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Google Maps 7.0
So nutzen Sie das
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Akku-Tipps
Mehr Akku, mehr Power
Handy ortenint
Neuer Google-Dienst
findet Ihr geklautes Handy
99
Tipps & Tricks
Kniffe der Profis
Google Cloud Print
So drucken Sie
vom Handy aus
APPS für die
ganze Familie
Mit Eltern-
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04/2013
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* Deutschland
4 198438 409802 04
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www.apps-und-tipps.de
Service
Editorial
Android Apps&Tipps Editorial
Familie &
Android
Christoph Langner,
Chefredakteur
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
als aktuelle Elterngeneration sind wir noch
ausschließlich mit Bilderbuch, Bauklötzen
und Malblock den Windeln entwachsen.
Doch die fortschreitende Technik macht
selbst bei unseren Kleinsten nicht halt.
Schon als Krabbler greifen Babys ganz
selbstverständlich nach Smartphone oder
Tablet und machen das nach, was sie bei
den Großen sehen.
Ein virales YouTube-Video [LINK 1] demonstriert
den Lerneffekt: Während die einjährige
Tochter des Filmers bereits mit einem
Tablet etwas anfangen kann, sogar Gesten
wie Pinch&Zoom kennt und nutzt, schaut
es mit einem Magazin in der Hand fragend
in die Kamera. Der Blick braucht keine großen
Worte: „Da bewegt sich nichts, ist das
komische Ding mit den vielen Blättern kaputt?“
Ohne Zweifel, Smartphone und Tablet
sind auch im Kinderzimmer zu Hause!
Android in der Familie
Gerade in der Familie hat Android viele
Stärken. Es gibt nicht nur „ein“ Android-Tablet
am Markt. Während sich „die Großen
und Erwachsenen“ das empfindliche High-
End-Tablet teilen, kann der Nachwuchs mit
einem günstigen Einsteiger-Tablet oder
sogar einem kindgerecht gestalteten Gerät
erste Schritte machen, ohne dass das teure
Stück sofort zu Bruch geht. Wir stellen
Ihnen in einer Übersicht die besten familientaugliche
Tablets und Handys vor.
Apropos teilen: Android-Tablets mit der
Version 4.2 oder neuer bringen eine Benutzerverwaltung
mit. So arbeitet jedes Familienmitglied
mit seinen Apps und seinen
Daten, ohne dass Sie sich in die Quere
kommen. Ab Android 4.3 lassen sich gar
Accounts mit eingeschränkten Rechten einrichten.
Damit ist Android 100-prozentig familientauglich
– Der Streit um das Tablet ist
damit jedoch vorprogrammiert…
Apps für alle Generationen
Auch wenn der Schwerpunkt dieser Ausgabe
auf dem Thema Eltern, Kinder und
Familie liegt, kommen Android-User aller
Altersklassen nicht zu kurz. Wir stellen
Ihnen die besten Apps für alle Generationen
vor und selbstverständlich finden Sie
auch wieder reichlich Tipps&Tricks rund
um Android und seinen Apps.
Nun wünsche ich Ihnen viel Lesespaß mit
der Ausgabe 04/2013 von Android
Apps&Tipps.
Christoph Langner
Alle Links
>
android- user.de/qr/30557
Apps & Tipps 04/2013 3
Service
Inhalt
Service
3 Editorial
4 Inhalt
194 Impressum
highlights
7 Kleinkinder: 2 bis 6 Jahre
Geeignete Apps für die allerkleinsten
Android-User
12 Grundschule: 7 bis 12 Jahre
Tolle Android-Apps für Kinder im
Grundschulalter
16 Teenager: 13 bis 17
Top-Apps und Spiele für Teenager
22 Singles: 18 bis 27
Vom Studium bis zum Online-Dating
27 Eltern: 28 bis 64
Die besten Android-Apps für Eltern
44 Elternratgeber
Android-Handy oder Tablets und
Kinder? Dies sollten Sie beachten!
32 Senioren: 65 bis 99
Hilfreiche und interessante Apps für
Senioren
39 Android für die ganze Familie
Apps für den ganz normalen
Familienalltag
44 Kinder und Android
Ausführlicher Android-Ratgeber
für Familien
48 Tablets und Handys für Kinder
Diese Geräte überleben das
Kinderzimmer
App-Tipps
54 Snapseed
Bildbearbeitung der Extra-Klasse
58 500px
Heimstatt für Fotografen
62 Videoschnitt
Mit diesen Apps gelingen
interessante Home-Videos
66 DJ-Tools
Apps für Smartphoneund
Tablet-DJs
70 Appseits des Mainstream
Außergewöhnliche Handy-Apps mit
dem gewissen Etwas
76 Yahoo! Wetter
Beste Wetteraussichten
79 Norton Mobile Security
Das leistet Symantecs
Sicherheits-App
4
Service
Inhalt
48
Tablets und Handys
Diese Geräte trotzen dem
harten Alltag im Kinderzimmer
82 BubbleUPnP
Der super-leistungsfähige
Multimedia-Hub erklärt
85 Reddit-Apps
Apps für das Social-News-Netzwerk
im Vergleich
88 Kundenkarten-Apps
So organisieren Sie Kundenkarten
mit dem Handy
92 Buzz Launcher
Die Alternative für Fans
individueller Themes
96 Task-Killer
Nutzlos, sinnvoll oder gar schädlich?
Spiele-Tipps
100 Top-Spiele
Unsere Top-Spiele für Ihr Handy
103 Adventure-Games
Sieben spannende Abenteuerspiele
106 Knobelspiele
Knackige Rätsel für Knobel-Fans
110 Ticket to Ride
Für Lok-Enthusiasten ohne
Modelleisenbahn
54
Snapseed
So peppen Sie
Aufnahmen
Ihrer Handy-
Kamera auf!
112 Tentacle Wars
Kampf ums Überleben
im Mikrokosmos
114 Zombie Spiele
Die besten Games
für Zombie-Jäger
118 Humble Android Bundle
Indie-Spiele zum
Zahl-was-du-willst-Preis
QR-Code lesen: so geht's...
Installieren Sie die App „Barcode
1. Scanner“ vom ZXing Team.
Starten Sie die App, und halten Sie
2. den Scanner über den QR-Code.
Der Barcode Scanner zeigt
3. den Link an.
Tippen Sie auf den Link, oder wählen
Sie Browser 4. öffnen.
Juli 2012
Apps & Tipps 04/2013 5
Service
Inhalt
132 Hangouts
Googles überarbeiteter Chat
macht WhatsApp Dampf!
Einsteiger-Tipps
122 Google Coud Print
So drucken Sie vom Handy ohne
Computer
126 Google Maps
Alles zum komplett neu gestalteten
Google Maps
132 Google Hangouts
Handy-Chat mit Voice- und Video-
Funktion
137 Google Drive
So organisieren Sie Ihre Dokumente
online im Web
140 Google Keep
Das Handy-Notizbuch mit
Spracherkennung
126sich besser ans Ziel
Google Maps
Das neue Maps bringt
Tipps & Tricks
144 Google-Maps-Tipps
Tipps rund um Googles Kartendienst
und Navi
148 Tipps & Tricks
Praktische Tipps aus unserer
Redaktion
153 Android-Gerätemanager
Orten oder Sperren Sie Ihr Handy
über das Internet
156 Geräteadministrator
So deinstallieren Sie tief im System
vergrabene Apps
158 USB-Debugging
und ADB erklärt
Das hat es mit dem Debugging-
Modus auf sich
162 Minimal ADB & Fastboot
ADB und Fastboot als Minimal-
Installation
164 Akku schonen und pflegen
So halten Sie den Handy-Akku länger
am Leben
168 Power-Akkus
Saftspender mit extra viel Kapazität
171 PowerTutor
Das verbrauchen Ihre Apps an Strom
174 HTC-Tipps
Tipps & Tricks im Umgang mit
Handys und Tablets von HTC
180 Greenify
Winterschlaf für allzu
leistungshungrige Apps
183 Desktop-Tuning
Launcher, Icons und vieles mehr!
188 Aktueller Look für alte
Androiden
Neue Jelly-Bean-Optik für alte
Handys
6
04/2013 Apps & Tipps
Zehn App-Empfehlungen für Kinder im Vorschulalter
Meine
ersten Apps
pauljune, 123RF
Ähnlich wie ein Kinderbuch oder einfache Kinderspiele bieten auch Android-
Apps die Möglichkeit, mit Kleinkindern zu lernen und zu spielen. Wir stellen Ihnen
eine Auswahl an zehn besonders guten Apps aus dem sehr umfangreichen Programm
bei Google Play vor. Marcel Hilzinger
Highlights
2 bis 6 Jahre
Abb. 1: Die Bildschirmsperre
dient bei Toddler
Lock gleichzeitig als
Malbrett.
Worauf Sie bei der
Android-Nutzung
bei kleinen Kindern
achten sollten, behandeln
wir in dieser Ausabe in
einem separaten Beitrag ab
Seite 44. In diesem Artikel
stellen wir Ihnen Apps und
Spiele vor, die wir für die
ersten Schritte mit einem Tablet
oder Handy für gelungen
halten. Optimalerweise
setzen Sie die Apps auf
einem Tablet oder einem
Gerät mit großem Bildschirm
ein. Das erleichtert
die Bedienung gerade für
kleine Kinder. Es gibt sehr
viele gut gemachte Kinder-
Apps bei Google Play.
Ebenso häufig anzutreffen
sind aber auch Apps, die
in keiner Weise kindgerecht
sind. Testen Sie die
Apps deshalb am besten
im Voraus, bevor Sie sie
Ihren Kindern zeigen.
Toddler Lock
Kindersicherung
Es gibt nur wenige Kindersicherungen,
die wirklich sicher sind und die
den Kindern auch Spaß machen.
Toddler Lock [LINK 1] ist eine von ihnen. Die App
startet als Home-Screen-Ersatz. Beim ersten
Setup müssen Sie deshalb Toddler Lock als
Launcher auswählen und bestätigen, dass die
Aktion immer mit Toddler Lock durchgeführt
werden soll. Benutzen Sie einen alternativen
Launcher, dann erscheint beim ersten Beenden
der App wieder der Auswahldialog für den gewünschten
Launcher. Haben Sie diese Einstellungen
einmal getroffen, dann arbeitet Toddler
Lock wie erwartet.
Die App belegt den kompletten Bildschirm
und erlaubt es den Kindern zu zeichnen und zu
malen. Dazu gibt es angenehme Klänge im Hintergrund.
Um die Bildschirmsperre wieder zu
verlassen, tippen Sie im Uhrzeigersinn die vier
Ecken des Touchscreens an. Es erscheint dann
ein Menü, um zu Toddler Lock zurückzukehren
oder die App zu verlassen. Alternativ können
Sie über Toddler Lock auch den Flugmodus einschalten
lassen. Das funktioniert aber nur bei
älteren Android-Geräten. Seit Android 4.2 ist
das Schalten des Flugmodus via App verboten.
Die App ist gratis und zeigt nur in den Einstellungen
Reklame an. Es gibt auch eine Spendenversion
ohne diese Anzeigen.
Zebra Paint Maler App
Auch diese App ist von Kinderbüchern
inspiriert. Zebra Paint Maler
App [LINK 2] bietet rund 40 Vorlagen
zum ausmalen. Im Unterschied zu einem echten
Malbuch sind die Felder allerdings fest vorgegeben,
das Kind kann also nicht kritzeln,
sondern nur Flächen ausfüllen. Das macht aber
auch so reichlich Spaß und sorgt für immer
wieder neue Bilder, die sich zudem auch in der
Galerie speichern und somit auch ausdrucken
lassen. Zebra Paint ist kostenlos und zeigt keine
Werbung an. Für einen Euro gibt
es auch eine Pro-Version mit einer
deutlich umfangreicheren Vorlagensammlung
[LINK 3].
Abb. 2: Mit Zebra Paint erhalten Sie gratis über 40 Ausmalbilder.
Weitere 80 gibt es gegen einen kleinen Obolus.
Bauernhof Spiele
für Kinder
Diese App ist schon eher
etwas für größere Kinder
im Vorschulalter oder die
bereits lesen können. Die App
führt über mehrere Stationen auf
dem Bauernhof, bei denen es diverse
Aufgaben zu erledigen gibt.
Ganz zu Beginn müssen Sie einen
8
04/2013 Apps & Tipps
Highlights
2 bis 6 Jahre
Abb. 3: Bei den Bauernhof-Spielen sind Kreativität und Fingerspitzengefühl
gefragt. Sie eignen sich eher für ältere Kinder.
Abb. 4: Große Fotos und recht gute Tonaufnahmen machen Tierlaute
für Kleinkinder zum idealen Buch-Ersatz.
Apfelbaum schütteln, die Äpfel auflesen und
die Pferde damit füttern. Einige Aufgaben sind
vorgegeben, andere müssen die Kinder selbst
erraten. Zur Abwechslung gibt es Ausmalbilder
ohne strenge Vorlage aber mit Anleitung. Hier
ist schon etwas Fingerspitzengefühl gefragt, um
die Bilder richtig auszumalen. Daneben gibt es
viele weitere Rätsel. Bauernhof Spiel für Kinder
[LINK 4] ist gratis, die Google-Anzeigen werden
Sie via In-App-Spende über einen Euro los. Das
gilt auch für die Popup-Meldungen, die Sie über
die Einstellungen der App deaktivieren. Der Betrag
von1 Euro ist gut investiert, da die App
auch regelmäßig Updates bekommt. Vom gleichen
Entwickler gibt es auch einen sehr schön
gemachten werbefreien Adventskalender,
Abb. 5: Das Baby-Toy-Soundboard
bringt qualitativ hochwertige
Sounds ohne jegliche Werbung.
Tierlaute für
Kleinkinder
Hund, Katze, Maus.
Wie diese drei Tiere
aussehen und welche
Geräusche sie machen,
weiß fast jedes Kind. Aber bei
einem Delphin oder bei einem
Zebra wird es schon schwieriger.
Die App Tierlaute für
Kleinkinder [LINK 5] zeigt große
Bilder von Tieren an, spielt
einen für das gezeigte Tier typischen
Laut ab und spricht
anschließend den Namen des
Tieres auf Deutsch vor. Im Unterschied
zu anderen Apps
verzichtet Tierlaute für Kleinkinder
auf kleine Buttons sondern
zeigt große Tierbilder an. Den Wechsel
zum nächsten Tier über eine Wischgeste oder
die Pfeiltasten haben selbst Kleinkinder recht
schnell erlernt. In der Gratisversion ist nur ein
Dutzend Tiere vertreten und die App zeigt Werbung
an. Die Vollversion ohne Werbung und
mit rund 75 Tieren kostet 1,45 Euro.
Baby Toy
Das gleiche Konzept wie Tierlaute für
Kleinkinder verfolgt die App Baby Toy
[LINK 6] von Entwickler Idle, allerdings
mit einem komplett anderen Ansatz. Hier gibt
es bunte Icons anstelle von großen Bildern und
neben sechs Tiergeräuschen finden Sie auch
sechs Instrumente und sechs einfache Sounds.
Die App lässt sich auch als
Kindersicherung einsetzen.
Dazu müssen Sie wie bei
Toddler Lock Kindersicherung
die App als Launcher einrichten.
Anschließend lässt sich
Baby Toy nur noch über die
„Geheimkombination“ vier
Bilder im Eck und Zurücktaste
beenden. Die Sounds der App
Baby Toy sind qualitativ sehr
gut und die App verzichtet auf
jegliche Werbung. Sind Sie
also einfach auf der Suche
nach einem guten und gefahrlosen
Soundboard für Kinder,
dann werden Sie bei Baby Toy
nicht enttäuscht. Der Umfang
könnte vielleicht für Eltern
etwas umfangreicher sein, die
Apps & Tipps 04/2013 9
Highlights
2 bis 6 Jahre
Abb. 6: Das Kinder Tiere Piano bereitet Kindern und Eltern gleichermaßen
Spaß, die Kindersicherung schützt vor Käufen.
Abb. 7: Bei Shape Builder müssen Sie Puzzle-Teile an die richtige
Stelle schieben. Das ist manchmal gar nicht so einfach.
Kinder stören sich nicht daran und können
immer wieder auf die bunten Icons klicken oder
mit den Instrumenten ein Konzert veranstalten.
Kinder Tiere Piano
Es gibt unzählige Piano-Apps bei
Google Play, aber die meisten davon
sind entweder schlecht gemacht oder
mit Werbung zugestopft oder nicht wirklich für
Kinder geeignet. Eine der Piano-Apps mit dem
größten Spaßfaktor (nicht Lernfaktor) ist Kinder
Tiere Piano [LINK 7]. Hier spielen Sie mit den
Stimmen von Tieren Klavier, dabei zählt auch
nicht, dass die Tasten nicht wirklich den Klaviertasten
oder einem Xylophon entsprechen.
Die App bereitet Groß und Klein Freude, einzig
eine Kindersicherung für das ungewollte Verlassen
der App gibt es dabei nicht. Dafür haben
die Entwickler daran gedacht, die In-App-Käufe
abzusichern. Um zu den Bezahlangeboten zu
gelangen, müssen die Eltern bestimmte Symbole
in der richtigen Reihenfolge antippen. Die
Anleitung dazu ist auf Englisch. Die Vollversion
mit sämtlichen Tieren und noch mehr Melodien
kostet 1,52 Euro. Alternativ können Sie auch
über die Lite-Variante ein Angebot des Anzeigennetzwerks
Leadbolt akzeptieren. Wir empfehlen
Ihnen aber, gleich die Pro-Version zu
kaufen, wenn Ihnen Kinder Tiere Piano gefällt.
Beachten Sie, dass manche Antimalware-Programme
die Lite-Version der App aufgrund des
Leadbolt-Anzeigennetzwerks als Schadsoftware
einstufen. Bei der Pro-Version tritt dieses Problem
nicht auf. Der Entwickler hat noch zahlreiche
weitere recht gute Kinder-Apps im Angebot.
Schauen Sie sich einfach mal um!
Shape Builder
Prescool Puzzle
Auf der Suche nach einer tollen
Puzzle-App werden Sie schnell feststellen,
dass die Dinger gefühlt 10
Prozent aller Apps im Google Play Store ausmachen.
Leider gibt es kaum wirklich brauchbare
dabei. Entweder sind die Apps zu teuer, bieten
kaum Umfang oder sind mit Werbung vollgestopft.
Eine positive Ausnahme bildet die App
Shape Builder Prescool Puzzle [LINK 8] für 79
Cent. Hier schieben Sie einzelne Puzzle-Teile
auf Bilder, Buchstaben oder Zahlen und erhalten
dann als Belohnung ein Bild und den englischen
Namen. Die App eignet sich auch hervorragend
für Kinder, die gerade mit dem Englisch-
Unterricht begonnen haben. Leider kann man
die Puzzles nicht auswählen oder nach Thema/
Schwierigkeitsgrad sortiert puzzlen, es erscheint
stets ein zufälliges Bild. Aber gerade für
Kinder ist das von Vorteil. Nach dem Start der
App ist immer etwas los, es gibt keinerlei Einstellungsmöglichkeiten.
KinderSpiele Memory Rätsel
Auch bei den Memory-Spielen tummelt
sich gut und böse, hübsch und
hässlich. Die meisten Gratis-Versionen
ohne Reklame scheitern daran, dass die
Entwickler nicht an die Nutzung durch Kinder
gedacht haben und entweder die Bilder viel zu
klein sind oder es viel zu viele Menüs und Einstellungen
gibt. Für einen Euro erhalten Sie die
Vollversion von KinderSpiele Memory Rätsel
[LINK 9] bei Google Play. Das Spiel besitzt eine
hübsche Grafik und ist auch für größere Kinder
10
04/2013 Apps & Tipps
Highlights
2 bis 6 Jahre
Abb. 8: Das Memory Rätsel spielen sie am besten auf einem Tablet,
für Kinder sind die Bilder sonst zu klein.
Abb. 9: Die interaktiven Kinderbücher von Vienom eignen sich
auch für Kinder im Vorschulalter.
geeignet. Die Testversion [LINK 10] zeigt in den
Menüs Reklame an und enthält deutlich weniger
Level. Neben dem Memory-Spiel gibt es
auch eine einfache Match-Übung und ein
schlichtes Zeichenprogramm. Jedes Memory-
Spiel besteht aus drei Leveln. Das erste Level
zeigt sechs Kärtchen an, das zweite acht und
das dritte 12 Kärtchen. Zu jedem Level gibt es
ein passendes Sound Theme. Die App ist für
kleine Kinder nur auf einem Tablet spielbar,
sonst sind die Kärtchen zu klein, um sicher angetippt
zu werden.
Ritter Rocco
Dieses interaktive Kinderbuch steht
stellvertretend für die Kinderbücher,
die das Entwicklerteam von Vienom
aus Österreich produziert hat. Die Geschichte
von Ritter Rocco erhalten Sie in dieser App in
vier Sprachen vertont und mit zahlreichen interaktiven
Möglichkeiten. Kinder geraten recht
Abb. 10: Den unnötig großen und hässlichen Menübalken bei den
Pixi-Büchern finden wir etwas schade.
schnell in den Bann der Geschichte und so
bleibt meistens beim ersten Mal fast zu wenig
Zeit für die interaktiven Elemente. Das macht
aber nichts, denn man kann sich die Geschichte
immer wieder anhören. Die App ist auch auf
einem Handy sehr gut nutzbar, der Text ist groß
geschrieben, sodass Ihn auch Grundschüler
problemlos lesen können. Die Gratisversion der
App enthält nur die ersten sieben Kapitel, das
komplette Buch kostet vier Euro.
Pixi Buch
Meine ersten Bücher
Vom Carlsen Verlag stammen die allseits
bekannten und beliebten Pixi-
Bücher. Auch hier gibt es von einigen
Titeln interaktive Varianten mit gesprochenen
Texten. Die Geschichte „Meine ersten Bücher“
gibt es gratis, weitere Bücher kosten zwischen
89 Cent und 1,59 Euro. Im direkten Vergleich zu
Ritter Rocco sind die Texte deutlich kleiner geschrieben
und die interaktiven
Möglichkeiten beschränken sich
darauf, bestimmte Gegenstände
zum Wackeln zu bringen. Zudem
verschwendet der Menü-Balken
unnötig viel Platz. Dafür hat die
App einen einfachen Sound-Recorder
integriert und es gibt ein paar
zusätzliche Spiele in der App.
Alles in allem stimmt das Angebot,
wir würden es aber begrüßen,
wenn man auf den gekauften Pixi-
Büchern einfach per QR-Code Scan
die passende App (gratis) herunterladen
könnte. ● ● ●
Alle Links
>
android- user.de/qr/30481
Apps & Tipps 04/2013 11
Highlights
7 bis 12 Jahre
iimages, 123RF
Tolle Apps für Kinder im Grundschulalter
Spielen &
Lernen
Kinder möchten mit Handys und Tablets in erster
Linie spielen. Dabei lernen sie aber auch recht viel.
Es kommt also auf die geschickte Kombination an.
Wir stellen zehn tolle Apps für junge Schülerinnen
und Schüler vor. Marcel Hilzinger
12
04/2013 Apps & Tipps
Bewertung:
★★★★★
My Class Schedule:
Stundenplan
Highlights
7 bis 12 Jahre
Was wäre die Schule ohne Stundenplan!
Am liebsten hätte man schon als Erstklässler
einen, den aber meistens noch
die Mutter betreut. Doch ältere Kinder sorgen
sich selbst um den Zeitplan und da kommt die
App My Class Stundenplan [LINK 1] wie gerufen.
Die App verfügt über sehr viele Einstellungsmöglichkeiten
und zeigt die einzelnen Schulstunden
farblich sauber getrennt an. Als eine
der wenigen Stundenplan-Apps
können Sie hier nicht nur A- und B-Wochen eintragen sondern es
gibt auch noch C-Wochen und D-Wochen als Option. Zu jeder
Stunde lassen sich Hausaufgaben eintragen, an die die App auch
rechtzeitig erinnert. Ebenfalls sehr praktisch finden wir den Noten-Monitor,
der auch die Gewichtung von Noten unterstützt und
das automatische Stummschalten des Handys nach Stundenplan.
My Class Stundenplan ist werbefinanziert. Wenn Sie die
App für Ihre Kinder installieren möchten, dann lohnt sich der
Kauf der werbefreien Variante für 1,49 Euro.
AB Mathe –
Spiele für Kinder
Das Rechnen gehört zu den
zentralen Aufgabe der Grundschule.
Die App AB Mathe – Spiele für Kinder
[LINK 2] unterstützt Kinder dabei durch
sehr viele und sehr gute Rechenaufgaben.
AB Mathe kostet in der Vollversion
99 Cent. Zum Ausprobieren
gibt es eine Lite-Version mit einem
sehr beschränkten Funktionsumfang.
Bewertung: ★★★★★
Fantasy Town
In diesem fesselnden Gameloft-
Spiel [LINK 3] bauen Sie Häuser,
kümmern sich um allerlei Fantasiewesen
und erweitern Ihr Reich. In typischer Gameloft-Manier
können Sie dieses Spiel
stundenlang spielen ohne einen einzigen
Cent auszugeben, es ist aber auch problemlos
möglich, ein paar Hundert Euro zu
verzocken. Kinder sollten Fantasy Town
deshalb nur unter Aufsicht spielen.
Bewertung: ★★★★★
Pou
Das große Pou-Fieber ist zwar
schon etwas vorbei, aber falls
Sie den kleinen niedlichen Knülch [LINK 4]
noch nicht kennen, sollten Sie die App
unbedingt ausprobieren. Pou ist ein kleines
Wesen, das gefüttert werden will und
mit dem man spielen muss, damit es gesund
und bei guter Laune bleibt. Quasi
ein Tamagotchi für Android. Pou
meldet sich über die Android-Benachrichtigungen,
wenn es ihm an
irgendwas fehlt, man kann ihm
diese Gewohnheit aber auch abgewöhnen.
Auch bei Pou gibt es In-
App-Käufe zu beachten.
Bewertung: ★★★★★
Apps & Tipps
13
Highlights
7 bis 12 Jahre
Bewertung:
★★★★★
Rail Rush
Temple Run hat das Genre vom Endless Runner auf
Android bekannt gemacht, eine der besten und bei
Kindern beliebtesten Umsetzungen ist jedoch Rail
Rush. Das Spiel bietet etas mehr Action, man muss jedoch
auch etwas mehr auf die In-App-Käufe achten und den Button
zum Retten des Lebens nicht zufällig antippen. Für alle,
die das Spiel noch nicht kennen: In Rail Rush [LINK 5] geht es
ab auf die Schienen. In einer Lore, also einem Güterwagen,
mit dem man eigentlich Kohle und ähnliches transportiert,
düst euer Protagonist los. Wobei „düsen“ nicht ganz richtig ist, denn hier zeigt sich schon
der Unterschied zu den anderen Vertretern des Genres: Es geht eher gemächlich los. Das
ist ziemlich angenehm, da man so das ansteigende Tempo viel besser spürt und so mehr
Spannung aufkommt. Durch seitliches Fingerwischen springt man mit der Lore
von Schiene zu Schiene. Drei Bahnen hat man zur Verfügung, wobei es immer
wieder Unterbrechungen und Hindernisse gibt. Dann muss man entweder drüberhüpfen,
sich ducken oder eben die Schiene wechseln.
Ebenfalls etwa anders ist die Möglichkeit, die Lore durch Neigen des Telefons
zu kippen, so dass der Charakter an Goldbrocken (Nuggets) herankommt. Die
werden benötigt, um Einkäufe im Ingame-Shop zu tätigen. Dort gibt es allerhand
zu kaufen wie etwa weitere Charaktere mit Spezialfähigkeiten, viele einsetzbare
Fähigkeiten (die leider verbraucht werden und bei Bedarf neu erworben
werden müssen) oder besondere Extras wie etwa Dynamitstangen, die
die nächsten Hindernisse auf einer festgelegten Distanz automatisch wegsprengen.
Zwar winken die In-App-Käufe an jeder Ecke, doch das sollte bei
einem solchen Geschäftsmodell bekannt sein. Das Spiel ist nämlich kostenlos
und keiner der Käufe zwingend. Wie bei allen solchen Titeln dauert es ohne
In-App-Käufe nur etwas länger, bis man die nötige Kohle für die Items zusammen
hat, das Spiel macht aber auch so einen Riesenspaß.
Vokabeltrainer Box
Die gute alte Zettelwirtschaft gehört
dank Android der Vergangenheit
an. Mit der Vokabeltrainer Box [LINK 6]
lernen Sie die passenden Vokabeln bequem
auf dem Smartphone oder Tablet.
Dabei sorgt das ausgeklügelte Box-System
automatisch dafür, dass die gut gewussten
Wörter weniger oft abgefragt
werden als die ganz neuen, die man
noch nicht so beherrscht. Die Vokabeltrainer
Box überzeugt durch einen großen
Funktionsumfang mit vielen Import/
Export-Möglichkeiten. Neben der Gratis-Version
mit Anzeigen gibt es die App
auch zum Preis von 2,30 Euro mit ein
paar Zusatzfunktionen und werbefrei.
Bewertung: ★★★★★
Bad Piggies
Stellvertretend für Hunderte tolle
Spiele steht hier Bad Piggies
[LINK 7]. Egal ob Angry Birds, Doodle Jump
oder Fruit Ninja: Geschicklichkeit lernen die
Kids bei jedem der populären Android
Spiele. Bei Bad Piggies braucht man aber
auch etwas Köpfchen, bis alles funktioniert
und die Schweine mit ihren Fahr- und Flugzeugen
das Ziel erreichen.
Bewertung: ★★★★★
14
04/2013
Highlights
7 bis 12 Jahre
LingLing Lerne Englisch
Mit dieser Sprachkurs-App [LINK 8] lernen Kinder und Erwachsene
spielend Englisch. Das Rezept von LingLing
heißt spielen: So vergessen die Kinder beim Lernen oft, worum es
überhaupt geht und möchten einfach nur das nächste Level bzw.
das nächste Achievement erreichen. Allerdings ist LingLing gerade
deshalb nicht für alle Kinder geeignet, zudem sind die kompletten
Kurse als In-App-Käufe recht teuer. Ein Blick auf die App lohnt sich
aber: 1500 Wörter gibt es gratis. Bewertung: ★★★★★
Minecraft – Pocket Ed. Demo
Ihr Kind spielt gerne mit Lego? Dann wird es Minecraft
[LINK 9] lieben. Denn bei diesem Spiel kann man quasi Lego
in unendlichen Räumen spielen. Einfach Block um Block bauen
oder graben und sich seine eigene Minecraft-Welt schaffen. Die
Demo-Version ist gratis und zeigt auch keine Anzeigen an, dafür
kann man sich die erbauten Welten nicht speichern. Das ist aber
nicht weiter tragisch, da Minecraft recht süchtig macht und den
Kindern so wenigstens etwas die Lust am (zu lange) Spielen vergeht.
Die Vollversion kostet 5,50 Euro. Bewertung: ★★★★★
Candy
Crush Saga
Bei Candy Crush
[LINK 10] müssen Sie bunte
Steine so verschieben,
dass möglichst viel gleiche
Candies nebeneinander
liegen. Dann verschwinden
diese Steine.
Es ist also ein typisches
Match-4-Spiel, allerdings
mit einem sehr schönen
Design und vielen zusätzlichen Elementen,
inklusive In-App-Käufe. Vorsicht, liebe Eltern:
Dieses Spiel macht schnell süchtig!
Bewertung: ★★★★★
My Script
Calculator
Jedes Android-Handy bringt
einen Taschenrechner mit, aber Rechnungen
so aufzuschreiben, wie man
Sie in der Schule erhalten hat, ist nicht
mit jeder App möglich. Hier springt
My Script Calculator [LINK 11] ein. Die
App erkennt Rechnungen via Handschrift,
sodass Sie eine Wurzel einfach
auf das Display kritzeln können. Und
mit kritzeln meinen wir das auch: Die
Handschriftenerkennung des Taschenrechners
ist sehr gut – die App eignet
sich für Groß und Klein!
Bewertung: ★★★★★
Talking Tom Cat 2 Free
Den sprechenden Tom [LINK 12] muss man wohl kaum
noch vorstellen: Sie plappern etwas vor und der Kater Tom spricht
es nach. Die Apps von Outfit7 gehören zu den besten Kinder-Apps,
da es in den neuen Versionen auch einen Kinder-Modus gibt, der
keine In-App-Käufe erlaubt. Erklären Sie den Kindern, wie die App
funktioniert, werden Sie aber auch mit der Lite-Version glücklich.
Bewertung: ★★★★★
Alle Links
>
android- user.de/qr/30482
Apps & Tipps 04/2013 15
Die coolsten Apps und Spiele für Teenager
Ich will Spaß!
Teenager wollen in der Regel mit dem Handy
nur zwei Dinge tun: kommunizieren und Spaß
haben. Wir stellen Ihnen zehn Apps und Spiele
vor, die in diesem Alter angesagt sind.
Marcel Hilzinger
kakigori , 123RF
Highlights
13 bis 17 Jahre
Natürlich gibt es bei Google Play auch
jede Menge praktischer Apps für Schülerinnen
und Schüler, die die Kinder
beim Studium unterstützen. Im Teenager-Alter
will man aber in der Regel mit dem Handy einfach
Spaß haben und mit den Gleichaltrigen
kommunizieren. Unsere App-Auswahl beschränkt
sich deshalb auf coole Apps jenseits
von Lernsoftware.
Der Messenger
Die SMS ist tot, lang lebe
der Messenger. An dieser
Stelle müssten wir nun
WhatsApp [LINK 1], den Facebook Messenger
[LINK 2] oder Hangouts [LINK 3] von Google empfehlen:
Fakt ist aber, dass die meisten Schüler
den Messenger benutzen, den auch alle anderen
benutzen oder eben exakt das Gegenteil
tun. Es folgen deshalb ein paar Tipps für alle,
die sich nicht an die Standards halten möchten.
Hierzulande (noch) weitgehend unbekannt
ist Line in Asien einer der beliebtesten Messenger.
Line als Geheimtipp zu bezeichnen, wäre
also etwas übertrieben. Ein echter Geheimtipp
ist jedoch die App Line Band [LINK 4], die eng
mit den diversen Diensten von Line verknüpft
ist. Bei dieser App richtet man eine Gruppe ein
und kann dann diverse Dinge über diese
Gruppe teilen. Line Band gibt es auch für iOS,
sodass auch die Apple-
Freunde nicht außen vor bleiben.
Mit Line Band schaffen
Sie sich Ihr eigenes privates
Social Network. Falls Sie den
Messenger von Line schon benutzen,
können Sie Ihre
Freunde auch direkt zu Line
Band einladen.
WeChat [LINK 5] ist ein Messenger
aus China mit einer
Basis von über 10 Millionen
Nutzern. Seit neuestem gibt es
die App auch auf Deutsch,
viele ehemals kostenpflichtigen
Emoticons muss man nun
aber kaufen. Dennoch eignet
sich WeChat sehr gut als
WhatsApp-Alternative, da die
App gratis ist und es auch
Apps für iOS und Windows
Abb. 1: Mit Line Band richten Sie
ein kleines privates Social Network
im kleinen Kreis ein.
Phone gibt. Weitere Alternativen sind zum Beispiel
Kakao Talk [LINK 6], ICQ [LINK 7] oder der
Yahoo Messenger [LINK 8]. Für alle drei gibt es
auch Desktop-Clients für Windows.
Glympse
Es gibt zahlreiche Apps, um Freunden
seine Position mitzuteilen. Die meisten
davon setzen jedoch nur auf das
GPS-Signal, was im Falle eines Falles merklich
wenig nützt, wenn Sie sich in einem Gebäude
befinden. Die besten Standort-Daten erhalten
Sie über Google Maps beziehungsweise die
Standortfreigabe von Google+ (ehemals Latitude).
Hier können Sie über Google+-Kreise
detailliert festlegen, wer Ihren genauen Standort
sehen darf und wer nur den ungefähren.
Doch was tun, wenn die Freunde kein
Google+ benutzen möchten? Hier bietet sich
Glympse an [LINK 9]. Die App hat den großen
Vorteil, dass man keine Registrierung benötigt
und sich auch nicht mit Facebook oder einem
anderen Social Network verbinden muss. Einfach
die App starten, ein Foto von sich aufnehmen
und anschließend den gewünschten Empfänger
auswählen. Die Person erhält dann eine
E-Mail oder eine Benachrichtigung über den gewählten
Kanal, dass man unterwegs ist und seinen
Standort mitteilen möchte. Der aktuelle
Standort wird 15 Minuten lang (oder über eine
Abb. 2: WeChat gibt es seit neuestem
auch auf Deutsch. Die Registrierung
erfolgt via Handynummer.
