiert werden,<br />

dass schnellere, sprich akzeptable Verarbeitungszeiten erreicht werden.<br />

Enterprise-App muss es sein, auch künftig<br />

verschiedene mobile Plattformen unterstützen<br />

zu können.“ Die <strong>Business</strong>- nen Mehrwert zu generieren. Denn die Masse der Daten alleine hilft niemandem!<br />

2. Aus den Daten müssen die nutzbaren Informationen intelligent extrahiert werden, um ei-<br />

Anwendungen von tvs setzen daher 3. Die <strong>Tablet</strong>s präsentieren die Informationen zwar auf relativ großen Bildschirmen, doch viele<br />

möglichst auf einen einzigen Application<br />

Server auf, der mit den unterschied-<br />

spezielle Benutzerführungskonzept des iPad.<br />

Webseiten sind noch nicht für die Anzeige auf <strong>Tablet</strong>s ausgerichtet, insbesondere nicht auf das<br />

lichen mobilen Hardware-Plattformen 4. Besteht ein Ausweg für die Big-Data-Thematik vielleicht in Cloud Services? Daten-Sharing,<br />

kommuniziert und diese in die Back- Zusammenarbeit und Austausch von Informationen sind in der Cloud ganz einfach und<br />

End-Systeme integriert.<br />

höchsteffizient möglich. Wichtig ist die Auswahl des geeigneten Partners.<br />

Ob iOS (iPhone und iPad), BlackBerry,<br />

Android oder Windows Phone: Für<br />

Unternehmen müssen sich jetzt den <strong>neue</strong>n Herausforderungen stellen – das ist entscheidend.<br />

Sie sollten sich clevere Strategien überlegen, bevor die <strong>neue</strong>n mobilen Geräte Einzug<br />

jedes Betriebssystem muss die optimale<br />

ins Unternehmen halten – und bevor die Freude über die <strong>neue</strong>n Devices aufgrund langsamer<br />

Integration der beim Kunden vorhandenen<br />

Infrastruktur und Systeme gewähr-<br />

Systeme, Big-Data-Komplexität und eingeschränkter Benutzbarkeit in Frust umschlägt.“<br />

leistet sein. [ rm ]<br />

_07YO5_IDC_B<strong>IT</strong>_04.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 95.00 mm);13. Mar 2012 09:49:45<br />

IDC Directions: <strong>Business</strong> Intelligence 2012<br />

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Big-Data, In-Memory Analytics, Cloud-BI und mobile <strong>Business</strong>-Intelligence-Tools sind nur<br />

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25


SPECIAL <strong>Business</strong>-<strong>Tablet</strong>s<br />

Jäger und Gejagte<br />

Apple:<br />

Der Platzhirsch<br />

Das iPad ist nach wie vor das Maß<br />

aller Dinge im <strong>Tablet</strong>-Markt – auch und<br />

gerade im <strong>Business</strong>-Segment: Denn<br />

nicht nur Privatanwender profitieren<br />

von dem riesigen Angebot an auf den<br />

Formfaktor optimierten Apps. Auch geschäftlichen<br />

Nutzern steht eine Vielzahl<br />

an Apps zur Verfügung: Praktisch alle<br />

relevanten Hersteller von Geschäftsanwendungen<br />

bieten ihren Kunden<br />

maßgeschneiderte<br />

Programme für den Zugriff<br />

auf Apples mobilen Flachrechner.<br />

Wer sich Informationen aus<br />

dem ERP-, CRM- oder <strong>Business</strong>-Intelligence-System<br />

unterwegs auf das <strong>Tablet</strong><br />

holen möchte, kommt am iPad (noch)<br />

kaum vorbei.<br />

Zudem hat Apple kürzlich bereits die<br />

dritte Generation seines <strong>Tablet</strong>s vorgestellt,<br />

während so mancher Anbieter<br />

noch in den Startlöchern steht. Diesen<br />

Vorsprung aufzuholen dürfte nicht ganz<br />

einfach werden.<br />

Das <strong>neue</strong> iPad besticht vor allem<br />

durch sein Display, das mit 2048 x<br />

1536 Pixeln auf 9,7 Zoll eine bis dato<br />

unerreicht scharfe Darstellung bietet.<br />

Als weiteres Highlight unterstützt das<br />

iPad nun als erster <strong>Tablet</strong>-PC den superschnellen<br />

Funkstandard LTE.<br />

Dumm nur, dass die Anwender im<br />

deutschsprachigen Raum davon nichts<br />

mitbekommen werden, denn mit den<br />

hierzulande verwendeten LTE-Frequenzen<br />

kommt Apples <strong>neue</strong> Flunder<br />

nicht zurecht. Dennoch dürfte der Erfolgszug<br />

des <strong>Tablet</strong>s vorerst kaum zu<br />

stoppen sein.<br />

Samsung:<br />

Verfolger Nummer eins<br />

Nachdem Samsung im letzten Jahr<br />

zum schärfsten Rivalen von Apple im<br />

Smartphone-Markt aufgestiegen ist,<br />

werden die Koreaner nun auch bei den<br />

<strong>Tablet</strong>-PCs mehr und mehr zum härtesten<br />

Verfolger der Kalifornier. Der zähe<br />

Rechtsstreit um das Galaxy Tab scheint<br />

Samsung jedenfalls kaum geschadet zu<br />

haben; auf jeden Fall hat er für eine<br />

permanente mediale Aufmerksamkeit<br />

gesorgt.<br />

Inzwischen bietet das Unternehmen<br />

eine Palette an <strong>Tablet</strong>s in verschiedenen<br />

Größen an: vom großen Galaxy Tab<br />

10.1 N (im Bild) über das kleinere<br />

7-Zoll-Gerät bis hin zum Galaxy Note,<br />

das mit seinem 5,3-Zoll-Display den<br />

Übergang zwischen <strong>Tablet</strong> und Smartphone<br />

markiert. Alle Geräte arbeiten<br />

mit Googles Android-Betriebssystem.<br />

Dessen <strong>neue</strong>ste Variante 4.0 (Ice Cream<br />

Sandwich) kommt im vor Kurzem vorgestellten<br />

Galaxy Tab 2 (wieder erhältlich<br />

mit 7 und 10,1 Zoll) und im <strong>neue</strong>n<br />

Flaggschiff Galaxy Note 10.1, das per<br />

Fingerwisch und mit dem S-Pen bedient<br />

werden kann, zum Einsatz.<br />

Samsung versucht, auch im <strong>Business</strong>-<br />

Umfeld mit seinen Androiden Fuß zu<br />

fassen. Aus diesem Grund gibt es etwa<br />

eine enge Kooperation mit SAP bzw. Sybase,<br />

bei der die Galaxy-Geräte „fit“ für<br />

den Geschäftseinsatz gemacht werden<br />

sollen. Vor allem in puncto Sicherheit<br />

und Device Management haben die Projektpartner<br />

mit dem offenen Android-<br />

System auch einiges zu tun.<br />

26 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


Die Anzeichen verdichten sich, dass<br />

sich Googles mobiles Betriebssystem<br />

nicht nur im Consumer-Bereich, sondern<br />

auch bei geschäftlichen Anwendern etabliert.<br />

Jüngstes Indiz: Rechtzeitig zur Ce-<br />

B<strong>IT</strong> hat nun auch Fujitsu ein Android-<br />

<strong>Tablet</strong> vorgestellt, das sich sowohl privat<br />

als auch dienstlich nutzen lässt. Der STY-<br />

LISTIC M532 trägt dem Trend Rechnung,<br />

dass mehr und mehr Angestellte ihre privaten<br />

Geräte auch beruflich einsetzen.<br />

Laut Hersteller bietet das Gerät nicht nur<br />

einen hohen Bedienkomfort, sondern<br />

entspricht auch geschäftlichen Sicherheitsanforderungen.<br />

Zudem lässt sich das<br />

STYLISTIC M532 problemlos in bestehende<br />

<strong>IT</strong>-Infrastrukturen einbinden und das<br />

Firmennetz vor Datenlecks schützen.<br />

Auf dem <strong>Tablet</strong> sind mehrere Virtualisierungs-Clients<br />

(Citrix, VMware und<br />

Microsoft) sowie verschiedene <strong>Business</strong>-<br />

Apps vorinstalliert. Auch die Synchronisation<br />

mit Microsoft Exchange-Umgebungen<br />

und globalen Adresslisten ist<br />

möglich. Das Display löst mit 1280 x 800<br />

Bildpunkten auf und hat eine kratzfeste<br />

Gorilla-Glas-Frontscheibe. Ansonsten<br />

gibt es die übliche <strong>Tablet</strong>-Ausstattung: 1<br />

GByte RAM, 32 GByte Flash-Speicher,<br />

zwei Kameras, HDMI über einen Adapter,<br />

WLAN-n, Bluetooth 3.0 und GPS.<br />

Das M532 unterstützt Mobilfunk-Datenverbindungen<br />

in HSPA+-Geschwindigkeit.<br />

Darüber hinaus zeigt Fujitsu, dass es<br />

durchaus möglich ist, <strong>Tablet</strong>s mit einem<br />

microSD-Kartenslot auszurüsten.<br />

Fujitsu: Kombigerät für<br />

<strong>Business</strong> und Freizeit<br />

Auch spezialisierte Kommunikationsdienstleister<br />

haben das Potenzial von<br />

<strong>Tablet</strong>s entdeckt: Mit einem eigenen<br />

Mobilgerät namens Cius will Cisco die<br />

Konzernlandschaft erobern. Das Cius ist<br />

mit einem 7-Zoll-Display und einer<br />

Frontkamera ausgestattet, die Gespräche<br />

hochauflösend übertragen kann.<br />

Darüber sind Videokonferenzen mit<br />

mehreren Teilnehmern möglich. Als Betriebssystem<br />

ist ein Android-Derivat installiert,<br />

das vom Hersteller angepasst<br />

und mit speziell auf den Unternehmensbereich<br />

zugeschnittener Software angereichert<br />

wurde. Das Cius ist in verschiedenen<br />

Sicherheitsstufen lieferbar, die<br />

den <strong>IT</strong>-Administratoren unterschiedliche<br />

Kontrollmöglichkeiten über das Gerät<br />

geben.<br />

„Es handelt sich hier nicht um ein<br />

<strong>Tablet</strong> im herkömmlichen Sinne“, erklärt<br />

Cisco-Sprecher Ernst Engelmann<br />

und verweist auf die parallel angebotene<br />

Docking-Station, die mit einem<br />

Telefonhörer ausgestattet ist und das<br />

Gerät wie eine Videotelefonie-Anlage<br />

aussehen lässt. Darüber lassen sich weitere<br />

Geräte via USB und auch ein externer<br />

Bildschirm anschließen. Das <strong>Tablet</strong><br />

kann nahtlos in alle von Cisco zur Verfügung<br />

gestellten Unternehmensdienste<br />

integriert werden.<br />

Cisco Cius: Mobile<br />

Kommunikationszentrale<br />

Obwohl der Start von Windows 8 wohl<br />

noch bis Ende des Jahres auf sich warten<br />

lässt, bietet das Betriebssystem im Metro-<br />

Design schon jetzt reichlich Anlass für<br />

Spekulationen. Es gilt als Meilenstein,<br />

weil es – im Gegensatz zum Vorgänger<br />

Windows 7 – auf <strong>Tablet</strong>s und die dort<br />

gängigen Touch-Eingaben optimiert ist.<br />

Zudem unterstützt Windows 8 nicht nur<br />

die klassische x86-Architektur von Intel<br />

und AMD, sondern auch die auf mobile<br />

Geräte spezialisierten ARM-Chips. Ob es<br />

Microsoft gelingen wird, mit fast dreijähriger<br />

Verspätung noch auf den mit<br />

Volldampf fahrenden <strong>Tablet</strong>-Zug aufzuspringen,<br />

bleibt abzuwarten. Die auf der<br />

CeB<strong>IT</strong> gezeigten Demos waren jedenfalls<br />

recht ansprechend.<br />

Im <strong>Business</strong>-Umfeld punkten könnte<br />

Windows 8 damit, dass es sich als eine<br />

Art „Hybrid-Betriebssystem“ gleichermaßen<br />

für <strong>Tablet</strong>s und Notebooks mit<br />

klassischer Maus-Tastatur-Steuerung<br />

eignet und damit das Beste aus beiden<br />

<strong>Welt</strong>en miteinander kombinieren kann.<br />

Es bleibt jedenfalls spannend. [ rm ]<br />

Windows 8:<br />

Die <strong>Tablet</strong>-Zukunft?<br />

27


SPECIAL <strong>Business</strong>-<strong>Tablet</strong>s<br />

28 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


Collaboration<br />

to go<br />

<strong>Tablet</strong>s sind weit mehr als Spielzeuge für Manager. Die modernen<br />

