Business & IT Kritische Lücken (Vorschau)
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10/2013_Strategien für den g e S chäftS erfolg<br />
www.businessportal.de<br />
<strong>Kritische</strong> <strong>Lücken</strong><br />
Vernetzte Infrastrukturen gefährden die <strong>IT</strong>-Sicherheit<br />
Mobiles CRM<br />
Die besten lösungen<br />
für unterwegs<br />
shaReD stoRage<br />
Dropbox & Co. im<br />
business-einsatz<br />
Datenqualität<br />
information als<br />
unternehmensgut<br />
IM INTERVIEW:<br />
Dr. Hans-Christoph Quelle, Gründer und<br />
Geschäftsführer der Secusmart GmbH<br />
Kostenlos auf iPhone<br />
und iPad lesen<br />
(Seite 73/75)
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SERVICE Editorial<br />
Wenn <strong>Lücken</strong><br />
kritisch sind<br />
„Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht“, wusste schon Joachim Ringelnatz.<br />
Wenn Sie sich jetzt nicht ganz sicher sind, was dieses Zitat zu bedeuten<br />
hat und was es mit <strong>IT</strong> zu tun hat, sollten Sie sich auf jeden Fall den Leitartikel<br />
dieser Ausgabe zu Gemüte führen.<br />
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<strong>Business</strong>&<strong>IT</strong><br />
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& iPad<br />
DIE INNOVATION IM B2B-BEREICH!<br />
Je vernetzter und komplexer die <strong>IT</strong>-Infrastrukturen werden, desto anfälliger<br />
sind sie gegenüber gezielten Angriffen. Nun hat jeder ein mehr oder weniger<br />
natürliches Interesse daran, sein Unternehmen oder genauer gesagt seine<br />
Unternehmens-<strong>IT</strong> vor Angriffen von außen oder innen zu schützen, aber es<br />
gibt viele Unternehmen wie zum Beispiel Stromversorger, deren Schutz ein<br />
öffentliches Interesse ist. Damit nicht plötzlich bei uns die Lichter ausgehen,<br />
nur weil ein Hacker eine bekannte Sicherheitslücke genutzt hat, soll das neue<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheitsgesetz, das das Bundesministerium des Inneren gerade auf den<br />
Weg bringt, die Unternehmen stärker in die Pflicht nehmen, eine ausreichende<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheit zu gewährleisten. Ob und wie das funktionieren soll, lesen Sie ab<br />
Seite 20.<br />
Herzlichst Ihr<br />
Andreas Eichelsdörfer<br />
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INHALT 10.2013<br />
NEWS & TRENDS<br />
Aktuelles aus dem <strong>IT</strong>-<strong>Business</strong> 6<br />
Interview des Monats 10<br />
Dr. Hans-Christoph Quelle, Geschäftsführer der<br />
Secusmart GmbH, über sichere Smartphones<br />
Events 12<br />
Konferenzen, Messen und mehr: Wichtige<br />
Veranstaltungen im <strong>IT</strong>-Umfeld<br />
<strong>IT</strong>-Köpfe 14<br />
EU-Report 16<br />
Industrie-Offensive: Die EU-Kommission plant<br />
massive Investitionen in die Mikro- und Nanoelektronik<br />
<strong>IT</strong>-Recht 18<br />
Cloud Computing in Zeiten von PRISM & Co.:<br />
Wie ohnmächtig sind unsere Datenschützer?<br />
20<br />
MUT ZUR LÜCKE?<br />
Die zunehmende Vernetzung<br />
kritischer Infrastrukturen erhöht<br />
massiv deren Ausfallrisiko. Die<br />
Politik plant ein eigenes <strong>IT</strong>-Sicherheitsgesetz<br />
– und auch die Unternehmen<br />
müssen reagieren.<br />
SPECIAL<br />
<strong>IT</strong>-SICHERHE<strong>IT</strong><br />
<strong>Kritische</strong> <strong>Lücken</strong>: Wie sich vernetzte Infrastrukturen<br />
vor Sicherheitsvorfällen schützen lassen 20<br />
Schutz vor dem Datenbeschuss: Gegen tückische<br />
DDoS-Angriffe hilft nur ein Maßnahmenbündel 24<br />
In sicheren Händen: Managed Security hilft<br />
Unternehmen im Kampf gegen Cyberkriminelle 30<br />
T<strong>IT</strong>ELTHEMA<br />
34<br />
MOBILE BUSINESS<br />
Mobiles CRM<br />
Nicht ohne meine Kunden: Marktübersicht –<br />
So finden Unternehmen die richtige Lösung 34<br />
Der digitale Showroom: Tablets revolutionieren<br />
das Markenmanagement 44<br />
CRM auf Knopfdruck: <strong>Business</strong>-Apps beflügeln<br />
den Außendienst 48<br />
Nicht Jacke wie Hose: Der Textilhersteller Alberto<br />
zeigt, wie mobiles CRM in der Praxis funktioniert 52<br />
CRM FÜR UNTERWEGS<br />
Praktisch jede<br />
CRM-Lösung enthält<br />
inzwischen<br />
auch mobile<br />
Komponenten.<br />
Unsere Marktübersicht<br />
zeigt, was<br />
man damit<br />
alles machen<br />
kann.<br />
4 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
<strong>IT</strong>-STRATEGIEN<br />
Total Quality Management 54<br />
Kein Prozess ohne Daten: Die Sicherung der<br />
Datenqualität wird zur strategischen Aufgabe<br />
Shared Storage 60<br />
Datenspeicher in der Wolke: Dropbox & Co.<br />
erobern die Geschäftswelt<br />
UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />
Customer Experience 64<br />
So zwingen Sie Ihre Kunden zur Konkurrenz:<br />
Die „Momente der Wahrheit“ im Kundenkontakt<br />
BEST PRACTICE<br />
Software-Entwicklung 68<br />
Fließende Prozesse: Wie VAG-Armaturen unterschiedliche<br />
Software-Welten unter einen Hut bringt<br />
Intranet-Analyse 70<br />
Vernetzte Dörfer: Wie SOS-Kinderdorf sein globales<br />
Intranet auf die lokalen Bedürfnisse abstimmt<br />
60<br />
CLOUD-SPEICHER FÜRS BUSINESS<br />
Datenspeicher im Weg sind einfach und<br />
praktisch, aber nicht immer besonders<br />
sicher. Unternehmen müssen aufpassen.<br />
TEST, KAUF & SERVICE<br />
> Mobiles Drucken:<br />
Samsungs Printing-Strategie 72<br />
> Mehr als nur Zeiterfassung:<br />
REINER SCT timeCard 74<br />
> Software-Kurztests 77/79<br />
> Die Nummer 1 in Personalfragen:<br />
Haufe Personal Office 78<br />
Impressum 82<br />
5
NEWS & TRENDS Meldungen<br />
Internetverband empfiehlt<br />
Social Recruiting<br />
U<br />
m dem <strong>IT</strong>-Fachkräftemangel entgegenzuwirken, empfiehlt der eco-Verband<br />
auch die Talentsuche in sozialen Netzwerken. Das Schalten von Stellenzeigen<br />
in Online-Jobbörsen und das Warten auf qualifizierte Bewerbungen („Post &<br />
Pray“) allein genügen nicht mehr, um den Bedarf an <strong>IT</strong>-Fachpersonal zu decken,<br />
heißt es beim größten Verband der Internetwirtschaft in Europa.<br />
Vielmehr gelte es besonders im Recruiting, eingetretene Pfade zu verlassen und<br />
künftige Mitarbeiter dort abzuholen, wo sie sich aufhalten: Auf Nischen-Stellenbörsen,<br />
im Social-Media-Umfeld, auf dem mobilen Endgerät und besonders häufig<br />
im Internet. „Entscheidend wird aber nicht sein, auf welchem Kanal wir künftig<br />
um neue Mitarbeiter werben, sondern wie attraktiv wir uns im „War of Talents“ als<br />
Arbeitgeber positionieren. Es geht darum, ob wir es verstehen, vielversprechende<br />
Talente für uns zu begeistern und ob wir mutig genug sind, auch als Arbeitgeber<br />
neue Visionen zu entwickeln“, erläutert Lucia Falkenberg, HR Managerin bei eco.<br />
Als Beispiele nennt sie das sich Öffnen für neue Bewerbergruppen, das Entwickeln<br />
von Arbeitszeitmodellen, mit deren Hilfe sich Job und Privatleben erfolgreich<br />
vereinbaren lassen und Arbeitsinhalte, die die Mitarbeiter begeistern und Raum<br />
für individuelle Entwicklung lassen.<br />
„HR Sourcing heißt der neue Trend“, erklärt Lucia Falkenberg und spricht von<br />
einer Umkehr der Verhältnisse. „Statt sich zu präsentieren und Kandidaten anzulocken,<br />
dürfen die Unternehmen die aktive Suche nach neuen Kandidaten im<br />
digitalen Raum nicht länger vernachlässigen“, rät sie. Die Personalabteilungen<br />
namhafter deutscher Konzerne hätten das längst erkannt und seien bereits mit<br />
HR-Sourcing-Teams in den sozialen Netzwerken unterwegs. Dagegen hat die mittelständische<br />
Wirtschaft laut eco den Trend zum Social Recruiting in weiten Teilen<br />
noch nicht für sich entdeckt.<br />
www.eco.de<br />
Zögerliche<br />
SEPA-Umstellung<br />
D<br />
er Countdown für die wichtigste Umstellung<br />
seit der Euro-Einführung läuft, doch<br />
nur wenige Unternehmen, Behörden und<br />
Vereine haben ihn bislang wahrgenommen:<br />
Die meisten hinken bei der Umsetzung des<br />
Gesetzes zum einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum<br />
(SEPA) deutlich hinterher. Erst ein<br />
Drittel der Unternehmen nutzt bereits Überweisungen<br />
im SEPA-Format. Gut jede fünfte Organisation<br />
hat bislang nur vage Vorstellungen<br />
von den Folgen des Gesetzes. Rund 30 Prozent<br />
planen erst zum Stichtag 1. Februar 2014 die<br />
ausschließliche Nutzung der neuen Überweisungsform.<br />
Das ergab eine aktuelle Bestandsaufnahme<br />
zur SEPA-Migration in Deutschland<br />
des Forschungsinstituts ibi research an der<br />
Universität Regensburg in Kooperation mit<br />
dem Hightech-Verband B<strong>IT</strong>KOM.<br />
Ab 1. Februar 2014 müssen Überweisungen<br />
und Lastschriften durchgängig im neuen SEPA-<br />
Format abgewickelt werden. Transaktionen<br />
im alten Format dürfen laut EU-Verordnung<br />
von den Banken ab diesem Zeitpunkt nicht<br />
mehr ausgeführt werden. Von der Umstellung<br />
betroffen sind sämtliche Abteilungen eines Unternehmens,<br />
die mit bargeldlosem Zahlungsverkehr<br />
zu tun haben: etwa <strong>IT</strong>, Buchhaltung,<br />
Vertrieb, Einkauf oder die Personalabteilung.<br />
Die Verantwortung für das SEPA-Projekt sollte<br />
die höchste Management-Ebene übernehmen.<br />
Durch SEPA ist vor allem die beliebte und<br />
preiswerte Lastschrift bei Internetkäufen<br />
in Gefahr. Der Grund ist das sogenannte<br />
Online-Mandat: Es dient dem Betreiber eines<br />
Internetshops als Nachweis, bei der Bank<br />
seines Kunden Geld abbuchen zu dürfen. Laut<br />
Vorgaben der Banken muss ein solches Mandat<br />
ab 1. Februar 2014 in einer schriftlichen Form<br />
vorliegen.<br />
www.bitkom.org<br />
6 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
<strong>Business</strong>-Potenzial wird unterschätzt<br />
D<br />
er berufliche Einsatz sozialer Medien steckt bei der Mehrheit der deutschen<br />
Unternehmen noch in den Kinderschuhen. Mehr als die Hälfte der Entscheider<br />
gibt an, dabei noch von gar keinen oder bestenfalls von privat gesammelten Erfahrungen<br />
einzelner Mitarbeiter zu profitieren. Nur knapp ein Viertel der Verantwortlichen<br />
hat digitale Hilfsmittel dieser Art für eine bessere Zusammenarbeit<br />
bereits durchgesetzt. Das sind die Ergebnisse der Studie „Social Readiness Check“<br />
des <strong>IT</strong>-Dienstleisters Beck et al. Services in Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatung<br />
Q_PERIOR. Befragt wurden mehr als 100 Fach- und Führungskräfte.<br />
Große Vorbehalte bestehen vor allem bei der Integration von sozialen Medien in<br />
die täglichen Arbeitsabläufe. 44 Prozent der Entscheider befürchten, Mitarbeiter mit<br />
zu vielen Informationskanälen zu überfordern. Vier von zehn Unternehmen wollen<br />
vermeiden, dass sich die Kollegen mit entsprechenden Anwendungen von der Arbeit<br />
ablenken lassen. Jede dritte Fach- oder Führungskraft führt zudem Compliance als<br />
Grund an, auf soziale Medien zum Informationsaustausch im Betrieb zu verzichten.<br />
„Viele Unternehmen unterschätzen den Mehrwert beispielsweise von digitalen<br />
Wissensspeichern oder einer zentralen Austauschplattform im Intranet“, sagt<br />
Siegfried Lautenbacher, Geschäftsführer von Beck et al. Services. „Bei Social Media<br />
denken die Verantwortlichen vielmehr an Facebook und damit vor allem an unnötigen<br />
Zeitvertreib. In der Praxis erweisen sich soziale Medien jedoch als effiziente<br />
Helfer, um sich innerhalb von Projektteams zu koordinieren oder ganz schnell<br />
benötigte Informationen auszutauschen. Das Wissen verschwindet nicht länger in<br />
Mail-Postfächern, sondern steht jederzeit zur Verfügung.“ www.q-perior.com<br />
_0B8VF_IDC_B<strong>IT</strong>_10_sqat.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 99.00 mm);06. Sep 2013 11:23:32<br />
Microsoft-ERP geht in die Cloud<br />
M<br />
icrosoft hat seine neue ERP-Lösung Dynamics NAV<br />
2013 R2 vorgestellt, die ab Oktober verfügbar ist.<br />
Eine der wichtigsten Neuerungen ist die Anbindung an<br />
Office 365. Die neue Software verbindet so die Welten<br />
der <strong>Business</strong>-Daten einerseits und der<br />
Geschäftsanwendungen andererseits.<br />
Weitere Verbesserungen<br />
gibt es für das sogenannte Cash<br />
Management (Liquiditätssteuerung)<br />
und den Zugriff via Internet auf kunden-<br />
und geschäftsrelevante Daten.<br />
Gleichzeitig kann Microsoft Dynamics<br />
NAV 2013 künftig auch als Cloud-basierte Lösung<br />
auf Basis von Windows Azure Infrastructure Services gehostet<br />
werden. „Der gezielte Ausbau und die zahlreichen<br />
Add-ons machen die neue Version Microsoft Dynamcis<br />
NAV 2013 R2 zu einer wertvollen <strong>Business</strong>-Lösung gerade<br />
für kleinere und mittelständische Kunden“, sagt Hans-<br />
Jürgen Rose, Leiter des Geschäftsbereichs Dynamics <strong>Business</strong><br />
Solutions der Microsoft Deutschland GmbH.<br />
Microsoft Dynamics NAV kann künftig als On-Premise-<br />
Anwendung oder Cloud-basierte Lösung auch in Verbindung<br />
mit SharePoint genutzt werden. So lassen sich<br />
etwa die in den verschiedenen Systemen hinterlegten<br />
Workflows synchronisieren und so Probleme im Geschäftsprozess<br />
vermeiden. Gleichzeitig kann der Anwender die<br />
in Microsoft Dynamics NAV vorgehaltenen Daten und Informationen<br />
mit Microsoft Excel oder den Excel Web Apps<br />
bearbeiten. Zudem verbessern die Single-Sign-on-Möglichkeit<br />
und das einheitliche „Look and Feel“ des Web-Clients<br />
von Microsoft Dynamics NAV und Office 365 die Bedienung<br />
der Anwendungen.<br />
www.microsoft.de<br />
IDC Directions: Software Quality<br />
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NEWS & TRENDS Meldungen<br />
BI: Den Mittelstand im Visier<br />
M<br />
it klassischer <strong>Business</strong> Intelligence (BI) ist es nicht mehr getan. Die Notwendigkeit,<br />
jederzeit und überall transparente Informationen über Prozesse, Kunden<br />
und Kosten zu erhalten, ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. „Heute wollen<br />
Kunden wesentlich mehr. Sie möchten die zukünftige Entwicklung ihres Unternehmens<br />
prognostizieren und mögliche Schwierigkeiten frühzeitig erkennen und verhindern<br />
können“, sagt Mario Zillmann, Leiter Professional Services der Lünendonk<br />
GmbH. „Es kommen <strong>Business</strong> Analytics und <strong>Business</strong> Performance Management<br />
zum Einsatz, welche die Nachfrage nach BI-Standard-Software maßgeblich beeinflussen.“<br />
Hierbei handelt es sich jeweils um Weiterentwicklungen klassischer BI-<br />
Konzepte, die vor allem die Datenqualität erhöhen, einen einheitlichen Blick auf die<br />
Performance des Gesamtunternehmens ermöglichen sowie in die Zukunft gerichtete<br />
Analysen erstellen. Das sind Ergebnisse der neuen Lünendonk-Marktstichprobe<br />
„<strong>Business</strong> Intelligence als Kernkompetenz – Der Markt für spezialisierte <strong>Business</strong>-<br />
Intelligence-Standard-Software-Anbieter in Deutschland“.<br />
<strong>Business</strong> Analytics und Performance Management sind aber nicht die einzigen<br />
Themen, welche die BI-Anbieter in Zukunft bewegen. Für 89 Prozent liegt die Zukunft<br />
von <strong>Business</strong> Intelligence verstärkt auf mobilen Endgeräten. Darüber hinaus<br />
rechnen die befragten Anbieter mit einer großen Nachfrage seitens mittelständischer<br />
Kunden, bei denen besonders großer Aufholbedarf bezüglich softwaregestützter<br />
Unternehmenssteuerung besteht. Das Thema der stärkeren Zusammenarbeit von<br />
Fachbereichen und <strong>IT</strong> komplettiert die wichtigsten Zukunftsthesen und zeigt eine<br />
Reaktion auf das häufige Scheitern von <strong>IT</strong>-Projekten. www.luenendonk.de<br />
„Was die Kunden heute benötigen, sind Software-Lösungen<br />
für ein tagesaktuelles oder<br />
echtzeitbasiertes Reporting der wichtigsten<br />
Kennzahlen über die Performance des Gesamtunternehmens<br />
sowie die künftigen Markt- und<br />
Wettbewerbsbedingungen.“<br />
Mario Zillmann ■ Leiter Professional Services der Lünendonk GmbH<br />
Strategisches <strong>IT</strong>-Sourcing<br />
(noch) zu wenig verbreitet<br />
S<br />
trategisches <strong>IT</strong>-Sourcing hilft Organisationen, den wachsenden<br />
Kosten- und Innovationsdruck des Markt- und<br />
Wettbewerbsumfeldes zu kompensieren, doch Unternehmen<br />
nutzen diese Chancen bisher noch viel zu wenig. Das<br />
Beratungsunternehmen goetzpartners hat in einer aktuellen<br />
Trendstudie die Marktentwicklung beleuchtet und<br />
einen Blick in die Zukunft des <strong>IT</strong>-Sourcings geworfen. Das<br />
Ergebnis: Es mangelt vor allem an passgenauen Sourcing-<br />
Strategien sowie deren konsequenter Umsetzung. So werden<br />
<strong>IT</strong>-Sourcing-Entscheidungen bisher oft rein aufgrund<br />
von kurzfristigen Herausforderungen wie schnell abzuwickelnden<br />
Projekten oder langfristig gewachsenen Dienstleisterbeziehungen<br />
getroffen, statt die strategische Personalplanung<br />
und klare Make-or-Buy-Entscheidungen in die<br />
Sourcing-Aktivitäten mit einzubeziehen. Dadurch werden<br />
vor allem die personenbezogenen Kosten erheblich in die<br />
Höhe getrieben und die eigenen Ressourcen nicht adäquat<br />
genutzt. Für die Zukunft rechnen die Studienteilnehmer<br />
mit einem deutlichen Anstieg im anwendungsbezogenen<br />
Outsourcing.<br />
www.goetzpartners.com/de<br />
44% 44%<br />
DES GESAMTEN <strong>IT</strong>-BUDGETS<br />
werden durchschnittlich von Betrieb, Wartung und<br />
Support der internen Infrastruktur beansprucht.<br />
_09S0V_Konica_minolta_B-<strong>IT</strong>_1-13.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 95.00 mm);30. Nov 2012 11:40:46<br />
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Das Fachforum zu OPS:<br />
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8 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
Big Data: Den Kundenwunsch<br />
von den Daten ablesen<br />
D<br />
ie aktuelle IBM Studie „Analytics: The Real-World Use of Big Data” zeigt, dass der<br />
Mittelstand weltweit das Thema Big Data in Angriff nimmt – etwa drei Viertel der<br />
befragten Unternehmen haben bereits mit Big-Data-Projekten begonnen oder planen<br />
solche. Mehr als die Hälfte der Unternehmen wollen mit Big Data besser auf ihre Kunden<br />
und deren Wünsche eingehen. Und ein Vergleich mit Großunternehmen zeigt: Im<br />
Mittelstand beginnt Big Data deutlich früher, nämlich bereits bei einem Datenvolumen<br />
von einem Terabyte – bei großen Unternehmen erst bei 100 Terabyte. Doch nicht nur die<br />
Datenmenge macht Big Data aus, sondern die „vier Vs“: Außer Volume sind dies Variety,<br />
Velocity und Veracity, also Menge, Form, Geschwindigkeit und Verlässlichkeit der Daten.<br />
Die Wünsche der Kunden von den Daten – statt den Augen – ablesen, das ist das große<br />
Ziel, das der Mittelstand weltweit mit Big Data Analytics erreichen will. Zudem wollen<br />
die Unternehmen mit ihrer Datenanalyse schneller neue Chancen im Markt erkennen<br />
und auf veränderte Geschäftsanforderungen reagieren. Dies sind die zentralen Resultate,<br />
die IBM aus der Studie gewonnen hat. Dafür haben das IBM Institute for <strong>Business</strong> Value<br />
und die Saïd <strong>Business</strong> School (University of Oxford) weltweit mehr als 1100 Unternehmen<br />
befragt – mehr als die Hälfte davon Mittelständler.<br />
Konkret ergab die Studie, dass sich 60 Prozent der befragten Mittelständler von Big<br />
Data Wettbewerbsvorteile erwarten, vor zwei Jahren lag dieser Wert bei nur 36 Prozent.<br />
Gut 20 Prozent der Befragten wollen ihre analysierten Daten sofort in Echtzeit zur Verfügung<br />
haben, ein weiteres Viertel innerhalb von einem Tag. Nur einem Drittel genügt<br />
es, wenn die Datenauswertung am nächsten Geschäftstag für die Entscheidungsfindung<br />
genutzt werden kann. Jedes sechste Unternehmen akzeptiert es, dass zwischen Datengewinnung,<br />
Analyse und Verfügbarkeit eine Woche liegt. www.ibm.com/de<br />
Qualitätssicherung<br />
immer wichtiger<br />
D<br />
ie Ausgaben für Software-Testing und Qualitätssicherung<br />
(QS) machen mittlerweile 23 Prozent der weltweiten<br />
<strong>IT</strong>-Budgets aus – so ein Ergebnis des aktuellen<br />
World Quality Reports von Capgemini, Sogeti und HP mit<br />
weltweit 1500 Befragten. Der durchschnittliche Anteil am<br />
<strong>IT</strong>-Budget stieg von 18 Prozent im Jahr 2012 auf aktuell<br />
knapp ein Viertel an. Vielen Organisationen fällt es allerdings<br />
immer noch schwer, den Mehrwert abzubilden,<br />
den sie durch die Testing-Funktionen erzielen.<br />
Für Deutschland zeichnen sich drei Trends ab: Aktuell<br />
investieren deutsche Organisationen 22 Prozent ihrer<br />
<strong>IT</strong>-Budgets in das Thema Qualitätssicherung, 2012 waren<br />
es noch 20 Prozent. Es wird erwartet, dass der Anteil<br />
in den kommenden zwei Jahren auf bis zu 26 Prozent<br />
anwachsen wird und Deutschland gemessen daran einer<br />
der weltweit reifsten sowie qualitätsorientiertesten<br />
Märkte bleibt.<br />
Bei Outsourcing und Managed-Testing-Services-Modellen<br />
hingegen sind die Deutschen überdurchschnittlich<br />
vorsichtig: Die Hälfte aller Testprojekte werden<br />
innerhalb des Unternehmens durchgeführt (global 41<br />
Prozent). Die Befragten gehen jedoch davon aus, dass<br />
die Modelle aufgrund ihres hohen Kosteneinsparungspotenzials<br />
auch für deutsche Organisationen immer<br />
interessanter werden. Auch bei der Einführung von<br />
Cloud-Lösungen verhalten sich die Deutschen eher konservativ.<br />
Als Gründe werden Datenschutzbestimmungen<br />
und eine generell vorsichtigere Haltung gegenüber<br />
neuen Technologien genannt. [ rm ]<br />
www.de.capgemini.com<br />
_09S0V_Konica_minolta_B-<strong>IT</strong>_1-13.pdf;S: 2;Format:(210.00 x 95.00 mm);30. Nov 2012 11:40:46<br />
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Es hakt im Drucksystem und damit im Workflow, und was Sie das kostet, wissen Sie nicht?<br />
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Konica Minolta <strong>Business</strong> Solutions Deutschland GmbH<br />
9
News & Trends Interview<br />
ZUR PERSON<br />
Hans-Christoph Quelle ist Gründer, Gesellschafter-Geschäftsführer<br />
und verantwortet<br />
die Unternehmensentwicklung<br />
bei Secusmart. Der international erfahrene<br />
Entwicklungs- und Vertriebsprofi<br />
war zuletzt Director Corporate Strategy<br />
bei NOKIA. Zuvor war er dort erfolgreich<br />
als Sales Director und Sales Development<br />
Director tätig. Weitere internationale<br />
Erfahrung sammelte er als <strong>Business</strong><br />
Development Manager im Bereich International<br />
M&A bei der Deutschen Telekom<br />
sowie als Assistent des Präsidenten<br />
der Deutschen Telekom in Frankreich.<br />
Durch seine umfangreichen Tätigkeiten<br />
hält er zudem zahlreiche Patente.<br />
Hans-Christoph Quelle studierte Elektrotechnik<br />
an der TU-München und<br />
promovierte an der École nationale<br />
supérieure des télécommunications<br />
de Bretagne / Université de Rennes in<br />
Frankreich. Er verbringt seinen Urlaub<br />
mit seiner Frau und seinen drei Söhnen<br />
am liebsten in Frankreich und probiert<br />
sich dort im Wellenreiten.<br />
10 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
Smarte Phones –<br />
smarte Sicherheit<br />
Dr. Hans-Christoph Quelle ■ Gründer und Gesellschafter-Geschäftsführer der Secusmart GmbH<br />
<strong>Business</strong>&<strong>IT</strong>: Herr Dr. Quelle, wer ist die Secusmart GmbH, und was gernagel. Sobald Kryptographie in der Hardware verankert ist, bedeutet<br />
macht sie?<br />
das so viel wie „Sicherheit zum Anfassen“. Schutz mit Secu smart funktioniert<br />
also völlig autark beispielsweise bei Netz infrastrukturen. Getreu<br />
Dr. Hans-Christoph Quelle: Wir haben uns auf alle Fragen rund um die<br />
sichere Kommunikation spezialisiert. Unter dem Motto „smart phones, dem Wunsch nach absoluter Einfachheit wird die Secusmart Security Card<br />
smart security“ entwickeln wir seit der Unternehmensgründung 2007 einfach in den Speicher-Slot des Mobiltelefons gesteckt. Ab diesem Moment<br />
verlässt kein Geheimnis mehr die Karte. Alles, was wir benötigen,<br />
wirkungsvolle Abhörschutzlösungen für mobile und auch Festnetzkommunikation,<br />
ohne dabei die Bedürfnisse und Wünsche des Nutzers ist ein Endgerät. Und da bauen wir natürlich auf modernste Technik, wie<br />
aus den Augen zu verlieren. Es war sicher auch diese Kombination aus aktuell auf die BlackBerry-10-Plattform.<br />
Hochsicherheit und Benutzerfreundlichkeit, die es uns ermöglicht hat,<br />
im Bereich Abhörschutz zum wichtigsten Lieferanten der Bundesbehörden<br />
und Bundesministerien zu werden. Und diesem überzeugten Lösung eingesetzt.<br />
Die Secusmart Security Card wurde zuerst für die SecuVOICE-<br />
Vorbild aus Verwaltung und Politik folgen inzwischen auch immer mehr Dr. Hans-Christoph Quelle: Das ist richtig. SecuVOICE war unsere erste<br />
internationale Institutionen sowie Wirtschaftsunternehmen.<br />
Antwort auf die Frage, wie wirkungsvoller Abhörschutz aussehen kann.<br />
Wir überzeugten damit spätestens im Jahr 2009 vor allem Bundesministerien<br />
und Bundesbehörden, die auch auf die damalige Sicher-<br />
Was zeichnet das Konzept von Secusmart aus?<br />
Dr. Hans-Christoph Quelle: Natürlich steht bei dieser Frage unser heitswarnung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik<br />
(BSI) reagierten. Das BSI hatte auf Sicherheitslücken im gängigen<br />
Know-how an erster Stelle. Untermauert wird unsere Expertise gleich<br />
durch mehrere vorläufige Zulassungen seitens offizieller Stellen, die Telefonnetz hingewiesen. Mit der SecuVOICE-Lösung waren wir in der<br />
die Wirksamkeit unserer hardwarebasierten Abhörschutzlösungen bestätigen.<br />
Dieser Erfolg und die Tatsache, dass sich Hacker an unseren wir mit SecuEMAIL auch weitere Kommunikationsformen vor Lausch-<br />
Lage, die Sprachkommunikation zu sichern. Nur wenig später konnten<br />
Entwicklungen bisher die Zähne ausgebissen haben, sprechen für sich. angriffen schützen.<br />
Was aber neben den technischen Errungenschaften unsere Abhörschutzlösungen<br />
auszeichnet, ist der Secusmart-Grundsatz der Nutzerfreundlichkeit.<br />
Wir gehen immer davon aus, dass höchste Sicherheit Dr. Hans-Christoph Quelle: Damals ja. Mit SecuSU<strong>IT</strong>E for BlackBerry 10<br />
War damit das Smartphone für Politik und Wirtschaft komplett?<br />
auch alltagstauglich sein muss. Das heißt in Kürze: Wir machen keine haben wir Anfang 2013 allerdings eine Lösung präsentiert, die weiterentwickelt<br />
ist. Der Punkt ist doch, dass unsere Entwicklungen den An-<br />
Abstriche. Weder beim Abhörschutz, noch beim Komfort. Vor allem<br />
aber stellen wir unser technisches Know-how oder das Entwicklungsprozedere<br />
niemals über die Nutzbarkeit. Der Nutzer muss nicht wissen, müssen. Das schafft SecuSU<strong>IT</strong>E for BlackBerry 10 gleich mehrfach. Unter<br />
strengungen von Spionen immer den entscheidenden Schritt voraus sein<br />
was hinter einer Sicherheitslösung steckt. Er muss nur darauf vertrauen anderem ist es mit der aktuellen Sicherheitslösung jetzt erstmals möglich,<br />
Sprache, SMS, E-Mails und den Personal Information Manager auf<br />
können, dass es funktioniert. Nach unserer Überzeugung werden sich<br />
die meisten sowieso nur dann gegen Lauschangriffe schützen, wenn nur einem handelsüblichen Device vor Lauschangriffen zu schützen. Bisher<br />
war es für Manager ja Usus, gleich mehrere Smartphones jeden Tag<br />
genau das mit keinerlei Aufwand zusammenhängt.<br />
bei sich zu tragen. Eines, das E-Mails verschlüsselte, eines für die sichere<br />
Kommen wir zurück zu den Behörden. Welche Zulassungen haben Sprache und SMS und außerdem im Zweifel noch ein privates Gerät. Es<br />
Sie in diesem Bereich bereits erhalten?<br />
ist natürlich per se schon eine große Erleichterung, dieses zu verhindern.<br />
Dr. Hans-Christoph Quelle: Beginnen wir bei unserer ersten Entwicklung<br />
für wirkungsvollen Abhörschutz, die Sprach- und SMS-Verschlüsheit<br />
nicht zu kurz kommt. Denn smart bleibt das Phone in jedem Fall.<br />
Dazu kommt, dass der Spaß am Smartphone trotz hochgradiger Sicherselung<br />
SecuVOICE. Sie ist zugelassen für die Sicherheit in der Sprachkommunikation<br />
nach der deutschen Geheimhaltungsstufe VS-NfD, also privaten offenen Bereich, ist das Surfen im Internet oder der Besuch auf<br />
Dazu nutzen wir die BlackBerry-Balance-Funktion. Auf der einen Seite, im<br />
Verschlusssache – nur für den Dienstgebrauch. Dazu kommt die Zulassung<br />