Apps & Tipps 04/2013 17
Highlights
13 bis 17 Jahre
Abb. 3: Mit der Gratis-App
Glympse wissen Ihre Freunde, wo
Sie sich gerade aufhalten.
Abb. 4: Mit Fake GPS denken Ihre
Freunde, dass Sie auf einer einsamen
Insel sind.
Abb. 5: Yuilop ist ein Dienst für
Gratistelefonate und kostenlose
SMS-Nachrichten.
frei wählbare Zeitspanne) aktualisiert. Glympse
eignet sich sehr gut für Teenager, die abends/
nachts alleine nach Hause müssen und Ihren
Eltern oder Freunden den aktuellen Standort
mitteilen möchten – gratis und werbefrei.
Fake GPS – Location spoofer
Wenn man seinen Standort bei
WhatsApp oder Facebook üblicherweise
teilt, dann
fällt es auf, wenn man das
einmal nicht tut, weil man
sich zum Beispiel gerade an
einem Ort befindet, den andere
nicht mitbekommen sollen.
In einem solchen Fall gibt
es eine einfache Lösung: Man
gibt Facebook oder WhatsApp
einfach vor, an einem anderen
Ort zu sein. Das muss nicht
gleich London, New York oder
Paris sein, es kann auch die
eigene Schule oder das Einkaufszentrum
sein, während
man sich an einem ganz anderen
Ort befindet. Dazu muss
man lediglich eine passende
App installieren, zum Beispiel
Fake GPS – Location Spoofer
Abb. 6: Tapporo ermöglicht das
Geldverdienen durch das
Anschauen von Werbevideos.
[LINK 10] und in den Entwickleroptionen die falschen
Standorte erlauben. Aber Vorsicht Kids:
Von den Eltern installierte Sicherheits-Apps
können das Handy trotzdem genau orten!
Traffic Monitor Plus
Teenager sind meistens in Geldnot
und können sich auch keine Flatrate
mit 5 GByte Datentraffic leisten. Also
muss eine App her, die den
Datenverbrauch genau misst.
Ab Android 4.1 ist die Funktion
an Bord für alle anderen
gibt es Traffic Monitor Plus
[LINK 11]. Die App misst nicht
nur den Datenverbrauch, sondern
hat auch einen Speedtest
und einen Task Manager integriert.
Entsprechende Widgets
runden das hervorragende Angebot
dieser Gratisapp ab. Als
Alternative eignet sich zum
Beispiel DroidStats [LINK 12].
Yuilop Gratis SMS
Wer träumt nicht
davon, nie mehr für
SMS und Gespräche
bezahlen zu müssen? Dank
18
04/2013 Apps & Tipps
Yuilop [LINK 13] kann dieser
Traum (fast) in Erfüllung
gehen lassen. Die App bietet
einen Gratis-Dienst für SMS-
Nachrichten und sogar eine
spezielle Nummer für kostenlose
Gespräche an. Im Gegenzug
muss man allerdings
Punkte Sammeln, um von den
Gratis-Diensten Gebrauch zu
machen. Je nachdem, wie
viele Freunde man besitzt und
wie viele Apps man testen,
herunterladen oder liken
möchte, ist Yuilop eine tolle
Alternative zu anderen Diensten
für Gratistelefonie. Zudem
fallen die Punkte nur an,
wenn man den Dienst über
das mobile Datennetz nutzt. junge Frauen.
Wer also zu Hause via WLAN
SMS-Nachrichten verschicken möchte, kann
das quasi unbegrenzt über die eigene Yuilop-
Nummer tun. Als Nachteil muss man die separate
Nummer in Kauf nehmen, die natürlich
auch der Gesprächspartner benutzen sollte,
sonst wird das Antworten zur Qual und man
bekommt keine Punkte gutgeschrieben.
TappOro
Wer sich sein Handy selbst finanzieren
muss und dabei um jeden Euro
dankbar ist, wird an TappOro [LINK 14]
Gefallen finden. Bei dieser App sammelt man
Punkte („Oro“ genannt), die man dann in Gutscheine
oder Bargeld einlösen kann. Um an die
Punkte zu gelangen muss man Apps installieren
oder sich Werbevideos anschauen. Das Angebot
ist vergleichsweise üppig: Viele Apps werden
angeboten und zusätzlich lassen sich auch
durch das Anschauen von Werbevideos Oros
sammeln – je nach Angebot zwischen wenigen
Dutzend und ein paar Hundert Oros. Im TappOro
Store lassen sich die Oros dann in Sachoder
Geldprämien eintauschen. Für eine 5-US-
Dollar-Prämie werden 5000 Oro gefordert.
Damit ist TappOro sogar vergleichsweise rentabel:
Zwischen 20 und 30 App-Downloads (mit
zum Teil notwendigen Registrierungen) spülen
dann immerhin fünf Dollar in die Tasche. Das
reicht schon fast für eine SMS-Flat.
Abb. 7: Der Periodenkalender ist
eine praktische Handy-App für
Periodenkalender
Neben Chats und
Spielereien lässt sich
das Handy auch für
praktische Aufgaben nutzen.
Zu diesen gehört für Mädchen
zweifelsohne der Periodenkalender.
Wer die Tage regelmäßig
einträgt und auch den
Stimmungsbarometer ausfüllt,
lernt nicht nur seinen Körper
besser kennen, sondern auch
einfacher mit der Periode umzugehen.
Der Periodenkalender
[LINK 15] ist eine der besten
Apps zu diesem Thema bei
Google Play. Die App überzeugt
durch ein sehr schönes
Design, berechnet auch automatisch
die fruchtbaren Tage
und zeigt an, wann das
nächste Mal mit der Regel zu rechnen ist. Die
privaten Daten lassen sich mit einem Passwort
schützen. Leider gibt es die App nur als Gratisversion
mit Reklame. Eine Pro-Version bietet
der Entwickler nicht zum Kauf an.
The Sims Free Play
Die Sims haben sich den Weg vom
heimischen PC aufs Android-Tablet
erobert. Mit dieser Version von Electronic
Arts [LINK 16] können Sie das Aufbauspiel
komplett gratis nutzen, wenn Sie die nötige Portion
Geduld aufbringen. Wie im Original starten
Sie auch hier mit einem Haus und legen dann
Highlights
Abb. 8: The Sims gehört zu den Spielen, die man einfach kennen muss!
13 bis 17 Jahre
Apps & Tipps 04/2013 19
Highlights
13 bis 17 Jahre
Abb. 9: Bei Fashion Icon müssen Sie beweisen, wie gut Sie als Karrierefrau sind.
Alle Links
>
android- user.de/qr/30483
die Bewohner fest. Anschließend geht es ans
aufbauen und Geld verdienen. Mit dem Sims-
Geld können Sie sich Items zulegen und den
Spielfortschritt beschleunigen, es geht jedoch
auch ohne Geld. In der aktuellen Version können
Sie ab Level 9 auch andere Städte besuchen
und bis zu 31 Sims anlegen. Der Download des
Spiels beträgt zwischen 400 und 700 MByte. Alternativ
zur Gratisversion können Sie auch das
klassische Spiel für 5,23 Euro kaufen [LINK 17].
Fashion Icon
Fashion Icon von Gameloft [LINK 18] ist
ein echtes Girls Game mit vielen Klischees
aber auch
viel Witz und Action. In erster
Linie dreht sich das Game um
Parties und schöne Kleider.
Doch neben ausgiebigen
Shopping-Touren und langen
Nächten gibt es im Spiel auch
Möglichkeiten, Geld zu verdienen.
Auf Parties oder auf der
Straße kann man Männer kennenlernen
und mit ihnen flirten.
Mit ein bisschen Glück
kann man dann eine Beziehung
mit ihnen eingehen. Ab
jetzt wird es schwierig, denn
natürlich möchte dieser Mann
Aufmerksamkeit bekommen,
aber man braucht auch Zeit
um zu arbeiten, zu shoppen
und auf Parties zu gehen.
Schafft man es, den Mann
Abb. 10: Die Wikipedia ist aus dem
Schülerleben heute kaum mehr
wegzudenken.
lang genug bei Laune zu halten, bekommt man
ein Geschenk. Schafft man es nicht, macht er
Schluss und man muss sich einen neuen
Freund suchen. Um auf Parties zu kommen,
muss man cool genug sein. Dazu braucht es
spezielle Klamotten, die man sich erspielen
muss. Auch hier greift das Freemium-Prinzip
und man kann sich Spielinhalte erkaufen, um
das Spiel zu vereinfachen. Hat man sich die
passenden Klamotten für die Party zusammengekauft
und es in die Disco oder auf die Privatparty
geschafft, gibt es rundenbasierte Kämpfe
mit Frisur zerstören, die Figur des anderen beleidigen
und coolem Foto-Shooting.
Je weiter man im Level aufsteigt, desto angesagter
werden die Parties und desto angesagter
sind die Gegnerinnen. Es wird also von Mal zu
Mal schwerer, sie zu besiegen, und manchmal
muss man sich auch eingestehen, nicht die
Coolste gewesen zu sein. Da das Spiel sehr umfangreich
ist, macht es auch recht lange Spaß,
ohne langweilig zu werden.
Wikipedia Mobil
Was wäre ein Schülerleben ohne Wikipedia.
Die weltweit größte Wissensbasis
bietet zwar eine sehr gute mobile
Webseite an, aber mit der entsprechenden
App bzw. dem entsprechenden Trick geht die
Suche auf der Wikipedia noch schneller. Unter
den zahlreichen Wikipedia-
Clients finden wir den offiziellen
am besten [LINK 19]. Die
App verzichtet im Gegensatz
zu anderen Clients auf Reklame
und ist auch entwicklungstechnisch
immer auf
dem neuesten Stand. Zudem
bietet sie über das Kontextmenü
nützliche Funktionen
wie Seite teilen, Seite speichern
und Lese auf… für andere
Sprachen. Auch in
puncto Geschwindigkeit
braucht sich der offizielle Client
nicht vor anderen Apps zu
verstecken. Einzig ein Widget
fehlt der App. Hier können
wir das Schnellsuch-Widget
des Entwicklers Ozmium empfehlen
[LINK 20].
● ● ●
20
04/2013 Apps & Tipps
Highlights
18 bis 27
kakigori, 123RF
Die 15 besten Apps für junge Erwachsene
Neues
entdecken
Facebook, WhatsApp, Twitter und Instagram: Diese vier Apps finden sich wohl
auf fast jedem Handy junger Erwachsener. Wir stellen Ihnen deshalb ein paar
exklusive Tipps für andere coole Apps vor. Marcel Hilzinger
22
04/2013 Apps & Tipps
EyeEm
Instagram ist wieder out, EyeEm [LINK 1] ist aktuell
in. Die neue Kamera-App und Foto-Community
„Made in Germany“ bietet nicht nur
tolle Features und Kamera-Effekte sondern auch eine
schnell wachsende Community. Seit dem neuesten Update
vom August 2013 können wir die App als vollwertige
Instagram-Alternative empfehlen, zumal es EyeEm
auch für iOS und Windows Phone gibt und die Community
inzwischen wirklich weltweit aktiv ist. Einem plattform-
und länderübergreifenden Foto-Sharing steht also
nichts mehr im Wege.
Nach dem Download müssen Sie sich zunächst mit
einem Facebook-Account anmelden oder via E-Mail-Adresse
einen Account anlegen. Danach können Sie entweder
über den Reiter Entdecken in der Foto-Community stöbern oder via Kamera-Icon
am unteren Bildschirmrand ein neues Foto schießen oder ein
bestehendes verfremden. Die Bedienung gestaltet sich dabei ähnlich wie
bei Snapseed über senkrechte und waagrechte Wischgesten. Anschließend
laden Sie das Foto hoch und teilen es mit Ihren Freunden oder stöbern
in der riesigen Foto-Auswahl der Community. EyeEm ist definitiv
das bessere Instagram.
Highlights
Bewertung:
★★★★★
18 bis 27
Push Ups Pro
Absolvieren Sie Ihr tägliches
Training mit Push Ups Pro
[LINK 2] sollten sich in wenigen Wochen
erste Erfolge in Form eines sich abzeichnenden
Six Packs einstellen. Push Ups
Pro ist der ideale Begleiter für das Fitness
zu Hause und benötigt keinerlei
Zubehör. Der Touchscreen des Handys
dient als Zähler bei Liegestützen und
anderen Übungen. Die App ist gratis
und zeigt nur dezent Werbung an.
Bewertung: ★★★★★
1941 Frozen Front
Sie kennen Panzer General? Dann
schauen Sie sich unbedingt auch
1941 Frozen Front [LINK 3] an. In diesem rundenbasierten
Strategiespiel geht es darum,
den Gegener möglichst lange aufzuhalten
oder im Panzerkampf zu besiegen. Ein klares
Spiel für große Jungs, das dank des
recht anspruchvollen Schwierigkeitsgrades
nie langweilig wird. 1941 Frozen Front ist
gratis und finanziert sich über Werbung
und In-App-Käufe.
Bewertung: ★★★★★
Badoo
Sie sind Single, auf einen
heißen Flirt aus oder einfach
sonst auf der Suche nach netten
Leuten in der Umgebung? Dann
holen Sie sich Badoo [LINK 4]. Badoo
bezeichnet sich selbst nur als Social
Network, in erster Linie geht es aber
darum, einen Partner für ein Date zu
finden. Wir hatten in unseren Tests
recht viel Spaß mit der App und
viele neue Leute kennen gelernt. Allerdings
gibt es auch kritische Kommentare
bei Google Play. Die App
ist gratis, lediglich für zusätzliche
Funktionen müssen Sie zahlen.
Bewertung: ★★★★★
04/2013
23
Highlights
18 bis 27
Bewertung:
★★★★★
Bandsintown
Auf die Frage, wann Lady Gaga oder die Lieblingsband
in der Nähe spielt, gibt Bandsintown [LINK 5]
die passende und rechtzeitige Antwort. Hat man
sich via Facebook eingeloggt oder per E-Mail registriert,
analysiert die App zunächst die eigenen Band-Likes und
die auf dem Smartphone hinterlegte Musik. Danach speichert
sie die auf diese Weise ermittelten Lieblingsbands
für die spätere Verwendung ab.
Auch last.fm und Pandora-Accounts können
mit Bandsintown synchronisiert werden, um
noch umfassendere Suchergebnisse zu erzielen. Um der App auch
eine Recherchegrundlage zu geben, muss man zu guter Letzt den eigenen
Aufenthaltsort mit einem Suchradius von bis 100 Kilometer eingeben. Anschließend
sucht Bandsintown aktuelle Daten zu den Bands und zeigt an, ob
und wo diese soeben gerade auf Tour sind. Falls sie in den eigenen Dunstkreis
kommen sollten, sendet die Anwendung folgerichtig einen Alarm aus.
Neben den Konzertterminen präsentiert die App dem begierigen Musik-Fan
auch noch Vorschläge für neue und noch unbekannte Bands, die sie aus
dem eigenen Musikgeschmack eruiert. Auf diese Weise erweitert sich das
eigene Musik Know-How dank der App möglicherweise noch. Zudem stellt
die App Informationen zum Veranstaltungsort und zur Anfahrt zur Verfügung
und zeigt, welche Facebook-Freunde sich für das gleiche musikalische
Abendprogramm interessieren.
Lovoo
Ganz klar als reines Flirt-
Netzwerk konzipiert ist die
App Lovoo [LINK 6]. Im Unterschied
zu Badoo ist das Flirt-Netzwerk von
Lovoo deutlich kleiner, dafür finden
sich je nach Standort etwas mehr
Leute aus der Region bei Lovoo
ein. Da Lovoo aus Deutschland
stammt, ist es zum Teil gut
verbreitet. Die App ist im
Prinzip gratis, es gibt aber
kostenpflichtige In-App-
Coins für bestimmte Funktionen.
Der Login erfolgt via Facebook-
oder Twitter-Account
oder auch über die eigene E-
Mail-Adresse. Lovoo ist ein
klarer Geheimtipp, das rosa
Radar klasse gemacht!
Dropchord
Bei diesem Spiel [LINK 7] erwarten
Sie coole Beats und atemberaubende
Grafik kombiniert mit einer innovativen
Steuerungen. Innerhalb eines Kreises
tauchen verschiedene Elemente auf, die
Sie mit einer Sehne treffen oder vermeiden
müssen. Ganz so viel Spaß wie mit einer
Motion Control Camera macht Dropchord
auf dem Handy nicht, aber die 75 Cent für
die App lohnen sich schon allein für den
tollen Sound.
Bewertung: ★★★★★
Bewertung: ★★★★★
24
04/2013 Apps & Tipps
Highlights
18 bis 27
The Room
The Room [LINK 8] ist ein einfaches Adventure. Sie landen in
einem misteriösen Raum und müssen Rätsel lösen. Mit
jedem Rätsel wird die Geschichte weiter erzählt und der Spannungsbogen
bis zum Schluss aufgebaut. Dabei ist The Room nicht
zu leicht, aber auch nicht zu schwer, und wenn man einmal nicht
mehr weiter weiß, schreitet die Hilfefunktion ein. Die 79 Cent sind
sehr gut investiert: The Room wird Sie nicht enttäuschen!
Bewertung: ★★★★★
Forbidden Love
Bei dieser Dating-Simulation im Manga-Stil schlüpfen Sie in die
Rolle der weiblichen Protagonistin und versuchen, sich an Ihren
Stiefbruder heranzumachen. Doch es gibt noch andere Männer in diesem
Dating-Spiel, sodass die Entscheidung schwer fällt. Forbidden Love [LINK 9]
ist ein gratis, wenn Sie die nötige Geduld aufbringen. Das wird immer
schwerer, denn je länger man spielt, desto mehr zieht Sie Forbidden Love
in ihren Bann. Bewertung: ★★★★★
Feedly
Der Google Reader
ist tot – es lebe
Feedly. Wenn Sie Ihre tägliche
Portion Nachrichten
nicht über die App vom
Spiegel oder über die
Bild-App lesen, dann ist
Feedly [LINK 10] die aktuell
beste App für News auf
dem Handy. Die einzelnen
Nachrichten-Feeds
lassen sich individuell zusammenstellen,
sodass Sie die Auswahl an Themen und
Medien auf dem Handy oder Tablet serviert
bekommen, die Sie interessieren, nicht die
Vorwahl einer Redaktion.
Bewertung: ★★★★★
Lady Pill Reminder
Gehören Sie zu den Frauen,
die es sich nicht merken können,
ob sie die Pille heute schon genommen
haben oder noch nicht, und
nehmen Sie die Pille, dann ist Lady
Pill Reminder [LINK 11] unser Tipp für
Sie. Die Erinnerungsapp ist sehr
schön gemacht und bietet zahlreiche
Einstellungsmöglichkeiten hinsichtlich
des genutzten Medikaments und
der passenden Erinnerungsfunktion.
Zudem muss man nicht nur einfach
ein Erinnerungs-Popup wegklicken,
sondern auch noch die entsprechende
Pille für den Tag herausdrücken. Lady
Pill reminder ist gratis und werbefinanziert.
Bewertung: ★★★★★
MyDealZ
Was wäre das Leben ohne Schnäppchen! Damit Sie auch
garantiert keines verpassen, gibt es MyDealZ [LINK 11]. Die App meldet
jeden Tag die besten Deals. Über die Push-Nachrichten verpassen Sie
garantiert kein günstiges Tablet oder Handy mehr und können rechtzeitig
zuschlagen, bevor der Deal zu Ende ist. Lediglich das altbackene
Layout sorgt für einen Stern Abzug.
Bewertung: ★★★★★
Apps & Tipps
Highlights
18 bis 27
We heart it
Früher teilte man seine Fotos via Facebook und Twitter.
Dann kam Instagram und aktuell gibt es Dutzende
Foto-Communities für jeden Geschmack. Ein recht
neuer Player heißt We heart it [LINK 12] und zählt mittlerweile
über eine Million Installationen unter Android. Wenn Sie Instagram
und Co. kennen, muss man We heart it wohl kaum noch
vorstellen: Sie melden sich an, folgen Personen, die Fotos
hochladen, die Ihnen gefallen und Sie markieren besonders
schöne Fotos mit einem Herz. Seit dem Update Mitte August
kann man auch aus der App heraus eigene Fotos hochladen und
muss nicht mehr den Umweg über die Webseite gehen.
We heart it gibt es bei Google Play gratis zum Download. Über einen Klick auf
ein bestimmtes Minibild erscheint die Vollansicht. Hier können Sie das Foto
auch gleich herunterladen oder sehen, wer es gepostet hat. Auf diese Weise
finden Sie interessante Personen und können die besten Fotos mit Herzen
versehen. Ob Ihre Freunde bereits bei We heart it aktiv sind, erfahren Sie über die
ausklappbare Seitenleiste. Hier bietet die App nun die Möglichkeit, Freunde bei Facebook,
Twitter oder im Adressbuch zu finden. Alternativ können Sie auch einfach nach einem bestimmten
Namen suchen. We heart it hebt sich positiv von anderen Foto-Communties ab,
indem man in den Einstellungen zwei Checkboxen zur Privatsphäre setzen kann. So wird
man von Freunden nicht automatisch gefunden, wenn man das nicht möchte und man
kann festlegen, das dem eigenen Fotostream nur bestimmte Leute folgen dürfen.
Bewertung:
★★★★★
Fitness Buddy 300+
Sie verfügen über einen Fitnessraum
mit passenden Geräten,
haben aber keine Lust, sich Übungen
auszudenken? Dann ist der Fitness
Buddy 300 [LINK 13] genau die richtige
App. Sie zeigt detaillierte Anleitungen
für praktisch jeden Muskel und mit präzisen
Angaben zu den Gewichten. Die
Gratisversion enthält über 300 Übungen.
Die Vollversion der App mit über
1700 Trainings kostet 1,48 Euro.
Bewertung: ★★★★★
Mobile.de
Ist die Karre wieder einmal kaputt,
muss ein neues Auto her. Eine der
besten Apps für den Autokauf ist
aktuell mobile.de [LINK 14]. Mit dieser App
können Sie sich quasi Ihr Wunschauto suchen
lassen, bevor das alte Schrott ist oder
die aktuelle Kiste verkaufen und sich
gleichzeitig nach einem günstigen Ersatz
umschauen. Die Umsetzung der Android-
App ist sehr gut gelungen, das Design
könnte etwas moderner sein.
Bewertung: ★★★★★
Alle Links
>
android- user.de/qr/30484
Cocktail Flow
Eine umfangreiche
Sammlung an klassischen
und modernen Cocktails bietet
Cocktail Flow [LINK 15]. Mit dieser
App finden Sie schnell heraus, was
sich mit dem Zubehör in der Theke
so alles zusammenmixen lässt. Ein
Set an Klassikern mit und ohne Alkohol
ist gratis, weitere Rezepte
gibt es als In-App-Kauf. Noch
schöner als die Original-App ist
nur noch die Tablet-Version. Diese
kostet allerdings 2,32 Euro.
Bewertung: ★★★★★
26
04/2013
Highlights
28 bis 47 Jahre
Apps für Eltern und Berufstätige
Familie
und Beruf
Es ist nicht immer einfach Familie und den Beruf unter einen Hut
zu bringen. Wie gut, dass es zahlreiche Android-Apps gibt, die Sie
dabei unterstützen. Wir stellen Ihnen eine Auswahl aus dem sehr
umfangreichen App-Repertoire vor. Marcel Hilzinger
Iulia Brovchenko, 123RF
Apps & Tipps 04/2013 27
Highlights
28 bis 47 Jahre
Sie möchten oder haben bereits eine Familie,
treiben Sport, möchten ab und zu
verreisen, und natürlich sollen auch die
Freunde und die Karriere nicht außen vor bleiben.
Hier hilft nur ein Rezept: Planung!
aCalendar
Klar kann man auch einfach nur den
Google Kalender benutzen, aber deutlich
mehr Funktionen und die intuitivere
Benutzeroberfläche bietet aCalendar
[LINK 1]. Die App gibt es in einer kostenlosen
Version ohne Werbung und in der Plus-Variante
mit zusätzlichen Features. Der aCalendar zeigt
nach dem Start die aktuelle Woche basierend
auf den Einträgen Ihres Google-Kalenders an.
Unten rechts befindet sich zudem eine Monatsübersicht.
Halten Sie hier den Finger gedrückt,
dann erscheint ein kleiner Dialog, über den Sie
zu jedem beliebigen Datum springen können.
Bereits bei diesem Dialog werden Sie merken,
dass aCalendar vieles anders macht als der
Standard-Kalender von Google. In den meisten
Fällen bedeutet das, dass sich die App einfacher
und intuitiver bedienen lässt. Die App eignet
sich im Querformat ideal für Tablets.
Zu den besonderen Features der Plus-Version
gehört der Support für lokale Kalender (ohne
Google), Erinnerungen per SMS für den Google-
Kalender und erweiterte Einstellungen zur Privatsphäre.
Die Plus-Version kostet 2,99 Euro.
HandWallet
Es gibt viele Kassabücher bei Google
Play, die meisten davon sind allerdings
kostenpflichtig oder grafisch
Abb. 1: Der aCalender ist der beste Gratiskalender ohne Werbung.
nicht sehr anspruchsvoll. Kostenverwalter –
HandWallet [LINK 2] bietet einen sehr guten Kompromiss.
Die App könnte grafisch etwas anspruchsvoller
sein, dafür ist die Nutzung für
Privatpersonen gratis. Mit HandWallet verwalten
Sie Ihre Finanzen. Angefangen vom Konto
über die Haushaltskasse bis zum Auto oder
einem Leasingvertrag ist praktisch alles an
Bord. Für ein einfaches Kassabuch ist die App
etwas zu überladen, hier empfehlen wir Finman
[LINK 3] oder MoneyManager [LINK 4] als Alternative.
Eine sehr gute aber kostenpflichtige
App (Jahresabo) zur Finanzverwaltung ist auch
Toshl Finanzen [LINK 5].
Seesmic
Sie sind bei Facebook und Twitter
aktiv? Dann lohnt sich ein Blick auf
Seesmic [LINK 6]. Die App versteht sich
als All-in-One-Lösung für die zwei wichtigsten
Social-Media-Kanäle und bietet zudem auch das
Teilen von Fotos über Lockerz und das Hochladen
von Videos auf YouTube an. Je nachdem,
was Facebook und Twitter gerade wieder an
den Entwickler-Schnittstellen ändern, funktioniert
Seesmic sehr gut bis besser als die jeweiligen
Apps. Aktuell erhalten Sie jedoch mit der
offiziellen Facebook-App und dem offiziellen
Twitter-Client mehr Möglichkeiten als mit Seesmic.
Nutzen Sie die beiden Dienste allerdings
nur sporadisch, dann ist die App eine sehr gute
Alternative und erspart die Installation separater
Client-Apps.
Benutzen Sie zudem auch noch Forsquare
und Linkedin lohnt sich ein Blick auf die App
Hootsuite [LINK 7], die zusätzlich zu Facebook
und Twitter auch noch diese zwei Dienste in
einer einzigen App integriert.
Spielplatz.net
Wer mit kleinen Kindern unterwegs
ist, sucht nicht selten einen Spielplatz
auf, um sich etwas zu erholen und
die Kinder toben zu lassen. Mit Spielplatz.net
[LINK 8] wissen Sie immer, wo sich der nächstgelegene
Spielplatz befindet. Die App greift auf
eine recht große Onlinedatenbank zu, neue
Bolzplätze lassen sich aktuell aber leider nur
über die Webseite hinzufügen, nicht über die
App. Das ist insofern schade, da gerade diese
Aufgabe mit dem Handy deutlich einfacher
28
04/2013 Apps & Tipps
Highlights
28 bis 47 Jahre
Abb. 2: Mit HandWallet behalten
Sie jederzeit den Überblick über
Ihre Finanzen.
Abb. 3: Seesmic ist eine All-in-
One-Lösung für das Veröffentlichen
auf Twitter und Facebook.
Abb. 4: Mit Spielplatz.net finden
Sie den besten Spielplatz in der
Umgebung.
funktionieren würde. Die App hat zudem schon
länger kein Update mehr erhalten und sieht
auch etwas altbacken aus, sie bleibt aber der
beste Spielplatzfinder für Android.
Baby Places
Wie man eine gute Community-App
macht, demonstriert Baby Places
[LINK 9]. Diese App zeigt nicht nur
Spielplätze an sondern jede Menge kinder- und
elternfreundliche Orte, seien
es Cafés oder Restaurants, Wickel-Möglichkeiten
oder gute
Shopping-Möglichkeiten für
Eltern. Die Daten stammen
weitgehend von Eltern und
das Infomaterial der App
wächst stetig an. Ein Muss für
alle Eltern mit Baby oder kleinen
Kindern.
Eltern für 1,99 Euro. Die App auf dem Kinderhandy
meldet seine Position automatisch dem
Handy der Eltern und so wissen die Eltern stets,
wo sich der Nachwuchs befindet. Besonders
praktisch ist der Ad-hoc-Spielbereich: Damit definieren
Sie einen Raum auf einer Karte, in dem
sich das Kind frei bewegen darf (zum Beispiel
ein Biergarten. Sobald sich das Kind daraus entfern,
schlägt Pocket Nanny Alarm. Besonders
praktisch finden wir die Benachrichtigungs-
Pocket Nanny
Je nach Sichtweise
ist Pocket Nanny
[LINK 10] eine geniale
App oder eine fiese elektronische
Fußfessel. Die App besteht
aus der kostenlosen Version
für das Kinderhandy und
die Bezahl-App Pocket Nanny
Abb. 5: Baby Places liefert Ihnen
die besten Orte für junge Eltern
mit kleinen Kids – weltweit.
Abb. 6: Mit Pocket Nanny wissen
Sie immer, wo sich Ihre Kids
gerade aufhalten.
Apps & Tipps 04/2013 29
Highlights
28 bis 47 Jahre
funktion zum niedrigen Akkustand
auf dem Kinderhandy.
So kann man den Sohnemann
oder die Tochter noch
schnell anrufen, bevor der
Akku leer ist.
Doo
Im Laufe der Jahre
sammelt sich allerlei
an Papieren an, die
man für einige Dinge besser
gleich Digital speichert. Eine
Rundum-Sorglos-Lösung bietet
die App Doo [LINK 11]. Mit
der neuen Version 2.0 können
Sie Ihre Dokumente nicht nur
in der Cloud von Doo speichern,
sondern auch bei Dropbox,
Google Drive, Evernote
erfassen Sie alles!
und weiteren Diensten. Der Dokumentenscanner
liest theoretisch auch die Dokumente gleich
aus und speichert den Text automatisch, in unseren
Tests mit der neuen Version vom August
2013 nicht geklappt. Das dürfte aber lediglich
ein temporäres Problem sein und wir können
die App allen Empfehlen, die ihre Zettelwirtschaft
beenden möchten.
Food Planner
Auch wenn das Kochen so langsam
zu einem Luxusgut wird, gibt es dennoch
so manche Eltern, die sich Tag
für Tag überlegen müssen, was denn heute/
Abb. 8: Mit dem Food Planner stellen Sie Menüpläne zusammen oder sammeln
Rezepte. Per Import holen Sie zudem Rezepte von Chefkoch und Co. in die App.
Abb. 7: Egal ob Kassenzettel, Visitenkarte
oder Rechnung: Mit Doo
morgen auf dem Speiseplan
stehen soll. Gehören Sie auch
zu diesen Personen oder kochen
Sie einfach gerne, dann
empfehlen wir die App Food
Planner [LINK 12]. Die App ist
keine Rezeptsammlung (bringt
aber zahlreiche Rezepte gegen
Bezahlung mit) sondern in
erster Linie ein Menüplaner.
Sie können in der Gratisversion
der App aber beliebig
viele Rezepte anlegen und –
dieses Feature finden wir besonders
praktisch – Rezepte
von chefkoch.de, gutekueche.
at, lecker.de und vielen weiteren
Seiten importieren. Die
Gratisversion finanziert sich
über Werbung. Für 2,24 Euro
erhalten Sie Food Planner auch ohne Reklame.
Die App ist zudem auf Deutsch.
Meine Schwangerschaft heute
Hat man früher noch vor Handys gewarnt,
sind Smartphones heute auch
bei Schwangerschaften kaum mehr
wegzudenken, geschweige denn nach der Geburt
des Kindes, um Fotos zu machen oder die
Freunde up-to-date zu halten. Für die ersten
neun Monate finden Sie mit „Meine Schwangerschaft
heute“ [LINK 13] eine sehr schön gemachte
und deutschsprachige App. Es gibt zwar zahlreiche
weitere sehr gute Alternativen wie I'm
Expecting [LINK 14] oder BabyBump [LINK 15], aber
diese Apps gibt es nur auf Englisch. Bei Meine
Schwangerschaft heute vom Babycenter können
Sie die Entwicklung des heranwachsenden
Babys jeden Tag verfolgen. Die App eignet sich
– mit Einschränkungen – auch für werdende
Väter. Zur Babyplanung empfehlen wir einen
der zahlreichen Menstruationskalender, zum
Beispiel OvuView [LINK 16] oder den Periodenkalender
[LINK 17].
Urlaubspiraten
Irgendwann ist jeder mal reif für die
Insel. Damit Sie bei Ihrer Urlaubsplanung
keine Zeit im Reisebüro vertrödeln
müssen, gibt es die Urlaubspiraten [LINK 18]
für Ihr Handy. Die App stöbert in zahlreichen
30
04/2013 Apps & Tipps
Highlights
28 bis 47 Jahre
der Schweiz. Einzig die Suchfunktion
könnte etwas besser
sein, zudem braucht die App
zum Laden einzelner Kataloge
manchmal recht lange. Wer
nur auf Papier verzichten will
aber nicht auf Werbeprospekte,
holt sich am besten
MeinProspekt XT 2013.
Abb. 9: Mit den Urlaubspiraten
verpassen Sie garantiert kein Reiseschnäppchen.
Last-Minute- und Schnäppchenangeboten diverser
Reise-Veranstalter und Fluggesellschaften
und stellt Ihnen fast vollautomatisch das passende
Urlaubs-Schnäppchen zusammen. Einfach
das Ziel und das Budget angeben und
schon machen sich die Urlaubspiraten an die
Arbeit. Durch die Push-Option eignet sich die
Urlaubspiraten-App auch für alle, die jetzt
schon auf der Suche nach einem günstigen Urlaubsziel
für die nächste Ferienzeit sind.
Mein Prospekt
Auf das Papier verzichten
Sie gerne,
aber eigentlich
wüssten Sie schon gerne, was
die Woche gerade bei Aldi,
Tchibo und anderen Discountern
besonders günstig zu
haben ist. Gehören Sie zu all
denen, die keine Reklame im
Briefkasten wünschen, diese
aber gerne auf dem Handy anschauen,
dann ist die App
„Aldi, Tchibo & 300 mehr:
2013“ [LINK 19] die perfekte Lösung.
Die App enthält praktisch
sämtliche Prospekte der
wichtigsten Ladenketten in
Deutschland, Österreich und
Abb. 10: Sie brauchen einen
neuen Job? Die App Jobsuche findet
sehr viele freie Stellen.
Abb. 10: Der Gehaltsrechner ermittelt
aus Ihren Angaben den letztendlich
ausgezahlten Nettolohn.
Jobsuche
Die Zeiten sind vorbei,
in denen man
mit 18 bei einem Betrieb
einstieg und seine Karriere
mit 65 beendete. Heute
muss man recht häufig den
Job wechseln, egal ob gewollt
oder nicht. Mit der App Jobsuche
[LINK 20] des Stellenvermittlers
Indeed Jobs behalten
Sie die aktuell ausgeschriebenen Stellen im
Überblick und können sich bei Gefallen umfassend
informieren. Die neueste Version erlaubt
zudem den Import von Lebensläufen und das
direkte Bewerben über die App. Leider fällt das
Design nicht allzu herausragend aus. Die Entwickler
haben hier einfach die iPhone-Version
übernommen. Dafür stimmt das Angebot an
guten freien Stellen, das ist wohl wichtiger!
Gehaltsrechner
Wie viel bleibt vom
Lohn übrig? Diese
Frage beschäftigt Arbeitnehmer
immer wieder. Mit
der App von osogo.de [LINK 21]
können Sie sich Ihren Nettolohn
selbst berechnen. Dazu
machen Sie einfach die nötigten
Angaben oder markieren
die passende Checkbox und
schon sehen Sie, wie sich Ihr
Einkommen verändert. Inklusive
Lohn- und Kirchensteuer
und zahlreiche weitere Beträgen
sortiert nach Bundesland.