Flachrechner ermöglichen nicht nur die mobile Nutzung ganz<br />

verschiedener Geschäftsanwendungen. Sie machen auch die<br />

mobile Kommunikation im Unternehmen und darüber hinaus<br />

einfach, sicher und beherrschbar.<br />

Markus Härtner<br />

Der Kaffee auf dem Weg zur Arbeit<br />

oder ein Snack für zwischendurch<br />

– fast alles gibt es<br />

heutzutage zum Mitnehmen, also<br />

„to go“. Die Kommunikation macht hier<br />

keine Ausnahme, denn Smart phones<br />

und <strong>Tablet</strong>s gehören mittlerweile zu<br />

den beliebtesten Freizeit-Accessoires.<br />

Kommunikations-Tools, Internet und<br />

zahlreiche Anwendungen sind damit<br />

immer und überall dabei.<br />

Allein in Deutschland wurden im letzten<br />

Jahr 2,1 Millionen <strong>Tablet</strong>-PCs verkauft.<br />

Auch Unternehmen haben die<br />

vielfältigen Funktionen der portablen<br />

Alleskönner längst für sich entdeckt. So<br />

werden laut einer aktuellen europaweiten<br />

Studie von CCS Insights 27 Prozent<br />

der Geräte dienstlich genutzt.<br />

<strong>Tablet</strong>s im Unternehmenseinsatz<br />

Während früher strikt zwischen geschäftlichen<br />

und privaten Geräten und<br />

Anwendungen unterschieden wurde,<br />

verschwimmt diese Grenze zunehmend.<br />

Seit iPad & Co. die Gunst der Verbrau-<br />

cher weltweit erobert haben, wollen<br />

Arbeitnehmer die Vorteile der <strong>Tablet</strong>s<br />

auch am Arbeitsplatz nutzen.<br />

Viele Firmen folgen bereits diesem aktuellen<br />

Trend „Bring Your Own Device“<br />

(BYOD) und stellen ihren Mitarbeitern<br />

entweder <strong>Tablet</strong>s zur Verfügung oder<br />

geben ihnen die Möglichkeit, die privaten<br />

Geräte in einem definierten Rahmen<br />

zu nutzen. Unabhängig von Branche<br />

und Geschäftsbereich steigert das<br />

nicht nur die Flexibilität und Mobilität<br />

der Mitarbeiter, sondern auch deren<br />

Produktivität.<br />

Die flachen Geräte integrieren heute<br />

eine Vielzahl von Geschäftsanwendungen<br />

aus Handel und Industrie, von<br />

Behörden, aus dem Finanzsektor oder<br />

dem Gesundheitswesen. Außerdem ermöglichen<br />

sie Audio-, Web- und Videokonferenzen,<br />

Instant Messaging, das Bearbeiten<br />

von E-Mails, die gemeinsame<br />

Dokumentenverwaltung sowie den Zugriff<br />

auf soziale Netzwerke.<br />

Allerdings benötigen diese Echtzeit -<br />

Anwendungen in den meisten Fällen<br />

29


SPECIAL <strong>Business</strong>-<strong>Tablet</strong>s<br />

Integrierte Plattformen<br />

erweitern das <strong>Tablet</strong><br />

zur Kommunikationszentrale<br />

von mobilen<br />

Anwendern.<br />

separate Applikationen (Apps) verschiedener<br />

Hersteller, die sich nicht ohne<br />

Weiteres synchronisieren lassen. Damit<br />

die Zusammenarbeit mit Kollegen und<br />

Kunden nicht nur auf demselben Endgerät,<br />

sondern im wahrsten Sinne des<br />

Wortes nahtlos und in Echtzeit über jedes<br />

beliebige Medium erfolgen kann,<br />

helfen integrierte Kommunikationsplattformen<br />

wie beispielsweise Avaya Flare<br />

Experience.<br />

Alle Kanäle auf einer Plattform<br />

Die Grundlage für das Zusammenführen<br />

aller Kommunikationskanäle auf<br />

einer Plattform bildet hier die Unified-<br />

Communications-Architektur Avaya<br />

Aura auf Basis des Session Initiation<br />

Protocol (SIP). Ein zentraler Bestandteil<br />

von Aura ist der Session Manager. Er<br />

erweitert die TK-Infrastruktur um SIP-<br />

Routing und stellt Rufnummernpläne<br />

und Benutzerprofile zentral bereit.<br />

Hinzu kommt der Aura Communication<br />

Manager. Diese Komponente stellt Konferenz-<br />

und Contact-Center-Anwendungen<br />

zur Verfügung und ist für die Steuerung<br />

von Sprach- und Videoanrufen<br />

zuständig. Ergänzt wird sie von den<br />

Presence Services. Sie ermitteln, wann<br />

und über welche Kommunikationskanäle<br />

Gesprächsteilnehmer zu erreichen<br />

sind, und liefern Instant Messaging.<br />

Mit dem Avaya Desktop Video Device<br />

(ADVD) sowie dem Flare Communicator<br />

für das iPad (Versionen für andere<br />

<strong>Tablet</strong>-PCs und Smartphones folgen in<br />

Kürze) erhält der Benutzer ein universelles<br />

mobiles System, das alle Kommunikationsfunktionen<br />

auf einer Benutzeroberfläche<br />

vereint. Die Bedienung<br />

ist einfach: Um beispielsweise eine Video-<br />

oder Audiokonferenz einzuleiten,<br />

zieht der Nutzer die Kontaktinforma -<br />

tio nen der gewünschten Teilnehmer per<br />

Touchscreen in den zentralen Bereich<br />

des Displays.<br />

Die Integration verschiedener<br />

Kommunikationsdienste<br />

Um eine Instant Message zu verfassen,<br />

tippt der Anwender auf das Icon unter<br />

dem Bild des Empfängers in dessen<br />

Kontaktinformationen. Auf dem Display<br />

erscheint daraufhin eine Tastatur, über<br />

die er die Nachricht eingibt. Die jeweiligen<br />

Kontakte lassen sich dabei aus<br />

dem Firmenverzeichnis oder aus anderen<br />

Quellen hinzufügen.<br />

Auch während einer Video- oder<br />

Audiokonferenz kann der Nutzer per<br />

E-Mail oder Instant Messaging mit anderen<br />

Personen Informationen austauschen.<br />

Auf Wunsch werden alle Kommunikationsinhalte<br />

im entsprechenden<br />

Kontext angezeigt. Der Nutzer kann<br />

sich beispielsweise alle E-Mails, Termine<br />

und Instant Messages anzeigen<br />

lassen, die er im Rahmen eines Projekts<br />

mit Kollegen ausgetauscht hat.<br />

Über die Kontakteinträge hat er zudem<br />

Zugriff auf Dienste von Microsoft<br />

Exchange (E-Mail, Kontakte und Kalender).<br />

Der Presence Service ermöglicht<br />

30 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


Sie wollen unterwegs mal<br />

eben eine Webkonferenz<br />

aufsetzen? Kein Problem:<br />

Sie brauchen dazu nur die<br />

richtige Software.<br />

es, In stant-Messaging- und Präsenz-Informationen<br />

mit Nutzern der Plattform<br />

Microsoft Lync austauschen.<br />

Einsatzbeispiel:<br />

Gesundheitswesen<br />

Jede Branche kann von der Kommunikationsplattform<br />

profitieren. Hier ein<br />

Beispiel: Ärzte und das Pflegepersonal<br />

in Kliniken, die häufig im Haus unterwegs<br />

sind, benötigen eine mobile Unified-Communications-Lösung.<br />

Ein Arzt<br />

kann beispielsweise Kollegen über eine<br />

Videokonferenz, via Instant Messaging<br />

oder per Telefon um Rat fragen – sogar<br />

direkt vom Bett des Patienten aus.<br />

Unterlagen wie die elektronische Krankenakte<br />

des Patienten sowie Bilder können<br />

alle Teilnehmer dabei sicher und<br />

in Echtzeit miteinander teilen und bearbeiten.<br />

Die Plattform unterstützt das Klinikpersonal<br />

auch dann, wenn ein Patient<br />

nicht der Landessprache mächtig ist:<br />

Zum einen kann der Arzt eine geplante<br />

Operation visuell am Bildschirm erklären<br />

und zum anderen per Telefon- oder<br />

Videokonferenz einen Dolmetscher<br />

hinzu schalten. Das verkürzt nicht nur<br />

schwierige Abstimmungsprozesse, sondern<br />

verbessert auch die individuelle<br />

Betreuung.<br />

Kosten und Sicherheit<br />

Die Collaboration-Software lässt sich<br />

vergleichsweise kostengünstig implementieren<br />

und verwalten. Die Anwendungen<br />

werden zentral bereitgestellt<br />

und <strong>neue</strong> Nutzer lassen sich ohne großen<br />

Aufwand hinzufügen. Verschlüsselte<br />

Zugänge ermöglichen es zudem,<br />

das Avaya Desktop Video Device aus der<br />

Ferne zu verwalten.<br />

Da das <strong>Tablet</strong> andere Geräte wie<br />

Arbeitsplatz-Videosysteme oder Konferenztelefone<br />

auf dem Schreibtisch<br />

ersetzt, sinkt zudem der Wartungsaufwand<br />

für die <strong>IT</strong>-Administratoren. Ein<br />

weiterer Vorteil ergibt sich dadurch,<br />

dass die mobile Kommunikation über<br />

den Datenkanal erfolgt. Unternehmen<br />

können damit beispielsweise Roaming-<br />

Gebühren während der Nutzung auf<br />

Geschäftsreisen vermeiden.<br />

Für die Sicherheit der Anwendungen<br />

ist ebenfalls gesorgt, denn die gesamte<br />

Kommunikation auf dem iPad<br />

erfolgt über einen externen Zugriff<br />

via WLAN-Hotspots und über UMTS-<br />

Netzwerke. Wahlweise kann dabei der<br />

sichere Zugang zum Unternehmensnetz<br />

durch einen Session Border Controller<br />

oder VPN umgesetzt werden.<br />

Auch das Avaya Desktop Video Device<br />

bietet umfangreiche Sicherheitsfunktionen:<br />

Die Benutzeroberfläche lässt<br />

sich beispielsweise durch PIN-Codes<br />

sichern. [ rm ]<br />

DER AUTOR<br />

Markus Härtner ■<br />

Geschäftsführer bei Avaya Deutschland<br />

und Sales Director DACH (Deutschland,<br />

Österreich, Schweiz)<br />

31


SPECIAL <strong>Business</strong>-<strong>Tablet</strong>s<br />

Die digitale Akte<br />

Das iPad krempelt die Arbeitswelt um: Vor allem für Rechtsanwälte ist<br />

mit dem Apple-Flachmann der Traum von der digitalen Akte wahr geworden.<br />

Andreas Seeger<br />

Wenn Rechtsanwalt Mirko Ziegler<br />

einen Gerichtstermin hat,<br />

Wreist er mit leichtem Gepäck.<br />

Statt Ordner zu schleppen,<br />

nimmt der Sozius der Rostocker Kanzlei<br />

Drewelow & Ziegler nur sein iPad mit –<br />

nicht etwa, um damit zu spielen, sondern<br />

weil darin alle Akten digital vorliegen.<br />

Für ihn ist das Apple-Gerät ein Arbeitsmittel,<br />

und zwar ein wichtiges.<br />

So habe er vor Kurzem „eine größere<br />

Wirt schafts sache“ betreut, für die mehr<br />

als 16 Ordner mit Unterlagen relevant<br />

gewesen seien, erzählt der 33-Jährige.<br />

Früher hätte er sich nur das Wichtigste<br />

mitgenommen, was aber immer mit der<br />

Gefahr verbunden war, ein entscheidendes<br />

Dokument im Zweifelsfall nicht parat<br />

zu haben. Jetzt kann er mit dem iPad auf<br />

alle Unterlagen zugreifen.<br />

32 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


Vor Gericht ist das <strong>Tablet</strong> längst kein<br />

Exot mehr. „Es gibt schon einige Anwälte,<br />

die ein iPad benutzen, und es gibt<br />

kaum noch Richter, die da Vorbehalte<br />

haben“, sagt Ziegler. Zu dem Apple-Gerät<br />

sieht er momentan keine Alternative:<br />

„Für die Android-<strong>Tablet</strong>s gibt es einfach<br />

noch zu wenig Apps.“<br />

Seit Gründung der Kanzlei 2008 werden<br />

alle Unterlagen digital gespeichert;<br />

die Termine und der Arbeitsstand eines<br />

Verfahrens werden über eine spezielle<br />

Software organisiert. Doch vor Gericht<br />

musste lange Zeit noch der Aktenordner<br />

aufgeschlagen werden. Dieses Nebeneinander<br />

von analog und digital hat den<br />

Rostocker „schon immer genervt“.<br />

Mitte 2011 entschied er sich, das iPad<br />

in seinen Berufsalltag einzubinden und<br />

die Arbeit vollständig zu digitalisieren.<br />

Seitdem kann er den Aktenbestand eines<br />

Falles mit wenigen Mausklicks von seinem<br />

PC im PDF-Format aufs <strong>Tablet</strong> kopieren.<br />

Über ein Schlagwortsystem und<br />

ein Inhaltsverzeichnis findet Ziegler in<br />

Sekundenschnelle das Dokument, das<br />

er gerade braucht. Für handschriftliche<br />

Notizen im Gerichtssaal benutzt er jetzt<br />

eine App und einen digitalen Stift.<br />

Ausschlaggebend für Zieglers Entscheidung<br />

waren die vielen Nachrichten über<br />

Unternehmen, die <strong>Tablet</strong>s erfolgreich<br />

einsetzen, und die Erfahrungsberichte<br />

von anderen Anwälten, die man im Internet<br />

findet.<br />

Einfaches Aktenmanagement<br />

„Noch nie war das Aktenmanagement so<br />

leicht“, schreibt zum Beispiel Dr. Markus<br />

Wekwerth auf der Website der Stuttgarter<br />

Kanzlei Moosmayer, Hoffmann & Partner.<br />

Im Gespräch erklärt der 35-jährige<br />

Anwalt, dass die iPad-Nutzung in seinem<br />

Berufszweig auch eine Generationenfrage<br />

ist. Vor allem jüngere Kollegen<br />

würden auf ein <strong>Tablet</strong> setzen, während<br />

die älteren an der Papierakte festhielten.<br />

„Je länger man mit Papier gearbeitet hat,<br />

desto schwerer fällt die Umstellung“, ist<br />

seine Erfahrung.<br />

Dr. Wekwerth ist von der Digitalisierung<br />

seiner Branche überzeugt, sieht sie<br />

aber als langfristigen Prozess. „Es dauert<br />

noch 30 Jahre, bis wir eine echte ,eJustiz‘<br />

haben“, schätzt der Jurist. Swen Walentowski,<br />

Sprecher des Deutschen Anwaltvereins<br />

(DAV), sieht das ähnlich: „Bis sich<br />

das <strong>Tablet</strong> bei allen 155000 Anwälten<br />

in Deutschland durchgesetzt hat, wird<br />

noch einige Zeit vergehen.“ Aber der<br />

Wandel sei in vollem Gange. „Ich kenne<br />

größere Anwaltsbüros, die bereits alle<br />

Mitarbeiter mit iPads ausgestattet haben“,<br />

so Walentowski. Für ihn besteht der große<br />

Vorteil im umfassenden Zugriff auf<br />

relevante Informationen. „Und davon<br />

profitieren nicht nur Anwälte, sondern<br />

alle beratenden Berufe, die große Informationsmengen<br />

schnell verarbeiten<br />

müssen“, so der DAV-Sprecher.<br />

Remote-Zugriff auf den Kanzlei-PC<br />

Tatsächlich ist ein <strong>Tablet</strong> viel mehr als<br />

ein Lesegerät für Akten. Mirko Ziegler<br />

benutzt das iPad auch, um sich über eine<br />

Remote-Verbindung auf den Windows-<br />

PC in der Kanzlei einzuloggen und den<br />

Verfahrensstand zu überprüfen oder ein<br />

Dokument zu lesen, das er noch nicht<br />

auf dem Mobilgerät hat. Dafür muss der<br />

Büro-PC nicht einmal ständig laufen, er<br />

wird automatisch eingeschaltet, sobald<br />

der Jurist von außen darauf zugreift.<br />

Der digitalen Mobilität sind allerdings<br />

Grenzen gesetzt. Denn um die maximale<br />

Sicherheit zu gewährleisten, ist der Remote-Zugriff<br />

nur über einen VPN-Tunnel<br />

möglich – und der frisst Bandbreite. Mit<br />

einer offenen Verbindung gäbe es diese<br />

Einschränkung nicht. Für Ziegler ist das<br />

aber keine Option, das Thema Sicherheit<br />

ist ihm dafür zu wichtig. Sein iPad<br />

und die Remote-Software sind zusätzlich<br />

per Passwort geschützt. Eine Studie des<br />

Fraunhofer-Instituts vom März 2011 hat<br />

allerdings gezeigt, dass sich iPhone und<br />

Co. von erfahrenen Hackern leicht knacken<br />

lassen. Wer technisch versiert ist<br />

und ein <strong>Tablet</strong> stiehlt, muss nicht in die<br />

Kanzlei einbrechen, um an sensible Informationen<br />

zu gelangen.<br />

Die Vorteile wiegen die Nachteile aber<br />

bei Weitem auf, davon ist Ziegler überzeugt.<br />

„Ich hatte noch nie ein Gerät, von<br />

dem ich denke, dass es so sinnvoll für<br />

meinen Beruf ist“, lautet sein Fazit bereits<br />

nach wenigen Monaten. Zumal es für<br />

ihn auch noch privat sinnvoll ist: Nach<br />

Feierabend benutzt der passionierte Musiker<br />

sein iPad als Achtspurgerät. Dazu<br />

verbindet er es über einen Adapter mit<br />

seinem elektronischen Klavier, um auf<br />

den virtuellen Tasteninstrumenten der<br />

App Garage Band zu spielen. [ rm ]<br />

Rechtsanwalt Mirko Ziegler schätzt<br />

das iPad als vielseitiges Arbeitsmittel.<br />

33


SPECIAL <strong>Business</strong>-<strong>Tablet</strong>s<br />

Die Qual der Wahl<br />

Wer einen <strong>neue</strong>n Mobil rechner<br />

kauft, stellt sich zunächst die<br />

Frage: Netbook, <strong>Tablet</strong> oder<br />

Ultra book? Die Antwort ist<br />

einfach: Es kommt darauf an...<br />

Inge Schwabe<br />

Ein <strong>Tablet</strong> weckt Begehrlichkeiten.<br />

Überall sieht man, wie es seinen<br />

Besitzer in den Bann zieht und der<br />

Umwelt scheinbar entreißt: in der<br />

U-Bahn, im Büro oder beim Partner auf<br />

dem Sofa. Aber genügt die Spielerei den<br />

eigenen Anforderungen? Möchte man<br />

nicht doch lieber ein Gerät mit Tastatur<br />

haben?<br />

Was leisten eigentlich Netbooks, deren<br />

Zukunft immer wieder infrage gestellt<br />

wird? Und was ist ein Ultrabook?<br />

Diese drängenden Fragen des digitalen<br />

Lebensstils versuchen wir auf den folgenden<br />

Seiten zu beantworten.<br />

Netbook<br />

<strong>Tablet</strong><br />

Ultrabook<br />

34 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


Netbooks<br />

Totgesagte leben länger: Weder der Siegeszug der <strong>Tablet</strong>s noch<br />