des niederländischen NBV sowie die internationale Zulassung allerdings auf demselben Device, befindet sich der hochsichere, durch<br />
facebook und Twitter wie gewohnt möglich. Komplett davon abgegrenzt,<br />
NATO Restricted. Dass wir für eine Geheimhaltungsstufe zugelassen SecuSU<strong>IT</strong>E for BlackBerry 10 zusätzlich geschützte und verschlüsselte Bereich.<br />
Mobiles Büro und der private Alltag – alles in einem.<br />
werden können, liegt unter anderem daran, dass wir auf das Prinzip<br />
der Hardwaresicherung bauen.<br />
Darüber hinaus haben wir noch viele neue Ideen und Entwicklungen,<br />
die wir unter anderem auf der it-sa in Nürnberg in diesem Jahr präsentieren<br />
werden. Danach ist auch sicher noch nicht Schluss, schließlich<br />
Was bedeutet hardwaresicher?<br />
Dr. Hans-Christoph Quelle: Die Secusmart Security Card, also tatsächlich steht ja auch die CeB<strong>IT</strong> 2014 schon bald wieder vor der Tür. Unser Ziel<br />
eine Hardware, ist Grundlage unserer Hochsicherheitslösungen. Sie hat wird aber immer sein, Spionageversuchen mit einfach nutzbarer Technik<br />
mindestens einen entscheidenden Schritt voraus zu das Format einer Micro-SD-Karte und ist damit etwa so groß wie ein Fin-<br />
sein.<br />
INTERVIEW DES MONATS<br />
11
NEWS & TRENDS Events<br />
Auf Nummer sicher<br />
E<br />
xakte Zahlen sind kaum zu ermitteln. Experten aber schätzen den Schaden, der<br />
deutschen Unternehmen durch Wirtschaftsspionage entsteht, auf bis zu 50 Milliarden<br />
Euro im Jahr. Am häufigsten betroffen sind – so aktuelle Studien – kleine und<br />
mittelständische Betriebe. Grund genug für den Mittelständischen Unternehmertag<br />
(MUT), dem Thema <strong>IT</strong>-Sicherheit einen besonders breiten Platz einzuräumen.<br />
Die „<strong>IT</strong>-Plaza“ versammelt im Zentrum der Ausstellung, die am 10. Oktober<br />
2013 im CongressCenter der Leipziger Messe stattfindet, bis zu acht führende<br />
Firmen der <strong>IT</strong>-Sicherheitsbranche. Neben den Firmenpräsentationen werden sich<br />
hier mehrere Vorträge und Workshops mit allen Facetten dieses brandaktuellen<br />
Themas befassen. Auch das Fachprogramm des Kongresses bietet umfangreiche<br />
Beratung rund um Informationstechnologie und Kommunikation. Weitere Schwerpunkte<br />
des praxisorientierten Tagesprogramms sind die Themen Unternehmensführung,<br />
Gesundheitswirtschaft, Logistik, Personalmanagement, Finanzwirtschaft,<br />
Energiewirtschaft und Umwelt, Marketing/Vertrieb sowie Außenwirtschaft.<br />
www.mittelständischer-unternehmertag.de<br />
Marktplatz für <strong>IT</strong>-Sicherheit<br />
V<br />
om 8. bis 10. Oktober 2013 macht die it-sa das Messezentrum<br />
Nürnberg wieder zur ersten Adresse für<br />
CIOs, CSOs, Administratoren, <strong>IT</strong>–Berater und alle Fachleute,<br />
die in Unternehmen und Behörden für die Sicherheit<br />
von <strong>IT</strong>-Infrastrukturen in der Verantwortung stehen. Die<br />
Aussteller der it-sa, Spezialisten aus allen Bereichen der<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheit, bieten Lösungen für aktuelle Herausforderungen<br />
wie Bring Your Own Device (BYOD), Advanced<br />
Persistent Threats (APTs) oder den sicheren Einsatz von<br />
Cloud-Diensten. Congress@it-sa bietet wieder die Möglichkeit,<br />
von ausgewiesenen Experten zu lernen und das<br />
eigene Know-how im begleitenden Kongressprogramm<br />
gezielt zu erweitern.<br />
Die größte Fachmesse für <strong>IT</strong>-Sicherheit im deutschsprachigen<br />
Raum befindet sich seit ihrer Premiere 2009<br />
auf Erfolgskurs: Zur it-sa 2012 stieg die Zahl der Fachbesucher<br />
erneut, diesmal um neun Prozent auf mehr als<br />
6300 Messegäste. Sie informierten sich bei 334 Ausstellern<br />
(plus vier Prozent) über aktuelle Sicherheitslösungen,<br />
Produkte und Dienstleistungen. www.it-sa.de<br />
Konsequenzen aus der NSA-Affäre<br />
C<br />
ISOs und CIOs sollen schnell und vertraulich passende Gesprächspartner und Informationen<br />
finden. Diesen Ansatz verfolgt die in Berlin ansässige econique-Gruppe<br />
seit 2005 mit dem CISO Dialog. Kein Event, vielmehr ein geschlossenes Netzwerk, das<br />
mit ausgereiften Research- und Networking-Methoden zielführende Gespräche der<br />
entscheidenden Security-Akteure aus Anwenderunternehmen, Lösungsanbietern, Behörden<br />
und Wissenschaft ermöglicht. „Snowden, NSA, Cyberspionage und Cyber-War<br />
werden beim nächsten Meeting am 21./22. Oktober ein Gesprächsthema sein“, sagt<br />
Anne Schulz, <strong>IT</strong> Chief Analyst bei econique. Eine interessante Frage dabei wird sein, ob<br />
Entscheider ihre Cloud-Pläne aufgrund der Risiken zurückfahren und wie die Anbieter<br />
darauf reagieren werden. Ein sehr hochkarätiges Sprecherprogramm umrahmt die<br />
Networking-Runden. Dafür bewerben kann sich, wer eine Leitungsposition mit Budgetverantwortung<br />
im <strong>IT</strong>-Bereich inne hat und für ein Unternehmen mit mindestens<br />
300 Millionen Euro Umsatz arbeitet. http://summits.econique.com<br />
12 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
Office 365: Mobiles<br />
Büro statt Schreibtisch<br />
E-Mail-Postfach, Terminkalender, Software, um Präsentationen zu<br />
erstellen – Office 365 von Microsoft bietet Unternehmen die Grundausstattung<br />
fürs Büro direkt übers Internet. Erhältlich ist die Anwendung<br />
in vier Versionen im <strong>Business</strong> Marketplace der Telekom.<br />
D<br />
er Kollege aus dem Vertrieb sitzt<br />
im Zug auf dem Weg zum Kunden,<br />
als die Chefin mailt. Folie fünf der<br />
Präsentation müsse er schnell noch ändern.<br />
Alles, was er dafür braucht, hat er<br />
bei sich: sein Tablet mit mobilem Internet<br />
und Office 365. Jetzt nur noch die<br />
Präsentation mit der Office Web App<br />
PowerPoint bearbeiten, dank Sharepoint<br />
online mit der Vorgesetzten abstimmen,<br />
per Mail an den Kunden schicken, fertig.<br />
Und wenn es der Mitarbeiter nicht<br />
bei der unpersönlichen Mail belassen<br />
möchte, führt er eben noch eine Videokonferenz<br />
mit ihm.<br />
Natürlich sind Chefs und Kunden nicht<br />
immer so ohne Weiteres erreichbar und<br />
Abstimmungsketten in der Regel länger.<br />
Doch zeigt das Beispiel, wie schnell es<br />
im Idealfall mit Office 365 gehen könnte.<br />
Hinter all dem steckt die Cloud. Ihr<br />
Prinzip: Statt Microsoft Office lokal auf<br />
den Rechnern der Mitarbeiter zu installieren,<br />
mieten die Firmen die Anwendung<br />
Office 365 von einem professionellen<br />
<strong>IT</strong>-Dienstleister wie der Telekom.<br />
Übers Internet greifen die Beschäftigten<br />
auf Software und Daten zu, die in sicheren<br />
Rechenzentren liegen. Investitionen<br />
in Hard- und Software sind damit überflüssig.<br />
Außerdem müssen sich die Firmen<br />
nicht länger um <strong>IT</strong>-Wartung oder<br />
Software-Updates kümmern: Das heißt,<br />
wer Office 365 mietet, arbeitet immer<br />
mit der aktuellsten Version, automatische<br />
Updates sind inbegriffen.<br />
Je nach Größe können Unternehmen<br />
zwischen mehreren Office-365-Versionen<br />
auswählen: von der kleinsten<br />
Edi tion mit E-Mail und Kalender<br />
bis hin zum Komplettpaket inklusive<br />
Firmenweb site, Lync, Sharepoint und<br />
MS Desktop- Versionen.<br />
Wo bekomme ich mein Office 365?<br />
Buchen lassen sich die Pakete auf<br />
Cloud-Marktplätzen wie dem <strong>Business</strong><br />
Marketplace der Telekom, ähnlich wie<br />
in einem App Store. Die Firmen bekommen<br />
so einen Überblick und können<br />
schnell zwischen den verschiedenen<br />
Angeboten vergleichen.<br />
Besonders wichtig ist den Firmen, dass<br />
die Cloud-Marktplätze sicher sind. Das<br />
hat die Telekom in einer Kundenumfrage<br />
herausgefunden. Demnach liegt<br />
der Aspekt Sicherheit und Verlässlichkeit<br />
auf Platz eins (85%), gefolgt von<br />
einem umfangreichen Kundenservice<br />
(78%) sowie Potenzial zum Kostensparen<br />
(77%). Der <strong>Business</strong> Marketplace<br />
bietet daher einen hohen Sicherheitsstandard.<br />
Jede Anwendung wird auf<br />
Qualität und Sicherheit geprüft, bevor<br />
sie auf den Marketplace kommt.<br />
Aktuell gibt es hier mehr als 40 Anwendungen<br />
von über 20 Partnerfirmen<br />
für kleine und mittlere Unternehmen.<br />
Neben Microsoft Office 365 auch Sicherheitslösungen<br />
von Symantec, Software<br />
für die komfortable Zusammenarbeit<br />
im Team vom Anbieter Box oder Projektmanagement-Software.<br />
Ganz egal,<br />
welche davon sie buchen – die Firmen<br />
haben mit der Telekom stets nur einen<br />
Vertrags- und Ansprechpartner: Sie stellt<br />
die Angebote bereit, bietet eine kostenlose<br />
deutschsprachige Servicehotline<br />
und rechnet über eine einzige Rechnung<br />
ab. Zudem können die Firmen<br />
alle Angebote 30 Tage lang kostenlos<br />
testen. [ ae ]<br />
Office 365 on Tour:<br />
die Herbst-Termine<br />
Office 365 ist für Sie unterwegs. Es warten<br />
spannende Vorträge zum Thema Cloud und<br />
Geschäftsoptimierung sowie ein Ausstellungsbereich<br />
zum <strong>Business</strong> Marketplace<br />
und Microsoft Office 365. Die Teilnahme ist<br />
für Unternehmen kostenlos!<br />
Kassel 08.10.2013<br />
Dresden 10.10.2013<br />
Nürnberg 22.10.2013<br />
Mannheim 24.10.2013<br />
Bremen 29.10.2013<br />
Hannover 31.10.2013<br />
Dortmund 04.11.2013<br />
Leipzig 07.11.2013<br />
13
NEWS & TRENDS <strong>IT</strong>-Köpfe<br />
Verstärkung für<br />
eBay Enterprise<br />
Neuer Geschäftsführer bei IBM<br />
D<br />
er Aufsichtsrat der IBM Deutschland GmbH hat Ivo Koerner<br />
mit sofortiger Wirkung zum Geschäftsführer Vertrieb Branchenkunden<br />
bestellt. Koerner war bisher Vice President Software<br />
Group bei IBM Deutschland.<br />
In seiner neuen Rolle leitet Ivo Koerner als Vice President den<br />
Bereich Vertrieb Branchenkunden der IBM in Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz und repräsentiert diesen in der Geschäftsführung.<br />
Ivo Koerner verantwortete bisher das Softwaregeschäft<br />
der IBM in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Diese<br />
Funktion wird von Patrick Bauer übernommen, der bislang für die<br />
Software Group auf europäischer Ebene tätig war. Koerner folgt<br />
auf Joachim Heel, PhD (M<strong>IT</strong>), der eine neue Herausforderung als<br />
Vice President IBM Midwest Enterprise in den USA angenommen<br />
hat. Damit besteht die Geschäftsführung der IBM Deutschland GmbH unter dem Vorsitz von Martina<br />
Koederitz nun aus Christian Noll (Global Technology Services), Ivo Koerner, Gregor Pillen (Global <strong>Business</strong><br />
Services), Dieter Scholz (Personal) und Reinhard Reschke (Finanzen). www.ibm.com/de<br />
D<br />
ie eBay-Tochter eBay Enterprise<br />
(zuvor: GSI Commerce),<br />
Anbieter von Lösungen für den<br />
Omnichannel-Handel und für<br />
digitales Marketing, hat Frank<br />
Logen zum Head of Sales and<br />
<strong>Business</strong> Development Western<br />
Europe ernannt. In dieser<br />
Rolle wird er für die Regionen<br />
Deutschland, Österreich, Schweiz<br />
und die Niederlande verantwortlich<br />
sein.<br />
Logen kommt von Arvato, wo<br />
er als Director Sales & Marketing<br />
für den E-Commerce-Bereich des<br />
Unternehmens verantwortlich<br />
war. Zuvor war er als Senior<br />
<strong>Business</strong> Development Director<br />
für Otto tätig und hat daran<br />
mitgewirkt, Hermes Fulfilment<br />
in Hamburg aufzubauen. Davor<br />
war Frank Logen als Head of<br />
Consumer Direct Services &<br />
Retail Services bei DHL beschäftigt.<br />
In dieser Rolle kam er zum<br />
ersten Mal beruflich mit eBay<br />
in Kontakt. Er war von DHL-Seite<br />
für die Zusammenarbeit des<br />
Logistik-Unternehmens mit eBay<br />
verantwortlich.<br />
www.ebayenterprise.com<br />
Neuer Geschäftsführer bei Sage<br />
eit Juli 2013 ist Dr. Matthias Laux neuer Director Corporate<br />
Technology bei der Sage Software GmbH und Mitglied der<br />
Geschäftsleitung. In der neu geschaffenen Position ist er unter<br />
anderem für die Weiterentwicklung der Technologieschwerpunkte<br />
Cloud und Mobility verantwortlich. Darüber hinaus will er<br />
die Optimierung der Produkt- und Service-Qualität in den Fokus<br />
seiner Arbeit stellen und die Harmonisierung der in den Produkten<br />
eingesetzten Technologien und Plattformen vorantreiben.<br />
Nach dem Ingenieursstudium der Luft- und Raumfahrttechnik<br />
an der Universität Stuttgart sammelte Laux erste Erfahrungen<br />
als Doktorand am NASA Lewis Research Center in Cleveland,<br />
Ohio. Weitere Karrierewege führten ihn zu IBM Deutschland<br />
sowie Sun Microsystems. In den letzten Jahren war er bei der<br />
InterComponentWare AG sowie bei der iSOFT Health im Gesundheits- und Medizin-Sektor als<br />
Head of Technology und CTO tätig.<br />
www.sage.de<br />
Software AG setzt auf Kontinuität<br />
D<br />
S<br />
er Aufsichtsrat der Software AG hat Karl-Heinz Streibich<br />
(60) als Vorstandsvorsitzenden für weitere fünf Jahre bestätigt.<br />
Der Aufsichtsrat setzt somit auf Kontinuität und Stabilität<br />
in der Führung des zweitgrößten deutschen <strong>IT</strong>-Unternehmens.<br />
Streibich stehe als Führungspersönlichkeit mit unternehmerischem<br />
Weitblick für den Erfolg der Software AG.<br />
Streibich führt die Software AG seit 2003. Seitdem haben sich<br />
Umsatz und Ergebnis mehr als verdoppelt. Der Konzern zählt heute<br />
zu den 50 größten Softwareanbietern der Welt. Das Unternehmen<br />
stößt nun in neue Technologiebereiche vor und will allein<br />
im Geschäftsbereich <strong>Business</strong> Process Excellence (BPE) bis zum<br />
Jahr 2018 rund eine Milliarde Euro Umsatz (2012: 384,7 Millionen<br />
Euro) erzielen. Um das Wachstum zu forcieren und Marktanteile<br />
auszubauen, investiert das Unternehmen weltweit in Vertrieb und Marketing. Gleichzeitig will man<br />
mit gezielten Zukäufen, wie zuletzt im zweiten Quartal, die Technologieführerschaft bei Integrationsplattformen<br />
für betriebliche Software auf weitere Gebiete ausweiten. www.softwareag.com/de<br />
14 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
WIE SICHER IST IHRE<br />
PRODUKTINNOVATION, WENN<br />
SIE ZUM DOKUMENT WIRD?<br />
Konsequente Produktentwicklung ist die Basis für unternehmerisches Wachstum. Tag für Tag entstehen Produktinnovationen, die den Grundstock<br />
für den Erfolg vieler Unternehmen bilden. Dieses Firmenkapital wird vielseitig dokumentiert und archiviert. Mit KYOcontrol, Personal Printing, dem<br />
USB-Kartenleser und vielen weiteren Produkten bietet KYOCERA Document Solutions Authentifizierungs-Lösungen, die den Zugriff auf vertrauliche<br />
Dokumente steuern und reglementieren. So kommt Ihr geistiges Unternehmenskapital mit Sicherheit nur in die richtigen Hände.<br />
KYOCERA Document Solutions Deutschland GmbH – Infoline 0800 867 78 76 – www.kyoceradocumentsolutions.de<br />
KYOCERA Document Solutions Inc. – www.kyoceradocumentsolutions.com
NEWS & TRENDS EU-Report<br />
Industrie-Offensive<br />
Um die Wettbewerbsfähigkeit der<br />
europäischen Mikro- und Nanoelektronik-Industrie<br />
zu sichern, will die<br />
EU-Kommission in den kommenden<br />
sieben Jahren durch gezielte Forschungsförderung<br />
private Neuinvestitionen<br />
in Höhe von 100<br />
Mil liarden Euro mobilisieren.<br />
Johannes Fritsche<br />
Die Neuindustrialisierung<br />
muss völlig anders sein als<br />
die erste Industrialisierung<br />
Europas im 19. Jahrhundert.<br />
Sie muss sauber, hochtechnologisch,<br />
smart, innovativ<br />
und rohstoffeffizient sein.“<br />
Paul Rübig ■ Industrie- und Technologiesprecher<br />
der Österreichischen Volkspartei<br />
(ÖVP) im Europäischen Parlament<br />
W<br />
ürde Europa nach Optikindustrie,<br />
Unterhaltungselektronik,<br />
Informations- und Kommunikationstechnik<br />
(Computer, Handys, Smartphones)<br />
auch noch in der Mikroelektronik<br />
die Marktführerschaft an Ostasien<br />
verlieren, wäre das ein Disaster für die<br />
euro päische Wirtschaft. Denn mikround<br />
nanoelektronische Komponenten<br />
sind nicht nur für digitale Produkte und<br />
Dienste unverzichtbar, sie bilden auch<br />
eine wichtige Grundlage der Innovation<br />
und Wettbewerbsfähigkeit in allen<br />
großen Wirtschaftszweigen.<br />
Elektronische Bauteile machen nicht<br />
nur Autos, Flugzeuge und Züge sicherer,<br />
energieeffizienter oder bequemer, sondern<br />
auch Medizintechnik, Haushaltsgeräte,<br />
Energienetze und Sicherheitssysteme.<br />
Die Mikro- und Nanoelektronik<br />
ist deshalb eine Schlüsseltechnologie<br />
für Wachstum und Beschäftigung in der<br />
EU. Mindestens zehn Prozent des BIP<br />
hängen nach Angaben der EU-Kommission<br />
von Elek tronikprodukten und<br />
-diensten ab.<br />
Verdopplung der Chipproduktion<br />
Noch ist Europa Weltmarktführer in der<br />
Automobilelektronik und stark in den<br />
Bereichen Energie, Mobilfunktechnik,<br />
Industrieautomation und Ausrüstung für<br />
die Chipproduktion, noch ist der Mittelstand<br />
führend bei Sensorik und medizinischen<br />
Implantaten. „Doch ohne eine<br />
umfassende Produktions- und Neuindustrialisierungs-Strategie<br />
für Europa gibt es<br />
keine neuen Jobs, kein Wachstum, und<br />
somit höhere Arbeitslosigkeit“, erklärt<br />
der EU-Parlamentarier Paul Rübig.<br />
Um die bestehende Marktposition zu<br />
sichern und die hochentwickelte Fertigung<br />
in Europa weiter auszubauen,<br />
hat die EU-Kommission Ende Mai eine<br />
Kampagne für höhere und besser koordinierte<br />
Investitionen in die Forschung,<br />
Entwicklung und Innovation der Mikro-<br />
und Nanoelektronik gestartet. „Ich<br />
möchte, dass sich unsere Chip-Produktion<br />
auf etwa 20 Prozent der Weltproduktion<br />
verdoppelt und ich möchte, dass<br />
Europa mehr Chips in Europa produziert<br />
als die Vereinigten Staaten im eigenen<br />
Land. Das ist ein realistisches Ziel, wenn<br />
wir unsere Investitionen richtig lenken“,<br />
erklärte Neelie Kroes, Vizepräsidentin<br />
der Europäischen Kommission.<br />
Drei sich ergänzende Entwicklungsrichtungen<br />
in billigere, schnellere und intelligentere<br />
Chips stehen im Mittelpunkt<br />
ihrer Strategie. Dazu sollen die Elektronik-Cluster<br />
in Dresden, Eindhoven/<br />
Löwen und Grenoble ausgebaut und<br />
besser an andere europäische Cluster angebunden<br />
werden. Zehn Milliarden Euro<br />
an privaten, regionalen, nationalen und<br />
EU-Mitteln sollen als Anschub dienen.<br />
Hoffnung auf 100 Milliarden<br />
Von der erfolgreichen Umsetzung erhofft<br />
sich Kroes<br />
eine größere Verfügbarkeit der Mikround<br />
Nanoelektronik für europäische<br />
Schlüsselindustrien,<br />
eine erweiterte Lieferkette und mehr<br />
Chancen für den Mittelstand,<br />
Förderung der Innovation in der gesamten<br />
Lieferkette, um die industrielle<br />
Wettbewerbsfähigkeit Europas zu erhöhen,<br />
höhere Investitionen in eine hochentwickelte<br />
Fertigung.<br />
Bei ihren ehrgeizige Zielen bezieht sich<br />
die EU-Kommission auf die Vorschläge<br />
eines im November 2012 veröffentlichten<br />
Positionspapiers („Innovation for<br />
the future of Europe: Nanoelectronics<br />
beyond 2020“) der Association for European<br />
Nanoelectronics Activities (Aeneas)<br />
und des EUREKA-Forschungsclusters<br />
CATRENE. Elektronikindustrie und Forscher<br />
hatten darin dargelegt, wie eine<br />
Gesamtinvestition in Höhe von 100 Milliarden<br />
Euro zwischen 2013 und 2020<br />
auf den Weg gebracht werden könnte.<br />
„Mit dieser Strategie wird die europäische<br />
Industrie besser aufgestellt, um<br />
ingenieurstechnische Innovationen in<br />
kommerziell nutzbare Technik zu verwandeln“,<br />
erwartet EU-Kommissarin<br />
Kroes. [ rm ]<br />
16 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
NEWS & TRENDS <strong>IT</strong>-Recht<br />
Cloud Computing in<br />
Zeiten von PRISM & Co.<br />
DIE AUTORIN<br />
Kathrin Schürmann ■ Die Rechtsanwältin<br />
berät Unternehmen schwerpunktmäßig in<br />
Fragen des <strong>IT</strong>- und Datenschutzrechts sowie<br />
des Wettbewerbsrechts. Ein besonderer Fokus<br />
liegt dabei auf Unternehmen im Bereich<br />
E-<strong>Business</strong>. Seit 2010 ist sie Beraterin der<br />
ISiCO Datenschutz GmbH (www.isico-datenschutz.de)<br />
und als externe Datenschutzbeauftragte<br />
unter an derem für einen großen<br />
Onlinehändler und deren Tochterfirmen<br />
tätig.<br />
Die Enthüllungen über das US-amerikanische Überwachungsprogramm<br />
PRISM und das britische Tempora-Programm haben<br />
für große Aufregung gesorgt. Bürger, Behörden und Unternehmen<br />
fragen sich hierzulande, welche Konsequenzen sie daraus ziehen<br />
sollen. Besonders drängend ist die Frage für diejenigen Unternehmen,<br />
die ihre Daten bereits auf Server US-amerikanischer<br />
Cloud-Anbieter ausgelagert haben oder dies in Zukunft<br />
vorhaben.<br />
Kathrin Schürmann<br />
D<br />
ie datenschutzrechtliche Relevanz<br />
von PRISM & Co. für deutsche<br />
Unternehmen verdeutlichte unter<br />
anderem eine Pressemitteilung der Konferenz<br />
der Datenschutzbeauftragten des<br />
Bundes und der Länder vom 24. Juli<br />
2013. Darin verkündeten Deutschlands<br />
oberste Datenschützer, vorerst keine<br />
neuen Genehmigungen für die Datenübermittlung<br />
in sogenannte Drittstaaten<br />
– das sind alle Länder, die nicht zum<br />
Europäischen Wirtschaftsraum gehören<br />
– zu erteilen.<br />
Ausdrücklich betreffe dies auch Genehmigungen<br />
zur Nutzung „bestimmter<br />
Cloud-Dienste“. Es sei nicht gewährleistet,<br />
dass personenbezogene Daten, die<br />
deutsche Unternehmen in die USA und<br />
andere Drittstaaten übermitteln, dort einem<br />
angemessenen Datenschutzniveau<br />
unterliegen.<br />
Außerdem wollen die Datenschutzbeauftragten<br />
prüfen, ob alle Datenübermittlungen<br />
auf Grundlage des<br />
Safe-Harbor-Abkommens und der EU-<br />
Standardvertragsklauseln auszusetzen<br />
sind, solange die Bundesregierung nicht<br />
dargelegt hat, „dass der unbeschränkte<br />
Zugriff ausländischer Nachrichtendienste<br />
auf die personenbezogenen Daten der<br />
Menschen in Deutschland im Sinne der<br />
genannten Grundsätze begrenzt wird.“<br />
Die Entscheidung erscheint zunächst<br />
wie ein Paukenschlag. In der Presseberichterstattung<br />
wird zuweilen der Eindruck<br />
erweckt, als ob der Datenstrom<br />
in die USA nun versiege. So heißt es<br />
etwa: „Datenschützer stoppen neue<br />
Datentransfers von Firmen in die USA“<br />
(heise Security) oder „Deutsche Datenschützer<br />
untersagen Datentransfers in<br />
die USA“ (Golem.de). Bei näherer Betrachtung<br />
relativiert sich dieser Eindruck<br />
jedoch.<br />
Genehmigung nicht immer<br />
erforderlich<br />
Die Ankündigung der Datenschützer<br />
verliert an Schärfe, betrachtet man sie<br />
vor dem datenschutzrechtlichen Hintergrund.<br />
Denn häufig ist für die Übermittlung<br />
von personenbezogenen Daten in<br />
das Ausland überhaupt keine Genehmigung<br />
der Datenschutzbehörden erforderlich.<br />
So ist nach den Vorschriften<br />
des Bundesdatenschutzgesetzes eine<br />
Genehmigung nicht erforderlich, wenn<br />
die Daten an einen Datenimporteur innerhalb<br />
des europäischen Wirtschaftsraumes<br />
oder in einen sogenannten<br />
„sicheren Drittstaat“ übermittelt werden<br />
sollen.<br />
Welche Staaten als sichere Drittstaaten<br />
anzusehen sind, wird für die EU-<br />
Mitgliedsstaaten – und damit auch für<br />
die deutschen Datenschutzbehörden<br />
– verbindlich von der EU-Kommission<br />
festgelegt. Dazu gehören zum Beispiel<br />
18 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
Australien, Kanada, die Schweiz und<br />
Israel. Eine Sonderlage besteht für die<br />
USA: Die Vereinigten Staaten gelten an<br />
sich zwar nicht als sicherer Drittstaat.<br />
Aufgrund des Safe-Harbor-Abkommens<br />
zwischen der EU-Kommission und dem<br />
US-Handelsministerium kann sich der<br />
Datenimporteur in den USA jedoch gegenüber<br />
der zuständigen US-Behörde<br />
zur Einhaltung der im Safe-Harbor-Abkommen<br />
enthaltenen Regelungen verpflichten.<br />
In diesem Fall gilt ausnahmsweise<br />
auch der Datentransfer in die USA als<br />
„sicher“, sodass eine Genehmigung der<br />
deutschen Datenschutzbehörden nicht<br />
erforderlich ist. Eine aktuelle Übersicht<br />
über die „sicheren Drittstaaten“ stellt<br />
die EU-Kommission auf ihrer Website<br />
bereit.<br />
Eine Genehmigung ist ferner nicht erforderlich,<br />
wenn die Datenübermittlungen<br />
auf Grundlage der (unveränderten)<br />
EU-Standardvertragsklauseln erfolgen.<br />
Denn auch in diesem Fall hat die EU-<br />
Kommission für die Mitgliedsstaaten<br />
verbindlich festgestellt, dass in diesem<br />
Fall ein ausreichendes Datenschutzniveau<br />
gewährleistet ist.<br />
Zusammenfassend kann daher konstatiert<br />
werden, dass Datenübermittlungen<br />
in die meisten für deutsche Unternehmen<br />
bedeutsamen Zielländer ohnehin<br />
keiner Genehmigung bedürfen. Insoweit<br />
geht die Ankündigung der Datenschützer,<br />
vorerst keine neuen Genehmigungen<br />
mehr zu erteilen, ins Leere.<br />
Allerdings hat die Europäische Kommission<br />
am 19. Juli 2013 erklärt, dass sie<br />
das Safe-Harbor-Abkommen aus Anlass<br />
der jüngsten Enthüllungen einer Prüfung<br />
unterziehen wird. Die Prüfung soll<br />
bis Ende 2013 abgeschlossen sein.<br />
Untersagung von<br />
Datenübermittlungen<br />
Soweit deutsche Unternehmen personenbezogene<br />
Daten aufgrund einer Genehmigung<br />
der Datenschutzbehörden<br />
in „unsichere Drittstaaten“ übermitteln,<br />
kann die zuständige Aufsichtsbehörde<br />
die von ihr erteilten Genehmigungen<br />
grundsätzlich zurücknehmen oder widerrufen.<br />
Die Datenschutzbehörden<br />
sind grundsätzlich auch befugt, bei<br />
Verstößen gegen das Bundesdatenschutzgesetz<br />
einzugreifen und Datenübermittlungen<br />
in das Ausland zu untersagen.<br />
In der Praxis dürfte sich ein solches<br />
Vorgehen jedoch schwierig gestalten, da<br />
die Behörden an die bindenden Feststellungen<br />
der EU-Kommission gebunden<br />
sind und darlegen müssten, inwiefern<br />
deutsches Datenschutzrecht durch<br />
die Datenübermittlungen verletzt wird<br />
beziehungsweise die Gefahr eines Schadens<br />
besteht. Die deutschen Behörden<br />
können das Safe-Harbor-Abkommen<br />
auch nicht außer Kraft setzen.<br />
Sie können lediglich Datenübermittlungen<br />
an bestimmte US-Unternehmen<br />
auf Grundlage des Safe-Harbor-Abkommens<br />
untersagen. Auch hierzu müsste<br />
dargelegt werden, dass aufgrund der<br />
Datenübermittlung das „unmittelbar<br />
bevorstehende Risiko eines schweren<br />
Schadens“ besteht. Dies dürfte in der<br />
Praxis schwierig sein. Ferner müsste das<br />
betroffene US-Unternehmen vor einer<br />
Verbotsmaßnahme angehört werden.<br />
Ausblick<br />
Es ist kaum vorstellbar, dass die deutschen<br />
Datenschutzbehörden ihre Androhung<br />
in die Tat umsetzen werden<br />
und gegen Datenübermittlungen in die<br />
USA und andere Drittstaaten vorgehen<br />
werden. Zum einen würde dies empfindliche<br />
und unvorhersehbare Folgen<br />
für die deutsche Wirtschaft zur Folge<br />
haben. Zum anderen ist zweifelhaft,<br />
ob die gesetzlichen Voraussetzungen<br />
für solch einen massiven Eingriff vorliegen.<br />
Die Ankündigung der Datenschützer<br />
ist daher wohl vor allem als politisches<br />
Signal zu verstehen – insbesondere in<br />
Richtung der Bundesregierung und der<br />
EU-Kommission. Es wäre jedenfalls nicht<br />
das erste Mal, dass die Datenschützer zu<br />
solchen Mitteln greifen. Auf jeden Fall<br />
sollten deutsche Unternehmen die weiteren<br />
Entwicklungen im Blick behalten.<br />
[ rm ]<br />
Die massive Online-Überwachung aus<br />
den USA hat die deutschen Datenschutzbehörden<br />
auf den Plan gerufen<br />
– deren Eingriffsmöglichkeiten sind<br />
allerdings recht begrenzt.<br />
Die Ankündigung der Datenschützer<br />
ist vor allem als politisches<br />
Signal zu verstehen.<br />
19
SPECIAL <strong>IT</strong>-Sicherheit<br />
T<strong>IT</strong>ELTHEMA<br />
<strong>Kritische</strong> <strong>Lücken</strong><br />
20<br />
<strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
Die zunehmende Vernetzung kritischer Infrastrukturen<br />
erhöht massiv das Risiko von Sicherheitsvorfällen. Die Politik<br />
hat reagiert und ein deutsches <strong>IT</strong>-Sicherheitsgesetz auf den Weg<br />
gebracht. Unternehmen sollten sich – allein schon aus eigenem<br />
Interesse – intensiv damit auseinandersetzen.<br />
Philipp Boos<br />
Eine Windkraftanlage, die sich nicht<br />
abschaltet und das Stromnetz<br />
überlastet, eine Heizungsanlage<br />
im Gefängnis, die die Raumtemperatur<br />