Die App ist gratis und zeigt
auch keine Werbung an.
Zudem beträgt der Download
gerade mal 240 KByte. ● ● ●
Alle Links
>
android- user.de/qr/30485
Apps & Tipps 04/2013 31
Highlights
65 bis 99 Jahre
15 App-Empfehlungen für Senioren und den Ruhestand
Mit 66 Jahren…
Alt werden wollen wir alle, alt sein will hingegen niemand. Ein Android-Tablet oder
‐Smartphone hilft Ihnen dabei, körperlich und geistig fit zu bleiben. Wir stellen 15 Apps
für all diejenigen vor, die möglichst alt werden wollen. Peer Kintrup
kakigori, 123RF
Highlights
65 bis 99 Jahre
Nie zuvor waren die
Alten so jung! Allen
gesundheitlichen
Warnungen zum Trotz steigt
die Lebenserwartung und
damit auch der Altersdurchschnitt
in der Bevölkerung
ständig an. So erstaunt es
nicht, dass auch immer mehr
Senioren Android-Geräte einsetzen
und natürlich auch diverse
Apps nutzen möchten.
Die folgende Auflistung soll
Ihnen als Quelle für weitere
tolle Senioren-Apps dienen,
die es bei Google Play gibt.
Big Launcher
Um gleich mit
einem verbreiteten,
zumeist spöttischen
Vorurteil aufzuräumen: Der Big Launcher
[LINK 1] ist nicht nur etwas für Senioren. Es gibt
zwar Leute, die Smartphones und Apps, die
durch große Schriften und Schaltflächen auffallen
verspotten, im realen Leben hingegen trifft
man immer wieder auch junge Leute, die
selbstbewusst ihr altes Einsteiger-Phone oder
gar ein Handy hinhalten: Das kann alles was
ich brauche!. Es sind also nicht nur die Senioren,
die den Ballast eines endlosen galaktischen
Menüs scheuen und denen die kleine Buttons
und Schriften ihres hochauflösenden Phones im
Alltag einfach nicht ergonomisch genug sind!
Die Einrichtung des alternativen Launchers
erfolgt nach dem Start im Dialog durch den einfach
gestalteten Assistenten. Dieser ersetzt nach
Abschluss der Installation auf Wunsch komplett
die Bedieneroberfläche und ergänzt sogar die
Menüeinstellungen durch eine einfache und
verständliche Darstellung. Inwieweit die Oberfläche
und das Menü Senioren gerecht gestalten
werden sollen, können Sie selbst entscheiden,
indem Sie einzelne Funktionen einschränken
oder gar verhindern.
Der Homescreen lässt sich in zwei Reihen
und vier Zeilen mit Icons bestücken. Jede Seite
können Sie mit einem eigenen Hintergrundbild
versehen, so dass sogar dadurch eine Individualisierung
und Themen bezogene Gestaltung
möglich ist. Der Wechsel zwischen den Seiten
Abb. 1: Auf der Startseite des Big
Launcher sind sechs Icons und
ein Widget vorgegeben.
Abb. 2: Die App Simple Phone
Senior beinhaltet nur die sehr simple
Telefon- und SMS-Funktion.
erfolgt allerdings nicht mehr durch die bekannte
Wischgeste, sondern Sie müssen auf die
dafür zu erstellenden Buttons klicken.
Hervorheben möchten wir besonders den
SOS-Button, der sich individuell konfigurieren
lässt. Formulieren Sie einen Text, der im Notfall
an eine oder mehrere bestimmte Nummern gesendet
werden soll. Auf Wunsch fügt der Launcher
auch noch gleich die aktuelle GPS-Position
hinzu. Nach Auslösen des Notrufs kann wahlweise
automatisch ein Anruf erfolgen. Um
einen versehentlichen Notruf zu stoppen, gibt
es eine Timeout-Funktion. Geben Sie hier die
Zeit vor, die bis zum tatsächlichen Versand verstreichen
soll. Die kostenlose Demoversion ist
bis auf wenige Einschränkungen bei der Gestaltung
der Homescreen-Seiten voll einsatzfähig.
Die Vollversion kostet 8 Euro.
Bewertung: ★★★★★
Simple Phone Seniors
Diese Senioren-Telefon-Oberfläche
[LINK 2] erscheint uns im Vergleich
zum zuvor beschrieben Big Launcher
als zu – wie der Name schon sagt – simpel.
Zwar ist auch die sinnvolle Funktion, einen definierten
Notruf absenden zu können vorgesehen,
aber die Gestaltungsmöglichkeiten sind
doch zu gering. Menüeinstellungen des Smart-
Apps & Tipps 04/2013 33
Highlights
65 bis 99 Jahre
Abb. 3: 99 Gesundheitstipps finden
Sie sauber sortiert und komprimiert
in vierzehn Kategorien.
Abb. 4: Selbst ein 4,8 Display
erlaubt nur schrittweises Scrollen
in Ancestry.
Abb. 5: Die Bibel schlägt täglich
ein Zitat vor, das man über Facebook
und Twitter teilen kann.
phones sind nicht erreichbar, die Einbindung
anderer Anwendungen ist nicht möglich. Die
App wird zwar vom Anbieter als Launcher bezeichnet,
ist aber letztendlich doch nur eine
App, die wie jede Anwendung gestartet werden
muss. Mit anderen Worten: ein Klick auf den
Homebutton und der Nutzer befindet sich wieder
auf dem Startbildschirm des Standard-Launchers
und lässt ihn mit der übrigen Bedienung
im Stich. Die App kann wirklich nur Menschen
mit extremen Sehschwächen oder motorischen
Problemen beim Telefonieren helfen. Die Anschaffung
eines einfachen Senioren gerechten
Handys zum Telefonieren erscheint uns dann
sinnvoller.
Bewertung: ★★★★★
99 Tipps für mehr Gesundheit
Den morgendlichen Radiosendungen
zufolge scheint mit zunehmendem
Alter das Thema Gesundheit immer
präsenter zu werden. Es geht dabei oft nicht um
die großen Probleme, für die Ärzte und Krankenhäuser
zuständig sind, sondern um alltägliche
Zipperlein bei denen oft schon Hausmittel
helfen. Angesichts der scheinbar wachsenden
Zahl von Krankheiten scheinen 99 Tipps wenig
zu sein. Doch keine Sorge: Sie wollen ja nicht
Medizin studieren und auch keine Fremdsprache
erlernen! In der App „99 Tipps für mehr
Gesundheit“ [LINK 3] finden Sie übersichtlich sortiert
auch Tipps zu dreizehn weiteren Themen
wie Abnehmen, Erkältung, Frauengesundheit,
und Magen-Darm. In den Rubriken Wellness,
Hautpflege, Diät, Gesund im Beruf und Gesund
auf Reisen können Sie sich auch vorbeugend
Anregungen holen. Auch wenn es in einigen
Bereichen eine abweichende Meinung geben
dürfte: der Inhalt entspricht dem Rat der Fachwelt
und ist auf der Höhe der Zeit.
Bewertung: ★★★★★
Ancestry
Mit zunehmendem Alter bekommt
Zeit eine andere Bedeutung. Nicht
nur die verbleibende wird kürzer,
sondern auch die vergangene länger. Dass dies
nicht nur sentimentale Rückbesinnung und ein
Graben in der Vergangenheit sein muss, weiß
jeder, der sich einmal mit Ahnenforschung beschäftigt
hat. Vielleicht haben Sie jetzt Zeit und
Muße sich einmal mit der durchaus spannenden
Detektivarbeit befassen zu können? Der
Autor hat dies schon in jungen Jahren immer
mal wieder getan; in der damaligen Offline-Zeit
noch ausgerüstet mit Unmengen aneinander geklebter
DIN-4 Seiten.
Ancestry [LINK 4] ist die weltweit größte Datenbank
mit 46 Millionen Stammbüchern und
34
04/2013 Apps & Tipps
Highlights
65 bis 99 Jahre
mehr als 11 Milliarden (!) historischen
Dokumenten. Schon
ohne ein kostenpflichtiges Abo
kommen Sie sehr weit. Verfolgen
Sie doch mal die Spuren
Ihrer Ahnen, indem Sie durch
alte Schiffstagebücher scrollen
oder in Kriegslisten suchen, was
Ihr Urgroßvater im Krieg gemacht
hat! Kontaktieren Sie online
andere Nutzer, die (möglicherweise)
die gleichen Ururgroßeltern
hatten und ergänzen
Sie fehlende Angaben in dem
optisch schön gestalteten
Stammbaum in der Ancestry-
App. Natürlich wird das auf
einem Tablet übersichtlicher als
auf unserem HTC One, das wir
für diese Testreihe benutzt
haben. Ihren Anchestry-Account
können Sie auch komfortabel im Browser
Ihres Laptops oder Desktops einsehen und bearbeiten.
Die Basismitgleidschaft ist kostenlos.
Der Premiumstatus, mit dem Sie überwiegend
in den USA weiterkommen, kostet rund 20 Euro
pro Jahr.
Bewertung: ★★★★★
Die Bibel
Man kann zu Religionen stehen wie
man will: Die Bibel ist nicht nur das
älteste Buch, sondern auch das verbreiteste
dieses Planeten, so wie auch die
gleichnamige App [LINK 5] weltweit von mehr als
100 Millionen Nutzern installiert wurde. Sicherlich
steht eine große und zumeist begeisterte
Gemeinschaft dahinter, von der die App im
Playstore mit 4,8 von 5 Sternen fast 700.000
Tausend mal bewertet wurde.
Nach dem Start sollten Sie zunächst den Text
bei Seite schieben und sich in der zeitgemäßen
Optionseite orientieren. Neben einigen bekannten
Einstellungsmöglichkeiten finden Sie unter
der ersten Option Heute die Einblendung Vers
des Tages, den Sie über Twitter und natürlich
auch Facebook mit Mitmenschen teilen können.
Das noch wichtigere zweite Register Bibel führt
zu einer Übersicht, in der Sie zwischen den einzelnen
Büchern, Kapitel und Versen intuitiv
wählen können. Ebenso
sinnvoll erscheint uns die
permanent eingeblendete
Option, mit der Sie zwischen
neun Bibelversionen (Luther
Bible 1912, Elberfeld 1871
usw.) wechseln. „Hoffnung
für Alle“ und die „Neue
Genfer Übersetzung“ sind
bereits nach der Installation
verfügbar. Für weitere Versionen
ist eine Anmeldung erforderlich.
Im deutschsprachigen
Raum bietet die App
zur Zeit nur ein Video an:
Der Jesus Film ist eine zweistündige
Verfilmung aus
dem Jahr 1979, die sich im
Download-Stream in guter
Qualität und ruckelfrei abspielen
lässt. Sehr komfortabel
gemacht sind die Lesepläne, die in eine thematisch
gegliederte Übersicht führen. Eine Vorschau
bringt die App mit, der komplette Zugang
zu den Plänen erfordert einen Account.
Bewertung: ★★★★★
Abb. 6: Wie beim Original, aber
mit Zoom und ohne Radiergummi:
Das Kreutzworträtsel Free.
Kreuzworträtsel Free
Rentenzeit ist Kreuzworträtselzeit.
Bei dieser App [LINK 6] können Sie die
Wortumschreibungen wie gewohnt
auf einen Blick überschauen, auch wenn die
Schrift je nach Bildschirmauflösung zunächst
sehr klein ist. Da Android bekanntlich auf Geräten
mit unterschiedlichen Displaygrößen in diversen
Auflösungen läuft, ist die Zoom-Möglichkeit
unerlässlich. Naheliegenderweise
macht das Raten auf einem Tablet ab 7" erst
wirklich Spaß. Nach dem Start wählen Sie aus
drei Registern zwischen Leicht (185 Rätsel),
Mittel (90) und Schwer (70). Unabhängig vom
Schwierigkeitsgrad besteht jedes Rätsel aus 15
Reihen à 15 Zeilen, mithin also 225 Feldern.
Bewertung: ★★★★★
Gartenpflanzen
Mit 65+X haben Sie endlich die Zeit,
die Ihnen bisher immer davon gelaufen
ist? Andererseits sind Rentner be-
Apps & Tipps 04/2013 35
Highlights
65 bis 99 Jahre
Abb. 7: Garten: Gemüsepflanzen
informiert über die bekanntesten
Pflanzen kurz und knapp.
kannt dafür, dass sie nie Zeit haben und immer
beschäftigt sind. Vertrauen wir ausnahmsweise
mal den Chinesen, deren Lebensweisheit schon
vor langer Zeit gelautet haben soll:
Wer einen Tag lang glücklich sein will
der betrinke sich.
Wer ein Jahr glücklich sein will,
der heirate
Wer ein Leben lang glücklich sein will,
der werde Gärtner.
Die App [LINK 7] kann ein ausführliches Gartenbuch
im Regal nicht ersetzen. Die fünfzig beschriebenen
Gemüsearten beinhalten aber die
gängigsten Sorten unserer Region, die ansprechend
bebildert und vor allem kompakt und informativ
beschrieben sind. Die App bietet so
einen schnellen Zugriff auf Informationen zur
Anzucht, Freiland-Saison, Bodenart, Lage,
Pflanzabstände, und Saattiefe immer in der Tasche.
Je nach Gemüse werden entweder geeignete
Nachbarbepflanzungen beschrieben oder
allgemeine Informationen angeboten.
Bewertung: ★★★★★
Park4night Wohnmobil & Van
Trotz des sperrigen App-Namens bleiben
Sie unterwegs mit dem Wohnmobil
flexibel und unabhängig, wenn Sie
diese App [LINK 8] an Bord haben. Nach einem
Abb. 8: Park4night ist ideal für
Frankreich-Urlauber, hierzulande
ist das Angebot eher dürftig.
Klick auf die vorrangige
Schaltfläche Karte und dem
darin zu findenden Aktualisierungsbutton
sehen Sie auf
einer Google-Karte – durch
verschiedene Icons symbolisiert
– in Frage kommende
Etappenziele. Das Einstellungsmenü
ermöglicht es
Ihnen, nicht nur die Höhe
Ihres Fahrzeuges einzugeben,
sondern auch nach Art der
Icons (kostenlos, Picknickplatz,
Campingplatz) oder
nach Versorgungseinrichtungen
und Freizeitaktivitäten zu
filtern. Die App erlaubt es, die
GPS-Daten des Ziels zu übernehmen
und in Ihr Fahrzeugnavi
einzugeben.
Die von einem französischen
Entwickler angebotene App ist zwar auch
deutschsprachig, spielt ihre Stärke aber vor
allem in Belgien und Frankreich aus. Falls
Ihnen die App gefällt, können Sie einen Account
anlegen und nicht nur Ihre Favoriten
speichern, sondern die Platzangaben auch bearbeiten,
kommentieren und bebildern, um Ihre
Erfahrungen und Informationen mit anderen
Mobilisten zu teilen.
Bewertung: ★★★★★
Kreuzfahrten
Die Kreuzfahrt-App [LINK 9] basiert auf
dem Angebot des beliebten Web-Portals
und könnte Ihnen Appetit auf
Hochsee- und Flusskreuzfahrten machen? Eines
der führenden Reisebüros für Schiffsreisen offeriert
bereits auf der Startseite griffbereit Buttons
auch für günstige Last Minute-Angebote oder
Gruppenreisen. In der folgenden Listenansicht
finden Sie nach dem ersten Klick neben einer
Abbildung des Schiffes bereits die Eckdaten,
wie Anbieter, Reisetermine, Länder und die
Preise für die Kategorien Innen, Außen und Balkon.
Aktuell zum Redaktionsschluss haben wir
82 Gruppenreisen, sowie 400 Last Minute-Angebote
gefunden. Haben Sie schon konkrete
Vorstellungen nutzen Sie die Suchfunktion, um
sich zwischen Hochsee und Fluss zu entschei-
36
04/2013 Apps & Tipps
den, den gewünschten Reisetermin
einzugeben und
aus einem weltweiten Angebot
ein Zielgebiet auszusuchen.
Die Reihenfolge der
Eingabe bleibt Ihnen freigestellt,
so dass Sie Ihre Flexibilität
nutzen können, wenn
Sie an keine Urlaubszeiten
gebunden sind und Ihnen
das Ziel wichtiger sein kann,
als Termine.
Im nächsten Schritt werden
Sie Zur Reise geführt
und in einer anschaulichen,
fast plastischen Karte die
Häfen angezeigt, die das
Schiff anläuft. In einer Beschreibung
erfahren Sie
mehr Details, die aber je bis zur Buchung.
nach Anbieter auch aus
nichtssagenden Werbesprüchen bestehen können.
Die Informationen über die jeweilige
Schiffs-Ausstattung sind da in Verbindung mit
wichtigen formalen Reisetipps schon hilfreicher.
Zwecks Buchung leitet Sie die App zur Webseite
weiter, die Sie aber wegen des unvermeidlich
Kleingedruckten besser auf einem Tablet
oder auf dem Desktop studieren sollten.
Bewertung: ★★★★★
Stellplatz-Finder
Falls Ihr bevorzugtes Reiserevier nicht
in Frankreich liegt, werfen Sie vor
dem Start auch mal einen Blick auf
den Stellplatz-Finder [LINK 10]. Leider nicht so
professionell und intuitiv gestaltet wie das
zuvor beschriebene park4night können Sie mit
dieser App aber zwischen verschiedenen Datenbanken
wählen. Neben den Informationen aus
www.stellplatzfuehrer.de stehen auch auf die
Informationen des ADAC-Stellplatzführers von
ACSI Euro Campings und sieben weiterer Datenbanken
zur Verfügung. Leider können Sie
immer nur einen Anbieter wählen, so dass die
Klickerei wesentlich umfangreicher wird.
Neben der üblichen Kartendarstellung wird
auch hier eine Listenansicht angeboten.
Bewertung: ★★★★★
Abb. 9: Kreuzfahrten macht Lust
auf Meer und hilft von der Planung
Toiletten Scout
Wo ist die nächste Toilette?
Die Frage stellt
man oft ungern und
bekommt statt einer hilfreichen
Antwort Achselzucken und Ratlosigkeit.
Toiletten Scout [LINK 11]
löst alle Probleme schnell und
diskret. Bei aktivierter GPS-
Funktion werden auf der üblichen
Google-Karte sofort die
WCs durch hilfreiche Symbole
markiert. Diese lassen schon erkennen,
ob es sich um einen öffentlichen
Ort (grün) oder eine
Gaststätte (blau) handelt, und
ob das Ziel barrierefrei mit dem
Rollstuhl erreichbar ist. Ohne
nachzuzählen glauben wir dem
App-Entwickler: Es sollen mehr
als 600.000 sein. In der App
können Sie zu Ihrer Erfahrung einen Kommentar
hinterlassen und mit noch nicht vermerkten
Standorten anderen Menschen in WC-Not aus
der Patsche helfen.
Bewertung: ★★★★★
Protegon SOS
Als Zielgruppe von Protegon SOS
[LINK 12] werden nicht nur Senioren
angesprochen, sondern auch Leute,
die aus beruflichen oder sonstigen Gründen
rund um die Uhr ihren Notruf an Profis weiterleiten
wollen; besser gesagt müssen. Dies können
Menschen mit Behinderungen sein und
sonstige, die im Ernstfall auf fremde Hilfe angewiesen
sind.
Die ungewöhnlich spartanische Startseite besteht
aus zwei großen Schaltflächen, von denen
eine für einen medizinischen Notfall vorgesehen
ist (rot) und die blaue sonstige Rettungskräfte
alarmiert. Im Hintergrund ist bereits das
schussbereite Kamerabild sichtbar, das beim
Auslösen über den Mailweg sofort mit versandt
wird. Ihre Nachricht wird mit den metergenauen
Standortdaten, sowie mit dem gleichzeitig
aufgenommen Foto versehen, das die Notsituation
beschreiben kann, an eine Sicherheitszentrale
gesendet. Deutschlandweit sollen
mehr als 500 Dienste mit mehreren tausend
Highlights
65 bis 99 Jahre
Apps & Tipps 04/2013 37
Highlights
65 bis 99 Jahre
Abb. 10: Im Stellplatzfinder finden
Sie wichtige Informationen zu
Ihrem nächsten Etappenziel.
Abb. 11: Der Toilettenscout hilft in
der Not, wie hier im bekannten
Touristenmekka Xanten.
Abb. 12: Die Finanzen-App zeigt
Wechselkurse, Rohstoffpreise und
Aktienkurse an.
Alle Links
>
android- user.de/qr/30488
ausgebildeten Profis angeschlossen sein, die je
nach Lage staatliche Notfall- und Rettungskräfte
mobilisieren. Mit der hier vorgestellten kostenlosen
Demo können Sie die Grundfunktionen
ausprobieren und sich testweise selbst alarmieren.
Bei kostenpflichtiger Nutzung ist es für
6,95 Euro/monatlich möglich, einem individuellen
Notfallprofil Informationen zu Krankheiten
oder wichtige Adressen zu hinterlegen.
Bewertung: ★★★★★
Finanzen 100 Börse
Diverse vergleichbare Apps haben
einzelne Funktionen der Finanzwelt
im Fokus, wie die Börse, Nachrichten,
Newsletter, Portfolios, Beobachtungslisten und
dergleichen. Finanzen 100 Börse [LINK 13] erscheint
uns als die vielzitierte Eierlegende Wollmichsau,
die sogar ein informatives Widget
mitbringt. In diesem können Sie durch ausgewählte
Anzeigen scrollen und sich aktuelle
Wechselkurse, Rohstoffpreise (Gold, Rohöl) Indizes
(DAX, Dow Jones) und natürlich auch
ausgewählte Aktienkurse anzeigen lassen. Nominale
und prozentuale Veränderungen werden
schon hier erkennbar und in der App geht es
dann richtig tief in die Details. Im Minutentakt
werden Nachrichten aus vielen Quellen ausgespuckt,
und die schon erwähnte Watchlist und
Portfolios können ebenfalls angelegt werden.
Diese veranschaulichen in übersichtlichen grafischen
Darstellungen Kursveränderungen und
Entwicklungen Ihres Portfolios. Leider dauert
die Aktualisierung einzelner Daten mitunter einige
Stunden.
Bewertung: ★★★★★
Schrittzähler-App BG Verkehr
Jeden Tag ein paar (Tausend) Schritte
zu tun, ist nicht nur für den Rücken,
sondern auch für die allgemeine Gesundheit
von Vorteil. Mit der App Schrittzähler-
App BG Verkehr [LINK 14] tun Sie Ihrer Gesundheit
und Ihrem Smartphone einen Gefallen.
Denn im Unterschied zu den zahlreichen Alternativen
benötigt diese App weder einen Account
in der Cloud noch besondere Rechte. Die
Zählung erfolgt recht genau, allerdings halten
Sie das Handy dazu am besten in der Hand.
Wie bei den meisten Schrittzähler-Apps liegt
auch hier der Akkuverbrauch etwas höher als
üblich, nutzen Sie die App also gezielt für den
Spaziergang oder das Jogging, nicht den ganzen
Tag lang. Schrittzähler-App BG Verkehr ist gratis
und verzichtet auf Reklame. Ein klarer Fall
für eine 5-Sterne-App!
Bewertung: ★★★★★
38
04/2013 Apps & Tipps
Highlights
Die Android--Familie
Android für die ganze Familie
Familienbande
kakigori, 123RF
Früher saßen Eltern und Kinder am Samstag Abend vor dem Fernseher, dann
kam der PC und „spaltete“ die Familie. Heute hat jeder sein Handy und es
scheint, als wäre jeder für sich alleine. Doch richtig genutzt, können Android-
Geräte das Familienleben durchaus sinnvoll bereichern. Carsten Müller
Apps & Tipps 04/2013
39
Highlights
Die Android-Familie
Abb. 1: Die Sicherheitsapp
Blitzer.de warnt
zuverlässig vor
Geschwindigkeitskontrollen.
Wir spielen am Smartphone, lesen Bücher,
schauen Filme und konsumieren
Nachrichten auf unseren Android-Geräten.
Kein Wunder, dass kritische Stimmen
bereits vor Vereinsamung der Nutzer von
Smartphones und Tablets warnen, weil sie allenfalls
noch virtuellen Kontakt zur Außenwelt
halten. Doch diese Kritik greift oft zu kurz:
Denn mit modernen Apps eröffnen sich auch
völlig neue Möglichkeiten der realen Interaktion.
Sie erleichtern viele alltägliche Dinge –
und lassen etwa Familie und Freunde dichter
zusammenrücken. Wie zum Beispiel an diesem
Wochenende…
Ganz nah dran
Freitag, 8 Uhr: Thank god, it’s friday! Papa
muss ins Büro, aber zum letzten Mal für diese
Woche. Am Montag ist Feiertag und er freut
sich auf das verlängerte Wochenende. Auf dem
Weg zur Arbeit warnt ihn die App Blitzer.de
[LINK 1] vor einer Radarfalle auf dem kurzen
Stück Bundesstraße. Auch wenn es im Berufsverkehr
eh recht behäbig voran geht: Gut zu
wissen, dass Carsten mit seinem
Smartphone einen wachsamen
Begleiter an Bord hat.
Dank einer großen Community
weist ihn die App zuverlässig
auch auf frisch
aufgestellte Geschwindigkeitskontrollen
und andere
Gefahren hin.
Freitag, 8:30 Uhr: Bevor
sich Papa ins Büro und
damit in die Arbeit stürzt,
wirft er auf dem Parkplatz
noch schnell einen Blick
auf das Smartphone: Eine
E-Mail von Oma. Bis zum
stolzen Alter von 70 Jahren
hatte sie nie etwas mit
Computern am Hut –
selbst SMS schreiben war
ein Buch mit sieben Siegeln
für sie. Seit ihr Carsten
vor einem Monat jedoch
ein Android-Tablet
geschenkt hat, ist die
Kommunikation nicht mehr
nur auf Telefonate beschränkt.
Die Großeltern wohnen 700 Kilometer
weit weg, was gegenseitige Besuche doch stark
minimiert. Mit dem Tablet sind sind sie näher
an Carsten und seiner Familie dran. Vor allem
den sechsjährigen Enkel Mika genießen Sie jetzt
häufiger über Skype [LINK 2].
Freitag, 12 Uhr: Carstens Frau Martina meldet
sich per WhatsApp-Nachricht: „Hallo
Schatz, hast du das Schreiben an die Versicherung
schon abgeschickt?“ Gut, dass sie nachfragt,
denn Carsten hat es natürlich vergessen.
Aber der Brief ist fertig und da sich das Dokument
wie alle wichtigen Dokumente auch in der
Cloud bei Google Drive [LINK 3] befindet, schickt
Carsten ihr einfach den Google-Drive-Link zum
Dokument. Martina wird das Schreiben ausdrucken
und zur Post bringen. Und dann macht sie
noch einen großartigen Vorschlag: „Das Wetter
ist so toll, wollen wir nicht übers Wochenende
an die Ostsee?“ Klasse Idee, findet Carsten.
Freitag, 12:45 Uhr: Nach dem Mittagessen
ruft Papa die App HRS Hotels [LINK 4] auf, um
ein günstiges Hotel zu finden. Es ist eine der
Lieblingsapps von Carsten, weil man damit
nicht nur gezielt in Städten suchen kann, sondern
auch in Regionen – zum Beispiel die Ostsee-Region
in Mecklenburg-Vorpommern. Außerdem
listet sie nur Hotels auf, in denen auch
wirklich aktuell noch freie Zimmer zu bekommen
sind. Ein 4-Sterne-Hotel in Binz auf Rügen
für 90 Euro pro Nacht, das klingt gut. Carsten
teilt das Schnäppchen gleich aus der App heraus
mit Martina per WhatsApp [LINK 5]. Es dauert
keine fünf Minuten, ehe sie der Auswahl zustimmt.
Zwei, drei Klicks später ist das Hotel
gebucht und Papa freut sich nun noch mehr auf
das Wochenende.
Freitag, 15:30 Uhr: Heute macht Carsten
etwas früher frei, sie wollen ja noch nach
Rügen aufbrechen. Auf dem Weg nach Hause
hält Papa noch kurz beim Supermarkt. Während
Martina die Koffer packt, kauft er ein paar
Sachen für unterwegs ein. Martina hat ihm
alles, was sie benötigen, in die gemeinsame
Einkaufliste in der App Out of Milk [LINK 6] notiert.
Die App ist sehr praktisch, denn sie erlaubt
die gemeinsame Pflege von Einkaufslisten.
Listen lassen sich miteinander teilen und
synchronisieren. So sind beide stets auf dem
Laufenden, was sie brauchen und was der andere
womöglich bereits eingekauft hat. Das
40
04/2013 Apps & Tipps
Highlights
Die Android-Familie
spart Zeit und Geld, weil es
Doppelkäufe vermeidet.
Beim Anstehen an der
Kasse checkt Carsten noch
schnell seine E-Mails und
freut sich über eine Einladung
zu einem Klassentreffen Mitte
Oktober in seiner alten Heimat
im Saarland. Mit Hin- und
Rückreise kostet ihn das ein
ganzes Wochenende – das will
mit der Familie abgestimmt
sein. Zum Glück pflegen Carsten
und Martina ihre Termine
mit dem Google-Kalender. In
separaten Kalendern pflegen
sie ihre privaten Termine und
in einem Familienkalender
auch die gemeinsamen. Die
privaten Kalender haben sie
einander zur Ansicht freigegeben, den Familienkalender
können sie zudem auch gemeinsam
bearbeiten. Das besagte Wochenende ist noch
frei – prima! Carsten legt einen Termin an und
schickt schnell noch eine Teilnahmebestätigung
zum Klassentreffen per E-Mail an die Organisatoren
und eine E-Mail an seine Eltern, die sich
über einen außerplanmäßigen Besuch am
Rande des Klassentreffens freuen.
Mit der App SkyScanner [LINK 7] sucht er sich
dann einen günstigen Flug von Hamburg nach
Abb. 2: HRS Hotels ist die App der
Wahl, wenn es um günstige und
verfügbare Hotels weltweit geht.
Saarbrücken. Diese App ist
dafür besonders geeignet, weil
sie sehr komfortabel zeigt,
welche Kombination aus Hinund
Rückflug besonders günstig
ist. Sogar die Buchung ist
über die App schnell erledigt.
Freitag, 20 Uhr: Nach
knapp drei Stunden Fahrt unterstützt
von Google Maps Navigation
und Blitzer.de kommen
Carsten, Martina und
Mika auf Rügen an. Sohnemann
Mika war von langen
Autofahrten nicht so begeistert.
Da er schon ein bisschen
lesen kann, durfte er deshalb
während der Fahrt versuchen,
die Kennzeichen vorausfahrender
Autos zu erkennen und
mit der App Kennzeichen [LINK 8] nachzuschauen,
woher das Fahrzeug stammt. Mama
und Papa mussten dann raten, wo der Fahrer
herkommt. So weiß jetzt die ganze Familie,
dass „APD“ für Apolda in Thüringen steht, und
die Fahrt ging recht kurzweilig und lehrreich
über die Bühne.
Grüße aus der Ferne
Samstag, 9 Uhr: Das ist das schöne an Hotels:
Nach ausgiebigem Schlaf setzt man sich an den
Abb. 3: Mit Out of Milk haben Sie
mit Ihrem Partner immer den
aktuellen Einkaufszettel im Blick.
Abb. 4: Dank der innovativen grafischen
Darstellung finden Sie mit
Skyscanner den günstigsten Flug.
Abb. 5: Eine moderne Form der
guten alten Postkarte bietet die
App Urlaubsgruß.
Apps & Tipps 04/2013 41
Highlights
Die Android-Familie
Abb. 6: JustPictures
erlaubt den Zugriff auf
Ihre Fotosammlung –
(fast) egal, wo die Fotos
gespeichert sind.
Abb. 7: Der mächtige Cloud-Dienst
Flickr eignet sich wie kein anderer
zum Austausch von Fotos.
gedeckten Frühstückstisch –
herrlich! Für eine Wettervorhersage
ist heute zur Abwechslung
mal keine Smartphone-App
nötig. Der Blick
aus dem Fenster offenbart
schon jetzt strahlend blauen
Himmel und viel Sonnenschein.
Mika freut sich auf
den Strand.
Samstag, 13 Uhr: Zeit für
das Mittagessen. Carsten und
seine Familie ziehen vom
Strand in ein nahegelegenes
Restaurant um. Nach dem
Essen sichten sie die Fotos, die
sie bisher mit dem Smartphone
geschossen haben.
Mika möchte seiner Tante unbedingt
eine Postkarte schicken
und sucht sich sein Lieblingsfoto aus. Er
weiß schon vom letzten Urlaub, dass man Postkarten
auch prima direkt vom Handy aus verschicken
kann. Dazu wählt er in der App Urlaubsgruß.com
[LINK 9] das gewünschte Foto
aus, schneiden es noch auf
den besten Bildausschnitt
zurecht. Anschließend
wählt Papa aus dem Adressbuch
die Adresse von
Tante Petra aus. Mika
darf den Text diktieren,
den Mama dann noch
auf die Karte schreibt.
Anschließend kann die
Karte abgeschickt werden.
Der Service ist nicht
teurer als die meisten
echten Postkarten plus
Porto. Im Ergebnis sind
diese Karten aber nicht
nur wesentlich bequemer
zu versenden, sondern
auch persönlicher,
da man wirklich einzigartige
Fotos verschickt.
Samstag, 20 Uhr: Für
Mika ist es Zeit zum
Schlafengehen. Frische
Luft, Strand und Meer
haben ihn auch ordentlich
müde gemacht. Martina
und Carsten sichten noch die
Dutzende Fotos, die sie gemacht
haben laden die vielen
Fotos von Mika auf das gemeinsam
genutzte Konto bei
Flickr hoch, damit auch Oma
und Opa etwas davon haben.
Mit der Android App von
Flickr [LINK 10] klappt das sehr
zuverlässig. Die Fotos lassen
sich in Alben katalogisieren
und bereits beim Upload kann
man sie mit einer kurzen Beschreibung
versehen. Da
Flickr nur für die privaten
Fotos zum Einsatz kommt,
verwenden Carsten und Martina
ein gemeinsames Konto –
dadurch müssen sie einander
keine Fotos oder Alben freigeben. Außerdem
haben sie das gesamte Konto auf privat gesetzt,
sodass nicht geteilte Fotos von niemand anderem
gesehen werden können. So viel Privatsphäre
muss dann doch sein.
Weil Flickr sehr mächtig ist und Oma und
Opa auf ihrem neuen Tablet möglichst bequem
und ohne Umwege zu den privaten Familienfotos
gelangen sollen, hat Carsten auf ihrem Tablet
die App JustPictures [LINK 11] installiert und
für Flickr konfiguriert. Diese komplett kostenfreie
App ist eine Art eierlegende Wollmilchsau
für den Zugriff auf Fotos. Sie kommt problemlos
mit allen möglichen Foto-Cloud-Diensten klar –
allen voran Flickr und Picasa – und begeistert
mit einer sehr geradlinigen und intuitiven Benutzerführung.
Einmal geöffnet, muss Oma nur
noch das gewünschte Fotoalbum öffnen. Die
Fotos kann sie dann einzeln öffnen oder sich
eine von JustPictures automatisch erzeugte Diashow
ansehen. Trotz ihres fortgeschrittenen Alters
hat Oma das Android-Tablet und die damit
verbundenen Möglichkeiten sofort lieben gelernt
– auch wenn sie das volle Potential von
Android vermutlich niemals ausschöpfen wird.
Weit weg und doch so nah
Sonntag, 11 Uhr: Lange geschlafen und ausgiebig
gefrühstückt. Der Blick aus dem Fenster offenbart:
auf exzellentes Wetter ist heute nicht
Verlass – Wolken trüben etwas den Himmel und
42
04/2013 Apps & Tipps
Highlights
Die Android-Familie
die Sonne hat Mühe, sich hindurch zu kämpfen.
Martina, Carsten und Mika bleiben erst einmal
im Hotel. Heute hat Mikas Opa Leo Geburtstag,
also schaut Martina kurz via Skype, ob Oma
oder Opa gerade mit ihrem Tablet online sind.
Die Wahrscheinlichkeit ist groß, denn sie haben
bereits eine E-Mail bekommen, dass es neue
Fotos zu bestaunen gibt. Und tatsächlich: Mika
hat Glück und kann seinem Opa per Video-
Skype zum Geburtstag gratulieren. Dank des
hoteleigenen WLAN funktioniert das in guter
Qualität, was bei mobilem Internet ja leider
nicht immer gewährleistet ist. Wie immer will
der Kleine gar nicht mehr aufhören zu „videofonieren“
– so spannend und spaßig findet er die
Kombination aus Live-Bild und Ton.