der schlanke Charme der Ultrabooks kann den Netbooks etwas<br />

anhaben. Nicht zuletzt dank ihres unschlagbar günstigen Preises.<br />

Schneller Internet-Zugang, handliches<br />

Format, kleiner Preis – das sind die hervorstechendsten<br />

Eigenschaften von Netbooks,<br />

an denen sich bis heute nicht viel<br />

geändert hat. Zwar sind ihnen sowohl<br />

<strong>Tablet</strong>s als auch Ultrabooks deutlich<br />

überlegen, was die geringe Zeit zwischen<br />

Einschalten und Einsatzbereitschaft betrifft.<br />

Dafür haben sie den Ultrabooks<br />

den deutlich günstigeren Preis voraus<br />

und den meisten <strong>Tablet</strong>s die Tastatur.<br />

Anwendungsvielfalt<br />

Gegenüber den zuletzt genannten bieten<br />

Netbooks mit wahlweise Linux oder<br />

Windows 7 als Betriebssystem deutlich<br />

mehr Anwendungsmöglichkeiten. Obwohl<br />

ursprünglich vorrangig für das Surfen<br />

im Web, das Schreiben von E-Mails<br />

und Texten sowie die Betrachtung von<br />

Fotos und Videos ausgelegt, ist die Installation<br />

komplexer Software auf dem<br />

Netbook durchaus möglich. An die Leistungsfähigkeit<br />

ihrer großen Brüder, der<br />

Notebooks, zu denen letztlich auch die<br />

Ultrabooks gehören, kommen sie zwar<br />

bei Weitem nicht heran; vor allem für<br />

Spiele sind sie in der Regel zu schwachbrüstig.<br />

Modelle wie das Acer Aspire One<br />

722 verfügen aber mittlerweile über eine<br />

durchaus anständige 3D-Grafikpower,<br />

die in Verbindung mit der ordentlichen<br />

Akkulaufzeit von knapp sieben Stunden<br />

auch dem Spielvergnügen Raum gibt.<br />

Die gleiche, für die gute Geschwindigkeit<br />

im 3D-Bereich verantwortliche<br />

Kombination aus Dual-Core-Prozessor,<br />

Grafikchip und Speicher-Controller<br />

von AMD steckt auch im Asus Eee PC<br />

1215B. Das mit einem 12,1-Zoll-Display<br />

vergleichsweise große Netbook hält im<br />

Durchschnittsbetrieb sogar noch eine<br />

gute halbe Stunde länger durch. Dass<br />

bei unserem Testgerät der Mauszeiger<br />

bei Steuerung über das Touchpad nicht<br />

immer einwandfrei mitlief, wollen wir an<br />

dieser Stelle nicht verheimlichen. Dafür<br />

entsprach das Tastaturlayout weitgehend<br />

dem einer PC-Tastatur. Das ist bei den<br />

kleinen Geräten nicht selbstverständlich.<br />

Wir empfehlen allen, die Wert darauf legen,<br />

ein Netbook mit zehn Fingern blind<br />

bedienen zu können, einen Test vor dem<br />

Gerätekauf.<br />

Der Nachfolger des Asus Eee PC 1215B<br />

mit einer Weiterentwicklung der AMD-<br />

Plattform und der Modellnummer 1225B<br />

steckt bereits in den Startlöchern. In<br />

Deutschland wurde das Gerät aber bislang<br />

noch nicht vorgestellt.<br />

Das Display<br />

Die Mehrheit der Netbooks beherbergt<br />

ein 10-Zoll-Display, die gleiche Display-<br />

Größe also, wie sie in vielen <strong>Tablet</strong>s<br />

steckt. Zwar sind Netbooks in der Regel<br />

dicker, dafür ist der Bildschirm durch<br />

die Bauform automatisch geschützt, das<br />

Gerät lässt sich auch ohne zusätzliche<br />

Schutzhülle schnell mal in die Tasche<br />

stecken. Während sowohl der 11,6 Zoll<br />

große Screen des Acer als auch das<br />

12,1-Zoll-Display des Asus eine Auflösung<br />

von 1366 x 768 Pixeln vorweisen<br />

können, lösen 10-Zoll-Displays üblicherweise<br />

mit nur 1024 x 600 Pixeln auf.<br />

Mit der <strong>neue</strong>n, besser abgestimmten<br />

und gleichzeitig mehr Energie sparenden<br />

Atom-Plattform Cedar Trail bläst<br />

Intel den Netbooks aber auch in puncto<br />

Medientauglichkeit frischen Wind in die<br />

Segel. Für die nächste Gerätegeneration<br />

verspricht der Hersteller dank besserer<br />

Performance die ruckelfreie Wiedergabe<br />

von HD-Videos.<br />

Der Hybride<br />

Wer sich letztlich nicht zwischen Netbook<br />

und <strong>Tablet</strong> entscheiden kann, findet<br />

vielleicht Gefallen am Dell Inspiron<br />

Duo: Das konvertierbare Netbook mit<br />

10,1-Zoll-HD-Touchscreen verwandelt<br />

sich durch einfaches Drehen in ein <strong>Tablet</strong>.<br />

Für die durchdachte Technik müssen<br />

Käufer freilich etwas tiefer in die Tasche<br />

greifen: Während die Durchschnittspreise<br />

für 10-Zoll-Geräte ohnehin angezogen<br />

haben und auf derzeit ca. 250 Euro gestiegen<br />

sind, kostet das Inspiron Duo im<br />

Online-Shop stolze 399 Euro. Damit ist<br />

es allerdings immer noch günstiger als<br />

die meisten 10-Zoll-<strong>Tablet</strong>s.<br />

Seiner Zeit voraus: Wenn es nach Intel<br />

geht, werden zukünftig mehr Modelle<br />

wie das Dell Inspiron Mini gleichzeitig<br />

<strong>Tablet</strong> und Net- oder Notebook sein.<br />

35


SPECIAL <strong>Business</strong>-<strong>Tablet</strong>s<br />

<strong>Tablet</strong>s<br />

<strong>Tablet</strong>s verkaufen sich zurzeit wie warme Semmeln. Dennoch<br />

sind ihre Einsatzgebiete nicht nur durch die fehlende Tastatur<br />

deutlich ein geschränkt.<br />

Ob Apple oder Android, Vielschreiber<br />

können ihr <strong>Tablet</strong> über Bluetooth – zum<br />

Teil kombiniert als Schutzhülle – mit<br />

einer externen Tastatur verbinden.<br />

<strong>Tablet</strong>s sind sicher mehr als ein geniales<br />

Medium, um Bilder und Videos überall<br />

dabei zu haben und genießen zu können,<br />

sich blitzschnell im Internet zu informieren<br />

oder im Handumdrehen auf<br />

eine E-Mail zu reagieren. Wer von einem<br />

<strong>Tablet</strong> zusätzlich die Unterstützung bei<br />

komplexeren Arbeitsabläufen erwartet,<br />

stößt aber in der Regel schnell an Grenzen<br />

oder stellt zumindest fest: Auf die<br />

Software kommt es an.<br />

Der Einsatzbereich<br />

Es mag Aufgaben geben, für die sich genau<br />

die passende Anwendung im Apple<br />

App Store oder im Android Market findet,<br />

womöglich noch gratis. Auch die<br />

virtuelle Tastatur, auf der es sich nicht<br />

so treffsicher schreibt, kann durch eine<br />

Bluetooth-Tastatur ergänzt werden. Die<br />

nötige Performance erhalten komplexere<br />

Anwendungen dennoch besser unter<br />

einem auf Linux oder Windows basierenden<br />

System.<br />

Das gibt es auch für <strong>Tablet</strong>s, etwa mit<br />

dem Slate 2 von HP, das sich vorwiegend<br />

an Geschäftskunden richtet und<br />

in einem entsprechend höheren Preissegment<br />

liegt. Auf den meisten gängigen<br />

<strong>Tablet</strong>s ist Googles Betriebssystem<br />

Android installiert – mit einer wichtigen<br />

Ausnahme: Apples iPad, die Mutter der<br />

<strong>Tablet</strong>s, ist immer noch führend.<br />

Design und Funktionalität<br />

Wer mit einer dieser beiden <strong>Welt</strong>en liebäugelt<br />

und für die Arbeit auf einen PC<br />

ausweichen kann, muss nur noch herausfinden,<br />

welches <strong>Tablet</strong> seine Genusssucht<br />

am ehesten befriedigt. Darüber<br />

entscheidet unter Umständen bereits das<br />

Design. Nicht umsonst führen die Hersteller<br />

der beiden anmutigsten <strong>Tablet</strong>s<br />

einen Streit über die Verletzung von<br />

Design rechten.<br />

Sowohl das iPad mit seinem unübertroffenen<br />

Display als auch das Samsung<br />

Galaxy Tab, das sich mit Pluspunkten<br />

wie DLNA-Kompatibilität oder leistungsfähiger<br />

Software wie einer funktionsreichen<br />

Office-Suite von anderen <strong>Tablet</strong>s<br />

abhebt, bestechen bereits durch ihre<br />

Optik. Und lassen beinahe vergessen,<br />

dass der flachen Bauweise Schnittstellen<br />

zum Opfer fallen, die bei anderen,<br />

weniger eleganten <strong>Tablet</strong>s wie dem Lenovo<br />

IdeaPad K1 oder dem Toshiba AT<br />

100 den Anschluss an ein HDMI-Fernsehgerät<br />

oder eine externe Festplatte<br />

ermöglichen.<br />

Die Konnektivität<br />

Anders als bei Net- oder Ultrabooks gehört<br />

bei <strong>Tablet</strong>s ein 3G-Modul beinahe<br />

schon zum Standard – oder das Modell<br />

ist zumindest wahlweise mit oder ohne<br />

Internet-Zugang erhältlich. Preisunterschiede<br />

von bis zu 200 Euro zwischen<br />

den beiden Varianten erschweren eine<br />

Entscheidung zugunsten der mobilen<br />

Konnektivität. Nicht selten bereuen<br />

sparsame Käufer jedoch im Nach hinein<br />

ihre Entscheidung: Man gewöhnt sich<br />

schnell daran, unterwegs den Stadtplan,<br />

das Kinoprogramm oder eine Übersetzung<br />

im Internet finden zu können. Wer<br />

sparen und dennoch mit seinem <strong>Tablet</strong><br />

ins Web will, kann mit einem geeigneten<br />

Smartphone in der Tasche auch dessen<br />

Datenverbindung per Teth ering nutzen.<br />

Die Größe des Displays<br />

Obwohl 10-Zoll-<strong>Tablet</strong>s die gängigere<br />

Display-Größe repräsentieren, möchten<br />

wir allen, die sich vorstellen können,<br />

auch mit einem 7-Zoll-Screen zurechtzukommen,<br />

noch einen Außenseiter ans<br />

Herz legen: Beim HTC Flyer überzeugt<br />

sowohl die Hardware mit einer kontrastreichen<br />

und scharfen Darstellung<br />

im Innenbereich als auch die Software<br />

mit der durchdachten Oberfläche HTC<br />

Sense. Die Scribe-Technik, mit der sich<br />

Notizen direkt auf den kapazitiven<br />

Touchscreen schreiben lassen, ist ebenfalls<br />

praktisch.<br />

Noch dazu ist das Flyer, das bei Marktstart<br />

mit 3G-Modul stolze 700 und ohne<br />

UMTS 500 Euro kostet, inzwischen ein<br />

echtes Schnäppchen: Je nach Speichervariante<br />

ist die kleine Surf-Flunder bereits<br />

ab 322 Euro zu haben.<br />

36 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


Ultrabooks<br />

Ultrabooks sind eine besondere Form von Notebooks und<br />

daher die leistungsfähigste Gattung in unserem Vergleich.<br />

Die hochwertige Hardware hat natürlich ihren Preis.<br />

In der Begriffswelt mobiler PCs sind<br />

Notebooks eindeutig die Könige, was die<br />

Leistungs fähigkeit betrifft. Meist sind sie<br />

aber auch vergleichsweise schwer und<br />

genehmigen sich Startzeiten, in denen<br />

man getrost den häufig zitierten Gang<br />

zur Kaffeemaschine antreten kann.<br />

Die Vorgaben<br />

Doch es gibt eine Lösung: Intel hat<br />

mit den Ultrabooks eine <strong>neue</strong> Geräteklasse<br />

definiert, die bei weitgehendem<br />

Leistungs erhalt den schlanken Netbooks<br />

und <strong>Tablet</strong>s formal Paroli bieten kann.<br />

Entscheidend sind hierbei die Beschränkung<br />

der Bauhöhe in zwei Stufen auf<br />

maximal 21 Millimeter sowie die Reaktivierung<br />

des Ultrabooks aus dem Hibernate,<br />

einem tiefen, fast energielosen<br />

Ruhezustand der Intel-Rechner, in längstens<br />

sieben Sekunden. Konkurrenz fähig<br />

ist auch der Preis: So werden die Hersteller<br />

angehalten, innerhalb einer Produktfamilie<br />

mindestens ein Modell unter<br />

1000 US-Dollar anzubieten.<br />

Die Modelle<br />

Apples Macbook Air wird allgemein<br />

als Vorreiter dieser innovativen Gattung<br />

gesehen und scheint untrennbar<br />

mit dem Namen verbunden zu sein. Zu<br />

Preisen zwischen 949 und 1499 Euro<br />

stehen verschiedene Kombinationen<br />

zur Auswahl. Die Verarbeitung ist ausgesprochen<br />

solide und das Material von<br />

hoher Qualität – wie bei fast allen Ultrabooks.<br />

Zwar wurden auf der letzten<br />

Consumer Electronics Show (CES) in<br />

Las Vegas etliche <strong>neue</strong> Ultrabooks vorgestellt.<br />

Die verfügbare Auswahl ist für<br />

den deutschen Markt allerdings noch<br />

überschaubar.<br />

Ein bereits seit Herbst bei uns erhältliches<br />

Ultra book, das 13 Zoll große<br />

Acer Aspire S3 951, bringt gegenüber<br />

dem Macbook Air wesentlich<br />

mehr Speicher mit: Die Kombination<br />

aus einer teureren, aber schnellen Solid<br />

State Disk, die unter anderem den<br />

raschen Systemstart unterstützt, mit<br />

günstigerem herkömmlichem Speicher<br />

in der Größenordnung bis zu 320<br />

GByte ist inzwischen auch günstiger zu<br />

bekommen als für die 799 Euro, die der<br />

Hersteller empfiehlt.<br />

Auf das Aspire S5, das laut Acer derzeit<br />

dünnste Ultra book der <strong>Welt</strong>, müssen Interessierte<br />

indes noch warten: Es ist erst für<br />

das zweite Quartal angekündigt. Ob der<br />

Superlativ bis dahin noch gilt, bleibt vor<br />

dem Hintergrund, dass fast alle Hersteller<br />

dabei sind, in diesen Markt einzusteigen,<br />

abzuwarten.<br />

Eine weitere Neuvorstellung der CES<br />

ist bereits zu haben: Das Samsung Serie<br />

5 Ultra ist als 13,3-Zoll-Modell mit einer<br />

500 GByte großen SATA-II-Festplatte<br />

für weniger als 800 Euro erhältlich. Damit<br />

hält sich der Preisabstand zu gut ausgestatteten<br />

<strong>Tablet</strong>s durchaus in Grenzen.<br />

Das Asus Zenbook UX31E mit Intel-<br />

Core-i7-Prozessor kombiniert eine 256<br />

GByte große Solid State Disk mit einer<br />

hochwertigen Verarbeitung und<br />

der Zugabe von Anschluss-Adaptern.<br />

Außer der bereits seit Oktober erhältlichen<br />

12-Zoll-Version und den für das<br />

Frühjahr angekündigten Farbvarianten<br />

gab es von Asus in puncto Ultrabook<br />

in letzter Zeit wenig Neues.<br />

Die Hochwertigkeit des Zenbook<br />

schlägt sich allerdings im Preis nieder.<br />

Zwar bietet Asus beim Schwestermodell<br />

UX21E auch eine Variante knapp<br />

unterhalb der 1000-Euro-Marke. Für das<br />

getestete UX31E liegt die Hersteller-<br />

Empfehlung hingegen bei 1299 Euro.<br />

Damit rückt die Vergleichbarkeit zu <strong>Tablet</strong>s<br />

und Netbooks wieder in die naturgegebene<br />

weite Ferne.<br />

Zukunftspläne<br />

Intel-Manager Mooly Eden zeigte auf der<br />

CES einige Technikstudien zum Thema<br />

Ultrabook und Touchscreen. Das Idea-<br />

Pad Yoga von Lenovo stellt bereits jetzt<br />

eine Hybridform zwischen Ultrabook<br />

und <strong>Tablet</strong> dar. Weitere Entwicklungen<br />

in diese Richtung dürften folgen, sobald<br />

Microsoft Windows 8 freigibt, das<br />

für die Bedienung per Touchscreen und<br />

Tastatur/Maus optimiert ist. [ rm ]<br />

Das Samsung Serie 5 Ultra gehört zu<br />

den günstigsten Ultrabooks. Der<br />

Preisabstand zu <strong>Tablet</strong>s hält sich hier<br />

durchaus in Grenzen.<br />

37


<strong>IT</strong>-STRATEGIEN ERP-Einführung<br />

Auf die Menschen<br />

kommt es an<br />

38 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


Warum verzögern sich ERP-Projekte, werden teurer als<br />

kalkuliert oder scheitern sogar? In der Regel sind es nicht die<br />

Prozesse oder die Technik, die nicht funktionieren. Oft behindern<br />

die künftigen Anwender unbewusst den Erfolg eines Projektes,<br />

weil sie nicht hinreichend eingebunden wurden oder Angst vor<br />

Veränderungen haben. Ein erfolgreiches Projektmanagement<br />

muss daher den Faktor Mensch viel stärker berücksichtigen.<br />

Stephan Bode und Holger Fehlbier<br />

Viele ERP-Einführungen werden<br />

nicht abgeschlossen oder realisieren<br />

nicht die Vorteile, die im<br />

Zuge der Planung des <strong>Business</strong><br />

Case versprochen wurden. Beispielhaft<br />

ist folgendes Szenario: Ein Abteilungsleiter<br />

berichtet seinem Vorgesetzten,<br />

das System genüge in wichtigen Belangen<br />

nicht den Anforderungen; der<br />

Einführungstermin muss daraufhin verschoben<br />

werden. Es stellt sich jedoch<br />

heraus, dass der eigentliche Grund für<br />

die Ablehnung nicht im System zu finden<br />

ist, sondern in den Ängsten des<br />

Abteilungsleiters. Dieser ist im Zuge der<br />

ERP-Einführung gezwungen, Personal<br />

abzubauen, verliert dadurch an Einfluss<br />

und sieht seinen Arbeitsplatz aufs Spiel<br />

gesetzt.<br />

Ein anderes Szenario: Mitarbeiter in<br />

der Produktion sollen künftig in einem<br />

ERP-System buchen, haben aber nie zuvor<br />

einen PC bedient. An den angebotenen<br />

Schulungen nehmen sie aus Angst<br />

und Unsicherheit nicht teil, sie schieben<br />

zum Beispiel eine zu hohe Auslastung<br />

oder gar Erkrankungen vor. Die Folge:<br />

Lediglich 50 Prozent der End-User sind<br />

geschult, der Go-Live-Termin kann nicht<br />

eingehalten werden.<br />

Der Projektleiter –<br />

<strong>IT</strong>-Fachmann und Coach<br />

Die Beispiele zeigen, dass ein Scheitern<br />

des Projekts tendenziell hätte verhindert<br />

werden können, wenn den Beteiligten<br />

der „persönliche Mehrwert“ verdeutlicht<br />

worden wäre. Diesen Aspekt<br />

vernachlässigen viele Projektleiter. Sie<br />

haben in der Regel ausgereifte Projektpläne,<br />

benutzen ausgefeilte Methoden<br />

zur Aufwandsschätzung und kennen<br />

die Projektmethodiken. Das sind gute<br />

und wertvolle Grundlagen, sie reichen<br />

jedoch nicht aus.<br />

Der Projektleiter als „Value Integrator“<br />

sollte sich nicht nur als Prozess-Experte<br />

und <strong>IT</strong>-Fachmann verstehen, sondern<br />

auch als Coach, der die unterschiedlichen<br />

Interessen der Stakeholder während<br />

des gesamten Projektes im Blick<br />

behält und sie aktiv einbezieht. So kann<br />

er den oben genannten Problemen entgegenwirken<br />

und einen Mehrwert für<br />

das Unternehmen und seine Mitarbeiter<br />

leisten. Detaillierte Kenntnisse über<br />

Stakeholder Management, Change Management,<br />

Governance und Scope Management<br />

sind unverzichtbar.<br />

Die Interessen der Nutzer<br />

im Fokus<br />

Häufig ist bereits die Frage nach den<br />

Stakeholdern unvollständig beantwortet.<br />

Alle Projektleiter haben zwar den<br />

Finanzchef, den Chief Information Officer<br />

(CIO), den Divisionsleiter, den<br />

Geschäftsstellenleiter und den Werksleiter<br />

als Stakeholder im Blick, die tatsächlichen<br />

Nutzer in den Unternehmen<br />

werden jedoch oft nicht oder zu wenig<br />

berücksichtigt.<br />

Stakeholder sind auf allen Ebenen zu<br />

finden. Es sind alle Personen, die von<br />

einer ERP-Einführung betroffen sind:<br />

Dazu gehören Mitarbeiter auf der Ebene<br />

des Top-Managements, das mittlere<br />

Management und Sachbearbeiter etwa in<br />

39


<strong>IT</strong>-STRATEGIEN ERP-Einführung<br />

Fachliche und technische<br />

Aspekte sind wichtig, aber<br />

der Faktor Mensch sollte<br />

im Mittelpunkt stehen.<br />

Veränderungsprozesse finden in den<br />

Köpfen statt. Wird das Projekt den<br />

Mitarbeitern richtig „verkauft“, lässt<br />

sich das Risiko des Scheiterns deutlich<br />

reduzieren.<br />

der Produktion oder der Lagerhaltung.<br />

Nicht vergessen werden dürfen externe<br />

Partner wie Lieferanten und Kunden.<br />

Der Projektleiter muss sicherstellen, dass<br />

in einer frühen Phase des Projektes die<br />

Erwartungen und Haltung der Stakeholder<br />

zum Projekt analysiert werden.<br />

Er sollte daraus entsprechende Maßnahmen<br />

entwickeln, abarbeiten und regelmäßig<br />

prüfen, ob diese den Projektfortschritt<br />

positiv beeinflussen. Nützlich<br />

sind zum Beispiel regelmäßige Einzelgespräche<br />

(auf der Management-Ebene)<br />

oder Umfragen (bei den Endanwendern)<br />

zu Projektinhalten und -nutzen.<br />

So lassen sich etwaige Informationslücken<br />

und Stimmungen feststellen, und<br />

die Bedürfnisse und Erwartungen der<br />

Betroffenen bleiben im Blick des Projektleiters.<br />

Change Management<br />

ist Chefsache<br />

Bleiben wir bei dem Beispiel der ERP-<br />

Nutzung in der Produktion. Um die<br />

Mitarbeiter für die Teilnahme an der<br />

Schulung zu motivieren, hätte zunächst<br />

der Meister informiert werden können.<br />

Dieser hätte seinen Mitarbeitern die<br />

Schulung als Personalentwicklungsmaßnahme<br />

„verkauft“. Er hätte ihnen verdeutlicht,<br />

dass sie in der Handhabung<br />

eines Computers ausgebildet werden<br />

und sie dies als „persönliche Wertsteigerung“<br />

ansehen können. Ein wichtiger<br />

Aspekt, denn die Angst vor dem Verlust<br />

des Arbeitsplatzes kann das Projekt<br />

scheitern lassen.<br />

Ebenso wichtig wie das Stakeholder<br />

Management ist ein kontinuierliches<br />

Veränderungsmanagement (Change Management)<br />

während des Projektes. Bei<br />

nahezu allen ERP-Einführungen verändern<br />

oder verlagern sich die Arbeitsinhalte<br />

der Mitarbeiter im Unternehmen.<br />

Diese Veränderungen müssen den Personen<br />

transparent gemacht werden. Geeignete<br />

Maßnahmen sind zu definieren<br />

(zum Beispiel zusätzliche Fachschulungen<br />

oder Anpassungen der Stellenbeschreibungen),<br />

um die Veränderungen<br />

zu implementieren. Der Projektleiter ist<br />

dafür verantwortlich, die Tätigkeiten zu<br />

planen und zu steuern.<br />

Das folgende Beispiel zeigt, wie<br />

schnell ein anfangs erfolgreiches Projekt<br />

ohne aktives Veränderungsmanagement<br />

scheitern kann: In einem asiatischen<br />

Distributionszentrum wurde ein <strong>neue</strong>s<br />

ERP-System eingeführt. Sechs Wochen<br />

nach dem Einführungstermin sank die<br />

Termintreue des Distributionszentrums<br />

um mehr als 50 Prozent, Waren wurden<br />

nicht versendet, Kundenaufträge konnten<br />

nicht erfüllt werden.<br />

Was war passiert? Vor der ERP-Einführung<br />

waren das Definieren von Melde -<br />

beständen und Durchlaufzeiten sowie<br />

das Erstellen von Forecast-Informationen<br />

auf verschiedene Mitarbeiter verteilt. Im<br />

Zuge der ERP-Einführung wurden diese<br />

Arbeiten auf einen Mitarbeiter zusammengeführt.<br />

Die betroffenen Disponenten<br />

waren allerdings nicht ausreichend<br />

in allgemeinen Supply-Chain-Themen<br />

qualifiziert.<br />

40 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


Alle Beteiligten – auch<br />

Stakeholder genannt –<br />

müssen am Einführungsprozess<br />

beteiligt werden.<br />

Neben einem kontinuierlichen Veränderungsmanagement<br />

sind effiziente<br />

Governance-Strukturen nötig. Ein<br />

ERP-Projekt ist häufig von einer engen<br />

Terminschiene geprägt. Es gilt, gemeinsam<br />

mit Entscheidern aus unterschiedlichen<br />

Abteilungen Diskussionen über<br />

anstehende Prozess-Änderungen oder<br />

die Ausprägung der Lösung zu führen.<br />

Diese sollten jedoch in engen zeitlichen<br />

Grenzen verlaufen – anderenfalls sind<br />

wichtige Meilensteine nicht zu halten.<br />

Die Aufgabe des Projektleiters ist es<br />

daher, die Entscheider zu identifizieren,<br />

zu organisieren und nicht zuletzt die<br />

nötigen Entscheidungsprozesse zu definieren.<br />

Dabei muss er auch klären, wer<br />

welche Interessen vertritt und welche<br />

Reaktionen zu erwarten sind. Besonders<br />

wichtig ist es, die eigenen Sponsoren<br />

(mündlich) zu briefen, sodass diese Rückendeckung<br />

bei wichtigen Entscheidungen<br />

leisten können.<br />

Inhalte, Zeit, Budget<br />

und Qualität im Blick<br />

Im Rahmen der Abnahme von Designs<br />

oder im Zuge von Tests werden regelmäßig<br />

zusätzliche Wünsche bezüglich<br />

der Funktionalität des ERP-Systems geäußert.<br />

Diese Anforderungen dürfen<br />

jedoch nur dann umgesetzt werden,<br />

wenn sie keinen negativen Einfluss auf<br />

Einführungstermin, Budget oder Qualität<br />

haben.<br />

Die zusätzlichen Anforderungen<br />

müssen einen entsprechenden Nutzen<br />

generieren und deren Umsetzung zusätzliche<br />

Risiken vermeiden. Die Anforderungen<br />

zu überprüfen und die<br />

Entscheidung zu managen ist Teil des<br />

Scope-Managements.<br />

Für den Projektleiter gilt: Er muss im<br />

Vorfeld einen passenden Scope-Management-Prozess<br />

definieren und im Verlauf<br />

des Projektes „orchestrieren“. Das Projektteam<br />

ist hinsichtlich des Prozesses<br />

und dessen Wichtigkeit zu schulen. Der<br />

Projektleiter muss Rahmen und Umfang<br />

des Projektes zu Beginn festlegen, in<br />

einer geeigneten Form dokumentieren<br />

und kommunizieren. Dies ist häufig eine<br />

der wichtigsten Tätigkeiten und eine<br />

der größten Herausforderungen des<br />

Projektleiters.<br />

Fazit<br />

Für den nachhaltigen Erfolg eines Projektes<br />

und die Akzeptanz des ERP-Systems<br />

ist es entscheidend, die Menschen<br />

in den Vordergrund zu rücken. Die beschriebenen<br />

Projektmanagement-Prozesse<br />

sind als Grundlage in der Methodik<br />

jedes ERP-Projektes zu verankern<br />

und durch entsprechende Templates<br />

anzureichern.<br />

Übernimmt ein externer Dienstleister<br />

die Projektleitung, sollte er darauf achten,<br />

dem Kunden bereits im Leistungsangebot<br />

entsprechende Maßnahmen<br />

vorzustellen. All dies erhöht die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass ein ERP-Projekt<br />

„in time“, „in budget“ und „in quality“<br />

bleibt und gemäß des Value-Integration-<br />

Ansatzes für alle Stakeholder zu einem<br />

gemeinsamen Erfolg wird. [ rm ]<br />

DIE AUTOREN<br />

Stephan Bode ■ Partner bei Lodestone<br />

Management Consultants, verantwortlich für<br />

Projekt- und Programmmanagement<br />

Holger Fehlbier ■ Associate Partner bei<br />

Lodestone Management Consultants, ERP<br />

Program Manager und Leiter der Gruppe<br />

Finance and Performance Management<br />

Deutschland<br />

41


<strong>IT</strong>-STRATEGIEN Software as a Service<br />

DER AUTOR<br />

Thomas Gronbach ■<br />

Director Product Management<br />

bei Fujitsu Technology Solutions<br />

Marktplatz<br />

in der Wolke<br />

Am Software-as-a-Service-Modell (SaaS) kommen die<br />

Software-Hersteller nicht mehr vorbei. Das gilt nicht nur für<br />

die Großen der Branche, sondern auch für mittelständische<br />

Lösungsanbieter. SaaS ermöglicht ihnen, <strong>neue</strong> Einnahmequellen<br />

zu erschließen. Voraussetzung dafür ist eine Online-Plattform,<br />

über die Anbieter ihre Software schnell, einfach und ohne<br />

Änderungen am Sourcecode bereitstellen können.<br />

Thomas Gronbach<br />

42 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


Früher kam <strong>neue</strong> Software in einer<br />

Box mit einer CD-ROM oder Installations-DVD<br />

ins Unternehmen. Bestenfalls<br />

wurden Software-Images<br />

erstellt und über das Firmennetzwerk<br />

auf Server und Client-Rechner verteilt.<br />

Heute orientieren sich immer mehr Anwender<br />

an Modellen, die sie aus dem<br />

Privatbereich kennen, etwa den Online-<br />

Stores von Mobilgeräteherstellern: Sie<br />

wählen eine App aus, bezahlen und laden<br />

sie anschließend herunter – fertig.<br />

Eine vergleichbare Entwicklung ist bei<br />

<strong>Business</strong>-Software zu beobachten. Unternehmen<br />

und öffentliche Einrichtungen<br />

scheuen die hohen Vorlaufkosten, die<br />

mit dem Kauf von Software nach dem<br />

altbekannten Muster verbunden sind.<br />

Hinzu kommt die mangelhafte Flexibilität.<br />

Werden beispielsweise im Rahmen<br />

eines Projekts bestimmte Programme benötigt,<br />

muss der Anwender diese dauerhaft<br />

erwerben, auch wenn er die Software<br />

später nicht mehr benötigt.<br />

Ein weiterer Vorteil von Anwendungen,<br />

die der Nutzer im Rahmen eines SaaS-<br />

Modells bezieht: Er muss sich nicht um<br />

das Einspielen von Updates oder Patches<br />

kümmern, sondern erhält jederzeit<br />

die aktuelle Version eines Programms.<br />

CRM, DMS und Security-Lösungen<br />

als Vorreiter<br />

Kein Wunder, dass sich Software-as-a-<br />

Service-Modelle wachsender Beliebtheit<br />

erfreuen. Die Marktforschungsgesellschaft<br />

Experton Group geht davon aus,<br />

dass Geschäftsanwender in Deutschland<br />

2012 etwa 1,2 Milliarden Euro für SaaS-<br />

Dienstleistungen ausgeben. Davon entfallen<br />

rund 800 Millionen auf Produkte<br />

aus den Bereichen E-Mail/Collabora tion,<br />

Kommunikation und Customer Relationship<br />

Management (CRM). Etwa die gleiche<br />

Summe, sprich 1,28 Milliarden Euro,<br />

kommt im Consumer-Segment für Cloudorientierte<br />

Unterhaltungsangebote hinzu<br />

wie Social Networks, IPTV (Internet Protocol<br />

Television) und Online-Spiele.<br />

Im <strong>Business</strong>-to-<strong>Business</strong>-Bereich kommen<br />

laut Fujitsu derzeit neben CRM-<br />

Anwendungen vor allem Applikationen<br />

für das Enterprise Resource Planning<br />

(ERP), das Supply Chain Management<br />

(SCM) und das Dokumentenmanagement<br />

(DMS) bzw. Enterprise Content<br />

Management (ECM) für den Vertrieb via<br />

SaaS infrage. Auch <strong>IT</strong>-Sicherheitsanwendungen<br />

und Office-Produkte lassen sich<br />

relativ einfach per Software as a Service<br />

anbieten.<br />

Herausforderungen<br />

des SaaS-Modells<br />

Software-Hersteller, die ihre Produkte<br />

im Rahmen eines Software-as-a-Service-<br />

Modells anbieten möchten, sehen sich<br />

mit drei zentralen Herausforderungen<br />

konfrontiert:<br />

Anpassung der Anwendungen: Applikationen,<br />

die ursprünglich für die<br />

Implementierung vor Ort beim Anwender<br />

konzipiert wurden, müssen<br />

so umgebaut und standardisiert werden,<br />

dass sie als SaaS-Angebote bereitgestellt<br />

werden können. Das gilt<br />

auch für den technischen Support. Er<br />

muss darauf abgestimmt sein, über eine<br />

Plattform viele User zu bedienen –<br />

Stichwort: Mandantenfähigkeit.<br />

Bereitstellen der Software: Der<br />

Software-Anbieter muss die Fähigkeit<br />

entwickeln, Applikationen bereitzustellen<br />

und zu verwalten, und<br />

dies entsprechend den Vorgaben des<br />

Nutzers. Ein zentraler Punkt ist dabei<br />

die Skalierbarkeit.<br />

Adaption des Geschäftsmodells:<br />

SaaS bedeutet, dass an die Stelle einmaliger<br />

Umsätze durch den Verkauf<br />

von Lizenzen ein Einnahmefluss tritt.<br />

Das erfordert völlig andere Abrechnungs-<br />

und Preismodelle. Auch Marketing<br />

und Vertrieb müssen an das<br />

Online-<strong>Business</strong> angepasst werden.<br />

Speziell der Aufbau einer SaaS-Vertriebsplattform,<br />

die mandantenfähig<br />

ist, kann sich für einen Independent<br />

Software Vendor (ISV) schnell zu einer<br />

kostspieligen Aufgabe entwickeln. Das<br />

ist vor allem dann der Fall, wenn die<br />

gewählte Plattform andere Tools und<br />

Programmiersprachen verwendet.<br />

Hinzu kommt der Zeitaufwand. Das<br />

Software-Angebot und die damit verbundenen<br />

Vertriebs- und Support-<br />

Services anzupassen kostet Zeit, nach<br />

Erfahrungen aus der Praxis teilweise<br />

neun Monate oder noch länger. Das<br />

ist angesichts der harten Konkurrenzsituation<br />

auf dem Software-Markt kaum<br />

akzeptabel.<br />

Das Ende der Software-Pakete: Vom Verlagern von<br />

Geschäftslösungen in die Cloud profitieren sowohl<br />

Anwender-Unternehmen als auch Lösungsanbieter.<br />

43


<strong>IT</strong>-STRATEGIEN Software as a Service<br />

Das App-Store-Prinzip<br />

funktioniert auch bei<br />

Geschäftslösungen.<br />

Software as a Service<br />

macht‘s möglich.<br />

Nicht zu unterschätzen ist der erforderliche<br />

Aufwand für das Erarbeiten<br />

von differenzierten Preismodellen und<br />

„Packaging“-Formaten einer Software,<br />

die als Service bereitgestellt werden soll.<br />

Ein zentraler Vorteil von SaaS besteht<br />

darin, dass ein ISV flexible Preismodelle<br />

entwickeln kann, etwa auf Basis<br />

der Nutzerzahlen, des Nutzungszeitraumes<br />

oder der Zahl der Aufrufe eines<br />

Programms. Diese Modelle muss<br />

die SaaS-Plattform abbilden, inklusive<br />

Service- und Support-Leistungen sowie<br />

Abrechnungsverfahren.<br />

Flexibilität hat ihren Preis<br />

Gleiches gilt für das Packaging: Dank<br />

SaaS hat ein ISV die Möglichkeit, eine<br />

Vielzahl von Varianten einer Software<br />

zu vermarkten – von preisgünstigen<br />

Testversionen mit begrenzter Laufzeit<br />

über Ausgaben, die einzelne Funktionen<br />

bereitstellen, bis hin zu branchenspezifischen<br />

Versionen und Komplettpaketen<br />

mit einem umfassenden<br />

Funktionsumfang. Der Anwender hat<br />

die Möglichkeit, zielgerichtet die Angebote<br />

auszuwählen, die seine speziellen<br />

Anforderungen erfüllen, und der ISV<br />

kann dank Software as a Service eine<br />

breitere Kundenbasis ansprechen.<br />

Gerade diese Flexibilität macht Software<br />

as a Service sowohl für Nutzer als<br />

auch für Anbieter interessant. Doch sie<br />

ist für einen ISV nicht ohne Tücken. Ein<br />

Beispiel ist das Abrechnen der Services.<br />

Dafür eine SaaS-fähige Abrechnungsplattform<br />

zu entwickeln und zu unterhalten,<br />

kostet Entwicklungskapazitäten<br />

und somit Zeit und Geld. Dies kann<br />

dazu führen, dass einem Software-Haus<br />

weniger Ressourcen für die Weiterentwicklung<br />

seines Produktportfolios zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Angebote von Cloud-Service-<br />