erhöht, intelligente Stromzähler,<br />
die ausfallen und zu Netzinstabilitäten<br />
oder sogar Blackouts führen: Industriesteueranlagen,<br />
die über das Internet<br />
vernetzt sind, bergen ein erhebliches<br />
Sicherheitsrisiko.<br />
Als Teil der kritischen Infrastrukturen,<br />
die für das Funktionieren der Gesellschaft<br />
in wirtschaftlicher, sozialer und<br />
nicht zuletzt politischer Hinsicht notwendig<br />
sind, sind sie äußerst verwundbar:<br />
Einerseits erhöht die zunehmende<br />
Vernetzung der industriellen und<br />
technischen Produktion die Reichweite<br />
von Schäden, die durch menschliche<br />
Fehler oder Hardware-Defekte ausgelöst<br />
werden.<br />
Andererseits nehmen die Angriffe auf<br />
die technische Steuerung von Industrie-<br />
und Unternehmensinfrastrukturen<br />
zu. Die Bestandsaufnahme der EU-<br />
Kommission zur inneren Sicherheit im<br />
Frühjahr warnt vor diesen Angriffen:<br />
Cyberkriminalität ist neben Terrorismus<br />
und Katastrophenbewältigung eine der<br />
zentralen Herausforderungen für die<br />
Wirtschaft und die Zivilbevölkerung im<br />
europä ischen Raum.<br />
Neue Compliance-Vorschriften<br />
für Unternehmen<br />
Das deutsche Innenministerium reagiert<br />
jetzt mit dem Entwurf zu einem neuen<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheitsgesetz. Damit sollen Unternehmen,<br />
die kritische Infrastrukturen<br />
bereitstellen, dazu verpflichtet werden,<br />
regelmäßige Sicherheitsaudits durchzuführen<br />
und <strong>IT</strong>-Sicherheitsvorfälle an<br />
die öffentlichen Behörden zu melden.<br />
Betroffen wären damit Unternehmen<br />
in den Branchen Energie, <strong>IT</strong> und Telekommunikation,<br />
Transport und Verkehr,<br />
Gesundheit, Wasser, Ernährung sowie<br />
Finanz- und Versicherungswesen.<br />
Der Gesetzgebungsprozess läuft. Obwohl<br />
der legislative Prozess im Vorfeld<br />
einer Bundestagswahl traditionell ins<br />
Stocken gerät, ist die Sicherheit der<br />
bundesweit kritischen Infrastrukturen<br />
ein parteiübergreifendes Anliegen. Das<br />
bedeutet: Früher oder später werden<br />
sich Unternehmen auf gesetzlich vorgeschriebene<br />
und verschärfte Sicherheitsanforderungen<br />
einstellen müssen.<br />
Dass das Kosten verursacht, ist den<br />
Verfassern des Gesetzentwurfs im In-<br />
DER AUTOR<br />
Philipp Boos ■<br />
Leiter <strong>IT</strong>-Technologieberatung beim <strong>IT</strong>-<br />
Gesamtdienstleister mod <strong>IT</strong> Services<br />
21
SPECIAL <strong>IT</strong>-Sicherheit<br />
Wenn intelligente Stromzähler (Smart<br />
Meter) ausfallen, kann das zu Netzinstabilitäten<br />
oder Blackouts führen.<br />
nenministerium bewusst. Besonders<br />
jene Unternehmen, die bis dahin kein<br />
hinreichendes Sicherheitsniveau etabliert<br />
haben, müssen mit höheren Ausgaben<br />
rechnen.<br />
So heißt es im Entwurf: „Zusätzliche<br />
Kosten entstehen für die Betreiber kritischer<br />
Infrastrukturen durch die Durchführung<br />
der vorgegebenen Sicherheitsaudits.“<br />
Mit einer frühen Vorbereitung<br />
– bevor der „Run auf die Consultants“<br />
einsetzt – können sich Unternehmen<br />
jetzt kostenschonend vorbereiten. Aber<br />
wie?<br />
Zentrale Fragestellungen<br />
Die alte Bundesregierung plante mit<br />
dem Entwurf, Unternehmen zweierlei<br />
Maßnahmen aufzuerlegen. Zum<br />
einen sollen die regelmäßigen<br />
Sicherheitsaudits<br />
Unternehmen dazu<br />
verpflichten, Anforderungen<br />
an ihr Krisenmanagement<br />
zu<br />
definieren, sie zu implementieren<br />
und die<br />
getroffenen Maßnahmen<br />
immer wieder zu überprüfen.<br />
Zum anderen sollen Sicherheitsvorfälle<br />
an das Bundesamt für Sicherheit<br />
in der Informationstechnik (BSI) in<br />
Bonn gemeldet werden. Ab wann es<br />
sich um einen Sicherheitsvorfall handelt<br />
– ob ein Schadensfall eintreten muss<br />
oder bereits ein versuchter Angriff dazu<br />
zählt – bleibt derzeit noch der Ausgestaltung<br />
durch den Gesetzgeber überlassen.<br />
Im Kern geht es für Unternehmen in<br />
Zukunft um die Etablierung eines Verfahrens,<br />
um Probleme zu begrenzen,<br />
die durch technische Störungen auftreten<br />
können. Dafür sollten die Verantwortlichen<br />
drei zentrale Fragenkomplexe<br />
klären:<br />
Risikoanalyse: Welche Bereiche im<br />
Unternehmen können als kritisch gelten<br />
– sowohl für die eigene unternehmensinterne<br />
Struktur als auch für die<br />
Aufrechterhaltung der Aufgaben und<br />
Leistungen für die Gesellschaft? Wie risikobehaftet<br />
sind diese Bereiche? Was<br />
genau passiert bei Ausfällen? Gibt es<br />
Bereiche, die auch mit verminderter Kapazität<br />
arbeiten können?<br />
Vorbeugende Maßnahmen und Strategien:<br />
Wie kann ich Risiken vermeiden<br />
oder mindern? Welche <strong>IT</strong>-Sicherheitsmaßnahmen<br />
sollte ich implementieren?<br />
Wie stelle ich die regelmäßige Überprüfung<br />
der Maßnahmen sicher?<br />
Krisenmanagement: Gibt es einen<br />
Krisenplan? Gibt es einen internen Krisenstab?<br />
An wen müssen die einzelnen<br />
Abteilungen eskalieren?<br />
Der ersten Risikoanalyse muss eine<br />
Identifikation der möglichen Schwachstellen<br />
und gefährdeten Schnittstellen folgen.<br />
Mit einem automatisierten Schwachstellen-Scanning<br />
und -Management wappnen<br />
sich Unternehmen präventiv gegen<br />
Angriffe. Sie liefern eine komplette Übersicht<br />
über die Gefährdungspotenziale im<br />
Unternehmen und in der Software.<br />
Auch (Wind-)Kraftwerke<br />
gehören zu den kritischen<br />
Infrastrukturen, die das<br />
Funktionieren der Gesellschaft<br />
sicherstellen.<br />
22 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
Unternehmen, die kritische<br />
Infrastrukturen bereitstellen,<br />
sollen zu regelmäßigen<br />
Sicherheitsaudits<br />
verpflichtet werden.<br />
Als europäischer Anbieter und Mitglied<br />
in der vom BSI ins Leben gerufenen<br />
Allianz für Cybersicherheit bietet zum<br />
Beispiel Greenbone mit dem Greenbone<br />
Security Manager eine einzige Software,<br />
die vom BSI in deutschen Behörden zugelassen<br />
ist. Zu jedem einzelnen System<br />
werden detaillierte Informationen zu<br />
gefundenen Schwachstellen und zum<br />
Schließen der <strong>Lücken</strong> übersichtlich dargestellt.<br />
Die grundsätzliche Analyse und die<br />
Identifikation der möglichen Schwachstellen<br />
in den <strong>IT</strong>-Systemen ergänzen<br />
die in der BSI-Norm 100-4 zum Notfallmanagement<br />
festgehaltenen Anforderungen.<br />
Die Norm gilt als Leitfaden<br />
für belastbare Sicherheitsvorkehrungen<br />
und fasst die Mindestanforderungen zusammen.<br />
Sowohl nach dieser Norm als auch<br />
den internationalen ISO-2700x-Normen<br />
müssen Ansprechpartner mit Rollen und<br />
Funktionen innerhalb und außerhalb<br />
des Unternehmens bekannt, informiert<br />
und vorbereitet sein, wenn es zu einem<br />
Ernstfall kommt.<br />
Fazit<br />
Viele Firmen sind sich der Bedeutung<br />
der <strong>IT</strong> und der Abhängigkeit des Unternehmens<br />
und der Gesellschaft von der<br />
<strong>IT</strong> nicht bewusst. Sie vernachlässigen<br />
daher das Risiko- und Krisenmanagement<br />
in diesem Bereich. Keine Firma<br />
verzichtet darauf, Schlösser in die Türen<br />
einzubauen. In der <strong>IT</strong> stehen die<br />
Türen jedoch häufig sperrangelweit<br />
offen.<br />
Ob es eines Gesetzes bedarf, dieses<br />
zu erkennen, darüber lässt sich streiten.<br />
Dass Unternehmen ein dezidiertes<br />
Schwachstellen- und Notfallmanagement<br />
betreiben sollten, ist offensichtlich.<br />
[ rm ]<br />
<strong>Kritische</strong> Infrastrukturen<br />
<strong>Kritische</strong> Infrastrukturen sind Organisationen und Einrichtungen mit wichtiger<br />
Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen, bei deren Ausfall oder Beeinträchtigung<br />
nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe, erhebliche Störungen der<br />
öffentlichen Sicherheit oder andere dramatische Folgen eintreten würden.<br />
Unsere Gesellschaft ist heute mehr als jemals zuvor von technischen Systemen<br />
abhängig. Ohne elektrischen Strom wären industrielle Prozesse nicht mehr<br />
denkbar, Informations- und Kommunikationstechnik sind die Voraussetzung für<br />
Bankgeschäfte und vieles andere mehr. Nahezu jeder Bereich unseres täglichen<br />
Lebens wird durch moderne Technik unterstützt. All diese technischen Systeme<br />
und Einrichtungen benötigen bestimmte Basisdienste, um ordnungsgemäß zu<br />
funktionieren.<br />
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) widmet sich innerhalb<br />
der KR<strong>IT</strong>IS-Thematik insbesondere den <strong>IT</strong>-Bedrohungen, also dem Schutz<br />
der kritischen Informationsinfrastrukturen. Unter dem Begriff „<strong>Kritische</strong> Informationsinfrastruktur“<br />
versteht das BSI sowohl den Sektor der Informations- und<br />
Kommunikationstechnik (IKT) als auch die IKT-basierten Infrastrukturen anderer<br />
Sektoren.<br />
Nähere Informationen über kritische Infrastrukturen und Maßnahmen, die ihre<br />
Funktion sicherstellen sollen, finden Sie auf der gemeinsamen Internetplattform<br />
des BSI und des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe<br />
(BBK) zum Schutz kritischer Infrastrukturen unter: www.kritis.bund.de<br />
23
SPECIAL <strong>IT</strong>-Sicherheit<br />
24<br />
<strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
Schutz vor dem<br />
Datenbeschuss<br />
Nur mehrschichtige Verteidigungsstrategien, ein verlässlicher<br />
DNS-Server-Schutz und umfassend kontrollierte <strong>IT</strong>-Infrastrukturen<br />
bewahren Unternehmen vor riskanten und teuren Distributed-<br />
Denial-of-Service-Angriffen, vor denen auch große Technologiekonzerne<br />
nicht immer gefeit sind.<br />
Jörg von der Heydt<br />
Google, Microsoft, Apple, PayPal,<br />
Visa und MasterCard: Viele der<br />
weltweit bekanntesten Webseiten<br />
sind in den letzten Jahren<br />
bereits Opfer von Distributed-Denialof-Service-Attacken<br />
(DDoS) geworden.<br />
DDoS-Angriffe belasten den Internetzugang,<br />
das Betriebssystem oder die<br />
Dienste eines Hosts mit einer größeren<br />
Anzahl von Anfragen, als diese verarbeiten<br />
können. Reguläre Anfragen können<br />
dadurch nicht oder nur sehr langsam<br />
beantwortet werden.<br />
In den vergangenen Jahren hat sich<br />
die Zahl derartiger Angriffe stark erhöht:<br />
Mittlerweile sind Distributed-<br />
Denial-of-Service-Attacken durch die<br />
verstärkte Verbreitung von Botnetzen<br />
zu einer der größten Bedrohungen<br />
für die Security-Landschaft geworden.<br />
Im „Data Breach Investigations<br />
Report 2012“ nennt das Telekommunikationsunternehmen<br />
Verizon DDoS-<br />
Angriffe „furchteinflößender als andere<br />
Bedrohungen, egal, ob real oder eingebildet“.<br />
Die Angriffe werden immer<br />
intelligenter<br />
Das Marktforschungsunternehmen<br />
Stratecast hat in einer aktuellen Studie<br />
zudem festgestellt, dass Distributed-<br />
Denial-of-Service-Attacken derzeit<br />
jährlich um bis zu 45 Prozent zuneh-<br />
men. Die folgenden Ausführungen zeigen,<br />
wie sich Unternehmen absichern<br />
können.<br />
Erst jüngst haben Forscher nicht nur<br />
herausgefunden, dass DDoS-Attacken<br />
häufiger stattfinden, sondern auch, dass<br />
deren Bandbreite und Dauer zunehmen.<br />
Ließen sich vor zehn Jahren 50-Gbps-<br />
Angriffe (die Abkürzung Gbps steht für<br />
Gigabit pro Sekunde) nur ein paar Mal<br />
im Jahr beobachten, finden diese Attacken<br />
inzwischen fast jede Woche statt.<br />
Zusätzlich werden die Übergriffe intelligenter,<br />
da sie nun kontrollierter ablaufen.<br />
Statt nur eine vorbereitete Datenflut<br />
abzufeuern, starten die Kriminellen eine<br />
Operation und können dann die Art der<br />
Attacke oder das Ziel je nach gewünschtem<br />
Ergebnis anpassen.<br />
Und DDoS-Attacken werden weiter<br />
zunehmen. Fortinets Forschungsgruppe<br />
FortiGuard Labs hat herausgefunden,<br />
dass mobile Botnets wie Zitmo heute<br />
ähnliche Eigenschaften und Funktionen<br />
wie traditionelle PC-Botnets aufweisen,<br />
da immer mehr Unternehmen mobile<br />
Geräte in ihren Netzwerken erlauben.<br />
Für 2013 prognostiziert FortiGuard Labs,<br />
dass viele neue Formen von Denialof-Service-Attacken<br />
(DoS) auftauchen<br />
werden.<br />
Die Folgen für Unternehmen: Sie müssen<br />
mit fehlenden Einnahmen durch<br />
Ausfallzeiten sowie mit Zusatzkosten<br />
25
SPECIAL <strong>IT</strong>-Sicherheit<br />
Ohne weitere Absicherung<br />
versagt jede Firewall<br />
im DDoS-Dauerbeschuss<br />
irgendwann den Dienst.<br />
im Zusammenhang mit <strong>IT</strong>-Analysen<br />
und Wiederherstellung rechnen. Weitere<br />
Risiken sind der Verlust von Mitarbeiterleistung,<br />
Geldstrafen für versäumte<br />
Dienstleistungsvereinbarungen sowie<br />
Rufschädigung.<br />
Die Entwicklung von DDoS-Attacken<br />
unterstreicht die Dringlichkeit für Unternehmen,<br />
eine umfassende Sicherheitsstrategie<br />
einzuführen. Sie können<br />
hierbei proaktive Schritte ergreifen, um<br />
die Abwehr zu stärken, oder allgemein<br />
das Angriffsrisiko zu vermindern. Statt<br />
jedoch den gesamten DDoS-Traffic entfernen<br />
zu wollen, sollte eine DDoS-Abwehrstrategie<br />
versuchen, vor allem kritische<br />
Dienste aufrechtzuerhalten und<br />
dies mit minimalen Unterbrechungen<br />
zu erreichen.<br />
Sinnvolle Sicherheitsmaßnahmen<br />
Am Anfang steht die Beurteilung der<br />
Netzwerkumgebung und die Ausarbeitung<br />
eines Response-Plans. Dieser Plan<br />
sollte Datensicherungs- und -wiederherstellungsstrategien<br />
nebst zusätz licher<br />
Überwachung enthalten. Für einen<br />
proaktiven Schutz sind zudem folgende<br />
Herangehensweisen notwendig:<br />
Sicherheitsmaßnahmen vor Firewall/<br />
IPS,<br />
Abwehrmechanismen auf Web-Applikations-Ebene,<br />
das Implementieren einer mehrschichtigen<br />
Verteidigungsstrategie,<br />
der Schutz von DNS-Servern und anderen<br />
kritischen Infrastrukturen sowie<br />
das Etablieren von Sichtbarkeit und<br />
Kontrolle der <strong>IT</strong>-Infrastruktur.<br />
Abwehrinstanzen vor Firewall/IPS:<br />
Oftmals sind Unternehmen bereits mit<br />
einer Vielzahl von Security-Lösungen<br />
ausgestattet, die jedoch gegen hochvolumige<br />
DDoS-Angriffe, die zudem<br />
noch über entsprechende Intelligenz<br />
verfügen, nahezu machtlos sind. Nicht<br />
selten werden hier auch leistungsfähige<br />
Firewall- oder Intrusion-Prevention-<br />
Systeme (IPS) mit Daten überflutet,<br />
was letztlich zur Nichtverfügbarkeit der<br />
Internetverbindung und damit auch weiterer<br />
Dienste (Webseiten, Shops, Mail<br />
oder FTP-Server) führt. Eine wirkungsvolle<br />
Lösung kann hier sein, bereits vor<br />
den vorhandenen Sicherheitssystemen<br />
(Firewall/IPS) eine DDoS-Abwehrinstanz<br />
zu etablieren.<br />
DDoS-Abwehr auf Web-Applikations-<br />
Ebene: Viele DDoS-Angriffe bedienen<br />
sich erlaubter Befehle und Anfragen<br />
an Webseiten beziehungsweise Web-<br />
Applikationen. Die einzige Möglichkeit<br />
herauszufinden, ob diese Anfragen von<br />
realen Anwendern oder infizierten Endgeräten<br />
stammen, ist die Nutzung eines<br />
Challenge-Response-Systems. Mit<br />
dessen Hilfe kann in Abhängigkeit von<br />
Schwellwerten eine Anfrage an den<br />
Client versendet werden. Sofern dieser<br />
korrekt antwortet, kann der Zugriff auf<br />
den geforderten Dienst gewährt werden.<br />
Andernfalls wird die Abfrage abgewiesen<br />
und die IP-Adresse gesperrt.<br />
Multi-Layer Defence: Typische Firewall-<br />
Systeme sind in der Lage, DoS- und<br />
DDoS-Angriffe zu erkennen und – sofern<br />
diese nur eine geringe Bandbreite<br />
belegen – auch abzuwehren. Dabei wird<br />
26 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
Gegen DDoS-Angriffe hilft<br />
nur die sinnvolle Kombination<br />
verschiedener<br />
Abwehrmaßnahmen.<br />
jedoch die CPU des Firewall-Systems<br />
belastet, da jedes angreifende Paket<br />
mithilfe einer Firewall-Regel bearbeitet<br />
werden muss. Unternehmen sollten auf<br />
Appliances mit einem mehrschichtigen<br />
Abwehrmodell setzen, das die vorhandenen<br />
Ressourcen deutlich entlastet.<br />
Eine mehrschichtige Strategie ist entscheidend<br />
für den verlässlichen Schutz<br />
vor DDoS-Attacken. Sie enthält dedizierte<br />
On-Premise-Lösungen, die vor Bedrohungen<br />
innerhalb des Netzwerkes<br />
schützen. Diese Lösungen sollten Anti-<br />
Spoofing, Host-Authentifizierungstechniken,<br />
paketbezogene und applikationsspezifische<br />
Grenzwerte, Zustands- und<br />
Protokoll-Verifizierung, Baselining, Regelungen<br />
für den Ruhezustand, Blacklists<br />
und Whitelists sowie ortsabhängige<br />
Zugriffskontrolllisten bereitstellen.<br />
Entscheiden sich Unternehmen für<br />
DDoS-Lösungen, müssen sie sicherstellen,<br />
dass diese nicht nur Application-Layer-DDoS-Angriffe<br />
erkennen<br />
und generische oder benutzerdefinierte<br />
Techniken und Muster von DDoS-<br />
Attacken blockieren. Sie müssen auch<br />
über die Fähigkeit verfügen, akzeptable<br />
und anormale Verhaltensmuster in Abhängigkeit<br />
des Verkehrsaufkommens zu<br />
erkennen.<br />
Dieses Traffic-Profiling ist der Schlüssel,<br />
wenn es darum geht, Bedrohungen<br />
zu erkennen, schnell einzuschränken<br />
und gleichzeitig Fehlalarme zu reduzieren.<br />
Für einen noch effizienteren<br />
Schutz sollten Unternehmen außerdem<br />
auch bei DDoS-Lösungen darauf achten,<br />
dass diese erweiterte Virtualisierungsund<br />
standortabhängige Funktionen enthalten.<br />
Virtualisierung ermöglicht es Administratoren,<br />
unabhängige Domains innerhalb<br />
einer einzigen Appliance einzurichten,<br />
zu überwachen und so zu<br />
verhindern, dass Attacken eines Netzwerksegmentes<br />
ein anderes Segment<br />
beeinträchtigen. Dieser Mechanismus<br />
ist auch hilfreich bei der Abwehreskalation:<br />
Anstatt sich auf nur einen Satz von<br />
Richtlinien zu beschränken, haben die<br />
Administratoren die Möglichkeit, mehrere<br />
Richtlinien im Voraus zu definieren.<br />
Hierdurch können sie auf andere<br />
Richtlinien zurückgreifen, wenn sich<br />
die vorhergehenden als unzureichend<br />
herausstellen.<br />
Durch Techniken, die den geografischen<br />
Ursprung der Quelladressen<br />
berücksichtigen, lässt sich schädlicher<br />
Datenverkehr aus unbekannten oder<br />
verdächtigen ausländischen Quellen<br />
blockieren. Dies reduziert die Belastung<br />
für den Backend-Server, indem Traffic<br />
außerhalb der geografischen Präsenz<br />
und des Marktes des Unternehmens<br />
beseitigt wird.<br />
Sicherung von DNS-Servern: Als Teil<br />
einer defensiven Gesamtstrategie müssen<br />
Unternehmen ihre kritischen Anlagen<br />
und ihre Infrastruktur schützen.<br />
Viele Firmen verfügen über eigene DNS-<br />
Server, die bei einer Attacke meist zuerst<br />
angegriffen werden. Sobald die DNS-<br />
Server betroffen sind, können Angreifer<br />
leicht die Webpräsenz ausschalten und<br />
somit eine Denial-of-Service-Situation<br />
schaffen. Moderne DNS-Sicherheitslösungen<br />
schützen vor Transaktions-ID-,<br />
UDP-Source-Port- und Randomization-<br />
Mechanism-Einbrüchen.<br />
DER AUTOR<br />
Jörg von der Heydt ■<br />
Channel & Marketing Manager bei Fortinet<br />
27
SPECIAL <strong>IT</strong>-Sicherheit<br />
DDoS-Angriffe sind<br />
nicht neu, werden<br />
aber immer ausgefeilter.<br />
Sichtbarkeit und Kontrolle: Unternehmen<br />
müssen zudem einen Weg finden,<br />
ihre Systeme vor, während und nach<br />
einem Angriff zu überwachen. Ein ganzheitlicher<br />
Überblick der <strong>IT</strong>-Umgebung<br />
gibt Administratoren die Möglichkeit,<br />
Abweichungen im Netzwerk-Traffic sowie<br />
Angriffe schnell zu erkennen, das<br />
Risiko zu minimieren und rechtzeitig<br />
präventive Techniken zu implementieren.<br />
Die beste Verteidigung umfasst<br />
eine ständige und automatisierte Überwachung<br />
mit Alarmsystemen, die den<br />
Notfallplan auslösen, wenn sie DDoS-<br />
Traffic erkennen.<br />
Des Weiteren ist es wichtig, granulare<br />
Visibilität und Kontrolle über das Netzwerk<br />
zu haben. Ein detaillierter Einblick<br />
in das Netzwerkverhalten hilft Administratoren,<br />
den Ursprung der Attacke zu<br />
finden, die Datenflut zu blockieren und<br />
den zulässigen Datenverkehr ungehindert<br />
fließen zu lassen. Außerdem erhalten<br />
sie so die Möglichkeit, Analysen in<br />
Echtzeit durchzuführen oder historische<br />
Angriffe auszuwerten. Darüber hinaus<br />
können erweiterte Source-Tracking-<br />
Funktionen dabei helfen, die Adresse<br />
eines Angriffs zu ermitteln und sogar<br />
den Domain-Administrator des Täters<br />
zu kontaktieren.<br />
Ein anderer Ansatz ist, das Ziel des<br />
Angriffes temporär nicht erreichbar zu<br />
machen. Falls beispielsweise nur eine<br />
spezielle IP-Adresse oder URL angegriffen<br />
wird, lassen sich IP-Pakete, deren<br />
Zieladresse mit dem Angriffsziel übereinstimmt,<br />
am Router verwerfen.<br />
Ausblick<br />
DDoS-Attacken werden künftig – wie<br />
andere Sicherheitsbedrohungen auch<br />
– weiter zunehmen. Die stete Weiterentwicklung<br />
der DDoS-Technologien<br />
macht es für Unternehmen erforderlich,<br />
sich vorausschauender und proaktiver<br />
auf Angriffe vorzubereiten, um sich so<br />
besser zu schützen. Daher müssen Unternehmen<br />
ihre Notfallpläne erweitern<br />
und ihre Netzwerkinfrastruktur neu analysieren.<br />
Sie müssen Management- und<br />
Monitoring-Funktionen implementieren,<br />
um ein umfassendes Verständnis für ihr<br />
gesamtes Netzwerk zu entwickeln.<br />
Zuletzt sollten <strong>IT</strong>-Administratoren die<br />
Möglichkeit erhalten, störungssichere<br />
Mechanismen zu implementieren, die<br />
die Quelle der Bedrohung schneller<br />
finden, die Auswirkungen des Angriffs<br />
minimieren und die Services schnellstmöglich<br />
wiederherstellen. Nur so werden<br />
Unternehmen in die Lage versetzt,<br />
sich nicht um DDoS-Attacken zu sorgen<br />
und sich wieder voll auf ihr Geschäft zu<br />
konzentrieren. [ rm ]<br />
28 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
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SPECIAL <strong>IT</strong>-Sicherheit<br />
30 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
In sicheren Händen<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheit wird immer komplexer. Ohne professionelle Hilfe<br />
ist es Unternehmen kaum noch möglich, im Kampf gegen Cyberkriminelle<br />
immer auf dem neuesten Stand zu bleiben. Managed<br />
Security Services schaffen Abhilfe: Sie ermöglichen es den<br />
Firmen, flexibel auf Sicherheitsbedrohungen zu reagieren.<br />
Donald Badoux<br />
Während es noch vor ein oder<br />
zwei Jahrzehnten als paranoid<br />
bezeichnet werden<br />
konnte, sich ständig über<br />
die Bedrohung aus dem Netz Sorgen<br />
zu machen, ist die Zunahme von Cyber-<br />
Attacken und die Raffinesse, mit der die<br />
Angriffe durchgeführt werden, heute für<br />
Unternehmen aus allen Branchen längst<br />
Realität. Die Worte „Phishing“, „Spam“,<br />
„Virus“ und „Trojaner“ begleiten uns<br />
täglich durch das Netz.<br />
In einer Studie von Arbor Networks<br />
aus dem Jahr 2012 gaben 94 Prozent der<br />
Manager von Rechenzentren an, dass es<br />
im Verlauf der letzten 12 Monate einen<br />
Angriff auf die <strong>IT</strong>-Sicherheit gab. 76 Prozent<br />
hatten mit Distributed-Denial-of-Service-Attacken<br />
(DDoS) zu kämpfen und<br />
43 Prozent hatten dadurch teilweise oder<br />
vollständige Ausfälle der <strong>IT</strong>-Infrastruktur<br />
– eine Einschränkung, die Kunden nicht<br />
zu tolerieren bereit sind.<br />
Permanentes Wettrüsten<br />
Diese Zahlen zeigen, dass sich Unternehmen<br />
und Hacker – aus welchen Motiven<br />
heraus sie auch immer handeln<br />
mögen – in einem ständigen Wettrüsten<br />
befinden, das immer komplexer wird.<br />
Eines wird dabei jedoch zunehmend<br />
klar: Die Kriminellen haben meist die<br />
Nase vorn, denn sie haben heute mehr<br />
Werkzeuge, Code und Know-how zur<br />
Verfügung als jemals zuvor. Allein die<br />
Frage, auf was sich Organisationen vorbereiten<br />
müssen und welche Motive<br />
hinter möglichen Angriffen stecken, ist<br />
deshalb alles andere als trivial.<br />
DDoS-Attacken beispielsweise können<br />
zum Ziel haben, Unsicherheit bei den<br />
Kunden zu verursachen und so neben<br />
dem finanziellen auch einen Image-Schaden<br />
anzurichten; sie können aber auch<br />
lediglich als Ablenkung für den eigentlichen<br />
Angriff dienen, der den Diebstahl<br />
von geistigem Eigentum oder Kreditkarteninformationen<br />
zum Ziel hat.<br />
Leider genügt es daher meist nicht,<br />
nur einen Angriff abzuwehren, denn<br />
ähnlich einer Hydra wachsen oft zwei<br />
Köpfe nach, sobald einer abgeschlagen<br />
ist. Eine zuverlässige und einfache Todo-Liste<br />
für den Aufbau einer defensiven<br />
Strategie gibt es nicht, denn eine zeitgemäße<br />
Verteidigung muss dynamisch<br />
und pro-aktiv sein, das heißt wirksam<br />
vor den gegenwärtigen Bedrohungen<br />
schützen und die benötigte Agilität bieten,<br />
um auch die Angriffe von morgen<br />
abzuwehren. Die schlechte Nachricht dabei:<br />
Solche Lösungen sind kostenintensiv<br />
und brauchen 24/7-Betreuung durch <strong>IT</strong>-<br />
Sicherheitsexperten – Fachleute, die sehr<br />
schwer zu bekommen sind.<br />
Auslagern oder selbst machen?<br />
Aus gutem Grund stellt sich deshalb<br />
wie in allen anderen Bereichen der <strong>IT</strong>-<br />
Infrastruktur heute die grundlegende<br />
Frage: „Make or Buy?“ Denn obwohl es<br />
so etwas wie zu viel Sicherheit eigentlich<br />
nicht gibt, wäre es eine Herkulesaufgabe<br />
für Unternehmen, für die ge-<br />
Ein wirklich sicheres Rechenzentrum<br />
aufzubauen und zu betreiben, ist alles<br />
andere als trivial.<br />
Bild: Savvis<br />
31
SPECIAL <strong>IT</strong>-Sicherheit<br />
Web-Anwendungen<br />
müssen besonders gut<br />
geschützt werden, denn<br />
dahinter liegen meist<br />
sensible Kundendaten.<br />
samte heute nötige <strong>IT</strong>-Sicherheit alleine<br />
sorgen zu wollen.<br />
Denn die Sicherheitsstandards, die<br />
führende <strong>IT</strong>-Infrastruktur-Anbieter im<br />
Bereich Managed Security bieten, sind<br />
für die hauseigene <strong>IT</strong>-Abteilung eigentlich<br />
nicht erreichbar. Bereits die Aufwendungen<br />
für die Hardware und die<br />
Unterbringungen in einem modernen<br />
State-of-the-Art-Rechenzentrum würden<br />
einen Großteil des Budgets in Anspruch<br />
nehmen.<br />
Darüber hinaus stellt es für das <strong>IT</strong>-<br />
Personal eine zeitintensive und notwendige,<br />
aber mitunter belastende Aufgabe<br />
dar, ständig mit den neuesten Sicherheitsbedrohungen<br />
und -technologien<br />
Schritt halten zu müssen. Das sind<br />
personelle Ressourcen, die an anderen<br />
Stellen vermutlich besser einzusetzen<br />
wären. Egal, ob es um den Schutz einer<br />
klassisch gehosteten oder um Cloud-Infrastruktur<br />
geht – es lohnt sich, einen<br />
Blick auf Managed Security zu werfen,<br />
statt immer noch selbst den Helden im<br />
Cyber-Krieg spielen zu wollen.<br />
Denn die Erfahrung, die spezialisierte<br />
Anbieter bei der Zusammenarbeit<br />
mit mehreren Tausend Kunden und<br />
einem Vielfachen an Sicherheitsinstallationen<br />
gesammelt haben, kann den<br />
entscheidenden Vorteil bringen. Sicherheitsprofis<br />
bieten angefangen von der<br />
Hardware, der Software und der Infrastruktur<br />
bis hin zu Security Experten<br />
einen Schutz, der mit herkömmlichen<br />
Methoden zur Implementierung von<br />
Sicherheitslösungen kaum zu vergleichen<br />
ist. Darüber hinaus lassen sich<br />
so die zugrundeliegenden Ressourcen<br />
optimieren und beträchtliche Kosteneinsparungen<br />
realisieren.<br />
Vielfältige Schutzmaßnahmen<br />
Neben der physischen Sicherheit in<br />
einem modernen Rechenzentrum mit<br />
mehrstufigen Zugangskontrollen und<br />
grundlegenden Sicherheitsfunktionen<br />
wie Firewalls sollte der Schutz vor<br />
DDoS-Attacken zunächst ganz oben auf<br />
der Liste stehen. Der Managed-Security-<br />
Anbieter muss über erfahrene Analysten<br />
verfügen, die in der Lage sind, verdächtigen<br />
Datenverkehr im Netzwerk bereits<br />
aufzuspüren, bevor er die Infrastruktur<br />
beeinflussen kann. So können schädliche<br />
Datenpakete umgeleitet werden,<br />
damit diese die Website gar nicht erst erreichen.<br />
Natürlich müssen hierfür auch<br />
während einer Attacke die richtigen Entscheidungen<br />
getroffen werden.<br />