Sonntag, 13 Uhr: Die Sonne hat weiterhin
keine Chance. Martina will gerne ein bisschen
shoppen. Mika und Carsten setzen sich in ein
Café. Sie vereinbaren keinen besonderen Treffpunkt,
keine Uhrzeit. Wozu auch, da beide
ständig online sind. Bei einem Kaffee liest Carsten
eine Sonntagszeitung. Mika widmet sich
derweil einem seiner Lieblingshobbys: dem
Malen. Diesmal nicht auf Papier, sondern auf
Papas Smartphone. Mit der App Skitch [LINK 12]
wählt er ein Foto aus dem Urlaubsalbum aus
und verschönert es auf kreative Art. Das tolle an
Skitch ist, dass es sich auf wenige, aber pfiffige
Funktionen beschränkt und mit kleinen grafischen
Gimmicks wie Sprechblasen aufwartet.
Wobei Mika lieber meist selbst malt und seinen
Namen krickelt. Das fertige „Kunstwerk“ lässt
sich anschließend dann teilen – über E-Mail,
WhatsApp, Facebook und weitere Kanäle.
Sonntag, 14 Uhr: „Hi Ihr
beiden, ich habe was gaaanz
tolles entdeckt!“,
schreibt Martina per
WhatsApp. Das können
nur Klamotten sein… Sie
schickt Carsten ihren
Standort und er sieht in
Google Maps, dass sie
sich nur ein paar Ecken
weiter befindet. Carsten
bezahlt die Getränke
und lässt sich per Fußgängernavigation
von
Google Maps zu Martina
lotsen. Die Boutique
ist schnell gefunden
und mit kindlicher
Intuition spürt Mika
zielgenau Mama auf…
Sonntag, 19 Uhr:
Mit einem leckeren
Essen beim Italiener
lassen Carsten, Martina
und Mika den Tag ausklingen. Morgen geht es
wieder zurück nach Hause, am Dienstag wartet
schon wieder die Arbeit.
Dienstag, 8:13 Uhr Carsten müsste schon
längst auf dem Weg zur Arbeit sein. Aber er hat
am Abend vergessen, sein Handy aufzuladen
und so blieb die Weck-App stumm. Zum Glück
kann man sich auf die innere Uhr von Mika verlassen,
und so kommt wenigsten der Kleine
noch rechtzeitig in den Kindergarten. ● ● ●
Abb. 8: Die App Skitch
ist ein grafischer Spaß
für Groß und Klein.
Alle Links
>
android- user.de/qr/30489
Abb. 9: Mit Skype behalten
Sie den Kontakt zu
Freunden und Familie.
43
Highlights
Eltern-Ratgeber
Kinder und Smartphones: was ist gesund und worauf soll man achten?
Baby Droids
Das Baby kann kaum sitzen aber es hält bereits das Handy der Eltern in den
Händen. Gesund oder gar hilfreich ist das für die Entwicklung bestimmt nicht.
Wir geben ein paar Tipps aus Elternsicht. Marcel Hilzinger
Nataliia Natykach, 123RF
44
04/2013 Apps & Tipps
Highlights
Eltern-Ratgeber
Mit Handys und Kleinkindern ist es fast
wie mit dem Impfen: egal, wie man
es macht, man macht es falsch.
Wächst das Kind komplett ohne Smartphone
oder Tablet auf, dann hat es eventuell später
kleine Nachteile gegenüber anderen Kindern.
Bekommt es aber das Handy quasi schon in die
Wiege gelegt und wird zu früh mit diversen
konfusen Bildern konfrontiert, kann es psychische
Schäden davontragen, vom stark diskutierten
Thema Strahlenbelastung mal ganz zu
schweigen. Wie so oft ist also der goldene Mittelweg
gefragt. Aber wie sieht dieser aus?
24 oder 48 Monate?
Kinder unter 2 Jahren fingern zwar gerne auf
einem Touchscreen herum und steuern problemlos
die Bildergalerie per Wischgeste, wirklich
etwas anfangen oder sogar etwas lernen
können Sie mit dem Tablet oder dem Handy
nicht. Generell wird deshalb von der Nutzung
von Smartphones und Tablets durch Kleinkinder
unter 24 Monaten abgeraten [LINK 1]. Dieser
Empfehlung schließen auch wir uns an.
Zwischen zwei und vier Jahren können
Kleinkinder schon recht gut mit moderner Technik
umgehen, unter anderem auch selbständig
Apps kaufen oder In-App-Käufe freischalten
(wenn auch meistens unbewusst, siehe weiter
unten). Dabei sollten Sie unbedingt darauf achten,
dass Handy und Tablet höchstens ergänzend
zu anderen Spielen eingesetzt
werden und keinesfalls
als Babysitter oder „Beruhigungsmittel“
dienen. Es gibt
zwar keine Studien, die beweisen,
dass die Nutzung von
Android-Geräten in diesem
Alter schadet, aber generell
sollten Kinder bis zum Alter
von vier Jahren in erster Linie
die motorischen Fähigkeiten
schulen und möglichst viel
mit echten Gegenständen und
im Freien spielen.
Als Vater von drei Kindern
halte ich den sehr beschränkten
Einsatz zwischen zwei
und vier Jahren durchaus für
sinnvoll, wenn auch nicht für
notwendig. Ab und zu für ein
Abb. 1: Taste drücken, Ton anhören:
Solche Apps schaden Kleinkindern
nicht und machen Spaß.
paar Minuten auf einem virtuellen Piano zu
klimpern bringt dem Kind entwicklungstechnisch
deutlich weniger, als mit einem Schläger
auf einem echten Xylophon herumzuhauen,
aber es ist immer noch besser, als das Kind vor
den Fernseher zu setzen.
Komplett abraten möchte ich Ihnen an dieser
Stelle vor den meisten Spielen. Ein zweijähriges
Baby findet diese zwar äußerst spannend und
lernt auch recht schnell, wie man zum Beispiel
mit Cordy hüpft oder ein Autorennen bedient.
Wirklich verarbeiten lassen sich die schnellen
Bildfolgen jedoch nicht und es besteht auch
eine recht große Suchtgefahr, die Sie daran erkennen,
dass das Kind aggressiv wird, wenn Sie
Ihm das Handy oder Tablet wieder wegnehmen.
Sie sollten Kindern unter vier Jahren also keinesfalls
tolle Spiele zeigen oder den Kids sogar
nahelegen, mit dem Tablet oder Handy zu spielen.
Das Interesse daran kommt von alleine.
Gemeinsam auf einem Tablet ein paar Fotos
anzuschauen oder Baby-Apps zu benutzen, wie
wir Sie auch in diesem Heft vorstellen, dagegen
spricht aber nichts, solange das Kleinkind daran
Spaß hat und die Nutzung 30 Minuten am
Stück nicht überschreitet.
Kinder sind schlau
Spielt das Kind mit dem Handy des Vaters oder
der Mutter, dann sollte das bis zum Schulalter
stets unter Aufsicht erfolgen. Dabei kann auch
Abb. 2: Mit schnellen Bildfolgen
wie bei diesem Spiel können
kleine Kinder nichts anfangen.
Apps & Tipps 04/2013 45
Highlights
Eltern-Ratgeber
eine größere Schwester oder
ein älterer Bruder die Aufsicht
übernehmen.
Kinder im Vorschulalter
können zwar nicht mit Geld
umgehen, sind aber problemlos
in der Lage eine App oder
ein Spiel mit Ihrer bei Google
Play hinterlegten Kreditkarte
zu kaufen. Unter vier Jahren
passiert das meistens aus Versehen,
ältere Kinder verstehen
aber genau, wie man eine App
kauft. Einige Apps sind bewusst
so gestaltet, dass die
Kinder beim Herumspielen
früher oder später auf die In-
App-Käufe stoßen. Sichern Sie
Ihre Käufe bei Google Play
deshalb mit einem Passwort Google Play.
ab. Dazu öffnen Sie in der
Google Play App oben rechts das Menü und
Tipp
Kleinkinder haben kein Gefühl dafür,
wie lange sie an einem Spiel sitzen.
Machen Sie deshalb vor dem Spielen
ab, wie lange das Kind das Handy/Tablet
benutzen darf und stellen Sie einen
lauten Timer: Schellt der Wecker ist
Schluss und das Gerät wird ausgemacht.
An diese Ordnung gewöhnen
sich kleine Kinder recht schnell.
Abb. 3: Mit einem Passwort schützen
Sie unbeabsichtigte Käufe bei
wählen den Eintrag Einstellungen. Hier markieren
Sie nun die Checkbox Passwort und geben
ein sicheres Passwort ein. Dieses muss anschließend
für jeden Kauf eingegeben werden.
Es gibt bei Google Play Kinder-Software, die
die abgesicherte Nutzung des Handys mit klar
definierten Apps erlauben. Eine solche Software
empfiehlt sich jedoch nur bei älteren Kindern,
da Kids im Vorschulalter nie alleine mit dem
Handy/Tablet spielen sollten. Die älteren Kinder
sind jedoch meistens problemlos dazu in
der Lage den vermeintlichen Schutz auszuhebeln.
Insofern können wir den Einsatz von Kindersicherungs-Apps
nur bedingt empfehlen. Benutzen
Sie ein aktuelles Tablet mit Android 4.2.
oder 4.3 können Sie auch den Mehrbenutzermodus
einschalten, um Ihren Kindern
eine Android-Umgebung bereitzustellen,
die nur die gewünschten
Apps und
Spiele enthält.
Meiden Sie Apps
mit Werbung, und investieren
Sie besser
ein paar Cent für eine
gut gemachte App,
die Ihnen gefällt,
damit das Kind
nicht aus Versehen
auf die Reklame tippt und
dabei womöglich noch in eine
Abofalle tappt. Wenn immer
möglich sollten Sie bei kleinen
Kindern den Internetzugang
ausschalten, wenn diese am
spielen sind. Gute Apps funktionieren
auch im Flugmodus.
Mediale Erziehung
ist wichtig
Meine Kinder schauen gerne
die Sendung mit der Maus
oder andere Kinderfilme auf
YouTube. Aber die Erfahrung
zeigt, dass ein paar Klicks genügen,
um von der harmlosen
Sendung mit der Maus über
andere Filme zum Thema
„Maus“ zu einem Film zu gelangen,
der alles andere als
kinderfreundlich ist. Erzählen Sie den Kindern
von diesen Gefahren, wenn sie bereits etwas
älter sind und ab und zu alleine am Tablet oder
Handy herumspielen und das Internet nutzen
dürfen. Bei Google Play gibt es zwar keine
wirklich schädlichen Apps, ist aber erst einmal
der Browser gestartet, drohen die gleichen Gefahren,
wie auf einem PC. Wann der Zeitpunkt
für diese Aufklärung geeignet ist, hängt von der
allgemeinen Entwicklung des Kindes ab und
von älteren Geschwistern ab. Wie Sie einem
Kind erklären, welche Gefahren auf der Straße
lauern und warum es nie mit fremden Leuten
mitgehen sollte, sollten Sie ihm auch erklären,
welche Gefahren im Netz lauern.
Wenn das Kind etwas sieht, das nicht für Kinderaugen
gedacht ist, dann soll es zu Ihnen
kommen und es Ihnen erzählen. Dazu muss es
aber wissen, welche potentiellen Gefahren es
gibt. Klären Sie Ihr Kind nicht darüber auf,
dann hat es eventuell Angst davor, etwas
Schlimmes/Verbotenes gemacht zu haben und
verschweigt Ihnen diesen Umstand.
Wichtiges Wissen vermitteln
Kinder im Schulalter sollten in der Lage sein, alleine
Apps zu installieren. Hiermit meine ich
nicht, dass Sie das tun sollen. Aber die Kinder
sind schlau und werden den Augenblick nutzen,
um kurz ein Spiel auszuprobieren, das so
46
04/2013 Apps & Tipps
Highlights
Eltern-Ratgeber
toll aussieht. Hier hilft es ungemein, wenn das
Kind tolle Apps von billig gemachtem Schrott
unterscheiden kann. Bringen Sie Ihrem Kind
deshalb bei, die Bewertungen und Kommentare
bei Google Play zu lesen. Verbieten Sie den Kindern
nicht, Apps zu installieren, sondern bitten
Sie das Kind darum, die Kommentare zu lesen
und Ihnen die eigenmächtig installierten Apps
zu zeigen. Wenn es eine App nicht installieren
soll, dann erklären Sie dem Kind, warum. Argumente
wie hoher Datenverbrauch, dumme Werbung,
unnötiger Akkuverbrauch versteht ein
Zehnjähriger durchaus. Nur bei einer entsprechenden
Vertrauensbasis können Sie darauf
hoffen, dass sich das Kind auch später bei gravierenden
Problemen an Sie wendet.
Mach’s mit!
Nicht jeder kann es sich leisten, für die Kinder
ein separates Smartphone oder ein extra Tablet
zu kaufen. In vielen Fällen spielen die Kinder
deshalb mit dem Familien-Tablet. Achten Sie
darauf, Geräte, die in Kinderhände gelangen,
unbedingt mit einer Schutzhülle zu versehen.
Denn irgendwann kommt der Zeitpunkt, und
das Handy oder Tablet fällt zu Boden. Ist es mit
einem Bumper, dann stehen die Chancen recht
gut, dass Ihr Gerät den Sturz überlebt.
Wissen Sie bereits jetzt, dass Sie ein Familiengerät
anschaffen möchten, dann lohnt es sich
darauf zu achten, dass es wasserfest ist (wie
zum Beispiel das Xperia Z von Sony) oder besonders
widerstandsfähig (Galaxy Xcover, Motorola
Defy). Eine Auswahl an geeigneten Familiengeräten
und besonders günstigen Handys
haben wir Ihnen ebenfalls in dieser Ausgabe
zusammengestellt.
Abb. 4: Eine Schutzhülle aus Gummi schützt Ihr Gerät wirksam bei Stürzen aus
mittlerer Höhe.
Fazit
Kinder unter zwei Jahren sollten Android komplett
meiden. Zwischen zwei und vier Jahren
kann eine maßvolle Nutzung passender Apps
durchaus Spaß machen und dem Kind auch
etwas beibringen. Wirklich nötig ist der Einsatz
aber auch dann keinesfalls. Bei Kindern im Vorschulalter
ist es wichtig, dass Sie das Android-
Gerät nicht alleine sondern unter Aufsicht nutzen
und dabei auch über die Risiken und Gefahren
des Internets aufgeklärt werden. Kinder
im Schulalter sollten in der Lage sein, ein Tablet
oder Smartphone (für kurze Zeit) auch alleine
zu nutzen und Informationen zu verarbeiten.
Die dazu nötige Vertrauensbasis ist Grundlage
für eine entspannte Internetnutzung in der späteren
Entwicklung.
● ● ●
Kein Handy auf dem Spielplatz!
In den letzten Jahren hat die Zahl an Unfällen
mit kleinen Kindern auf Spielplätzen deutlich
zugenommen, nachdem Sie in den Jahrzehnten
zuvor stets zurückging. Schuld daran sind nicht
die Sicherheitsvorschriften auf den Spielplätzen
oder die Kinder, sondern die Eltern, die mal
eben kurz die Mails checken oder ein Foto auf
Facebook posten, anstatt auf den Nachwuchs
aufzupassen [LINK 2]. Jeder hat vermutlich schon
Situationen erlebt, wo man gerade noch rechtzeitig
das Handy beiseite legen konnte, um den
Sohnemann oder die Tochter daran zu hindern,
sich selbst etwas anzutun. Denn bis Sie eine
Mail gelesen haben, klettert Ihr Kind problemlos
ein paar Meter hoch oder krabbelt aus dem
Sandkasten in Richtung Gartenteich. Seien Sie
deshalb ein Vorbild und lassen Sie das Handy in
der Tasche, wenn Sie auf dem Spielplatz oder in
einer gefährlichen Situation sind. Das gilt ganz
besonders auch in Einkaufszentren oder auf
Festplätzen mit vielen Leuten, wenn das Kind
schon alleine gehen kann: Es genügt ein kurzer
Blick aufs Handy und schon haben Sie das Kind
aus den Augen verloren!
Alle Links
>
android- user.de/qr/30563
Apps & Tipps 04/2013 47
kakigori, 123RF
Android-Geräte für Kinder
Kinderleicht
Kinder stellen ganz besondere Anforderungen an Tablets und Smartphones. Auf
den folgenden zwei Seiten stellen wir Ihnen Android-Geräte vor, mit denen auch
der Nachwuchs seine Freude haben wird. Arnold Zimprich
48
04/2013 Apps & Tipps
Highlights
Tablets und Handys für Kinder
Tablets und Smartphones sind längst
auch im Kinderzimmer angekommen.
Wurden sie vor einigen Jahren noch
skeptisch beäugt, setzen inzwischen auch Schulen
gezielt auf den Einsatz der praktischen elektronischen
Lernhilfen. Schließlich ist es deutlich
einfacher, Spiele, Hör- und Schulbücher,
Stundenpläne, Zeichen- und Malprogramme
und viele weitere Anwendungen einfach auf
das Tablet oder Smartphone zu laden anstatt
alles einzeln mitzuschleppen.
Im Folgenden stellen wir Ihnen zunächst Tablets
vor, die entweder explizit vom Hersteller als
Kinder-Tablet konzipiert wurden oder sich aufgrund
des niedrigen Preises auch für kleinere
Geldbeutel eignen. Die Eltern sollten dabei
selbst wissen, wo sie die Präferenz setzen.
Tablet PC Junior+
Für den Kinder-Einsatz gut geeignet ist beispielsweise
der Tablet PC Junior+ [LINK 1] des
Augsburger Weltbild-Verlags. Das 7 Zoll-Gerät
bietet einen flinken Dual Core-Prozessor, Android
4.2 Jelly Bean und eine spezielle Elternkontrolle
mit Kindersicherung – damit kann der
Software-Zugriff des Nachwuchses eingeschränkt
werden. Eltern können zudem die
Nutzungsdauer des Tablets reglementieren,
damit der Nachwuchs nicht zuviel Zeit damit
verbringt und andere Dinge vernachlässigt.
Das Gerät ist mit einem flinken Dual Core-
Prozessor ausgestattet, dazu kommt ein 8GByte
großer interner Speicher (bis zu 32GByte erweiterbar)
und 1 GByte Arbeitsspeicher; Weltbild
liefert zudem recht hochwertige In Ear-Kopfhörer
von Grundig mit. Auf dem Tablet ist reichlich
kindertaugliche Software installiert, dazu
gehören beispielsweise 50 Märchen-eBooks,
Hörbücher und auch kindertaugliche Spiele.
Auch ein Gutschein von kinderkino.de liegt
dem 149 Euro teuren Gerät bei. Mit dem Tablet
liefert Weltbild eines der derzeit stimmigsten
Kinder-Gesamtpakete.
‚„Tablet PC Junior+
‚ Tolle Softwareausstattung
‚ Android 4.2
‚ Flinke Dual Core-CPU
„ Rutschiges Gehäuse
Samsung
Galaxy Tab 3 Kids
Auch Android-Branchenprimus Samsung hat
auf der IFA 2013 mit dem Galaxy Tab 3 Kids
[LINK 2] ein eigenes Kinder-Tablet vorgestellt, das
auf dem Erwachsenen-Tablet gleichen Namens
basiert. Im Inneren des 7 Zoll-Geräts tut ein 1,2
GHz-Prozessor mit zwei Kernen seinen Dienst,
dazu verbaut Samsung ein Display mit
1024x600 Pixeln Auflösung. Ein GByte
Arbeitsspeicher steht dem Nachwuchs
bei allen Rechenoperationen
zur Seite, die verbauten acht
GByte Flash-Speicher können
via microSD-Kartenschacht
erweitert werden.
Im Gegensatz zum Erwachsenen-Modell
stattet
Samsung das Tablet
mit speziell für Kinder
gedachten Apps zum Spielen,
Lernen und Lesen aus, die
über einen speziellen Kinder-App-
Store mit ausgesuchten Apps ergänzt
werden können. Für die Eltern hat
Samsung ein Tool installiert, das dafür sorgt,
dass das Tablet beispielsweise nur für eine
Stunde verwendet und danach nur durch die
Eingabe eines Passworts wieder freigeschaltet
‚„Samsung Galaxy Tab 3
‚ Robuste Verarbeitung
‚ Android Jelly Bean
„ Für Kindertablet recht teuer
„ Noch keine Angaben zur Verfügbarkeit
Weltbild
Samsung
Apps & Tipps 04/2013 49
Highlights
Tablets und Handys für Kinder
Easypix
werden kann. Das Android 4.1-Tablet soll für
rund 200 Euro mit einer Kinderhalterung zum
leichteren Aufstellen in die Läden kommen.
Easypix MonsterPad EP770
Das Easypix MonsterPad EP770 [LINK 3] ist ebenfalls
7 Zoll groß, hat eine Rockchip Dual-Core-
CPU mit 1,6 GHz und einem GByte RAM und
acht GByte internen Speicher. Das Android
4.1-Tablet kostet knapp 140 Euro – für die verbaute
Hardware ist das günstig. Es unterstützt
microSD-Karten bis 32 GByte, leider löst der
Bildschirm nur mit 800 x 480 Pixeln auf.
Das MonsterPad ist ein Multi-Tasker: Kinder
können damit im Web surfen, Videos anschauen,
Musik hören und Notizen machen,
dazu Recherchieren, Vokabeln lernen, Mathe
üben, Scribbeln, Zeichnen, Spielen oder miteinander
kommunizieren. Mit einem Klick auf den
Monster-Button eröffnet sich die Welt der
Monster-Apps mit Spielen und zusätzlichen Anwendungen,
die speziell für Kinder ausgesucht
wurden. Eltern können über den Monster-Button
die „Kids Place“-App installieren und das
Internet für ihren Junior sicher machen.
‚„Easypix Monsterpad
‚ Top Preis-Leistung
‚ Schnelle 1,6 GHz-CPU
„ Schwacher Bildschirm
„Filigraner Ladestecker
Oregon Scientific Meep
Mit dem Meep [LINK 4] bietet auch Oregon Scientific
ein Kinder-Tablet an. Das Gerät ist ein
7-Zöller mit Android 4.0 als Betriebssystem. Es
hat ein stabiles Gehäuse, auch das Display des
Meep wurde sehr robust ausgelegt. Eltern
haben die Möglichkeit zu kontrollieren, auf welche
Inhalte ihre Zöglinge zugreifen können. Die
Lern- und Mal-Software ist auf Kinder zugeschnitten,
dazu sind Spiele wie Angry Birds,
UNO und weitere Games, die aus einem speziellen
Store heruntergeladen werden können,
vorinstalliert. Leider merkt man dem Meep an,
dass es schon vor eineinhalb Jahren präsentiert
wurde, denn es kommt zu Firmware-Problemen,
das Display löst zudem mit nur 800x480
Pixeln auf. Im Meep tut ein 1 GHz schneller
Cortex A8-Prozessor mit 512MByte RAM seinen
Dienst, das Gerät verfügt über einen HDMI-Ausgang
und 4GByte internen Speicher, der Dank
eines microSD-Slots erweitert werden kann;
WiFi und eine kleine VGA-Kamera sind ebenfalls
eingebaut. Es kam mit einer UVP von
169,99 Euro auf den Markt, ist jedoch schon für
150 Euro zu haben.
‚„Oregon Scientific Meep
‚ Robustes Gehäuse
„ Alte Android-Version
„ Kleiner Arbeitsspeicher
„ Firmware-Probleme
Arnova ChildPad
Im Rahmen unserer Gerätevorstellung haben
wir auch das Archos Arnova ChildPad unter
die Lupe genommen. Hier gilt: Das Archos war
bei seiner Präsentation vor eineinhalb Jahren
noch topaktuell, wurde aber inzwischen in Sachen
Performance von Weltbild, Easypix und
Samsung auf die Plätze verwiesen. Auf Amazon
erreicht das Archos nur eine Durschnittsnote
2,5 von 5 Sternen – ein Schicksal, das übrigens
auch dem Oregon Scientific Meep (2,7
Sterne) beschieden ist. Wir raten in jedem Fall
dazu, ein Kinder-Tablet mit Android 4.1 Jelly
Bean oder höher zu kaufen. Dank Googles
„Project Butter“ laufen die Jelly Bean-Geräte
deutlich flüssiger – das MonsterPad mit Android
4.1 erreicht bei Amazon 4,6 Sterne.
50
04/2013 Apps & Tipps
Sony Tablet Z
Prädestiniert für Kinder ist auch Sonys Tablet Z
[LINK 1], dass durch seine IP55/57/5x-Zertifizierung
glänzt und auch einem umgekippten Saftbecher
oder einem Ausflug ins Freie standhält.
Nachdem das Gerät zu den teureren Tablets gehört,
empfehlen wir in jedem Fall den Einsatz
einer Schutzhülle, die das Tablet bei Stürzen
vor Kratzern schützt. Im Vergleich mit den anderen
Geräten dieser Runde tanzt das Tablet Z
von der Ausstattung etwas aus der Reihe –
schließlich gehört das rund 450 Euro teure und
10 Zoll große Xperia nach wie vor zu den Highend-Tablets.
Im Inneren tut ein wieselflinker
Qualcomm Snapdragon S4 Pro mit vier Kernen
und 1,5 GHz seinen Dienst, 2 GByte RAM sorgen
für schnelle Rechenoperationen. Das Tablet
hat 16 GByte internen Speicher an Bord, der via
microSD-Slot erweitert werden kann.
‚„Acer iconia b1
‚ Unschlagbarer Preis
‚ Android 4.1.2 Jelly Bean
„ Nur 512MByte RAM
„ Plastikgehäuse
‚„Sony Tablet z
‚ Hochwertige Verarbeitung
‚ Schneller Quad Core-Prozessor
‚ 1920x1080 HD-Auflösung
„ Hoher Preis
Sony
Acer
Iconia B1
Es gibt zudem preiswerte Android-Tablets –
auch wenn die Geräte nicht explizit unter der
Bezeichnung „Kindertablet“ laufen. Paradebeispiel
ist das Acer Iconia B1 [LINK 6]-- ein echter
Preishammer unter den 7-Zoll-Tablets.
Das mit 1,2 GHz ausreichend schnelle
Dual Core-Gerät schlägt in der 8
GByte-Version mit nur 110 Euro zu
Buche – es ist damit das derzeit
günstigste Jelly Bean-Tablet eines
namhaften Herstellers.
Google Nexus 7
Eine weitere, wenn auch etwas
teurere Option: Googles überarbeitetes
Nexus 7 [LINK 7]. Das
Gerät kam erst Ende August in
einer Neuversion auf den
Markt, die 16 GByte-Variante
kostet im Play Store 239 Euro,
die 32 GByte-Variante 269
Euro. Der große Vorteil der
Nexus-Geräte sind die automatischen
Software-Updates
von Google, die die
Nexus-Androiden
auf lange Sicht auf dem
aktuellen Stand halten – beim später
erwähnten Nexus 4 ist dies ebenso
der Fall. Update-Ärger bleibt
Ihnen so erspart.
Seit Android 4.2 können
Google-Tablets zudem mit
mehreren Nutzerprofilen
umgehen – ideal für den
Einsatz in Familien.
Auch in Sachen Hardware
und Verarbeitungsqualität
sind die
Oregon Scientific
Acer
Apps & Tipps 04/2013 51
Highlights
Tablets und Handys für Kinder
Kein Eltern-Modus
Bei allen Tablets, die nicht explizit als Kinder-
Tablets ausgeschrieben sind, gilt: Die Software-Überwachung
muss von einem Erwachsenen
übernommen werden – so etwas wie
einen vorinstallierten Eltern-Schutz gibt es in
diesem Fall nicht!
‚„Motorola Defy+
Google
‚ Besonders Defy Mini: günstig
‚ (Fast) unkaputtbar
‚ Wasserdicht
„ Altes Android, wenig RAM
Motorola
‚„Google nexus 7
‚ Überragende Preis-Leistung
‚ Die aktuellste Android-Version 4.3
‚ Schneller Prozessor
‚ Flinke Updates
Nexus-7-Tablets eine sehr gute Wahl: Sie
sind zum einen robust und stabil verarbeitet,
bieten zum anderen einen
schnellen Quad Core-Prozessor (Snapdragon
S4 Pro) und ein hochauflösendes
1920x1080 Pixel HD-Display, das
man in dieser Preisklasse ansonsten
vergebens sucht.
Motorola Defy+
Für den Einstieg in den Android-Kosmos
eignen sich speziell
für Kinder auch günstige
und robuste Android-Smartphones.
Geradezu prädestiniert
dazu sind das Motorola
Defy+ und das Defy
Mini [LINK 8]. Zwar haben
beide schon gut zwei
Jahre auf dem Buckel
und sind noch mit Android
2.3 Gingerbread
ausgestattet, aind jedoch sehr stabil und reichen
für Basis-Anwendungen völlig aus. Beachten
Sie jedoch, dass diese Geräte nur
über sehr wenig internen Speicher verfügen!
Das Defy+ hat einen 3.7 Zoll WVGA-Touchscreen,
kommt mit einer 5 Megapixel-Kamera
und hat 2 GByte internen Speicher, der mit microSD-Karten
bis zu 32 GByte Größe erweitert
werden kann. Der Straßenpreis des Defy+ liegt
bei rund 130 Euro. Das 3,2 Zoll große Defy Mini
kostet nur 80 Euro, muss allerdings mit einer 3
Megapixel-Kamera und 150 MByte internem
Speicher auskommen, der allerdings auch um
bis zu 32 GByte erweiterbar ist.
Hinweis
Achtung! Wir weisen ausdrücklich darauf hin,
dass es sich bei allen hier vorgestellten Smartphones
um keine expliziten Kinder-Smartphones
handelt, die zudem aufgrund ihres Alters
und der damit einhergehenden geringen Speicherkapazität
nicht für aufwändige, speicherraubende
Anwendungen geeignet sind! Es obliegt
also auch hier den Erziehungeberechtigten,
ihren Nachwuchs über den Umgang mit
gänzlich entsperrten Geräten aufzuklären!
Samsung Galaxy Xcover
In die gleiche Kerbe wie die beiden Motorolas
schlägt das Samsung Galaxy Xcover [LINK 9]. Der
3,6-Zöller hat ebenfalls ein extrem robustes Gehäuse,
muss allerdings auch noch mit Android
2.3 auskommen. Auch Samsung verbaut nur
52
04/2013 Apps & Tipps
150 MByte internen Speicher, das wie die beiden
Motorolas nach IP-67 zertifizierte Gerät
kostet derzeit je nach Anbieter rund 125 Euro.
‚„Samsung galaxy xcover
‚ Sehr robust
‚ Griffiges Gehäuse
„ Sehr wenig RAM
„ Altes Android
Huawei und Sony
Neben Outdoor-Phones bieten sich auch preisgünstige
Standard-Phones als Kindergeräte an.
Dazu gehört beispielsweise das Huawei Y201
Pro [LINK 10] oder das Sony Xperia Tipo [LINK 11].
Ersteres ist ein kompakter 3,5-Zöller mit Android
4.0 an Bord, dazu gibt es einen internen
Speicher von 4GByte, der ebenfalls um bis zu
32GByte erweitert werden kann. Das Gerät
wechselt bereits für 80 Euro den Besitzer. Das
formschöne Xperia Tipo belastet den Geldbeutel
mit nur knapp 100 Euro, hat ebenfalls Android
4.0 an Bord und kann 3GByte internen Speicher
aufweisen, der um das gleiche Maß wie der des
Huawei erweitert werden kann.
‚„Huawei und Sony
‚ Günstig
‚ Immerhin Android 4.0
‚ Passt in Kinderhände
„ Schwache Auflösung
Nexus 4
Wollen Sie ihrem Kind einen tieferen Einstieg in
die Android-Welt ermöglichen, stoßen die bisher
vorgestellten Geräte entweder von der Leistungsfähigkeit
oder vom Speicher schnell an
ihre Grenzen. Wer mehr als nur ab und zu surfen
und ein paar einfache Spiele spielen will,
kommt um ein leistungsstärkeres Gerät nicht
herum. Eine sehr gute Wahl für ambitionierte
Teenager ist Googles eigenes Nexus 4 [LINK 12],
das seit Ende August ab nur 199 Euro (8GByte-
Version) im Google Play Store zu haben ist. Der
Preis ist eine echte Kampfansage – schließlich
ist es Googles Top-Android-Phone, das laufend
Updates erhält. Das Gerät ist sehr robust verarbeitet
– hat beispielsweise ein
Display aus stabilem Corning-
Glass – und ist speziell für
Teenager geeignet, die ihr
Smartphone überall mit hin
nehmen wollen.
Fazit:
Erziehungsberechtigte stehen
vor der Frage, ob sie dem
Nachwuchs ein astreines
Kinder-Gerät kaufen wollen
wollen oder ein Modell, das
für Erwachsene konzipiert
wurde. Vorteil ist bei letzteren
die meistens deutlich
bessere Performance und
Hardware, Nachteil die mangelnden
Einschränkungsmöglichkeiten
bei der Softwarebenutzung. Hat man dies
im Hinterkopf, eignen sich Kinder-Tablets mit
Elternsicherung eher für den jüngeren Nachwuchs,
Geräte wie das Xperia Tablet Z oder das
Nexus 4 eher für den schon etwas älteren Nachwuchs
ab 14 Jahre aufwärts.
● ● ●
‚„Nexus 4
‚ Top Preis-Leistung
‚ Die aktuellste Android-Version 4.3
‚ Schneller Prozessor
‚ Flinke Updates
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LG
Samsung
Apps & Tipps 04/2013 53
App-Tipps
Snapseed
Fotos mit Snapseed zu Kunstwerken machen
Schöne Fotos
Beneiden Sie Ihre Freunde bei Facebook & Co. manchmal um die schönen
Fotos? Mit Snapseed machen auch Sie im Handumdrehen ein Kunstwerk aus
jedem beliebigen Bild. Marcel Hilzinger
kudryashka, 123RF 123RF
54
04/2013 Apps & Tipps
App-Tipps
Snapseed
Abb. 1: Sie können in Snapseed
bestehende Fotos bearbeiten
oder neue erstellen.
Abb. 2: Dieses schlichte Foto soll
nun mit Snapseed in ein kleines
Kunstwerk verwandelt werden.
Abb. 3: Über eine senkrechte
Wischgeste auf dem Foto wählen
Sie die Einstellungsart.
Es gibt zwei Möglichkeiten, ein guter Fotograf
zu werden: Entweder kauft man
sich eine teure Kamera und lernt, wie
man mit seiner Ausstattung herausragende Bilder
aufnimmt, oder man benutzt eine Software,
die automatisch tolle Bilder erstellt. Snapseed
ist eine solche tolle Software und gratis noch
dazu. Die Google-App sollte daher auf keinem
Android -Handy fehlen.
Installation und Start
Google hat vor etwa zwei Jahren zwar die hinter
Snapseed stehende Firma Nik Software aufgekauft,
Snapseed selbst gilt aber bisher nicht
als offizielle Google-App. Deshalb finden Sie
das Fototool normalerweise auch nicht vorinstalliert
auf Ihrem Handy.
Laden Sie Snapseed von Google Play herunter
[LINK 1], und starten Sie die App über das
App-Icon in der Anwendungsschublade. Sie
sehen jetzt in der Mitte ein Testbild, darüber
und darunter befinden sich Icons. Bevor Sie mit
dem Testbild herumspielen, machen Sie lieber
gleich ein eigenes Foto oder wählen ein Bild aus
der Galerie aus. Dazu tippen Sie über dem Bild
auf das Symbol mit dem Fotoapparat und dem
Pluszeichen und entscheiden sich im Dialog
Foto öffnen, ob Sie ein bestehendes Foto verschönern
(Foto auswählen) oder einen neuen
Schnappschuss machen möchten.
Für diesen Artikel haben wir einfach mal ein
banales Foto erstellt. Wie Sie bei der Aufnahme
von Fotos mit Snapseed feststellen werden,
lässt sich die App im Hochformat und Querformat
nutzen, an der Bedienung der Anwendung
ändert sich dabei nichts.
Üblicherweise werden Sie Snapseed auch
nicht separat starten, sondern die die Anwendung
aus der Galerie oder einer beliebigen anderen
Foto-App zusammen mit einem Bild aufrufen.
Dazu wählen Sie das Teilen-Menü und
tippen den Snapseed-Eintrag an. Diese Methode
ist meistens einfacher und schneller, als die
App separat von Hand zu starten.