Providern<br />

Es gibt jedoch Alternativen zum „Do<br />

it yourself“-Ansatz. Statt in Eigenregie<br />

eine SaaS-Plattform aufzubauen, können<br />

Software-Hersteller auf bestehende<br />

Angebote von Cloud-Service-Providern<br />

zurückgreifen. Ein Beispiel dafür ist der<br />

<strong>Business</strong> Solution Store von Fujitsu. Ein<br />

solcher Online-Marktplatz für <strong>Business</strong>-<br />

Software ermöglicht es im Idealfall, eine<br />

Anwendung ohne größere Änderungen<br />

am Sourcecode in eine SaaS-fähige Version<br />

umzuwandeln.<br />

Dies hat zudem den Vorteil, dass der<br />

Nutzer nötigenfalls die SaaS-Plattform<br />

wechseln kann, ohne tiefgreifende Änderungen<br />

an den Programmen vorzunehmen.<br />

Die Bindung auf Gedeih und<br />

Verderb an einen Anbieter, das gefürchtete<br />

„Vendor Lock-in“, ist bei Plattformen<br />

wie dem <strong>Business</strong> Solution Store<br />

nicht gegeben.<br />

Von einer Standard-Anwendung eine<br />

SaaS-Version zu erstellen, die über den<br />

<strong>Business</strong> Solution Store angeboten werden<br />

kann, dauert je nach Komplexität<br />

der Applikation etwa zwei bis fünf Tage.<br />

Dass dies praxiserprobte Werte sind,<br />

belegte Fujitsu auf der CeB<strong>IT</strong> 2012 in<br />

seiner „SaaSification Factory“.<br />

Auf der Messe hatten Software-Anbieter<br />

die Möglichkeit, mit der Hilfe von<br />

44 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


Fujitsu-Experten eine SaaS-fähige Version<br />

ihrer Anwendung zu erstellen. Selbst<br />

bei komplexeren Applikationen dauerte<br />

dieser Prozess wenige Manntage. Das<br />

Angebot kam sehr gut an.<br />

So hat beispielsweise Saperion seine<br />

ECM-Web-Content-Archivierungslösung<br />

auf dem <strong>Business</strong> Solution Store<br />

zur Verfügung gestellt, nachdem Verantwortliche<br />

des Anbieters nur einen<br />

Tag auf der CeB<strong>IT</strong> die „SaaSification<br />

Factory“ besucht hatten. Dabei waren<br />

keine Eingriffe in den Programmcode<br />

erforderlich.<br />

Um vorhandene Anwendungen an<br />

spezielle SaaS-Funktionen anzupassen,<br />

etwa Abrechnungsmodelle, ist es nur<br />

erforderlich, in die Applikation sogenannte<br />

„Events“ zu integrieren. Aktuell<br />

gibt es bereits über 70 Geschäftsanwendungen<br />

auf dem Marktplatz unter<br />

www.bss.ts.fujitsu.com.<br />

Was ein SaaS-Marktplatz<br />

bieten sollte<br />

Eine Plattform, wie beispielsweise der<br />

<strong>Business</strong> Solution Store von Fujitsu, bietet<br />

einem ISV, der in den SaaS-Markt<br />

einsteigen möchte, eine Reihe von Vorteilen.<br />

Im Idealfall lässt sich der Sourcecode<br />

der Anwendungen auch für die<br />

SaaS-Variante der Applikation verwenden<br />

– und zwar ohne aufwendiges<br />

Re-Design. Bei der Auswahl eines Online-Marktplatzes<br />

sollte ein Software-Anbieter<br />

auf folgende Faktoren achten:<br />

Geringer Portierungsaufwand: Der<br />

Nutzer des Marktplatzes sollte in der<br />

Lage sein, seine Applikationen schnell<br />

an die Cloud-Plattform anzupassen.<br />

Wichtig ist in diesem Fall, dass der<br />

Plattformbetreiber dem ISV nötigenfalls<br />

Hilfestellung bei der Adaption<br />

seiner Applikationen geben kann. Ein<br />

aufwendiges Umprogrammieren von<br />

Anwendungen oder gar der Zwang,<br />

eine spezielle SaaS-Version einer Applikation<br />

zu entwickeln, sollte nicht<br />

erforderlich sein.<br />

Kein „Vendor Lock-in“: Die Bindung<br />

des ISV an einen einzelnen Cloud-<br />

Service-Provider sollte ausgeschlossen<br />

sein. Der Software-Anbieter muss die<br />

Möglichkeit haben, seine Applikationen<br />

ohne viel Aufwand auf eine<br />

andere SaaS-Plattform zu portieren.<br />

Umfangreiches Funktionsangebot:<br />

Die SaaS-Plattform sollte dem ISV<br />

möglichst viele Aufgaben abnehmen<br />

und deshalb eine Vielzahl von Funktionen<br />

bieten. Dazu zählen Accouting<br />

und Billing, das Authentifizieren von<br />

Usern, die Verwaltung der SaaS-Nutzer<br />

des Software-Anbieters und das Erstellen<br />

von Reports.<br />

Möglichst niedrige Vorlaufkosten:<br />

Problematisch ist, wenn seitens des<br />

ISV aufwendige Vorarbeiten notwendig<br />

sind, um seine Lösungen auf die<br />

SaaS-Plattform zu portieren. Speziell<br />

kleinere Software-Häuser können sich<br />

dies nicht leisten.<br />

Faires Abrechnungsmodell zwischen<br />

dem ISV und dem Betreiber der<br />

Plattform: Üblich ist, dass der Plattformbetreiber<br />

vom Software-Anbieter<br />

einen bestimmten Anteil am Umsatz<br />

mit dessen SaaS-Produkten erhält. Als<br />

Bemessungsgrundlage kommt beispielsweise<br />

die Zahl der Nutzer einer<br />

Applikation in Betracht, aber auch<br />

die Nutzungsdauer. Vorsicht ist bei<br />

Anbietern geboten, die mithilfe von<br />

Monatspauschalen oder ähnlichen<br />

Kostenmodellen einen Großteil ihres<br />

Geschäftsrisikos auf den Kunden,<br />

sprich ISV, abwälzen wollen.<br />

Leistungsfähige Rechenzentren in<br />

Deutschland oder der EU: Das Rechenzentrum,<br />

über das die SaaS-<br />

Plattform bereitgestellt wird, sollte<br />

leistungsfähig und sicher sein. Das<br />

schließt Disaster-Recovery-Funktionen<br />

oder das Bereitstellen von Ausweichrechenzentren<br />

mit ein. Eine maximale<br />

Verfügbarkeit der Anwendungen ist<br />

ein Schlüsselfaktor im Bereich Software<br />

as a Service. Wichtig ist zudem,<br />

dass sich die Data Centers in Deutschland<br />

bzw. in der EU befinden und somit<br />

den dort geltenden Datenschutz-<br />

Richtlinien unterliegen.<br />

Fazit<br />

Software as a Service ist zweifellos ein<br />

Gewinn: nicht nur für die Nutzer solcher<br />

Services, sondern auch für Software-Anbieter.<br />

Doch speziell für kleine<br />

und mittelständische Software-Firmen<br />

bedeutet es einen erheblichen Aufwand,<br />

in Eigenregie eine SaaS-Plattform aufzubauen<br />

und zu betreiben.<br />

Online-Marktplätze von Drittanbietern<br />

wie der <strong>Business</strong> Solution Store<br />

von Fujitsu sind eine komfortable und<br />

preisgünstige Alternative zum „Do it<br />

yourself“-Ansatz. Solche Plattformen<br />

erlauben es einem ISV, ohne Risiko ein<br />

Software-as-a-Service-Angebot aufzubauen<br />

und sich dadurch <strong>neue</strong> Kundenkreise<br />

zu erschließen. [ rm ]<br />

Aufgeräumt und übersichtlich präsentiert sich<br />

der <strong>Business</strong> Solution Store von Fujitsu.<br />

45


UNTERNEHMENSFÜHRUNG Führungskultur<br />

46 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


Quo vadis,<br />

Mittelstand?<br />

Viele Mittelständler entwickelten sich im zurückliegenden<br />

Jahrzehnt zu international agierenden High-Tech-Unternehmen –<br />

ohne dass sich ihre (Führungs-)Kultur merklich wandelte.<br />

Das ist ein Hemmschuh für ihre weitere Entwicklung.<br />

Hubert Hölzl<br />

Es ist Freitagnachmittag in der Kantine<br />

eines mittelständischen Maschinenbauers<br />

in Baden-Württemberg.<br />

600 Augenpaare blicken zum Rednerpult.<br />

Dahinter steht der Firmeninhaber<br />

und lässt in seiner Weihnachtsansprache<br />

die Entwicklung seines Unternehmens in<br />

den letzten Jahren Revue passieren.<br />

„Wenn ich in den Saal schaue, sehe<br />

ich, wie viel sich im letzten Jahrzehnt<br />

geändert hat“, stellt er fest. „Vor zehn<br />

Jahren waren die meisten Mitarbeiter<br />

Facharbeiter. Heute sind über zwei<br />

Drittel Akademiker. Vor zehn Jahren<br />

arbeiteten für unser Unternehmen<br />

nur wenige Frauen – vorwiegend als<br />

Schreibkräfte und Kantinenpersonal.<br />

Und heute sind über ein Viertel der Mitarbeiter<br />

Frauen – und zwar hochqualifizierte.<br />

Und vor zehn Jahren sprach<br />

bei uns kaum einer Englisch. Und heute<br />

sprechen viele von uns fließend zwei,<br />

drei Fremdsprachen. Das zeigt mir, wie<br />

stark sich unser Unternehmen verändert<br />

hat“, sagt der Firmenchef dann. „Und<br />

wie viel sich in den kommenden Jahren<br />

noch ändern wird.“<br />

Vom „Local Hero“<br />

zum „Global Player“<br />

Eine ähnliche Rede könnten viele Inhaber<br />

mittelständischer Betriebe halten.<br />

Denn auch für sie gilt: Sie haben sich<br />

von eher handwerklich geprägten Produzenten<br />

in international agierende High-<br />

Tech-Unternehmen gewandelt. Parallel<br />

dazu wandelte sich auch die Belegschaft.<br />

Sie wurde nicht nur internationaler und<br />

weiblicher. Sie ist auch höher qualifiziert<br />

als vor zehn oder fünfzehn Jahren.<br />

Diese Veränderungsprozesse vollzogen<br />

sich bei den meisten Mittelständlern nicht<br />

aufgrund einer definierten Strategie. Sie<br />

reagierten vielmehr pragmatisch auf die<br />

Markterfordernisse. Sie nutzten sozusagen<br />

die Chancen, die sich aus der Globalisierung<br />

und dem technischen Fortschritt<br />

ergaben und entwickelten sich<br />

vielfach zu „Hidden Champions in der<br />

Provinz“, die in ihrem Marktsegment zu<br />

den <strong>Welt</strong>marktführern zählen.<br />

Was meist nicht mit der Entwicklung<br />

Schritt hielt, war die Organisationsstruktur<br />

und (Führungs-)Kultur in den<br />

Unternehmen. Ein Beispiel: Der eingangs<br />

erwähnte Maschinenbauer stellt<br />

immer wieder fest, dass es ihm zwar<br />

gelingt, hochqualifizierte Nachwuchskräfte,<br />

die nicht aus Baden-Württemberg<br />

kommen, als Mitarbeiter zu gewinnen.<br />

Doch nach zwei, drei Jahren<br />

kehren diese der Firma oft wieder den<br />

Rücken. Sie schlagen in dem Betrieb<br />

keine Wurzeln. Auch ihre Familien<br />

werden in der „schwäbischen Provinz“<br />

nicht heimisch.<br />

Hinzu kommen weitere Faktoren, die<br />

jungen Leuten oft die Arbeit bei mittelständischen<br />

Unternehmen verleiden.<br />

Anfangs sind sie meist davon begeistert,<br />

DER AUTOR<br />

Hubert Hölzl ■<br />

Inhaber des auf den Mittelstand spezialisierten<br />

Trainings- und Beratungsunternehmens<br />

Hölzl & Partner (www.fuehrungstrainer.net)<br />

in Lindau<br />

47


UNTERNEHMENSFÜHRUNG Führungskultur<br />

Für Mittelständler wird es<br />

immer schwieriger, hoch<br />

qualifizierte Fachkräfte zu<br />

finden und sie dauerhaft<br />

an sich zu binden.<br />

Der Wandel der Führungskultur kann<br />

nicht von oben verordnet werden, sie<br />

kann nur organisch wachsen.<br />

dass im Mittelstand in der Regel hierarchiefreier<br />

kommuniziert wird als in Konzernen.<br />

Doch nach einiger Zeit nehmen<br />

sie dieses Plus eher als Minus wahr. Zum<br />

Beispiel, wenn sie registrieren: Vieles,<br />

was gestern noch galt, gilt heute nicht<br />

mehr – wenn „der Chef“ es sich anders<br />

überlegt. Und formal wird mir zwar als<br />

Führungskraft oder Projektleiter viel<br />

Verantwortung übertragen. Doch faktisch<br />

„regieren“ die Firmeninhaber und<br />

„altgedienten Fürsten“ immer wieder in<br />

meinen Bereich hinein. Mit der Konsequenz,<br />

dass meine Mitarbeiter denken:<br />

„Letztendlich hat der Mayer doch nichts<br />

zu sagen.“<br />

Registrieren die Nachwuchskräfte dies,<br />

dann sind sie immer weniger bereit, sich<br />

für das Unternehmen so stark zu engagieren,<br />

wie dies bei Mittelständlern vom<br />

Führungspersonal oft unausgesprochen<br />

erwartet wird: rund um die Uhr. Dies<br />

gilt insbesondere dann, wenn sie zugleich<br />

feststellen: Unter meiner 60- oder<br />

gar 70-Stunden-Woche leidet meine Lebensqualität.<br />

Die Folge: Die Nachwuchskräfte denken<br />

irgendwann über einen Arbeitgeberwechsel<br />

nach. Oder sie „unterwerfen“<br />

sich der Unternehmenskultur, weil sie<br />

merken: Dann lebe ich stressfreier. Das<br />

heißt: Von ihnen gehen keine Veränderungsimpulse<br />

mehr aus.<br />

Die (Führungs-)Kultur<br />

muss sich entwickeln<br />

Dass in ihrem Unternehmen auf der<br />

strukturellen und der kulturellen Ebene<br />

ein Entwicklungsbedarf besteht, haben<br />

inzwischen viele Mittelständler erkannt –<br />

auch weil sie zunehmend die Auswirkungen<br />

des Fachkräftemangels spüren.<br />

Hinzu kommt: Sie haben inzwischen oft<br />

eine Größe erreicht, in der es nicht mehr<br />

genügt, flexibel auf Marktanforderungen<br />

zu reagieren, und bei der es nicht mehr<br />

dem Belieben der einzelnen Führungskräfte<br />

überlassen werden kann, wie sie<br />

ihre Mitarbeiter führen. Es muss sich<br />

eine einheitliche Führungskultur entwickeln<br />

– und zwar eine Führungskultur,<br />

in der Nachwuchskräfte gehört und gezielt<br />

gefördert werden. Sonst stagniert<br />

das System.<br />

Erkannt haben das viele Mittelständler,<br />

weshalb sie mehr in die Organisationsund<br />

Personalentwicklung investieren.<br />

Dabei kämpfen jedoch gerade kleinere<br />

Mittelständler oft mit folgendem Pro blem:<br />

Sie haben keine Experten in Sachen Personal-<br />

und Organisationsentwicklung<br />

in ihren Reihen.<br />

Passgenaue Lösungen sind gefragt<br />

Entsprechend hilflos sind sie oft, wenn<br />

sie vor der Frage stehen: Wie können wir<br />

die (Führungs-)Kultur in unserer Organisation<br />

wie gewünscht entwickeln und<br />

zugleich unsere typischen Stärken als<br />

Mittelständler bewahren?<br />

Eine Standardantwort auf diese Frage<br />

gibt es nicht – auch weil die Mittelständler<br />

aufgrund ihrer Historie teilweise<br />

verschiedene Stärken haben. Klar ist<br />

jedoch: Die Lösungen dürfen keine abgespeckten<br />

Varianten der Personal- und<br />

Organisationsentwicklungsprogramme<br />

der Konzerne sein. Denn diese berücksichtigen<br />

die Spezifika des Mittelstands<br />

nicht. [ rm ]<br />

48 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


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UNTERNEHMENSFÜHRUNG Krisenkommunikation<br />

50<br />

<strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


Orientierungslos<br />

Wenn es in Unternehmen kriselt oder brennt, gehen die Führungskräfte oft auf Tauchstation:<br />

Statt das Gespräch mit den Mitarbeitern zu suchen, gehen sie ihnen vielfach aus dem Weg – aus<br />

Angst vor unangenehmen Fragen. Dadurch verstärken sie die Verunsicherung der Mitarbeiter.<br />

Rainer Flake<br />

Die Stimmung im Unternehmen<br />

Schaffviel ist angespannt. Deutlich<br />

spüren die Mitarbeiter: Bei<br />

uns liegt etwas im Argen. Hektisch<br />

eilen die Vorgesetzten von einem<br />

Meeting zum nächsten. Und werden sie<br />

angesprochen, zeigt sich, dass die Chefs<br />

mit ihren Gedanken woanders sind. Eher<br />

unwirsch geben sie knappe, meist unbefriedigende<br />

Antworten. Und dann verschwinden<br />

sie wieder in ihren Büros.<br />

Die Mitarbeiter verunsichert dieses für<br />

sie unerklärliche Verhalten ihrer Vorgesetzten.<br />

Sie fragen sich irritiert: Was ist<br />

hier los? Und weil sie keine Antwort<br />

auf diese Frage erhalten, sprechen sie<br />

darüber mit ihren Kollegen: „Weißt du,<br />

was...?“ Der Bazillus Verunsicherung<br />

verbreitet sich immer weiter im Unternehmen,<br />

worunter die Arbeitsmotivation<br />

und die -leistung leiden. Vor allem,<br />

weil sich die Mitarbeiter zunehmend fragen,<br />

was auf sie zukommt.<br />

Solche Prozesse registriert man immer<br />

wieder in Unternehmen, wenn größere<br />

Veränderungen anstehen – unabhängig<br />

davon, welche Anlässe oder Auslöser es<br />

hierfür gibt. Dann lässt sich oft beobachten,<br />

dass die Entscheider (scheinbar) vergessen,<br />

dass sie auch Führungskräfte mit<br />

Mitarbeitern sind – weil andere dringende<br />

Probleme gelöst werden müssen.<br />

Oft gibt es nur Teilinformationen<br />

Zum Teil ist dies verständlich. Denn<br />

wenn ein Unternehmen in eine akute<br />

Krise gerät, die erfordert, dass einige<br />

Weichen neu gestellt werden, dann<br />

weiß sein Führungspersonal oft selbst<br />

noch nicht, wie es reagieren soll.<br />

Es muss erst einmal selbst zu einer Einschätzung<br />

gelangen wie zum Beispiel:<br />

Was bedeutet der Umsatz- oder Gewinn-<br />

einbruch für unser Unternehmen? Oder<br />

das Sperren der Kreditlinie durch die<br />

Bank? Oder die von der Konzernzentrale<br />

verordnete Kostensenkung von 20<br />

Prozent? Außerdem müssen sich die Entscheider<br />

zunächst selbst Klarheit darüber<br />

verschaffen, welche Handlungsoptionen<br />

sie in der aktuellen Situation haben.<br />

Hinzu kommt: Oft können die Entscheider,<br />

wenn es im Gebälk eines Unternehmens<br />

schwelt oder bereits brennt,<br />

die Mitarbeiter nicht über das „Problem“<br />

informieren – selbst wenn sie dies gerne<br />

wollen. Etwa wenn die Bank die Kredite<br />

sperrt. Oder wenn dem Unternehmen ein<br />

seine Existenz bedrohender Rechtsstreit<br />

droht. Oder wenn ein neu entwickeltes<br />

Produkt, das die Cashcow von morgen<br />

werden sollte, sich als Flop erweist. Sonst<br />

bestünde die Gefahr, dass die Informationen<br />

in falsche Hände gelangen – zum<br />

Beispiel an Kunden, Lieferanten, Mitbewerber<br />

oder Banken. Und dies würde<br />

die Lage verschlimmern.<br />

Also müssen die Entscheider über das<br />

Problem selbst zunächst Stillschweigen<br />

bewahren. Sie können mit den Mitarbeitern<br />

nicht darüber reden – selbst wenn<br />

sie dies gern täten. Also gehen sie in<br />

solch prekären Situationen vielfach auf<br />

Tauchstation. Das heißt, sie sind für ihre<br />

Mitarbeiter nicht ansprechbar – vor<br />

allem, weil sie unangenehme (Rück-)<br />

Fragen fürchten, auf die sie noch keine<br />

Antwort haben.<br />

Abtauchen bringt nichts<br />

Ein solches Abtauchen ist in der Regel<br />

die falsche Reaktion – auch wenn ein<br />

solches Verhalten verständlich ist, weil<br />

in Krisensituationen meist nicht nur ein<br />

extremer Arbeits- und Entscheidungsdruck,<br />

sondern auch psychischer Druck<br />

DER AUTOR<br />

Rainer Flake ■<br />

Geschäftsführer der WSFB-Beratergruppe<br />

Wiesbaden (www.wsfb.de), die Unternehmen<br />

bei Veränderungsprozessen begleitet<br />

und deren Mitarbeiter trainiert. Zudem bildet<br />

WSFB Organisationsberater aus.<br />

Rainer Flake ist Bankkaufmann und Diplom-<br />

Betriebswirt. Vor seiner Beratertätigkeit war<br />

er unter anderem Leiter der Personalentwicklung<br />

bei einer Bank.<br />

51


UNTERNEHMENSFÜHRUNG Krisenkommunikation<br />

Die richtige Balance<br />

im Führungshandeln<br />

zu finden ist schwer,<br />

lässt sich aber lernen.<br />

[ Quelle: WSFB-Beratergruppe Wiesbaden ]<br />

auf den Führungskräften lastet. Trotzdem<br />

sollten sie sich auch in solchen Situationen<br />

immer wieder vergegenwärtigen,<br />

dass sie als Geschäftsführer oder<br />

Bereichsleiter eines Unternehmens auch<br />

Führungskräfte sind, die ihren Mitarbeitern<br />

– soweit möglich – Orientierung und<br />

Halt geben müssen. Folglich sollten sie<br />

auch in Krisenzeiten das Gespräch mit<br />

ihren Mitarbeitern suchen und diese so<br />

umfassend wie möglich informieren.<br />

Relativ einfach ist dies zumeist, wenn<br />

die Krise aus Veränderungen im Unternehmensumfeld<br />

resultiert. Als Beispiel<br />

hierfür kann die Wirtschafts- und Finanzkrise<br />

im Gefolge der Lehman-Pleite<br />

dienen, die viele Unternehmen unerwartet<br />

in eine Schieflage brachte.<br />

In einer solchen Situation erfordert es<br />

von den Führungskräften vor allem Mut,<br />

vor ihre Mitarbeiter zu treten und zu<br />

ihnen beispielsweise zu sagen: „Wie Sie<br />

wissen, hat die Finanzkrise zu einer dramatischen<br />

Veränderung der Marktsituation<br />

geführt. Daraus haben sich auch für<br />

unser Unternehmen einige Probleme ergeben,<br />

bei denen wir aktuell noch nicht<br />

genau wissen, wie wir darauf reagieren<br />

sollen. Die Geschäftsleitung wird diesbezüglich<br />

aber in der nächsten Zeit die<br />

erforderlichen Entscheidungen treffen<br />

und Sie hierüber dann informieren. Bitte<br />

haben Sie Verständnis dafür, dass ich<br />

Ihnen heute noch keine näheren Infos<br />

geben kann. Lassen Sie uns bitte die für<br />

die Entscheidung notwendige Zeit.“<br />

Gibt eine Führungskraft den Mitarbeitern<br />

in Absprache mit ihren Kollegen eine<br />

solche Information, dann haben diese<br />

eine gewisse Orientierung. Sie wissen:<br />

Unser Betrieb hat ein Problem, weshalb<br />

unsere Chefs aktuell unter einer besonderen<br />

Anspannung stehen. Sie reagieren<br />

hierauf aber nicht panisch, sondern<br />

suchen gemeinsam die bestmögliche<br />

Lösung. Und wenn sie diese gefunden<br />

haben, dann informieren sie uns.<br />

Schwieriger ist die Situation, wenn<br />

die Krise nicht durch externe Faktoren,<br />

die jeder kennt, verursacht wurde.<br />

Oder wenn nicht bekannt werden darf,<br />

welches Problem das Unternehmen hat,<br />

weil dies die Krise verschärfen würde.<br />

Doch auch dann sollten die Führungskräfte<br />

das Gespräch mit den (relevanten)<br />

Mitarbeitern suchen und zu ihnen zum<br />

Beispiel sagen: „Unser Betrieb hat zur<br />

Zeit ein Problem, über das ich mit Ihnen<br />

aktuell noch nicht sprechen kann, weil<br />

ein Bekanntwerden dieser Information<br />

unseren Markt verunsichern und das Problem<br />

verschärfen würde. Die Geschäftsleitung<br />

arbeitet aber, was Sie vermutlich<br />

registrieren, mit Hochdruck daran, hierfür<br />

eine Lösung zu finden. Wenn wir<br />

diese gefunden haben, werden wir Sie<br />

informieren.“ Auch dann haben die Mitarbeiter<br />

eine erste Information.<br />

Mit offenen Karten spielen<br />

So auf ein offensichtlich vorhandenes<br />

Problem zu reagieren ist nützlicher als<br />

abzutauchen – vor allem, weil die Mitarbeiter<br />

ohnehin die Nervosität und Anspannung<br />

ihrer Führungskräfte registrieren.<br />

Noch weniger zielführend ist<br />

es, wenn die Führungskräfte – aus Hilfund<br />

Ratlosigkeit – das Vorhandensein<br />

eines Problems schlicht negieren: „Wie<br />

kommen Sie auf die Idee, dass wir...?“<br />

52 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


Denn aufgrund des (Antwort-)Verhaltens<br />

der Führungskräfte spüren die<br />

Mitarbeiter meist sehr genau: Was mir<br />

mein Chef sagt, ist nicht die Wahrheit.<br />

Die Folge: Die Mitarbeiter verlieren das<br />

Vertrauen in ihre Vorgesetzten, was<br />

auch das gemeinsame Lösen der Krise<br />

erschwert, wenn die erforderlichen Entscheidungen<br />

getroffen sind.<br />

Anders ist dies, wenn die Führungskräfte<br />

– soweit möglich – mit offenen<br />

Karten spielen und für Verständnis für<br />

das eigene aktuelle Verhalten bzw. das<br />

der Geschäftsleitung werben. Denn<br />

dann haben die Mitarbeiter das Gefühl:<br />

Unsere Führung denkt auch in der Krise<br />

an uns und wird deshalb auch unsere<br />

Bedürfnisse beim Suchen eines Wegs<br />

aus der Krise berücksichtigen.<br />

Extrem wichtig ist jedoch, dass die<br />

Führungskräfte, bevor sie das Gespräch<br />

mit ihren Mitarbeitern suchen, hierfür<br />

eine Art Drehbuch entwickeln. Das<br />

heißt, sie sollten sich im Kollegenkreis<br />

unter anderem darüber verständigen:<br />

Wie gehen wir vor?<br />

Welche Informationen geben wir unseren<br />

Mitarbeitern?<br />

Wie begründen wir unser aktuelles<br />

Verhalten?<br />

Welche Erwartungen formulieren wir<br />

an sie in der aktuellen Situation?<br />

Welche (einlösbaren) Versprechen geben<br />

wir ihnen?<br />

Denn nichts ist in Situationen, in denen<br />

die Mitarbeiter ohnehin verunsichert<br />

sind, fataler, als wenn die Führungskräfte<br />

mit verschiedenen Stimmen<br />

sprechen. Dadurch werden neben der<br />

Gerüchteküche die Spekulationen angeheizt<br />

– so sehr, dass das Problem in<br />

den Augen der Mitarbeiter oft größer<br />

und bedrohlicher erscheint, als es tatsächlich<br />

ist.<br />

Führungshandeln immer<br />

wieder neu austarieren<br />

Auf die Frage, welches Führungsverhalten<br />

in einer Krisensituation zielführend<br />

ist, wenn die Weichen neu gestellt werden,<br />

gibt es keine Standardantwort. Dafür<br />

sind die Ausgangssituationen in den<br />

Betrieben sowie die Problemstellungen<br />

zu verschieden. Es kommt auch darauf<br />

an, wie weit die Entscheidungssituation<br />

bereits fortgeschritten ist.<br />

Das heißt: Die Führungskräfte müssen<br />

ihr Führungsverhalten immer wieder neu<br />

justieren. Sie müssen sich in ihren Meetings<br />

immer wieder fragen: Wie verhalten<br />

wir uns in den nächsten Tagen oder Wochen<br />

im Kontakt mit den Mitarbeitern?<br />

Welche Infos geben wir ihnen?<br />

Das geschieht in den Meetings zumeist<br />

nicht. Primär aus folgendem Grund: Das<br />

gemeinsame Suchen nach der bestmöglichen<br />

Lösung erfordert von den Teilnehmern<br />

meist so viel Kraft und Energie,<br />

dass sie in der Regel erschöpft sind,<br />

wenn diese endlich gefunden ist. Alle<br />

atmen erleichtert durch und jeder möchte<br />

so schnell wie möglich an seinen<br />

Schreibtisch zurückkehren, wo noch<br />

viele dringende Aufgaben warten.<br />

Die Folge: Über das Thema „Wie gehen<br />

wir mit den Mitarbeitern um und<br />

wie holen wir sie ins Boot?“ wird in den<br />

Meetings entweder nicht gesprochen<br />

oder erst dann, wenn alle Teilnehmer<br />

bereits in Aufbruchstimmung sind. Entsprechend<br />

unabgestimmt und unkoordiniert<br />

ist anschließend das Vorgehen.<br />

Das Führungsteam muss<br />

zusammenhalten<br />

Deshalb empfiehlt es sich bei Treffen, bei<br />

denen die Weichen in einem Betrieb neu<br />

gestellt werden sollen, einen externen<br />

Berater hinzuzuziehen. Aber nicht nur,<br />

um darauf zu achten, dass die Mitarbeiter<br />

nicht vergessen werden. Hinzu kommt<br />

ein weiterer Punkt: Aufgrund ihrer unterschiedlichen<br />

Positionen und Funktionen<br />

im Unternehmen haben die Führungskräfte<br />

meist eine unterschiedliche Sicht<br />

auf das Problem. Auch ihre Auffassungen<br />

darüber, welcher Lösungsweg am ehesten<br />

aus der Krise führt, divergieren.<br />

Entsprechend oft geraten sich die<br />

Führungskräfte eines Unternehmens<br />

bei solchen Meetings in die Haare –<br />

auch weil sie alle unter einem enormen<br />

Druck stehen. Die Folge: Oft überschütten<br />

sich die Teilnehmer in solchen<br />

Meetings wechselseitig mit mehr oder<br />

minder deutlich ausgesprochenen Vorwürfen.<br />

„Wenn Sie rechtzeitig ...“ „Ich<br />

habe schon vor drei Jahren gesagt, ...“<br />

Das erschwert nicht nur das Finden einer<br />

tragfähigen Problemlösung. Oft resultieren<br />

aus den Vorwürfen (und wechselseitigen<br />

Schuldzuweisungen) auch<br />

persönliche Verletzungen, die dauerhaft<br />

ein Zusammenarbeiten erschweren.<br />

Auch deshalb ist es sinnvoll, zu solchen<br />

Meetings einen externen, neutralen Moderator<br />

hinzuzuziehen. Ansonsten ist die<br />

Gefahr groß, dass in der Führungsmannschaft<br />

ein weiterer Brandherd entsteht,<br />

der die Krise weiter verschärft. [ rm ]<br />

Der Vorgesetzte muss die Richtung<br />

vorgeben, auch wenn er den Weg<br />

selbst nicht genau kennt.<br />

53


UNTERNEHMENSFÜHRUNG <strong>IT</strong>-Sicherheit und Compliance<br />

54 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


Schlüsselposition<br />

Datenschutz, Datensicherheit und Compliance gehören heute zu<br />

den elementaren Unternehmensaufgaben. Des halb haben viele<br />

Organisationen die Position eines Security and Compliance<br />

Officer geschaffen. Wenn intern das notwendige Know-how<br />

fehlt, kann es durchaus von Vorteil sein, sich einen externen<br />

Spezialisten ins Haus zu holen.<br />

Uwe Becker<br />

Die Rechnung ist ganz einfach:<br />

Verliert ein Unternehmen Daten,<br />

sinken auch Vertrauen<br />

und Ansehen der Kunden und<br />

Geschäftspartner, was letztendlich zu<br />

erheblichen Umsatzeinbußen führen<br />

kann. Datensicherheit genießt daher<br />

höchste Priorität. Und dies nicht erst<br />

seit Cloud Computing – auch wenn die<br />

<strong>IT</strong>-Manager hier ganz genau wissen<br />

wollen, wie Service Provider Informationssicherheit<br />

gewährleisten können.<br />

Cloud Computing hat aber kein <strong>neue</strong>s<br />

Risiko geschaffen. Es hat das Thema Datensicherheit<br />

nur erneut in den Vordergrund<br />

gerückt. Unternehmen müssen<br />

sich schon seit jeher fragen, was sie wo<br />

und wie tun müssen, um ihre vertraulichen<br />

Daten optimal zu schützen.<br />

Herausforderung Datensicherheit<br />

Auch wenn das Thema eigentlich nicht<br />

neu ist, unternehmen doch immer<br />

noch erstaunlich viele Organisationen<br />

erschreckend wenig in Sachen Informationssicherheit.<br />

Dabei geht es nicht<br />

nur um den guten Ruf und darum, Umsatzeinbußen<br />

zu vermeiden, sondern<br />

auch um die Einhaltung von Datenschutz<br />

gesetzen.<br />

Eine wachsende Zahl von Unternehmen<br />

setzt sich daher inzwischen systematisch<br />

mit dem Thema Datensicherheit<br />

auseinander. Dabei kommen verschiedene<br />

Methoden zum Einsatz wie zum<br />

Beispiel das nach dem amerikanischen<br />

Physiker und Statistiker Edward Deming<br />

benannten Deming-Rad (lesen Sie dazu<br />

den Kasten „In vier Schritten zum Erfolg“,<br />

rechts).<br />

Die Zunahme von Attacken auf Unternehmensdaten,<br />

die steigende Mobilität<br />

der Mitarbeiter, die „Konsumerisierung“<br />

der <strong>IT</strong> und Trends wie „Bring your own<br />

Device“ erfordern, dass die Einhaltung<br />

der Sicherheitsmaßnahmen ständig<br />

überprüft wird und die Sicherheitsvorkehrungen<br />

stetig modernisiert werden.<br />

Häufig ist ein Ausbau der <strong>IT</strong>-Infrastruktur<br />

notwendig, wodurch die Anforderungen<br />

an die <strong>IT</strong>-Verantwortlichen in<br />

einem Ausmaß steigen, das vielfach<br />

den zeitlichen Rahmen sprengt oder<br />

aber auch über das im Unternehmen<br />

verfügbare Know-how hinausgeht.<br />

Sind externe Spezialisten<br />

die Allzweckwaffe?<br />

Eine Lösung bietet hier die Etablierung<br />

eines Information Security and Compliance<br />

Officer (ISCO), der sowohl über<br />

technische als auch über unternehmerische<br />

Fähigkeiten verfügt und sich als<br />

Risikomanager mit einem weiten Fokus<br />

versteht.<br />

Er hat nicht nur die <strong>IT</strong>, sondern auch<br />

das Bild des Unternehmens in der Öf -<br />

fentlichkeit im Blick, bestimmt die Sicherheitspolitik<br />

und bringt die Sicherheitsstrategie<br />

mit den Unternehmenszielen<br />

in Einklang. Gibt es aber für die Besetzung<br />

der entsprechenden Führungspositionen<br />

in Unternehmen überhaupt genügend<br />

Fachleute am Markt?<br />

In vier Schritten<br />

zum Erfolg<br />

Das Deming-Rad, benannt nach dem<br />

amerikanischen Physiker und Statistiker<br />

Edward Deming, beschreibt einen vierphasigen<br />

Problemlösungsprozess, der seine<br />

Ursprünge in der Qualitätssicherung hat<br />

und entsprechend der vier empfohlenen<br />

Schritte „Plan – Do – Check – Act“ auch<br />

PDCA-Zyklus genannt wird. Die Sicherstellung<br />

der Einhaltung der Datenschutzvorschriften<br />

nach dem PDCA-Zyklus sieht vor:<br />

1<br />

Identifikation der bestehenden und<br />

zu erwartenden Vorschriften des jeweiligen<br />

Landes sowie die Risikobewertung<br />

und Feststellung, welche Maßnahmen<br />

erforderlich sind;<br />

2<br />

Einleitung von Pilotmaßnahmen, um<br />

Risiken deutlich zu machen, noch bevor<br />

es zur vollständigen Implementierung<br />

der Sicherungsvorkehrungen kommt;<br />

3<br />

Bestimmung eines Stakeholders, der<br />

die Effizienz der Pilotmaßnahmen<br />

überprüft;<br />

4<br />

Beseitigung bestehender Schwächen<br />

der eingeleiteten Maßnahmen.<br />

55


UNTERNEHMENSFÜHRUNG <strong>IT</strong>-Sicherheit und Compliance<br />

In verschiedenen Audits<br />

wird überprüft, ob Netzwerk<br />

und <strong>IT</strong>-Infrastruktur<br />

internen und externen<br />

Standards entsprechen.<br />

Abhilfe können hier <strong>IT</strong>-Dienstleister<br />

schaffen, die speziell geschultes und<br />

zertifiziertes Personal vorhalten. Aber<br />

was muss der externe ISCO können und<br />

ab wann sollte sich ein Unternehmen<br />

Unterstützung von außen holen? Der<br />

Information Security and Compliance<br />

Officer agiert letztlich wie ein eigener<br />

Mitarbeiter: Er sollte daher die unternehmensspezifischen<br />

Anforderungen<br />

an die <strong>IT</strong> kennen und sich um alle <strong>IT</strong>-<br />

Sicherheitsbelange des Unternehmens<br />

kümmern. Er stimmt die Sicherheitsstrategie<br />

mit den Unternehmenszielen ab,<br />

setzt die erforderlichen Maßnahmen um<br />

und sorgt für reibungslose Geschäftsabläufe.<br />

Er achtet auf die Vereinbarkeit<br />

geplanter <strong>IT</strong>-Projekte mit den spezifischen<br />

Sicherheitsanforderungen, -standards<br />

und -zertifizierungen und ist<br />

verantwortlich für ein unkompliziertes<br />

Sicherheitsmanagement während der<br />

Implementierungs- und Migrationsphasen.<br />

Außerdem bietet er die notwendige<br />

Unterstützung bei Compliance-Audits.<br />

Wann und in welchem Umfang sollten<br />

Unternehmen nun Hilfe von außen zulassen?<br />

Anhaltspunkte könnten die Antworten<br />

auf folgende Fragen geben:<br />

Im Bereich Betriebs- und Arbeitsabläufe:<br />

Können die internen <strong>IT</strong>-Mitarbeiter<br />

die täglichen Sicherheitsanforderungen<br />

allein bewältigen?<br />

Prozesse: Laufen die Prozesse rund<br />

um das Sicherheitsmanagement optimal,<br />

sodass Verbesserungen nicht<br />

erforderlich sind?<br />

Unternehmenssteuerung: Gibt es im<br />

Hinblick auf die kritischen Daten einen<br />

Risikoplan, auf den auch bereits<br />

ein unabhängiger Dritter einen Blick<br />

geworfen hat?<br />

Die Aufgaben des ISCO<br />

Wenn mindestens eine dieser Fragen<br />

mit „nein“ beantwortet werden muss,<br />

kann es sich lohnen, in puncto Sicherheit<br />

einen externen Experten zu Rate zu<br />

ziehen. In einem ersten Schritt bewertet<br />

dieser zunächst das Risiko und legt zusammen<br />

mit den Verantwortlichen im<br />

Unternehmen einen Aktionsplan fest.<br />

So werden Sicherheitsprobleme aufgespürt<br />

und Antworten speziell für diese<br />

potenziellen Gefährdungssituationen<br />

entwickelt. Der Experte überprüft im<br />

Idealfall regelmäßig die Einhaltung des<br />

Aktionsplans.<br />

In einem weiteren Service-Level schärft<br />

der externe Experte das Bewusstsein für<br />

Risiken auch bei den Nutzern und Systemadministratoren<br />

und coacht die Verantwortlichen<br />

entsprechend. Dabei kontrolliert<br />

er den bestehenden Aktionsplan<br />

und korrigiert ihn bei Bedarf.<br />

Die Aufgaben eines externen Security<br />

Officer können beliebig erweitert<br />

werden. Dazu gehören beispielsweise<br />

folgende Punkte:<br />

Dashboard-Überwachung zur Identifizierung<br />

systemimmanenter Probleme,<br />

die Schaffung von Richtlinien und die<br />

Klassifizierung sicherheitsrelevanter<br />

Daten,<br />

die Definition eines Prozessdokuments<br />

für einzelne Sicherheitsprojekte,<br />

die globale Risikoanalyse<br />

56 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


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UNTERNEHMENSFÜHRUNG <strong>IT</strong>-Sicherheit und Compliance<br />