Gute Provider berechnen für diesen<br />
Schutz einen erschwinglichen, monatlichen<br />
Grundpreis, bei dem nur im Fall<br />
einer wirklichen Attacke für das „Reinigen“<br />
der Datenpakete eine Gebühr auf<br />
Stundenbasis hinzukommt. Von teuren<br />
„Premium Services“ sollten Unternehmen<br />
hingegen Abstand nehmen, denn<br />
es kann sein, dass laufende Schutzmaßnahmen<br />
bezahlt werden, die kaum zum<br />
Einsatz kommen werden.<br />
Beinahe ebenso wichtig ist der Schutz<br />
der Web-Anwendungen, denn häufig<br />
liegen dahinter sensible Informationen<br />
wie Kunden- und Kreditkartendaten.<br />
32 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
Für viele Organisationen<br />
ist die Erfüllung von Compliance-Anforderungen<br />
eine unternehmenskritische<br />
Angelegenheit.<br />
Die Überwachung des Datenverkehrs<br />
sollte dabei die bestmögliche Sicherheit<br />
bei minimaler Latenz bieten, damit das<br />
Nutzungserlebnis für den Kunden nicht<br />
beeinträchtigt wird.<br />
Darüber hinaus sind Cloud-Security-Services<br />
wichtig für Public- oder<br />
Private-Cloud-Umgebungen. Die Daten<br />
sollten vom Anbieter verschlüsselt<br />
und maskiert werden, jedoch so, dass<br />
die Unternehmen selbst die Kontrolle<br />
behalten. Provider sollten kontinuierlich<br />
die internen Schwachstellen scannen<br />
und die kritischen Bedrohungen<br />
herausfiltern, damit diese effizient gelöst<br />
werden können.<br />
Für viele Organisationen ist zudem die<br />
Erfüllung steigender Compliance-Anforderungen<br />
unternehmenskritisch. Bereits<br />
die Einhaltung des Payment Card Industry<br />
Data Security Standard (PCI DSS),<br />
dem Regelwerk für Kreditkarten-Transaktionen,<br />
stellt viele Unternehmen vor<br />
eine schwierige Aufgabe. Für einen auf<br />
Sicherheit spezialisierten <strong>IT</strong>-Infrastruktur-Outsourcing-Anbieter<br />
ist die Einhaltung<br />
der Standards hingegen immer<br />
nur ein paar Mausklicks entfernt. Umso<br />
mehr, wenn für die Rechenschaftslegung<br />
eine einfach zu bedienende Schnittstelle<br />
zur Verfügung steht, die eine breite Palette<br />
an standardisierten Berichten zur<br />
Verfügung stellt.<br />
Fazit<br />
Sicherheitstechnologien sind teuer und<br />
ändern sich wegen der Vielzahl von<br />
Bedrohungen ständig. Viele Unternehmen<br />
wollen daher den finanziellen<br />
Schaden, den ein Angriff verursachen<br />
kann, beziffern, um zu entscheiden, ob<br />
die Investitionen gerechtfertigt sind. Eine<br />
passende Antwort auf diese Frage<br />
gibt es jedoch leider nicht. Die Frage<br />
ist daher nicht, ob man sich professionelle<br />
Sicherheit leisten kann oder will,<br />
sondern ob man es sich leisten kann,<br />
darauf zu verzichten.<br />
Denn Fakt ist: Im schlimmsten Fall<br />
riskiert man immer alles – und sollte<br />
dieser Fall eintreten, helfen auch Statistiken<br />
nicht weiter. Die Endkunden<br />
sehen Sicherheit zu Recht als eine wesentliche<br />
Aufgabe eines Service-Anbieters<br />
beispielsweise im Bereich Online-<br />
Banking. Wie eine aktuelle Studie unter<br />
mittelständischen Unternehmen gezeigt<br />
hat, haben 40 Prozent der Befragten bereits<br />
beim ersten Sicherheitsvorfall den<br />
Anbieter gewechselt.<br />
Das kritische Bewusstsein dafür, wie<br />
sensible Daten untergebracht und geschützt<br />
werden sollen, wächst zwar<br />
bereits stark an, jedoch gibt es immer<br />
noch sehr viele <strong>IT</strong>-Entscheider, denen<br />
es schwerfällt, Sicherheitsmaßnahmen<br />
vor der Geschäftsführung zu rechtfertigen.<br />
Dass professionelle Sicherheit mittlerweile<br />
auch on Demand verfügbar ist<br />
und somit nicht zwingend Investitionen<br />
in Hardware, Software und Fachkräfte<br />
nötig sind, ist noch nicht ausreichend<br />
bekannt. [ rm ]<br />
DER AUTOR<br />
Donald Badoux ■<br />
Geschäftsführer der Savvis Germany GmbH.<br />
Er verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung<br />
in der Zusammenarbeit mit globalen Finanzunternehmen.<br />
Savvis bietet seit über zwölf<br />
Jahren weltweit Sicherheitslösungen für<br />
mehr als 1500 Enterprise-Kunden.<br />
33
MOBILE BUSINESS Mobiles CRM<br />
Nicht ohne<br />
meine Kunden<br />
34 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
Greift der Außendienst unterwegs auf Kundendaten zu,<br />
profitieren Unternehmen gleich mehrfach: So werden Reisezeiten<br />
effizienter genutzt und Anfragen schneller übermittelt.<br />
Mobile Lösungen hat mittlerweile fast jeder CRM-Anbieter im<br />
Programm. Doch nicht jede App passt zu den betrieblichen<br />
Anforderungen. Unsere Marktübersicht zeigt, was man<br />
vom „mobilen CRM“ derzeit erwarten kann.<br />
Björn Lorenz<br />
Mobiles CRM ist nicht wirklich<br />
neu. Bereits zu New-Economy-Zeiten<br />
gab es immer wieder<br />
Ansätze, die Vertriebs- und<br />
Servicemitarbeitern die mobile Datenerfassung<br />
nahelegten. Doch damals fehlte<br />
es an den erforderlichen technischen<br />
Rahmenbedingungen: Die mobilen Geräte<br />
waren zu schwer, die Oberflächen<br />
zu fummelig und weil schnelle Verbindungen<br />
fehlten, musste man Pocket-PC<br />
und Arbeitsplatz mühsam manuell synchronisieren<br />
– und das oft mit schmerzhaften<br />
Daten verlusten.<br />
Heute hat praktisch jeder CRM-Anbieter<br />
„mobile Apps“ – in Form plattformspezifischer<br />
nativer Apps oder<br />
als Web-Applikation – im Programm.<br />
Und die Marktforscher geben den Softwarehäusern<br />
recht: Nach einer Studie<br />
von Pierre Audoin Consultants spielt<br />
für rund 70 Prozent der deutschen Unternehmen<br />
die mobile Unterstützung<br />
eine entscheidende Rolle bei der Produktauswahl.<br />
38 Prozent der befragten<br />
Unternehmen planen demnach, genau<br />
in diesem Bereich zu investieren – entweder<br />
durch Neuanschaffungen oder<br />
Erweiterungen bestehender Systeme.<br />
Die Analystenkollegen von Gartner<br />
sind der Auffassung, dass in den nächsten<br />
zwei Jahren rund 50 Prozent der<br />
Mitarbeiter unterwegs auf das Note-<br />
book verzichten – und stattdessen<br />
Smartphone und Tablet einpacken<br />
werden. Nach den Gründen dafür hat<br />
Wik Consult in einer weiteren Untersuchung<br />
gefragt. Demnach waren etwa<br />
90 Prozent der befragten Firmen der<br />
Ansicht, dass mobile Lösungen dazu<br />
beitragen, Vertriebsprozesse effizienter<br />
zu gestalten.<br />
Doch auch wenn sich mobile Lösungen<br />
durchzusetzen scheinen, ist der<br />
Markterfolg nur zum Teil auf die Innovationsfreude<br />
der Anbieter zurückzuführen.<br />
Der entscheidende Punkt ist<br />
vielmehr, dass mittlerweile die technischen<br />
Rahmenbedingungen für derartige<br />
Szenarien stimmen. Das heißt:<br />
Smartphones, Tablets und Cloud Computing,<br />
Fingerbedienung, ein schlanker<br />
Formfaktor und schnelle mobile Datennetze<br />
sind die eigentlichen Wegbereiter<br />
des Markterfolges.<br />
Dass der Begriff „mobiles CRM“ heute<br />
anders definiert wird, als noch vor<br />
zehn Jahren, ist kaum überraschend.<br />
Früher ging es vor allem darum, offline<br />
auf Kundendaten zuzugreifen und neue<br />
Aufträge zu speichern, um sie später –<br />
nach der Rückkehr ins Büro – mit dem<br />
Arbeitsplatz zu synchronisieren.<br />
Heute werden Kundeninformationen<br />
entweder online erfasst oder zumindest<br />
zeitnah übertragen. Ein klarer Vor-<br />
35
MOBILE BUSINESS Mobiles CRM<br />
teil, denn so lassen sich mobile Geräte<br />
und ihre Nutzer sehr viel besser<br />
in bestehende Vertriebs-, Marketingoder<br />
Serviceprozesse integrieren. Man<br />
muss daher kein Prophet sein, um zu<br />
ahnen, dass in absehbarer Zeit mehr<br />
Menschen mobil an kunden orientierten<br />
Geschäftsprozessen teilnehmen als am<br />
klassischen PC.<br />
Worum geht es beim<br />
mobilen CRM?<br />
Unternehmen verändern Prozesse immer<br />
dann, wenn sie dadurch<br />
Prozesskosten sparen,<br />
Kunden langfristig binden, um mehr<br />
Umsatz und Gewinne zu erzielen,<br />
oder<br />
neue Kunden und Zielgruppen gewinnen,<br />
um das Geschäft weiter auszubauen.<br />
Unterm Strich geht es also um Gewinnmaximierung<br />
– wahlweise durch<br />
steigende Umsätze, sinkende Kosten<br />
oder beides. Das ist beim mobilen CRM<br />
grundsätzlich nicht anders. Um das Ziel<br />
zu erreichen, wird an mehreren Schrau-<br />
Die Vorteile von mobilem CRM<br />
Ein 100-prozentiger Netzausbau<br />
ist in naher Zukunft kaum zu<br />
erwarten. Für viele Unternehmen<br />
ist es daher wichtig,<br />
dass ihre Mitarbeiter im<br />
Funkloch nicht zur Untätig -<br />
keit verdonnert sind.“<br />
Daniel Heck ■ Senior Director Marketing<br />
EMEA bei SugarCRM<br />
1. Mehr Kundennähe: Dass es leichter ist, mit Bestandskunden zusätzlichen Umsatz<br />
zu generieren als neue Kunden zu gewinnen, ist zwar trivial, aber immer<br />
noch richtig. Mobiles CRM rückt deshalb den Kunden stärker in den Fokus. So<br />
sind beispielsweise Vertriebsmitarbeiter vor Ort in der Lage, Preise zu benennen,<br />
technische Details abzurufen oder Lagerbestände einzusehen. Die hohe Auskunftsbereitschaft<br />
hinterlässt einen kompetenten, informierten Eindruck. Gleichzeitig<br />
steigt die Servicequalität. Anders als früher müssen sich Geschäftsreisende<br />
im Gespräch nicht mehr hinter sperrigen Notebooks verstecken, womit eine Kommunikationsbarriere<br />
fällt. Tablets und Smartphones sind sofort betriebsbereit.<br />
Ihre innovative Benutzerführung erlaubt es, Informationen nebenbei abzurufen,<br />
ohne den Gesprächspartner mit Aufmerksamkeitsentzug zu bestrafen. Das sorgt<br />
für eine entspannte Verkaufsatmosphäre.<br />
2. Höhere Arbeitseffizienz: Mobile Computing erlaubt es, Aufträge und Besuchsberichte<br />
noch unterwegs – etwa im Zug oder auf dem Flughafen – zu erfassen.<br />
Dadurch werden Leerzeiten besser genutzt und Überstunden vermieden. Gleichzeitig<br />
stehen den Kollegen an der Heimatfront neue Kundeninformationen wesentlich<br />
schneller zur Verfügung.<br />
3. Bessere Informationsqualität: Die Datenerfassung rückt zeitlich näher an den<br />
Entstehungszeitpunkt. Da die Erinnerung noch frisch ist, sinkt das Risiko unkonkreter<br />
oder ungenauer Angaben. Präzise Informationen lassen sich besser einordnen<br />
und verarbeiten.<br />
4. Höhere Prozessgeschwindigkeit: Da Abstimmungen mit den Kollegen im<br />
Büro entfallen und Kundenanfragen sofort weitergeleitet werden, verkürzt sich<br />
die Reaktionszeit. Dadurch sind weniger Mitarbeiter an einem Vorgang beteiligt,<br />
wodurch die Prozesskosten sinken. Weil Kunden schneller bedient werden, steigt<br />
die Kundenzufriedenheit.<br />
5. Motiviertes Personal: Für viele Menschen sind mobile Endgeräte im privaten<br />
Umfeld eine Selbstverständlichkeit. Wenn sie die Vorteile der Technologie<br />
auch im Berufsleben nutzen können, um ihr Arbeitsumfeld zu verbessern, wirkt<br />
dies oft motivierend. Hinzu kommt, dass einige Modelle den Charme eines Status<br />
Symbols ausstrahlen. Eine wichtige Voraussetzung, um die Vorteile mobiler<br />
Lösungen voll auszuspielen, ist eine entsprechende Ausstattung. Das gilt nicht<br />
nur für die eingesetzte Hardware, sondern vor allem auch für den mobilen CRM-<br />
Client.<br />
36 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
Mobile Apps, mit denen<br />
man unterwegs Kundendaten<br />
bearbeiten kann,<br />
werden sogar von den<br />
Mit arbeitern gefordert.<br />
Foto: Sage Software GmbH<br />
ben gedreht, wie der Blick auf die Vorteile<br />
unterstreicht (siehe Kasten auf der<br />
linken Seite).<br />
Welche Trends bestimmen<br />
derzeit mobiles CRM?<br />
War früher allein die Existenz einer mobilen<br />
Anbindung ein Highlight für sich,<br />
achten Unternehmen inzwischen sehr<br />
viel stärker auf die Technologie und die<br />
Leistungsfähigkeit. Fällt der Funktionsumfang<br />
zu schmal aus, kann dies – angesichts<br />
des starken Wettbewerbs – die<br />
Investitionsentscheidung durchaus negativ<br />
beeinträchtigen.<br />
Ein Dauerbrenner ist dabei die Offline-<br />
Funktionalität, weiß Daniel Heck, Senior<br />
Director Marketing EMEA bei SugarCRM:<br />
„Ein 100-prozentiger Netzausbau ist in<br />
naher Zukunft kaum zu erwarten. Für<br />
viele Unternehmen ist es daher wichtig,<br />
dass ihre Mitarbeiter im Funkloch nicht<br />
zur Untätigkeit verdonnert sind.“<br />
Da mobile Anwendungen im CRM-<br />
Umfeld inzwischen eine Selbstverständlichkeit<br />
sind, sinkt die Bereitschaft der<br />
Unternehmen, sich auf einen herstellerseitig<br />
vorgegebenen Standard verweisen<br />
zu lassen. Stattdessen ist Individualität<br />
angesagt. „Anwender möchten nicht nur<br />
die freie Wahl haben, mit welchem Endgerät<br />
sie arbeiten, sie wollen auch den<br />
vollen Datenumfang nutzen“, erklärt<br />
Christian Zöhrlaut, Produkt Manager<br />
CRM bei der Sage Software GmbH.<br />
Da selten alle Funktionen benötigt<br />
werden, sollten Unternehmen selbst<br />
entscheiden, welche Informationen<br />
unterwegs abrufbereit sind, findet Peter<br />
Kobler, Geschäftsführer Marketing und<br />
Vertrieb der AD<strong>IT</strong>O Software GmbH:<br />
„Anwender erwarten heute hochflexible<br />
mobile Lösungen, die sich beliebig<br />
an neue Anforderungen anpassen.“ Allerdings<br />
dürfen die Informationen dabei<br />
nicht irgendwie angeboten, sondern in<br />
einem dem jeweiligen Endgerät angemessenen<br />
Format.<br />
Web-Clients, die Informationen starr,<br />
auf immer gleiche Weise darstellen,<br />
sind nach Meinung von Björn Eggstein,<br />
Geschäftsführer der combit Software<br />
GmbH, inzwischen out: „Optimierte<br />
Oberflächen, die Bedienkonzept und<br />
Besonderheiten der jeweiligen mobilen<br />
Plattform aufgreifen, machen schlicht<br />
mehr Spaß.“<br />
Was muss eine mobile<br />
CRM-Lösung können?<br />
Trotzdem wird niemand ernsthaft da ran<br />
denken, via Smartphone Serienbriefe<br />
zu drucken oder umfangreiche Datenbereinigungen<br />
durchzuführen. Eine<br />
mobile App muss daher nicht den gleichen<br />
Funktionsumfang bereitstellen wie<br />
das Pendant auf dem heimischen PC.<br />
Das ist allein schon aus physikalischen<br />
Gründen kaum möglich. Stattdessen ist<br />
unterwegs weniger oft mehr. Wer den<br />
Funktionsumfang beschränkt, sorgt für<br />
mehr Durchblick und eine komfortable,<br />
schnelle Bedienung.<br />
Die Frage, was unterwegs zur Verfügung<br />
stehen soll, muss jedes Unternehmen<br />
letztlich selbst beantworten. Kundenakte<br />
und Kontakthistorie einsehen,<br />
Termine abstimmen oder Besuchsbe-<br />
37
MOBILE BUSINESS Mobiles CRM<br />
Unterstützt eine CRM-<br />
Software mehrere<br />
Plattformen, ist das<br />
ein klarer Pluspunkt.<br />
Foto: SwiftPage<br />
Anwender erwarten heute<br />
hochflexible mobile Lösungen,<br />
die sich beliebig an neue<br />
Anforderungen anpassen.“<br />
Peter Kobler, ■ Geschäftsführer<br />
Marketing und Vertrieb bei der<br />
AD<strong>IT</strong>O Software GmbH<br />
richte erfassen sind Funktionen, die<br />
praktisch von allen Unternehmen benötigt<br />
werden. Häufig sind zusätzlich<br />
Artikelinformationen oder der Zugriff<br />
auf Vertragsdetails hilfreich. Auf der anderen<br />
Seite arbeitet nicht jeder Außendienstmitarbeiter<br />
mit Verkaufschancen<br />
oder muss unterwegs umfangreiche Besuchsberichte<br />
erstellen.<br />
Wie findet man die passende<br />
CRM-Software?<br />
Eine mobile CRM-Software allein genügt<br />
nicht, um das Kundenmanagement voranzubringen.<br />
Mobiles CRM wird nur<br />
dann ein Erfolg, wenn die Einführung<br />
auf einer durchdachten Strategie beruht.<br />
Es ist deshalb sinnvoll, die mobilen Geschäftsprozesse<br />
zunächst zu analysieren<br />
und gegebenenfalls zu optimieren, bevor<br />
man sich Gedanken über die passende<br />
App macht. Anhand praktischer<br />
Szenarien lässt sich dann relativ einfach<br />
ermitteln, welche Daten und Funktionen<br />
vorhanden sein müssen und ob ein<br />
Online-Zugriff oder die Offline-Synchronisation<br />
zweckmäßiger erscheint.<br />
Ebenso wichtig ist die Frage, wie das<br />
mobile CRM mit der CRM-Software im<br />
Büro verzahnt ist. Während Großbetriebe<br />
und der gehobene Mittelstand oft mit<br />
selbst entwickelten oder stark angepassten<br />
mobilen Lösungen unterwegs sind,<br />
bleibt kleinen und mittelständischen<br />
Betrieben aus Kostengründen oft nichts<br />
anderes übrig, als mit dem Standardumfang<br />
vorliebzunehmen. Das bedeutet,<br />
die mobile Strategie sollte am besten bereits<br />
bei der Auswahl der CRM-Software<br />
berücksichtigt werden. Fehlt eine mobile<br />
Komponente oder entspricht diese<br />
nicht den Anforderungen, bleibt nur der<br />
Umzug auf eine andere Plattform.<br />
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die<br />
Frage nach der mobilen Hardware. Viele<br />
Betriebe verzichten darauf, bestimmte<br />
Smartphones oder Betriebssysteme vorzugeben,<br />
und überlassen die Entscheidung<br />
ihren Mitarbeitern. Dahinter steckt<br />
die Überzeugung, dass mobiles CRM nur<br />
dann motivierend wirkt, wenn sich die<br />
lieben Kollegen ihr Arbeitsumfeld selbst<br />
gestalten. Das funktioniert allerdings<br />
nur, wenn die betreffende CRM-Software<br />
möglichst viele mobile Betriebssysteme<br />
unterstützt. Das ist jedoch längst nicht<br />
bei allen Anbietern der Fall.<br />
Ein weiteres Detail ist die Zugangsart.<br />
Auch hier gibt es deutliche Unterschiede.<br />
Während einige Anbieter auf<br />
spezielle Apps für unterschiedliche Betriebssysteme<br />
setzen, bieten die anderen<br />
einen Zugang via Webbrowser an.<br />
Spezielle, auf die mobile Nutzung angepasste<br />
Webseiten, sorgen dabei für eine<br />
komfortable Bedienung.<br />
Mobile Web-Apps sind für Softwarehersteller<br />
meist leichter zu pflegen und zu<br />
38 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
AD<strong>IT</strong>O4 Mobile informiert<br />
Anwender unterwegs<br />
über aktuelle Kennzahlen.<br />
aktualisieren. „Echte“ mobile Apps nutzen<br />
hingegen die Besonderheiten des<br />
jeweiligen Betriebssystems besser aus.<br />
Während für den Webbrowser eine mobile<br />
Datenverbindung zwingend notwendig<br />
ist, sind einige mobile Apps auch<br />
ohne Datenverbindung zu gebrauchen.<br />
Es gibt also eine Vielzahl an Faktoren,<br />
die bei der Entscheidung für eine mobile<br />
CRM-Software berücksicht werden<br />
müssen. Im Folgenden haben wir uns<br />
eine ganze Reihe spezieller Lösungen<br />
etwas genauer angesehen. Die Marktübersicht<br />
informiert über den jeweiligen<br />
Background, das „Muttersystem“ inklusive<br />
Kostenrahmen sowie die mobilen<br />
Clients mit ihren Restriktionen und spezifischen<br />
Einsatzszenarien.<br />
Adito: Mehr als nur CRM<br />
Im Gegensatz zum Wettbewerb spricht<br />
Adito nicht von CRM, sondern von<br />
xRM. Damit dehnt das Softwarehaus<br />
den Grundgedanken des CRM – mehr<br />
Kundennähe – auch auf Partner, Lieferanten<br />
oder Wettbewerber aus. Jede<br />
dieser Zielgruppen lässt sich mit der<br />
CRM-Software AD<strong>IT</strong>O4 (Preis auf Anfrage)<br />
verwalten und analysieren. Neben<br />
Standards wie Vertrieb, Marketing<br />
und Service enthält AD<strong>IT</strong>O4 auch ein<br />
Projektmodul.<br />
AD<strong>IT</strong>O4 Mobile ist ein vollwertiger<br />
mobiler Client, der für die Betriebssysteme<br />
iOS, Android und BlackBerry<br />
erhältlich ist. Kundendaten lassen sich<br />
damit sowohl online als auch offline<br />
pflegen und bearbeiten.<br />
Der mobile Client lässt sich an die<br />
jeweiligen betrieblichen Anforderungen<br />
anpassen. Damit bestimmen Anwender<br />
selbst, welche Informationen<br />
und Funktionen unterwegs zur Verfügung<br />
stehen. Dabei kann auf die volle<br />
Bandbreite der CRM-Software zugegriffen<br />
werden.<br />
AD<strong>IT</strong>O4 mobile kommt vor allem im<br />
Außendienst zum Einsatz. Vertriebsmitarbeiter<br />
nutzen die mobile App, um<br />
beispielsweise Adressen zu recherchieren,<br />
die Kundenhistorie zu prüfen oder<br />
im Umkreis nach weiteren Unternehmen<br />
zu suchen. Häufig werden auch<br />
Supportanfragen oder Besuchsberichte<br />
mobil erfasst. Manager können sich unterwegs<br />
über wichtige Kennzahlen wie<br />
etwa Umsätze, Außenstände oder offene<br />
Angebote informieren.<br />
AMTANGEE: Freie Wahl bei<br />
mobilen Clients<br />
Die AMTANGEE AG ist seit 2001 am<br />
Markt und auf die Anforderungen kleiner<br />
und mittelständischer Unternehmen<br />
spezialisiert. Die AMTANGEE Corporate<br />
Edition (Miete ab 29 Euro pro Anwender<br />
und Monat, Kauf ab 499 Euro) läuft<br />
im Client-/Server-Umfeld, wobei der<br />
39
MOBILE BUSINESS Mobiles CRM<br />
STATEMENT<br />
Claudia Harth ■<br />
Marketingleiterin der<br />
mesonic software gmbh<br />
Das Büro in der<br />
Westentasche<br />
„Zunehmender Wettbewerbs- und Zeitdruck<br />
sorgen dafür, dass die zeitnahe<br />
Kundenansprache und Kundenbindung in<br />
kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />
rasant an Wichtigkeit gewinnt. Das<br />
Büro in der Westentasche, zum Beispiel<br />
durch ein mobiles CRM-System, welches<br />
über Smartphone oder Tablet von unterwegs<br />
aus bedient wird, gibt hierbei eine<br />
unverzichtbare Hilfestellung. Die Bearbeitungsgeschwindigkeit<br />
von Anfragen und<br />
die Verarbeitungsgeschwindigkeit von Informationen<br />
wird durch den Einsatz mobiler<br />
<strong>Business</strong>-Programme signifikant erhöht<br />
und eröffnet dem Anwender gänzlich neue<br />
Geschäftsmodelle.<br />
Bereits seit mehreren Jahren bieten wir<br />
für unsere ERP- & CRM-Software WinLine<br />
mobile Anbindungen an. Dabei legen wir<br />
Wert darauf, dass der Anwender nicht nur<br />
die Möglichkeit besitzt, aktuelle Daten in<br />
Echtzeit abzurufen, sondern auch online<br />
direkt im System zu arbeiten, um etwa Aufträge<br />
vor Ort beim Kunden zu erfassen oder<br />
sich die Kundenhistorie im CRM anzusehen.<br />
Unternehmen, die konsequent auf mobile<br />
Anwendungen setzen, punkten durch ein<br />
positives Image und sichern sich handfeste<br />
Wettbewerbsvorteile.“<br />
Schwerpunkt auf Funktionen zu Kommunikation,<br />
Gruppenplanung oder<br />
Direktmanagement liegt.<br />
Wer unter Windows arbeitet, kann<br />
Kundendaten wahlweise on- beziehungsweise<br />
offline bearbeiten. Letzteres<br />
ist zum Beispiel dann hilfreich,<br />
wenn der Vertrieb Termine in dünn<br />
besiedelten Regionen wahrnimmt oder<br />
Servicetechniker Anlagen in Kellerräumen<br />
warten. Für iOS und Android gibt<br />
es eine mobile App, die allerdings nur<br />
mit einer Internetverbindung funktioniert.<br />
Alle anderen Betriebssysteme<br />
müssen mit dem Web-Client vorliebnehmen.<br />
Die verschiedenen mobilen Varianten<br />
sind unterschiedlich ausgestattet. Während<br />
der Offline-Client unter Windows<br />
vollen Funktionsumfang bietet, sind die<br />
Apps für Apple- und Android-Geräte<br />
vor allem für „die schnelle Information<br />
zwischendurch“ gedacht. So können Anwender<br />
unterwegs beispielsweise E-Mails<br />
schreiben, aber keine Aufgaben an Kollegen<br />
delegieren. Dafür sind die Informationen<br />
wiederum besser zugänglich.<br />
Der Offline-Client ist vor allem für<br />
den Außendienst gedacht, der vollen<br />
Funktionsumfang benötigt, aber nicht<br />
immer aufs Internet zugreifen kann.<br />
Die mobilen Apps für Smartphone und<br />
Tablets sind eher auf den Bedarf reisender<br />
Führungskräfte zugeschnitten,<br />
die unterwegs Kundeninformationen<br />
und Statusmeldungen abrufen. Zusätzlich<br />
stehen komprimierte Auswertungen<br />
zur Verfügung, die sich individuell anpassen<br />
lassen.<br />
CAS genesisWorld:<br />
Auch als Windows-8-Kachel<br />
Die CAS Software AG ist seit 1986 dabei<br />
und einer der klassischen CRM-Anbieter<br />
für mittelständische Lösungen. Bei dem<br />
„Flaggschiff“ CAS genesisWorld (Kauf ab<br />
490,00 Euro, Miete ab 23,50 Euro pro<br />
Anwender/Monat) werden die operativen<br />
Bereiche – Vertrieb, Marketing,<br />
Kundenservice – um ein speziell auf<br />
die Führungsebene zugeschnittenes<br />
Controlling-Modul ergänzt.<br />
Anwender von genesisWorld steht es<br />
frei, ob Sie auf Reisen über spezielle<br />
Clients oder via Webbrowser auf Kundendaten<br />
zugreifen. Dabei werden flächendeckend<br />
alle gängigen Plattformen<br />
– wie etwa iOS, BlackBerry oder Android<br />
– unterstützt. genesisWorld gehört zu den<br />
wenigen CRM-Anwendungen, für die es<br />
bereits eine Windows-8-App gibt.<br />
Das neue Bedienkonzept „CAS Smart-<br />
Design“ sorgt auf allen Plattformen für<br />
ein einheitliches Erscheinungsbild und<br />
eine nahezu identische Bedienung. Das<br />
kommt vor allem jenen Anwendern entgegen,<br />
die mit unterschiedlichen Endgeräten<br />
arbeiten. Grundsätzlich lässt sich<br />
das gesamte Spektrum der CRM-Software<br />
unterwegs nutzen. Den tatsächlichen<br />
Funktionsumfang legen Unternehmen<br />
dabei selbst fest.<br />
Haupteinsatzgebiet der mobilen Apps<br />
ist das operative CRM. Vertriebsmitarbeiter<br />
können beispielsweise während des<br />
Gesprächs gemeinsam mit den Kunden<br />
Aufträge erfassen, Servicemitarbeiter vor<br />
Ort Ersatzteile bestellen. Generell verbessert<br />
die Lösung die Schnittstelle zwischen<br />
Außen- und Innendienst.<br />
cobra: Online-Zugriff ist Trumpf<br />
Mit mehr als 25 Jahren Erfahrung gehört<br />
das Softwarehaus cobra zu den alten<br />
Hasen am CRM-Markt. cobra CRM<br />
(Preis: ab 599 Euro) ist in zwei Varianten<br />
als PLUS- und PRO-Version erhältlich.<br />
Zusätzlich gibt es eine Branchenlösung<br />
für PR-Agenturen und Pressestellen.<br />
Ein Schwerpunkt liegt auf dem Adressmanagement.<br />
Die operativen Bereiche<br />
Vertrieb und Marketing lassen sich um<br />
zahlreiche Zusatz- und Spezialmodule<br />
ergänzen.<br />
cobra Mobile CRM steht für iOS, Android,<br />
BlackBerry und Windows Phone<br />
zur Verfügung. Die mobile App benötigt<br />
einen Internetzugang und arbeitet<br />
direkt mit CRM-Daten auf dem heimischen<br />
Server. Alternativ kann auf Notebooks<br />
ein Web-Client genutzt werden.<br />
Unter Windows lässt sich zudem ein<br />
zweiter mobiler Benutzer einrichten,<br />
mit dessen Hilfe man zum Beispiel PC-<br />
Arbeitsplätze mit Notebooks synchronisieren<br />
kann. Die Kundendaten können<br />
dann offline bearbeitet werden.<br />
Grundsätzlich stehen den Anwendern<br />
alle Daten und Tabellen auch mobil zur<br />
Verfügung. Da in den meisten Fällen<br />
nicht die volle Bandbreite benötigt<br />
wird, lässt sich das Spektrum individuell<br />
einschränken. Dadurch stehen beispielsweise<br />
auf Smartphones nur die<br />
wichtigsten Informationen, auf dem<br />
größeren Tablets hingegen mehr Details<br />
zur Verfügung.<br />
Die meisten Anwender informieren<br />
sich mit cobra Mobile CRM über den Status<br />
einzelner Kundenbeziehungen. Wer<br />
aktuelle Reklamationen und Umsätze<br />
kennt, kann sich auf Kundengespräche<br />
40 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
esser vorbereiten. Ebenso häufig werden<br />
während des Gesprächs oder danach<br />
Kundenanfragen eingestellt oder<br />
Besuchsberichte verfasst.<br />
combit: Flexibel anpassbar<br />
Der combit Relationship Manager (Kauf<br />
ab 583,10 Euro, Miete ab 34,51 Euro<br />
pro Anwender/Monat) ist auf kleine<br />
und mittelständische Unternehmen zugeschnitten.<br />
Zu den Besonderheiten<br />
der CRM-Software gehören die Anpassungsfähigkeit<br />
der Oberfläche und die<br />
zahlreichen Templates, auf die man dabei<br />
aufbauen kann. Die Grundmodule<br />
zu Vertrieb, Marketing und Service<br />
werden um Zusatzfunktionen wie dem<br />
Workflow-Designer oder Social CRM<br />
ergänzt.<br />
Für Apple- und Android-Geräte steht<br />
eine speziell angepasste Web-App zur<br />
Verfügung, die einen Webbrowser voraussetzt<br />
und ausschließlich im Online-Betrieb<br />
läuft. Anwender anderer<br />
Plattformen greifen ebenfalls via Webbrowser<br />
auf den CRM-Server zu, müssen<br />
allerdings ohne speziell angepasste<br />
Benutzerführung auskommen.<br />
Auch im mobilen Umfeld lässt sich der<br />
combit Relationship Manager detailliert<br />
anpassen. Anwender bestimmen weitgehend<br />
selbst, was angezeigt wird. Im Vordergrund<br />
steht dabei die schnelle Abfrage<br />
und Bearbeitung von Kundendaten.<br />
Der Informationsabruf steht bei cRM<br />
Mobile eindeutig im Vordergrund. Anwender<br />
können nicht nur die Kundenakte<br />
einsehen, sondern auch zugeordnete<br />
Dokumente aufrufen. Zudem können<br />
Berichte erstellt werden, was in Verhandlungen<br />
mitunter hilfreich ist.<br />
SalesLogix: Informationen<br />