Wichtige Gesten
Sie haben sich für ein Foto entschieden oder ein
neues gemacht? Dann geht es jetzt ans Bearbeiten
der Aufnahme. Unterhalb des Fotos finden
Sie dazu jede Menge Möglichkeiten. Die Liste
der Photo-Effekte – beginnend mit Automatic
und endend mit den Frames – können Sie hinund
herscrollen.
Sind Sie ein Minimalist, dann tippen Sie einfach
mal Automatic an. Snapseed hebt die Kontrastwerte
des Fotos etwas an und schraubt je
nach Aufnahme auch etwas an der Beleuchtung.
Tippen Sie das X-Symbol an, um die Änderungen
zu verwerfen, oder das Häkchen, um
die Einstellungen zu übernehmen. Egal, wie Sie
Apps & Tipps 04/2013 55
App-Tipps
Snapseed
Abb. 4: Mit Selective Adjust
heben Sie Bereiche hervor, zum
Beispiel die Glühbirne.
Abb. 5: Gar nicht mal so übel: So
sieht unser Foto nach den ersten
drei Bearbeitungsschritten aus.
Abb. 6: Im letzten Schritt können
Sie das Bild noch mit einem schicken
Rahmen versehen.
sich entscheiden, Sie können jederzeit zum ursprünglichen
Foto zurückkehren. So können Sie
sämtliche Effekte einmal durchprobieren und
werden dabei staunen, wie schnell man mit ein
paar Kombinationen ein kleines Kunstwerk
zaubern kann.
Horizontal oder vertikal
Die wirklich guten Funktionen von Snapseed
sind allerdings etwas versteckt. Um sie zu erreichen,
müssen Sie mit dem
Finger auf dem Foto von
unten nach oben oder von
oben nach unten wischen.
Damit legen Sie fest, was
Snapseed ändert. Beim Automatic-Filter
stehen zum Beispiel
Kontraste und Farbwerte
zur Auswahl.
Haben Sie sich per senkrechter
Wischgeste entschieden,
stellen Sie über eine waagerechte
Wischgeste die Intensität
ein, also 100 Prozent
Kontraste oder 0 Prozent.
Haben Sie sich für eine Einstellung
entschieden und
Abb. 7: Mit der Kombination der
passenden Effekte holen Sie aus
jedem Foto das Maximum heraus.
diese per Häkchen übernommen,
landen Sie wieder im
Hauptbildschirm von Snapseed.
Halten Sie den Finger auf dem Foto gedrückt,
zeigt Snapseed kurz das Originalbild
wieder an. So sehen Sie ganz schnell, was sich
verändert/verbessert hat.
Selective Adjust
Wir haben im ersten Schritt bei unserem Testfoto
die Kontrastwerte auf ein Maximum erhöht
und die Farbwerte deutlich reduziert. So sieht
das Foto fast wie eine stilvolle Schwarz-Weiß-
Aufnahme aus. Etwas komplexer
gestaltet sich die Bedienung
des Filters Selective Adjust.
Damit lassen sich einzelne
Bereiche gezielt in
Szene setzen.
Tippen Sie dazu zunächst
das Symbol mit dem Kreis und
dem Pluszeichen an, und tippen
Sie anschließend auf dem
Foto auf den Bereich, den Sie
hervorheben möchten. In unserem
Fall ist das die Glühbirne
in der Lampe.
Haben Sie sich aus Versehen
vertippt, können Sie den
Bereich durch Drücken und
Gedrückthalten noch verschieben.
Snapseed zeigt den Buchstaben
H in einem Kreis an.
56
04/2013 Apps & Tipps
App-Tipps
Snapseed
Das H steht dabei für die Helligkeit. Via senkrechter
Wischgeste wechseln Sie zwischen Helligkeit
(H), Kontrast (K) und Sättigung (S), mit
einer Pinch-to-Zoom-Geste stellen Sie den kreisförmigen
Bereich ein.
Für unser Testfoto haben wir die Sättigung
und den Kontrast jeweils auf 100 Prozent geschoben,
damit sich die Glühbirne gelblich verfärbt.
Auch hier speichern Sie die Änderungen
über einen Tipp auf das Häkchen rechts.
Tune Image
Sie möchten keinen bestimmten Bereich hervorheben,
sondern das ganze Bild bearbeiten?
Dann wählen Sie Tune Image aus und beginnen
gleich mit der Wischgeste von oben nach
unten. Besonders spannend sind hier der Weißabgleich
und das Ambiente.
Mit Ersterem korrigieren Sie ein Foto, das
zum Beispiel einen Blaustich hat, mit Letzterem
versehen Sie ein neutrales Foto mit einem Farbstich.
Darüber hinaus gibt es auch wieder Einstellungsmöglichkeiten
für Helligkeit, Sättigung
und Kontrast. Die Vorgehensweise sollte inzwischen
bekannt sein: Auswahl der Einstellung
via senkrechter Wischgeste, Einstellung der Intensität
über eine waagerechte Geste.
Wir haben hier via Ambiente das Orange der
Glühbirne noch etwas verstärkt und anschließend
über den Weißabgleich das komplette Bild
grünlich gefärbt.
Viele Effekte
Haben Sie die Einstellungsmöglichkeiten und
Vorgehensweise der ersten drei Menüpunkte erlernt,
bereiten Ihnen auch die restlichen 14
Tools keinerlei Probleme. Probieren Sie, was
Ihnen gefällt, und kehren Sie bei Bedarf wieder
zum ursprünglichen Bild zurück.
Dazu dient das kleine Pfeilsymbol oben links
über dem Bild (Abbildung 5). Beachten Sie
dabei, dass Snapseed keine einzelnen Schritte
speichert. Zurücksetzen bedeutet also immer
zurück zum Original, nicht zum letzten benutzten
Effekt. Unabhängig von sämtlichen Änderungen,
die Sie vornehmen, arbeitet Snapseed
immer mit einer Kopie. Das Originalbild bleibt
in der Galerie erhalten, und die Snapseed-Version
landet im Verzeichnis snapseed.
Für unser Testfoto haben wir uns noch für
einen leichten Tilt-Shift-Effekt und den Drama-
2-Effekt entschieden und dem Foto ganz zuletzt
einen Rahmen verpasst. Aber auch mit Grunge
und Vintage lassen sich tolle Effekte erzielen.
Achten Sie darauf, Tilt-Shift und den Rahmen
immer ganz am Schluss hinzuzufügen. Es sieht
sonst seltsam aus, wenn auch der Rahmen den
Effekt bekommt. Beachten Sie beim Rahmen,
dass Sie den Abstand zum Rand des Fotos via
Pinch-to-Zoom einstellen. In vielen Fällen gibt
es auch eine kurze Hilfestellung, wenn Sie auf
das Fragezeichen-Symbol klicken.
Export
Bilder mit Snapseed zu bearbeiten macht richtig
Spaß. Möchten Sie das Resultat auch mit Ihren
Freunden teilen, speichern Sie das Foto entweder
über das Symbol mit der Ablage und dem
Pfeil nach unten im Verzeichnis snapseed oder
laden es über das G+-Symbol direkt zu
Google+ hoch. Alternativ wählen Sie
aus dem Menü oben rechts den Eintrag
Freigeben aus und teilen das Foto per
Mail, Hangout oder via Facebook .
Snapseed setzt Ihnen wirklich
keine Grenzen . ● ● ●
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android- user.de/qr/30451
Apps & Tipps
App-Tipps
500px
vectomart, 123RF
Die 500px Photo Community
Fotokünstler
Auf 500px finden Sie nach eigenen Aussagen die weltbesten Fotografien. Ob
das stimmt, wird sich schlecht beweisen lassen. Was stimmt: Sie finden auf der
Online-Community zahlreiche herausragende Aufnahmen, die sich dank Android-App
auch bequem von der Couch aus durchstöbern lassen. Christoph Langner
58
04/2013 Apps & Tipps
App-Tipps
500px
Abb. 1: Auf 500px finden Sie zahlreiche Werke engagierter und
talentierter Fotografen aus aller Welt.
500 Pixel wurden vor Jahren einmal als
die optimale Größe für die Veröffentlichung
von Bildern im Internet angesehen,
die Größe stellte einen guten Kompromiss
aus Bildgröße und Ladezeiten da. Waren damals
schnelle Internetleitungen und Flatrates
noch nicht gang und gäbe. Aus dieser Zeit
stammt auch der Name der Photo Community
[LINK 1], in den Anfangstagen der Webseite war
die Bildgröße hochgeladener Bilder eben auf
maximal 500 Pixel pro Seite beschränkt. Heute
liegt das Limit bei maximal 900 Pixel, der Name
ist der Gemeinschaft aber geblieben.
Die Community rund um 500px ist seit der
Gründung 2003 über Jahre hinweg kontinuierlich
gewachsen. Aktuell besitzen etwa 300.000
Hobby- und Profi-Fotografen einen in der Basis-
Version kostenlosen Account bei 500px. Gegen
den großen Konkurrenten Flickr von Yahoo! ist
500px zwar noch klein, doch die Community
hat sich Klasse statt Masse auf die Fahne geschrieben.
Man möchte primär Foto-Künstler
ansprechen und nicht eine Hosting-Plattform
für Urlaubs-Schnappschüsse sein.
Bilder stimmen Sie zudem auch
noch per Daumen hoch oder runter
ab, zahlreiche positive Reaktionen
verfrachten ein Bild automatisch
auf die Homepage, wo es dann die
Aufmerksamkeit einer breiten Öffentlichkeit
erreichen kann.
Fotografen wird zudem die Möglichkeit
geboten ihre Werke direkt
über den Market auf 500px zu verkaufen.
Käufer können zwischen
einem hochauflösenden Download
der Aufnahme und einer auf Leinwand
gedruckten Version des Bildes
wählen, allerdings ist der Versand
nach Deutschland oder Europa
aufgrund der recht hohen Versandkosten
nicht wirklich attraktiv.
Der Basis-Account ist komplett kostenlos, er
ist allerdings in der Funktionalität etwas eingeschränkt,
so lassen sich zum Beispiel nur maximal
zehn Bilder pro Woche hochladen. Gegen
eine Jahresgebühr von $25,00 bzw. $75,00 bekommen
Fotografen eine Plus- bzw. Awesome-
Mitgliedschaft, dort lassen sich dann Bilder zu
Sets zusammenfassen, umfassende Statistiken
generieren, oder gar das eigene Portfolio unter
einer eigenen Domain betreiben.
Android App
Seit Ende April bietet 500px neben der iPhone/
iPad-Version für Apple-Geräte auch eine Variante
seiner mobilen App für Android [LINK 2] an.
Mit ihr browsen Sie bequem vom Handy oder
500px Community
Die Grundprinzipien der Community sind
schnell erklärt: Fotografen laden ihre Werke bei
500px hoch und präsentieren sich so einer breiten
Gemeinschaft. Wie bei einer Online-Community
üblich, können die Mitglieder Beiträge
Liken und so einzelne Bilder oder bestimmte
Fotografen zu ihren Favoriten hinzufügen. Über
Abb. 2: Auf 500px veröffentlichen Top-Fotographen aus aller Welt ihre besten Aufnahmen.
Die App zur Foto-Community ist ein ideales Schaufenster.
Apps & Tipps 04/2013 59
App-Tipps
500px
Abb. 3: Die Suchfunktion durchwühlt
500px nach passenden Fotografen
oder Motiven.
Abb. 4: Per Pinch&Zoom-Geste
holen Sie interessante Ausschnitte
näher heran.
Abb. 5: Zahlreiche Kategorien helfen
Ihnen interessante Aufnahmen
aufzuspüren.
Alle Links
>
android- user.de/qr/29723
Tablet durch die Inhalte von 500px und nehmen
über die integrierte Bewertungs- und Kommentar-Funktion
am Leben der Online-Community
teil. Die App ist kostenlos und werbefrei, finanziert
wird der Dienst über die Gebühren von Fotografen,
die einen Premium-Account auf 500px
gebucht haben.
Bei der Gestaltung der App wurde auf die unterschiedlichen
Display-Größen von Handy und
Tablet geachtet. Während Sie auf der Tablet-Version
von 500px extra große Thumbnails sehen,
reduziert sich die Größe der Vorschaubilder auf
einem Android-Handy auf Reißnagelkopf-kleine
Abb. 6: Auf einem Android-Tablet macht das Stöbern durch das reichhaltige
Angebot natürlich doppelt so viel Spaß.
Icons. Nichtsdestotrotz macht auch das Browsen
mit dem Handy durch das riesige Angebot
an Bildern Spaß. Wünschenswert wäre jedoch
die Möglichkeit, Bilder aus 500px als Wallpaper
übernehmen zu können.
Leider wurde bei der Umsetzung der Detailansicht
von Bildern geschlampt. Aus der Übersicht
heraus öffnen Sie ein Bild durch einen Finger-Tip
in die Detailansicht, ein weiterer Doppel-Tip
auf das Bild zoomt in die Aufnahme hinein,
allerdings gibt es nun keinen Weg, den
vergrößerten Bildausschnitt zu verschieben.
Wischen von links nach rechts leitet zum
nächsten Bild über, und die Pinch&Zoom-Geste
wird nicht unterstützt, hier müsste 500px noch
die Usability nachbessern.
Handy-Fotografen, die ihre Bilder gerne direkt
auf die 500px-Plattform hochladen würden,
muss man allerdings an dieser Stelle leider enttäuschen.
Bilder lassen sich aus der App heraus
nicht zum Dienst hochladen. Vermutlich wurde
diese Funktion ganz bewusst außen vor gelassen,
um 500px nicht zu einer Online-Plattform
für Handy-Schnappschüsse wie etwa Instagramm
verkommen zu lassen.
Auch wenn die Technik aktueller Handy-Kameras
mittlerweile recht passable Aufnahmen
erlaubt, hochwertige Bilder lassen sich auch
heute noch nur mit ordentlichen Spiegelreflexoder
Kleinbildkameras erstellen.
● ● ●
60
04/2013 Apps & Tipps
App-Tipps
Videoschnitt
denchik, 123RF
Videos mit dem Smartphone schneiden
Und Action!
Langweilige Reisevideos waren gestern. Der aktuelle
Urlaub lässt sich mit dem Android-Handy nicht
nur filmen, sondern auch direkt nachbearbeiten
und über das Netz an Freunde verschicken. Doch
welche Apps eignen sich hierfür am besten?
Marko Dragicevic
App-Tipps
Videoschnitt
Abb. 1: Gelungenes Bonuspaket:
Das Google Movie Studio bietet
auch Spezialeffekte an.
Abb. 2: Bevor es richtig los geht,
präsentiert VidTrim die Eigenschaften
eines Videos.
Abb. 4: Übersichtlich, aber leider
auch funktionsarm präsentiert
sich Movie Editor.
Google Movie Studio
Auf Smartphones und Tablets weitverbreitet
ist die Anwendung „Google
Movie Studio“, welche einigen Nutzern
in der deutschen Lokalisierung auch unter
dem Titel „Video Studio“ bekannt sein dürfte.
Eine Zeit lang wurde diese auf Geräten mitgeliefert,
welche im Auslieferungszustand die Android-Version
„Ice-Cream-Sandwich“ besaßen.
Inzwischen scheint Google jedoch andere Präferenzen
zu haben: Das „Nexus 7“-Tablet mit Android
4.2 Jelly Bean an Bord verfügt beispielsweise
nicht mehr über die praktische Videoschnitt-App.
Movie Studio bringt ein paar nette
Funktionen mit, um kleine Videos zu erstellen:
Mehrere Clips lassen sich mit diesem in einer
selbst gewählten Reihenfolge zu einem größeren
zusammensetzen. Außerdem kann der Benutzer
am Anfang seines Werkes Titel einblenden
oder zwischen den Clips anstatt harter
Schnitte auch mit Blendeffekten arbeiten. Falls
Sie auf Ihrem Smartphone oder Tablet also noch
die App vorfinden sollten (über den Play Store
ist sie nicht erhältlich), dann prüfen Sie unbedingt,
ob Movie Studio auch Ihrem Geschmack
entspricht, oder ob eher die Funktionalität eines
der im Artikel vorgestellten Programme für Ihre
Aufnahmen notwendig ist. Einen ausführlichen
Artikel zum Movie Studio finden Sie auf der
Android-User-Homepage [LINK 1].
VidTrim
Bei VidTrim [LINK 2] ist der Name Programm:
„Trimmen“ bedeutet im Videoschnitt-Jargon,
vom Anfang und
Ende eines Videoclips Teile wegzuschneiden –
hierdrin besteht auch der Hauptzweck der Anwendung.
Nach dem Start wählt der Nutzer
eine Videodatei aus. Anschließend werden zu
dieser Vorschaubilder angezeigt. Darunter sind
weitere Informationen wie die Anzahl der Bilder
pro Sekunde, die Gesamtspiellänge des
Clips oder der verwendete Codec einzusehen
Abb. 3: Fast wie beim Profi-Cutter: Der gewünschte Videoausschnitt wird bei
VidTrim im Handumdrehen mit zwei Schiebereglern markiert.
Apps & Tipps 04/2013 63
App-Tipps
Videoschnitt
Abb. 5: Übersichtlich: Die wichtigsten Funktionen von AndroVid auf einen Blick.
Warnung: AndroMedia Video Editor
An manchen Stellen im Netz finden sich Empfehlungen für die App „AndroMedia
Video Editor“. Diese wirkt auf den ersten Blick auch sehr verlockend:
Ohne auch nur einen Cent zu kosten, kann der Nutzer Clips zusammenfügen
oder kürzen. Effekte und Blenden sollen genauso möglich
sein wie Titeleinblendungen… Doch Vorsicht! Diese Anwendung setzt
nicht nur sehr aufdringliche Werbeanzeigen in die Statusleiste des
Smartphones, sondern ändert auch die Startseite und legt ungefragt
Werbe-Lesezeichen an. Darüber hinaus bleibt unklar, warum dieses Videoschnitt-Programm
laut Berechtigungsübersicht die Telefon- und Seriennummer
des Telefons auslesen muss. Wir raten deshalb von einer Installation
ab.
(Abbildung 2). Letztere Information gibt Ihnen
Auskunft darüber, in welchem Kompressionsformat
die Daten abgelegt wurden. Dies ist
dann interessant, wenn der Nutzer das Video
zum einen weitergeben aber auch sicherstellen
will, dass es beim Empfänger in einem bestimmten
Format ankommt. Die kostenlose Variante
von VidTrim bietet dem Anwender an
dieser Stelle an, das Video zu löschen, an
Freunde weiterzuverteilen (beispielsweise über
Dropbox, Facebook oder YouTube) oder vom
Anfang und Ende des Clips Teile zu entfernen
(Abbildung 3). Den neuen Startzeitpunkt und
das neue Ende wählt der Benutzer dabei einfach
und schnell mit seinem Finger auf einer
eingeblendeten Zeitleiste aus.
Die Pro-Version der App enthält zum Preis
von 2,17 Euro zwei Zusatzfunktionen: Zum
einen kann diese das Video über die
„Transcode“-Funktion ganz einfach in ein anderes
Format umwandeln. Darüber hinaus exportiert
sie auf Wunsch einzelne Frames als Bilddateien.
Insgesamt erledigt VidTrim die angebotenen
Optionen alle zuverlässig und lässt sich
auch ohne große Vorkenntnisse problemlos bedienen.
Auf der anderen Seite ist die App eher
funktionsarm. Um von der schnell eingefangenen
Aufnahme vorne und hinten überflüssige
Sekunden zu entfernen und das Ergebnis an
YouTube zu senden, mag sie genügen. Doch es
gibt keine Möglichkeiten, fortgeschrittene Videoschnitt-Funktionen
anzuwenden: So kann
weder die Mitte des Clips geschnitten werden,
noch ist das Einblenden von Titeln oder Ähnlichem
möglich. Die App beschränkt sich auf das
Trimmen und Sharing von Videos.
Movie Editor
Einen zwiespältigen Eindruck hinterlässt
Movie Editor [LINK 3]. So lassen
sich mit dieser App zwar auf intuitive
Weise mehrere Clips zu einem größeren Video
zusammenfügen und auf Wunsch das Gesamtergebnis
mit einer Musikdatei unterl egen. Auf
der anderen Seite sind damit auch bereits alle
Möglichkeiten der App erschöpft. Es existiert
keine einzige weitere Option. Noch nicht einmal
das Schneiden einzelner Clips ist möglich.
Lediglich eine Exportfunktion bietet das Programm
an; jedoch auch dies nur maximal mit
einer mageren Auflösung von 640x480 Pixeln.
Auch wenn die App fehlerfrei funktioniert, ist
fraglich, ob sie den Preis von 2,05 Euro wert ist.
AndroVid Pro
AndroVidPro [LINK 4] fällt durch ein
durchdachtes Bedienkonzept auf.
Nachdem der zu bearbeitende Videoclip
in einem übersichtlichen Menü ausgewählt
wurde, erscheint er in der Editor-Ansicht (Abbildung
5). Die Symbole der möglichen Aktionen
werden dabei transparent in der Leiste
oberhalb des Videos eingeblendet. Genauso wie
in allen anderen getesteten Tools ist es möglich,
Anfang und Ende des Videos wegzuschneiden
(„Trim“), darüber hinaus verfügt es zusätzlich
über die folgenden Funktionen: Aufteilen des
Videos in zwei Hälften, Speichern einzelner
Frames als Bilddateien, Exportieren der Tonspur
als Sounddatei, sowie die Anwendung von vier
verschiedenen Effekten. Bei diesen kann zum
64
04/2013 Apps & Tipps
App-Tipps
Videoschnitt
Beispiel das Videobild negiert werden, sodass
es in anderen Farben dargestellt wird; oder der
Bildinhalt kann auf Veranlassung des App-Benutzers
gespiegelt werden.
Die Vollversion bietet zum Preis von 1,89
Euro drei weitere Effekte an: Der Videclip lässt
sich in einen Schwarz-Weiß-Film umwandeln,
in Slow- oder Fastmotion abgespielen (also in
Zeitlupe oder Zeitraffer), und es ist möglich,
das Video zu „faden“: Am Anfang wird in
einem durch und durch schwarzen Bildschirm
langsam das Videobild eingeblendet, während
es am Schluss nach einer Verdunklung wieder
schwarz wird. Darüber hinaus kann der Nutzer
der Pro-Version sein Ergebnis in andere Videoformate
konvertieren oder das Videobild in eine
bestimmte Richtung drehen. Ihre Aufgaben verrichtet
die App zuverlässig. Wer einen der beschriebenen
Effekte beziehungsweise eine der
genannten Funktionen benötigt, ist hier sicherlich
gut beraten. Jedoch ist auch diese App
nicht perfekt: Weder können mehrere Videoclips
zusammengeschnitten werden, noch ist es
beispielsweise möglich, Überblendungen oder
Manipulationen der Tonspur vorzunehmen.
Aber genau diese Funktionen machen einen
guten Editor eigentlich aus.
V-Cut Express
Die kostenlose Trial-Version von „V-
Cut Express“ [LINK 5] erschreckt zunächst
mit einer gewichtigen Einschränkung:
Es können nur Videos mit einer
Maximallänge von 5 Sekunden als Quellmaterial
genutzt werden. Eine Vollversion ist für
0,72 Euro erhältlich. Die Programmierer bieten
jedoch an, die Beschränkung der kostenlosen
App-Variante für den Ablauf einer Sitzung aufzuheben,
wenn der Nutzer auf eine Werbefläche
klickt — für einen sinnvollen Test der App
durchaus zu verkraften. Anschließend wird das
Quellvideo über einen externen Dateimanager
ausgewählt – auf diese Weise sind weder Vorschaubilder
sichtbar noch werden Dateien anderen
Typs (wie zum Beispiel Dokumente) ausgeblendet.
Sobald der Nutzer ein Video ausgewählt
hat, zeigt sich die App von ihrer (leider
einzigen) positiven Seite: Die optische Gestaltung
weiß durchaus zu gefallen (Abbildung 6).
Die Zeitleiste wird als Filmstreifen dargestellt,
Start- und Endpunkt des Videos wählen Sie
Abb. 6: Zumindest über die optische Gestaltung von V-Cut Express lässt sich nicht
meckern. Über die restlichen Funktionen der Anwendung (leider) schon.
über verschiebbare Scherensymbole aus. Danach
trimmen Sie den Film per Button-Klick
(also der Anfang und das Ende weggeschnitten).
Der Export des Videos erfolgt im selben
Format wie das Quellmaterial. Insgesamt gesehen
muss man von der App dennoch abraten.
Sie beherrscht einzig und allein das simple
„Trimmen“ von Videos – und dies ohne jede
noch so kleine Zusatzfunktion. Erschwerend
kommt hinzu, dass dieser einzig mögliche Anwendungszweck
selbst in der Vollversion weniger
intuitiv vonstatten geht als etwa bei der kostenlosen
Variante von Vidtrim. Außerdem sollte
ein äußerst lästiger Programmierfehler nicht unerwähnt
bleiben: Wenn die App während der
Bearbeitung vom Nutzer in den Hintergrund geschickt
wird, um ein anderes Programm aufzurufen,
dann erlebt der Nutzer nach seiner Rückkehr
zu V-Cut Express eine Überraschung: Er
findet sich nicht mehr auf dem Bearbeitungsscreen
wieder, sondern im Hauptmenü – ohne
dass irgendein Zwischenstand gesichert wurde.
Fazit
Keine der vorgestellten Apps bietet auch nur
annähernd dieselbe Funktionsvielfalt wie professionelle
Schnittprogramme auf einem Desktop-Rechner.
Doch dazu eignet sich ein Smartphone-Bildschirm
auch nicht wirklich. Bei den
meisten Apps stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis
nicht wirklich. Gut, dass es noch das
Google Movie Studio gibt, es ist die einzige Allin-One-Lösung.
● ● ●
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Apps & Tipps 04/2013 65
App-Tipps
DJ-Tools
Parinya Niranatlumpong, 123RF
Android-
Taschendisko
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Kateryna Pruchkovska, 123RF
Plattenkoffer und Turntables waren gestern – heute können Sie den Club auch
mit einem Tablet rocken. Wir stellen die besten Digital- DJ-Apps vor. Thomas Raukamp
DJ Studio 5
Der Computer hat die Plattenspieler
in vielen DJ-Kanzeln längst ersetzt:
Etablierte Auflegware wie NI
Traktor hat zwar noch nicht ihren Weg auf
die Android-Plattform gefunden, das DJ
Studio 5 verspricht jedoch ähnlich professionelles
Arbeiten. Dazu stehen zwei virtuelle
Turntables zum Mischen bereit, deren
Oberflächen sich mit Skins veredeln lassen.
Diese kosten bis zu vier Euro und finanzieren
die Weiterentwicklung der App. Optisch
unterstützen die scratchfähigen Plattenteller
eine zoombare, parallele Wellenformdarstellung
der geladenen Songs.
Für jedes Deck steht je ein unabhängig einstellbarer
Dreiband-Equalizer zur Anpassung
des Klangs an die Raumbedingungen
bereit. Sehr vielfältig ist der BPM-Counter
zum Synchronisieren der beiden aktuell geladenen
Musikstücke: Eine Tap-Funktion ermittelt
durch rhythmisches Mittrommeln
den Takt, ein Slider sorgt für die stufenlose
Tempoveränderung und der Sync-Button
für taktgenaue Überblendungen.
Noch weiter ins Detail geht der
großzügige Loop-Generator, der mit ganzen
bis Sechzehnteltakten insgesamt acht
Varianten bietet und die Stimmung so mit
gezielten Stakkatos aufheizt. Außerdem lassen
sich Start- und Endpunkte eines Loops
frei bestimmen, sodass bestimmte Teile
eines Songs immer wieder abgespielt werden
können. Der FX-Prozessor steht nicht
zurück und bietet acht gut klingende und in
ihrem Verhalten einstellbare Effekte.
DJ Studio 5 ist nicht etwa ein geschlossenes
System, sondern kommuniziert perfekt
mit seiner Außenwelt: Fertige Mixe lassen
sich auf Wunsch in ein SoundCloud-Konto
laden und per Facebook und Co. teilen. Die
Krönung ist jedoch die Unterstützung des
iRig Mix von IK Multimedia, einem Mini-
Mischpult speziell für Smartphone-DJs.
Einziger Nachteil: Die interne Soundengine
benötigt einiges an Leistung – die Entwickler
empfehlen daher ein Gerät mit schneller
Quad-Core-CPU und genügend RAM.
kostenlos
englisch|Version 5.0.3|11 MByte
★★★★★
66
App-Tipps
DJ-Tools
Pocket DJ Vintage
DJ Studio 5 lockt mit fast professionellen Daten, setzt
aber auch ein Smartphone mit viel Leistung voraus.
Wer es lieber eine Nummer kleiner mag, für den
hält der Entwickler mit Pocket DJ Vintage eine stark abgespeckte
App für ältere Geräte bereit. Privaten Partys ist jedoch
auch diese gewachsen: Zwei Decks warten auf die musikalische
Befütterung und bieten Scratch-Effekte in Echtzeit,
Crossfading sowie das Setzen von Einstartpunkten. Die
kostenfreie Demo ist auf fünf Songs begrenzt, der Preis für
die Vollversion mit rund 2 Euro absolut angemessen.
1,99 Euro
englisch|Version 2.2.7|571 KByte
★★★★★
ADJ Pro
ADJ Pro setzt nicht auf die sonst
so beliebte Nachbildung von virtuellen
Turntables, sondern präsentiert
sich als volldigitales DJ-Cockpit,
das mit einem wahren Feuerwerk professioneller
Funktionen zu überzeugen weiß.
Über der erfreulich großzügig gestalteten
Benutzeroberfläche werden die in den zwei
Decks geladenen Songs anhand einer
scratchbaren Wellenformanzeige dargestellt,
wobei die Zoom- und Frequenzauswahl
variabel ist. Eine BPM-Erkennung inklusive
automatischer Synchronisation hält
die Decks im Takt. Ein Equalizer sorgt für
den perfekten Klang, Loop-, Cue- und Effektsektionen
für die musikalischen Gimmicks.
Wir meinen: Perfekt!
Party Mixer
Der Name deutet es bereits an:
Party Mixer will es nicht etwa mit
einem professionellen DJ-Programm
aufnehmen, sondern die heimische
Sause im Partykeller beschallen – und das
tut die simple App effektiv und sicher. Aus
der eigenen Musikbibliothek wird eine
Playlist zusammengestellt, aus der man
per Drag-and-drop die beiden Player mit
Songs versorgt. Wer sich selbst ins Getümmel
stürzen möchte, überlässt der Auto-
DJ-Funktion das Mischen – einstellbares
Überblenden inklusive. Und wagt es tatsächlich
jemand, während der Party anzurufen,
blendet die App auf Wunsch die
Musik aus. Die App ist besser, als sie auf
den ersten Blick erscheint.
4,95 Euro
englisch|Version 0.4.6|2,3 MByte
★★★★★
kostenlos
englisch|Version 1.0|147 KByte
★★★★★
Apps & Tipps 04/2013 67
App-Tipps
DJ-Tools
DJ FX Custom Soundboard
Kein DJ-Set ist komplett ohne die richtigen Soundeffekte.
Was liegt da eigentlich näher, als das eigene
Smartphone oder Tablet als portablen Klanglieferanten
einzusetzen? Das DJ FX Custom Soundboard will genau
diese Aufgabe übernehmen. Zehn Buttons sind frei mit individuellen
Samples belegbar, wobei der Klangnachschub aus
der eigenen Soundbibliothek oder mittels Google Drive geliefert
wird. Ein groß dimensionierter Regler erleichtert das Volume-Set
up. Leider bietet die App nur eine spärliche eigene
Auswahl an Samples.
0,58 Euro
englisch|Version 1.3|1,5 MByte
★★★★★
DJ Pro
DJ Pro wurde für ambitionierte
Anwender entwickelt und verlangt
daher auch etwas Einarbeitungszeit
von Ihnen ab – gut, dass eine umfangreiche
– wenn auch englischsprachige –
Hilfedatei beiliegt. Die App setzt auf die bewährte
virtuelle Turntable-Ansicht, ergänzt
diese jedoch um Darstellungen der ganzen,
Viertel- und Sechzehntelnoten innerhalb
einer Wellenformdarstellung, sodass zwei
Tracks taktgenau ineinander gemischt werden
können. Der Knüller: Per Serveradresse
lassen sich mehrere Geräte für ein
Back-to-Back-Livemischen inklusive getrenntem
Kopfhörersignal verbinden.
Haben Sie sich einmal eingearbeitet, ist die
App ihren Preis wert.
edjing
Als Social-DJ-App preist die Firma
edjing ihr gleichnamiges Disko-
Programm an, verfügt es doch
über die Möglichkeit, fertige Mixe in einer
eigenen Online-Community oder per Twitter
und Facebook mit der Welt zu teilen.
Der Weg dorthin ist in eine äußerst attraktive
und für Tablets optimierte Oberfläche
verpackt, die Musik auf zwei scratchbaren
virtuellen Turntables mit sieben Gratis-Effekten
sowie zwei unabhängigen Equalizern
veredelt und mithilfe der wahlweise
manuellen oder automatischen Synchronisation
taktgenau nach gesetzten Cue-Punkten
startet. Weitere Effekte gibt es im umfangreichen
Online-Store der App. Eine der
besten Gratis-Apps, wie wir finden.
4,99 Euro
englisch|Version 7.22| 4 MByte
★★★★★
kostenlos
englisch|Version 2.4.2| 18 MByte
★★★★★
68
04/2013 Apps & Tipps
Appseits des Mainstreams
Gewusst wie
file404, 123RF
Sie sind oft unscheinbar und arbeiten bisweilen völlig automatisch im Hintergrund:
Im Folgenden präsentieren wir Ihnen verblüffend praktische App-Perlen,
die wir regelmäßig aus den Untiefen des Play Stores emporheben.
Carsten Müller, Christoph Langner, Arnold Zimprich
App-Tipps
Appseits Mainstream
Abb. 1: Timely hindert Sie auf
Wunsch mit einer kleinen Rechenaufgabe
am Verschlafen.
Abb. 2: Trotz der tollen Optik von
Timely bleibt die Funktionalität
nicht auf der Strecke.
Abb. 3: CallHeads verhindert, dass
eingehende Anrufe Ihre aktuelle
Tätigkeit unterbrechen.
Oft sind es die kleinen Dinge im Leben,
die besonders viel Freude bereiten -
zum Beispiel unsere kostbaren App-
Perlen. Dieses Mal haben wir uns unter anderem
einen raffinierten Wecker, mehrere Telefon-
Apps und eine App angeschaut, mit der man
auch während dem Spaziergang ohne Gefahr
SMS schreiben kann. Viel Spaß!
Timely Alarm Clock
Was lässt sich an einer Uhren- oder
Wecker-App eigentlich noch verbessern?
Android hat doch mit der Jelly-
Bean-Uhr endlich eine hübsche und funktionale
Uhr spendiert bekommen. Was uns aber Timely
[LINK 1] gezeigt hat, ist einfach nur noch Wow!
Die App verpackt die Grundfunktionen Uhr,
Wecker, Countdown und Stoppuhr in ein aufwändig
gestaltetes Kleid, dass nicht nur toll
aussieht, sondern auch gut zu bedienen ist und
mit nützlichen Funktionen glänzt. So spielt
„Smart Rise“ eine halbe Stunde vor dem Wecken
sanfte Musik ab oder Sie müssen ein kleines
Rätsel lösen, um den Wecker zu beenden.
Verschlafen ist damit ausgeschlossen!
Die Entwickler geben Ihnen fünf Tage Zeit,
die App mit allen Funktionen und ohne Werbung
kennenzulernen. Nach Ablauf der Frist
können Sie einzelne Premium-Funktionen oder
gleich die komplette App für 2,49 Euro freischalten.
Alternative: Empfehlen Sie die App
per Google+ oder E-Mail weiter, aktivieren Siemit
genug Empfehlungen die Extra-Features
auch ohne zusätzliches Geld auszugeben.
CallHeads
Sie sind in ein Spiel oder ein E-Book
vertieft oder möchten gerade das süße
Lächeln Ihres Neugeborenen aufnehmen,
werden jedoch durch einen eintrudelnden
Anruf gestört? Mit CallHeads [LINK 2] bleiben
Ihnen abrupte Unterbrechungen erspart.