Die <strong>IT</strong>-Abteilung ist oft<br />

überlastet und personell<br />

nicht in der Lage, sich<br />

um alle Aspekte der<br />

<strong>IT</strong>-Sicherheit zu kümmern.<br />

DER AUTOR<br />

Uwe Becker ■<br />

Head of Global Services Germany<br />

bei Orange <strong>Business</strong> Services<br />

sowie die Einbindung der Sicherheitsstrategie<br />

als Bestandteil der wesentlichen<br />

Unternehmensziele.<br />

Der Erfolg rechtfertigt den Einsatz<br />

Dass externe Security Officers einen<br />

wertvollen Beitrag für Unternehmen<br />

oder Organisationen leisten können,<br />

zeigen zwei Fallbeispiele.<br />

Das erste stammt aus dem Finanzsektor:<br />

Bei der Zurich Versicherung war<br />

der externe Security Officer von Orange<br />

<strong>Business</strong> Services als alleiniger Ansprechpartner<br />

für die Sicherheit aller<br />

<strong>IT</strong>-Services im Rahmen eines weltweiten<br />

Outsourcing-Projektes zuständig. Er<br />

lieferte den Zurich-Prüfern regelmäßig<br />

Berichte, Vorlagen und Anregungen.<br />

Dies führte zu einem einheitlichen Sicherheitsmanagement<br />

aller Kommunikationsdienste<br />

inklusive WAN, LAN und<br />

Internet. Weiterhin wurden alle ICT-Services<br />

in einem einheitlichen Web-Service<br />

zusammengefasst. So konnte sich<br />

der Versicherer stets darauf verlassen,<br />

dass seine eigenen Sicherheitsbestimmungen<br />

auch von allen externen <strong>IT</strong>-<br />

Dienstleistern eingehalten wurden.<br />

Darüber hinaus behielt der Security<br />

Officer die gegebenen oder zu erwartende<br />

Gesetzesänderungen in den einzelnen<br />

Ländern, in denen das Unternehmen<br />

tätig ist, im Blick und achtete auf<br />

die Vereinbarkeit aller Vorgaben mit den<br />

Regularien. Denn nur bei Einhaltung der<br />

gesetzlichen Bestimmungen kann den<br />

externen Audits ausreichend entsprochen<br />

werden – eine wesentliche Voraussetzung<br />

für den Geschäftserfolg.<br />

Außerdem initiierte und verfolgte der<br />

Security Officer wichtige technische<br />

Neuerungen und erhöhte so die Investitionssicherheit<br />

des gesamten Projektes.<br />

Letztendlich etablierte das Versicherungsunternehmen<br />

mit der Hilfe von Orange<br />

<strong>Business</strong> Services eine verbesserte Kommunikationsstruktur<br />

und schaffte es, die<br />

Betriebskosten langfristig zu senken.<br />

Auch Behörden<br />

brauchen Sicherheit<br />

Das zweite Beispiel ist im Behördenumfeld<br />

angesiedelt: Mit sTESTA (Secured<br />

Trans European Services for Telematics<br />

between Administrations) schaffte sich<br />

die Europäische Union ein eigenes Telekommunikationsnetz<br />

für sensible Daten,<br />

das für den Informationsaustausch<br />

zwischen europäischen und nationalen<br />

Behörden genutzt wird. Es ist auf<br />

die Anforderungen des Datenverkehrs<br />

zwischen Behörden zugeschnitten und<br />

bietet ein garantiertes Leistungs- und<br />

Sicherheitsniveau.<br />

Als zuverlässiges, sicheres Kernnetz,<br />

das auch biometrische Daten überträgt<br />

und einen Verbund der verschiedenen<br />

Systeme ermöglicht, muss es sehr hohen<br />

Sicherheitsanforderungen entsprechen.<br />

Für die Einhaltung dieser Bestimmungen<br />

engagierte die EU einen Security<br />

Officer von Orange <strong>Business</strong> Services.<br />

Dieser sorgte zudem dafür, dass die<br />

gesamte Netzwerk-Umgebung und das<br />

Infrastrukturmanagement sämtlichen<br />

Audits standhalten würde. Als erfahrener<br />

Sicherheitsberater und einziges Bindeglied<br />

zwischen den Service-Teams von<br />

Orange und der Europäischen Kommission<br />

stellte der Security Officer zudem<br />

sicher, dass alle EU-Standards und internen<br />

Empfehlungen bei der Einrichtung<br />

der <strong>neue</strong>n Infrastruktur berücksichtigt<br />

wurden. [ rm ]<br />

58 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


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BEST PRACTICE M2M-Kommunikation<br />

Blitzschnell<br />

geliefert<br />

Wer bei der Lieferheld GmbH online Speisen ordert, erhält<br />

Pizza, Pasta und Co. besonders schnell und komfortabel.<br />

Möglich macht das eine moderne Machine-to-Machine-<br />

Lösung der Deutschen Telekom.<br />

Lauren Reimler<br />

E<br />

gal, ob Pizza, Pasta, Burger, Sushi<br />

oder Döner: „Deutschlandweit geben<br />

die Menschen jedes Jahr 2,5<br />

Milliarden Euro für Essen vom Lieferdienst<br />

aus“, sagt Fabian Siegel, Geschäftsführer<br />

der Lieferheld GmbH.<br />

„Dabei greift die Mehrheit der Besteller<br />

zum Papier-Flyer und ordert das Essen<br />

dann telefonisch oder per Fax.“<br />

Genau das will das Startup-Unternehmen<br />

mit Sitz in Berlin Mitte ändern: Die<br />

Kunden sollen ihre Bestellung nicht<br />

mehr per Telefon oder Fax aufgeben,<br />

sondern online. Diese Idee ist nicht<br />

neu, aber Lieferheld ist mit dem Gedanken<br />

angetreten, das Online-Essen-<br />

Bestellen einfacher und schneller zu<br />

machen.<br />

Los geht’s auf der Plattform www.<br />

lieferheld.de: Straße und Postleitzahl<br />

eingeben, Lieferdienst auswählen, Menü<br />

zusammenstellen, bestellen und auf<br />

Wunsch auch gleich online bezahlen.<br />

Und das Konzept geht auf: Aktuell sind<br />

schon mehr als 5000 Lieferdienste in<br />

über 700 Städten und Gemeinden in<br />

Deutschland gelistet. Damit hat sich die<br />

Firma auf Platz zwei bei den Bestellplattformen<br />

im Netz geschoben.<br />

Turbo für Online-Bestellungen<br />

Damit der Pizzabote demnächst noch<br />

schneller an der Haustür des Kunden<br />

klingelt, setzt Lieferheld auf die Lieferheld<br />

Express Box. Dieses Gerät mit einem<br />

integrierten Thermodrucker stellen die<br />

Lieferdienste in ihren Restaurants auf<br />

und schließen es an den Strom an. Sobald<br />

ein Kunde Essen online auf www.<br />

lieferheld.de ordert, geht die Bestellung<br />

auf der Box ein und wird auf einer<br />

Bonrolle gedruckt. Das dauert nur vier<br />

Sekunden.<br />

Im Anschluss bestätigt der Lieferdienst<br />

über die Box nicht nur die Bestellung,<br />

sondern gibt hier zusätzlich die Zeit<br />

an, bis das Essen beim Kunden eintrifft.<br />

Der Kunde wird innerhalb weniger Sekunden<br />

per SMS, E-Mail oder über die<br />

Website darüber informiert.<br />

„Wir beschleunigen und optimieren<br />

mithilfe der Box die gesamte Bestellkette“,<br />

erklärt Fabian Siegel. „Bestellungen<br />

per Fax zum Beispiel dauern<br />

wesentlich länger und der Kanal ist anfälliger<br />

für Fehler. Ab 300 Bestellungen<br />

ist der Einsatz der Box außerdem günstiger<br />

als das Fax.“<br />

Schnelle und sichere<br />

Datenübertragung<br />

Für die schnelle Übertragung der Bestellungen<br />

auf die Box und die automatische<br />

Rückmeldung sorgt eine Machine-to-Machine-Lösung<br />

(M2M) der<br />

Deutschen Telekom. Sämtliche Daten<br />

werden drahtlos über das Mobilfunknetz<br />

der Telekom übertragen. Dazu ist<br />

in jeder Box eine SIM-Karte fest verbaut<br />

– das macht einen Internet-Anschluss<br />

überflüssig.<br />

Übertragen werden nur kleinste Datenmengen<br />

pro Bestellung über ein<br />

speziell für Lieferheld programmiertes<br />

Protokoll. Für die Verbindung der<br />

Box mit dem Internet und die sichere<br />

Übertragung der Bestellungen sorgt die<br />

M2M-Plattform der Telekom.<br />

Geringe Kommunikationskosten<br />

„So stellen wir sicher, dass die Daten<br />

schnell und zuverlässig ankommen“,<br />

sagt Fabian Siegel. Gleichzeitig bleiben<br />

die Kommunikationskosten gering.<br />

Denn pro Monat fällt für sämtliche Boxen,<br />

die im Einsatz sind, ein sehr ge-<br />

60 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


inges Datenvolumen an. Lieferheld hat<br />

außerdem einen speziellen M2M-Tarif<br />

bei der Telekom gebucht.<br />

Mithilfe eines Gateways steuert und<br />

regelt Lieferheld die Kommunikation<br />

der M2M-Boxen. So lassen sich ohne<br />

großen Aufwand jederzeit weitere Lieferheld<br />

Express Boxen an die Plattform<br />

anschließen. Darüber hinaus hat Lieferheld<br />

über die Plattform alle Boxen<br />

im Blick. Jede Box verfügt über eine<br />

eigene IP-Adresse und funkt automatisch<br />

alle zwei Minuten ein Signal, das<br />

zeigt, dass sie noch online ist.<br />

Außerdem kann Lieferheld auf dem<br />

Web-Portal das Datenvolumen kontrollieren<br />

und jede Box aus der Ferne<br />

konfigurieren, administrieren, sperren<br />

oder <strong>neue</strong> Software aufspielen. Für die<br />

Box selbst fallen bei den Lieferdiensten<br />

nur einmalige Kosten an. Die Datenübertragung<br />

zahlt Lieferheld.<br />

Bestellen via Smartphone<br />

„Wir haben nach einem ganzheitlichen<br />

Anbieter gesucht, um unsere M2M-Lösung<br />

zu realisieren. Hier kamen uns der<br />

sehr gute Ausbau und die hohe Verfügbarkeit<br />

des Telekom-Mobilfunknetzes<br />

sehr entgegen. Das Projekt konnten wir<br />

innerhalb von nur vier Monaten umsetzen“,<br />

sagt Fabian Siegel.<br />

„Das Projekt zeigt sehr gut, dass die<br />

Machine-to-Machine-Kommunikation<br />

immer mehr an Bedeutung gewinnt.<br />

Die Vorteile liegen auf der Hand: Mittelständische<br />

Firmen wie Lieferheld<br />

können damit ihre Produktivität steigern,<br />

Kosten reduzieren und vorhandene<br />

Ressourcen besser nutzen“, berichtet<br />

Karsten Pfrommer, Vice President<br />

Segmentmarketing Geschäftskunden<br />

T-Systems International und Mobilfunk-Innovationen<br />

bei der Telekom<br />

Deutschland.<br />

Zufriedene Kunden<br />

Aktuell sind schon mehr als 1000 Boxen<br />

deutschlandweit im Einsatz. Zusätzlich<br />

setzt Lieferheld auf eine App für Smartphones.<br />

So wird auch das Bestellen von<br />

unterwegs deutlich einfacher.<br />

„Mit der Box und der M2M-Technik<br />

sind wir Vorreiter im Markt. Das gefällt<br />

den Lieferdiensten und kommt auch<br />

bei den Kunden sehr gut an“, resümiert<br />

Fabian Siegel. „Und zusammen mit der<br />

Smartphone-App haben wir hier eine<br />

sehr gute Kombination entwickelt.“<br />

[ rm ]<br />

M2M: Flexibel, sicher und hoch verfügbar<br />

M2M oder auch Machine to Machine steht für die automatische Datenübertragung<br />

zwischen technischen Geräten unterschiedlichster Art. Das können Fahrzeuge,<br />

Container, Alarmanlagen oder Automaten sein, aber auch die Kaffeemaschine<br />

zu Hause. Der automatisierte Informationsaustausch gewinnt in vielen Wirtschaftszweigen<br />

mehr und mehr an Bedeutung: M2M-Anwendungen finden sich<br />

im Automatengeschäft, bei automatisierten Abrechnungsverfahren oder bei der<br />

Fernüberwachung und -wartung industrieller Prozesse. Die Telekom bietet eine<br />

ganzheitliche, flexible M2M-Lösung, die in unterschiedlichsten Anwendungsszenarien<br />

eingesetzt werden kann.<br />

Zur sicheren Datenübertragung zwischen Endgerät und Zentrale wird immer ein<br />

VPN-Tunnel aufgebaut. Die Administration aller angebundenen Maschinen und<br />

Filialen erfolgt über eine zentrale Management-Plattform. Ein umfangreiches<br />

System-Monitoring ermöglicht es, stets alle Status-Informationen einzelner Maschinen<br />

oder Filialsysteme einzusehen.<br />

Sobald ein Kunde Speisen online auf<br />

www.lieferheld.de ordert, geht die<br />

Bestellung auf der Lieferheld Express<br />

Box ein und wird dann automatisch<br />

gedruckt.<br />

61


BEST PRACTICE M2M-Kommunikation<br />

Mode auf<br />

Knopfdruck<br />

Die automatisierte Datenkommunikation<br />

von Maschine zu<br />

Maschine entwickelt sich zu<br />

einem wesentlichen Bestandteil<br />

der Telekommunikation.<br />

Wir investieren in dieses<br />

Wachstumsfeld, um mit den<br />

Kunden <strong>neue</strong> Geschäftsvorteile<br />

zu realisieren.“<br />

Johannes Pruchnow ■ Geschäftsführer<br />

<strong>Business</strong> bei Telefónica Germany<br />

Der innovationsfreudige Hemdenhersteller Seidensticker stellt<br />

als weltweit erster Anbieter an strategisch günstigen Standorten<br />

Automaten auf. Dort kann man per Kreditkarte hochwertige<br />

Hemden kaufen – unabhängig von den Ladenöffnungszeiten.<br />

Technologisch basiert das „Hemd to go“ auf moderner<br />

Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M).<br />

Lauren Reimler<br />

B<br />

eim Hemdenhersteller Seidensticker<br />

haben Innovationen eine<br />

lange Tradition: Taktfließbänder,<br />

das erste bügelfreie Hemd oder der<br />

berühmte „Londoner Kragen“, der im<br />

Gegensatz zum früher üblichen kleinen<br />

„Haikragen“ größer und ordentlicher<br />

aussieht, sind nur drei Neuerungen, mit<br />

denen das Familienunternehmen aus<br />

Deutschland die internationale Modewelt<br />

maßgeblich geprägt hat.<br />

Rund 90 Jahre nach der Gründung<br />

betreten die Bielefelder jetzt wieder<br />

Neuland: Spezielle Hemden-Automaten<br />

in großen Bürogebäuden, Hotels,<br />

Kongresshallen, am Flughafen oder in<br />

Bahnhöfen sollen künftig den Vertrieb<br />

ergänzen. Für ihren Nachschub sorgen<br />

die elektronischen Verkaufsstationen<br />

ganz von selbst – ermöglicht durch eine<br />

Machine-to-Machine-Kommunikation<br />

(M2M) über das Mobilfunknetz<br />

von Telefónica Germany.<br />

Die Erfolgsgeschichte geht weiter<br />

Auf die eigene Leistung kann man<br />

beim Textilhersteller Seidensticker besonders<br />

stolz sein: Über 800 Millionen<br />

Hemden hat das heute in dritter Generation<br />

geführte Familienunternehmen<br />

seit seiner Gründung 1919 verkauft.<br />

<strong>Welt</strong>weit beschäftigen die Bielefelder<br />

heute mehr als 1700 Mitarbeiter. Zuletzt<br />

erwirtschaftete man im Geschäftsjahr<br />

2010/2011 einen Umsatz von 200 Millionen<br />

Euro – rund zehn Prozent mehr<br />

als noch im Vorjahreszeitraum.<br />

Ein Grund für die andauernde Erfolgsgeschichte<br />

ist seit jeher die erwähnte<br />

Innovationsfreude des Traditionsunternehmens:<br />

Nicht nur beim Design, sondern<br />

auch technologisch setzt das Unternehmen<br />

laufend <strong>neue</strong> Maßstäbe.<br />

<strong>Welt</strong>neuheit: Funkende<br />

Hemden-Automaten<br />

Erst kürzlich hat Seidensticker beispielsweise<br />

mit der Einführung von<br />

RFID (Radio Frequency Identification)<br />

im stationären Handel begonnen. Mit<br />

den kleinen Funktranspondern werden<br />

die Hemden und Blusen in einigen Filialen<br />

einer Modekette automatisch erkannt<br />

– was den Wareneingang, die<br />

Inventur oder auch die Artikelsuche<br />

enorm erleichtert.<br />

Die <strong>neue</strong>ste Idee der Bielefelder Tüftler<br />

geht aber noch einen Schritt weiter:<br />

Mit Self-Service-Automaten in großen<br />

Bürogebäuden, Hotels, Kongresshallen,<br />

am Flughafen sowie in Bahnhöfen sollen<br />

Seidensticker-Hemden in Zukunft<br />

per Knopfdruck verkauft werden können.<br />

Das ist eine <strong>Welt</strong>neuheit in der<br />

Modebranche.<br />

Auch nachts am Flughafen-Terminal<br />

oder spontan zwischen zwei Messeterminen<br />

können die hochwertigen Hemden<br />

so einfach mit der Kreditkarte gekauft<br />

werden – ganz schnell und auch<br />

außerhalb der verbindlichen Ladenöffnungszeiten.<br />

Intelligente Logistik<br />

Damit das Sortiment dabei immer vollständig<br />

bleibt, sind die Automaten mit<br />

einer speziellen M2M-SIM-Karte von O2<br />

ausgestattet: „Der Automat regis triert<br />

jedes verkaufte Hemd und überwacht<br />

permanent seinen Lagerbestand“, erklärt<br />

Martin Birkner, M2M-Experte bei Telefónica<br />

Germany. „Seine Daten übermittelt<br />

62 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


er in Echtzeit über unser Mobilfunknetz<br />

an die Logistikzentrale von Seidensticker,<br />

damit die fehlenden Hemden automatisch<br />

nachgeliefert werden.“<br />

Falls das hellblaue <strong>Business</strong>-Hemd<br />

mit Umschlagmanschette und langen<br />

Ärmeln ausverkauft ist, kommt dieses<br />

Modell automatisch mit der nächsten<br />

Lieferung wieder zurück. Für den Kunden<br />

steht so immer das komplette Sortiment<br />

bereit.<br />

Markenerfolg durch<br />

mehr Kundennähe<br />

Auch an Extras wurde dabei nicht gespart:<br />

Mit ihrem Handy können sich<br />

Interessenten beispielsweise direkt am<br />

Automaten als Erstkäufer registrieren<br />

lassen, wodurch sie von speziellen<br />

Rabattaktionen profitieren. Auch eine<br />

kostenlose Service-Rufnummer steht<br />

jederzeit für Fragen bereit.<br />

Die Strategie dahinter lautet Vertikalisierung:<br />

Dabei geht es um Markenerfolg<br />

durch mehr Kundennähe – vom<br />

Retail-Geschäft über Logistik und Produktion<br />

bis zum Design. Machine-to-<br />

Machine-Kommunikation sorgt hierbei<br />

für ein schnelles Feedback vom Markt<br />

zur Optimierung des Angebots.<br />

Bei der Automaten-Technologie setzt<br />

Seidensticker auf eine Lösung der<br />

S+M Schaltgeräteservice und Vertriebs<br />

GmbH aus Erkelenz. Bei der Übertragungstechnik<br />

nutzt das Unternehmen<br />

GPRS (General Packet Radio Service)<br />

und eine O2 Data M2M-Karte mit Voice<br />

Option von Telefónica Germany.<br />

Nutzwert und Imagepflege<br />

Der erste Prototyp des Hemden-Automaten<br />

steht bereits in einem Münchner<br />

Bürokomplex. Weitere Verkaufsmaschinen<br />

werden schon bald an strategisch<br />

wichtigen Standorten installiert. Vor<br />

allem junge Kunden und Geschäftsleute,<br />

die sowohl die Marke als auch<br />

ihre Größe bereits kennen, stellen eine<br />

zentrale Zielgruppe dar.<br />

„Oder Spontankäufer, die nachts oder<br />

am Wochenende schnell ein <strong>neue</strong>s<br />

Hemd benötigen“, erklärt Gerd Oliver<br />

Seidensticker, der die Unternehmensgruppe<br />

heute als einer von drei Geschäftsführern<br />

leitet. Der besondere<br />

Vorteil der Automatenlösung: „Anders<br />

als in Amerika muss man sich hierzulande<br />

an die Ladenschlussgesetze<br />

halten. Unsere Automaten stehen aber<br />

jederzeit und rund um die Uhr für die<br />

Käufer bereit.“<br />

Außerdem sorgen die ungewöhnlichen<br />

Verkaufsstationen für Aufmerksamkeit<br />

und ein jugendliches Image.<br />

Damit dürfte Seidensticker schon bald<br />

<strong>neue</strong> Interessenten für seine Marke begeistern<br />

können.<br />

„Wir erhalten von den Automaten<br />

zudem wertvolle Informationen über<br />

den Erfolg <strong>neue</strong>r Kollektionen und<br />

das Kaufverhalten unserer Kunden, die<br />

wiederum in Planungs- und Strategieprozesse<br />

überführt werden können“,<br />

resümiert Ger Boersma, Managing Director<br />

bei Seidensticker und der Vater<br />

der Idee. [ rm ]<br />

Das Unternehmen Seidensticker<br />

Die Unternehmensgruppe Seidensticker gehört heute zu den Top 3 der größten Hemdenhersteller<br />

weltweit. Das 1919 in Bielefeld gegründete Unternehmen besitzt Produktionsstätten<br />

in 13 Ländern sowohl in Osteuropa als auch in Asien. Neben den Eigenmarken Seidensticker,<br />

Schwarze Rose, Jacques Britt, Dornbusch, Lorenzo Calvino und Redford hält das Unternehmen<br />

auch die Masterlizenz für camel active sowie Lizenzen für Joop!, Strellson, Bugatti, Bogner,<br />

Baldessarini und Michalsky. Insgesamt fertigt die Gruppe rund 16 Millionen Teile im Jahr. Das<br />