für den Vertrieb<br />
SwiftPage war bislang eher für E-Mail-<br />
Marketing-Lösungen bekannt. Seit der<br />
Übernahme der CRM-Lösungen Sales-<br />
Logix und Act! von Sage spielt das Softwarehaus<br />
inzwischen auch in der „CRM-<br />
Liga“. Die CRM-Software Sales Logix<br />
(Preis auf Anfrage) ist unter anderem<br />
mit Modulen zu Vertrieb, Marketing und<br />
Service ausgestattet.<br />
Bei SalesLogix haben „mobile Worker“<br />
mehrere Optionen: Für Windows-Notebooks<br />
gibt es einen Remote-Client. Anwender<br />
können damit offline arbeiten<br />
und die Daten nach Rückkehr an den<br />
Arbeitsplatz synchronisieren. Alternativ<br />
hierzu gibt es einen Web-Client, der direkt<br />
auf den CRM-Server zugreift. Mobile<br />
Apps stehen – ebenfalls im Online-Betrieb<br />
– für iOS, Android und BlackBerry<br />
in den Startlöchern.<br />
Der Mobile Client lässt sich an betriebsspezifische<br />
Anforderungen anpassen.<br />
Grundsätzlich kann dabei auf<br />
alle Kundendaten, Geschäftszahlen und<br />
Funktionen zurückgegriffen werden.<br />
Für Hersteller SwiftPage geht es unterwegs<br />
vor allem um Selbstinformation.<br />
Seine Stärke spielt SalesLogix<br />
mobile dann aus, wenn sich beispielsweise<br />
Vertriebsmitarbeiter anhand von<br />
Kundenumsätzen, Vertriebskennzahlen<br />
und einem Blick auf die Kundenhistorie<br />
gewissenhaft auf den nächsten Gesprächstermin<br />
vorbereiten. Hierfür stehen<br />
effiziente Recherchefunktionen zur<br />
Verfügung.<br />
Sage CRM: Auf iPhone und<br />
Windows Phone<br />
Sage CRM kann wahlweise als Cloud-<br />
Service gemietet oder in Eigenregie<br />
„on-Premise“ betrieben werden. Neben<br />
Funktionen zu Vertrieb, Marketing<br />
und Service hat die CRM-Software auch<br />
Module zu Reporting und Social Media<br />
an Bord. Sage CRM (Kauf ab 690 Euro,<br />
Miete: ab 24,90 Euro pro Anwender/Monat)<br />
ist in zwei Versionen, als Professional-<br />
und besser ausgestattete Enterprise-<br />
Edition zu haben.<br />
Zu Sage CRM gibt es mobile Apps<br />
für iOS und Windows Phone. Mit beiden<br />
Anwendungen kann online auf<br />
den CRM-Server beziehungsweise den<br />
Cloud-Service zugegriffen werden. Andere<br />
Plattformen lassen sich via Web-<br />
Client anbinden. Während Tablet-Nutzer<br />
in gewohnter Umgebung arbeiten, stehen<br />
für Smartphones speziell angepasste,<br />
mobile Seiten zur Verfügung.<br />
Aus Sicht von Sage steht unterwegs<br />
vor allem das Kontaktmanagement im<br />
Fokus. Dank Online-Zugriff können<br />
Anwender die Veränderungen einzelner<br />
Kundenbeziehungen in Echtzeit<br />
verfolgen. Mobile Aktivitäten wie etwa<br />
Telefonate, E-Mails oder SMS werden<br />
automatisch protokolliert und in der<br />
Kontakthistorie gespeichert.<br />
SugarCRM: On- und offline<br />
verfügbar<br />
SugarCRM basiert auf Open-Source-<br />
Technologie und lässt sich wahlweise<br />
als Cloud-Service mieten oder als klassische<br />
CRM-Software auf eigenen Servern<br />
installiert betreiben. Die Kernmodule<br />
Vertrieb, Kundenservice und Marke-<br />
Die Zeitersparnis und der Informationsvorsprung<br />
sind einfach<br />
enorm. Das wissen natürlich<br />
auch Entscheider. Die Nachfrage<br />
ist daher sehr hoch.“<br />
Jürgen Litz ■ Geschäftsführer<br />
der cobra GmbH<br />
Die mobile App zu cobra CRM greift<br />
direkt auf den CRM-Server zu.<br />
41
MOBILE BUSINESS Mobiles CRM<br />
Trotz spezieller Vertriebsfunktionen<br />
geht es beim<br />
mobilen CRM vor allem<br />
um Kontakt- und Terminmanagement.<br />
Foto: CAS Software AG<br />
Optimierte Oberflächen, die<br />
Bedienkonzept und Besonderheiten<br />
der jeweiligen mobilen<br />
Plattform aufgreifen, machen<br />
schlicht mehr Spaß.“<br />
Björn Eggstein ■ Geschäftsführer der<br />
combit Software GmbH<br />
ting werden von Zusatzfunktionen zu<br />
Reporting oder Social CRM flankiert.<br />
Anwender können zwischen den Betriebsmodellen<br />
wechseln.<br />
SugarCRM (Miete ab 35 Dollar pro<br />
Anwender/Monat) ist in mehreren mobilen<br />
Varianten erhältlich. Die mobile<br />
Standard-App ist für Apple- und Android-Geräte<br />
zu haben. Sie greift online<br />
auf die Kundendaten des CRM-Servers<br />
zu. Alternativ hierzu gibt es eine Mobile<br />
Plus-App, die zusätzlich den Offline-Betrieb<br />
beherrscht. Allerdings funktioniert<br />
diese derzeit nur unter iOS und benötigt<br />
die zusätzliche Unterstützung eines<br />
Kommunikationsservers, der in den USA<br />
steht. Nach Aussagen von SugarCRM soll<br />
der Umweg über den Server mit einem<br />
Update bis Ende des Jahres entfallen.<br />
Auf allen anderen Plattformen bleibt nur<br />
der Weg über den Web-Client.<br />
Unterwegs wird nicht der komplette<br />
Funktionsumfang benötigt. Doch welche<br />
Informationen wichtig sind, davon<br />
hat jedes Unternehmen eine andere Vorstellung.<br />
Deshalb lassen sich die mobilen<br />
Clients bei SugarCRM anpassen.<br />
Bis auf eine Ausnahme: Die Gestaltung<br />
individueller <strong>Business</strong> Cockpits ist nicht<br />
vorgesehen.<br />
SugarCRM konzentriert sich vor allem<br />
auf jene Funktionen, die für Geschäftsreisende<br />
nützlich sind. Sie können beispielsweise<br />
zu Adressen navigieren oder<br />
Kundeninformationen abrufen. Zusätzlich<br />
wird die Kommunikation – egal,<br />
ob per E-Mail oder Telefon – automatisch<br />
protokolliert. So fordert die mobile<br />
App Nutzer auf, Gesprächsnotizen zu<br />
verfassen, sobald ein Telefonat beendet<br />
ist. Auf diese Weise bleibt die Kontak t-<br />
historie gepflegt.<br />
TOPIX<br />
Die TOPIX AG ist vor mehr als zwanzig<br />
Jahren mit einer kaufmännischen<br />
Software für Mac OS gestartet. Längst<br />
ist das Unternehmen auch in der Windows-Welt<br />
sowie auf iPad und iPhone<br />
zu Hause. Die Unternehmenssoftware<br />
TOPIX:8 (Preis auf Anfrage) ist in Module<br />
gegliedert. Interessierte Unternehmen<br />
können das Kundenmanagement daher<br />
auch einzeln nutzen.<br />
Für Geschäftsreisende hat TOPIX zwei<br />
Zugangsvarianten in petto: Für den<br />
Web-Client ist lediglich ein gängiger<br />
Webbrowser erforderlich. Eine mobile<br />
App steht hingegen für Apples iOS zur<br />
Verfügung.<br />
Während es bei dem Web-Client praktisch<br />
keine Restriktionen gibt, beschränkt<br />
sich die Mobile App zu TOPIX:8 auf jene<br />
Funktionen, die unterwegs besonders<br />
relevant sind. Hierzu gehört vor<br />
allem die Recherche von Kontaktdaten<br />
und Kundeninformationen.<br />
Die TOPIX:8-App ist vor allem auf<br />
schnelle Abfragen von Informationen<br />
mit überschaubarer Komplexität ausgerichtet.<br />
Dabei steht vor allem das Kontaktmanagement<br />
im Fokus.<br />
Fazit: Die Geister, die ich rief<br />
Mobiles CRM wirkt vor allem in zwei<br />
Richtungen: mehr Prozesseffizienz und<br />
42 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
Kundenrelevante<br />
Prozesse mobil abzubilden,<br />
gehört<br />
heute zum Standard.<br />
besserer Kundenservice. Vor allem der<br />
letzte Punkt wird die Nachfrage auch in<br />
Zukunft treiben. Schließlich sind Auskunftsbereitschaft,<br />
schnelle Reaktionen<br />
und Wissen Dinge, die Kunden durchaus<br />
honorieren. Kundenorientierte Unternehmen<br />
werden sich veranlasst sehen,<br />
mobiles CRM weiter auszurollen<br />
– bei allen anderen steigt der Druck<br />
einzusteigen.<br />
Im Gegensatz zu manch anderen<br />
Neuerungen scheinen dieses Mal selbst<br />
die Mitarbeiter mobile Endgeräte zu<br />
fordern – sei es aus Prestigegründen<br />
oder weil mit Blick auf die Provisionen<br />
einem sonst vielleicht die Felle wegschwimmen.<br />
„Ohne mobiles CRM können Sie bei einem<br />
Kunden heute keine Visionen mehr<br />
realisieren. Wir haben daher nur noch<br />
selten Projekte ohne“, erklärt Christian<br />
P. Rösner, Chief Executive Officer (CEO)<br />
bei der AMTANGEE AG. Kein Wunder<br />
also, dass Marktforscher wie Gartner das<br />
künftige Wachstum mit dem Faktor 5<br />
bewerten.<br />
„Die Zeitersparnis und der Informationsvorsprung<br />
sind einfach enorm. Das<br />
wissen natürlich auch Entscheider. Die<br />
Nachfrage ist daher schon jetzt sehr<br />
hoch“, unterstreicht Jürgen Litz, Geschäftsführer<br />
der cobra GmbH. Mobiles<br />
CRM, so die Meinung der meisten<br />
Anbieter – ist daher längst kein Trend<br />
mehr, sondern schlicht Standard.<br />
[ rm ]<br />
CAS genesisWorld gehört<br />
zu den ersten CRM-Lösungen,<br />
die es auch als<br />
Windows-8-Kachel gibt.<br />
43
MOBILE BUSINESS Mobiles CRM<br />
Der digitale<br />
Showroom<br />
Schneller verfügbare Daten erleichtern den Vertriebsalltag, interaktive<br />
Produktkataloge begeistern die Kunden. Ohne eine mobile Strategie<br />
und darauf abgestimmte Vertriebsprozesse laufen die Kosten aber<br />
sehr schnell aus dem Ruder. Ein Erfahrungsbericht von Würth Phoenix,<br />
Anbieter von Sales-Force-Automation-Systemen für mobile Endgeräte.<br />
Michael Piok<br />
44 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
Die Unterstützung der Vertriebsorganisation<br />
durch Softwarelösungen<br />
wird vielfach unter dem<br />
Begriff Sales Force Automation<br />
zusammengefasst. Hauptaugenmerk gilt<br />
dabei der Kunden- und Kontaktverwaltung<br />
sowie der effizienten Abwicklung<br />
von Routinetätigkeiten. Dafür müssen<br />
Unternehmen ihrer Verkaufsorganisation<br />
den Zugriff auf Kundendaten, Auftragsprozesse,<br />
Tourenplanung sowie<br />
E-Mail- und Kalenderfunktionen zeitund<br />
ortsunabhängig und in einfachen<br />
Verwaltungsprozessen ermöglichen.<br />
In jüngster Zeit wird Sales Force Automation<br />
immer mehr mit Lösungen für<br />
Smartphones, für das iPad und andere<br />
Tablet-Editionen in Verbindung gebracht<br />
und gewinnt mit den Möglichkeiten einer<br />
neuartigen Produktpräsentation eine<br />
völlig neue Dimension. Was von Anwenderunternehmen<br />
oftmals vernachlässigt<br />
wird: Nicht das Endgerät selbst ist in<br />
den meisten Fällen das entscheidende<br />
Kriterium für die hochgesteckten Erwartungen<br />
hinsichtlich erhöhter Arbeitseffizienz<br />
im Vertrieb und Imagesteigerung<br />
auf Unternehmensebene.<br />
Vielmehr wird es von zentraler Bedeutung,<br />
die Inhalte so aufzubereiten, dass<br />
sie über die entsprechenden Endgeräte<br />
auch ihr volles Potenzial entwickeln<br />
können. Im Folgenden werden die<br />
Möglichkeiten und Chancen für die Vertriebsarbeit<br />
aufgezeigt, die sich durch<br />
entsprechende Vertriebssoftwarelösungen<br />
auftun. Gleichzeitig geht der Beitrag<br />
auch auf Risiken und kritische Faktoren<br />
in der Anschaffung solcher neuen Lösungen<br />
ein.<br />
Auf dem Weg zum interaktiven<br />
Produktkatalog<br />
Keine Frage: Im Vergleich zu einem<br />
noch so professionell aufbereiteten<br />
Produktkatalog oder einer Hochglanzbroschüre<br />
eröffnet die Interaktion auf<br />
dem großen Touchscreen eine neue<br />
Form der Inszenierung von Marke und<br />
Produkt. Sie geht deutlich über die gewohnte<br />
Darstellung am Bildschirm hinaus.<br />
Der Verkäufer führt den Kunden<br />
durch einen interaktiven Showroom<br />
und taucht gemeinsam mit ihm in eine<br />
in sich abgestimmte und multimedial<br />
aufbereitete Produktwelt.<br />
Dadurch ergibt sich auch eine psychologische<br />
Komponente mit einer neuen<br />
Qualität im Kundendialog sowie in<br />
der Marken- und Werbewirkung. Das<br />
iPad hat sich nicht zuletzt aus diesem<br />
Grund bereits als begehrte Plattform für<br />
die Produktvermarktung durchgesetzt.<br />
Jüngste Studien sprechen von 47 bis<br />
53 Prozent der Mittelstands- und Großunternehmen<br />
in Europa, die in mobile<br />
Endgeräte für den Vertrieb vor allem<br />
aus Gründen neuer Möglichkeiten in<br />
der Produktdarstellung investieren.<br />
Was dabei oftmals unterschätzt wird:<br />
Das prestigeträchtige Endgerät liefert<br />
noch keinen interaktiven Produktkatalog.<br />
Erläuternde Texte, Bildergalerien,<br />
360-Grad-Ansichten, Produktvideos und<br />
Preisinformationen müssen über entsprechend<br />
aufbereitete Produktinformationsund<br />
Softwaresysteme unterstützt und gesteuert<br />
werden. Genau hier trennt sich<br />
im Regelfall auch die Spreu vom Weizen.<br />
Der intelligente Produktkatalog wird zum<br />
eigentlichen Differenzierungsmerkmal.<br />
Besonders für starke Marken eröffnen<br />
sich dadurch vollkommen neue Möglichkeiten.<br />
Eine eindrucksvolle Produktinszenierung<br />
mit 3D-Effekten und der<br />
Verwendung multimedialer Elemente hat<br />
einen positiven Einfluss auf das Image<br />
des Unternehmens und unterstreicht den<br />
Wert der Produktmarke. Spiegelt die interaktive<br />
Darstellung ein hohes Qualitätsniveau<br />
wider, so bleibt beim Endkunden<br />
unbewusst ein positiver Eindruck der<br />
Marke und des Unternehmens haften.<br />
Neuartige Darstellungsformen erweitern<br />
nicht zuletzt die Möglichkeiten des<br />
Verkäufers, ein Produkt anschaulich und<br />
kundengerecht zu präsentieren und dabei<br />
neben sachlichen Argumenten auch<br />
Bilder und Emotionen wirken zu lassen.<br />
Entsprechende Lösungen sollten im<br />
Auswahlprozess genauestens evaluiert<br />
und auf höchste Qualitätsansprüche hin<br />
geprüft werden.<br />
Eindrucksvolle<br />
Präsentationsmöglichkeiten<br />
Menschen „kaufen“ zuerst Emotionen,<br />
dann Argumente. Ist also die Kombination<br />
von Endgerät und einer leistungsstarken<br />
Softwarelösung für die Aufbereitung<br />
des eigenen Marktangebotes<br />
definiert, schafft die Emotionalisierung<br />
45
MOBILE BUSINESS Mobiles CRM<br />
Tablets bieten gegenüber<br />
herkömmlichen Katalogen<br />
völlig neuartige Möglichkeiten<br />
der Produktpräsentation.<br />
Das Potenzial von mobilem CRM wird<br />
heute zwar bereits erkannt, schwächelt<br />
aber noch in der Umsetzung.<br />
am Point of Sales besonders für erklärungsbedürftige,<br />
komplexe Produkte<br />
neue Möglichkeiten, um eine Kaufentscheidung<br />
zu erleichtern.<br />
Die eindrucksvolle Wirkung der<br />
visuellen Darstellung und ein attraktives<br />
Oberflächendesign haben somit<br />
einen strategischen Stellenwert für das<br />
Kundenbeziehungsmanagement und<br />
schaffen die Voraussetzung für eine<br />
sukzessive Erweiterung des klassischen<br />
Customer Relationship Managements<br />
(CRM) um einen Customer-Experience-<br />
Management-Ansatz. Dieser hat zum<br />
Ziel, Kundenerfahrungen neu zu definieren.<br />
Produkte und Dienstleistungen<br />
sollen eine Erlebniswelt schaffen und<br />
werden auch entsprechend präsentiert.<br />
Dies erhöht die Kaufbereitschaft und<br />
fördert Weiterempfehlungen.<br />
Nicht zuletzt zeigt dies auch Wirkung<br />
bei der Mitarbeitermotivation. Viele<br />
Vertriebsmitarbeiter, die bisher Notebooks<br />
gemieden haben, weil sie allein<br />
zehn Minuten zum Hochfahren des Gerätes<br />
benötigten, sparen Zeit und sehen<br />
in der Verwendung des iPads ein<br />
aktives Verkaufsinstrument, das ihren<br />
Arbeitsplatz modern, trendig und attraktiv<br />
gestaltet und so zu einem Prestigefaktor<br />
wird.<br />
Einführungskosten versus<br />
langfristige Mehrwerte<br />
Was die Anschaffungskosten betrifft, so<br />
werden diese oftmals auf die Endgeräte,<br />
die unmittelbaren Projektkosten sowie<br />
die Lizenzkosten für die Software reduziert.<br />
Tatsächlich machen diese Kosten<br />
aber nur einen Teil der tatsächlichen<br />
Einführungskosten aus.<br />
Oft vernachlässigte Kosten entstehen<br />
vor allem bei der Anpassung, Integration<br />
und Datenübernahme oder der Erstellung<br />
und Konfiguration des Produktinformationssystems.<br />
Kosten lassen sich<br />
minimieren, indem eine mobile Lösung<br />
gewählt wird, die bereits eine Anbindung<br />
an das bestehende ERP-System bietet<br />
oder in nicht zu aufwendigen Schritten<br />
mit diesem integriert werden kann.<br />
Eine flüssige Integrationsmöglichkeit<br />
in die bestehende Anwenderlandschaft<br />
schafft dabei nicht nur deutlich geringere<br />
Gesamtkosten, sondern bietet auch mehr<br />
Flexibilität bei der technischen Umsetzung<br />
und gewährleistet eine funktionale<br />
Erweiterung der eigenen CRM-Strategie.<br />
Zudem sollte die mobile Lösung plattformunabhängig<br />
sein, um eine freie Wahl<br />
der mobilen Geräte zu ermöglichen.<br />
Arbeitsprozesse im Wandel<br />
Wird dem Vertrieb ein grundlegend neues<br />
Arbeitsgerät zur Verfügung gestellt,<br />
ändert dies nicht nur einzelne Arbeitsschritte.<br />
Projekte dieser Art sind – auch<br />
wenn es sich um trendige und einfach<br />
zu bedienende Produkte wie das iPad<br />
handelt – im Regelfall von einem umfassenden<br />
Umstellungsprozess gekennzeichnet.<br />
Schließlich geht es darum,<br />
neue Prozesse zu etablieren oder auch<br />
Aufgaben und Bereiche umzustellen.<br />
Dafür sind bereits im Vorfeld umfassende<br />
Gespräche mit den entsprechenden<br />
Fachabteilungen nötig, um sich für<br />
die bevorstehenden Herausforderungen<br />
bestens rüsten zu können. Zu beachten<br />
ist nicht zuletzt die Auswirkung der<br />
mobilen Lösung auf unternehmensweite<br />
Arbeitsprozesse. Mit der Einführung der<br />
46 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
Die Darstellung und das<br />
Oberflächen design haben<br />
einen hohen strategischen<br />
Wert für das Kundenbeziehungsmanagement.<br />
mobilen Lösung sollten daher gleichzeitig<br />
interne Abläufe hinterfragt und gegebenenfalls<br />
organisatorische Änderungen<br />
in Erwägung gezogen werden.<br />
Akzeptanz schaffen<br />
Softwaresysteme sind zwar mittlerweile<br />
unverzichtbare Werkzeuge für die systematische<br />
Aufbereitung von Kunden- und<br />
Produktinformationen. Voraussetzung<br />
dafür ist jedoch, dass die Lösung einfach<br />
in der Bedienung, nachvollziehbar im<br />
erreichten Nutzen und konsequent mit<br />
der Unternehmensstrategie verwoben<br />
ist. Das betrifft auch und vor allem den<br />
Vertriebsbereich. Wirklich effizient ist<br />
die Vertriebssteuerung nur dann, wenn<br />
die Anwendung als mehrwertbringend<br />
empfunden und genutzt wird. Stehen<br />
die Vertriebsmitarbeiter der Einführung<br />
skeptisch oder gar negativ gegenüber,<br />
wird selbst die benutzerfreundlichste,<br />
„hippste“ und funktionalste Lösung<br />
nicht erfolgreich eingesetzt.<br />
Eine laufende Betreuung, Schulungen<br />
über Neuerungen sowie ein breites Verständnis<br />
der Technik rund um das Thema<br />
„Arbeitsplatz Verkäufer“ sind hier<br />
notwendige Maßnahmen, um die Unternehmensziele<br />
zweckvoll zu unterstützen.<br />
Das CRM-Tool – und sei es noch<br />
so prestigeträchtig und attraktiv – darf<br />
in diesem Zusammenhang auch nicht<br />
als reines Kontrollinstrument durch das<br />
höhere Management eingesetzt werden,<br />
sondern primär als eine Lösung für die<br />
Optimierung der Kundenbeziehung.<br />
Fazit<br />
Die Erweiterung der klassischen Vertriebsarbeit<br />
um mobiles CRM und einen<br />
Customer-Experience-Ansatz gewinnt<br />
durch die Möglichkeit der Produktaufbereitung<br />
auf mobilen Endgeräten wie<br />
dem iPad eine neue Dimension in der<br />
täglichen Verkaufstätigkeit. Umfassende<br />
Darstellungsmöglichkeiten von Produkten,<br />
die weit über die Möglichkeiten gedruckter<br />
Kataloge oder PDF-Dokumente<br />
hinausgehen, erweitern das Handlungsspektrum<br />
des Verkäufers, motivieren die<br />
Vertriebsmannschaft und ermöglichen<br />
dem Kunden eine neue Zugangsweise<br />
zu den Produkten und der Unternehmensmarke.<br />
Darüber hinaus sind über 70 Prozent<br />
der Außendienstler mit der Anwendung<br />
von Smartphones oder iPads bereits<br />
vertraut. Das „Arbeitsgerät“ iPad<br />
ist also kein Fremdkörper. Trotzdem<br />
wird es derzeit nur von den wenigsten<br />
Verkaufsorganisationen im Rahmen<br />
eines einheitlichen CRM-Ansatzes oder<br />
als Hilfsmittel für interaktive Produktpräsentationen<br />
genutzt. Zudem fehlen<br />
laut jüngsten Studien in 95 Prozent der<br />
Unternehmen auch das konzeptionelle<br />
Gerüst und die entsprechende Softwarelösung,<br />
um diesen Innovationsschub<br />
konsequent umzusetzen.<br />
Das Potenzial von mobilem CRM und<br />
die neuen Möglichkeiten, den Vertrieb<br />
innovativ und zeitgerecht auszurüsten,<br />
wird somit zwar erkannt, schwächelt in<br />
der Umsetzung aber vor allem noch bei<br />
der Nutzung der richtigen Tools und der<br />
konsequenten Verfolgung einer konsistenten<br />
Strategie. [ rm ]<br />
DER AUTOR<br />
Michael Piok ■<br />
Geschäftsführer von Würth Phoenix. Der international<br />
tätige Softwaredienstleister verfügt<br />
über umfassende Erfahrung mit CRMund<br />
ERP-Softwarelösungen auf Basis von<br />
Microsoft Dynamics und bietet mit Speedy-<br />
TOUCH ein Vertriebssystem, das ausschließlich<br />
für Tablets und Smartphones entwickelt<br />
wurde.<br />
47
MOBILE BUSINESS Mobiles CRM<br />
CRM auf<br />
Knopfdruck<br />
DER AUTOR<br />
Mobiles CRM beflügelt den Außendienst: Moderne Smartphones<br />
und vor allem Tablet-PCs eignen sich perfekt als Werkzeug für<br />
Mitarbeiter, die viel unterwegs sind. Speziell auf einfach bedienbare<br />
Touch-Geräte wie das iPad abgestimmte CRM-Apps sorgen<br />
dafür, dass mobile Mitarbeiter schneller, effizienter und<br />
genauer arbeiten können. Worauf Unternehmen im Vorfeld<br />
achten sollten, zeigt dieser Beitrag.<br />
Christian Puhr<br />
Christian Puhr ■<br />
Product Manager bei der update software AG<br />
Der Trend zum mobilen CRM ist<br />
ungebrochen. Laut den Marktforschern<br />
von IDC werden bis<br />
Ende 2013 weltweit rund 35<br />
Prozent aller Arbeitskräfte zur Kategorie<br />
„Mo bile Worker“ zählen. Mit der<br />
wachsenden Anzahl mobiler Mitarbeiter<br />
und Home-Office-Arbeiter sowie<br />
zunehmend flexiblen Arbeitszeiten<br />
steigt der Bedarf an mobilen Access-<br />
Points zum CRM-System der Unternehmen<br />
stark an.<br />
48 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
Alle relevanten Informationen beim<br />
Kundenbesuch vor Ort greifbar zu haben,<br />
ist für den Außendienst ein immenser<br />
Vorteil. Ob Vertriebsmitarbeiter von<br />
Industriebetrieben oder Finanzdienstleistern,<br />
Pharmareferenten oder Servicetechniker:<br />
Sie alle profitieren vom<br />
mobilen Zugriff auf das CRM-System ihres<br />
Unternehmens, vom Zugriff auf das<br />
gebündelte Wissen über den Kunden,<br />
seine Bedürfnisse und seine Historie.<br />
Auch Aufträge und Besuchsberichte sofort<br />
erfassen zu können, gehört zu den<br />
Vorzügen mobiler CRM-Systeme.<br />
Einfach und intuitiv<br />
In Zeiten, in denen wir stets online verfügbar<br />
sind, wird der mobile Zugriff auf<br />
das CRM-System schon fast zur Selbstverständlichkeit.<br />
Für Mitarbeiter, die privat<br />
ohnehin gewohnt sind, Smartphones<br />
oder Tablets zu nutzen, ist es nur naheliegend,<br />
mit den neuen, komfortablen<br />
Endgeräten auch in ihrem beruflichen<br />
Alltag umzugehen.<br />
Keine Frage: mobiles CRM steigert die<br />
Effizienz im Außendienst. Überall, wo es<br />
einen schnellen Zugriff auf CRM-Daten<br />
braucht, wo Daten schnell gefunden<br />
oder auch erfasst werden müssen und<br />
wo vielleicht sogar eine digitale Signatur<br />
mittels Touchscreen benötigt wird, ist<br />
mobiles CRM die Lösung.<br />
Die neuen Endgeräte sorgen derzeit<br />
für einen Paradigmenwechsel: weg vom<br />
Laptop hin zum Tablet. Das iPad von<br />
Apple ist schon so etwas wie der de-facto-Standard<br />
unter den <strong>Business</strong>-Ta blets.<br />
Nicht von ungefähr. Touch Devices sind<br />
nicht nur leichter und komforta bler, sie<br />
überzeugen im Idealfall – wie beim<br />
iPad – auch mit einem besonders nutzerfreundlichen<br />
Bedienkonzept. Und<br />
mobiles CRM verlangt genau das: Einfachheit.<br />
Eine mobile CRM-Anwendung muss<br />
so intuitiv wie möglich bedienbar<br />
sein. Der Außendienstmitarbeiter muss<br />
schnell und mit einem Minimum an Aufwand<br />
zu den Informationen kommen,<br />
die für seine Aufgabe relevant sind. In<br />
der mobilen Applikation geht es sogar<br />
ausdrücklich darum, auf funktionalen<br />
Ballast zu verzichten und die Anwendung<br />
auf wesentliche Funktionen und<br />
Prozesse zu reduzieren.<br />
Konzentration aufs Wesentliche<br />
Durch die Datenabfrage und -eingabe<br />
in Echtzeit vor Ort steigt die Datenqualität<br />
– die Wahrscheinlichkeit, dass bei<br />
der nachträglichen Erfassung besprochene<br />
Punkte vergessen werden, verringert<br />
sich deutlich. Eine fehlerhafte<br />
Zuordnung von Daten wird durch die<br />
direkte Eingabe weitgehend vermieden.<br />
Da administrative Tätigkeiten, wie die<br />
Erstellung von Besuchsberichten entweder<br />
direkt beim Kunden oder während<br />
anfallender Wartezeiten (Flughafen,<br />
Zug, Taxi) erledigt werden, entfällt<br />
am Abend der Weg ins Büro, und es<br />
entsteht gleichzeitig mehr Freiraum für<br />
strategisch-planerische Tätigkeiten.<br />
Für die Konzentration auf das Wesentliche<br />
spielt auch der Formfaktor<br />
der Endgeräte eine Rolle: Der Bildschirm<br />
des Tablets ist kleiner als ein<br />
herkömmlicher Monitor, und der Bildschirm<br />
eines Smartphones ist natürlich<br />
noch kleiner. Das Gebot der funktionalen<br />
Konzentration ergibt sich da fast<br />
von selbst.<br />
Mobile CRM-Applikationen wie<br />
das eigens für das iPad konzipierte<br />
CRM.pad von update etwa, konzentrieren<br />
sich auf das Wesentliche und<br />
schöpfen dabei zugleich die Vorteile des<br />
benutzerfreundlichen iPad-Bedienkonzeptes<br />
voll aus. Mithilfe einer kontextbezogenen<br />
Navigation und umfassend<br />
individualisierbarer Bereiche stellen<br />
moderne mobile CRM-Apps Prozesse<br />
und Daten genauso dar, wie der Nutzer<br />
sie in seinen spezifischen Prozessen<br />
individuell benötigt.<br />
Rollen und Prozesse abbilden<br />
Einfach bedienbar und besonders effizient<br />
wird eine mobile CRM-Applikation<br />
auch dadurch, dass sie dem konkreten<br />
Bedarf eines Unternehmens gerecht<br />
wird. Branchenspezifisches CRM ist da<br />
immer im Vorteil. Unternehmen erwarten<br />
heute mobile CRM-Lösungen, die<br />
Rollen und Prozesse abbilden und die<br />
Tools bereitstellen, die in der Branche<br />
benötigt werden.<br />
Für einen Vertriebsmitarbeiter kann<br />
die CRM-App auf dem Tablet ein Präsentationswerkzeug<br />
sein, während<br />
für den Servicetechniker die Kamera<br />
in seinem Smartphone zur Schadensdokumentation<br />
dient, die dann gleich<br />
im zentralen CRM-System hinterlegt<br />
wird. Anpassbarkeit und Flexibilität einer<br />
mobilen CRM-Applikation sind für<br />
die meisten Unternehmen ebenfalls<br />
wichtige Kriterien.<br />
Eine branchenspezifische Applikation<br />
minimiert zwar den Customizing-Aufwand<br />
und sorgt dafür, dass die Lösung<br />
Reduktion aufs Wesentliche: CRM-Apps<br />
zeigen die wichtigsten Kundendaten<br />
auf einen Blick. Foto: update software<br />
49
MOBILE BUSINESS Mobiles CRM<br />
CRM ist längst keine<br />
Domäne mehr von<br />
stationären PCs und<br />
oft unhandlichen<br />
Notebooks.<br />
schnell produktiv wird, aber je einfacher<br />
die Applikation dann noch auf den<br />
ganz individuellen Bedarf eines Unternehmens<br />
anpassbar ist, umso besser.<br />
Im Idealfall sind Masken, Felder und<br />
Datenbereiche durch den Administrator<br />
des Unternehmens jederzeit sehr<br />
frei konfigurierbar. Auch dadurch lässt<br />
sich gewährleisten, dass Mitarbeiter aus<br />
Sales, Marketing oder Service mit einer<br />
eigenen mobilen Lösung arbeiten, die<br />
den Erfordernissen ihrer jeweiligen Rolle<br />
optimal Rechnung trägt.<br />
Native App oder<br />
Webanwendung?<br />
Je nach Einsatzszenario spielt bei der<br />
Wahl der mobilen CRM-Lösung auch<br />
das Kriterium der Offline-Fähigkeit eine<br />
entscheidende Rolle. Grundsätzlich<br />
lässt sich mobiles CRM in Gestalt einer<br />
Weblösung oder durch eine native App<br />
realisieren. Eine Weblösung greift auf<br />
das Core-System in Echtzeit zu, benötigt<br />
dafür aber eine Internetverbindung. Eine<br />
native App hat dagegen den Vorzug,<br />
auch an Orten ohne Netzabdeckung zur<br />
Verfügung zu stehen.<br />
Man arbeitet dann mit einer lokalen<br />
Datenbank und replizierten Daten, die<br />
bei der nächsten Online-Verbindung automatisch<br />
wieder mit dem Core-System<br />
synchronisiert werden. Wenn Außendienstmitarbeiter<br />
oft an Orten ohne gute<br />
Netzabdeckung im Einsatz sind, etwa in<br />
ländlichen Gebieten, auf größeren Baustellen,<br />
in weitläufigen Produktionsanlagen,<br />
oder wenn der Pharmareferent<br />
seinen Zugang zum Mobilfunknetz im<br />
Krankenhaus ausschalten muss, dann<br />