Die App nutzt die vom gefloppten "Facebook
Home" bekannten „Chat-Heads“ für die Visualisierung
eines eingehenden Anrufs. Anstatt der
Telefon-App legt sich nur das Gesicht Ihres Gesprächspartners
– wenn Sie ein entsprechendes
Foto in Ihren Kontakten hinterlegt haben – als
Icon über den Screen, ohne die aktuell laufende
App zu stören. Um das Telefonat anzunehmen,
ziehen Sie den Kopf einfach nach rechts auf den
grünen Hörer, daraufhin öffnet sich dann die
gewohnte Telefon-App und das Telefonat wird
gestartet. Lassen Sie den Kopf links fallen, lehnen
Sie das Gespräch temporär an. Ziehen Sie
das Foto nach unten, muss sich der Anrufer
noch einen Moment gedulden, bis Sie das Gespräch
endgültig entgegennehmen.
Apps & Tipps 04/2013 71
App-Tipps
Appseits Mainstream
Abb. 4: LED Blinker informiert Sie
per Bildschirmpixel über anstehende
Benachrichtigungen.
Abb. 5: Mit FilePush übertragen
Sie schnell und simpel Daten von
Ihrem PC auf das Smartphone.
Abb. 6: EZAnswer bietet Ihnen
zahlreiche Wege, eingehende
Telefonate anzunehmen.
LED Blinker
Sehr praktisch: Ohne das Smartphone
in die Hand zu nehmen, erkennen Sie
bereits über eine LED am Handy, ob
eine neue SMS eingegangen ist oder ob Sie
einen Anruf verpasst haben. Zumindest, wenn
das Gerät über eine
solche Benachrichtigungs-LED
verfügt.
Mit der App LED
Blinker [LINK 3] können
Sie die fehlende
LED-Benachrichtigung
per App nachrüsten.
Das funktioniert
simpel: Einfach
die LED-App
für die gewünschte
Aktion aktivieren
und eine Farbe auswählen.
Anschließend
bleiben Sie
auf dem Laufenden,
auch wenn das
Handy gerade im
Standyby ist. Auf
Abb. 7: Komfortabel:
Easy Answer kümmert
sich um die Entgegenahme
von Anrufen.
Wunsch können Sie auch einen Vibrationsalarm
für eine bestimmte Aktion festlegen.
Die App gibt sich äußerst flexibel und berücksichtigt
nicht nur Standard-Ereignisse, sondern
praktisch jede beliebige App, die ansonsten
nur Nachrichten an die Statusleiste senden
würde. Selbstverständlich saugt eine dauerhafte
Benachrichtigung auf dem Bildschirm kräftig
am Akku. Deshalb lässt sich in den Einstellungen
der App auch ein Timeout einstellen. Falls
vorhanden, verwendet die App übrigens die
Hardware-LED Ihres Smartphones.
FilePush
Möglichkeiten, Dateien vom PC zum
Smartphone zu übertragen, gibt es etliche.
Aber keine ist so einfach und
praktisch wie die App FilePush [LINK 4]. Sie besteht
aus zwei Komponenten: Einer kleinen Android-App
und einem schlanken Stück PC-Software.
Am PC klinkt sich FilePush in das Kontextmenü
von Dateien im Windows-Explorer
ein. Dort wählen Sie einfach den Eintrag Datei
senden an [Smartphone-Name] und wie von
Geisterhand wird die Datei (oder auch ein ganzes
Verzeichnis) an das Smartphone geschickt.
Das Ganze funktioniert über WLAN – sofern
PC und Smartphone im gleichen Netz verbunden
sind – oder auch über das mobile Internet.
Im letzteren Falle nutzt FilePush dann den
Umweg über die Cloud, was Sie als Nutzer aber
72
04/2013 Apps & Tipps
kaum bemerken. Auf dem
Smartphone sorgt FilePush für
die Verteilung der angekommenen
Dateien in von Ihnen
vorgegebene Ordner. Das
funktioniert so smart, dass Sie
diese Funktion bald schon
nicht mehr missen möchten.
Schade ist lediglich, dass die
Übertragung umgekehrt – vom
Smartphone zum PC – nicht
vorgesehen ist.
Abb. 8: Über eine simple Abfrage
verhindert Tiny Call Confirm verse-
EZAnswer
Es klingelt und das
Gefummel geht los –
die Wischtechnik,
um einen eingehenden Anruf
entgegenzunehmen, ist nicht hentliche Anrufe.
jedermanns Sache. Wer lieber
eine der Smartphone-Tasten (zum Beispiel die
Lautstärke-Taste) oder einen anderen Gerätebutton
zum Entsperren verwenden will, wird
mit EZAnswer [LINK 5] fündig. Diese eierlegende
Wollmilchsau in Sachen Anruf-Entgegennahme
bietet alles, was das Herz begehrt. Egal, ob Sie
über eine Sensorik (Schütteln oder Umdrehen
des Handys), Hardware-Tasten (Kamera, OK-
Button, Lautstärketasten) oder Bildschirm-Buttons
abheben möchten – das lässt sich alles einrichten.
Klasse, dass EZAnswer auch gleich
daran gedacht hat, eine „Spam“ Liste einzupflegen.
Hat man eine Nummer als Spam deklariert,
unterdrückt die App künftig den Anrufer
oder legt auf – ganz wie Sie es wünschen!
Tiny Call Confirm
Während EZAnswer
und Easy Answer
sich um die eingehenden
Anrufe kümmern,
widmet sich Tiny Call Confirm
[LINK 7] den ausgehenden Anrufen,
insbesondere den unbeabsichtigten.
Denn bei der
Nutzung von Kontakte-Widgets
oder beim Blättern im Adressbuch
kommt es gerne mal
vor, dass ein Kontakt versehentlich
angerufen wird. Tiny
Call Confirm verhindert genau
dies, indem die App vor dem
eigentlichen Wählvorgang noeinen
zusätzlichen kleinen Dialog
einblendet.
Dort wird nochmals Name
und Telefonnummer des gewählten Kontaktes
angezeigt und Sie können über eine grüne und
eine rote Schaltfläche den Anruf starten oder
abbrechen. Die App hält zahlreiche optische
Anpassungsmöglichkeiten und
Optionen zur individuellen
Konfiguration bereit. So lassen
sich bestimmte Kontakte
ausschließen oder die App
inaktiv setzen, wenn eine
Bluetooth-Verbindung besteht
oder ein Headset angeschlossen
ist. Ein Anrufprotokoll
rundet den Funktionsumfang
ab.
App-Tipps
Appseits Mainstream
Easy Answer
Auch die App Easy Answer [LINK 6]
weiß zu begeistern. Wollen Sie einen
Anruf annehmen, indem Sie das
Smartphone ans Ohr halten oder schütteln? Soll
ein Anruf beendet werden, indem Sie Ihr Gerät
auf den Tisch legen? Easy Answer macht all
dies und noch viel mehr möglich!
Neben der passenden Geste für die Entgegennahme
und das Beenden des Gesprächs erlaubt
die App auch Gesten zur Unterdrückung des
Klingeltons. Was sich zunächst etwas unsicher
anhören mag, funktioniert in der Praxis verblüffend
zuverlässig. Probieren Sie es doch mal aus,
der Weg in den Play Store ist nicht weit!
Walking Text
Das Verfassen
von SMS dürfte
bei vielen Smartphone-Fans
schon zu
brenzligen Situationen geführt
haben. Mit der App
Walking Text [LINK 8] behalten
Sie die Situation in
ihrer Umgebung auch während
dem Tippen im Auge.
Abb. 9: Mit Walking Text können
Sie auch während dem
Gehen SMS-Nachrichten tippen.
Apps & Tipps 04/2013 73
App-Tipps
Appseits Mainstream
Alle Links
>
android- user.de/qr/30560
Abb. 10: Keine Angst um Ihr
Handy? Dann werfen Sie es mit
S.M.T.H so hoch wie möglich!
In Zeiten exzessiver Smartphone-Anwendung
geschieht häufig, dass Passanten von in ihren
Bildschirm vertieften Handy- und Tablet-Junkies
fast umgerannt werden. Denn als ob es
nichts wichtigeres gäbe als den Bildschirm,
nimmt diese Art Zeitgenossen die Umgebung
nur noch unscharf oder als Hintergrundrauschen
wahr.
Der ein- oder andere Zusammenstoß hätte
vermieden werden können, wenn sich Walking
Text auf dem Smartphone befunden hätte. Hier
können SMS auf einem transparenten Keyboard
verfasst werden, während über die Gerätekamera
der Bereich, auf den man sich zubewegt,
eingeblendet wird. Sich fortbewegen und paralleles
Texten wird dadurch deutlich vereinfacht!
Ob nun technische Spielerei oder sinnvolle
Entwicklung – Falls Ihnen künftig in ihre Bildschirme
vertiefte Smartphone-Besitzer tatsächlich
ausweichen sollten, haben diese vermutlich
Walking Text installiert. Wir empfehlen auf
jeden Fall ein paar Testrunden, ehe man sich
mit der App in die freie Wildbahn wagt!
Send Me To Heaven
Sie fahren gerne auch mal freihändig
Rad? Sie schneiden die verschimmelte
Ecke vom Käse ab und essen den
Rest? Sie probieren auf gut Glück das Essen aus
der Aktions-Theke in der Kantine? Auf gut
Abb. 11: Send Me To Heaven
merkt, wenn etwas nicht mit rechten
Dingen zugehen kann.
Deutsch: Sie leben gerne gefährlich?
Dann könnte Send
Me To Heaven [LINK 9] Ihr
neues Lieblingsspiel werden!
Das Spielprinzip von
S.M.T.H. – kurz für Send Me
To Heaven – ist einfach. Sie
starten das Game, nehmen Ihr
Handy fest in die Hand und
werfen es so hoch wie möglich.
Je höher Sie kommen,
desto höher landen Sie im
Ranking. Damit Ihr Versuch
zählt (und das Handy den Versuch
überlebt), müssen Sie es
jedoch auch wieder fangen.
Die ehemaligen Weltmeister
im Handy-Weitwurf werden
diese App mit Sicherheit umgehend
auf ihrem Handy installieren.
Send Me To Heaven
misst über die in das Gerät integrierten Beschleunigungssensoren,
ob auch alles mit rechten
Dingen zugeht. Das Handy einfach nur fallen
zu lassen, es mit einem Fallschirm sicher zu
Boden bringen oder es mit einer Rakete in die
Höhe zu schießen, wird von Send Me To Heaven
registriert und der Versuch für ungültig erklärt.
Während des Flugs darf sich das Handy
auch nicht zu stark drehen, sonst quittieren die
Sensoren schnell ihren Dienst!
Ganz ernst nehmen die Entwickler ihre App
natürlich nicht. Dennoch wimmelt es im Play
Store an Warnungen von geschädigten Usern -
denn wie sagten schon die Mythbusters und die
Beastie Boys: „Don’t try this at home“! Beim
Versuch, den Highscore zu knacken, besteht
durchaus das Risiko das Handy ein für allemal
in den Himmel zu schicken. Apple mochte die
App übrigens gar nicht gerne, sie wurde umgehend
aus dem iTunes-App Store entfernt.
Wir machen weiter…
Selbstverständlich setzen wir die Suche nach
den verborgenen Schätzen des Google Play
Store fleißig fort. Dabei sind wir besonders neugierig
auf die Perlen appseits des Mainstreams,
die Sie selbst vielleicht schon geborgen haben
und benötigen daher Ihre Hilfe. Über Tipps
freuen wir uns sehr - Ideen bitte an: redaktion@android-user.de
schicken.
● ● ●
74
04/2013 Apps & Tipps
sahua, 123RF
Yahoos schicke Wetter-App
Schönwetter
Neben Mails, Chats und sozialen Netzwerken sind Wetter-Apps absolute Hits im
Play Store. Mit Yahoo! Wetter finden Sie einen Neueinsteiger in der Hitparade,
der das Potential zum Klassiker hat. Christoph Langner
76
04/2013 Apps & Tipps
App-Tipps
Yahoo! Wetter
Ehrgeizige App-Entwickler
stehen oft vor folgender
Entscheidung:
Baue ich eine möglichst hübsche
App oder halte ich mich
so exakt wie möglich an die
Android-Design-Richtlinien?
Bei Yahoo! Wetter [LINK 1]
haben sich die Entwickler für
die erste Option entschieden.
Herausgekommen ist eine
wirklich ansprechende Wetter-
App, die auf diverse Yahoo!-
Dienste zurückgreift und viele
Informationen für alle bietet,
die mit der Wetter-App ihres
Handys nicht zufrieden sind.
Yahoo! Wetter
Nach dem Start zeigt Ihnen
Yahoo!Wetter das Wetter an Ihrem aktuellen
Standort an. In dieser reduzierten Ansicht blendet
die App nur die aktuelle Temperatur, die
Höchst- und Tiefsttemperaturen
und die Wolkendichte im
Stile von „heiter“ oder „bewölkt“
ein. Dazu lädt die neue
Wetter-App aus dem Hause
Yahoo automatisch passende
Bilder aus dem Flickr-Bestand
auf den Schirm.
Wischen Sie mit dem Daumen
nach unten, wird der bebilderte
Hintergrund glasig
und Yahoo!Wetter blendet
ausführliche Wetter-Informationen
ein. Vom Wetter der
nächsten zehn Tage über den
aktuellen UV-Index, die Niederschläge,
Windgeschwindigkeiten
und Stand von Sonne
Abb. 1: Yahoo! Wetter lädt automatisch
Hintergrundbilder. und Mond bis hin zu einer
Karte mit Temperaturverläufen
und Winden als Overlay gibt Ihnen Yahoo! Wetter
eigentlich alle Informationen, die rund um
die aktuell Wetterlage wichtig sind.
App-Tipps
Yahoo! Wetter
Abb. 2: Die Anwendung verrät
Ihnen das Wetter bis zu zehn
Tagen im Vorraus.
Abb. 3: Neben der Temperatur
verrät Yahoo! Wetter auch Infos
zu Wind und Sonnenstand.
Abb. 4: Die Karte blendet Wolkenverteilung,
Temperatur und Wind
als Overlay ein.
Über die Seitenleiste oder das Plus-Icon rechts
oben richten Sie neben dem aktuellen Standort
auch Städte ein, deren Wetterlage Sie generell
interessiert. Zwischen diesen wechseln Sie entweder
über die Seitenleiste oder durch Wischen
nach links oder rechts auf dem Homescreen der
App. An dieser Stelle verknüpft sich
Yahoo!Wetter auch mit den anderen Internet-
Diensten von Yahoo! Sie müssen den Links zu
den anderen Yahoo-Apps aber auch nicht folgen.
In den Einstellungen haben Sie die Möglichkeit
Yahoo! Wetter fest in der Statusleiste zu
verankern, so haben Sie das aktuelle Yahoo!-
Wetter immer im Blick. Wichtig an dieser Stelle
ist auch, dass die App nicht unbedingt Hintergrundbilder
laden soll, wenn Sie gerade per Mobilfunk
im Internet sind. Wer
nur eine schmale Volumen-
Flatrate hat, sollte hier die Option
setzen, dass die Bilder
nur über das WLAN geladen
werden.
Alle Links
>
android- user.de/qr/30466
Abb. 5: Über die aufziehbare Seitenleiste
richten Sie Yahoo!Wetter
individuell ein.
Abb. 6: Yahoo! Wetter quartiert
sich auf Wunsch permanent in der
Statusleiste ein.
Hintergrundbilder
nur im WLAN
Yahoo! Wetter finden Sie als
kostenlosen Download im
Google Play Store. Die Wetter-
App ist – bis auf Links zu weiteren
Yahoo-Apps in der Seitenleiste
– frei von Werbeanzeigen.
Egal ob sich die App
an die Design-Vorgaben hält
oder nicht: Das Ergebnis ist
eine informative App die gut
aussieht – auch auf einem Android-Handy.
● ● ●
78
04/2013 Apps & Tipps
APP-Tipps
Norton Mobile Security
Norton Antivirus & Sicherheit in Version 3.5
Norton
Mobile Security
Norton hat seiner Android-App „Norton Antivirus & Sicherheit“ ein Update verpasst.
Die App beschützt den Nutzer nun auch beim Browsen mit Chrome und weist
auf potenzielle Gefahren von Apps hin. Wir haben uns die neue
Norton-App genauer angeschaut. Marcel Hilzinger
Norton Mobile
Claudia Mora, 123RF.com
Apps & Tipps 04/2013 79
APP-Tipps
Norton Mobile Security
Abb. 1: Das Menü von Mobile
Security mit den fünf Menüpunkten
und weiteren Norton-Apps.
Abb. 3: Dass die Schnappschussfunktion in Deutschland nicht funktioniert, erfahren
Sie erst auf der Webseite.
Abb. 2: Ein gestohlenes oder verlorenes
Handy lässt sich per SMSoder
via Webfrontend sperren.
Den Namen Norton bringen die meisten
Windows-Nutzer mit dem legendären
Dateimanager „Norton Commander“
in Verbindung. Die Firma gehört aber mittlerweile
zu Symantec und hat sich auf Sicherheitslösungen
für diverse Betriebssysteme spezialisiert.
Bei Google Play ist Norton gleich mit
einem Dutzend Apps vertreten, von denen wir
für diesen Artikel die App Norton Antivirus &
Sicherheit [LINK 1] getestet haben, die allgemein
als Norton Mobile Security bekannt ist.
Laden Sie die kostenlose Lite-Version aus
dem Play Store herunter, dann sind lediglich die
Funktionen Anti-Malware und Andere Norton
Apps aktiv. Wenn Sie sich auf der Norton-Webseite
registrieren, können Sie
zudem Teile des Diebstahlschutzes
in Anspruch nehmen.
Möchten Sie die Anrufblockierung,
den Webschutz
oder die Backup-Funktion
bzw. den kompletten Diebstahlschutz
nutzen, dann
müssen Sie die Vollversion
kaufen, die 25,40 Euro kostet.
Da wir die Anti-Diebstahl-
Funktion für die wichtigste
Komponente einer Antimalware-Lösung
halten, legen wir
auf diese Funktion den Fokus.
Leider mit geringem Erfolg.
Über das Webinterface vermutete
Norton den Stand ort an
einem Ort, an dem wir uns am
Vortag befunden hatten. Das
Handy lag aber im Büro gleich
neben uns. Zum gleichen Resultat führte auch
die Ortung via SMS-Befehl locate PIN‐Code.
Die Standortbestimmung via WLAN und Mobilfunknetz
war aber aktiviert. Selbst, nachdem
am Handy GPS eingeschaltet wurde, konnte
Norton das Gerät nicht orten. Immerhin zeigte
das Testgerät aber an, dass jemand versuchte,
auf das GPS zuzugreifen. Innerhalb eines größeren
Gebäudes ist die Ortung daher ein aussichtsloses
Unterfangen. Erst, nachdem das
Handy auf dem Fensterbrett lag, konnte die
Norton-App das Galaxy Nexus tatsächlich lokalisieren.
Die App verlässt sich also komplett auf
das GPS – ist diese Funktion deaktiviert, erhalten
Sie keinerlei Informationen zum Standort.
Nachdem die Ortung klappte, versuchten wir,
remote ein Foto zu aufzunehmen, um den (simulierten)
Dieb zu erwischen. Dabei verwies
Norton auf die Datenschutzgesetze des entsprechenden
Landes und weigerte sich, ein Foto zu
machen. Die Alarm-Funktion ist gut gelöst, sie
beendet sich nach zehn Alarmtönen von selbst.
Aber auch diese Funktion dürfte wohl eher
beim Testen bzw. Auffinden zu Hause hilfreich
sein als bei einem Diebstahl. Andere Hersteller
bitten um die Eingabe eines Codes, damit man
den Alarm ausschalten kann, was im Ernstfall
wohl die bessere Lösung darstellt.
Norton verzichtet in der Grundeinstellung auf
eine Sperrung des Handys beim SIM-Karten-
80
04/2013 Apps & Tipps
APP-Tipps
Norton Mobile Security
wechsel oder auf eine Blockierung
bei erfolglosen Entsperrversuchen.
Entsprechende
Einstellungen finden Sie beim
Diebstahlschutz via Kontextmenü,
sodass Sie Norton auch
als Geräteadministrator einsetzen
können. Sehr gut gefallen
hat uns auch, dass man beim
Sperren des Geräts eine Meldung
online eingeben kann.
Sollte sich zum Beispiel das
gestohlene Handy in Spanien
befinden, kann man also auch
eine Nachricht auf Spanisch
hinterlassen.
Die Basics
Zu den Kernfunktionen jeder
Sicherheitsapp gehört der
Schutz vor Malware. Dazu
scannt Norton Apps nach der Installation und
meldet, ob die App sicher oder gefährlich war.
In unseren Tests erkannte Norton drei als gefährlich
eingestufte Apps problemlos, auch Adware
meldete Norton zuverlässig. Über die Anrufblockierung
können Sie Telefonate oder SMS
unterdrücken. Dabei blockt die App in der
Grundeinstellung beides, Sie können aber für
jeden Eintrag festlegen, ob Sie nur Anrufe oder
nur SMS abweisen möchten. Neben der Auswahl
aus dem Adressbuch zeigt die App auch
den Verlauf zur Auswahl an, was in den meisten
Fällen wohl die beste Lösung ist. Für diese
Funktion gibt es die maximale Punktzahl.
Wenig hilfreich ist hingegen das Backup-Feature.
Es sichert lediglich die Kontakte. Da man
diese auf einem Android-Handy üblicherweise
bei Google speichert, bringt die Funktion keinen
echten Mehrwert. Sinnvoll wäre hier ein erweitertes
Backup mit SMS, Anrufprotokoll und
anderen persönlichen Daten, die üblicherweise
nicht in der Cloud gespeichert sind. Falls Sie die
Funktion nutzen, sollten Sie das geplante
Backup einschalten, damit die Kontakte regelmäßig
gesichert werden.
Blockierte Seiten
Neu in der aktuellen Version 3.5.0.1023 ist der
Webschutz für Chrome und Chrome Beta. Die
Funktion soll Sie in erster Linie vor Phishing-
Abb. 4: Norton Mobile Security
stuft auch Apps mit aggressiven
Anzeigen als Schadsoftware ein.
Abb. 5: Der Webschutz bietet keine
Einstellungsmöglichkeiten für Webseiten
oder Themenbereiche.
Seiten schützen. Welche Inhalte genau gefiltert
werden, erklärt die App nicht. Leider lassen
sich keine zusätzlichen Seiten manuell hinzufügen.
Andere Anbieter lösen diese Aufgabe besser,
indem man nach Kategorien filtern oder zusätzliche
URLs in die Blacklist einfügen kann.
Das zweite neue Feature finden Sie unter Antimalware
| Andere Risiken. Hier listet Norton
Apps auf, die nicht als Malware im eigentlichen
Sinne eingestuft werden, sondern durch zu
viele Berechtigungen oder aggressive Anzeigen
die Privatsphäre des Benutzers bedrohen.
Fazit
Mit dem Scan nach Adware und unter Datenschutzaspekten
kritischen Apps macht Norton
einen Schritt in die richtige Richtung, auch den
Surfschutz für Chrome und den sehr moderaten
Akkuverbrauch begrüßen wir. Die Anti-Diebstahl-Funktion
hinterlässt ein gemischtes Gefühl:
Norton zeigte mangels GPS-Signal meistens
eine beliebige Position des Vortages an.
Sehr gut gelöst hat man bei Norton die Usability:
Während Sie bei anderen Apps vor dem
Problem stehen, bei einem Wechsel der SIM-
Karte das nötige Passwort zum Entsperren nicht
mehr zu finden, verzichtet die App in der
Grundeinstellung auf solche Features. Die Nutzer
danken es mit zahlreichen 5-Stern-Bewertungen
bei Google Play. ● ● ●
Alle Links
>
android- user.de/qr/30574
Apps & Tipps 04/2013 81
App-Tipps
BubbleUPnP
BubbleUPnP: Die All-in-One-Multimedia-Lösung für Android
Multimedia-
Fernsteuerung
Längst speichern wir Musik, Fotos und
Videomaterial in unserem heimischen
Netzwerk auf den unterschiedlichsten
Endgeräten. Doch mit der Wiedergabe
von einem Gerät auf einem anderen
kommen die Probleme: Die Lösung
dafür heißt BubbleUPnP. Carsten Müller
82
04/2013 Apps & Tipps
App-Tipps
BubbleUPnP
Die Digital Living Network
Alliance oder
kurz DLNA [LINK 1]
hat sich 2003 aus namhaften
Herstellern der Unterhaltungselektronik
zusammengetan,
um ein reibungsloses Zusammenspiel
ihrer Geräte für den
Privatgebrauch sicherzustellen.
Dabei berücksichtigt das
DLNA-Zertifikat die gängigen
Formate in den Bereichen
Audio, Video und Foto. Auf
dem Papier sind DLNA-zertifizierte
Geräte in der Lage,
diese Daten untereinander
weiterzureichen, sofern sich
die Hardware im gleichen
Netzwerk befindet.
So ist es eigentlich gleichgültig,
auf welchem Gerät das
gewünschte Video oder der gewünschte Song
liegt. Jedes im Netzwerk verbundene DLNA-fähige
Gerät kann die Daten abrufen und darstellen,
ohne selbst über das Videomaterial zu verfügen.
Ein Android-Smartphone und ‐Tablet
kann in diesem Multimediareigen sofort mitmachen,
sobald es über eine entsprechende App
verfügt. Doch nicht jede App kommt mit allen
DLNA-Geräten klar.
Bubble you what?
DLNA ist im Kern eine herstellerneutrale Weiterentwicklung
des ursprünglich von Microsoft
initiierten Universal Plug & Play (UPnP) – der
Name der App BubbleUPnP bezieht sich darauf.
Das soll nicht weiter verwirren. Aktuelle DLNAfähige
Geräte kommunizieren völlig problemlos
auch mit BubbleUPnP.
Abb. 1: Hier legen Sie fest, welches
Gerät der Renderer und welches
der Media Server sein soll.
BubbleUPnP
Schönere Apps gibt es zu Hauf, aber solche, die
wie BubbleUPnP [LINK 2] mit praktisch jedem
Setup funktionieren, sind eher selten. Es ist die
aktuell beste Lösung für die Medienwiedergabe
via DLNA unter Android. Funktioniert die Verbindung
mit BubbleUPnP nicht, müssen Sie andere
Apps meist gar nicht erst probieren.
Bei der Nutzung von BubbleUPnP – wie auch
generell bei der Verbindung zweier DLNA-fähiger
Geräte – muss grundsätzlich
zunächst definiert werden,
welches Gerät der Abspieler
(Renderer) sein soll
und wer als Media Server die
Daten bereitstellen soll. So
kann der moderne Flachbildfernseher
als Renderer die Inhalte
eines Smartphones (Server)
auf die Mattscheibe bringen
– er kann aber auch als
Server seine aufgezeichneten
Sendungen auf das Handy
(Renderer) übertragen. Beim
Start scannt BubbleUPnP deshalb
zunächst die verfügbaren
DLNA-fähigen Geräte in Ihrem
Netzwerk. Unter Devices werden
sie anschließend aufgeführt.
Hier definieren Sie, welches
Gerät nun als Renderer
und welches als Media Server arbeiten soll.
Das Android-Gerät mit BubbleUPnP kann
Renderer oder Media Server oder auch beides
zugleich sein. Es kann aber auch ganz außen
vor sein, und Sie wählen sowohl als Renderer
als auch als Media Server zwei
völlig andere Geräte im
Netzwerk. In letzterem Falle
fungiert die BubbleUPnP-
App nur als Fernsteuerung
für zwei andere Geräte,
und Sie geben zum Beispiel
einem Fernseher die Anweisungen,
Videos darzustellen,
die von einem PC
bereitgestellt werden.
Die Medienbibliothek
Als Media Server gewährt
die App nach Antippen des
Buttons Library am unteren
Bildschirmrand nicht nur
Zugriff auf sämtliche Mediendateien
des Android-Gerätes,
sondern auch auf
solche, die in der Cloud gespeichert
sind – etwa Dropbox.
Ganz besonders gefällt,
dass auch Google Play
Abb. 2: Als praktisch einzige
App kommt BubbleUPnP
auch mit Play
Music und Dropbox klar.
Apps & Tipps
04/2013 83
App-Tipps
BubbleUPnP
Abb. 3: Die Auswahl der
Songs erfolgt wie bei
einem gewöhnlichen
MP3-Player inklusive
Playlists.
Alle Links
>
android- user.de/qr/29705
Music nutzbar ist. Die
Songs müssen also nicht
auf dem Smartphone liegen,
um von BubbleUPnP
für andere Geräte bereitgestellt
zu werden.
Für die Auswahl der gewünschten
Medien wählt
die App eine Struktur, wie
man sie von herkömmlichen
MP3-Playern gewohnt
ist: Über Alben,
Künstler, Genre erreichen
Sie komfortabel die gewünschten
Songs, die Sie
auch in Playlisten zusammenfügen
können.
Auch das eigentliche
Abspielen ist sofort jedem
vertraut, der schon einmal
auf seinem Android-
Smartphone oder -Tablet
Musik abgespielt hat. Tippen
Sie den Eintrag Now
playing an, sind Sie im Bilde,
was gerade läuft. Titel, Album, Interpret, sofern
vorhanden auch die Cover-Abbildung – das übliche.
Sofern in den Einstellungen (Settings im
Menü der App) aktiviert, lässt sich zusätzlich
ein Lautstärkeregler einblenden. Dieser greift
dann auch auf den Renderer durch, sprich:
Stellt BubbleUPnP gerade
Musik für Ihren Fernseher bereit,
dann steuern Sie über
diesen Regler die Wiedergabelautstärke
des TV-Geräts!
Wie es sich gehört, enthält
der Player in BubbleUPnP natürlich
auch Funktionen wie
zufallsgesteuerte Titelauswahl,
Track- und Playlist-Wiederholung,
einen Sleep Timer
oder sogar auch das Einblenden
von Songtexten (dies erfordert
zusätzlich die Installation
der App musicXmatch).
Hier bleiben also wenige
Wünsche offen, und es gibt
durchaus zahlreiche Nutzer,
die die App häufig auch
gleichzeitig als Media Server
Abb. 4: Das Kontextmenü erreichen
Sie, indem Sie lange auf
den Menüpunkt drücken.
und Renderer nutzen – was aus BubbleUPnP
letztlich einen lokalen Abspieler macht.
Zugabe
Ein Blick in die Settings von BubbleUPnP offenbart
die volle Leistungsfähigkeit der App. Hier
definieren Sie sehr differenziert das Verhalten
der App als Renderer oder Media Server. Unter
Control können Sie auch festlegen, ob und
wann BubbleUPnP bei Inaktivität
gestoppt oder beim Bootvorgang des Smartphones
automatisch gestartet werden soll.
Interessant ist auch die Option, einen BubbleUPnP-Server
auf einem PC zu installieren.
Einen entsprechenden Java-basierten Server liefert
die Kaufversion von Bubble UPnP mit. Über
diesen können Sie den Zugriff auf Ihre Media
Server aus dem Internet – also außerhalb Ihres
LANs – realisieren. Ein Setup network wizard
hilft bei der Einrichtung und ist auch für Netzwerk-Laien
verständlich. Spätestens mit diesem
Server ist der Kaufpreis in Höhe von 3,49 Euro
absolut gerechtfertigt.
Fazit
BubbleUPnP ist die eierlegende Wollmilchsau
für DLNA-Streaming unter Android. Egal, ob Sie
nur andere Geräte fernsteuern möchten oder Ihr
Android-Gerät als Server oder Renderer aufspielen
soll – mit Bubble UPnP bereitet das alles
keine großen Probleme.
● ● ●
Abb. 5: Die Settings haben es in
sich und erlauben zahllose individuelle
Einstellungen der App.
84
04/2013 Apps & Tipps
App-Tipps
Reddit-Apps
App auf die
Frontpage
Sie kennen Reddit? Dann schauen Sie sich unsere App-Tipps zum News-
Dienst an. Sie kennen Reddit noch nicht? Dann unbedingt! Christoph Langner
Reddit Sync
Der Begriff Meme sagt Ihnen
nichts? Topics wie Ask Me
Anything ebenfalls nicht? Dann
haben Sie bisher wahrscheinlich auch noch
nie Reddit durchstöbert. Die dynamische
Link-Sammlung aus den USA erobert das
Internet – besonders in den Staaten selber
– im Sturm. Teils mit Non-Sense, teils mit
ernsten, teils mit brisanten Inhalten hat sich
Reddit als „die“ unabhängige Communitybasierte
Plattform etabliert.
Auf Reddit darf jeder Links und Beiträge
online stellen, die dann von der Reddit-
Community positiv (upvote) oder negativ
(downvote) bewertet werden. Je mehr User
den Beitrag im Verlauf als lesenswert markieren,
desto höher rutscht er nach oben,
bis er schließlich auf der Frontpage eine
prominente Platzierung erfährt.
Eine der Stärken von Reddit ist die offene
Plattform. Reddit besitzt eine umfassende
API, über die Apps auf den Dienst zugreifen
können. Dadurch lassen sich Reddit-Apps
bauen, die der eigentlichen Webseite in
nichts nachstehen – wenn Sie nicht Reddit.
com an Usability übertreffen. Unsere Top-
Empfehlung ist Reddit Sync Pro.
Die umfassende Reddit-App glänzt mit
einer aufgeräumten Oberfläche, die auch
auf dem Tablet gut funktioniert. Bilder öffnet
Reddit Sync direkt im Nachrichten-
Stream, verlinkte YouTube-Videos werden
ohne den Umweg über die YouTube-App
abgespielt. Der Nachtmodus schont Ihre
Augen, und mit einer Sync-Funktion laden
Sie Ihre Reddits zum Offline-Lesen in den
Speicher. Unsere Empfehlung der Redaktion
finden Sie als kostenlose, aber werbefinanzierte
Variante, aber auch als Pro-Version
ohne Werbung in Googles Play Store.
kostenlos (Werbung) 1,89 Euro
englisch|Version 7.7.4|720 KByte
★★★★★
Alle Links
>
android- user.de/qr/29636
85
App-Tipps
Reddit-Apps
BaconReader
Auch mit dem BaconReader machen Sie nichts
falsch. Die Stärken des BaconReader liegen in
der guten Optik, der Vollbildfunktion, dem guten
Tablet-Modus und besonders in der Account-Verwaltung.
Redditoren mit mehreren Accounts können nahtlos zwischen
ihren Accounts wechseln. Wer oft externe Links
aufruft, profitiert zudem von der Funktion, Webseiten via
Readability von zusätzlichen Design-Elementen befreien
zu können. So wird das Laden von Webseiten beschleunigt
und letztendlich auch mobiler Traffic eingespart.
kostenlos (Werbung) 1,52 Euro
englisch|Version 2.7.1|5,7 MByte
★★★★★
Reddit is fun
Reddit is fun erweist sich besonders
für aktive Redditoren mit Moderatoren-Rechten
als gute Lösung,
denn als einzige App in unserem
Testfeld ermöglicht die Reddit-App Moderatoren
das Aussortieren von Spam oder
das Löschen unpassender Beiträge vom
Androiden aus. Die Oberfläche an sich
kommt jedoch nicht an unsere Favoriten
heran, wenn die App auch einen Tablet-
Modus besitzt. Wie bei den meisten Reddit-
Apps finden Sie Reddit is fun in einer kostenlosen
Version mit Werbung und einer
kostenpflichtigen Variante im Store.
Reddit ET Pro
Reddit ET gehört zu den etwas weniger
verbreiteten Reddit-Apps, zu
Recht. Trotz aktueller Holo-Optik
wirkt die App altbacken und wenig praktisch.