Unternehmen befindet sich zu 100 Prozent im Familienbesitz.<br />

63


BEST PRACTICE Videokonferenzen<br />

<strong>Welt</strong>weit im Bild<br />

Mithilfe einer modernen Videokonferenzlösung vernetzt die<br />

Molkerei Ehrmann ihre verteilten Standorte. In der Folge<br />

konnte das Milchverarbeitungs-Unternehmen nicht nur<br />

Reisekosten sparen, sondern erzielte auch erhebliche<br />

Effizienzvorteile bei der Unternehmenskommunikation<br />

und bei der internationalen Koordination.<br />

Lauren Reimler<br />

Die Technik für das Videokonferenzsystem<br />

bei Ehrmann stammt von<br />

LifeSize.<br />

A<br />

ls Molkereimeister Alois Ehrmann<br />

1920 seine Ein-Mann-Molkerei<br />

gründete, hatte er Großes im<br />

Sinn. Dass aus seinem Allgäuer Betrieb<br />

einmal ein Global Player werden<br />

würde, hatte er sich dabei allerdings<br />

nicht in seinen kühnsten Träumen vorgestellt:<br />

Heute produziert die Ehrmann<br />

Unternehmensgruppe in Deutschland,<br />

USA, Russland und Tschechien, ist mit<br />

Vertriebsniederlassungen in England,<br />

Polen, Spanien, den Niederlanden sowie<br />

der Volksrepublik China vertreten<br />

und erwirtschaftet einen Jahresumsatz<br />

von rund 680 Millionen Euro.<br />

Einheitliche Prozesse<br />

Ehrmann setzt international auf einheitliche<br />

Prozesse und sorgt bei der Qualitätssicherung<br />

dafür, dass die strengen<br />

Vorgaben des Konzerns auch in den<br />

weltweiten Produktionsbetrieben eingehalten<br />

werden. Außerdem verwendet<br />

der Molkereikonzern ein zentrales SAP-<br />

System, sodass Einkauf und Finanzbuchhaltung<br />

in den unterschiedlichen<br />

Niederlassungen eng zusammenarbeiten<br />

müssen. Eine reibungslos funktionierende<br />

internationale Koordination<br />

ist für das Allgäuer Unternehmen folglich<br />

ein strategischer Faktor.<br />

„E-Mail und Telefon sind und bleiben<br />

wichtige Tools für die tägliche Arbeit.<br />

Wir wussten allerdings schon nach den<br />

ersten Tests mit Videokonferenzsystemen,<br />

dass wir damit unsere Möglichkeiten<br />

erheblich erweitern können“,<br />

berichtet Hubert Heiß, verantwortlicher<br />

Leiter der weltweiten <strong>IT</strong> von Ehrmann.<br />

Große Einsparungen versprach sich<br />

der Konzern unter anderem durch die<br />

Vermeidung von Dienstreisen. Insbesondere<br />

bei Standortbesuchen in den<br />

USA und Russland waren die Reisen<br />

mit erheblichen Kosten und hohen<br />

Zeitverlusten verbunden.<br />

Verbesserte Kommunikation<br />

„Bei unserer Niederlassung in der Nähe<br />

von Moskau ist die Verkehrssituation<br />

sehr angespannt, sodass die Mitarbeiter<br />

oft Stunden auf der Straße verlieren“,<br />

berichtet Heiß. Neben dem rein<br />

finanziellen Aspekt spielte jedoch auch<br />

ein „HR-Faktor“ eine gewichtige Rolle.<br />

„Durch die Einführung einer Videokonferenzlösung<br />

sollten mehr Mitarbeiter<br />

als zuvor mit ihren Kollegen an entfernten<br />

Standorten kommunizieren<br />

können.“<br />

Als die Hauptverwaltung erweitert<br />

und renoviert wurde, wollte Ehrmann<br />

neben einer <strong>neue</strong>n Medientechnik<br />

in den wichtigsten Konferenzräumen<br />

auch eine Videokonferenz-Anlage implementieren.<br />

Das auf Videokonferenztechnik<br />

spezialisierte Unternehmen<br />

Aveo präsentierte die Lösung von<br />

LifeSize und installierte ein Testsystem.<br />

Heiß und sein Team nahmen dieses<br />

und die Systeme von zwei weiteren<br />

Herstellern kritisch unter die Lupe.<br />

Hohe Bild- und Tonqualität<br />

Ehrmann suchte ganz bewusst ein<br />

Raumsystem. „Auf diese Weise konnten<br />

wir auf einen Schlag gleich mehrere<br />

Leute auf effiziente Weise zusammenbringen“,<br />

erklärt Heiß. Dabei kam es<br />

dem <strong>IT</strong>-Profi vor allem auf eine leichte<br />

Bedienbarkeit sowie eine gute Bildqualität<br />

– idealerweise in HD-Auflösung –<br />

an. In beiden Punkten setzten sich die<br />

Lösungen von LifeSize gegen die der<br />

Mitbewerber durch, auch was die benötigten<br />

Bandbreiten betrifft.<br />

64 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


Leichte Bedienbarkeit<br />

und eine gute Bildqualität<br />

sind extrem wichtig bei<br />

Videokonferenzen.<br />

Neben der Bildqualität konnte auch<br />

der Sound der Videokonferenzlösung<br />

überzeugen. „Ein lippensynchroner<br />

Ton ist bei Videokonferenzen extrem<br />

wichtig. Laufen Bild und Ton auseinander,<br />

ist das Konferenzerlebnis schnell<br />

dahin“, betont Heiß. Hier hatten die<br />

Systeme anderer Anbieter deutliche<br />

Schwierigkeiten.<br />

Derzeit nutzt das Unternehmen zweimal<br />

die IP-basierende LifeSize-Lösung<br />

Room 220 in zwei Räumen mit 10x-<br />

Kameras (mit zehnfach optischem<br />

Zoom) sowie einem Networker für<br />

die Telefon- und ISDN-Einbindung. Darüber<br />

können sich auch reine Telefonteilnehmer<br />

jederzeit in Konferenzen<br />

einklinken. An drei weiteren Standorten<br />

– in den USA, in Russland sowie<br />

in Freiberg (Sachsen) – kommt jeweils<br />

die IP-basierende Lösung LifeSize Express<br />

220, ebenfalls mit 10x-Kameras,<br />

zum Einsatz.<br />

Für die hochwertigen HD-Kameramodelle<br />

von LifeSize hatte sich Ehrmann<br />

entschieden, da diese sich durch<br />

die Lichtverhältnisse in den modernen,<br />

lichtdurchfluteten Konferenzräumen<br />

nicht irritieren lassen. An diesem Punkt<br />

kamen andere Kameras schnell an ihre<br />

Grenzen.<br />

Einfache Bedienbarkeit<br />

Heute nutzen die Ehrmann-Mitarbeiter<br />

die LifeSize-Systeme ausgesprochen<br />

gern und häufig. „Während früher einzelne<br />

Personen nur mit einem einzigen<br />

Ansprechpartner kommuniziert haben,<br />

können sich heute ganze Abteilungen<br />

schnell und über große Distanzen<br />

hinweg koordinieren“, so Heiß. „Das<br />

bringt dem Unternehmen natürlich jenseits<br />

der reinen Reisekosten-Ersparnis<br />

erhebliche Vorteile.“<br />

Vor allem die einfache Bedienung hat<br />

beim Durchbruch der Technik geholfen.<br />

„Ein Knopfdruck genügt, und die<br />

Konferenz steht“, erklärt Heiß. Zudem<br />

lassen sich Präsentationen vom Laptop<br />

einspeisen und sind für alle Teilnehmer<br />

in bester Qualität sichtbar.<br />

Dank der hochauflösenden Kameras<br />

kann das Produktmanagement den internationalen<br />

Kollegen heute ein <strong>neue</strong>s<br />

Produkt besser denn je zuvor demonstrieren.<br />

Über eine Deckenkamera ist es<br />

bei Ehrmann sogar möglich, den Konferenzpartnern<br />

Dokumente und Objekte<br />

auf dem Tisch zuzuspielen.<br />

Ehrgeizige Wachstumspläne<br />

Heiß schätzt, dass sich die Kosten für<br />

das LifeSize-System nach ungefähr einem<br />

Jahr amortisiert haben. Da das Unternehmen<br />

für die Zukunft ehrgeizige<br />

Wachstumspläne hat, spielt auch der<br />

weitere Ausbau der Videokonferenzlösung<br />

eine große Rolle. Überzeugt<br />

von den Vorteilen, planen die <strong>IT</strong>-Experten<br />

des Unternehmens bereits die<br />

Ausstattung weiterer Standorte mit<br />

Raum lösungen.<br />

Auch Desktop-Lösungen sind bei<br />

den möglichen Szenarien eine Option.<br />

Konkret ließe sich so zum Beispiel das<br />

Vertriebsbüro in Spanien in die Videokommunikationswelt<br />

von Ehrmann<br />

integrieren. Von der einfachen Implementierung<br />

der einzelnen Erweiterungen<br />

ist Heiß jedenfalls überzeugt: „Da<br />

die LifeSize-Systeme sehr gut skalierbar<br />

sind und sich gegenseitig gut ergänzen,<br />

blicken wir diesem Schritt sehr gelassen<br />

entgegen.“ [ rm ]<br />

Das Unternehmen<br />

Ehrmann<br />

Seit sich Firmengründer Alois Ehrmann<br />

1920 selbstständig machte, hat sich vieles<br />

geändert. Aus einem Ein-Mann-Unternehmen<br />

ist ein Mitglied der Top Ten der<br />

deutschen Milchverarbeiter geworden, das<br />

an sechs Produktionsstandorten weltweit<br />

über 1500 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Durch den Aufbau von Vertriebsorganisationen<br />

in mittlerweile allen wichtigen<br />

europäischen Märkten ist Ehrmann heute<br />

in der Lage, auf landesspezifische Bedürfnisse<br />

seiner Kunden und Verbraucher einzugehen.<br />

So werden heute jährlich über<br />

eine halbe Milliarde Ehrmann-Produkte<br />

außerhalb Deutschlands verzehrt. Und in<br />

fast jedem vierten Supermarkt in Europa<br />

sind Produkte aus dem Hause Ehrmann zu<br />

finden – die meisten davon „made in Germany“.<br />

So erzielt die Ehrmann AG fast die<br />

Hälfte des Umsatzes im Ausland – Tendenz<br />

weiter steigend.<br />

65


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TEST, KAUF & SERVICE Mobile Betriebssysteme<br />

68 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


Glaubensfrage<br />

Komfort im geschlossenen System oder Vielfalt durch Offenheit?<br />

Apple, Google und Microsoft verfolgen unterschiedliche Ansätze.<br />

Die drei Smartphone-Betriebssysteme im Vergleich.<br />

Athanassios Kaliudis<br />

powered by<br />

Wer heute ein Mobiltelefon<br />

kaufen will, sollte vorrangig<br />

auf das Betriebssystem schauen.<br />

Denn dieses entscheidet<br />

über die Bedienphilosophie, den Funktionsumfang,<br />

die Sicherheits-Features,<br />

die Synchronisationsmöglichkeiten und<br />

nicht zuletzt über das Angebot an Software:<br />

die beliebten Apps.<br />

Die drei bekanntesten mobilen Plattformen<br />

für Smartphones bieten aktuell<br />

Apple mit iOS 5, Google mit Android<br />

4.0 und Microsoft mit Windows Phone<br />

7.5, das zwar, was die Marktanteile betrifft,<br />

weit abgeschlagen ist, aber gerade<br />

für <strong>Business</strong>-Anwender interessant<br />

sein kann. Alle drei versprechen einfache<br />

Bedienung, hohe Performance und<br />

jede Menge Funktionen, verfolgen aber<br />

unterschiedliche Ansätze und Konzepte.<br />

Die entscheidende Frage bei der Suche<br />

nach dem richtigen System: Möchte ich<br />

mich in einem geschlossenen Ökosystem<br />

bewegen oder mir lieber möglichst<br />

viele Türen und Wege offenhalten?<br />

Google und Microsoft<br />

fordern Apple heraus<br />

Apples Betriebssystem ist bekannt für<br />

seine einfache Bedienung, aber auch<br />

für seine introvertierte Natur. Es gehört<br />

zu den fortschrittlichsten Plattformen<br />

und bietet mit der iCloud ein zukunftsträchtiges<br />

Konzept für die Online-Datenspeicherung.<br />

Wer sich darauf einlässt,<br />

bekommt Dienste sowie Hard- und Software<br />

aus einer Hand – kann sich aber<br />

nur im iKosmos bewegen.<br />

Wem das nicht behagt, der findet bei<br />

Google mehr Vielfalt und Offenheit. Android<br />

ist Open Source: Jeder Entwickler,<br />

Hersteller oder Netzbetreiber kann den<br />

Quellcode des Betriebssystems einsehen,<br />

adaptieren und Anwendungen in das<br />

System integrieren. In der Folge gleicht<br />

kaum ein Android-Gerät dem anderen.<br />

Als dritter großer Player buhlt Microsoft<br />

um die Gunst der Kunden. Auch Windows<br />

Phone ist eine in sich geschlossene<br />

<strong>Welt</strong> – anders als iOS jedoch nicht nur<br />

auf einen Gerätehersteller fixiert.<br />

Was die aktuellen Versionen der mobilen<br />

Plattformen im Detail zu bieten<br />

haben, beleuchten wir ausführlich auf<br />

den folgenden Seiten.<br />

Fazit<br />

Dass bei Apple alles aus einer Hand<br />

kommt, ist Fluch und Segen zugleich.<br />

Zweifellos bietet iOS ein sehr stimmiges<br />

Gesamtpaket. Viele Freiheiten gibt es<br />

hier zwar nicht, dafür spielen Anwendungen,<br />

Dienste und Hardware optimal<br />

zusammen. Die Menüs sind gut zugänglich,<br />

die Oberfläche ist einfach zu bedienen<br />

und das App-Angebot ist noch<br />

immer unerreicht.<br />

Google verfällt ins andere Extrem, öffnet<br />

seine Plattform für jedermann und<br />

erlaubt gravierende Veränderungen. Dadurch<br />

ist Android äußerst flexibel. Das<br />

bringt viele Vorteile, aber auch Nachteile:<br />

Unregelmäßige Updates sind ein Sicherheitsrisiko,<br />

ebenso der unzureichend<br />

kontrollierte App Store.<br />

Wie Apple macht Microsoft die Schotten<br />

nach außen dicht. Windows Phone<br />

bewegt sich ausschließlich im Micro soft-<br />

Universum, was mehr Sicherheit bedeutet.<br />

Die Oberfläche wirkt modern, ist<br />

aber an manchen Stellen zu unübersichtlich<br />

und verspielt. Auch mit dem App-<br />

Angebot der Konkurrenz kann Microsoft<br />

momentan nicht mithalten.<br />

69


TEST, KAUF & SERVICE Mobile Betriebssysteme<br />

Apple hält die Zügel in der Hand:<br />

iTunes, App Store und iCloud plus<br />

Hardware bilden ein in sich geschlossenes<br />

Ökosystem. Und iOS 5 setzt<br />

mit innovativen Funktionen erneut<br />

hohe Maßstäbe.<br />

Die Anordnung der<br />

Shortcuts auf dem<br />

Startbildschirm ist<br />

variabel; Apps lassen<br />

sich in Ordner<br />

zusammenfassen.<br />

Widgets gibt es bei<br />

iOS aber nicht.<br />

Mit einem horizontalen<br />

Wisch von<br />

links nach rechts<br />

kann man vom<br />

Sperrbildschirm aus<br />

direkt in die entsprechende<br />

Anwendung<br />

wechseln.<br />

iOS schränkt zwar ein,<br />

bietet aber ein stimmiges<br />

Gesamtpaket mit<br />

hohem Bedienkomfort.<br />

Apple iOS 5:<br />

Alles aus einer Hand<br />

A<br />

pple hat die Touchscreen-Bedienung<br />

zwar nicht erfunden, sie aber 2007<br />

mit dem ersten iPhone zur Marktreife<br />

gebracht – und nebenbei die Mobilfunkbranche<br />

revolutioniert und eine ganze<br />

Reihe konkurrierender Plattformen auf<br />

den Plan gerufen. Seither ist das iOS-Betriebssystem<br />

bekannt für seine intuitive<br />

und geradlinige, aber auch restriktive<br />

Struktur und gilt noch immer als Benchmark<br />

in Sachen Bedienkomfort.<br />

Apple sagt, wo es langgeht<br />

Im Gegensatz zu Android ist iOS eine<br />

geschlossene Plattform. Apple gibt dem<br />

Nutzer die Richtung ganz klar vor: Apps<br />

gibt es nur aus dem App Store und <strong>neue</strong><br />

Musik und Videos sowie jeglichen Datenaustausch<br />

mit dem heimischen Rechner<br />

nur über iTunes. Andere Zugangswege<br />

sind offiziell versperrt – sowohl<br />

für Apps als auch für Musik, Videos<br />

oder Fotos.<br />

Das iPhone einfach per USB-Kabel<br />

mit dem Rechner verbinden und Dateien<br />

hin- und herschieben funktioniert<br />

nicht – alles muss über die Schaltzentrale<br />

iTunes laufen. Etwas mehr Offenheit<br />

und Transparenz wären hier durchaus<br />

wünschenswert, doch wer sich auf die<br />

Apple-<strong>Welt</strong> einlässt, bekommt ein insgesamt<br />

sehr gut aufeinander abgestimmtes<br />

Team aus Hard- und Software.<br />

Vorbildlich ist auch Apples Modellpflege:<br />

Die aktuelle Version iOS 5 ist im <strong>neue</strong>n<br />

iPhone 4S ab Werk installiert, steht<br />

aber auch den beiden Vorgängermodellen<br />

4 und 3GS sowie den iPad-Versionen<br />

und dem iPod touch der dritten<br />

Generation als kostenloses Update zur<br />

Verfügung.<br />

Von Android abgeschaut<br />

Mit iOS 5 macht Apple das Verbindungskabel<br />

überflüssig: iPhone und iPad synchronisieren<br />

sich nun auf Wunsch per<br />

WLAN via iTunes mit dem Rechner,<br />

auch Backups landen kabellos in der<br />

iCloud und lassen sich ebenso wieder<br />

zurückspielen – das ist praktisch. Wer<br />

sich für Apples Cloud-Dienst anmeldet,<br />

bekommt fünf Gigabyte kostenlosen<br />

Speicher für Apps, Kontakte, Termine,<br />

E-Mails und Fotos; wer mehr Speicher<br />

möchte, bezahlt je nach Kapazität zwischen<br />

32 und 80 Euro jährlich.<br />

Etwas hat Apple auch von Google übernommen:<br />

Wischt man mit dem Finger<br />

von oben nach unten über den Bildschirm,<br />

klappt nun ein Informationskästchen<br />

auf, das verpasste Anrufe, Termine,<br />

Nachrichten, das Wetter oder Erinnerungen<br />

anzeigt – bei Android gibt<br />

es das schon seit der ersten Version. Zusätzlich<br />

zeigt iOS 5 verpasste Ereignisse<br />

jetzt auch auf dem Sperrscreen an und<br />

öffnet mit der bekannten Wischgeste<br />

von links nach rechts über das Ereignis<br />

direkt die entsprechende Anwendung.<br />

Ein gutes Sicherheitskonzept<br />

Im Alltag schlägt sich iOS wacker, die<br />

schlanken Menüs sind schnell zugänglich,<br />

Kalender- und Kontakte-App übersichtlich;<br />

der Webbrowser ist schnell,<br />

klar strukturiert und bietet praktische<br />

Funktionen, kann allerdings keine Flash-<br />

Inhalte darstellen. Der Text in E-Mails<br />

lässt sich leicht formatieren, nur Anhänge<br />

muss man umständlich per Copyand-Paste-Funktion<br />

einfügen.<br />

Auch die Sicherheits-Features sind<br />

weitreichend: Dank regelmäßiger Software-Updates<br />

und kontrolliertem App<br />

Store bietet iOS guten Schutz vor Malware<br />

und Phishing-Attacken, außerdem<br />

lassen sich Daten per Codesperre und<br />

dank der möglichen Fernlöschung des<br />

Gerätes schützen.<br />

Fazit: Komfortabler geht’s kaum<br />

Die Einschränkungen, die iOS verlangt,<br />

mögen für manche abschreckend wirken<br />

– der positive Effekt ist aber, dass<br />

alle Dienste reibungslos ineinander<br />

greifen und das System in Kombination<br />

mit der eleganten und schnellen<br />

Benutzeroberfläche einen noch immer<br />

unerreicht hohen Komfort bietet.<br />

Mit dem 5er-Update hat iOS die vorhandenen<br />

Stärken erweitert und <strong>neue</strong><br />

hinzugewonnen, wenn auch nicht alle<br />

Lücken geschlossen. Der App und der<br />

iTunes Store sind auch weiterhin in<br />

puncto Angebot und Übersicht führend,<br />

nur der stark eingeschränkte Umgang<br />

mit den eigenen Daten bleibt letztlich<br />

als Wermutstropfen bestehen.<br />

70 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


Google Android 4.0:<br />

Offenheit bietet Vielfalt<br />

D<br />

as Erfolgsgeheimnis von Android<br />

liegt in seiner offenen Natur. Anfang<br />

2009 kam mit dem T-Mobile G1 das<br />

erste Google-Handy nach Deutschland,<br />

drei Jahre später hat Android laut einer<br />

Gartner-Studie einen weltweiten Smartphone-Marktanteil<br />

von über 50 Prozent.<br />

Damit ist das Google-Betriebssystem mit<br />

Abstand der Marktführer.<br />

Sicherheitslücken bleiben<br />

Google stellt den Quellcode seines mobilen<br />

Betriebssystems jedem Interessenten<br />

kostenlos zur Verfügung. Entwickler<br />

und Netzbetreiber nutzen diese Offenheit,<br />

um eigene Anwendungen und<br />

Dienste in das Betriebssystem zu integrieren,<br />

während Hardware-Hersteller<br />

proprietäre Benutzeroberflächen basteln,<br />

um sich von der Konkurrenz abzuheben.<br />

Das führt allerdings auch zu einer gewissen<br />

Defragmentierung der Plattform: Sobald<br />

Google eine <strong>neue</strong> Version freigibt,<br />

müssen Hersteller ihre Oberflächen erst<br />

einmal überarbeiten. Das dauert meist<br />

Wochen, wenn nicht gar Monate. Nicht<br />

selten kommen Updates für viele Geräte<br />

überhaupt nicht – ein potenzielles Risiko,<br />

da die Updates häufig auch Sicherheitslücken<br />

schließen.<br />

Grundsätzlich ist der Sicherheitsaspekt<br />

bei Android kritischer zu bewerten als<br />

bei iOS und Windows Phone. Google<br />

kontrolliert seinen App Store eher dilettantisch;<br />

allzu blauäugig sollte man also<br />

nicht jede Anwendung installieren, sondern<br />

kurz überlegen, ob das Tool für die<br />

versprochene Funktion tatsächlich Zugriff<br />

auf das Telefonbuch benötigt. Und<br />

wer sein Android-Gerät im Notfall aus<br />

der Ferne orten, sperren oder löschen<br />

möchte, braucht eine Zusatz-App.<br />

Noch anpassungsfähiger<br />

Mit Android 4 führt Google seine Entwicklungslinien<br />

2.x für Smartphones<br />

und 3.x für <strong>Tablet</strong>s zusammen und<br />

vereint das Beste aus beiden Ansätzen.<br />

Insgesamt ist das <strong>neue</strong> Android mit<br />

dem Beinamen „Ice Cream Sandwich“<br />

flexib ler: Ordner lassen sich jetzt einfach<br />

durch Aufeinanderschieben zweier<br />

Apps erstellen und einige ausgewählte<br />

Widgets auf die gewünschte Grö-<br />

ße skalieren. So kann der Nutzer etwa<br />

beim <strong>neue</strong>n Google-Mail-Widget festlegen,<br />

wie viele Nachrichten er auf dem<br />

Homescreen sehen möchte. Auch das<br />

<strong>neue</strong> kontextbezogene Aktionsfeld –<br />

das beispielsweise im Adressbuch oder<br />

Kalender die hier verfügbaren Optionen<br />

einblendet – macht Android 4 zugänglicher<br />

als seine Vorgänger. Dennoch wirken<br />

Haupt- und Untermenüs noch nicht<br />

ganz so aufgeräumt und übersichtlich<br />

wie bei iOS, auch dürfte die insgesamt<br />

doch sehr dunkel gehaltene Optik nicht<br />

jeden ansprechen.<br />

Keine Hardkeys mehr am Start<br />

Besonders auffällig: Die obligatorischen<br />

Gehäusetasten sind bei Android 4 obsolet,<br />

da nun auf dem Touchscreen drei<br />

Softkeys für Zurück, Homescreen und<br />

Multitasking eingeblendet werden. Je<br />

nach Display-Ausrichtung wandern die<br />

Bedienelemente vom rechten an den<br />

unteren Bildrand.<br />

Die Multitasking-Ansicht listet alle aktuell<br />

ausgeführten Programme auf; um<br />

eines davon zu beenden, genügt es, die<br />

Miniaturansicht nach rechts aus dem<br />

Bild zu schieben. Das hat sich Google<br />

bei Web OS von Palm abgeschaut.<br />

Mit dieser Wischgeste lassen sich auch<br />

Browser-Tabs schließen. Während bei<br />

iOS und Windows Phone die in den<br />

Hintergrund geschobenen Anwendungen<br />

pausieren, erlaubt Android vielen<br />

Programmen, aktiv zu bleiben und etwa<br />

Infos aus dem Internet abzufragen.<br />

Fazit: Auf dem richtigen Weg<br />

Hat man sich an Android 4 gewöhnt,<br />

gehen Alltagsaufgaben locker von der<br />

Hand. Google-Dienste sind gut integriert,<br />

Browser und Mail-Anwendungen übersichtlich<br />

gestaltet. Ein echter Vorteil im<br />

Vergleich zu iOS und Windows Phone<br />

ist, dass sich Musik, Dokumente, Fotos<br />

und Videos einfach per Drag and Drop<br />

auf das Gerät übertragen lassen. Und:<br />

Knapp 70 Prozent der Apps im Market<br />

sind kostenlos zu haben.<br />

Google bietet seinen Nutzern deutlich<br />

mehr Freiheiten als Apple und Microsoft.<br />

Sicherheitsbedenken sind aber inklusive.<br />

Google setzt auch weiterhin auf<br />

seine Entwicklergemeinde – Android<br />

bleibt Open Source und somit das<br />

Gegenteil vom iOS-Ansatz. Version 4<br />

kommt mit <strong>neue</strong>m Look und vereint<br />

Smartphone- und <strong>Tablet</strong>-Version.<br />

Bei Android lässt<br />

sich der Startbildschirm<br />

mit Favoriten-Links,<br />

Direktverknüpfungen<br />

und<br />

Widgets gestalten.<br />

Das Hauptmenü hat<br />

eine separate Ansicht.<br />

Android lässt Nutzern<br />

freie Hand und überzeugt<br />

mit flexibler<br />

Benutzeroberfläche.<br />

Die Multitasking-<br />

Ansicht listet alle<br />

aktuell geöffneten<br />

Apps auf. Um eine<br />

davon zu beenden,<br />

genügt es, die Miniaturansicht<br />

rechts<br />

aus dem Bild zu<br />

schieben.<br />

71


TEST, KAUF & SERVICE Mobile Betriebssysteme<br />

Microsoft schneidet alte Zöpfe<br />

ab und ist mit Windows Phone<br />

im Zeitalter der Touch-Bedienung<br />

angekommen. Das <strong>neue</strong> Betriebssystem<br />

entpuppt sich als echter<br />

Netzwerk-Spezialist.<br />

Auf dem Startbildschirm<br />

finden sich<br />

animierte Felder, die<br />

sich nach Belieben<br />

sortieren lassen und<br />

ständig <strong>neue</strong> Infos<br />

einblenden.<br />

Windows Phone 7 verknüpft<br />

Personen, Adressen<br />

und Informationen<br />

etwa aus Facebook sinnvoll<br />

in verschiedenen<br />

Verbindungsknoten,<br />

„Hubs“ genannt.<br />

Windows Phone 7 verknüpft<br />

Informationen<br />

vorbildlich und ist einfach<br />

zu bedienen, aber nicht<br />

ganz so übersichtlich.<br />

Microsoft Windows Phone 7.5:<br />

Unkompliziert & gut vernetzt<br />

M<br />

icrosoft war bereits mit Windows<br />

Mobile – vor allem im <strong>Business</strong>-<br />

Umfeld – auf dem Smartphone-Markt<br />

etabliert, hat dann aber den Trend zur<br />

komfortablen und einfachen Touchscreen-Bedienung<br />

verschlafen und ist<br />

ins Hintertreffen geraten. Die Benutzeroberfläche<br />

von Windows Mobile ließ<br />

sich auf einem Touchscreen nur mühsam<br />

bedienen – von Spaß, Komfort und<br />

Innovation keine Spur.<br />

Fenster sind Schnee von gestern<br />

Also hat Microsoft ein komplett <strong>neue</strong>s<br />

Betriebssystem entwickelt – mit <strong>neue</strong>m<br />

Design, <strong>neue</strong>r Struktur und <strong>neue</strong>m Konzept.<br />