ist die Offlinefähigkeit natürlich unverzichtbar.<br />
Dies hat auch Konsequenzen bei der<br />
Wahl des Endgerätes. Eine webbasierte<br />
mobile CRM-Lösung ist vom Endgerät<br />
nahezu völlig unabhängig, während<br />
mobile Applikationen mit Offline-Fähigkeit<br />
immer geräte- beziehungsweise<br />
betriebssystemspezifisch sind. Verfolgt<br />
ein Unternehmen eine Politik des Bring<br />
Your Own Device, ist eine Webapplikation<br />
im Vorteil. Wollen Unternehmen<br />
dagegen ein Tablet als mobiles Endgerät,<br />
ist dies meist eine zentrale Entscheidung<br />
– oft für das iPad, das beliebteste<br />
<strong>Business</strong>-Tablet.<br />
Wenn ein Unternehmen sich für das<br />
iPad als Endgerät entscheidet, ist es gut<br />
beraten, eine mobile CRM-App zu wählen,<br />
die das komfortable iPad-Bedienkonzept<br />
wirklich ausschöpft. Bei vielen<br />
Unternehmen zeichnet sich heute<br />
schon ab, dass das Tablet den Laptop<br />
im Außendienst völlig verdrängen könnte.<br />
Besuche vorbereiten, Kontaktdaten<br />
pflegen, Berichte erstellen – so einfach<br />
und effizient wie möglich: Für mobiles<br />
CRM auf Touch Devices gibt es im Außendienst<br />
viele gute Gründe. [ rm ]<br />
50 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
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MOBILE BUSINESS Mobiles CRM<br />
Nicht Jacke wie Hose<br />
Seit fast zehn Jahren nutzt der Herrenmodenhersteller Alberto<br />
ein CRM-System von cobra für die Bereiche Vertrieb, Marketing<br />
und Service. Ergänzend dazu ist nun auch die mobile Variante<br />
der Lösung im Außendienst des Traditionsunternehmens im<br />
Einsatz – ein Vorteil nicht nur für die freien Handelsvertreter.<br />
Lauren Reimler<br />
Der Textilhersteller Alberto mit<br />
Sitz in Mönchengladbach steht<br />
für eine lange Tradition im Bereich<br />
der Herrenmode und ist<br />
auf die Herstellung von Hosen spezialisiert.<br />
Als zentrale Unternehmenslösung<br />
nutzt die Alberto GmbH & Co. KG die<br />
ERP-Software Intex, die speziell auf die<br />
Bekleidungsindustrie abgestimmt ist.<br />
Bei der Einführung eines CRM-Systems<br />
war es darum wichtig, dass sich eine<br />
Schnittstelle zwischen den beiden Sys-<br />
52 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
temen einfach einrichten und nutzbringend<br />
einsetzen ließ.<br />
Weitere Anforderungen waren die<br />
Telefonie-Anbindung sowie der Versand<br />
des Newsletters und von Serien-Schriftstücken<br />
aus der Datenbank heraus. Aus<br />
diesen Gründen fiel die Wahl auf cobras<br />
CRM-Software, die als offenes System<br />
Anbindungsmöglichkeiten an Fremdsysteme<br />
zulässt und die Kundenkommunikation<br />
über alle Kanäle unterstützt.<br />
Seit 2004 verwendet das Unternehmen<br />
die Software cobra CRM PLUS für das<br />
Kundenbeziehungsmanagement in<br />
den Bereichen Vertrieb, Marketing und<br />
Service.<br />
Ein Meilenstein für den<br />
Außendienst<br />
Im Jahr 2011 hat der cobra Solution<br />
Partner exe GmbH zusätzlich die mobile<br />
Komponente cobra Mobile CRM<br />
bei Alberto eingeführt. Seither greifen<br />
die Customs-Manager per iPhone auf<br />
die zentrale CRM-Software in der Firmenzentrale<br />
zu und nutzen sie, um<br />
Adressen zu suchen und sich mithilfe<br />
der Kontakthistorie auf die Besuche<br />
in Kaufhäusern und Boutiquen vorzubereiten.<br />
Besonders praktisch für den Außendienst<br />
ist die Möglichkeit, die Besuchsberichte<br />
direkt von unterwegs in die<br />
Datenbank einzutragen. Dafür wird in<br />
cobra eine Zusatztabelle genutzt, in der<br />
die Außendienstmitarbeiter – teilweise<br />
per Drop-down-Liste – in kurzer Zeit<br />
wichtige Informationen eingeben können:<br />
zum Beispiel welcher Artikel sich<br />
besonders gut oder schlecht verkauft<br />
hat, wie die Ware in der Verkaufsfläche<br />
präsentiert wurde, ob der Verkaufsraum<br />
ordentlich oder ob reduzierte Ware im<br />
Angebot war.<br />
Auch das Interesse der Verkäufer vor<br />
Ort an den verschiedenen Alberto-Produkten<br />
wird dokumentiert. Reklamationen<br />
können ebenfalls mithilfe von<br />
cobra Mobile CRM direkt von unterwegs<br />
aus angestoßen werden. Diese Informationen<br />
sind automatisch im zentralen<br />
Kundenmanagement-System für jeden<br />
Mitarbeiter in Service, Marketing oder<br />
Vertrieb ohne zeitliche Verzögerung<br />
verwertbar.<br />
Nächtliches Stelldichein<br />
Nicht nur im Außendienst weiß man die<br />
Zeitersparnis durch das CRM-System zu<br />
schätzen. Insgesamt bietet die Software<br />
viele Verbesserungen für den Vertrieb<br />
und hat sich längst amortisiert. Alberto-<br />
Geschäftsführer Marco Lanowy äußert<br />
sich begeistert: „Beim Kosten-Nutzen-<br />
Verhältnis ist die cobra-Vertriebssteuerung<br />
wirklich fair aufgestellt.“<br />
Vor allem die enge Integration in das<br />
Warenwirtschaftssystem Intex ist ein<br />
Erfolg: In jeder Nacht findet ein Datenabgleich<br />
zwischen dem CRM- und<br />
dem ERP-System statt. Dabei werden<br />
alle Stammdaten wie Adresse, Telefonoder<br />
Faxnummer, die im Laufe des Tages<br />
geändert wurden, in beiden Systemen<br />
aktualisiert.<br />
Für Marketing-Kampagnen und Vertriebsaktionen<br />
ist die Schnittstelle zwischen<br />
ERP- und CRM-Lösung ebenfalls<br />
unerlässlich. Der cobra-Partner exe<br />
hat dazu eine zweite Schnittstelle zwischen<br />
beiden Systemen, die sogenannte<br />
„Spontanrecherche“, eingerichtet: Ermittelt<br />
der Vertrieb beispielsweise einen<br />
Restbestand bestimmter Hosen, so kann<br />
er über diesen Button im ERP-System<br />
einfach und schnell recherchieren, welcher<br />
Kunde dieses spezielle Produkt zuvor<br />
geordert hat und es dann genau<br />
diesen Käufern noch einmal anbieten.<br />
Weitere Funktionen wie die CTI-Anbindung,<br />
die bei einem eingehenden<br />
Anruf sofort die Adresse des Anrufers<br />
im CRM-System öffnet, die Serienbrief-<br />
Funktion oder der Serien-E-Mail-Assistent,<br />
mit dessen Hilfe der Newsletter<br />
regelmäßig versendet wird, bedeuten<br />
eine große Erleichterung für die 90 Mitarbeiter<br />
des innovativen Mode-Unternehmens.<br />
Ausblick<br />
„Da es cobra Mobile CRM auch in spezieller<br />
HD-Auflösung für das iPad gibt,<br />
wollen wir die Software künftig auch<br />
auf unseren Tablets einsetzen“, verrät<br />
Lanowy. „Und wir warten schon gespannt<br />
auf die neuen Features der Version<br />
2013.“<br />
Außerdem ist geplant, die Besuchsberichte<br />
automatisch nach bestimmten<br />
Kriterien auszuwerten. Dafür stehen in<br />
cobra vielfältige Möglichkeiten für Analysen<br />
und statistische Auswertungen zur<br />
Verfügung. [ rm ]<br />
„Beim Kosten-Nutzen-Verhältnis<br />
ist die cobra-Vertriebssteuerung<br />
wirklich fair aufgestellt.“<br />
Marco Lanowy ■ teilhabender Geschäftsführer<br />
der Alberto GmbH & Co. KG<br />
Der traditionsreiche Textilhersteller<br />
Alberto ist auf die Herstellung von<br />
Herrenhosen spezialisiert.<br />
53
<strong>IT</strong>-STRATEGIEN Total Quality Management<br />
Kein Prozess<br />
ohne Daten<br />
Information gilt inzwischen oft als wichtigstes Unternehmensgut.<br />
Dennoch wird die Sicherung der Datenqualität in vielen<br />
Unternehmen noch sträflich vernachlässigt. Dabei lassen sich<br />
die Kosten unzureichender Datenpflege recht genau ermitteln.<br />
Durchgängige Datenqualitäts-Services schaffen Abhilfe. Den<br />
passenden Ansatz dafür liefert das Total Quality Management.<br />
Dr. Wolfgang Martin und Holger Stelz<br />
54 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
Wir stehen heute an der Schwelle<br />
vom rein marktgetriebenen<br />
hin zum datengetriebenen<br />
Unternehmen. Daten werden<br />
immer wichtiger und Information gilt inzwischen<br />
mit als wichtigstes Unternehmensgut.<br />
Big Data verändert in diesem<br />
Zusammenhang die Art und Weise, wie<br />
Unternehmen ihre Entscheidungen treffen,<br />
denn Big-Data-Analytik kann neue<br />
Einsichten geben und bisher unbekannte<br />
Strukturen und Verhaltensmuster zum<br />
Beispiel von Kunden und Interessenten<br />
aufdecken.<br />
Eine Studie der M<strong>IT</strong> Sloan School<br />
of Management zeigt beispielsweise,<br />
dass Unternehmen, die voll auf digitale<br />
Technologien setzen, im Schnitt<br />
um 26 Prozent profitabler sind als entsprechende<br />
andere Unternehmen. 66<br />
Prozent der Befragten der M<strong>IT</strong>-Studie<br />
sagten, sie erreichten einen Wettbewerbsvorsprung<br />
durch Analytik.<br />
„Unsere Daten sind doch<br />
in Ordnung“<br />
Datengetriebene Unternehmen erreichen<br />
also nachweislich Vorteile. Doch<br />
wie gehen wir aktuell mit unseren Daten<br />
und der daraus gewonnenen Information<br />
um? Wie sieht die Realität<br />
eigentlich aus? Hier gilt in zu vielen<br />
Unternehmen immer noch die Devise:<br />
Unsere Daten sind doch in Ordnung!<br />
In Wahrheit sieht es anders aus. Zahlen<br />
in verschiedenen Berichten und Dashboards<br />
weichen voneinander ab. Entscheidungen<br />
werden auf Basis von Fakten<br />
getroffen? Fehlanzeige! Gleichzeitig<br />
steigt unter anderem die Anzahl abgebrochener<br />
Transaktionen, weil wichtige<br />
Basisdaten fehlerhaft sind, steigt die<br />
Anzahl von Stornierungen, weil Kunden<br />
falsche Produkte zugestellt bekommen,<br />
steigt die Zahl der Retouren, weil die<br />
Adressdaten nicht mehr stimmen.<br />
Da wird man hellhörig, denn zumindest<br />
sieht man, dass so die Kosten steigen.<br />
In einer Hauruck-Aktion wird dann<br />
oft eine Datenqualitätsmanagement-<br />
Maßnahme beschlossen, die jedoch allenfalls<br />
die Symptome reflektiert, die eigentlichen<br />
Ursachen jedoch völlig außer<br />
Acht lässt. So wird beispielsweise eine<br />
Massendatenbereinigung eingeleitet.<br />
Zuerst macht man ein Profiling, um<br />
den Datenbestand zu analysieren. Das<br />
erlaubt qualitative Aussagen zu den Daten<br />
im Hinblick auf ihre Vollständigkeit,<br />
Korrektheit und Redundanz. Hat man<br />
so die Schwachstellen identifiziert, lässt<br />
sich mit der anschließenden Datenbereinigung<br />
das notwendige Qualitätsniveau<br />
wiederherstellen.<br />
In manchen Fällen unterbleibt auch<br />
ein vorgelagertes Profiling der Daten<br />
und die eigentliche Bereinigung wird<br />
direkt gestartet – mit den entsprechenden<br />
Konsequenzen. Vielfach wartet man<br />
danach, bis wieder Datenqualitätsprobleme<br />
auftreten und wiederholt dann<br />
die Prozedur ad hoc.<br />
Etwas fortschrittlichere Unternehmen<br />
wiederholen in einer gewissen vorbeugenden<br />
Art und Weise die Bereinigung<br />
in gewissen Zeitabständen. Die Datenqualität<br />
über die Zeit entspricht so in<br />
ihrem Abbild einer Sägezahnkurve. Die<br />
DIE AUTOREN<br />
Dr. Wolfgang Martin ■<br />
Analyst beim Wolfgang Martin Team<br />
Holger Stelz ■<br />
Leiter Marketing & Geschäftsentwicklung<br />
bei Uniserv<br />
55
<strong>IT</strong>-STRATEGIEN Total Quality Management<br />
Das Total Quality<br />
Management hat sich<br />
als Lösungsansatz zur<br />
Verbesserung der Datenqualität<br />
bewährt.<br />
Datenqualität ist nach einer Bereinigung<br />
am höchsten und fällt dann mit der Zeit<br />
kontinuierlich ab, bis wieder eine Datenbereinigung<br />
durchgeführt wird und<br />
die Datenqualität so wieder auf den<br />
Sollwert gebracht wird.<br />
Datenqualitätsmanagement<br />
ist Risikomanagement<br />
Optimal ist das nicht, denn Vorbeugen<br />
ist besser als Heilen. Und das Prinzip<br />
der Vorsorge gilt: Ein Schaden soll erst<br />
gar nicht eintreten. Das ist natürlich<br />
besonders wichtig im Geschäftsleben:<br />
Risiken zu vermeiden, ist besser, als<br />
entstandene Schäden nachträglich zu<br />
beheben. Denn Risiken zu vermeiden,<br />
bedeutet nicht nur geringere Kosten,<br />
sondern beispielsweise auch Prozesse,<br />
die weiterlaufen und nicht zum Stillstand<br />
kommen oder gar abbrechen. Das<br />
bedeutet vor allem auch Zeitgewinn.<br />
Risiken zu vermeiden, ist das Ziel des<br />
Risikomanagements: die (Ab-)Sicherung<br />
des Unternehmens.<br />
In diesem Sinne sollte auch das Datenqualitätsmanagement<br />
als Risikomanagement<br />
zur Sicherung des Unternehmens<br />
verstanden werden. Hinzu kommt: Datenqualität<br />
als Risiko gesehen, lässt sich<br />
recht einfach in Geld umrechnen und<br />
somit monetär bewerten, denn die Datenqualität<br />
bestimmt die Prozessqualität.<br />
Falsche Daten in Entscheidungsprozessen<br />
bedeuten falsche Entscheidungen.<br />
Die Kosten und der Zeitverlust durch<br />
falsche Entscheidungen lassen sich Fall<br />
für Fall recht präzise im Voraus berechnen.<br />
Falsche Daten in operativen Prozessen<br />
bedeuten höhere Prozesskosten<br />
und langsamere Abläufe. Denn falsche<br />
Daten halten Prozesse auf, verhindern<br />
Automation, bedeuten Eskalationsmanagement<br />
oder Stornos, Retouren<br />
bis hin zu Regressansprüchen, die an<br />
das Unternehmen gestellt werden. Alles<br />
in allem heißt das wieder Kosten und<br />
Zeitverlust, die pro Prozess ausgerechnet<br />
werden können. Es gilt eben: kein<br />
Prozess ohne Daten. Daten treiben und<br />
steuern die Prozesse.<br />
Datenqualität über den gesamten<br />
Lebenszyklus<br />
Wie betreibt man nun Datenqualitätsmanagement<br />
als Risikomanagement<br />
im täglichen Geschäft? Ein Lösungsansatz<br />
kommt aus dem Total Quality<br />
Management (TQM): Die Datenqualität<br />
wird demnach von Anfang an und<br />
über den gesamten Lebenszyklus der<br />
Daten sichergestellt. Datenqualitätsmanagement<br />
beginnt bei der Erfassung<br />
der Daten und endet erst mit dem Löschen<br />
von Daten – ein konsequentes<br />
Konzept, wie es beispielsweise Uniserv<br />
mit seinem Customer Data Hub im Rahmen<br />
des Data Managements speziell für<br />
die Domäne der Kunden- und Interessentendaten<br />
propagiert. Schauen wir<br />
uns dazu die Datenerfassung etwas genauer<br />
an.<br />
Daten fließen aus unterschiedlichen<br />
Quellen auf das Unternehmen zu und<br />
müssen erfasst werden: manuell durch<br />
Mitarbeiter, Partner, Kunden und andere<br />
oder automatisiert via Dokumentenaustausch<br />
(Scan- und Fax-Technologien),<br />
über elektronischen Datenaustausch<br />
(EDIFACT, SEPA), über Maschine-zu-Maschine-Kommunikation<br />
(M2M) oder heute<br />
natürlich auch über mobile Geräte.<br />
Eine Datenerfassung wird in der Regel<br />
durch einen Prozess angestoßen oder<br />
auch umgekehrt: Ein Ereignis schafft<br />
Daten und stößt einen Prozess an. Hier<br />
sehen wir noch einmal sehr deutlich<br />
die Verbindung zwischen Daten und<br />
Prozessen.<br />
Im Augenblick der Datenerfassung<br />
wird sofort („in Echtzeit“) eine Prüfung<br />
der Daten auf Vollständigkeit, Korrektheit<br />
und Redundanz vorgenommen. Das<br />
geschieht mittels Datenqualitäts-Services.<br />
Das sind zum einen Services zur<br />
(Customer) Identity Resolution.<br />
So lässt sich sicherstellen, dass ein<br />
neuer Datensatz dem richtigen Unter-<br />
56 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
nehmensstammdatensatz zugeordnet<br />
wird. Und man vermeidet beispielsweise<br />
Dubletten im Datenbestand. Denn<br />
Identitätsattribute eines Kunden können<br />
aufgrund von Übertragungs-, Schreibund<br />
Transskriptionsfehlern voneinander<br />
abweichen. Hier gilt es, Ähnlichkeiten<br />
zu finden und dann entsprechende Zuordnungen<br />
vorzunehmen.<br />
Eine andere Gruppe von Datenqualitäts-Services<br />
sind Validierungs-Services.<br />
Das sind Regeln, die beschreiben, wie<br />
ein bestimmter Datensatz auszusehen<br />
hat. Hier werden die Muss- und Kann-<br />
Felder auf ihren Füllgrad geprüft, Datentypen,<br />
Wertebereiche, Rechtschreibung<br />
und Grammatik untersucht sowie<br />
Beziehungen zwischen Attributen und<br />
Datensätzen validiert.<br />
Eine weitere Gruppe von Datenqualitäts-Services<br />
gleichen die Daten gegen<br />
spezielle Wissensbasen ab. Hier geht<br />
es darum, im Rahmen eines Matchings<br />
sicherzustellen, dass beispielsweise auf<br />
internationalem Niveau bestimmte Landesspezifika<br />
Berücksichtigung finden,<br />
bestimmte Standards zum Beispiel in<br />
der Adressierung eingehalten werden<br />
oder auch unterschiedliche Zeichensätze<br />
verarbeitet werden können.<br />
Die räumliche Komponente<br />
Darüber hinaus werden gerade und vor<br />
allem im Zeitalter von Big Data Geocodierungs-Services<br />
als weitere Facette<br />
von Datenqualitätsservices immer<br />
wichtiger. Geocodierung bedeutet die<br />
Adressbewertung in lokalen Märkten,<br />
sprich: Kunden lokalisieren und neue<br />
Potenziale erschließen. Das funktioniert<br />
folgendermaßen:<br />
1. Geocodierung des Datenbestandes:<br />
Jede Adresse erhält eine Raumkoordinate<br />
(x-y-Koordinate).<br />
2. Fehlerhafte Adressen oder Ortsangaben<br />
werden selektiert und mittels<br />
Datenbereinigungs-Service validiert.<br />
3. Jeder Adresse kann jetzt zusätzlich<br />
eine eindeutige räumliche Raster-ID<br />
zugeordnet werden, die eine Vielzahl<br />
weiterer Attribute beispielsweise zur<br />
Soziodemografie, Kaufkraft, Produktaffinität<br />
oder zum Lifestyle liefert.<br />
In diesem speziellen Fall sprechen<br />
wir dann von einer Datenanreicherung.<br />
Geocodierung ergänzt also ganz im<br />
Sinne der eingangs zitierten Risikovorsorge<br />
das traditionelle Datenqualitätsmanagement:<br />
Sie wirkt quasi wie ein<br />
Profiling, identifiziert Fehler in Adressdaten<br />
und bereinigt sie. Gleichzeitig<br />
erfolgt eine Anreicherung der Daten,<br />
womit sich die Daten wieder für weitere<br />
Anwendungen nutzen lassen, wie<br />
beispielsweise Clusterbildungen zur<br />
Potenzialanalyse.<br />
Dies alles kann bereits bei der Datenerfassung<br />
in Echtzeit erfolgen. Neuen<br />
Kunden oder Interessenten werden im<br />
Hintergrund automatisch die jeweils aktuellen<br />
Geo-Informationen „on the fly“<br />
zugeordnet. Gleiches gilt für Adressänderungen,<br />
die sich aufgrund von<br />
Umzügen ergeben.<br />
Beim Aufbau von Datenbanken und<br />
bei der Migration von Datenbeständen<br />
in Data-Warehouse-Projekten ist es notwendig,<br />
schon vor dem eigentlichen<br />
Lade prozess der Daten die entsprechenden<br />
Geo-Informationen zuzuordnen. Insofern<br />
können Datenqualitäts-Services<br />
sowohl mittels On-Premise-Software als<br />
auch mittels Software as a Service als<br />
Cloud-Lösung angeboten und konsumiert<br />
werden. Das nennt sich dann Data<br />
Quality on Demand oder Data Quality<br />
as a Service (DQaaS). Auch eine hybride<br />
Nutzung, also sowohl on Premise als<br />
auch on Demand, bietet sich an.<br />
Ergebnis: Eine konstant hohe<br />
Datenqualität<br />
Datensätze, die aufgrund der Qualitätssicherung<br />
fehlerhaft sind und nicht<br />
automatisch bereinigt werden können,<br />
Nicht immer lassen sich<br />
Datenfehler automatisch<br />
beseitigen. Auch<br />
manuelle Eingriffe sind<br />
des Öfteren notwendig.<br />
Stichwort TQM<br />
Total Quality Management (TQM) bezeichnet<br />
die durchgängige, fortwährende und<br />
alle Bereiche einer Organisation erfassende,<br />
aufzeichnende, sichtende, organisierende<br />
und kontrollierende Tätigkeit, die dazu<br />
dient, Qualität als Systemziel einzuführen<br />
und dauerhaft zu garantieren. TQM wurde<br />
in der japanischen Automobilindustrie weiterentwickelt<br />
und schließlich zum Erfolgsmodell<br />
gemacht. TQM benötigt die volle<br />
Unterstützung aller Mitarbeiter, um zum<br />
Erfolg zu führen.<br />
57
<strong>IT</strong>-STRATEGIEN Total Quality Management<br />
Big Data verändert<br />
die Art und Weise, wie<br />
Unternehmen ihre Entscheidungen<br />
treffen.<br />
lassen sich jetzt im Sinne eines geschlossenen<br />
Regelkreises in eine Zwischendatenbank<br />
schreiben, eine Fehlermeldung<br />
geht an die Quelle der Datenerfassung.<br />
Dort wird ein Eskalationsmanagement<br />
ausgelöst mit dem Ziel, den Fehler zu<br />
bereinigen. Das bedeutet in der Regel<br />
einen manuellen Eingriff durch den am<br />
Prozessbeteiligten, der die notwendige<br />
Expertise zur Korrektur hat.<br />
Ist der Datensatz bereinigt, kann er<br />
in den Datenbestand übernommen und<br />
im Prozess verwendet werden. In der<br />
Zwischendatenbank wird er dann entsprechend<br />
markiert. Ein Data Quality<br />
Dashboard (oder auch ein einfacher Bericht)<br />
gibt Auskunft über die Leistung<br />
dieses geschlossenen Regelkreises zum<br />
Datenqualitätsmanagement. Somit hat<br />
man schließlich auch das notwendige<br />
Performance Management, um den Regelkreis<br />
kontinuierlich zu verbessern,<br />
wie es ein TQM erfordert.<br />
Das Ergebnis ist eine nahezu konstante<br />
Datenqualität auf hohem Niveau.<br />
Das stellt gegenüber dem traditionellen<br />
Ansatz, bei dem die Datenqualität über<br />
die Zeit einer Sägezahnkurve folgte, einen<br />
deutlichen Fortschritt dar.<br />
Natürlich muss ein solches Datenqualitätsmanagement<br />
per TQM auch durch<br />
die Organisation unterstützt werden.<br />
Bewährt hat sich hier die Einrichtung<br />
eines Kompetenzzentrums für Datenqualität,<br />
das die koordinierende Stelle<br />
im Unternehmen darstellt. Vielfach ist<br />
ein solches Kompetenzzentrum dem<br />
entsprechenden Kompetenzzentrum<br />
für das Stammdatenmanagement angegliedert.<br />
Das Kompetenzzentrum arbeitet mit<br />
den Prozessverantwortlichen eng zusammen,<br />
denn die Expertise der an<br />
den Prozessen Beteiligten ist notwendig,<br />
um im Rahmen von Eskalationsmanagement<br />
fehlerhafte Datensätze<br />
zu korrigieren. Man bezeichnet diese<br />
Mitarbeiter meist als „Data Stewards“.<br />
Hier sehen wir noch einmal deutlich,<br />
dass der volle Einsatz aller Mitarbeiter<br />
im Datenqualitätsmanagement trotz aller<br />
fortgeschrittenen Technologien unabdingbar<br />
ist.<br />
Das aber geht in der Regel nur, wenn<br />
Datenqualität auch Chefsache ist. Ohne<br />
einen „Sponsor“ im Vorstand oder<br />
in der Geschäftsleitung bekommt man<br />
weder Budget noch die Motivation der<br />
Mitarbeiter, aber viel Ärger im täglichen<br />
Geschäft mit Fehlentscheidungen, abgebrochenen<br />
Transaktionen und fehlgeleiteten<br />
Prozessen.<br />
Fazit<br />
Kein Prozess ohne Daten – Datenqualität<br />
bestimmt die Prozessqualität. Daher<br />
brauchen Unternehmen ein professionelles<br />
Datenqualitätsmanagement, denn<br />
die richtige Datenqualität bedeutet einen<br />
monetär bewertbaren Vorteil. Ein<br />
Datenqualitätsmanagement sollte daher<br />
wie ein Risikomanagement angegangen<br />
werden und mit Identity Resolution,<br />
Validierung, Wissensbasen und Geocodierung<br />
die zentralen Datenqualitätsservices<br />
enthalten.<br />
Bewährt hat sich der Ansatz über Total<br />
Quality Management: Datenqualität<br />
wird gleich bei der Datenerfassung in<br />
die Prozesse integriert und während<br />
des gesamten Lebenszyklus der Daten<br />
sichergestellt. Ein geschlossener Regelkreis<br />
zum Datenqualitätsmanagement<br />
bringt hier die Lösung. Ein entsprechendes<br />
Kompetenzzentrum sollte die<br />
koordinierende Stelle für Datenqualität<br />
im Unternehmen sein, idealerweise unter<br />
der Schirmherrschaft der Geschäftsleitung.<br />
[ rm ]<br />
58 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
JEDEN MONAT NEU AM KIOSK<br />
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<strong>IT</strong>-STRATEGIEN Shared Storage<br />
Datenspeicher<br />
in der Wolke<br />
Bereits mehrere Hundert Millionen Nutzer verwenden heute<br />
Dropbox und andere Online-Speicherdienste – immer<br />
häufiger auch für berufliche Zwecke. Doch eignen sich diese<br />
überhaupt für den geschäftlichen Einsatz? Nur bedingt – allein<br />
schon aus Sicherheitsgründen sollten Unternehmen besser auf<br />
ihre Bedürfnisse angepasste Enterprise-Lösungen verwenden.<br />
Uwe Wöhler<br />
60 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
Der Schutz geschäftskritischer Daten<br />
steht bei Unternehmen ganz<br />
oben auf der Agenda – und das<br />
nicht erst seit PRISM. Doch oft<br />
bleiben gute Ansätze graue Theorie,<br />
denn im Alltag versenden die Mitarbeiter<br />
selbst sensible oder personenbezogene<br />
Daten unverschlüsselt per E-Mail.<br />
Dadurch können Hacker, Spione, Konkurrenten<br />
oder Geheimdienste recht<br />
einfach die Kommunikation mitlesen.<br />
Zudem darf der Empfänger mit den Informationen<br />
im Prinzip anstellen, was<br />
er möchte – sie speichern, weiterleiten<br />
oder sogar veröffentlichen. Letztlich hat<br />
der Absender darüber keine Kontrolle.<br />
Schon die Speicherung der Daten bei<br />
Dropbox oder anderen öffentlich zugänglichen<br />
Online-Speicherdiensten<br />
bietet im Vergleich dazu etwas mehr<br />
Sicherheit für den Informationsaustausch.<br />
Denn der Zugriff auf die Dateien<br />
kann auf bestimmte Nutzer begrenzt<br />
werden. Zusätzlich lässt er sich auf eine<br />
festgelegte Zeitspanne limitieren. Falls<br />
der Absender dies nicht durchgeführt<br />
hat, aber die Datei trotzdem wieder<br />
zurückziehen will, ist dies ebenfalls<br />
möglich. Löscht er sie nämlich vom<br />
Filesharing-Dienst, kann auch in damit<br />
synchronisierten Ordnern auf PCs niemand<br />
mehr darauf zugreifen.<br />
Bei öffentlich zugänglichen Diensten<br />
bleibt aber das Sicherheitsproblem, dass<br />
die sensiblen Daten über unsichere Leitungen<br />
oft unverschlüsselt übertragen<br />
werden. Zusätzlich sind die Identifizierungs-<br />
und Authentisierungsmethoden<br />
für den Dateizugriff in der Regel nicht<br />
besonders streng, sodass sie sich vergleichsweise<br />
einfach umgehen lassen.<br />
Aus diesen Gründen empfiehlt sich<br />
der Einsatz einer unternehmenseigenen<br />
Filesharing-Lösung à la Dropbox,<br />
einem sogenannten Enterprise-Online-<br />
Speicher. Sie ermöglicht zum Beispiel<br />
die Datenübertragung über sichere, getunnelte<br />
Leitungen sowie strenge Zugriffsprüfungen.<br />
Einfach und praktisch<br />
Enterprise-Online-Speicher besitzen<br />
zahlreiche weitere Vorteile gegenüber<br />
herkömmlichen Lösungen zum Datenaustausch.<br />
Dazu gehört etwa die höhere<br />
Sicherheit bei den immer häufiger<br />
verwendeten Mobilgeräten. Geht ein<br />
solches verloren, kann ein unehrlicher<br />
Finder die Datei aus dem Gerätespeicher<br />
oder einer E-Mail meist relativ einfach<br />
öffnen.<br />
Hat der Mitarbeiter aber die Datei direkt<br />
in einer Dropbox aufgerufen, bearbeitet<br />
und gespeichert, existiert keine<br />
Kopie im Gerätespeicher oder E-Mail-<br />
Konto. Zusätzlich kann er nach dem<br />
Verlust des Mobilgerätes auf seinem<br />
Desktop-PC die sensiblen Dateien aus<br />
dem Ordner löschen, sodass sie auf<br />
allen vernetzten und synchronisierten<br />
Geräten verschwinden.<br />
Die Mitarbeiter profitieren von der<br />
einfacheren Bedienung der Online-<br />
Speicherdienste. Diese benötigen nur<br />
wenige Eingaben bei der Anmeldung,<br />
sind sofort überall mit jedem Gerät<br />
nutzbar, die persönliche Ordnerstruktur<br />
kann beliebig eingerichtet werden<br />
und die Zugangsdaten lassen sich<br />
schnell versenden. Im Gegensatz dazu<br />
liegen bisherige Dokumentenarchive<br />
überwiegend auf Servern im unternehmenseigenen<br />
Rechenzentrum. Hier<br />
sind aufgrund der zahlreichen Dokumente<br />
die Ordnerstrukturen sehr komplex<br />
und differenziert. Zusätzlich ist<br />
vor allem mit mobilen Geräten oder<br />
für externe Partner die Nutzung meist<br />
recht langsam.<br />
Kein Problem mit großen Dateien<br />
Ausschlaggebend für den Umstieg auf<br />
eine Online-Speicherlösung ist meistens<br />
jedoch die Größenbegrenzung von<br />
E-Mail-Anhängen. Durch die zunehmende<br />
Nutzung von großen Dateien, etwa<br />
für Videos, Präsentationen oder hochaufgelöste<br />
Bilder, wird die Limitierung<br />
auf wenige Megabytes immer häufiger<br />
zum Problem. Die bisherige Alternative<br />
FTP-Server ist vielen Mitarbeitern aber<br />
zu umständlich, da sie hier meist eine<br />
eigene Software und vorgegebene Zugangsdaten<br />
benötigen sowie Dateien in<br />
eine festgelegte Ordnerstruktur einfügen<br />
müssen.<br />
Um alle unternehmenseigenen Richtlinien<br />
einzuhalten, häufen sich Rücksprachen<br />
mit der <strong>IT</strong>-Abteilung. Auch<br />
herkömmliche Webportale oder Content-Management-Systeme<br />
wie Microsoft<br />
SharePoint sind vielen Mitarbeitern zu<br />
kompliziert und deren Verzeichnisstrukturen<br />
zu unübersichtlich.<br />
Der Datenaustausch per E-Mail ist<br />
nicht nur unsicher, er scheitert oft<br />
auch an limitierten Postfachgrößen.<br />
DER AUTOR<br />
Uwe Wöhler ■<br />
Senior Consultant Secure Information<br />