Am meisten lässt sich Reddit ET
etwas abgewinnen, wenn man gerne
Subreddits mit vielen Bildern wie /r/pics
oder /r/oder /r/aww durchstöbert. Vorschaubilder
zeigt Reddit ET groß an, sodass
der eigentliche Beitrag oft gar nicht
mehr geöffnet werden muss. Abseits eines
Leinwand-Modus, in dem Sie per Wischgeste
von Beitrag zu Beitrag springen, bietet
die App nichts Aufregendes.
kostenlos (Werbung) 1,65 Euro (Vollversion)
englisch|Version 2.7.6|2,3 MByte
★★★★★
kostenlos (Werbung) 2,56 Euro
englisch|Version 1.11|1,7 MByte
★★★★★
86
App-Tipps
Reddit-Apps
Reddit News
Auch bei Reddit News merkt man, dass der Entwickler
ein aktiver Redditor ist, der regelmäßig die Community
um Rat für die Weiterentwicklung seiner seiner
App fragt. Die App ist durchdacht, bietet viele Funktionen
und Einstellungsmöglichkeiten und eignet sich besonders für
Tablet-User. Von allen getesteten Reddit-Apps ist der Tablet-
Modus von Reddit News der beste. Positiv fällt auch die vom
linken Rand einfahrbare Seitenleiste und die Unterstützung
mehrerer Reddit-Accounts auf. Neben Reddit Sync Pro ist uns
auch Reddit News eine klare Empfehlung wert.
kostenlos (Werbung) 1,49 Euro
englisch|Version 6.46|8,7 MByte
★★★★★
Reddit In Pictures
Reddit In Pictures ist kein „normaler“
Reddit-Client. Die App beschränkt
sich – wie der Name
schon erahnen lässt – lediglich auf die Darstellung
von Bildern. Die App lädt alle Bilder
eines Reddits als Vorschau in die App,
ein Klick in eines der Bilder führt zum hochauflösenden
Bild. Per Wischgeste gelangen
Sie zum nächsten Bild. Reine Text-Reddits
oder Links auf andere Webseiten zeigt die
App gar nicht erst an. Durch diese Spezialisierung
eignet sich Reddit In Pictures generell
als Zweit-Client für alle, die gerne bilderreiche
Reddits besuchen.
Radio Reddit Pro
Radio Reddit ist ein über Reddit
organisiertes Radio-Programm.
Das Prinzip ist einfach: Musiker
und Bands, die auf Reddit vertreten sind,
können ausgewählte Titel zu radioreddit.
com hochladen. Dort werden Sie dann anhand
des Reddit-Ratings in die Playliste der
nach Genre sortierten Sender aufgenommen.
Das Ergebnis sind durch die Community
organisierte virtuelle Radio-Sender mit
Musik von gerade erst aufkommenden
Bands. In der Gratis-Version hören Sie lediglich
in die Sender rein, in der Pro-Variante
haben Sie Zugriff auf die Charts.
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englisch|Version 1.1|924 KByte
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englisch|Version 1.0.3|1,1 MByte
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Apps & Tipps 04/2013 87
App-Tipps
Treuekarten-Apps
Im Test: Kundenkarten-Apps für Android
Treue-
Apps
Sie stehen an der Kasse im Baumarkt oder im Supermarkt
und suchen verzweifelt nach Ihrer Kundenkarte?
Zücken Sie doch einfach Ihr Handy, das
haben Sie immer dabei! Peer Kintrup
Jana Guothova, 123RF
My Vector Graphics Library - http://vectorlib.com, 123RF
88
App-Tipps
Treuekarten-Apps
Abb. 1: Aus 165 Vorlagen wählen
Sie eine passende Karte aus oder
fügen eine neue hinzu.
Abb. 2: Noch bevor die Kamera
den Bildausschnitt fokussiert, hat
Stocard den Code schon erkannt.
Abb. 3: Die hinzugefügten Karten
wirken in der Gesamtansicht von
Stocard nicht stimmig.
Die Idee ist einfach: Anstatt eine Börse
mit zig Kundenkarten mit sich herumzuschleppen,
scannt man einfach die
vorhandenen Karten mit dem Handy ein und
zückt dann an der Kasse das Handy zum
Abscannen. Praktisch alle Originalkarten sind
dazu entweder mit einem optisch lesbaren
Strichcode versehen – auch Barcode genannt –,
der mit dem Kassenscanner gelesen wird, oder
mit einem Magnetstreifen, der durch ein Lesegerät
gezogen wird. Durch das Lesegerät für
den Magnetstreifen kann man das Handy nicht
ziehen, aber den Barcode vom Display zu scannen,
das sollte eigentlich klappen.
Wir wollten wissen, wie gut sich Kundenkarten-Apps
in der Praxis schlagen und haben deshalb
die Apps Stocard [LINK 1] und Mobile Pocket
Kundenkarten [LINK 2] ausprobiert. Von den acht
zum Test benutzten Karten verfügen drei Karten
nur über Strichcodes (Hellweg, Hagebau und
Hopmann), drei über beide Systeme (Obi, Real
und Metro) und zwei Karten nur über einen
Magnetcode (Praktiker und Ikea).
Erfassen der Karten
Beide Apps haben zufälligerweise genau
165 Kartenvorlagen an Bord, die aber nicht
immer identisch sind. Da sich in Mobile Pocket
alleine 14 Payback-Varianten befinden, die in
Stocard durch ein einziges Logo erfasst werden,
ist die Zahl der enthaltenen Geschäfte insgesamt
hier etwas geringer. Ist eine Ihrer Karten
nicht in dem Pool vorin stalliert, können Sie
auch eine unbekannte Karte hinzufügen. Beide
Apps konnten fünf unserer sechs Barcode-Karten
lesen. Die richtige Kartennummer wurde im
Klartext dar gestellt, und auch der entsprechende
Barcode wurde korrekt wiedergegeben.
Nichts für schwache Nerven
Vielleicht haben Sie schon einmal eine entnervte Kassiererin beobachtet,
wenn es ihr nicht gelingt, den Barcode zu scannen, der sich unter einer
verknitterten Folie befindet? Bekanntlich reflektieren auch Displays stark.
Ältere Laserscanner haben im Vergleich zu den optischen Lesegeräten
der neuesten Generation Schwierigkeiten, den Code unter dem sich spiegelnden
Displayglas erkennen zu können. Im Obi-Baumarkt konnten zum
Beispiel beide Apps schnell und problemlos genutzt werden, während
bei Real und im Hagebaumarkt die App-Darstellungen nicht gescannt
werden konnten. Bereiten Sie sich also darauf vor, dass nicht alle Kassen
mit dem Handy klarkommen. Im schwedischen Möbelhaus und im Baumarkt
mussten die immerhin 10- bis 20-stelligen Kundennummern mangels
Strichcode ohnehin manuell an der Kasse eingetippt werden. Da es
sich nicht um Einzelfälle handelt, haben beide App-Entwickler vorgesorgt
und eine Lösung eingebaut, die es dem Kassenpersonal ermöglicht, die
Kundennummer manuell abzutippen.
Wir empfehlen für die ersten Feldversuche, die Originalkarten noch in
der Nähe zu haben. Positionieren Sie sich an der Kasse so, dass die Wartenden
in der Schlange keine Gelegenheit haben, Ihre Pioniertat zu kommentieren,
sollte es beim Kassenpersonal Irritationen geben. Sie ersparen
sich damit unnötige Diskussionen.
Apps & Tipps 04/2013 89
App-Tipps
Treuekarten-Apps
Abb. 4: Eine neue Karte kann man
erst nach der letzten dieser 165
Vorlagen hinzufügen.
Abb. 5: Die Ansicht einer Karte
bei Mobile Pocket im Porträtformat.
Das Foto stammt von uns.
Abb. 6: In die Gesamtansicht der
Mobile-Pocket-Karten fügen sich
auch neue Karten nahtlos ein.
Alle Links
>
android- user.de/qr/30452
Bei der sechsten Karte vom Metro-Großmarkt
scheiterten beide Apps bereits am Erkennen der
Kundennummer, was entweder am schlechten
Kon trast des vergilbten Hintergrundes oder an
dem alten Interleaved-Code lag. Der kleine,
schlecht gedruckte Code der Hellweg-Karte hingegen
bereitete keinerlei Schwierigkeiten.
Für solche Fälle, wie auch für unsere beiden
im Test benutzten reinen Magnetkarten, haben
beide Anbieter die manuelle Eingabe der Nummer
vorgesehen. Mobile Pocket überrascht nach
der Nummerneingabe zunächst mit der Frage
nach dem Code-Typ, um den Strichcode generieren
zu können. Mobile Pocket kennt acht der
heute gängigsten Code-Typen, während Stocard
sich und den Nutzer erst gar nicht mit diesem
Detail konfrontiert, deshalb aber auch keine
manuelle Korrektur eines falsch wiedergegebenen
Strichbalkens erlaubt, was später zu Problemen
führen kann.
Wir empfehlen Ihnen also deshalb, nach der
Kartenerfassung nicht nur die Kartennummer
mit dem Original zu vergleichen, sondern auch
wenigstens die ersten und letzten Striche eines
Codes zu überprüfen. Sonst sind Sie beim
nächsten Einkauf eventuell ohne Kundenkarte.
In beiden Apps lässt sich die Reihenfolge der
Kartenansicht ändern. Bei Stocard automatisch
nach Name oder Nutzungshäufigkeit, bei Mobile
Pocket alphabetisch oder manuell.
Stocard
Der Marktführer dieses Genres mit
mehr als zehn Millionen Downloads
hat sich mit 4,6 Sternen im Play Store
erfolgreich etabliert [LINK 1]. Ist Stocard die gesuchte
Karte noch nicht bekannt, kann die erste
Option der Layout-Liste für die Anlage einer unbekannten
Kundenkarte gewählt werden.
Nach Eingabe des Kartennamens wird die Kamera
aktiviert, die den Barcode Ihrer Karte
blitzschnell scannt, in eine numerische Klartext-Zahlenreihe
umsetzt und natürlich auch
den Barcode optisch darstellt.
Nachdem Sie der Karte einen Namen gegeben
haben, ordnen Sie ihr ein Foto zu. Leider kann
die App eine Abbildung nur der Fotogalerie entnehmen,
die Sie umständlicherweise erst dort
hinterlegen müssen. Sie müssen also alle Karten
zuerst abfotografieren.
Stocard hat bei Eingabe der Nummer unserer
problematischen Metro-Karte einen fehlerhaften
Barcode generiert, der sich mangels Code-Alternativen
auch manuell nicht korrigieren ließ.
Wir mussten die Karte also neu anlegen. Die
Gesamtansicht aller Karten in der App erfolgt in
Form quadratischer Icons. Das übliche Kartenformat
passt nicht formatfüllend in die Maske
und wirkt damit im Vergleich zu den Standardlogos
klein und improvisiert.
Kann der Barcode an der Kasse nicht ge-
90
04/2013 Apps & Tipps
App-Tipps
Treuekarten-Apps
scannt werden, hilft eines der beiden unteren
Register namens Scannt nicht! weiter. Sie können
dem Personal im Vollformat nun den Hinweis
Bitte Kundennummer eintippen hinhalten,
sodass eine praxisgerechte, vergrößerte Kundennummer
erscheint. Das zweite Register
Warum nicht? erklärt in einem Hilfetext, dass
veraltete Scanner Probleme haben können, was
unserer Meinung nach besser eher im App-
Menü als Hilfe untergebracht wäre und vor Ort
nicht wirklich etwas bringt.
Oberhalb der Gesamtkartenansicht können
Sie nach einem Klick auf Info persönliche Notizen
zu der Karte eintragen, zum Beispiel die
Rabattleistung, die mit der Karte verbunden ist.
Über einen Link ist es oft auch möglich, die
Webseite des Marktes im Browser aufzurufen.
Neben dem Register der Kartenübersicht wird
oben in einem zweiten Register auf Sonderangebote
der gespeicherten Märkte hingewiesen.
In unserem Fall war es immerhin ein Zehn-
Euro-Gutschein von Praktiker. Ebenso praktisch:
Die Restlaufzeit des Angebots wird in
Tagen angezeigt.
kostenlos
deutsch|Version 2.3.0|6,8 MByte
★★★★★
Mobile-Pocket-Kundenkarten
Mobile Pocket [LINK 2] liegt in den
User-Bewertungen bei Google Play
(noch) etwas hinter Stocard, dürfte
aber dank fortlaufender Updates und Verbesserungen
bald aufholen. Leider muss man die
lange Liste unnötigerweise jedes Mal bis zum
Ende durchscrollen, um eine nicht vorgegebene
Karte hinzufügen zu können. Da die Kartenvorschläge
auf jeder Seite mit Verzögerung aktualisiert
werden, dauert es etwas, bis man am Ende
der zwanzigsten Seite angekommen ist.
Anschließend entschädigt Mobile Pocket aber
für den entstandenen Aufwand dadurch, dass
die Abbildung der Karte auch direkt durch eine
Aufnahme mittels der Kamera möglich ist, ohne
den Umweg über das Album gehen zu müssen.
Die Scharfstellung erfolgt übrigens nicht sofort,
sondern erst beim Auslösen, was zunächst ein
wenig irritiert.
Mobile Pocket behält das typische Kartenformat
bei und lässt keinen Unterschied zwischen
Vorlagen und eigenen Fotos erkennen. Wenn
Sie an der Kasse auf den Code klicken, wird in
größerer Ansicht ebenfalls im Landscape-Format
nicht nur die Nummer, sondern auch noch
einmal der Strichcode größer angezeigt. Die eigene
Sammlung lässt sich je nach persönlichem
Bedarf manuell sortieren.
Auch diese App hilft dem Schnäppchenjäger
auf der Pirsch. Das Angebot ist wesentlich größer
als beim Konkurrenten, jedoch nicht auf die
gespeicherten Karten zugeschnitten. Im Register
Specials wurden während der zweiwöchigen
Testphase ausschließlich neun Hightech-Angebote
eines bestimmten Onlineshops gelistet. Im
Register Coupons finden sich aber Gutscheine
vieler Anbieter und Branchen; entweder nach
Kategorien sortiert oder nach Entfernung bis zu
200 Kilometer.
kostenlos
deutsch|Version 3.3.6|6,8 MByte
★★★★★
Fazit
Beide Apps eignen sich besonders für Einkäufer,
die viele Rabattkarten besitzen. Die Idee ist
praxistauglich, hat aber noch Verbesserungspotenzial.
Das Stocard-Team
sollte das Gesamtkartenlayout auch
für hinzugefügte Kartenformate
optimieren, den Weg bei Fotoaufnahmen
rationalisieren
und das begleitende Werbeangebot
ausbauen. Mobile
Pocket verfügt über ein aufgeräumtes,
intuitives Layout
und punktet mit
einer direkten Fotoaufnahme
beim Hinzufügen
seltener Karten. Diese Option
sollte aber nicht am
Ende der langen Liste stehen,
und das Werbeangebot
sollte ebenso auf die gespeicherten
Märkte abgestimmt
werden. Für Mobile Pocket
spricht darüber hinaus die
Back-up-Möglichkeit der Karten
in der Cloud. Stocard soll
demnächst auch über ein solches
Feature verfügen. ● ● ●
My Vector Graphics Library - http://vectorlib.com, 123RF
Apps & Tipps 04/2013 91
App-Tipps
Buzz Launcher
Neil Richardson, 123RF
Buzz Launcher: Die Alternative für Theme-Fans
Ganz viel
Buzz
Alternative Launcher für Android gibt
es inzwischen wie Sand am Meer,
und es ist recht schwierig, sich von
der Konkurrenz abzugrenzen. Der
Buzz Launcher versucht es über eine
aktive Internet-Community.
Marcel Hilzinger
92
04/2013 Apps & Tipps
App-Tipps
Buzz Launcher
Abb. 1: Nehmen Sie sich für den
ersten Start ein paar Minuten Zeit,
um alle Infos zu lesen.
Abb. 2: Die Homepacks von Buzz
bringen Platzhalter für die zugehörigen
Apps und Widgets mit.
Abb. 3: Fehlt eine App oder ein
Widget, dann installieren Sie das
Item einfach per Fingertipp nach.
Der Homescreen ist quasi die Visitenkarte
jedes Smartphone-Nutzers. Da
verwundert es nicht, dass manche
User Stunden oder sogar Tage darauf verwenden,
ihren Startbildschirm so praktisch und
hübsch wie möglich zu gestalten. Was liegt da
näher, als einen solchen Homescreen auch mit
anderen Nutzern zu teilen und bewerten zu lassen?
Genau das haben sich auch die Entwickler
von Buzz-Launcher [LINK 1] gesagt. Dieser alternative
Homescreen bringt massenhaft Themes
für Ihr Handy oder Tablet, glänzt dabei aber
auch mit ein paar anderen coolen Features. Einzige
Voraussetzung: Android 4.0 oder neuer.
Vor dem Start
Beim ersten Start begrüßt Sie ein Assistent auf
Deutsch, der Ihnen die Vorzüge des Buzz Launchers
erklärt. Dazu gehört, wie erwähnt, das
Teilen des Homescreens mit Freunden und dass
Sie recht einfach aus Ihren Einstellungen selbst
ein Theme erstellen können. Das nennt sich
dann Homepack. Der wichtigste Screen ist der
letzte. Er erklärt Ihnen, wie Sie an weitere
Homepacks gelangen und wird gerne überlesen.
Zum Abschluss bietet Ihnen der Buzz-
Launcher an, die Einstellungen des vorherigen
Launchers zu übernehmen. Möchten Sie den
Buzz in purer Form erleben, wählen Sie hier
Nicht nötig. Möchten Sie die bisherigen Icons
und Widgets auf dem Startbildschirm übernehmen,
dann klicken Sie den Eintrag Übersicht an.
Sie erhalten nun eine Vorschau auf den künftigen
Homescreen, die Sie mit Best. übernehmen.
Über die Zurück-Taste können Sie sich hier
doch noch für den Import alter Einstellungen
oder für den Start mit Tabula Rasa entscheiden.
Wir beschreiben im Folgenden den Buzz-Launcher
mit den Standardeinstellungen.
Da fehlt doch etwas…
Beim Buzz Launcher erhalten Sie stets vorgefertigte
Themes. Zu den Themes gehören auch die
App-Starter auf den diversen Homescreens, und
beim Standard-Theme gehören zum Beispiel Facebook
und Twitter dazu. Haben Sie eine dieser
Apps nicht installiert (weil Sie zum Beispiel nur
den Facebook-Messenger benutzen aber nicht
die Facebook-App), dann erscheint anstelle des
Starters ein Platzhalter mit einem Download-
Pfeil als Symbol. Klicken Sie auf das Symbol,
öffnet sich ein weiterer Dialog. Hier entscheiden
Sie nun, ob Sie die vom Theme empfohlene
App herunterladen oder die Stelle mit einer anderen
App besetzen (Ziel-App ändern). Natürlich
können Sie das Element auch komplett
löschen, indem Sie es gedrückt halten und dann
aus dem Menü den Eintrag Entf. auswählen.
Apps & Tipps 04/2013 93
App-Tipps
Buzz Launcher
Abb. 4: Über die Buzz-
Community gibt es zahlreiche
Homepacks gratis
zum Download.
Auch für die Widgets gibt es
Platzhalter. Installieren Sie
das Custom-Widget-Paket
des Buzz Launchers
[LINK 2], dann können Sie
die Widgets einfach antippen
und das Popup-Fenster
mit OK bestätigen. Die
Abfrage, ob der Buzz
Launcher das Widget erstellen
darf, beantworten
Sie mit Erstellen, und der
Einfachheit halber lohnt
es sich, auch gleich die
Checkbox zu setzen,
damit die Abfrage später
nicht mehr erscheint. Anstelle
der bisherigen Platzhaltergrafik
erscheint nun
das echte Widget mit echten
Daten. Oft kommt es
auch vor, dass Sie ein
Widget noch herunterladen
müssen. Sehr oft
kommt zum Beispiel Eye
In Sky Weather vor. Das ist
eine ideale Chance, um coole
neue Widgets zu entdecken.
Ist Ihnen beim Einrichten oben rechts ein
großes Fragezeichen aufgefallen? Es erscheint
immer, wenn Sie eine Einstellung
zum ersten Mal vornehmen
bzw. einen bestimmten
Screen zum ersten Mal öffnen
und bietet Ihnen einen ganz
dezent einen Hilfedialog an.
Themes überall
Fünf runde permanente Icons
unten, zwei App-Reihen und
eine große Uhr: Auf den ersten
Blick ist am Buzz-Launcher
nichts Besonderes zu erkennen.
Die Spezialitäten entdecken
Sie über die kleinen
Icons am linken und rechten
Rand. Tippen Sie auf das
Buzz-Symbol auf der linken
Seite, dann landen Sie in der
Homepack-Auswahl von
Buzz. Dazu ist eine aktive Internetverbindung
notwendig. Hier finden Sie
nun Dutzende vorgefertigter Themes für den
Launcher. Aber auch dabei gibt es eine wichtige
Besonderheit: Während Sie bei anderen Launchern
ein Theme für alle Homescreens anwenden
müssen, können Sie bei Buzz einzelne
Homescreen-Seiten herunterladen. So kann Ihr
Haupt-Homescreen verspielt sein, ein anderer
sich dem Thema Fußball widmen, ein dritter
wiederum im Matrix-Stil glänzen.
Möchten Sie sich aktiv an der Buzz-Community
beteiligen, für Homepacks stimmen und
Kommentare abgeben, dann klicken Sie oben
rechts auf das (noch) leere Buzz-Gesicht und
registrieren sich für die Community. Sie können
dann auch eigene Homepacks hochladen. Die
Packs sind sortiert nach Kategorien, Empfehlungen,
was gerade „hot“ ist und nach Aktualität.
Die kompletten Möglichkeiten der Buzz-Community
würden den Umfang dieses Artikels
sprengen. Um lediglich Homepacks herunterzuladen,
benötigen Sie keinen Account. Tippen
Sie einfach ein Theme an, das Ihnen gefällt,
und wählen Sie anschließend in der Vorschau
den roten Download-Button.
Beim Download bemerken Sie die erste Besonderheit
des Buzz Launchers. Sie müssen
nicht auf das aktuelle Theme verzichten, um
ein neues Homepack auszuprobieren sondern
können dieses einfach hinzufügen. Arbeiten Sie
Abb. 5: Jedes Icon lässt sich ganz
individuell gestalten, egal ob mit
oder ohne Label.
Abb. 6: Mit passenden Gesten
lässt sich der Buzz Launcher noch
viel schneller bedienen.
94
04/2013 Apps & Tipps
App-Tipps
Buzz Launcher
also üblicherweise mit drei Homescreens und
laden ein weiteres Homepack mit drei Screens
herunter, dann erhalten Sie einfach sechs
Homescreens. Jedes Homepack setzt auch ein
paar indivduelle Apps ein. Diese finden Sie im
Download-Dialog aufgeführt. Da viele Themes
aus Asien stammen, sind auch viele dort verbreitete
Apps vorgesehen. Löschen Sie dann
einfach die Platzhalter, und ersetzen Sie die
Icons durch eigene Apps oder Widgets.
Nach dem Download erhalten Sie zuerst eine
Vorschau, wie das neue Homepack aussehen
wird. Tippen Sie hier auf Best., um das Homepack
anzuwenden oder auf Neuen anw., um
das bisherige zu ersetzen. Diese Funktion ist
dann sinvoll, wenn Sie bereits zwei Homepacks
installiert haben und noch ein drittes ausprobieren
möchten.
Buzz-Besonderheiten
Zurück auf dem Homescreen entdecken Sie ein
zweites kleines Icon mit vier Kreisen auf der
rechten Seite. Über dieses Icon (oder die Menütaste,
falls Ihr Handy noch über eine solche
verfügt) rufen Sie das Buzz-Menü auf. Hier gelangen
Sie zu den Einstellungen des Launchers,
zur Übersicht über alle Homescreens und zum
App-Drawer. Über das Menü können Sie auch
neue Widgets zum Desktop hinzufügen.
Beim Buzz Launcher lässt sich jedes Icon personalisieren.
Gefällt Ihnen also zum Beispiel
das Gmail-Symbol nicht, dann halten Sie den
Finger auf dem Icon gedrückt und wählen den
Menüpunkt Bearbeiten aus. Sie können nun ein
anderes Icon auswählen, das Label zu E-Post
ändern oder die Beschriftung ganz ausschalten.
Besonders interessant in den Einstellungen sind
die Gesten. Damit lassen sich viele Aktionen
vereinfachen. Zu den bereits aktiven Gesten gehört
der Start des App Drawers. Wischen Sie
dazu einfach an einer leeren Stelle eines Homescreens
kurz nach oben. Über entsprechende
Zweifingergesten lassen sich auch die Statuszeile
und das Dock ausblenden, damit Sie die
Schönheit des Buzz Launchers auch voll genießen
können.
● ● ●
Alle Links
>
android- user.de/qr/30561
App-Tipps
Task-Killer
Im Visier der
Task-Killer
Alle Links
>
android- user.de/qr/30445
Kateryna Pruchkovska, 123RF
Über den Sinn von Task- Killern streiten sich die Experten schon seit den Anfängen
von Android. Fakt ist: Die Apps sind beliebt. Carsten Müller
Go Taskmanager Ex
Das Android-Betriebssystem verfügt
über eine effiziente Speicherverwaltung:
Wenn der Speicher
knapp zu werden droht, stoppt Android
nicht notwendige Prozesse selbst. Insofern
sind Task-Killer eigentlich nicht erforderlich.
Eigentlich: Denn wenn sich eine nicht sauber
programmierte App aufhängt oder das
System aus einem anderen Grund unerträglich
langsam wird,
lohnt es sich doch, im
Hintergrund laufende
Prozesse abzuschießen.
Der GO Taskmanager
EX bietet ein
breites Arsenal an
Werkzeugen, um Speicher
zu befreien und
Hintergrund-Tasks den
Garaus zu machen. Die
schick aufgemachte
App verfügt über eine Schnellabschaltung
zum Stoppen aller unkritischen Tasks mit
einem Klick. Wahlweise können aber auch
gezielt einzelne Apps gestoppt werden. Im
Bereich Überprüfung bietet die App einige
automatische und manuelle Möglichkeiten
zur Optimierung des Systems. Das umfasst
etwa das Löschen des Caches von Apps,
um Telefonspeicherplatz zu gewinnen, das
Auffinden und Eliminieren überflüssiger
Dateirückstände sowie das komfortable
Verschieben von Apps auf die SD-Karte.
Über die zum Teil holprige deutsche Übersetzung
der App lässt sich hinwegsehen –
der Funktionsumfang und die frische Optik
machen das wieder wett.
kostenlos
deutsch|Version 3.51|5,5 MByte
★★★★★
96
App-Tipps
Task-Killer
Super Task Killer
Recht einfach gehalten, aber effektiv, konzentriert
sich Super Task Killer auf seinen wesentlichen
Job: das manuelle oder automatisierte Stoppen
von Hintergrundanwendungen. Einfach die zum Abschuss
ausgesuchten Anwendungen auswählen, Kill selected apps
wählen, und weg sind sie. Über die Einstellungen der App
lässt sich das Ganze auch automatisieren: stündlich, alle
drei oder alle sechs Stunden. Über einen Filter definieren
Sie, ob nur Dritt anbieter-Apps, im Vordergrund laufende
Apps oder alle Apps zur Auswahl gestellt werden.
kostenlos
deutsch|Version 1.1.22|1,2 MByte
★★★★★
Advanced Task Killer
Advanced Task Killer listet sämtliche
aktuellen Prozesse auf und
gibt Ihnen die Möglichkeit, diese
Anwendungen zu stoppen – manuell oder
automatisch. Die Automatik lässt sich
dabei in verschiedenen Kill Levels justieren
– von Safe über Aggressive bis zu Crazy.
Das ist recht clever. Empfehlenswert für
technisch weniger Versierte ist die Einstellung
Safe. In den höheren Leveln müssen
Sie damit rechnen, dass auch Prozesse gestoppt
werden, die für den reibungslosen
Betrieb des Smartphones und seiner Apps
notwendig sind.
Advanced Task Manager
Der Advanced Task Manager ist
die ideale Task-Killer-App für Android-User,
die eine Vielfalt an Einstellungsmöglichkeiten
schätzen. In einer
Ignorier-Liste tragen Sie die Apps ein, die
von einem automatischen Stoppen verschont
werden sollen. Beim Automatischen
Beenden werden alle laufenden
Tasks beendet, sobald der Bildschirm ausgeschaltet
wird. Beim Regelmäßigen Beenden
werden Tasks in festgelegtem Rhythmus
gestoppt – der Zeitraum dafür ist von
jede Minute bis hin zu alle 4 Stunden sehr
fein einstellbar.
3,63 Euro mit Anzeigen kostenlos
deutsch|Version 1.9.7B102|77 KByte
★★★★★
kostenlos
deutsch|variiert|variiert
★★★★★
Apps & Tipps 04/2013 97
App-Tipps
Task-Killer
Zapper Task-Killer
Hinter der aufgeräumten, stylishen Oberfläche verbergen
sich zwar effiziente, aber doch recht rudimentäre
Funktionen. Ein automatisiertes Killen ist nicht
vorgesehen, stattdessen ist Handarbeit gefragt: Selektieren
der gewünschten Anwendungen und Klick auf Apps löschen
(wobei die App lediglich gestoppt wird). Im oberen Teil des
Bildschirms zeigt Zapper die CPU- und Speicherbelegung an.
Bei systemrelevanten Prozessen verzichtet die App auf ein eigenständiges
Killen und führt den Nutzer stattdessen zur Android-eigenen
Anwendungsinfo.
kostenlos
deutsch|Version 1.6.1|663 KByte
★★★★★
Memory Booster
Memory Booster bringt harte Fakten
über den freien, belegten und
gesamten Speicher des Handys.
Über die Schaltfläche Schnell-Boost starten
Sie auf die Schnelle eine Prozedur, in
der sämtliche Tasks gekillt werden, die
nicht zwingend notwendig sind. Sehr nett:
Eine kleine Info-Box informiert darüber, wie
viel Speicher durch diese Säuberungsaktion
letztendlich freigegeben wurde. Im
Bereich Task Killer lassen sich einzelne Anwendungen
automatisch und manuell
stoppen, und im Boost-Log wird akribisch
über alle Prozeduren Buch geführt.
Clean Master
Clean Master geht über einen simplen
Task-Killer hinaus. Unter der
schicken und aufgeräumten Oberfläche
verbirgt sich ein Schweizer Messer
für das Aufräumen auf dem Smartphone.
Im Bereich Verlauf sammelt die App Datenrückstände,
unter Privatsphäre lassen sich
Suchverläufe, Browser-Historie, Anrufprotokolle
und ähnliche Informationen löschen.
Der Task-Killer verbirgt sich im Bereich
Prozesse . Sehr clever: Für die Reinigung
der Cache-Daten steht eine Erinnerungsfunktion
zur Verfügung, eine ähnliche
Funktion gibt es auch für den Task-Killer.
2,24 Euro Testversion kostenlos
deutsch|Version 5.6|1 MByte
★★★★★
kostenlos
deutsch|Version 3.6.0|5,2 MByte
★★★★★
98
04/2013 Apps & Tipps
Spiele-Tipps
Top-Spiele
Die besten
Top-Games
Im Google Play Store wimmelt es nur so von guten Spielen? Doch welche lohnen
sich wirklich? Wir stellen Ihnen die neusten Top-Games für Android vor! Patrick Neef
Sprinkle
lamica, 123RF
Alle Links
>
android- user.de/qr/30457
as Spiel Sprinkle war bereits ein
Hit und schaffte es nur knapp nicht
in die Riege der große Puzzle-Klassiker.
Sprinkle Islands perfektioniert das
Spielprinzip des Vorgängers, ohne es großartig
zu ändern. Diesmal fahren Sie über
verschiedene Inseln und lösen mit der Wasserkanone
die bereits bekannten Rätsel.
Ach, Sie kennen den Vorgänger gar nicht?
Dann ist das Spiel schnell erklärt: Sie steuern
einen Feuerwehrwagen mit Wasserkanone
– einfach den Finger am linken Bildschirmrand
hoch- oder runterwischen, und
schon ändert sich die Flugbahn des Wassers,
das aus der Kanone geschossen wird.
Das Fahrzeug fährt dabei von selbst, hält
aber immer dann an, wenn Sie bestimmte
Rätselpassagen lösen sollen. Das Wasser
spritzt nur dann aus der Kanone, wenn Sie
den roten Knopf in der rechten unteren
Ecke drücken. Doch Achtung, der Wasservorrat
ist stark begrenzt.
Mit dem Wasser löschen Sie brennende
Dörfer und Feuerstellen. Diese sind nicht
immer direkt erreichbar, sodass Sie mit
dem Wasserstrahl Schalter umlegen, Kugeln
bewegen oder Wege freimachen müssen.
Das fordert jedes Mal aufs Neue.
In Sachen Spielwelt gibt es trotz der vielen
Insel nur wenig Abwechslung, das macht
aber nichts, denn schließlich kommt es hier
vor allem auf die Rätsel an. Die leben von
einer besonders guten Wasserphysik, die
es manchmal etwas zu gut meint: Oft kennt
man die Lösung, doch die realistische Physik
hat Anderes vor, und dann muss man
manchmal mehrere Versuche starten.
Für einen nächsten Teil wünschen wir uns
etwas mehr Abwechslung und vielleicht
sogar eine neue Spielmechanik. Dann
sollte es nicht mehr weit sein bis zum Physik-Puzzle-Olymp,
der von Cut the Rope
und Angry Birds besetzt ist.
1,91 Euro
deutsch|Version 1.0.0|28 MByte
★★★★★
100
04/2013
Spiele-Tipps
Top-Spiele
Asphalt 8
Das Rennspiel Asphalt 8 versucht gar nicht erst, es
der Real Racing Reihe nachzumachen. Nein, statt
Simulation stehen hier Spaß und Action im Vordergrund.
Sicherlich, Gameloft würde ganz gerne ein paar
Cents verdienen und hat deswegen an allen Ecken und
Enden In-App-Käufe eingebaut, doch die sind immer optional.
Das Spiel macht mit seinem riesigen Umfang, dem
Fokus auf Sprüngen, Nitro-Boosts und saftigen Crashs so
viel Spaß, dass man manche Rennen nur zu gerne ein zweites
oder drittes Mal bestreitet.
kostenlos
deutsch|Version 1.0|je nach Gerät
★★★★★
Osmos HD
Durch das Ausstoßen von eigener
Masse beschleunigen Sie Ihren
Mote über das Spiel- feld, der
ähnlich wie eine Rakete durch ihren Abgasstrahl
abhebt. Tippen Sie dazu kurz hinter
Ihr Partikelchen. Dabei wird man selbst allerdings
auch wieder kleiner, feuern Sie
daher nicht allzu hektisch: Mit Geduld und
einem geschickten Impuls zur richtigen
Zeit, kommen Sie auch zum Ziel, in den
meisten Fällen sogar besser. Ziel des Spiels
ist es, kleinere Partikel zu ab- sorbieren und
größeren aus dem Weg zu gehen, um nicht
selbst absorbiert zu werden. Abwechslungsreiche
Level und eine tolle Atmosphäre
machen dieses Spiel zu einem
„Must-have“ auf jedem Android Gerät.
Riptide GP 2
Riptide GP 2 ist der Nachfolger der
überaus erfolgreichen Vorgängers,
der das Rennszenario originellerweise
aufs Wasser brachte. Statt mit
einem Auto sind Sie also mit einem Jetski
unterwegs. In Riptide GP rasen Sie in einer
langen Kampagne durch verschiedene
Level, mal tagsüber, mal nachts, dann wieder
durch Eiswasser, um Punkte und Geld
zu erbeuten. Je nach Platzierung erhalten
Sie auch Sterne, die Sie zum Freischalten
der nächsten Level benötigen. Ein spaßiger
Multiplayer-Modus ist auch noch dabei.
Alles in allem ist Riptide GP 2 eine würdige
Fortsetzung eines sehr guten Vorgängers,
mit mehr Umfang, besserer Grafik und
einem immer noch tollen Fahrgefühl.
2,29 Euro
englisch|Version variiert|Größe variiert
★★★★★
2,99 Euro
englisch|Version 1.0.1|46 MByte
★★★★★
Apps & Tipps 04/2013 101
Spiele-Tipps
Top-Spiele
Middle Manager of Justice
Middle Manager of Justice stammt aus dem Hause
Double Fine („Psychonauts“, „Brütal Legend“), und
das merkt man an jeder Ecke: Urkomische Dialoge,
tolle Animationen und ein grafischer Stil, der die Qualität des
Entwicklerstudios bescheinigt. Sie managen eine Truppe von
Helden, heuern neue an, trainieren sie und schicken sie in den
Kampf gegen das Verbrechen. Das Ganze ist ein ausgefeiltes
Aufbauspiel, das immer motiviert. Wer will, kann seine Fortschritte
mit In-App-Käufen beschleunigen, genug Spielspaß
hat man aber auch, ohne Geld ausgeben zu müssen.
kostenlos
englisch|Version 1.3.3|X MByte
★★★★★
Modern Combat 4
In Modern Combat ist das drin,
was man von diesem Spiel erwartet:
Ein weiterer sehr guter Action-
Shooter im Call of Duty-Stil. Die Grafik ist
deutlich besser, die Story rund um Corporal
Joel Blake und Edward Page anders.