Mit Windows Phone 7 (WP7) verabschiedet<br />

sich der Software-Riese aus<br />

Redmond vom Fenster-Look – interaktive<br />

Kacheln sind jetzt Trumpf. Diese sogenannten<br />

Live Tiles sind ein Unikat und<br />

das Markenzeichen des <strong>neue</strong>n Systems.<br />

Hierbei handelt es sich um animierte Felder,<br />

die sich in beliebiger Reihenfolge<br />

auf dem Homescreen anordnen lassen<br />

und die ständig <strong>neue</strong> Infos anzeigen, etwa<br />

anstehende Termine oder abwechselnde<br />

Kontaktbilder.<br />

Was Windows Phone der Konkurrenz<br />

deutlich voraus hat, sind die gut vernetzten<br />

Verbindungsknoten respektive<br />

Hubs. Diese verknüpfen verschiedene<br />

Inhalte und bündeln sie in einer Ansicht.<br />

Ein Paradebeispiel ist der Kontakte-Hub:<br />

Kurzmitteilungen, E-Mails<br />

bzw. Nachrichten aus sozialen Netzwerken<br />

einzelner Personen oder definierter<br />

Gruppen laufen hier zusammen.<br />

Außerdem kombiniert der Hub Bilder<br />

und Statusmeldungen aus Facebook<br />

und Twitter mit dem Adressbuch und<br />

bietet eine leicht zugängliche Kommentarfunktion.<br />

So gut vernetzt sind weder<br />

iOS noch Android.<br />

Gefangen in der Microsoft-<strong>Welt</strong><br />

Auch der App Store bietet eine Besonderheit:<br />

Dank der „Try before you buy“-<br />

Funktion lassen sich viele kostenpflichtige<br />

Apps gratis testen. So viel Komfort<br />

bietet nur Microsofts Marketplace mit<br />

mittlerweile über 60000 Apps.<br />

Darüber hinaus hat das Update auf<br />

7.5 Mango einige Kinderkrankheiten der<br />

ersten Version ausgemerzt, insbesondere<br />

das Problem Multitasking. Drittanbieter-<br />

Apps musste man bisher stets beenden,<br />

jetzt kann man sie in einer Art Pausemodus<br />

in den Hintergrund legen und<br />

schnell zwischen verschiedenen Anwendungen<br />

wechseln. Der überarbeitete<br />

Webbrowser ist schneller als sein<br />

Vorgänger und unterstützt HTML5, aber<br />

kein Flash.<br />

In Sachen Datenverwaltung orientiert<br />

sich WP7 an Apples iOS: Die Sync-Software<br />

Zune ist Micro softs iTunes-Pendant<br />

und für jeglichen Datentransfer<br />

zwischen Computer und Smartphone<br />

zuständig; als USB-Speicher werden<br />

WP7-Modelle nicht erkannt.<br />

Ein bisschen zu verspielt<br />

An Microsofts Bedienkonzept hat man<br />

sich schnell gewöhnt. Das Prinzip der<br />

Kacheln ist schlüssig, die Struktur kon -<br />

sequent, auch wenn manche Menüpunkte<br />

etwas versteckt sind. Das Hauptmenü<br />

listet alle Inhalte alphabetisch.<br />

Einträge lassen sich weder umsortieren<br />

noch in Ordner zusammenfassen. Seinen<br />

Stempel kann man dem Gerät auf<br />

dem Startbildschirm aufdrücken, der<br />

sich nach Belieben gestalten lässt.<br />

Was die Plattform ebenfalls vermissen<br />

lässt, ist eine Geräteverschlüsselung etwa<br />

per Codesperre oder – wie bei An droid<br />

4 – via Gesichtserkennung. Geht ein<br />

Windows Phone verloren, sollte man<br />

es daher möglichst schnell per Fernortung<br />

sperren.<br />

Fazit: der beste Netzwerker<br />

Die Stärke von Windows Phone ist es,<br />

diverse Inhalte in Hubs zu verknüpfen,<br />

übersichtlich aufzubereiten und leicht<br />

zugänglich zu machen. Die modern<br />

wirkende Benutzeroberfläche mit den<br />

Live-Kacheln hebt sich stark von den<br />

Pendants der Mitbewerber ab, ist zum<br />

Teil aber noch etwas ungeordnet und<br />

mit ihren Animationen sehr verspielt.<br />

Viele Freiheiten gewährt Micro soft nicht:<br />

Zune und Market place sind die einzigen<br />

Schnittstellen zur Außenwelt. Dafür<br />

sind Online-Backups und 25 Gigabyte<br />

kostenloser Online-Speicher auf dem<br />

SkyDrive inklusive. [ rm ]<br />

72 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


Boses <strong>neue</strong>r Ohrwurm<br />

Mit dem Bluetooth Headset Series 2 hat Bose, wie der Name schon verrät, die zweite<br />

Generation kabelloser Headsets auf den Markt gebracht. Ein guter Klang und ein hoher<br />

Tragekomfort standen bei der Entwicklung im Vordergrund.<br />

Der Frühling lockt uns mit seinen milden<br />

Temperaturen ins Freie. Da wird der Park<br />

zum Büro und das Cabrio zum Arbeitsplatz.<br />

Schön, wenn uns der Wind der Freiheit um<br />

die Nase weht. Aber Telefonieren ist kein Vergnügen:<br />

Windgeräusche und Umgebungslärm<br />

sorgen dafür, dass wir und unser Gesprächspartner<br />

kaum etwas verstehen.<br />

Anders ist das mit dem Bluetooth Headset Series<br />

2 von Bose. Der Klangspezialist aus Massachusetts<br />

hat ein spezielles Mikrofonsystem entwickelt,<br />

das in der Lage ist, zwischen Stimmen<br />

und Umgebungsgeräuschen zu unterscheiden<br />

und letztere wirkungsvoll herauszufiltern. Das<br />

funktioniert oft so gut, dass der Zuhörer am<br />

anderen Ende gar nicht mitbekommt, dass der<br />

Anrufer zum Beispiel an einer viel befahrenen<br />

Straße steht.<br />

In zweiter Konsequenz hebt das Headset die<br />

Hörerlautstärke mit steigendem Lärmpegel aus<br />

der Umgebung an, sodass auch wir unseren<br />

Gesprächspartner stets gut verstehen.<br />

Bedienung wie aus dem Bilderbuch<br />

Die Bedienung des Bose-Headsets ist vorbildlich.<br />

Für jede Funktion gibt es eine eigene<br />

Taste. An der Unterseite befindet sich ein<br />

griffiger Schiebeschalter, der auch farblich den<br />

Zustand anzeigt: Rot bedeutet „aus“, Grün steht<br />

für „an“. An der Oberseite sind drei Tasten untergebracht:<br />

eine für die Anrufannahme (oder<br />

das Aktivieren der Sprachsteuerung), zwei für<br />

die Regulierung der Lautstärke. Die Tasten sind<br />

weit genug ausein ander platziert und sehr gut<br />

definiert, sodass eine Blindbedienung am Ohr<br />

einwandfrei gelingt.<br />

Die StayHear-Technologie, ein Silikonbügel<br />

am Ohr-Pad, sorgt für einen sicheren Halt und<br />

mehr Komfort. Ist das Headset erst einmal ins<br />

Ohr gesteckt, verlässt es auch bei heftigem<br />

Kopfschütteln seinen Posten nicht. Da Ohren<br />

nicht genormt sind, liefert Bose die StayHear-<br />

Ohreinsätze in drei verschiedenen Größen mit.<br />

Beim Kauf des Headsets muss sich der Käufer<br />

festlegen, ob er lieber mit dem linken oder<br />

rechten Ohr telefoniert. Ein späterer Tausch ist<br />

nicht möglich.<br />

Zum Lieferumfang gehören neben Headset<br />

und StayHear-Pads noch ein Ladegerät und<br />

ein kleiner Neoprenbeutel zur Aufbewahrung.<br />

Das Ladegerät hat einen USB-Anschluss. Das<br />

Headset wird über das beiliegende Micro-USB-<br />

Kabel geladen. Damit lassen sich auch andere<br />

Devices, die Micro-USB verwenden, laden. Wer<br />

das Headset im Auto laden will, benötigt eine<br />

„USB-Steckdose“ für den Zigarettenanzünder.<br />

Diese praktischen USB-KFZ-Adapter gibt es für<br />

wenige Euro im Internet-Versandhandel.<br />

Mobile Medieninhalte hören<br />

Wer gerade nicht telefoniert, kann über A2DP<br />

(Advanced Audio Distribution Profile) mobile<br />

Medieninhalte hören. Über dieses Bluetooth-<br />

Profil zum Streamen von Audio-Inhalten werden<br />

gesprochene Navigationshinweise in Echtzeit<br />

ebenso wiedergegeben wie gespeicherte<br />

Musik, Podcasts und andere Medien auf dem<br />

Smartphone.<br />

Im Test schlug sich das Headset sehr gut. Das<br />

Pairing mit unserem Testgerät, einem BlackBerry<br />

Torch, klappte in Sekundenschnelle. Danach<br />

genügte ein einfaches Einschalten des Headsets,<br />

eine kurze Bestätigung am BlackBerry<br />

und die Verbindung stand. Drückt man jetzt auf<br />

die Telefontaste am Headset, hören wir die vom<br />

BlackBerry gewohnte Frauenstimme: „Sagen<br />

Sie einen Befehl“.<br />

Die Klangqualität des Bose-Headsets ist beeindruckend.<br />

Wir verstehen unsere Gesprächspartner<br />

laut und deutlich. Wir dagegen werden<br />

hin und wieder als ein wenig zu leise empfunden<br />

– ein Handicap, mit dem viele Freisprech-<br />

Einrichtungen kämpfen. Dafür dringen kaum<br />

Umgebungsgeräusche ans andere Ende.<br />

■ Mit 149 Euro ist das Bose Bluetooth Headset<br />

Series 2 kein Schnäppchen. Aber dafür ist es<br />

aus unserer Sicht das beste Bluetooth Headset,<br />

das auf dem Markt zu bekommen ist.<br />

[ Anja Laubstein/ae ]<br />

4.2012<br />

hervorragend<br />

Bose Bluetooth Headset Series 2<br />

Urteil: hervorragend<br />

Preis: 149 Euro<br />

www.bose.de<br />

Bluetooth Headset, StayHear-Ohreinsätze<br />

in S, M, L, Micro-USB-Ladegerät,<br />

Transporttäschchen<br />

73


TEST, KAUF & SERVICE Hardware<br />

Schneller als erlaubt<br />

Samsungs <strong>neue</strong>r Farblaser CLP-775ND ist ein Drucker für Puristen: außen schnörkellos<br />

und von schlichter Eleganz, innen Leistung pur. Wir haben den Boliden auf unseren<br />

Prüfstand gefahren.<br />

Samsung CLP-775ND<br />

Urteil: hervorragend<br />

Preis: 899 Euro<br />

www.samsung.de<br />

4.2012<br />

hervorragend<br />

DIN-A4-Farblaserdrucker, Inline-Druckwerk<br />

mit 33 ppm, Highspeed USB 2.0,<br />

Ethernet 10/100/1000 Base TX, PCL6,<br />

PCL5e, PostScript 3<br />

Bereits beim Auspacken merkt man, dass<br />

es der CLP-775ND ganz schön in sich<br />

hat, denn es gilt, satte 30 Kilogramm aus dem<br />

Karton zu wuchten. Äußerlich folgt der Drucker<br />

dem Motto: Weniger ist mehr. Ein geradliniges<br />

Design, zwei verschiedene Grautöne und<br />

ein Bedienfeld, das übersichtlicher nicht sein<br />

könnte – uns gefällt das. Das monochrome Dot-<br />

Matrix-LC-Display gibt stets Aufschluss über die<br />

Tätigkeiten des Druckers. Tut er gerade nichts,<br />

findet sich auf dem Display eine kurze Erklärung<br />

über die wichtigsten Funktionstasten. Im<br />

Menü finden wir uns dank der Kompassnavigation<br />

(so bezeichnet Samsung seine Fünf-Wege-<br />

Tastenwippe) schnell zurecht.<br />

Weil der Drucker über verhältnismäßig geringe<br />

Grundmaße verfügt, ragt die Papierkassette<br />

hinten ein Stück weit aus dem Gehäuse. Damit<br />

dann dort kein Staub oder anderer Schmutz<br />

eindringt, liefert Samsung eine zusätzliche<br />

Abdeckung mit, die sich etwas mühsam anbringen<br />

lässt und nicht so recht zur soliden<br />

Anmutung des Druckers passen mag. Aber das<br />

sind Peanuts.<br />

Flottes Tempo<br />

Schnell ist der CLP-775ND an unser Testsystem<br />

angeschlossen. Zuerst lassen wir unseren Standardbrief<br />

durch den Drucker laufen. Die Stoppuhr<br />

zeigt elf Sekunden, das ist kein schlechter<br />

Wert. Dann testen wir mit demselben Dokument<br />

das Tempo im Copy Mode. Das heißt:<br />

Wir drucken elfmal das Anschreiben, starten<br />

aber die Stoppuhr erst nach der ersten Seite. So<br />

können wir die Leistungsfähigkeit des Druckwerks<br />

genau ermitteln. Unsere Messung ergibt,<br />

dass Samsung bei der Angabe des Tempos mit<br />

33 Seiten pro Minute ganz schön tief gestapelt<br />

hat. Wir stoppen die Uhr nach der zehnten Seite<br />

bei 17 Sekunden. Das ergibt rechnerisch ein<br />

Drucktempo von über 35 Seiten pro Minute:<br />

ein tolles Ergebnis.<br />

Aber auch bei unseren Mischdokumenten<br />

schlägt sich der Drucker hervorragend – egal,<br />

ob die Dokumente ein- oder zehnseitig sind.<br />

Mit wachsender Begeisterung jagen wir ein<br />

Testchart nach dem anderen durch den CLP-<br />

775ND und müssen nie lange auf das Ergebnis<br />

warten. Hin und wieder gönnt sich der Drucker<br />

eine Verschnaufpause, die er zum Kalibrieren<br />

seiner Systeme nutzt. So ist eine gleichbleibende<br />

Qualität auch über größere Druckjobs hinweg<br />

gewährleistet.<br />

Tadelloser Druck<br />

Die Druckqualität im Textdruck ist tadellos. Der<br />

Blick durch einen Fadenzähler mit siebenfacher<br />

Vergrößerung zeigt, was das bloße Auge<br />

schon vermuten ließ: tiefschwarzer Druck mit<br />

glatten und blitzsauberen Kanten. Die Buchstaben<br />

wirken flach und matt, was dem positiven<br />

Gesamteindruck zugutekommt, denn manche<br />

Farblaser mit Polymer-Toner haben ein leicht<br />

glänzendes Druckbild, was einen fast wachsartigen<br />

Eindruck hinterlässt.<br />

Grafiken sind ebenfalls eine Spezialität des<br />

CLP-775ND. Hier erfreuen satte Farben und<br />

ein homogenes Druckbild das Auge. Fotos werden<br />

lasertypisch ein wenig gerastert, was je<br />

nach Größe und Motiv mal stärker und mal gar<br />

nicht auffällt. Der Strahlenkranz ist fein aufgelöst,<br />

Bildfehler oder Farbpatzer leistet sich der<br />

Drucker trotz komplexer Testcharts nicht.<br />

Standardmäßig ist der CLP-775ND mit einem<br />

500-Blatt-Papiermagazin ausgestattet. Weitere<br />

100 Blatt passen in die Mehrzweckpapierzufuhr.<br />

Zwei 500-Blatt-Zusatzpapiermagazine können<br />

optional geordert werden und erhöhen den Papiervorrat<br />

auf maximale 1600 Blatt. Die Ausgabe<br />

fasst 350 Blatt Face down.<br />

Die Garantiezeit inklusive Vor-Ort-Service beträgt<br />

zwölf Monate und lässt sich gegen Aufpreis<br />

auf bis zu fünf Jahre verlängern.<br />

■ Der CLP-775ND ist ein richtiges Arbeitstier,<br />

das einfach jeden Druckjob schnell und souverän<br />

erledigt. Das schnörkellose Design, die<br />

solide Bauweise und das aufgeräumte Bedienfeld<br />

haben uns sehr gut gefallen. Den Preis<br />

gibt Samsung auf seiner Homepage mit 899<br />

Euro an, der Straßenpreis fällt aber deutlich<br />

geringer aus: zum Beispiel bei einem großen<br />

Internet-Versender, der diesen Boliden bereits<br />

für 699 Euro anbietet. [ Anja Laubstein/ae ]<br />

74 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


<strong>Schöne</strong>s Erbsenzählen<br />

Ein hohes Sicherheitsniveau, eine leistungsfähige Kategorisierung und ein innovatives<br />

Berichtswesen – finanzblick setzt Zeichen in Sachen Mobile Banking. Das Einzige, was<br />

der App noch fehlt, ist der Schulterschluss zum PC.<br />

Die mobile Banking-Software finanzblick<br />

ist derzeit für iPhone und iPad erhältlich<br />

und konzentriert sich ausschließlich auf das Banking.<br />

Unterstützt werden rund 4000 Banken mit<br />

ihren Spar-, Giro-, Anlage- und Depotkonten.<br />

Hinzu kommen einige Kreditkarten- und Punktekonten.<br />

Nützlich ist das Bargeldkonto, mit dem<br />

Barausgaben aufgezeichnet werden können.<br />

Der Zugriff auf die Bankkonten erfolgt per PIN/<br />

TAN. HBCI-Chipkartenleser werden bei mobilen<br />

Endgeräten nicht unterstützt. Einrichtung und<br />

Abruf unserer Testkonten klappten einwandfrei.<br />

Lobenswert ist das hohe Sicherheitsniveau. Die<br />

Passwort-Eingabe ist Pflicht, wobei finanzblick<br />

auf zu schwache Varianten hinweist. Wird das<br />

iPhone ein paar Minuten nicht benutzt oder<br />

ausgeschaltet, ist die Neueingabe fällig.<br />

Zu den Vorzügen von finanzblick zählt das<br />

vergleichsweise hohe Automatisierungsniveau.<br />

Zielsicher ordnet die Software die heruntergeladenen<br />

Vorgänge passenden Kategorien zu.<br />

Die Trefferquote ist dabei erstaunlich hoch und<br />

besser als bei den meisten PC-Programmen.<br />

Fehler lassen sich zwar manuell korrigieren,<br />

doch dafür ist die Ergänzung um eigene Kategorien<br />

nicht vorgesehen.<br />

Auf den kategorisierten Zahlungsströmen<br />

bauen die Finanzanalysen auf: Die interaktiven<br />

Grafiken sind nicht nur schön anzusehen,<br />

sie lassen sich auch intuitiv anpassen. Um beispielsweise<br />

bei Zeitreihenvergleichen den Betrachtungszeitraum<br />

zu vergrößern, genügt es,<br />

den gerahmten Kalenderausschnitt im unteren<br />

Fensterbereich mit dem Finger zu verlängern.<br />

Auch die Auswahl der Berichte ist durchdacht<br />

und praxisnah. Zum Repertoire gehören beispielsweise<br />

Monatsvergleiche, Einnahmen-/<br />

Ausgabenvergleiche, Budgetwarnungen oder<br />

Kontenverläufe.<br />

■ finanzblick ist die derzeit schönste mobile<br />

Banking-App. Einrichtung und Bedienung sind<br />

absolut simpel, die Auswertungen informativ<br />

und selbst auf kleinen Displays übersichtlich.<br />

Per Browser sollen Anwender künftig von allen<br />

Plattformen Zugang zu ihren Finanzen bekommen.<br />

Ein Altdaten-Import für Switcher ist jedoch<br />

nicht vorgesehen. [ Björn Lorenz/rm ]<br />

4.2012<br />

sehr gut<br />

finanzblick 1.3<br />

Urteil: sehr gut<br />

Preis: 4,99 Euro (iPad)<br />

0,79 Euro (iPhone)<br />

www.finanzblick.de<br />

Apple iOS (iPhone, iPad)<br />

Treiber frisch aus dem Internet<br />

Mit aktuellen Treibern laufen Rechner stabiler. Gleichzeitig sinkt die Gefahr von Kompatibilitätsproblemen.<br />

Aber wer hat schon die Zeit, sich in den englischsprachigen Datenbanken<br />

von Intel & Co. auf die Pirsch zu begeben? Driver Genius 11 Professional läuft zwar nicht vollautomatisch,<br />

erspart einem aber immerhin die aufwendige Web-Recherche: Nach dem System-<br />

Scan vergleicht die Software die installierten Treiber mit den Daten der Web-Datenbank.<br />

Neue Versionen lassen sich anschließend in einem Schritt herunterladen. Danach ist die Installationsprozedur<br />

bei jedem Treiber manuell durchzuklicken. Die Trefferquote von Driver Genius<br />

liegt im Schnitt zwischen 80 und 90 Prozent. So lieferte die Software im Test Bildschirmtreiber<br />

für ein falsches Sony-Notebook und den Fingerscan-Treiber eines anderen Herstellers. Da bei<br />

Treiberinstallationen auch mal etwas schiefgehen kann, sollte man die Treibersammlung sichern,<br />

um notfalls zum Ausgangspunkt zurückkehren zu können.<br />

■ Driver Genius 11 Professional gehört in die Kategorie „Luxus-Software“. Sie spart Zeit, ist aber<br />

nicht zwingend erforderlich. Wem aktuelle Treiber am Herzen liegen, der kann sich über einen<br />

soliden Helfer freuen. [ Björn Lorenz/rm ]<br />

4.2012<br />

gut<br />

Avanquest Driver Genius 11 Professional<br />

Urteil: gut<br />

Preis: 24,99 Euro<br />

www.avanquest.com<br />

Windows 98/ME/2000/XP/Vista/7<br />

75


TEST, KAUF & SERVICE Wissensmanagement mit der Haufe Suite<br />

Mit Wissen<br />

zum Erfolg<br />

KURZPROFIL<br />

Haufe Suite<br />

Haufe-Lexware GmbH & Co. KG<br />

Preis: auf Anfrage<br />

System: Internet-Zugang, aktueller Webbrowser, nutzbar auf<br />

allen gängigen Plattformen<br />

www.haufe.de/suite<br />

Die Vorteile des<br />

Wissensmanagements<br />

Moderne Wissensmanagementsysteme<br />

entlasten Mitarbeiter und versetzen Unternehmen<br />

in die Lage, schneller auf Marktund<br />

Kundenanforderungen zu reagieren.<br />

Die Vorteile:<br />

Effiziente Suchfunktionen liefern umfassende<br />

Ergebnisse.<br />

Schneller Zugriff auf vorhandenes Firmenwissen<br />

inner- und außerhalb des Unternehmens.<br />

Kein Verwaltungsaufwand für manuelle<br />

Print-Archive.<br />

Niedrige Administrationskosten dank zentralisierter<br />

Datenhaltung.<br />

Weder Doppeleingaben noch Systembrüche<br />

im Workflow.<br />

Der Abstimmungsbedarf sinkt, denn die<br />

Mitarbeiter sind in Meetings besser informiert.<br />

Qualität und Effizienz entscheiden über den Unternehmenserfolg.<br />

Eine zentrale Rolle spielt die Art und Weise, wie man Wissen<br />

einsetzt. Mit dem modernen Wissensmanagementsystem<br />

Haufe Suite lässt sich das vorhandene Potenzial voll ausschöpfen.<br />

Björn Lorenz<br />

D<br />

as Arbeitspensum wächst in vielen<br />

Unternehmen stetig, gleichzeitig<br />

macht sich der Fachkräftemangel<br />

bemerkbar. Dennoch sind Ressourcen-<br />

Engpässe vermeidbar: „Viele Betriebe<br />

gehen regelrecht fahrlässig mit ihren<br />

Ressourcen um, weil sie kein gezieltes<br />

Wissensmanagement betreiben. Der demografische<br />

Wandel wird künftig deutlich<br />

höhere Anstrengungen erfordern,<br />

um die Firmen fit für die Zukunft zu<br />

machen“, betont Günter Monjau vom<br />

Bundesverband Deutscher Unternehmensberater<br />

(BDU).<br />

Der BDU hat für eine Studie den Status<br />

quo des Wissensmanagements bei<br />

über 100 Mittelständlern ermittelt. Das<br />

Ergebnis: Unternehmen vertrauen zu sehr<br />

auf informelle Strukturen. Zwei Drittel<br />

der Befragten gaben an, vorhandenes<br />

Know-how nicht oder nur teilweise zu<br />

dokumentieren. Das heißt: Mit jedem<br />

ausscheidenden Mitarbeiter geht auch<br />

ein Stück Firmenwissen verloren.<br />

Dabei sind die positiven Effekte eines<br />

professionellen Wissensmanagements<br />

längst belegt. So hat das Institut der<br />

deutschen Wirtschaft herausgefunden,<br />

dass Mitarbeiter im Schnitt mehr als zwei<br />

Stunden pro Woche nach Dokumenten<br />

suchen. Das kostet ein Unternehmen<br />

mit 1000 Mitarbeitern jährlich stolze 3,74<br />

Millionen Euro. Bei der Recherche nach<br />

verschwundenen E-Mails belaufen sich<br />

die Kosten sogar auf 5,29 Millionen Euro.<br />

Die Zeit, die Mitarbeiter benötigen,<br />

um sich in unterbrochene Arbeitsprozesse<br />

wieder einzuarbeiten, ist dabei<br />

noch gar nicht berücksichtigt.<br />

Innovative Ansätze zahlen sich aus<br />

Von Internet-Technologien über Content<br />

Management bis hin zur Social-<br />

Media-<strong>Welt</strong> stehen unterschiedliche<br />

Werkzeuge zur Verfügung, um Wissen<br />

dauerhaft zu konservieren. Innovative<br />

Ansätze wie die semantische Suche oder<br />

die automatische Indizierung steigern<br />

die Produktivität. In der Praxis sind die<br />

Effizienzgewinne sofort spürbar.<br />

Ein gutes Beispiel ist die Gemeindeprüfungsanstalt<br />

Baden-Württemberg:<br />

Hier arbeiten Mitarbeiter intensiv mit<br />

juristischer Fachliteratur. Statt wie bisher<br />

„Papierberge zu erklimmen“, nutzt<br />

die Organisation in zentralen Bereichen<br />

wie Personal, Finanzprüfung oder Organisationsberatung<br />

ein multimediales<br />

Web-Wissensmanagement. Die schnelle,<br />

effiziente Suche liefert nicht nur unmittelbare<br />

Treffer, sondern auch Fundstellen<br />

zu angrenzenden Themen. Die Konsolidierung<br />

der Print-Nachschlagewerke,<br />

der geringere Administrationsaufwand<br />

und effektive Prozesse senken die Gesamtkosten<br />

um mehrere Tausend Euro<br />

pro Jahr. Zudem strahlen die positiven<br />

Effekte auf andere Unternehmensbereiche<br />

aus: Doppelarbeiten werden vermieden,<br />

Deckungsbeiträge gesteigert,<br />

und in produzierenden Betrieben sinkt<br />

dank Qualitätsverbesserungen die Ausschussquote.<br />

„Wissensmanagement entscheidet<br />

über die wirtschaftliche Zukunft von<br />

Unternehmen. Ohne das Know-how<br />

von Mitarbeitern, Kunden oder Partnern<br />

lassen sich keine Innovationen schaffen“,<br />

bestätigt das Fraunhofer Institut für<br />

Arbeitswirtschaft und Organisation.<br />

Die südwestfälische Industrie- und<br />

Handelskammer Hagen sieht den Anteil<br />

des Produktionsfaktors „Wissen“ an<br />

der Wertschöpfung bei durchschnittlich<br />

60 Prozent – Tendenz steigend. Grund<br />

genug, um sich auch als Kleinunternehmen<br />

mit diesem Erfolgsfaktor zu<br />

beschäftigen. [ tb ]<br />

76 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


Preiswert reicht nicht<br />

Gemessen an der Ausstattung wird Ashampoo Office 2012 den Ansprüchen der meisten<br />