bei Computacenter<br />
61
<strong>IT</strong>-STRATEGIEN Shared Storage<br />
Enterprise-Online-Speicher<br />
übertragen Daten<br />
über sichere, getunnelte<br />
Leitungen mit strengen<br />
Zugriffsprüfungen.<br />
Online-Speicher dagegen bieten<br />
nicht nur eine komfortable Lösung<br />
für den Austausch großer Dateien,<br />
sondern ermöglichen auch<br />
eine automatische Synchronisierung<br />
der Daten, wenn Mitarbeiter<br />
über mehrere Geräte<br />
beziehungsweise verschiedene<br />
Team-Mitglieder darauf zugreifen.<br />
In diesem Fall sind dann<br />
gerade bearbeitete Dokumente<br />
für andere Nutzer gesperrt.<br />
Auswahlkriterien für<br />
Unternehmen<br />
Allgemein zugängliche Online-Speicherangebote<br />
haben den Nachteil, dass<br />
der genaue Speicherort der Daten meist<br />
unbekannt ist. Denn sie werden in der<br />
Regel über Cloud-Server bereitgestellt,<br />
die oft weltweit verteilt sind. Entsprechend<br />
kann der Kunde nicht kontrollieren,<br />
wer darauf zugreift oder welche<br />
Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden.<br />
Für Unternehmen ist dies jedoch<br />
aufgrund der einzuhaltenden Compliance-,<br />
Datenschutz- und Sicherheitsrichtlinien<br />
untragbar.<br />
Zudem droht bei Serverausfall der<br />
vollständige Datenverlust. Entsprechend<br />
sollten sie einen einheitlichen Online-<br />
Speicher anbieten, der sowohl die Anforderungen<br />
der Mitarbeiter erfüllt als<br />
auch den eigenen Richtlinien entspricht<br />
und das geistige Eigentum der Firma<br />
schützt. Dieser sollte von Firmenmitarbeitern<br />
administriert werden. Wichtig ist<br />
dabei die klare Regelung, wer für die<br />
Berechtigungsvergabe auf Daten verantwortlich<br />
ist.<br />
Dafür stehen verschiedene Varianten<br />
zur Verfügung. Zum Beispiel können<br />
Unternehmen eine eigene Lösung programmieren<br />
lassen. Dies bietet sich an,<br />
wenn sie sehr spezifische Anforderungen<br />
besitzen und ungewöhnliche Funktionen<br />
benötigen. Die meisten dürften<br />
aber mit einer von Drittanbietern bereitgestellten<br />
Lösung besser fahren, da<br />
der Programmieraufwand entfällt und in<br />
der Regel nur kleinere Anpassungen im<br />
Layout oder den Funktionen nötig sind.<br />
Diese werden teils auch vom Anbieter<br />
selbst durchgeführt.<br />
Eine Frage der Sicherheit<br />
Der individuelle Online-Speicher kann<br />
bei hohem Sicherheitsbedarf im eigenen<br />
Rechenzentrum genutzt werden. Denn<br />
mit den entsprechenden Abschottungsmechanismen<br />
und streng regulierten<br />
Zugriffsrechten lassen sich auch sensible<br />
oder persönliche Informationen<br />
vertrauensvoll austauschen oder bearbeiten.<br />
Diese Variante eignet sich auch<br />
bei einer großen Anzahl an internen<br />
Nutzern. Sie erfordert aber eine eigene<br />
Administration, die einen entsprechenden<br />
Aufwand mit sich bringt.<br />
Weitere Möglichkeiten sind die Nutzung<br />
in der Cloud oder als Hybrid-Lösung.<br />
Bei Cloud-Angeboten sind Betrieb,<br />
Management und Wartung an einen externen<br />
Dienstleister ausgelagert. Wenn<br />
viele mobile Mitarbeiter und externe<br />
Partner auf die Daten zugreifen, eignet<br />
sich die Lösung in der Wolke.<br />
Dabei gewährleisten Private Clouds<br />
ein hohes Sicherheitsniveau und sind<br />
daher für Unternehmen meist die einzig<br />
sinnvolle Cloud-Alternative. Denn<br />
bei einer hybriden Lösung wird oft das<br />
Management zu komplex und Public-<br />
Cloud-Angebote eignen sich aufgrund<br />
der oft zu schwachen Sicherheitsvorkehrungen<br />
nicht für den Firmeneinsatz.<br />
Die Qual der Wahl<br />
Inzwischen existieren an die hundert<br />
Anbieter von Online-Speicherlösungen.<br />
Diese verändern und erweitern ihre<br />
Dienste ständig. Daher lässt sich derzeit<br />
keine Empfehlung geben, sondern nur<br />
allgemeine Hinweise, auf welche Kriterien<br />
bei der Entscheidung zu achten<br />
ist. Aufgrund der zahlreichen Varianten<br />
sollten Unternehmen zur Auswahl und<br />
Einführung der Lösung externe Dienstleister<br />
hinzuziehen.<br />
Im Bereich Sicherheit können Online-Speicher<br />
neben einer Zwei-Faktor-Authentifizierung<br />
ein umfassendes<br />
Rechtemanagement und aktuelle Verschlüsselungsmethoden<br />
auf Dateiebene<br />
bieten. Der Zugangsschlüssel kann<br />
62 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
Öffentliche Cloud-Speicher<br />
richten sich in erster Linie<br />
an Privatanwender und<br />
nehmen es mit der Sicherheit<br />
oft nicht so genau.<br />
dabei zentral beim Anbieter oder auf<br />
allen zugreifenden Geräten liegen.<br />
Mischformen, zum Beispiel dass der<br />
Anbieter für das Dateimanagement<br />
und der Kunde selbst für das Schlüsselmanagement<br />
zuständig ist, werden<br />
meist sehr kompliziert.<br />
Unternehmen sollten darauf achten,<br />
wo sich die Rechenzentren des Cloud-<br />
Anbieters befinden. Auch wenn es nirgendwo<br />
eine hundertprozentige Sicherheit<br />
gibt, gewährleistet die Rechtslage<br />
in Deutschland zumindest ein hohes<br />
Datenschutzniveau. Noch wichtiger<br />
ist, dass die ausgelagerten Daten sich<br />
jederzeit wieder in das Unternehmen<br />
zurückholen oder auf andere Angebote<br />
migrieren lassen. Dabei sind die Dateien<br />
vom bisherigen Dienstleister vollständig<br />
zu löschen. Zudem sollten sich Verzeichnisse<br />
von jedem Gerät aus beliebig<br />
verschieben und ändern lassen – mit<br />
schneller Synchronisierung der Daten.<br />
Akzeptanz bei den Anwendern<br />
Bei der Auswahl der Lösung ist eine<br />
frühzeitige Einbindung der Mitarbeiter<br />
dringend zu empfehlen. Denn viele<br />
verwenden bereits einen der gängigen<br />
Online-Speicherdienste. Lässt sich die<br />
eingeführte Lösung ähnlich bedienen,<br />
erleichtert dies deutlich die Akzeptanz.<br />
So ist im ersten Schritt festzustellen, wie<br />
viele Mitarbeiter welche Online-Speicherlösung<br />
bereits einsetzen. Dabei sollte<br />
nicht nur die berufliche Verwendung,<br />
sondern auf freiwilliger Basis auch die<br />
private abgefragt werden.<br />
Nach der Entscheidung für ein System<br />
kann dieses erst als zusätzliches Tool<br />
bereitstehen, flankiert durch eine verständliche<br />
Vorstellung der Funktionen<br />
sowie einem Anreiz, es auszuprobieren.<br />
So sammeln die Mitarbeiter Erfahrungen<br />
zur Bedienung und das Unternehmen<br />
Informationen zur Akzeptanz.<br />
Im Vergleich zu bislang verwendeten<br />
Diensten muss der Enterprise-Online-<br />
Speicher aber einen echten Mehrwert<br />
bieten, zum Beispiel einfachere Bedienung,<br />
schnellere Synchronisierung zwischen<br />
Mobilgeräten oder die Integra tion<br />
in berufliche Anwendungen. Ist sie etabliert,<br />
sollte die Lösung schrittweise vorgeschrieben<br />
werden, sich per Mausklick<br />
in immer mehr Anwendungen öffnen<br />
sowie über eine mobile App zur Verfügung<br />
stehen.<br />
Dann wird das Filesharing à la Dropbox<br />
zum Erfolg und sensible Daten in<br />
unverschlüsselten Mails oder in öffentlich<br />
zugänglichen Diensten gehören<br />
bald der Vergangenheit an. [ rm ]<br />
63
UNTERNEHMENSFÜHRUNG Customer Experience<br />
64 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
So zwingen Sie Ihre<br />
Kunden zur Konkurrenz<br />
Noch nie war es so einfach, Kunden zu verlieren. Denn der<br />
Wettbewerb und die sozialen Medien warten nur darauf, dass<br />
Unternehmen und ihre Mitarbeiter negative Kundenerfahrungen<br />
produzieren. Entscheidend sind die „Momente der Wahrheit“<br />
im Kundenkontakt.<br />
Klaus Steven<br />
Der Mitarbeiter im Service ist<br />
unhöflich, ungeduldig und gibt<br />
dem Kunden deutlich zu verstehen,<br />
dass er ihn an den Knaben<br />
„Nerv“ aus der Kinoserie „Die<br />
wilden Kerle“ erinnert: „Der nervt einfach<br />
nur mit seiner Anfrage, und wir<br />
haben ja zum Glück genügend andere<br />
Kunden!“<br />
Der Vertriebskollege aus dem Innendienst<br />
hält sich bei telefonischen<br />
An fragen strikt an seinen Gesprächsleitfaden,<br />
zuweilen liest er die vorgefertigten<br />
Antworten gar vom Blatt ab. „Dann<br />
kann ich nichts falsch machen“, so seine<br />
Hoffnung.<br />
Der Außendienstler schwelgt in der<br />
Darstellung der „tollen Eigenschaften“<br />
seines Produktes. Dem Kunden zuzuhören,<br />
dessen Redeanteil möglichst<br />
groß zu halten und so zu erfahren, was<br />
er wirklich will? Fehlanzeige.<br />
Der Mitarbeiter in der Reklamationsabteilung<br />
schließlich windet sich darum<br />
herum, zuzugeben, dass sowohl sein<br />
Unternehmen als auch er persönlich<br />
nicht ganz unbeteiligt an der Fehllieferung<br />
war. „Nur ja keine eigene Schuld<br />
zugeben“, lautet sein Motto.<br />
Schmerzhafte Konsequenzen<br />
Zu hoffen bleibt, dass es in Ihrer Service-<br />
und Vertriebsabteilung anders zugeht.<br />
Ansonsten könnte es sein, dass<br />
Ihre Kunden mit fliegenden Fahnen zur<br />
Konkurrenz überlaufen. Denn eine Studie<br />
von AchieveGlobal, bei der weltweit<br />
über 5 500 Verbraucher online befragt<br />
wurden, zeigt, dass Fälle wie die geschilderten<br />
zu negativen Kundenerfahrungen<br />
führen. Und zwar mit schmerzhaften<br />
Konsequenzen: Der Kunde geht<br />
für immer und ewig.<br />
Allein – dabei bleibt es nicht: Viele<br />
Kunden teilen ihre schlechten Erfahrungen<br />
anderen Menschen mit, und zwar<br />
online, zeitnah und nicht immer ganz<br />
sachlich. Der Schaden ist fatal. Es gehört<br />
zu den überlebensnotwendigen Herausforderungen<br />
der Zukunft, positive Kundenerfahrungen<br />
zu prägen – das belegt<br />
die Customer Experience-Forschung.<br />
DER AUTOR<br />
Klaus Steven ■<br />
Senior Consultant und Managing Director<br />
der AchieveGlobal Deutschland GmbH<br />
(www.achieveglobal.de). Schwerpunkte<br />
seiner Tätigkeit sind Performance Improvement,<br />
Führungskräfteentwicklung und<br />
messbare Trainingsprojekte.<br />
65
UNTERNEHMENSFÜHRUNG Customer Experience<br />
Es ist trivial, stimmt<br />
aber nach wie vor:<br />
Zufriedene Kunden<br />
sind treue Kunden.<br />
Wer seinen geschäftlichen Erfolg langfristig<br />
stabilisieren und sichern will, ist<br />
gut beraten, seine Strategie auf den<br />
Kundenerfahrungen aufzubauen, und<br />
zwar auf den positiven. Sie entscheiden<br />
über die Wettbewerbsfähigkeit des<br />
Unternehmens.<br />
Freundlichkeit vor Problemlösung<br />
Die Gretchen-Frage lautet natürlich: Was<br />
muss passieren, was sollten Sie ändern,<br />
damit der Kunde herausragende Erfahrungen<br />
mit Ihrem Unternehmen sammeln<br />
kann? Die AchieveGlobal-Studie<br />
liefert auch dazu fundierte Erkenntnisse,<br />
die zuweilen überraschen.<br />
Ein Beispiel: Immerhin 33 Prozent<br />
aller befragten Kunden legen mehr<br />
Wert auf eine höfliche und respektvolle<br />
Behandlung als auf die sofortige<br />
Lösung ihres Problems. Sie sind bereit<br />
zu warten – solange der Mensch,<br />
mit dem sie interagieren, freundlich,<br />
höflich und zuvorkommend kommuniziert.<br />
Beziehungsorientierung ist mithin<br />
bedeutsamer als Problemlösungsorientierung.<br />
Das eine darf das andere nicht ausschließen<br />
– aber es ist schon ein fundamentales<br />
Ergebnis der Studie, dass<br />
sich herausragende Kundenerlebnisse<br />
vor allem in der konkreten Interaktion<br />
von Mensch zu Mensch manifestieren.<br />
Pointiert ausgedrückt: Das tollste Produkt<br />
verfehlt seine Wirkung, wenn es<br />
von einem unhöflichen Mitarbeiter angepriesen<br />
wird.<br />
Das heißt: Wer seine Kunden zwingen<br />
will, zur Konkurrenz überzulaufen,<br />
muss zur Emotionsarbeit unfähige und<br />
unhöfliche Mitarbeiter einstellen und<br />
sollte es vermeiden, ihnen mithilfe von<br />
Weiterbildungsmaßnahmen zu zeigen,<br />
wie sich „Momente der Wahrheit“ positiv<br />
gestalten lassen.<br />
Empathie ist gefragt<br />
Solch ein Moment der Wahrheit liegt<br />
zum Beispiel vor, wenn sich der Kunde<br />
beschwert oder etwas schiefgelaufen<br />
ist. Kunden verzeihen es nicht, wenn<br />
der Mitarbeiter nur nach fadenscheinigen<br />
Ausflüchten und Ausreden fahndet.<br />
Zielführender ist es, auf eine eigentlich<br />
selbstverständliche Weise zu reagieren:<br />
Der Mitarbeiter entschuldigt sich! Fast<br />
30 Prozent der befragten Kunden beeindruckt<br />
es positiv, wenn der Mitarbeiter<br />
dazu in der Lage ist und diese<br />
Entschuldigung glaubwürdig und aufrichtig<br />
erscheint.<br />
Entscheidend für die Wahrnehmung<br />
des Kunden ist überdies die Begrüßung:<br />
Denkbar ist, dass die Führungskraft<br />
gemeinsam mit den Mitarbeitern<br />
nach innovativen Möglichkeiten sucht,<br />
die 08/15-Begrüßung zu vermeiden, insbesondere<br />
beim Erstkontakt. Hier helfen<br />
Informationen zum Kunden weiter, die<br />
in einer Datenbank gesammelt werden.<br />
66<br />
<strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
Jeder hat mal einen<br />
schlechten Tag. In der<br />
Kundenbeziehung kann<br />
es aber der letzte sein.<br />
Wenn der Kunde in zeitlicher Nähe<br />
zum Termin seinen Geburtstag feiern<br />
darf, liegt es nahe, dies bei der Begrüßungszeremonie<br />
anzusprechen. Aber<br />
der Mitarbeiter kann auch – zumindest<br />
bei bekannten Kunden – die Kenntnis<br />
des Hobbys und der bevorzugten Gesprächsthemen<br />
nutzen, um die Begrüßung<br />
emotional zu gestalten.<br />
Und wahrhaftiges Einfühlungsvermögen<br />
zeigt sich, wenn der Mitarbeiter<br />
im Gespräch schon an der Stimme des<br />
Kunden und seinen nonverbalen Signalen<br />
erkennt, dass etwas nicht stimmt –<br />
und mit dem Kunden mitfühlt. Und das<br />
nicht nur, weil er muss, sondern weil er<br />
es ehrlich so meint.<br />
Kompetenzen gezielt entwickeln<br />
Die dafür notwendigen Mitarbeiterkompetenzen<br />
fallen allerdings nicht vom<br />
Himmel. Zwar gehören manche der<br />
geforderten Verhaltensweisen zu den<br />
Selbstverständlichkeiten der kundenorientierten<br />
Ansprache.<br />
Die Studie jedoch belegt: Bei vielen Mitarbeitern<br />
gehört es wohl zum schlechten<br />
Ton, Verhaltensweisen wie „Unhöflichkeit“,<br />
„Gleichgültigkeit“ und „keine<br />
Anteilnahme an meinem Pro blem“ an<br />
den Tag zu legen. Erforderlich sind ein<br />
Bewusstseinswandel und eine konsequente<br />
180-Grad-Veränderung der<br />
Einstellung und Verhaltensweisen dem<br />
Kunden gegenüber.<br />
Zu den Aufgaben des Managements<br />
und der Führungskräfte gehört es daher,<br />
die Mitarbeiter konsequent auf<br />
die Bedeutung ihres Verhaltens in den<br />
„Momenten der Wahrheit“ hinzuweisen.<br />
Hinzu kommen sollte die zielgenaue<br />
Unterstützung auf der Seite der<br />
Kompetenzentwicklung. Führen Sie in<br />
Ihrem Verantwortungsbereich also einen<br />
Kompetenzcheck durch: „Welche<br />
Fähigkeiten brauchen die Mitarbeiter,<br />
um für den Kunden begeisternde Momente<br />
der Wahrheit zu prägen?“<br />
Ein Abgleich mit den vorhandenen<br />
Kompetenzen weist auf die Kompetenzlücken<br />
hin, die sofort geschlossen<br />
werden müssen, um die Kundenloyalität<br />
zu erhöhen und die Kunden zum Bleiben<br />
zu motivieren. [ rm ]<br />
67
BEST PRACTICE Software-Entwicklung<br />
Fließende<br />
Prozesse<br />
SAP und Microsoft: Zwei (Technologie-)<br />
Welten wachsen zusammen.<br />
Der Armaturenhersteller VAG-Armaturen optimierte gemeinsam<br />
mit dem <strong>IT</strong>-System- und Beratungshaus DV-RATIO die Prozessabläufe<br />
bei der Dateneingabe und -verarbeitung sowie im<br />
Reporting-System. Im Ergebnis wurden ein strategisches Ziel<br />
umgesetzt, Unternehmensprozesse benutzerfreundlicher gestaltet<br />
und ein besseres Handling erzielt. Eine besondere Herausforderung<br />
bei diesem Projekt war es, die unterschiedlichen Software-<br />
Welten von SAP und Microsoft unter einen Hut zu bringen.<br />
Lauren Reimler<br />
W<br />
asser muss fließen, dafür sorgt<br />
die VAG Armaturen GmbH seit<br />
1872. Ob beim Talsperrenbau,<br />
beim Wasserlöschen oder im heimischen<br />
Bad – auf den richtigen Wasserdruck<br />
kommt es an, sonst wird aus<br />
einem Wasserfall schnell ein kleines<br />
Rinnsal. Überall, wo Wasser fließt, können<br />
veraltete und verkalkte Leitungen<br />
den Fluss behindern.<br />
So verhält es sich auch mit Unternehmensprozessen:<br />
Veraltete Abläufe und<br />
Strukturen bedeuten Zeit- und Effizienzverlust.<br />
Die VAG entwickelt und liefert<br />
Lösungen in der Armaturentechnik, zur<br />
Optimierung ihrer <strong>IT</strong>-Umgebung aber<br />
setzen sie auf einen kompetenten Partner.<br />
Ihre Wahl fiel auf DV-RATIO, ein<br />
eigentümergeführtes <strong>IT</strong>-System- und<br />
Beratungshaus mit Sitz in München. Innerhalb<br />
von nur einem Dreivierteljahr,<br />
haben das Team von DV-RATIO und die<br />
<strong>IT</strong>-Mitarbeiter von VAG eine optimale<br />
<strong>IT</strong>-Lösung entwickelt, getestet und implementiert.<br />
Einfachere Datenverarbeitung<br />
Die VAG Armaturen GmbH hat sich<br />
seit ihrer Gründung vor 140 Jahren auf<br />
Wasser- und Abwasserarmaturen spezialisiert.<br />
Namhafte Unternehmen wie<br />
Vattenfall, e.on und die Uhde GmbH<br />
vertrauen auf das technische Knowhow,<br />
die jahrelange Erfahrung und die<br />
individuellen Speziallösungen des Armaturenherstellers.<br />
Mit mehr als 12 000<br />
Mitarbeitern, davon arbeiten etwa 250<br />
im Vertrieb, ist die VAG weltweit erfolgreich.<br />
Die VAG spielt mit vier Produktionsstätten,<br />
unter anderem in China<br />
und Tschechien sowie 18 Vertriebsstandorten,<br />
auch im globalen Markt eine<br />
signifikante Rolle.<br />
Um die vielen Standorte zu verwalten<br />
und ein einheitliches Reporting der<br />
Geschäftszahlen zu ermöglichen, setzt<br />
die VAG auf eine zentralisierte <strong>IT</strong>-Systemwelt.<br />
Alle Daten laufen in der VAG-<br />
Zentrale in Mannheim zusammen. Aber<br />
der Einsatz zweier unterschiedlicher<br />
Technologien bei Dateneingabe, Konsolidierung<br />
und Reporting erschien dem<br />
Vorstand als umständlich, starr und verbesserungswürdig.<br />
Ein besseres Handling<br />
war nötig.<br />
Während das Management-Reporting<br />
für die Auswertung der Geschäftszahlen<br />
auf den SQL Server Reporting Services<br />
(SSRS) von Microsoft basierte, war die<br />
<strong>IT</strong>-Basis des Vertriebs die Kombination<br />
aus einem proprietären CRM-System<br />
und einer Standard-SAP-Lösung.<br />
Robert Fellner-Feldegg, Geschäftsführer<br />
der VAG-Armaturen GmbH, skizziert<br />
das Projekt so: „Einerseits wollten<br />
wir die Datenverarbeitung auf SAP und<br />
die Wartung des Systems vereinfachen.<br />
Andererseits sollten das Reporting, dessen<br />
Gestaltung, Aufbau und Steuerung<br />
weiterhin auf Microsoft basieren, damit<br />
die Anwendung einfach zu bedienen ist<br />
und benutzerfreundlich bleibt.“<br />
Im Zuge eines vertrieblichen Kontaktes<br />
kristallisierte sich das Problem der VAG<br />
heraus, so fanden VAG und DV-RATIO<br />
zusammen und arbeiteten gemeinsam<br />
68 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
an einer Lösung. Für Fellner-Fel degg<br />
ein echter Glücksgriff: „Schon nach<br />
dem ersten Termin stellte sich he raus,<br />
dass die DV-RATIO für uns der richtige<br />
Partner ist. Uns hat die Planung des<br />
Projektes überzeugt, sodass wir keine<br />
weiteren Anbieter mehr angesprochen<br />
haben. Diese Entscheidung hat sich als<br />
richtig erwiesen.“<br />
Das <strong>IT</strong>-System- und Beratungshaus<br />
war bei dem Projekt für die Planung, die<br />
Implementierung und das Team verantwortlich.<br />
In einem sogenannten „Proofof-Concept“<br />
überprüften die Experten<br />
zunächst mittels eines Mini-Prototyps<br />
die Ziel-Architektur. Dieses Erstsystem<br />
bestätigte sich als solide, tragfähig und<br />
skalierbar. Schon bald konnte das Team<br />
die komplette Lösung umsetzen und<br />
nach dem erfolgreichen Testlauf auch<br />
produktiv stellen.<br />
Eine erfolgreiche Kreuzung<br />
Für den Projektleiter Fritz Greitsch und<br />
sein fünfköpfiges Team waren „die<br />
Anforderungen der VAG knifflig, aber<br />
gerade deshalb eine sehr spannende<br />
Herausforderung. Um die zwei Technologiewelten<br />
SAP und Microsoft zu<br />
kombinieren, mussten wir neue Wege<br />
beschreiten.“ Im ersten Schritt wurde<br />
das gesamte Vorhaben in zwei Teilprojekte<br />
gegliedert. Das eine drehte sich<br />
um die Datenverarbeitung via SAP und<br />
das andere um das Berichtswesen auf<br />
Microsoft. Beides sollte unter einen Hut.<br />
Aber wie?<br />
Um die Anforderungen von VAG zu<br />
erfüllen, stellte das Team um Greitsch<br />
die Mechanismen, die die Reportings<br />
generieren und sie an die zustän digen<br />
Mitarbeiter weiterleiten, um. Die neue<br />
Software-Architektur kombiniert nun<br />
reibungslos die rein SAP-basierte <strong>Business</strong>-Warehouse-Schicht<br />
SAP BW 7 mit<br />
der Reporting-Schicht SSRS 2008 R2 von<br />
Microsoft. Auch für die Datenanbindungen<br />
zwischen den Teilsystemen wurden<br />
Microsoft-basierte Technologien – hier<br />
SQL Server Integration Services (SSIS)<br />
2008 R2 – verwendet. Für die erfolgreiche<br />
Umsetzung des Projektes wurden<br />
deshalb sowohl Experten für SAP als<br />
auch für Microsoft benötigt.<br />
Schon die Zusammenarbeit in einem<br />
einzigen Team funktioniert nicht immer<br />
reibungslos. Müssen zwei Gruppen zueinanderfinden,<br />
ist das noch einmal eine<br />
andere Liga. Aber wenn zwei Teams<br />
aus verschiedenen Unternehmen, die<br />
auch noch an unterschiedlichen Standorten<br />
sitzen, kooperieren sollen, dann<br />
ist das eine größere Herausforderung.<br />
Die Berater der DV-RATIO arbeiten in<br />
München und in Schwäbisch Gmünd,<br />
die Projektpartner von VAG-Armaturen<br />
in Mannheim. Um effektiv und zielorientiert<br />
zu arbeiten, waren die fünf Team-<br />
Mitglieder technisch und kommunikativ<br />
ständig miteinander vernetzt.<br />
„Die technischen Mitarbeiter der VAG<br />
waren natürlich in unser Team integriert“,<br />
so Greitsch. „Bisher hatten sie<br />
aber noch keine Erfahrung mit der<br />
Zusammenarbeit und Kommunikation<br />
über verteilte Standorte in Kombination<br />
mit einem geordneten Application<br />
Lifecycle Management (ALM) in<br />
der Microsoft Entwicklungswelt. Nachdem<br />
wir erkannt haben, dass es noch<br />
großes Potenzial in diesem Bereich der<br />
Arbeitsteilung gibt, schulten wir diese<br />
Fähigkeit gezielt durch halb- und<br />
ganztägige Workshops und Trainingon-the-Job.“<br />
Mission erfüllt<br />
Die Änderungen wurden dabei von jedem<br />
Einzelnen in das Gesamtsystem<br />
kompiliert, dann anhand der Testdaten<br />
überprüft und schließlich als validierte<br />
Software im Pilotprojekt eingesetzt. Um<br />
diesen Prozess effektiv und produktiv<br />
zu gestalten, waren alle Team-Mitglieder<br />
zu jederzeit und an jedem Ort<br />
vernetzt. Dazu kommunizierten<br />
sie über das Collaboration-System<br />
SharePoint,<br />
über Unified Communications mit<br />
Lync und Repository-Services in der<br />
Cloud.<br />
Die verschiedenen Elemente der neuen<br />
Software ließen sich dadurch schnell zusammensetzen<br />
und prüfen. So entstand<br />
innerhalb kurzer Zeit ein Re-Design, das<br />
nur noch durch ein Pilotprojekt auf ihre<br />
Funktionsfähigkeit geprüft werden<br />
musste. Der erste Test bestätigte, dass<br />
die Lösung solide tragfähig ist, und so<br />
wurde sie produktiv eingesetzt.<br />
Der Erfolg spricht für sich: Alle Ziele<br />
und Wünsche haben sich erfüllt. Die<br />
neue Lösung ist flexibel, effektiv und jederzeit<br />
anpassbar und zudem einfacher<br />
zu bedienen und zu warten. Dabei unterstützt<br />
DV-RATIO den Armaturenhersteller<br />
auch weiterhin als zuverlässiger<br />
Partner. [ rm ]<br />
Um ein einheitliches Reporting zu<br />
ermöglichen, setzt die VAG auf eine<br />
zentralisierte <strong>IT</strong>-Systemwelt.<br />
69
BEST PRACTICE Intranet-Analyse<br />
Vernetzte Dörfer<br />
Um den Wissensaustausch und die Zusammenarbeit<br />
der Mitarbeiter weltweit<br />
zu verbessern, betreibt SOS-Kinderdorf<br />
International ein zentrales Intranet.<br />
Damit es optimal genutzt werden<br />
kann, braucht die in 133 Ländern aktive<br />
Hilfsorganisation genaue Informationen<br />
über die Nutzung des Portals.<br />
Eine spezielle Analysesoftware hilft,<br />
das Angebot mit den Bedürfnissen der<br />
Benutzer in Einklang zu bringen und so<br />
dessen Akzeptanz zu erhöhen.<br />
Olaf Brandt<br />
M<br />
itarbeiter in 133 Ländern mit aktuellen<br />
Informationen zu versorgen<br />
und ihre Zusammenarbeit<br />
zu koordinieren, ist für jede Organisation<br />
eine Herausforderung. Das gilt umso<br />
mehr, wenn es sich – wie im Fall von<br />
SOS-Kinderdorf International – nicht<br />
um ein straff hierarchisch organisiertes<br />
Unternehmen handelt, sondern um ein<br />
Netzwerk vieler eigenständiger Länderverbände.<br />
Um die weltweite Zusammenarbeit<br />
der einzelnen Ländervereine zu fördern<br />
und allen Verantwortlichen den direkten<br />
Zugriff auf wichtige Informationen<br />
zu ermöglichen, baute SOS-Kinderdorf<br />
International 2009 das bestehende Intranet<br />
zu einem umfassenden Mitarbeiter-<br />
Portal auf Basis von Microsoft Sharepoint<br />
aus. In diesem Zusammenhang<br />
entschloss sich SOS-Kinderdorf International<br />
auch dazu, eine Intranet-Analyse-<br />
Software zu implementieren.<br />
Damit wollte man sich einerseits einen<br />
Überblick über die Nutzung und<br />
Akzeptanz des Mitarbeiterportals verschaffen.<br />
Andererseits sollten die aus<br />
der Analyse gewonnenen Erkenntnisse<br />
dazu dienen, das Angebot inhaltlich und<br />
strukturell optimal mit den Bedürfnissen<br />
der Benutzer in Einklang zu bringen.<br />
Auf der öffentlichen Website www.soskinderdorfinternational.org<br />
hatte die<br />
Hilfsorganisation bereits gute Erfahrungen<br />
mit der Software etracker Web<br />
Analytics gemacht.<br />
Weltweit verfügbare Informationen<br />
Daher entschieden sich die Verantwortlichen<br />
dafür, für das interne Mitarbeiterportal<br />
auf eine Lösung desselben Herstellers<br />
zurückzugreifen. Bereits wenige<br />
Monate nach der Einführung der etracker<br />
Intranet Optimisation Suite konnte<br />
SOS-Kinderdorf International durch<br />
gezielte Optimierungen die Nutzungsintensität<br />
spürbar erhöhen: Die Verweildauer<br />
stieg um etwa zehn Prozent und<br />
die Anzahl der Seitenaufrufe um knapp<br />
20 Prozent.<br />
Als Dachverband, dem alle nationalen<br />
SOS-Kinderdorf-Vereine angehören,<br />
stellt SOS-Kinderdorf International mit<br />
Sitz in Innsbruck die Einhaltung der<br />
Grundprinzipien der SOS-Kinderdorf-<br />
Arbeit sicher. Dazu gehört die Umsetzung<br />
pädagogischer und administrativer<br />
Richtlinien ebenso wie die Unterstützung<br />
der nationalen Vereine.<br />
Weltweit sind über 30 000 Menschen<br />
für SOS-Kinderdorf tätig. Rund 25 Prozent<br />
davon – hauptsächlich leitende<br />
Mitarbeiter sowie Mitarbeiter aus den<br />
Bereichen Controlling, Marketing,<br />
Fundraising und Administration – greifen<br />
auf das Intranet zu. Hier finden<br />
die Mitarbeiter neben Managementinformationen,<br />
Strategiepapieren und<br />
Policy- Guide lines auch Veranstaltungskalender,<br />
News, Kontaktlisten und Mitarbeiterverzeichnisse.<br />
Ebenfalls stehen im Intranet Publikationen<br />
und Marketingmaterial zum<br />
Download bereit und die Mitarbeiter<br />
können sich per E-Learning mit bestimmten<br />
Software-Anwendungen vertraut<br />
machen. Rudolf Werneth vom<br />
Intranet-Management-Team bei SOS-<br />
Kinderdorf International berichtet: „Zunächst<br />
war es für uns am wichtigsten zu<br />
erkennen, wie die von uns bereitgestellten<br />
Inhalte genutzt werden – sprich: wie<br />
viele Nutzer im Intranet worauf klicken<br />
und woher sie kommen.“<br />
Ebenso wie das Webanalyse-Tool auf<br />
den öffentlichen Websites liefert die<br />
In tranet Optimisation Suite unter anderem<br />
Kennzahlen zu Besucheranzahl,<br />
Verweildauer, Herkunft und Klickpfaden.<br />
Besonders wertvoll sind für die<br />
internationale Hilfsorganisation Auswertungen,<br />
die zeigen, aus welchen<br />
Ländern Nutzer auf das englischsprachige<br />
Mitarbeiterportal zugreifen und<br />
welche Inhalte besonders häufig aufgerufen<br />
werden.<br />
Je lokaler die Inhalte, desto<br />
höher das Interesse<br />
„Die Mitarbeiter des Dachverbands hier<br />
in Österreich nutzen das Intranet ohnehin<br />
recht häufig und ausgiebig“, erklärt<br />
Werneth, „aber wir wollten auch erfahren,<br />
ob und wie die Kollegen in den einzelnen<br />
Ländern das Portal nutzen und ob<br />