Anwender gerecht. Trotzdem wird es die Software schwerhaben, ihren Platz zwischen<br />

Microsoft Office und den zahlreichen kostenlosen Angeboten zu finden.<br />

Ashampoo Office 2012 ist eine kostengünstige<br />

Alternative zu Microsoft Office. Im direkten<br />

Vergleich mit der Version Home & Student<br />

ist die Software nur halb so teuer. Im Paket enthalten<br />

sind Textverarbeitung, Tabellenkalkulation<br />

und Präsentation. Zwar reicht der Funktionsumfang<br />

in den drei Disziplinen nicht ganz<br />

an den des Klassikers heran, dürfte aber für 90<br />

Prozent der Nutzer mehr als ausreichen.<br />

Wer sich nie so recht mit den Ribbon-Bars in<br />

Office 2010 anfreunden konnte, darf jetzt einmal<br />

tief durchatmen, denn Ashampoo Office ist mit<br />

traditionellen Symbolleisten ausgestattet. In Sachen<br />

Funktionsumfang ist der Tisch bei allen drei<br />

Programmbereichen reichlich gedeckt: Die Textverarbeitung<br />

TextMaker überzeugt beispielsweise<br />

mit sinnvollen Gestaltungshilfen. Hierzu gehören<br />

etwa Stilvorlagen und Masterseiten, die auf<br />

mehrseitigen Dokumenten für ein einheitliches<br />

Layout sorgen. Die Präsentations-Software Presentations<br />

steht PowerPoint nahe, kann aber mit<br />

einigen innovativen Folienübergängen – Buchseite<br />

blättern, als Puzzle auflösen, in Flammen<br />

aufgehen – auch eigene Akzente setzen. Nützlich<br />

ist der virtuelle Stift, mit dem man dem Publikum<br />

während der Präsentation relevante Fakten<br />

verdeutlicht. Das Excel-Pendent PlanMaker<br />

reicht zwar erwartungsgemäß nicht an den Platzhirschen<br />

heran, ist jedoch mit mehr als 300 Rechenfunktionen<br />

für den Hausgebrauch bestens<br />

gerüstet. Positiv fallen hier die Schatten- und<br />

Spiegeleffekte bei den Diagrammen auf.<br />

Um am Dokumentenaustausch teilzunehmen,<br />

ist die volle Kompatibilität zu Microsoft Office unverzichtbar.<br />

Das gelingt Ashampoo Office 2012<br />

jedoch nur partiell. Während der Doppelpass<br />

mit Excel akzeptabel ist, gelingt es Presentations<br />

mitunter nicht, Formate und Grafiken korrekt<br />

anzuzeigen. Regelrecht desaströs wird es bei<br />

aufwendig gestalteten Word-Dokumenten, die<br />

völlig zerschossen werden.<br />

■ Trotz guter Ausstattung wird es Ashampoo<br />

Office 2012 im Geschäftsumfeld schwer haben.<br />

Wer mit Partnern Dokumente austauscht, geht<br />

lieber mit Microsoft Office auf Nummer sicher.<br />

Für den Eigenbedarf reichen hingegen kostenlose<br />

Lösungen. [ Björn Lorenz/rm ]<br />

4.2012<br />

gut<br />

Ashampoo Office 2012<br />

Urteil: gut<br />

Preis: 59,99 Euro<br />

www.ashampoo.com<br />

Windows XP/Vista/7<br />

Kopieren leicht gemacht<br />

Im Vergleich zu Papier und Bleistift ist Arbeiten am PC ausgesprochen effizient. Doch um<br />

einen Begriff aus einem Text zu kopieren und im Internet nachzuschlagen, sind mindestens<br />

fünf Arbeitsschritte erforderlich. Das geht auch einfacher – mit click.to. Das kleine Tool führt<br />

Office-Programme und Web-Dienste enger zusammen. Nach der Installation sind zunächst die<br />

Favoriten zu bestimmen wie etwa Word, Excel, die Google-Suche oder Wikipedia.<br />

Wird anschließend ein Begriff in Word kopiert, blendet click.to eine Toolbar ein, aus der sich das<br />

passende Ziel – etwa die Google-Suche – auswählen lässt. Anschließend öffnet die Software den<br />

Browser, übernimmt den Suchbegriff und liefert die Ergebnisliste. Statt fünf sind nur noch drei Arbeitsschritte<br />

erforderlich. Ein kleiner Effizienzvorteil, der sich im Laufe des Tages jedoch summiert.<br />

Ein Ungleichgewicht gibt es bei den vordefinierten Anbindungen: Hier sind Web-Dienste klar in<br />

der Überzahl. Eigene Ergänzungen sind möglich, erfordern aber eine gewisse Einarbeitung.<br />

■ click.to ist ein überzeugendes, einfach zu bedienendes Tool, das man schnell schätzen lernt.<br />

Im Test gab es weder Fehler noch Aussetzer. Die Zahl der Standardanbindungen könnte jedoch<br />

breiter und besser auf regionale Anforderungen zugeschnitten sein. [ Björn Lorenz/rm ]<br />

4.2012<br />

sehr gut<br />

click.to 1.04<br />

Urteil: sehr gut<br />

Preis: kostenlos<br />

www.clicktoapp.com/de<br />

Windows XP/Vista/7, Mac OS X<br />

77


TEST, KAUF & SERVICE Lexware büro easy plus 2012 Vorteilsedition<br />

Buchhaltung<br />

leicht gemacht<br />

Das Nutzungsjahr ist noch nicht vorbei, da steht bereits die<br />

nächste Version von büro easy 2012 in den Startlöchern.<br />

Trotz der schnellen Abfolge lohnt sich das Update auf die<br />

Vorteils edition. Neben innovativen Cloud-Funktionen locken<br />

Verbesserungen bei Zahlungsverkehr und Berichtswesen.<br />

Björn Lorenz<br />

Aufgeräumt präsentiert die überarbeitete<br />

Chefübersicht aktuelle Kennzahlen.<br />

E<br />

s gibt Software und es gibt innovative<br />

Software. Das kaufmännische<br />

Komplettpaket Lexware büro easy<br />

gehört offensichtlich zur letzten Kategorie.<br />

Hier ist die Zahl der Ideen anscheinend<br />

so groß, dass der branchenübliche<br />

Jahreszyklus für <strong>neue</strong> Programmversionen<br />

nicht mehr ausreicht.<br />

Bereits Mitte März erscheint mit der<br />

büro easy 2012 Vorteilsedition ein Zwischen-Update,<br />

das die Wartezeit auf<br />

die Version 2013 verkürzt. Gemessen<br />

am Funktionsumfang, braucht sich die<br />

Vorteilsedition vor keinem regulären<br />

Jahres-Update zu verstecken – sowohl<br />

die Software als auch die ergänzenden<br />

Cloud-Funktionen wurden merklich<br />

aufgestockt.<br />

Über den Wolken<br />

büro easy gehört zu den wenigen kaufmännischen<br />

Lösungen, die Kleinunternehmen<br />

nicht nur mir betriebswirtschaftlicher<br />

Software, sondern auch mit<br />

dem passenden Fachwissen beliefern.<br />

Aus gutem Grund, denn kaufmännische<br />

Vollprofis bilden unter den Firmenchefs<br />

kleiner Betriebe eher die Minderheit.<br />

Im ständig aktualisierten Online-<br />

Ratgeber finden Nutzer Antworten auf<br />

Buchhaltungsfragen und wichtige Tipps<br />

zu den Bereichen Marketing, Kundenmanagement<br />

oder Zahlungseinzug. Vorlagen,<br />

Kalkulations- und Arbeitshilfen<br />

vereinfachen komplexe Aufgaben wie<br />

den Jahresabschluss oder die Erarbeitung<br />

von <strong>Business</strong>plänen.<br />

Gerade an dieser Stelle hat die<br />

Vorteils edition ordentlich aufgesattelt:<br />

So können sich Firmenchefs mithilfe<br />

von eTrainings künftig schneller in spezielle<br />

Aufgabenbereiche wie Marketing,<br />

Controlling oder Mitarbeitergespräche<br />

einarbeiten. Ein Trainingskurs im Wert<br />

von knapp 100 Euro ist bereits kostenlos<br />

im Lieferumfang enthalten.<br />

Eine weitere Premiere ist die Online-<br />

Rechtsberatung, auf die Anwender beispielsweise<br />

dann zurückgreifen können,<br />

wenn sich betriebsspezifische Fragen<br />

nicht mit der mitgelieferten Fachliteratur<br />

beantworten lassen. Zudem sind einige<br />

kleinere, Cloud-basierende Programm-<br />

Erweiterungen hinzugekommen: Wer<br />

in puncto Sicherheit nichts anbrennen<br />

lassen will, kann seine Daten – ergänzend<br />

zum klassischen Backup – nun<br />

zusätzlich online speichern. Auf diese<br />

Weise ist selbst nach schlimmen Schadensfällen<br />

– wie etwa Feuer oder Diebstahl<br />

– die Betriebsbereitschaft schnell<br />

wiederhergestellt.<br />

Zusätzlich speichert der <strong>neue</strong> Unternehmer-Notfalltresor<br />

wichtige, häufig<br />

benutzte Dokumente. Sie stehen dann<br />

via Internet jederzeit und überall zur<br />

Verfügung.<br />

Der Zahlungsverkehr wurde<br />

deutlich ausgebaut<br />

Bei den <strong>neue</strong>n Programmfunktionen<br />

lag das Hauptaugenmerk auf dem Zahlungsverkehr.<br />

Dabei stand der Abgleich<br />

eingehender Zahlungen mit den dazugehörigen<br />

Geschäftsvorfällen im Fokus.<br />

Leidlich ausgefüllte Überweisungen erkennt<br />

büro easy automatisch, etwa anhand<br />

des Namens, der Summe oder des<br />

Verwendungszwecks.<br />

Zahlungsvorgänge, die sich nicht eindeutig<br />

zuordnen lassen, werden fein<br />

säuberlich nach Einnahmen und Ausgaben<br />

getrennt, was die manuelle Zuordnung<br />

deutlich erleichtert.<br />

78 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2012


In vielen Branchen ist das Online-<br />

Geschäft der wichtigste Verkaufskanal.<br />

Neben der klassischen Überweisung<br />

haben sich hier auch andere Zahlungsvarianten<br />

etabliert. Ein vergleichsweise<br />

junges Verfahren ist PayPal, das sich vor<br />

allem bei Online-Auktionen wachsender<br />

Beliebtheit erfreut. In der Vorteilsedition<br />

genügen wenige Handgriffe, um<br />

PayPal-Zahlungen inklusive Gebühren<br />

zu verbuchen. Ebenfalls neu ist die Verwaltung<br />

von Firmenkreditkarten, die<br />

speziell bei Geschäftsreisen, aber auch<br />

bei vielen Online-Transaktionen inzwischen<br />

unentbehrlich sind.<br />

Neue Chefübersicht<br />

Die zweite große Baustelle betrifft das<br />

Berichtswesen. Hier kann büro easy<br />

traditionell aus dem Vollen schöpfen:<br />

ABC-Analysen, Zeitreihenvergleiche<br />

und Detailauswertungen sind Features,<br />

die man sonst eher bei wesentlich teureren<br />

Applikationen vermutet.<br />

Das besondere Bonbon ist dabei die<br />

absolut simple Bedienung: Wenige<br />

Handgriffe genügen, um Auswertungen<br />

auf bestimmte Unternehmensbereiche<br />

oder Zeiträume zu begrenzen.<br />

Zudem können einzelne Berichte bequem<br />

per „Drilldown“ bis auf die Belegebene<br />

durchgeklickt werden. Die leidige<br />

Frage „Warum sind die Reisekosten<br />

im abgelaufenen Quartal so verdammt<br />

hoch?“ lässt sich so schnell beantworten.<br />

Wichtige Kennzahlen und Berichte<br />

präsentiert büro easy als Chefübersicht.<br />

Ein kurzer Blick genügt, um sich über<br />

die aktuelle Unternehmenssituation zu<br />

informieren.<br />

In der Vorteilsedition wurde die Chefübersicht<br />

merklich entrümpelt. Sie ist<br />

jetzt in die Hauptbereiche Kunden, Lieferanten,<br />

Mein Unternehmen und Umsatz<br />

gegliedert. Bei dieser Gelegenheit<br />

hat der Programmbereich auch gleich<br />

sein Sackgassen-Image abgelegt. Jetzt<br />

führen Punkte wie zum Beispiel „Umsatzsteuer“<br />

über logische Verknüpfungen<br />

zur Umsatzsteuervoranmeldung.<br />

Über eine weitere Verbesserung dürften<br />

sich vor allem international aktive<br />

Unternehmen freuen: Ab sofort gehört<br />

die Zusammenfassende Meldung für<br />

den EU-Warenverkehr zum festen Bestandteil<br />

von büro easy. Mehr Arbeit<br />

kommt auf die Nutzer dadurch nicht<br />

zu, denn das Formular wird automatisch<br />

ausgefüllt – inklusive der obligatorischen<br />

Steuerbuchungen beim EU-<br />

Erwerb.<br />

büro easy ist als Standard- und plus-<br />

Variante erhältlich. Während Module zu<br />

Buchhaltung, Auftragsbearbeitung, Lager -<br />

verwaltung, Mahnwesen und Zahlungsverkehr<br />

zur Grundausstattung gehören,<br />

umfasst die plus-Version zusätzlich Projektzeiterfassung,<br />

Reisekostenabrechnung<br />

und Projektverwaltung: Funktionen,<br />

die vor allem für Dienstleistungsbetriebe<br />

interessant sind.<br />

Pluspunkt Benutzerfreundlichkeit<br />

Was büro easy von anderen kaufmännischen<br />

Lösungen unterscheidet, ist<br />

die einfach zu bedienende grafische<br />

Oberfläche. Graue Eingabemasken<br />

sucht man hier vergeblich. Stattdessen<br />

werden die Informationen in virtuelle<br />

Quittungen, Überweisungsträger oder<br />

Formulare eingetragen.<br />

Der direkte Zugriff auf gespeicherte<br />

Daten – etwa per Aufklappmenü – erspart<br />

einem lästige Tipparbeit. Wer einzelne<br />

Programmbereiche nicht benötigt,<br />

kann sie einfach ausblenden und Zeit<br />

sparen. Programm- und Fachhilfen sind<br />

in der Hilfeleiste am rechten Fensterrand<br />

zusammengefasst, deren Inhalt<br />

sich jeweils dem gerade geöffneten<br />

Programmbereich anpasst.<br />

Neben Hilfetexten stehen dabei auch<br />

Videos zur Verfügung. Über die Anbindung<br />

an Microsoft Office können Termine<br />

und Aufgaben nach Outlook, Berichte<br />

nach Excel oder Vorlagen nach<br />

Word exportiert werden.<br />

Fazit<br />

Mit Programm-Updates mitten im Jahr<br />

ist es so eine Sache. Lohnt sich der Kauf<br />

wirklich? Bei der büro easy 2012 Vorteilsedition<br />

ist die Skepsis unbegründet.<br />

Die Zwischenversion hat mehr <strong>neue</strong><br />

Features an Bord als manch reguläres<br />

Update.<br />

Wichtige Funktionen – wie etwa der<br />

Zahlungsverkehr – lassen sich nun effizienter<br />

und damit auch kostengünstiger<br />

erledigen. Die „Cloud“-Lösungen<br />

Unternehmenstresor, Online-Backup<br />

und eTraining sind wegweisend. Hier<br />

darf man in Zukunft wohl noch mehr<br />

erwarten. [ rm ]<br />

KURZPROFIL<br />

Lexware büro easy plus 2012<br />

Vorteilsedition<br />

Haufe-Lexware GmbH & Co. KG<br />

Preis: 149,90 Euro<br />

www.lexware.de<br />

MERKMALE: büro easy plus umfasst Module zu<br />

Zahlungsverkehr, Warenwirtschaft, Buchhaltung,<br />

Berichtswesen, Zeiterfassung, Kassenbuch, Terminund<br />

Aufgabenmanagement. Zusätzlich sind<br />

Anwendungen zur Reisekostenabrechnung,<br />

Fahrtenbuch und Lohnauskunft im Paket enthalten.<br />

Die Programmbereiche bauen aufeinander auf,<br />

sodass lückenlose Arbeitsabläufe entstehen. Zu den<br />

Besonderheiten gehören eine verständliche<br />

grafische Benutzerführung, die gelungene Anwenderunterstützung<br />

mit Videos, Assistenten und Fachinformationen<br />

sowie die umfangreiche Schnittstellen-<br />

Ausstattung.<br />

SCHN<strong>IT</strong>TSTELLEN: ASCII, Microsoft Office, PDF,<br />

ELSTER (Finanzbehörden), DATEV (Buchhaltung/<br />

Steuerberater), eRechnung, Betriebsprüfer-Export.<br />

ZIELGRUPPEN: Freiberufler, Selbstständige,<br />

Kleinbetriebe.<br />

VORTEILE: büro easy plus ist ein einfaches, klug<br />

strukturiertes kaufmännisches Komplettpaket, das<br />

den Anwender aktiv bei der Arbeit begleitet. Die<br />

<strong>neue</strong>n Cloud-Funktionen sorgen für mehr Komfort<br />

und Sicherheit. Mit der Unterstützung von Kreditkarten<br />

und PayPal bedient die Software die steigende<br />

Bedeutung des Internet-Geschäfts für KMU.<br />

79


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IMPRESSUM<br />

Redaktion<br />

Bereichsleiter: Jörg Hermann<br />

Chefredakteur: Andreas Eichelsdörfer (ae, v. i. S. d. P.)<br />

E-Mail: aeichelsdoerfer@wekanet.de<br />

Chef vom Dienst/Textchef: Thomas Bruer (tb)<br />

Redaktion: Rainer Müller (rm)<br />

Autoren dieser Ausgabe: Uwe Becker, Stephan Bode,<br />

Holger Fehlbier, Rainer Flake, Thomas Gronbach, Markus Härtner,<br />

Hubert Hölzl, Johannes Fritsche, Athanassios Kaliudis, Anja Laubstein,<br />

Björn Lorenz, Lauren Reimler, Inge Schwabe, Andreas Seeger<br />

Redaktionsassistenz: Gerlinde Drobe<br />

Titellayout: Dorothea Voss<br />

Leitung Layout: Sandra Bauer, Silvia Schmidberger<br />

Grafisches Konzept: Gina Ulses<br />

Layout: Dorothea Voss<br />

Fotografie: Josef Bleier, Shutterstock<br />

Manuskript-Einsendungen: Manuskripte und Programme müssen frei<br />

sein von Rechten Dritter. Sollten sie auch an anderer Stelle zur Veröffentlichung<br />

oder gewerblichen Nutzung angeboten worden sein, so muss das<br />

angegeben werden. Mit der Einsendung von Manuskripten und Listings<br />

gibt der Verfasser die Zustimmung zum Abdruck in den von WEKA MEDIA<br />

PUBLISHING GmbH herausgegebenen Publikationen und zur Vervielfältigung<br />

der Programmlistings auf Datenträgern. Mit Einsendung von Bauanleitungen<br />

gibt der Einsender die Zustimmung zum Abdruck in von der<br />

WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH verlegten Publikationen und dazu, dass<br />

die WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH Geräte und Bauteile nach der Bauanleitung<br />

herstellen lässt und vertreibt oder durch Dritte vertreiben lässt.<br />

Honorare pauschal oder nach Vereinbarung. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte und Listings wird keine Haftung übernommen.<br />

Urheberrecht: Alle in <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong>/MyWork erschienenen Beiträge sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitverwertung,<br />

vorbehalten. Reproduktionen, gleich welcher Art, ob Fotokopie,<br />

Mikrofilm oder Erfassung in Datenverarbeitungsanlagen, nur mit<br />

schriftlicher Genehmigung des Verlags. Aus der Veröffentlichung kann<br />

nicht geschlossen werden, dass die beschriebene Lösung oder verwendete<br />

Bezeichnung frei von gewerblichen Schutzrechten ist. Logos und<br />

Produktbezeichnungen sind eingetragene Warenzeichen der jeweiligen<br />

Hersteller.<br />

Haftung: Für den Fall, dass in <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong>/MyWork unzutreffende Informationen<br />

oder in veröffentlichten Programmen oder Schaltungen Fehler<br />

enthalten sein sollten, kommt eine Haftung nur bei grober Fahrlässigkeit<br />

des Verlags oder seiner Mitarbeiter in Betracht.<br />

Als Kolumne oder als Meinung gekennzeichnete Beiträge geben die<br />

Ansicht der Autoren, nicht unbedingt die der Redaktion, wieder.<br />

Anzeigenabteilung<br />

Anzeigenleitung (verantwortlich für Anzeigen):<br />

Karin Kienberger (-1170), kkienberger@wekanet.de<br />

Anzeigen B2B-Forum/Marktplatz:<br />

Marion Schubert (-1101), mschubert@wekanet.de<br />

Leitung Sales Corporate Publishing & Media Services:<br />

Richard Spitz (-1108), rspitz@wekanet.de<br />

<strong>Business</strong> Development Manager & Leitung Onlinesales:<br />

Albert Petryszyn (-1860), apetryszyn@wekanet.de<br />

Senior Manager Onlinesales:<br />

Klaus Ahlering (-1182), kahlering@wekanet.de<br />

International Sales Manager:<br />

Ms Andrea Rieger, phone: 0049-8104-66 84 58,<br />

fax: 0049-8104-66 84 59, arieger@wekanet.de<br />

International Representatives:<br />

UK/Ireland/France: Huson International Media, Paul O‘Malley,<br />

Cambridge House, Gogmore Lane, Chertsey, GB - Surrey,<br />

KT16 9AP, phone: 0044-1932-564999, fax: 0044-1932-564998,<br />

paul.omalley@husonmedia.com<br />

USA/Canada - West Coast: Huson International Media<br />

(Corporate Office), Ms Tiffany deBie, Pruneyard Towers,<br />

1999 South Bascom Avenue, Suite #450, USA - Campbell,<br />

CA 95008, phone: 001-408-8796666, fax: 001-408-8796669,<br />

tiffany.debie@husonmedia.com<br />

USA/Canada - East Coast: Huson International Media,<br />

Mr Dan Manioci, The Empire State Building, 350 5th Avenue,<br />

Suite #4610, USA - New York, NY 10118, phone: 001-212-2683344,<br />

fax: 001-212-2683344, dan.manioci@husonmedia.com<br />

Korea: Young Media Inc., Mr Young J. Baek, 407 Jinyang Sangga,<br />

120-3 Chungmuro 4 ga, Chung-ku, Seoul, Korea 100-863,<br />

phone: 0082-2-2273-4818, fax: 0082-2-2273-4866, ymedia@ymedia.co.kr<br />

Anzeigendisposition: Petra Otte (-1479) potte@wekanet.de<br />

Sonderdrucke: Karin Kienberger (-1170), kkienberger@wekanet.de<br />

Anzeigenpreise: Es gilt die Preisliste Nr. 13 vom 1.1.2011<br />

Ihr Kontakt zum Anzeigenteam: Rebekka Herold<br />

Telefon: (089) 2 55 56-11 71, Fax: (089) 2 55 56-11 96<br />

Verlag<br />

Anschrift des Verlags:<br />

WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH,<br />

Richard-Reitzner-Allee 2, 85540 Haar bei München,<br />

Telefon (089) 2 55 56 10 00, Telefax (089) 2 55 56 11 99<br />

Vertriebs-/Marketingleitung: Robert Riesinger (-1485)<br />

ISSN: 1614-628X<br />

Vertrieb Handel: MZV, Moderner Zeitschriften-Vertrieb<br />

GmbH & Co. KG, Ohmstr. 1, 85716 Unterschleißheim<br />

Leitung Herstellung: Marion Stephan<br />

Technik: JournalMedia GmbH, Richard-Reitzner-Allee 2, 85540 Haar<br />

Druck: L.N. Schaffrath DruckMedien, Marktweg 42-50, 47608 Geldern<br />

Geschäftsführer: Wolfgang Materna, Thomas Mehls, Werner Mützel<br />

Erscheinungsweise: <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> erscheint zwölfmal jährlich<br />

Abonnementbetreuung: Vertriebsunion Meynen<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-204 (0,12 e/Min.),<br />

Fax: 06123/9238-209 (0,12 e/Min.), E-Mail: abo@vertriebsunion.de<br />

Bezugspreise 12 Ausgaben <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong>/MyWork<br />

(Abonnementpreis inklusive Versandkosten):<br />

Jahresabonnement Inland: 71,00 Euro (Studenten: 60,40 Euro)<br />

Schweiz: 139,00 sFr (Studenten: 118,15 sFr)<br />

Euro-Ausland: 87,20 Euro (Studenten: 74,10 Euro)<br />

Bankverbindungen:<br />

BRD + restl. Ausland: Postbank Frankfurt, BLZ 500 100 60,<br />

Konto-Nr. 83 79 605<br />

Österreich: Erste Bank Oberösterreich, BLZ 20111,<br />

Konto-Nr. 25911046700, SWIFT-Code: GIBAATWW, BIC/IBAN:<br />

AT482011125911046700<br />

Schweiz: Postfinance Schweizerische Post, Konto-Nr. 91-129008-0<br />

Kontoinhaber für alle drei Konten: Vertriebsunion Meynen.<br />

Selbstverständlich ist die Zahlung per Kreditkarte möglich.<br />

Mastercard, Visa, Diners und Amex werden akzeptiert.<br />

Lastschriftverfahren ist nur im Inland möglich.<br />

Das Jahresabonnement ist nach Ablauf des ersten Jahres<br />

jederzeit kündbar. Sollte die Zeitschrift aus Gründen,<br />

die nicht vom Verlag zu vertreten sind, nicht geliefert<br />

werden können, besteht kein Anspruch auf Nachlieferung<br />

oder Erstattungvorausbezahlter Bezugsgelder.<br />

Alleinige Gesellschafterin der WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH ist<br />

die WEKA Holding GmbH & Co. KG, Kissing, vertreten durch ihre<br />

Komplementärin, die WEKA Holding Beteiligungs-GmbH<br />

© 2011 WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH<br />

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