sich beispielsweise Mitarbeiter in Kenia<br />
oder in Chile überhaupt für die Inhalte<br />
interessieren, die wir anbieten.“<br />
Sehr schnell stellten Rudolf Werneth<br />
und das Intranet-Management-Team<br />
fest, dass die Top-News auf der Startseite<br />
auf hohes Interesse bei den Benut-<br />
70 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
zern stoßen und besonders häufig gelesen<br />
werden. Ebenfalls ergab die Analyse<br />
der Zugriffszahlen, dass diese global<br />
ausgerichteten Nachrichten jeweils von<br />
den Mitarbeitern am häufigsten gelesen<br />
wurden, die einen lokalen Bezug zu der<br />
Meldung hatten.<br />
Diese Erkenntnis führte dazu, dass das<br />
Intranet-Management-Team die Startseite<br />
umbaute – statt einer global einheitlichen<br />
Seite gibt es heute teilweise<br />
kontinentale Startseiten. So bekommen<br />
nun beispielsweise Mitarbeiter aus Indien,<br />
die sich in das Intranet einloggen,<br />
automatisch die asiatische Startseite mit<br />
News und Infos aus diesem Kontinent<br />
angezeigt.<br />
„Schon durch diese Maßnahme konnten<br />
wir die Nutzungsintensität deutlich<br />
steigern. So hat sich beispielsweise die<br />
Zahl der Seitenaufrufe um über 25 Prozent<br />
erhöht und die Verweildauer ist um<br />
knapp 15 Prozent gestiegen“, berichtet<br />
Rudolf Werneth. „Besonders erfolgreich<br />
war auch ein Adventskalender, der jedoch<br />
nur für deutschsprachige Nutzer<br />
sichtbar war – hier hatten wir extrem<br />
hohe Klickzahlen. Solche Inhalte tragen<br />
natürlich dazu bei, dass die Mitarbeiter<br />
das Intranet auch gerne nutzen und<br />
Spaß daran haben. Was wiederum dazu<br />
führt, dass sie sich häufiger und regelmäßiger<br />
einloggen.“<br />
Aufgrund dieser positiven Erfahrungen<br />
stellt das Intranet-Management-Team<br />
des Dachverbandes den einzelnen Länderorganisationen<br />
nun auch das technische<br />
Gerüst für verschiedene Inhalte<br />
für deren eigene nationale Intranetportale<br />
zur Verfügung. „Das Interesse der<br />
Ländervereine, eigene Mitarbeiterportale<br />
auf- oder bestehende Intranets auszubauen,<br />
wächst stetig“, sagt Werneth.<br />
„Wir bekommen immer mehr Anfragen<br />
und unterstützen die Länderorganisationen<br />
gerne mit unserem Know-how.“<br />
In einem nächsten Schritt sah sich das<br />
Intranet-Management-Team die Klickpfade<br />
genauer an und stellte fest, dass<br />
die Seite mit den sogenannten Key Messages,<br />
also wichtigen Nachrichten des<br />
Dachverbandes, besonders häufig angeklickt<br />
wurde. Allerdings kamen viele<br />
Mitarbeiter über einen offenbar individuell<br />
abgespeicherten Link direkt auf die<br />
Seite, die über die Seitennaviga tion nur<br />
schwer in einem Untermenü zu finden<br />
war. Auch hier wurde bei der Menüstruktur<br />
nachgebessert, um den Zugriff zu erleichtern<br />
und die Seite für die Mitarbeiter<br />
schneller auffindbar zu machen.<br />
SOS-Kinderdorf International setzt<br />
die Webanalyse-Software von etracker<br />
bereits seit 2006 erfolgreich zur Analyse<br />
und Optimierung der öffentlich<br />
zugänglichen Website www.sos-kinderdorfinternational.org<br />
ein. „Da wir<br />
die Software schon kannten und das<br />
Interface praktisch genauso gestaltet<br />
ist wie bei etracker Web Analytics für<br />
öffentliche Websites, konnten wir sofort<br />
mit der Analyse beginnen. Die Installation<br />
der Software war für das Intranet<br />
ebenso unkompliziert und schnell<br />
wie für den externen Auftritt“, berichtet<br />
Rudolf Werneth.<br />
Einfache Installation,<br />
umfangreiche Auswertungen<br />
Auch in Hinblick auf das – beim internen<br />
Einsatz besonders sensible – Thema<br />
Datenschutz- und Betriebsratskonformität<br />
gab es keinerlei Bedenken, da die<br />
Intranet Optimisation Suite sämtliche<br />
datenschutzrechtlichen Anforderungen<br />
erfüllt und betriebsratskonform ist.<br />
„Darüber hinaus war für uns vor allem<br />
ausschlaggebend, dass es ohne großen<br />
Aufwand möglich ist, individuelle<br />
Auswertungen zu erstellen, bei denen<br />
wir nach Ländern oder besuchten Bereichen<br />
segmentieren können“, betont<br />
Werneth. „Für uns ist das ganze Projekt<br />
ein kontinuierlicher Prozess, bei dem<br />
wir nach und nach verschiedene Bereiche<br />
genauer unter die Lupe nehmen<br />
werden.“<br />
Dazu analysiert SOS-Kinderdorf International<br />
beispielsweise, wie häufig<br />
Mitarbeiter aus welchen Ländern auf<br />
Marketingmaterial und Informationen<br />
zu bestimmten Fundraising-Kampagnen<br />
zugreifen, in welchem Umfang das<br />
E-Learning-Angebot genutzt wird oder<br />
wie oft welche Benutzergruppen die internen<br />
Richtlinien über den Schutz der<br />
Kinderrechte aufrufen.<br />
„Das Ziel dabei ist, weltweit einen<br />
professionellen, seriösen und wiedererkennbaren<br />
Auftritt von SOS-Kinderdorf<br />
zu unterstützen“, sagt Rudolf<br />
Werneth. „Ein benutzerfreundliches<br />
Intranetportal, mit dem die Mitarbeiter<br />
gerne arbeiten, ist dabei eine wichtige<br />
Unterstützung. Und um diese Benutzerfreundlichkeit<br />
stets zu verbessern,<br />
ist eine umfassende Analysesoftware<br />
unerlässlich.“ [ rm ]<br />
Die Organisation<br />
SOS-Kinderdorf<br />
SOS-Kinderdorf ist weltweit aktiv. Die falt der internationalen Arbeit ist in der<br />
Viel-<br />
Dachorganisation SOS-Kinderdorf International<br />
vereint, in der alle autonomen nationalen<br />
Vereine miteinander verbunden sind.<br />
Alle nationalen Organisationen sind Mitglieder<br />
des internationalen Dachverbandes,<br />
die Vorstände arbeiten ehrenamtlich. Jede<br />
Mitgliedsorganisation muss die internationalen<br />
Statuten und pä dagogischen Prinzipien<br />
der Kinderbetreuung von SOS-Kinderdorf<br />
International sowie die Richtlinien hinsichtlich<br />
der finanziellen und administrativen<br />
Gebarung einhalten.<br />
Die nationalen Organisationen können<br />
registriert und organisiert sein als Stiftung,<br />
als Unternehmen, als Verein, als<br />
Non-Profit-Organisation oder als eine Gesellschaft.<br />
Als Vollmitglied von SOS-Kinderdorf<br />
Interna tional haben sie das Recht,<br />
über die Dachorganisation um Mittel anzusuchen<br />
und vom Generalsekretariat Unterstützung<br />
in Anspruch zu nehmen. Viele<br />
SOS-Kinderdorf-Mitgliedsorganisationen<br />
informieren über ihre Arbeit auf eigenen<br />
Websites.<br />
Zunächst war es für uns am<br />
wichtigsten zu erkennen, wie<br />
die bereitgestellten Inhalte genutzt<br />
werden – sprich: wie viele<br />
Nutzer im Intranet worauf klicken<br />
und woher sie kommen.“<br />
Rudolf Werneth ■ Mitglied des Intranet-<br />
Management-Teams bei SOS-Kinderdorf<br />
International<br />
71
TEST, KAUF & SERVICE Mobile Printing<br />
Mobiles Drucken<br />
Near Field Communication und Mobility:<br />
Das sind die beiden Säulen der<br />
Printing-Strategie von Samsung in den<br />
kommenden Jahren. Ziel ist es, bis 2017<br />
im Bereich der A4-Laserdrucker und<br />
-Multifunktionsgeräte auch im Umsatz<br />
Marktführer zu werden.<br />
Anja Eichelsdörfer<br />
Der Bedarf an mobilen Drucklösungen<br />
wird einen rasanten<br />
Anstieg erleben“<br />
Jürgen Krüger ■ Director Printing<br />
Solutions, Samsung<br />
S<br />
amsung ist der erste Anbieter von<br />
Laserdruckern und Multifunktionsprintern<br />
(MFPs), der in seine<br />
Geräte die NFC-Technologie integriert.<br />
„Mobility, Design und eine noch bessere<br />
User Experience stehen bei unseren<br />
aktuellen Entwicklungen an erster<br />
Stelle“, sagt Jürgen Krüger, Director<br />
Printing Solutions, Samsung Electronics<br />
GmbH. „Keine Frage also, dass wir auf<br />
die Bedürfnisse der Anwender, moderne<br />
Arbeitswelten und wachsende Ansprüche<br />
an Flexibilität reagieren und<br />
beim mobilen Drucken neue Maßstäbe<br />
setzen.“<br />
Trend erkannt<br />
Samsung entwickelt bereits seit 2009<br />
mobile Druckerlösungen, wie zum Beispiel<br />
die Samsung Mobile Print App,<br />
WLAN-Konnektivität der Geräte, eine<br />
Funktion zum Bilderdrucken und die<br />
Einbindung der Google Cloud Print. So<br />
reicht zum Beispiel ein Smartphone zur<br />
Identifikation in Firmengebäuden und<br />
zum Abrufen von Druckjobs an beliebigen<br />
Ausgabegeräten im Unternehmensnetz.<br />
Dafür wird mit der Kamera<br />
ein am Gerät aufgeklebter Barcode abfotografiert.<br />
Auch von unterwegs haben<br />
Anwender mit ihrem Smartphone über<br />
die Cloud Zugriff auf alle Druckjobs und<br />
Dokumente.<br />
Grenzenlos drucken<br />
Aktuelle Studien und Umfragen zeigen<br />
einen deutlichen Trend. Mit der<br />
verstärkten Nutzung von Smartphones<br />
und Tablets entsteht auch der Wunsch,<br />
Dokumente direkt vom mobilen Endgerät<br />
direkt auf einen Drucker zu schicken.<br />
Dafür gibt es viele Ansätze wie<br />
zum Beispiel Apples Airprint. Doch<br />
Samsung ist der einzige Hersteller, der<br />
die NFC-Technologie zur Authentifizierung<br />
des Nutzers am Ausgabegerät<br />
nutzt. Hier ist natürlich von Vorteil, dass<br />
einige Samsung Smartphones von Haus<br />
aus diese Technologie mitbringen (z.B.<br />
Samsung Galaxy ab S3)<br />
Mit der Samsung MobilePrint App lassen<br />
sich Daten einfach und schnell an<br />
einen NFC-fähigen Drucker übertragen,<br />
seien es Bilder, E-Mails, PDF-Dateien,<br />
Webseiten oder Dokumente. NFC-fähige<br />
Geräte erkennen sich gegenseitig, der<br />
Druckauftrag wird direkt an das Ausgabegerät<br />
geschickt und nachdem der<br />
Mindestabstand (meist wenige Zentimeter)<br />
der beiden Geräte überschritten<br />
ist, wird die Verbindung automatisch<br />
getrennt.<br />
Erste SW-Drucker mit NFC<br />
„Get Print on Tap!“ ist das Motto, unter<br />
dem Samsung mit dem Xpress M2022W<br />
seinen ersten Monolaser-Drucker mit<br />
NFC-Technologie vorstellt. Ob im Büro<br />
oder zu Hause, Anwender können damit<br />
von ihrem mobilen Endgerät direkt drucken.<br />
Privatanwender sowie kleine und<br />
mittelständische Unternehmen werden<br />
sich über die kompakten Maße freuen,<br />
denn damit findet der Drucker auch auf<br />
kleinen Schreibtischen oder in beengten<br />
Umgebungen Platz. Der M2022W ist für<br />
109 Euro zu haben, für 89 Euro gibt es<br />
den M2022 ohne WLAN und NFC.<br />
Mit den neuen Multifunktionsgeräten<br />
Samsung Xpress M2070W und<br />
M2070FW ist Drucken und auch Scannen<br />
über mobile Endgeräte möglich.<br />
Anwender bedienen die Multifunktionsgeräte<br />
über ihre mobilen Endgeräte via<br />
Near Field Communication oder über<br />
ein kabelloses Netzwerk. Mit der Einführung<br />
der Mono-Drucker und -Multifunktionsgeräte<br />
zusätzlich zu der farbfähigen<br />
NFC-Familie (Test Drucker und<br />
MFP in <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 09/2013) komplettiert<br />
Samsung sein Portfolio NFC-fähiger<br />
Produkte und deckt nun das gesamte<br />
Einstiegssegment ab.<br />
Der Bedarf steigt<br />
„Der Bedarf an mobilen Drucklösungen<br />
wird einen rasanten Anstieg erleben.<br />
Die NFC-Drucker sind daher ein gutes<br />
Beispiel dafür, wie Samsung den Anforderungen<br />
der zunehmend mobilen<br />
Arbeitswelt Rechnung trägt. Wir werden<br />
unser Angebot an NFC-fähigen mobilen<br />
Druckerlösungen deshalb kontinuierlich<br />
weiter ausbauen. Die NFC-Technologie<br />
ist sowohl für private, als auch für gewerbliche<br />
Kunden bis hin zur Großindustrie<br />
zukünftig wegweisend“, so<br />
Jürgen Krüger. [ ae ]<br />
72 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
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kinderleicht zu bedienendes Zeiterfassungssystem,<br />
bei dem Anwender<br />
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mit dem Service eines<br />
Unternehmens. Doch Schulungen und<br />
Installationen sollten sich rentieren,<br />
Projekte im Budget bleiben und Produktpreise<br />
auch die Vertriebskosten<br />
abdecken. Die Kosten müssen hierzu<br />
allerdings erst einmal bekannt sein.<br />
Genau das funktioniert nur mit einer<br />
Zeiterfassung.<br />
Umstrittenes Thema<br />
Ein Thema, bei dem sich bei vielen Menschen<br />
die Fußnägel aufrollen: Controller<br />
befürchteten Ungenauigkeiten, Mitarbeiter<br />
den Aufwand und Firmenchefs<br />
hohe Investitionskosten. Tatsächlich ist<br />
Zeiterfassung oft ein Kompromiss, bei<br />
dem eben nicht alle Anforderungen<br />
gleichermaßen erfüllt werden.<br />
Das ist bei einem modernen System<br />
wie timeCard von REINER SCT anders.<br />
timeCard ist eine modulare, bis<br />
ins Detail ausgeklügelte Zeiterfassung.<br />
Sie erfüllt nicht nur die Bedürfnisse<br />
aller Beteiligten, sondern hat darüber<br />
hi naus einige nützlicher Zusatzfunktionen<br />
in petto.<br />
Wenn Zeiterfassung zu kompliziert ist,<br />
droht die Gefahr ungenauer Einträge<br />
oder – noch schlimmer – mangelnder<br />
Akzeptanz. timeCard macht es Anwendern<br />
daher leicht: Relevante Parameter<br />
wie Projekte, Tätigkeiten oder Kunden<br />
sind bereits vordefiniert. Zeiteinträge<br />
lassen sich so mit wenigen Handgriffen<br />
erfassen.<br />
Keine Überstunden nötig<br />
Was aber noch wichtiger ist: Bei timeCard<br />
führen viele Wege zum Ziel. Mitarbeiter<br />
können ihre Zeiten mit der timeCard-<br />
Software am Arbeitsplatz eingeben,<br />
unterwegs die mobile App verwenden<br />
oder Zeiten per RFID-Chip an Hardware-Terminals<br />
erfassen.<br />
Im Home Office oder vor Ort beim<br />
Kunden kommt der Webbrowser zum<br />
Einsatz. Egal, in welcher Situation man<br />
sich befindet, timeCard ist immer mit<br />
dabei.<br />
Aus Sicht des Controllings ist es wichtig,<br />
dass mit der zeitnahen Erfassung<br />
das Risiko von Ungenauigkeiten deutlich<br />
sinkt. Zudem liefert die Software<br />
tabellarische und grafische Auswertungen<br />
– zum Beispiel zu einzelnen Projekten<br />
oder Mitarbeitern. Diese lassen sich<br />
bei Bedarf im Text- oder Excel-Format<br />
exportieren.<br />
Wichtige Kennzahlen – bei<br />
niedrigen Betriebskosten<br />
Firmenchefs dürfte die Anpassungsfähigkeit<br />
des Systems entgegenkommen.<br />
timeCard kann zunächst in einzelnen<br />
Abteilungen getestet und später schrittweise<br />
„ausgerollt“ werden. Wird keine<br />
Zutrittskontrolle benötigt, kann auf<br />
Multiterminals verzichtet werden. Damit<br />
sinken Investitionsbedarf und Investitionsrisiko.<br />
Die Informationen, die timeCard bereitstellt,<br />
kommen nicht nur der Nachkalkulation<br />
und dem Projektcontrolling<br />
zugute. Sie können gleichzeitig auch als<br />
Basis für stundenbezogene Lohnabrechnungen<br />
genutzt werden. Hierzu lässt<br />
sich die Software optional mit Schnittstellen<br />
zu gängigen Lohnbuchhaltungsprogrammen<br />
ergänzen. Ein weiteres<br />
Anwendungsgebiet ist die Urlaubs-,<br />
Abwesenheits- und Schichtplanung.<br />
Fazit<br />
Smartphone, Webbrowser, RFID-Terminal<br />
– das Zeiterfassungssystem timeCard<br />
überzeugt mit einer kompromisslosen<br />
Flexibilität. Kaum eine andere Software<br />
lässt Anwender so viel Freiheit bei der<br />
Zeiterfassung. Dies und die simple Bedienung<br />
sind die Garanten einer hohen<br />
Mitarbeiterakzeptanz. Der zweite große<br />
Pluspunkt ist das überdurchschnittliche<br />
Niveau, das timeCard bei Analysen und<br />
Weiterverarbeitung an den Tag legt.<br />
[ rm ]<br />
74 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
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Im Personalwesen kann fehlendes Wissen fatale Folgen haben. Das Fachinformationssystem<br />
Haufe Personal Office Standard liefert tagesaktuelles Fachwissen und übernimmt die<br />
Weiterbildung via Online-Seminar.<br />
Haufe Personal Office Standard ist ein<br />
webbasiertes Fachinformationssystem, das<br />
Wissen und Weiterbildung kombiniert. Inhaltlich<br />
deckt das Kompendium mit Themen wie Arbeitsrecht,<br />
Entgeltabrechnung oder Personalmanagement<br />
die volle Bandbreite des Personalwesens<br />
ab. Die Texte sind praxisorientiert geschrieben<br />
und bringen die wesentlichen Fakten auf den<br />
Punkt. Das Personallexikon mit rund 800 Fachbegriffen<br />
wird dabei von zahlreichen Handbüchern<br />
und Kommentaren flankiert. Diese setzen sich<br />
detailliert mit Themen wie Kündigungsschutz,<br />
Personalentwicklung oder Sozialversicherungen<br />
auseinandersetzen. Den rechtlichen Hintergrund<br />
liefern mehr als 4 000 Rechtsquellen sowie über<br />
18 500 gerichtliche Entscheidungen.<br />
Dass Haufe Personal Office trotz des breiten<br />
Spektrums die Übersicht wahrt, ist der gelungenen<br />
Benutzerführung zu verdanken. Die Startseite<br />
ist in Themenblöcke gegliedert und führt<br />
direkt zu aktuellen Schwerpunkten, Gesetzesänderungen<br />
oder neuen Inhalten. Hierzu gehören<br />
beispielsweise die Reisekostenreform 2014, das<br />
Duale Studium oder die aktuelle Rechtsprechung<br />
zur Urlaubsregelung. Was auf der Startseite steht,<br />
bestimmt jeder Nutzer selbst. Wer beispielsweise<br />
in der Lohnabrechnung tätig ist, kann so den Fokus<br />
gezielt auf das eigene Arbeitsumfeld legen.<br />
Gezielte Recherchen werden von einer intelligenten<br />
Volltextsuche unterstützt, die kombinierte<br />
Abfragen versteht und übersichtliche Ergebnislisten<br />
liefert. Die Inhalte sind miteinander verknüpft,<br />
was intuitive Recherchen vereinfacht.<br />
Ein echtes Alleinstellungsmerkmal sind die<br />
Online-Seminare. An vier der Veranstaltungen<br />
können die Anwender des Personal Office<br />
Standard pro Jahr kostenlos teilnehmen. Darin<br />
werden vor allem aktuelle Themen wie etwa<br />
Mutterschutz, Elternzeit oder den Neuerungen<br />
im Jahr 2014 aufgegriffen.<br />
■ Personalwesen ist ein breites Arbeitsfeld,<br />
das mit einem hohen Informationsaufwand<br />
verbunden ist. Das Haufe Personal Office<br />
Standard liefert sämtliche Informationen aus<br />
einer Hand. Personalmitarbeiter können sich<br />
so gezielt informieren und sparen wertvolle<br />
Arbeitszeit. [ Björn Lorenz/rm ]<br />
10.2013<br />
hervorragend<br />
Haufe Personal Office Standard<br />
Urteil: hervorragend<br />
Preis: 406,98 Euro (Jahresgebühr)<br />
www.haufe.de<br />
Internetfähiger Rechner, Internetzugang<br />
mindestens 1 Mbit/s, PDF-Viewer<br />
Mobile Spesenerfassung<br />
Geschäftsreisende schieben häufig einen gewaltigen Papierstapel vor sich her: unerledigte<br />
Reisekosten. Und findet man tatsächlich mal die Zeit, fällt es schwer, sich an alle Einzelheiten<br />
zu erinnern. Die App DATALINE Reisekosten gehört zu den wenigen Abrechnungen auf<br />
dem iPhone. Die aktuellen Pauschalbeträge für Kilometergeld, Übernachtungen und Verpflegung<br />
sind bereits enthalten. Anwender müssen lediglich die Reisezeit, Entfernungen und Belege eingeben.<br />
Hierbei werden iPhone-Standards wie etwa das Drehrad bei der Auswahl des Datums<br />
vorbildlich unterstützt. Selbst den steuerrechtlichen Wert des Frühstücks brachte die App bei der<br />
Abrechnung korrekt in Abzug. Um die Reise zu dokumentieren, können Belege fotografiert und<br />
gemeinsam mit der Abrechnung gedruckt oder als E-Mail-Anhang verschickt werden. Allerdings<br />
ist nicht unbedingt zu erwarten, dass Lohnbüros auf die Originalbelege generös verzichten. Die<br />
Abrechnung selbst ist rechnerisch korrekt und nachvollziehbar.<br />
■ DATALINE Reisekosten ist eine sinnvolle App, die eine zeitnahe Erfassung der Reisekosten<br />
ermöglicht. Sie lässt sich ausgesprochen einfach bedienen und tut, was von ihr erwartet wird.<br />
Die aktuellen Spesensätze können per In-App-Kauf nachgerüstet werden. [ Björn Lorenz/rm ]<br />
10.2013<br />
sehr gut<br />
DATALINE Reisekosten<br />
Urteil: sehr gut<br />
Preis: 5,49 Euro plus 0,89 Euro pro Jahresaktualisierung<br />
www.dataline.de<br />
iPhone, iPod Touch<br />
77
TEST, KAUF & SERVICE Haufe Personal Office<br />
Die Nummer 1 in<br />
Personalfragen<br />
Für deutsche Personalprofis ist das Haufe Personal Office bei<br />
Fachinformationen erste Wahl. Das ist das Ergebnis einer Studie<br />
des Instituts ForschungsWerk. Demnach überzeugt das Nachschlagewerk<br />
mit verständlichen Inhalten, Rechtssicherheit,<br />
Praxisnähe und Benutzerfreundlichkeit.<br />
Björn Lorenz<br />
Führungskräften gefällt vor allem die<br />
Themenvielfalt und die einfache Bedienung<br />
von Haufe Personal Office.<br />
Zahlreiche Arbeitshilfen und Programme<br />
werden als große Hilfe<br />
bei der täglichen Arbeit gesehen.<br />
D<br />
as Marktforschungsinstitut ForschungsWerk<br />
befragte im März<br />
2013 im Auftrag der Haufe Gruppe<br />
insgesamt 200 Personalverantwortliche<br />
zu Ihren Präferenzen beim Einsatz<br />
von Fachinformationssystemen. An den<br />
telefonischen Interviews nahmen ausschließlich<br />
mittelständische deutsche<br />
Unternehmen mit mindestens 50 fest<br />
angestellten Mitarbeitern teil.<br />
Bekannter als ein bunter Hund<br />
Das Ergebnis der „Marktführeranalyse<br />
Fachinformationsdatenbanken für das<br />
Personalwesen“: Die Personaler stellen<br />
dem Haufe Personal Office ein sehr<br />
gutes Zeugnis aus. Die Marktforscher<br />
ermittelten nicht nur Bekanntheitsgrad<br />
und Nutzungshäufigkeit, sondern fragten<br />
auch nach qualitativen Merkmalen.<br />
Dabei spielten beispielsweise Kriterien<br />
wie Informationsqualität, Service sowie<br />
Praxistauglichkeit eine Rolle.<br />
Etwa neun von zehn Befragten kannten<br />
die Fachdatenbank Haufe Personal<br />
Office. Und, was noch wichtiger ist:<br />
Von den Unternehmen, die in der Personalarbeit<br />
Fachdatenbanken einsetzen,<br />
nutzen drei Viertel Lösungen der<br />
Haufe Gruppe. Damit rangiert Haufe<br />
Personal Office in puncto Bekanntheitsgrad<br />
und Nutzungsgrad deutlich<br />
vor dem Wettbewerb.<br />
Verlässlich und verständlich<br />
Die nächstplatzierten Lösungen kommen<br />
lediglich auf einen Anteil von 17 beziehungsweise<br />
neun Prozent. Haufe Personal<br />
Office ist seit Mitte der 90er-Jahre auf<br />
dem Markt und wird derzeit von rund<br />
60 000 Anwendern eingesetzt – entweder<br />
online oder als klassische DVD.<br />
Für die durchweg hohe Beliebtheit<br />
von Haufe Personal Office gibt es gute<br />
Gründe:<br />
73 Prozent der befragten Datenbankanwender<br />
verlassen sich am meisten<br />
auf Haufe Personal Office.<br />
Über 70 Prozent der Nutzer bewerten<br />
die Fachinformationen als sehr verlässlich<br />
und leicht verständlich.<br />
Mehr als die Hälfte der Befragten<br />
sehen Haufe Personal Office als eine<br />
sehr große Hilfe für die tägliche<br />
Arbeit an.<br />
Dementsprechend würden auch<br />
84 Prozent der Befragten Haufe Personal<br />
Office auf jeden Fall weiterempfehlen.<br />
Ein Dank an die Kunden<br />
Joachim Rotzinger, Geschäftsführer<br />
der Haufe-Lexware GmbH & Co. KG,<br />
freut sich über das Lob der Anwender:<br />
„Wir freuen uns sehr über das gute<br />
Abschneiden von Haufe Personal<br />
Office und möchten uns an dieser<br />
Stelle ausdrücklich bei unseren Kunden<br />
bedanken. Ohne die Treue und<br />
das kons truktive Feedback der Kunden<br />
wäre ein solcher Markterfolg nie möglich<br />
gewesen.“<br />
Weitere Informationen zu Haufe<br />
Personal Office und den Studienergebnissen<br />
finden interessierte Personalprofis<br />
unter www.haufe.de/personal-office.<br />
[ rm ]<br />
78 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 10.2013
Bei Anruf Outlook<br />
Wer viel telefoniert, kommt leicht ins Schleudern. Tapi4Call ist ein Telefonmanager, der<br />
Outlook mit TAPI-fähigen Telefonen verbindet. Vieltelefonierer behalten den Überblick,<br />
sparen Zeit und profitieren von einer nachvollziehbaren Gesprächsdokumentation.<br />
Niemand liebt überraschende Anrufe –<br />
vor allem nicht, wenn es ums Geschäft<br />
geht. Doch was tun, wenn man mit Hunderten<br />
Kontakten jongliert? Wie soll man alle Nummern<br />
im Kopf behalten? Die Lösung lautet:<br />
Anruferkennung. Telefonintegration verbindet<br />
den Rechner mit Telefon oder Telefonanlage,<br />
erkennt eingehende Rufnummern und öffnet im<br />
Idealfall die Kundenakte auf dem Bildschirm.<br />
Doch die Technik kann unter Umständen teuer<br />
ausfallen. Es sei denn, man arbeitet mit Outlook<br />
und einem gängigen, TAPI-fähigen Telefon (respektive<br />
Telefonanlage). In diesem Fall kann<br />
man auf Tapi4Call zurückgreifen.<br />
Bevor das kleine Tool installiert wird, ist zunächst<br />
ein aktueller TAPI-Treiber notwendig, der<br />
von den meisten Herstellern kostenlos angeboten<br />
wird. Der Treiber verbindet Rechner und PC.<br />
Tapi4Call baut darauf auf, holt Outlook ins Boot<br />
und steuert zusätzliche Komfortfunktionen hinzu.<br />
Eingehende Anrufe werden per Sprechblase<br />
angekündigt, zusätzlich öffnet die Software den<br />
passenden Outlook-Kontakt ein. Positiv fällt die<br />
Nähe zu Online-Diensten auf. Findet sich kein<br />
Kontakt in Outlook, durchforstet das kleine Tool<br />
Online-Telefonbücher, was allerdings selten von<br />
Erfolg gekrönt ist. Die gefundenen Adressdaten<br />
lassen sich per Mausklick in Outlook übernehmen.<br />
Zudem erstellt Tapi4Call Suchlinks, die für<br />
Google-Recherchen oder die Kartensuche bei<br />
YellowMaps.de verwendet werden können. Anrufe<br />
in Abwesenheit landen in einer Anrufliste,<br />
was strukturierte Rückrufaktionen vereinfacht.<br />
In umgekehrter Richtung ist TAPI4Call mit<br />
einigen Call-Center-Funktionen ausgestattet: So<br />
können Anwender beispielsweise ihre Outlook-<br />
Kontakte nach mehreren Kriterien durchsuchen,<br />
um gezielt Anruflisten für Telefonaktionen zusammenzustellen.<br />
Eine Wiedervorlage erinnert<br />
dabei an ausstehende Anrufe.<br />
■ Tapi4Call ist in den Einstellungen sehr detailliert.<br />
Sind jedoch Telefonanlage und Outlook<br />
erst einmal verknüpft, ist es leicht, einund<br />
ausgehende Telefonate zu erkennen und<br />
aufzuzeichnen. An kommunikationsintensiven<br />
Arbeitsplätzen ist die Software eine echte Erleichterung.<br />
[ Björn Lorenz/rm ]<br />
10.2013<br />
sehr gut<br />
Tapi4Call 4.2<br />
Urteil: sehr gut<br />
Preis: ab 58,00 Euro<br />
www.tapicall.de<br />
Windows XP/Vista/7/8, Outlook ab<br />
Version XP, TAPI-fähiges Telefon oder<br />
Telefonanlage, Pentium PC, 512 MB RAM<br />
Ein Profi für gute Beziehungen<br />
Im Leben einer Kundenbeziehung gibt es viele Ereignisse. Doch die Informationen sind oft<br />
quer Beet verteilt. Mit Anbindungen zu Warenwirtschaft, Telefonanlage und Outlook führt<br />
Lexware kundenmanager pro 2013 die Daten zentral an einer Stelle zusammen. Die aktuelle<br />
Version wartet mit einer optimierten Office-Anbindung auf: Ändert sich beispielsweise die Telefonnummer<br />
eines Kontaktes in Outlook, übernimmt kundenmanager pro die neue Information<br />
automatisch. Die auf mehrere Ebenen verteilte Kontakthistorie listet Gesprächsnotizen, Aufträge,<br />
E-Mails oder Telefonnotizen in chronologischer Reihenfolge auf. Zugelegt hat die CRM-Software<br />
auch bei operativen Funktionen wie etwa Kampagnen oder Massenaussendungen. Wegen des<br />
hohen Funktionsumfangs wirkt die Programmoberfläche im Standard zunächst leicht überfrachtet,<br />
was sich dank der flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten jedoch schnell ändern lässt.<br />
■ Lexware kundenmanager pro ist eine leistungsstarke CRM-Software, die Informationen aus<br />
kaufmännischen Programmen und dem Office-Umfeld zusammenführt. Unternehmen erhalten<br />
so mehr Einblick in ihre Kundenbeziehungen und arbeiten in Vertrieb und Marketing deutlich<br />
effizienter. [ Björn Lorenz/rm ]<br />
10.2013<br />
sehr gut<br />
Lexware kundenmanager pro 2013<br />
Urteil: sehr gut<br />
Preis: 499,00 Euro<br />
www.lexware.de<br />
Windows XP/Vista/7/8, Microsoft Office<br />
ab Version 2003, Pentium IV PC 2 GHz,<br />
1 GB RAM<br />
79
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Bereichsleiter: Jörg Hermann<br />
Chefredakteur: Andreas Eichelsdörfer (ae, v. i. S. d. P.)<br />
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Redaktion: Rainer Müller (rm)<br />
Schlussredaktion: Astrid Hillmer-Bruer<br />
Autoren dieser Ausgabe: Donald Badoux, Philipp Boos, Olaf Brandt,<br />
Anja Eichelsdörfer, Johannes Fritsche, Jörg von der Heydt, Björn Lorenz,<br />
Dr. Wolfgang Martin, Michael Piok, Christian Puhr, Lauren Reimler,<br />
Kathrin Schürmann, Holger Stelz, Klaus Steven, Uwe Wöhler<br />
Redaktionsassistenz: Gerlinde Drobe<br />
Titellayout: Dorothea Voss<br />
Leitung Layout: Sandra Bauer, Silvia Schmidberger<br />
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Layout: Dorothea Voss<br />
Fotografie: Josef Bleier, Stefan Rudnick, Shutterstock<br />
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