Das Spiel kämpft zwar genretypisch mit
den Tücken einer nicht immer ganz praktischen
Touchscreen-Steuerung – insbesondere
während den toll inszenierten Multiplayer-Gefechten
fällt es schwer, blitzschnell
die richtige Drehung per Fingerzeig
zu vollführen und den Feind anzuvisieren –
dem Spielspaß tut das auf die Dauer aber
keinen Abbruch. Der vierte Teil begeistert
Fans der actionlastigen Reihe und fordert
Gelegenheitsspieler.
Ich einfach unverbesserlich
Endless Runner müssen sich vom
Einheitsbrei dadurch abheben,
dass sie originell sind, ohne den
Spielspaß mit aufdringlichen In-App-Käufen
zu vermiesen. Ich einfach unverbesserlich,
auch Minion Rush betitelt, gelingt beides.
Das Spielprinzip ist klar: Sie steuern
einen Minion aus der Filmvorlage „Ich, unverbesserlich
2“ durch eine bunte Spielwelt
und müssen dabei zwischen drei Pfaden
hin und her wechseln. Lustige Powerups,
kreative Hindernisse und viel Humor
machen das Spiel zu einem Dauerbrenner.
So muss ein Endless Runner aussehen!
5,99 Euro
deutsch|Version 1.1.0|1,9 GByte
★★★★★
kostenlos
deutsch|Version 1.1.0|19 MByte
★★★★★
102
04/2013 Apps & Tipps
Spiele-Tipps
Adventure-Games
Abenteuerlich
Valentina Razumova, 123RF
Träumen Sie von großen Abenteuern? Von fremden Welten? Spannenden
Geschichten? Dann sind Adventures das Richtige für Sie? Wir stellen Ihnen die
besten Games aus diesem Genre-Klassiker vor. Patrick Neef
Machinarium
achinarium ist ein ganz besonderes
Adventure, das nicht nur optisch
hervorsticht, sondern in vielen
Bereichen einfach „anders“ ist. Es ist in
gewisser Weise ein klassisches Point and
Click-Adventure, aber die Rätsel sind anders.
Außerdem redet die Hauptfigur kein
Wort – wie auch, es handelt es sich ja um
einen Roboter. Und trotzdem bringt das
Spiel eine tolle Atmosphäre rüber.
Sie steuern einen Roboter, der in die Welt
geworfen wird und sich erst einmal zurechtfinden
muss. Überall sind böse Roboter,
ständig bekommt man was auf die
Mütze oder muss sich dem Willen anderer
Roboter beugen. Doch wie es bei solchen
Abenteuern immer ist, bricht man irgendwann
aus und verschafft sich durch Lösen
der Rätsel Zugang zu weiteren Bereichen.
Die Rätsel sind nicht das, was die meisten
Adventure-Freunde erwarten: Statt der typischen
Kombination von Gegenständen
sind die Rätsel hier meist logischer Art:
Schieberätsel, das korrekte Anordnen von
Kabeln, die richtige Reihenfolge von Schaltern,
ein kleines mathematisches Puzzle,
das sind die Art von Rätsel, die das Spiel
bestimmen. Und diese können im Verlauf
des Spiels ganz schön knackig werden.
Grafisch ist das Spiel eine Wucht. Nicht
etwa, weil es an jeder Ecke knallt und die
Animation erste Sahne sind, sondern weil
die Stimmung einer dreckigen, von gemeinen
Robotern beherrschten Welt hervorragend
rüberkommt, und das liegt vor allem
an den vielen handgezeichneten Hintergründen
und Assets. Dass das Spiel ganz
ohne Sprachausgabe auskommt ist kein
Mangel, im Gegenteil: Die Gedankenblasen
sind kreativ, und viele Situationen und Aktionen
sprechen für sich.
Machinarium ist eines der besten Adventures.
Schade nur, dass nicht jeder Android
Nutzer in den Genuss des Spiels kommen
kann, denn viele ältere Geräte sind nicht
mit dem Spiel kompatibel. Auf neueren
Smartphones mit hoher Auflösung sind die
einzelnen Elemente oft zu klein geraten,
erst ab einem 5 Zoll Gerät ist Machinarium
wirklich angenehm spielbar.
5,00 Euro
englisch|Version 1.6.13|176 MByte
★★★★★
Alle Links
>
android- user.de/qr/29730
103
Spiele-Tipps
Adventure-Games
Tiny Thief
Ihr steuert einen kleinen Dieb, der in kurz abgesteckten
Leveln verschiedene Dinge erbeuten und
den Gegnern ein Schnippchen schlagen soll. Was
zunächst nach Jump’n’Run Gameplay aussieht, zeigt dann
seine Ähnlichkeit mit Adventures. Ihr könnt den Dieb von
links nach rechts steuern, Leitern hoch und runter laufen
lassen und Beute einsacken. Was das Spiel abhebt sind der
Humor, der grafische Stil und die vielen Feinheiten und Details.
Das Spiel ist eine Bereicherung und sollte Fans von
Puzzle- und Adventure-Spielen gleichermaßen ansprechen.
2,69 Euro
deutsch|Version 1.0|45 MByte
★★★★★
Fester Mudd: Episode 1
Fester Mudd: Curse of the Gold ist
ein kleiner App-Glücksfall. Hier
hat sich jemand die Mühe gemacht,
ein neues Adventure auf die Beine
zu stellen, das ganz im Stile der alten Lucas
Arts Klassiker ist. Eine gute Story, witzige –
wenn auch etwas selbstverliebte – Dialoge,
logische Rätsel und das typische „Hebe auf
und Rede mit“-Gameplay machen das
Spiel zu einem der interessantesten im
Google Play Store. Einzig das undurchsichtige
Vertriebskonzept ärgert. Das Spiel ist
kostenlos im Play Store zu haben, nach wenigen
Minuten Spielzeit müssen Sie jedoch
per In-App-Kauf bezahlen. Die Beschreibung
der App im Play Store vergisst dieses
unwichtige Detail zu erwähnen.
Baphomets Fluch 2
Baphomets Fluch ist ein Adventure
der alten Schule und daher
genau so gestrickt. Sie steuern
George, der seine entführte Freundin Nico
befreien will und dabei Geheimnisse um
einen Maya-Kult lösen muss. Ganz klassisch
besitzt das Spiel Dialoge mit Auswahl,
ein Inventar mit mehr oder weniger
nützlichen Gegenständen und vielen wechselnden
Szenarien, an denen Rätsel gelöst
werden sollen. Dank eines Hotspot-Systems,
das interessante Dinge mit blauen
Kreisen markiert, muss man die Bilder
nicht wie mit einem Mauszeiger absuchen.
Die Rätsel sind stimmig und nur selten
etwas abwegig, und auch die Story bleibt
durchweg spannend.
kostenlos (Demo) 4,89 Euro
englisch|Version 1.0|26 MByte
★★★★★
2,99 Euro
deutsch|Version 1.0.17|724 MByte
★★★★★
104
04/2013 Apps & Tipps
Spiele-Tipps
Adventure-Games
City of Secrets
City of Secrets hat immer noch nicht den guten Ruf,
den das Spiel verdient, oder anders: Es ist einfach
noch zu unbekannt. Ein Wunder, denn das Spiel besitzt
tolle Animationen, herrliche Hintergrundbilder, eine verrückte
Geschichte und eine gute Steuerung. Auch die Rätsel
sind logisch, auch wenn man ab und zu in eine Sackgasse geraten
kann. In Sachen Humor strengt sich das Spiel zu stark
an, wirkt so, als möchte es unbedingt lustig und gewitzt sein,
was leider auf die Story und die Charaktere abfärbt. Als klassisches
Point-and-Click-Adventure ist City of Secrets gut.
kostenlos
englisch|Version 1.6|287 MByte
★★★★★
Tim und Struppi
Gameloft hat die ganze Geschichte
um Tim und Struppi aus
der Filmvorlage liebevoll und aufwändig
umgesetzt. Zwar gibt es keine Zwischensequenzen,
aber gute Synchronstimmen
und interessante Standbilder in 3D-
Optik, die in Form von Bilderrahmen die
Geschichte erzählen, wirken erfrischend.
Das Spiel macht vieles richtig, es erinnert
vom Spielprinzip – nicht von der Story, versteht
sich! – sogar teilweise etwas an
Heavy Rain: Drücken Sie Knopf A jetzt,
dann schieben Sie Knopf B nach rechts,
und schon kommt die stimmungsvolle Geschichte
in Gang. Sehr gelungen ist ebenfalls
die Filmmusik, die jederzeit für eine
richtige Abenteuerstimmung sorgt.
Yesterday
Yesterday ist ein tolles Adventure,
und die meisten Fans des Genres
wissen, dass es davon nicht allzu
viele für Smartphones gibt. In Yesterday
steuern Sie Henry White und seinen
Freund Cooper, die beide versuchen, eine
unheimliche Mordserie an Obdachlosen
aufzuklären. Später steuert man noch eine
dritte Figur – doch dazu soll nichts verraten
werden! Yesterday zeichnet sich durch professionelle
Gestaltung aus. Die Grafiken
sind gelungen, und das eigentlich zweidimensionale
Genre wird durch Zeichentrickähnliche
Animationen aufgepeppt. Schade,
dass viele Spielszenen so dunkel gehalten
sind, das Spiel hätte in dieser Hinsicht
mehr Abwechslung vertragen können.
5,99 Euro
deutsch|Version 1.1.2|755 MByte
★★★★★
1,99 Euro
deutsch|Version 1.5|981 MByte
★★★★★
Apps & Tipps 04/2013 105
Spiele-Tipps
Knobelspiele
Nicholas Kinney, 123RF
Android-Knobelspiele für schlaue Köpfe
Schön
schwierig
Knobelspiele müssen nicht langweilig und hässlich sein. Wir stellen
Ihnen vier Spiele vor, die Köpfchen benötigen und dennoch sehr
schön gemacht sind. Marcel Hilzinger
106
04/2013 Apps & Tipps
Spiele-Tipps
Knobelspiele
Kreuzworträtsel zu lösen hat auch seinen
Reiz. Aber farbenprächtig gestaltete
Spiele, die dazu auch noch viel Köpfchen
benötigen, machen auf Smartphones und
Tablets deutlich mehr Spaß als das oftmals
etwas dröge Spiel mit den Buchstaben. Wir stellen
Ihnen vier wirklich tolle Apps für Knobelfreunde
vor.
Sprinkfield
Am Anfang dieses Knobelspiels
[LINK 1] stehen Sie vor einem kleinen
Acker bestehend aus vier Feldern.
Das Spielprinzip ist relativ schnell erklärt: Sie
müssen diverse Äcker bewässern, können dabei
aber immer nur Quadrate mit Wasser bespritzen,
keine Rechtecke. Dabei gibt es Hindernisse
zu beachten (Felsen) und die Angewohnheit
der Pflanzen, nach doppelt oder dreimal so viel
Wasser zu verlangen. Als Joker gibt es je nach
Level ein paar Vogelscheuchen, die allein stehende
Felder bevölkern. Was im Tutorial noch
leicht ist, entwickelt sich in den fortgeschrittenen
Leveln zu einem echten Knobelspiel.
Die Gratis-App der ungarischen Softwareschmiede
WebstarWorks finanziert sich durch Werbung,
die im Spiel ebensowenig stört wie die
Tatsache, dass es Sprinkfield nur auf Englisch
gibt. Einzig die Reaktion des Touchscreens
könnte etwas besser sein.
Abb. 1: Das Tutorial lässt sich auch ohne Englischkenntnisse problemlos absolvieren,
denn die einzelnen Schritte sind denkbar trivial.
den Challenge-Modus beenden Sie zunächst
Stage 1 des Arcade-Modus. Anschließend zeichnen
Sie hier Muster nach, aber um ein Feld
nach rechts, links, oben oder unten verschoben.
Später kommen noch andere Aufgaben hinzu
wie das Invertieren bestimmter Farben.
Memory Mastermind macht seinem Namen
alle Ehre. Da Sie bei jedem Spiel gegen die Uhr
kämpfen, werden die Level schnell zu einer
echten Herausforderung. Und wenn Sie mit den
sehr umfangreichen Gratisleveln durch sind,
können Sie sich gegen In-App-Käufe für 82 Cent
sämtliche Premium-Level sichern oder für 1,64
Euro auch gleich die Anzeigen abschalten.
Memory
Mastermind
Wie der Name
schon sagt, ist
Memory Mastermind
[LINK 2] eine Mischung
aus Memory-Spiel und Mastermind.
Beim Start wählen
Sie einen der drei Modi aus
und landen anschließend im
ersten Level. Im Arcade-Modus
müssen Sie sich lediglich
merken, wo auf dem Spielfeld
Kugeln lagen. Die Farbe der
Kugel ist hier irrelevant. Im
Color-Modus geht es darum,
sich die Lage und die richtige
Farbe zu merken, wobei es für
den Einstieg leichtere Level
mit nur zwei Farben gibt. Für
Abb. 2: Hinter jedem der drei
Modi von Memory Mastermind
verbergen sich Dutzende Level.
Abb. 3: Zwei Farben sind noch einfach,
aber bei vier müssen Sie
schon genau hinschauen.
Apps & Tipps 04/2013 107
Spiele-Tipps
Knobelspiele
Abb. 4: Zu Beginn ist es noch recht
einfach, die Farben bei Blendoku
richtig zu platzieren.
Abb. 5: Die höheren Level in Blendoku
lassen sich fast nur noch
auf Tablets richtig lösen.
Smartphones sehr schlecht
platziert, da sie genau den Bereich
überdeckt, der eigentlich
den Anwender dazu auffordern
sollte, die Pro-Version
ohne Reklame zu kaufen. Als
Workaround wechseln Sie
zum Spielen einfach in den
Flugmodus. Eine Pro-Version
bei Google Play gibt es allerdings
nicht, Sie müssen die
zusätzlichen Level als In-App-
Kauf erwerben (je 1,51 Euro
für das Simple-2-Pack und das
Medium-2-Pack). Ebenfalls als
In-App-Kauf gibt es Lösungshilfen
(5 Hilfen für 1,51 Euro,
20 Hilfen für 2,27 Euro). Bei
allen In-App-Käufen werden
auch die Anzeigen entfernt.
Alle Links
>
android- user.de/qr/30571
Blendoku
Blendoku ist nichts für Farbenblinde.
Bei diesem packenden Spiel [LINK 3]
müssen Sie Farben in die richtige Reihenfolge
bringen. Das hört sich zunächst ganz
einfach an, wird aber bei den komplexeren Leveln
zu einer richtigen He rausforderung. Zu Beginn
starten Sie ganz einfach mit vier Farben,
die Sie zwischen zwei bestehenden Feldern
richtig platzieren müssen.
Richtig heißt in diesem Fall,
dass die Farben stets heller
oder dunkler werden beziehungsweise
gleich helle Felder
verschiedener Farbtöne nebeneinander
platziert werden .
Je schwieriger die Level
werden, desto wichtiger wird
das Display Ihres Tablets oder
Smartphones. Die Master-Level
lösen Sie am besten auf
einem Tablet, es funktioniert
aber auch mit einem guten
Smartphone und der passenden
Auflösung. Schade, dass
es keine Zoom-Funktion gibt
(die Lupe unten rechts dient
als Tipp, nicht zur Vergrößerung).
Zudem haben die Entwickler
die Werbung oben auf
Abb. 6: Die höheren Level von Flow
Frenzy benötigen etwas mehr
Vorausplanung .
Flow Frenzy
Die Idee hinter Flow Frenzy [LINK 4] ist
ganz einfach: Auf einem Spielfeld befinden
sich verschiedenfarbige
Punkte, von jeder Farbe zwei. Die gleichfarbigen
Punkte müssen Sie nun so miteinander verbinden,
dass es keine Überschneidungen mehr
gibt und dass keine Felder auf dem Spielfeld
leer bleiben (letzteres Problem löst sich normalerweise
von alleine, wenn Sie
ersteres gelöst haben). Zahlreiche
Level, verschiedene
Spielbrettgrößen und das optionale
Rennen gegen die Uhr
sorgen für Langzeitmotivation
und anhaltenden Spielspaß.
Auch Flow Frenzy ist gratis
und finanziert sich über Werbung.
Weitere Level-Packs gibt
es lediglich als In-App-Käufe.
Das ist insofern etwas schade,
weil man dann auch immer
noch mit der etwas nervigen
Werbung leben muss, wenn
man ein Level-Pack gekauft
hat. Um Ihre Nerven zu schonen,
empfehlen wir zudem
unbedingt, die Hintergrundmusik
in den Einstellungen
sofort auszuschalten. ● ● ●
108
04/2013 Apps & Tipps
Spiele-Tipps
Ticket to Ride
Neue Spiele bei Google Play: Ticket to Ride
Ticket
to Ride
Ticket to Ride ist hierzulande als „Zug um Zug“ bekannt und
wurde 2004 zum Spiel des Jahres gewählt. Das Spiel ist bereits
seit längerer Zeit für iOS erhältlich, nun hat es endlich den
Weg in den Google Play Store gefunden. Patrick Neef
Bernard Rabone, 123RF
Spiele-Tipps
Ticket to Ride
Bei Ticket to Ride [LINK 1] müssen Sie
versuchen, möglichst viele und lange
Bahnstrecken zu bauen. Dazu erhalten
Sie Zielkarten, die zwei Orte angeben, die
miteinander verbunden werden sollen. Welche
der verschiedenen Streckenmöglichkeiten Sie
jedoch ausbauen, das ist Ihre Sache. In jeder
Runde dürfen Sie farbige Wagenkarten ziehen,
eine Strecke legen oder eine Zielkarte ziehen.
Die Spannung ergibt sich dann aus der Tatsache,
dass niemand weiß, wie die Zielkarten der
anderen Spieler aussehen. Man kann also die
Strecken ganz gezielt bauen oder eben sehr
durcheinander, um die anderen Spieler in die
Irre zu führen. Denn früher oder später kommt
man in die Situation, in der man die Strecken
anderer Spiele versperrt, egal, ob mit Absicht
oder unwissend. Dann wird es brenzlig, denn
am Ende zählen alle nicht erfüllten Zielkarten
als Minuspunkte! Gewonnen hat, wer zuletzt
die meisten Punkte besitzt. Diese ergeben sich
aus den fertiggestellten Strecken, der Bonuskarte
für die längste Strecke und dem Subtrahieren
der Punkte der Zielkarten, die man nicht
erfüllt hat. Mit anderen Worten: Am Ende wird
nochmal richtig abgerechnet!
Wer hätte gedacht, dass sich Zug um Zug auf
Smartphones und Tablets so gut spielt. Das
Spielfeld ist übersichtlich, mit den eigenen Karten
am unteren Bildschirmrand und den Kartenstapeln
auf der rechten Seite. Das eigentliche
Spielfeld in der Mitte kann mit dem Finger hinund
herbewegt werden. Viel wichtiger aber ist,
dass man es auch mit der Pinch-to-Zoom-Geste
vergrößern kann.
Besser für Tablets
Und damit kommen wir auch schon zum größten
Kritikpunkt: Android-Phones mit geringer
Auflösung stellen das Spiel
zu klein dar, Schriften lassen
sich kaum noch lesen,
und manchmal ist es
schwer, die Bahnstrecken
zu bauen (dazu zieht man
die Waggonkarten auf die
Strecke). Die meisten Elemente
sind aber derart
gestaltet, dass man sie
auch in kleiner Form erkennen
kann, wie etwa
die bunten Waggonkarten
oder die Strecken. Optimal ist das nicht,
aber trotzdem spielbar. Wer das Spiel oft genießen
will, sollte aber mindestens ein 7-Zoll-Tablet
verwenden.
Ticket to Ride besitzt keinen lokalen Multiplayer-Modus,
was wirklich schade ist, aber
Online kann man Partien gegen andere Spieler
spielen, was wirklich Spaß macht. Der Preis
von über 5 Euro geht für ein solches Spiel voll
in Ordnung, die zusätzlichen Spielfelder Europa,
Schweiz und Asien, die man als In-App-
Kauf erwerben kann, sind aber mit jeweils 3 bis
4 Euro etwas zu hoch angelegt.
Fazit
Die Umsetzung eines Brettspiels für Smartphones
und Tablets ist keine leichte Sache. Sämtliches
Zubehör, das im Brettspielkarton steckt,
muss auf dem Bildschirm erkennbar umgesetzt
sein, ganz zu schweigen vom Regelwerk und
einer akzeptablen KI. Bei Ticket to Ride ist zum
Glück beides gut gelungen.
● ● ●
5,43 Euro
deutsch|Version 1.5.0|136 MByte
★★★★★
Alle Links
>
android- user.de/qr/30453
111
Mark Grenier, 123RF
Neue Spiele bei Google Play: Tentacle Wars
Tentacle
Wars
Tentacle Wars lässt sich leicht erlernen, sehr einfach
steuern und überzeugt mit einem tollen Sound. Das
Spiel ist der ideale Strategie-Snack für die Pause
zwischendurch. Patrick Neef
Spiele-Tipps
Tentacle Wars
Tentacle Wars [LINK 1] ist ein abgespecktes
Strategiespiel, das eher wie
eine Art Kräftemessen funktioniert,
frei nach dem Motto: Der stärkere Tentakel-Arm
gewinnt. Es fehlen zudem die klassischen Elemente
typischer Strategiespiele wie etwa die
Aufbauphase oder die strategische Vorbereitung
vor dem Kampf. In Tentacle Wars geht es mehr
darum, schnell zu sein.
Neuronen und Tentakel
Die Gefechte finden im Mikrokosmos statt: Zellen,
Neuronen und DNA-Tentakel stehen im
Mittelpunkt. Jede Zelle hat Energiepunkte und
kann Tentakel ausfahren. Je länger die Tentakel,
desto mehr Energiepunkte werden dafür verwendet.
Docken Sie mit einem Tentakel an eine
andere Zelle an, beginnt das Kräftemessen:
Haben Sie mehr Energiepunkte als der Gegner,
werden Sie seine Zelle nach einer Weile einnehmen.
Allerdings kostet das Energie, und wenn
Ihr Gegner an anderer Stelle zuschlägt, geraten
Sie schnell ins Hintertreffen.
Es ist nicht ganz leicht, die Wirkungsweise
der Energiepunkte nachzuvollziehen. Oft
scheint man mehrere Zellen erobert zu haben,
wird aber plötzlich vom Gegner überrannt, weil
alle Zellen nur wenige Energiepunkte hatten.
Komplex wird es auch dadurch, dass eine Zelle
meist nur höchstens zwei Tentakel ausfahren
kann. Welche feindlichen Zellen man sich also
als Ziel aussucht, das sollte stets gut überlegt
sein. Schnelligkeit ist dann erforderlich, wenn
Zellen noch grau sind und fix erobert werden
wollen, denn Ihre Gegner haben dann immer
das Gleiche vor. Durch Abschneiden des Tentakels
wird die durch die Tentakellänge repräsentierte
Energiemenge sofort zum Ziel befördert,
was aber die Ausgangszelle mit wenigen Energiepunkten
zurücklässt.
Die Kampagne mit
über 80 Missionen ist
das Herzstück des
Spiels. In stimmungsvollen
Szenarien
mit tollen Hintergründen
muss
man sich immer
wieder gegen einen
oder mehrere Widersacher
in Form
anderer Zellen und
Neuronen zur Wehr setzen.
Zu Beginn sind die Kräfte immer wieder unterschiedlich
stark verteilt, so muss man also jedes
Mal neu überlegen und möglichst schnell handeln.
Diese Variationen sorgen auch für ganz
unterschiedliche Tentakel-Konstellationen. Mal
ist man die große Zelle in der Mitte, ein anderes
Mal ist man abseits der Gegner und muss mit
einem langen Tentakel die Seite wechseln. Man
ist permanent damit beschäftigt, graue Zellen
zu erobern, lästige Gegner abzuwehren und die
Energiepunkte hin- und her zu verteilen.
Fazit
Tentacle Wars ist ein sehr gelungenes Spiel, das
zwar optisch und vom Gameplay her auf Dauer
nicht viel Abwechslung bietet, dafür aber von
den unterschiedlichen Situationen und Konstellationen
lebt. Außerdem beeindruckt es mit
einer stimmungsvollen Kulisse, die mit einem
schaurig-schönen Klangteppich untermalt wird
und zur Atmosphäre des Spiels beiträgt. Ein
ideales Spiel also für Zwischendurch. ● ● ●
1,59 Euro
deutsch|Version 2.0.11|32 MByte
★★★★★
Alle Links
>
android- user.de/qr/30454
Spiele-Tipps
Zombie-Spiele
Jozef-Dunaj, 123RF
Gegen
Untote
Zombie-Spiele erfreuen sich einer großen Community. Grund genug für uns, die
sieben besten Apps von spaßig bis gruselig zusammenzustellen. Patrick Neef
Alle Links
>
android- user.de/qr/30446
Zombie Digger
Die Zombie-Tierchen der russischen
Softwareschmiede CrazyBit
gehen bei diesem Spiel auf Weltreise
und erkunden zwölf Schauplätze von
Moskau bis Sydney. Zoombie Digger World
Tour führt gleich beim Start durch ein fesselndes
Tutorial in das Spiel ein und lässt
Sie dabei nicht zur Ruhe kommen. Die Aufgabe
ist relativ leicht erklärt: Diverse miese
Viecher (Zoombies) nähern sich einer der
zwölf Sehenswürdigkeiten, und Sie müssen
mit allen Mitteln verhindern, dass zu
viele der Monster das Kultobjekt erreichen.
Welche Mittel Ihnen dazu zur Verfügung
stehen, hängt von Ihrer Geschicklichkeit
und von Ihrem Geldbeutel ab, denn obwohl
Zoombie Digger gratis
ist, landen Sie nach
jedem Level im Shop,
der geradezu verführt,
Items zu kaufen wie die
verschiedenen Bomben,
um die Zoombies ganz fix zu beseitigen.
Doch mit viel spielerischem Können
und der nötigen Portion Übung lassen sich
die meisten Monster auch so unter die Erde
bringen, zumal man die wirklich notwendigen
Waffen auch über die gesammelten
Punkte kaufen kann. Zoombie Digger
macht definitiv süchtig, auch wenn Sie die
Musik schon beim dritten Level in den
Wahnsinn treibt. Wir haben Sie gewarnt!
kostenlos
englisch|Version 1.1.5|25 MByte
★★★★★
114
Spiele-Tipps
Zombie-Spiele
Plight of the Zombie
Plight of the Zombie ist ein sehr gutes Puzzlespiel, bei
dem auch die Geschicklichkeit nicht zu kurz kommt.
Wenn Sie Spy Mouse kennen, dann brauchen Sie sich
das Spiel nur mit Hirn essenden Zombies vorzustellen, schon
haben Sie Plight of the Zombie verstanden. Sie ziehen die Pfade
der Zombies mit dem Finger, und dann laufen die Zombies diesen
Pfad entlang, weichen Wachen aus, sammeln Hirne ein,
wandeln Menschen zu Zombies um und vieles mehr. Timing ist
alles. Die Rätselkomponente ist taktischer Art: Welchen Zombie
opfert man wann, um das letzte Hirn zu ergattern?
kostenlos
englisch|Version 1.0.4|25 MByte
★★★★★
Zombie Smasher
Bei diesem Spiel ist alles ganz einfach:
Zombies rennen von oben
nach unten, und Sie machen
ihnen durch Fingertippen den Gar aus. Das
ist am Anfang ganz einfach und stupide.
Anspruchsvoll wird es, wenn unterschiedliche
Zombie typen erscheinen oder Sie fliehende
Menschen zwischen den Zombies
nicht antippen dürfen. Hier sind flinke Finger
und schnelle Reaktion gefragt. Das
ganze Zombie-Smasher-Spiel ist gratis, ansprechend
verpackt und wirkt professionell.
Und Spaß macht es auch noch. Was
will man mehr?
Zombie Smash
Das Spiel hat nur zwei Buchstaben
weniger als Zombie Smasher,
macht aber noch mehr Spaß als
der Beinahe-Namensvetter. Zombie Smash
ist kein Spiel für zartbesaitete Seelen, denn
hier müssen Sie sich gegen wahre Horden
angreifender Untoter verteidigen, die rein
gar nichts Gutes im Schilde führen. Das
Spiel verfügt über eine eigens entwickelte
Splatter-Engine, um spritzendes Blut und
Zombie-Schleim noch besser darstellen zu
können – das sagt eigentlich schon alles.
Zombies hochwerfen, wegschleudern, mit
Ambossen und Steinen bewerfen oder abschießen
– hier ist alles erlaubt und auch
noch etwas mehr, um das Haus vor den
Untoten zu schützen.
kostenlos
englisch|Version 1.3|5,3 MByte
★★★★★
0,87 Euro
deutsch|Version 1.0.5|85 MByte
★★★★★
Apps & Tipps 04/2013 115
Spiele-Tipps
Zombie-Spiele
Zombieville USA
Zombieville USA ist kein anspruchsvolles Spiel. Sie
laufen mit Ihrer Figur nach links oder rechts, hauen
mit einem Knüppel auf Zombies oder schießen
drauflos. In jedem Level versuchen Sie, sich dabei zur rechten
Seite durchzukämpfen. Dabei müssen Sie immer wieder in
Häuser eindringen und so Geld oder Munition erbeuten. Anfangs
nervt das ganz schön: Immer ist die Munition alle, und
hat man erst einmal zwei Zombies im Nacken, ist das Spiel
schnell vorbei. Aber nach einer Weile hat man den Dreh raus,
sammelt immer bessere Waffen ein und hat so mehr Spaß.
0,72 Euro
englisch|Version 1.0.4|12 MByte
★★★★★
Zombie Road Trip
Manchmal machen die einfachsten
Spiele den meisten Spaß. So
wie etwa Ski Safari. Oder Jetpack
Joyride. Oder eben der Zombie Road Trip.
In diesem Spiel rasen Sie mit einem Auto
einer Horde Zombies davon. Durch Vorwärts-
oder Rückwärtsrollen und eine gute
Landung verschaffen Sie sich einen Geschwindigkeitsschub.
Je weiter Sie kommen,
desto besser. Durch Münzen, die Sie
im Spiel einsammeln, können Sie Autos,
Waffen und Gadgets kaufen. Außerdem
steigen Sie im Level auf und erhalten so
noch mehr Münzen. Ein Riesenspaß, der
viel Abwechslung liefert und spannend
bleibt, auch wenn die Zombies etwas zu
kurz kommen.
Zombies, Run!
Zombies, Run! ist eigentlich kein
richtiges Spiel. Es ist aber eine
App, die den Freizeitsport zum
Spiel macht, und daher passt Zombies,
Run! ganz gut hier rein. Zombies, Run! verbindet
Ihren Lauf um den Häuserblock mit
einer Zombie-Geschichte. Wer sich von
einer Horde Zombies verfolgt wähnt, dem
gehorchen die Beine schneller. Dazu besitzt
die App allerlei Schnickschnack wie unterschiedliche
Missionen und eine Basis, die
besonders motivierend wirkt. Eine tolle
Idee, die funktioniert – nur Englisch muss
man gut können.
kostenlos
englisch|Version 3.0.2|24 MByte
★★★★★
3,49 Euro
englisch|Version 2.0.5|16 MByte
★★★★★
116
04/2013 Apps & Tipps
Spiele-Tipps
Humble Bundle with Android
Humble Indie Bundle: Tolle Spiele zum Wunschpreis
Bescheiden
Sie sind genervt von Kopierschutzmaßnahmen der großen Spiele-Publisher,
und generell sind Ihnen Games zu teuer? Beim Humble Bundle
bekommen Sie DRM-freie Spiele zu dem Preis, den Sie selbst für
angemessen erachten. Christoph Langner
118
04/2013 Apps & Tipps
Spiele-Tipps
Humble Bundle with Android
Wie viel ist Ihnen ein gutes Spiel wert?
20 Euro? Fünf? Oder gar nur ein
paar Cent? Beim Humble Bundle
[LINK 1] bezahlen Sie nur so viel, wie Sie für richtig
erachten. Den Betrag verteilen Sie dabei
nach Ihrem Gusto zwischen den Entwicklern
der Spiele, den Organisatoren des Humble
Bundle und gemeinnützigen Organisationen
wie Child’s Play [LINK 2] oder der Electronic
Frontier Foundation [LINK 3]. Das hört sich zu
gut an? Da muss ein Haken sein? Android User
kann Ihnen versichern: Es gibt keinen!
Pay what you want
Die Idee hinter dem Humble Bundle ist ein
Spielepaket von kleineren Entwicklerschmieden
(„Indie-Entwicklungsstudios“), das ohne lästige
und problematische DRM-Kopierschutzmaßnahmen
plattformübergreifend unter Windows,
Mac OS X, Linux läuft. Als Nutzer bestimmen
Sie, wie viel Ihnen das komplette Paket wert ist.
Im Durchschnitt werden meist etwa fünf US-
Dollar bezahlt. Für die Entwickler lohnt sich
das Bundle: Schnell kommen große Beträge zusammen.
Und auch für die Stiftungen bleibt viel
Geld übrig. Insgesamt hat das Humble Bundle
bereits über 10 Millionen Dollar für die gemeinnützigen
Organisationen gesammelt.
Das Humble Bundle gibt es nicht immer zu
kaufen, jedes Bundle wird als Aktion über
einen Zeitraum von etwa zwei Wochen online
angeboten. Die Bezahlung kann über PayPal,
Amazon, Bitcoin oder Google Checkout erfolgen.
Wer im Play Store bereits Apps gekauft
hat, kann das Bundle daher direkt über sein
Google-Konto bezahlen. Nach dem Kauf lassen
sich die Spiele von der Homepage des Bundles
Tipp
Einige der Humble-Spiele sind große Brocken.
Aquaria aus dem letzten Humble Bundle with
Android 6 nimmt etwa schon alleine als Download
über 500 MByte Platz auf Ihrem Androiden
ein. Löschen Sie daher in der Humble-App
über Advanced | Delete completed downloads
oder in der Downloads-App nach der Installation
Ihrer Lieblingsspiele die nun nicht mehr
benötigten APK-Installationspakete vom
Handy. Sie können die Dateien jederzeit wieder
neu herunterladen.
Abb. 1: Wer beim Humble Bundle mit Android 6 mehr als der Durchschnitt
bezahlte, bekam insgesamt zehn Spiele in einem Paket.
herunterladen oder auch über die Vertriebsplattformen
Desura und Steam (bei einem Kaufpreis
von mehr als einem Dollar) beziehen.
Eine direkte Integration in den Google Play
Store gibt es bei den Humble-Games nicht.
Als Motivation, etwas mehr zu bezahlen als
nur ein paar Cent, legt das Humble Bundle bei
Käufern, die mehr als der Durchschnitt zahlen,
noch ein paar Spiele drauf. Oft auch erst „als
Belohnung“ für die rege Teilnahme nach dem
Start des jeweiligen Bundles. Beim letzten
„Humble Bundle with Android 6“ bekamen
Käufer, die mehr als 4,92 US-Dollar zahlten,
zehn Spiele im Paket.
Humble Bundle für Android
Seit Ende 2012 gibt es Humble Bundles, deren
Spiele sich auch auf Android-Handys und Tablets
installieren lassen. Diese Bundles werden
extra als „Humble Bundle with And roid“ gekennzeichnet.
Die letzte Aktion dieser Art lief
im Juni dieses Jahres aus. Das nächste Android-
Bundle wird vermutlich wieder im September
oder Oktober starten.
Nach dem Kauf des Bundles erhalten Sie umgehend
einen Link zu Ihren Downloads per E-
Mail. Auf der verlinkten Webseite können Sie
die gekauften Humble-Spiele für Ihren PC herunterladen
oder auch als APK für Ihr Handy.
Die Links dazu müssen Sie über den Knopf
Apps & Tipps 04/2013 119
Spiele-Tipps
Humble Bundle with Android
Alle Links
>
android- user.de/qr/30441
Abb. 2: Die Humble-
Bundle-App erleichtert
die Installation und Verwaltung
Ihrer Humble-
Bundle-Käufe.
Show Android Binaries anzeigen
lassen. Zur Installation
der Spiele müssen Sie das Einspielen
von Apps Unbekannter
Herkunft unter Einstellungen
| Sicherheit erlauben.
Einen ausführlichen Artikel
zum manuellen Installieren
von Apps aus Android User
08/2012 finden Sie kostenlos
auf unserer Webseite [LINK 4].
Humble Bundle
Android App
Geschickter ist es die Download-Seite
gleich auf Ihrem
Handy zu öffnen. So laden Sie
die APK-Installationsdateien
gleich ohne einen Umweg
über den PC auf Ihrem Androiden
herunter. Auf der mobilen
Webseite finden Sie alle für Android geeigneten
Spiele, die Sie bisher bei Humble Bundle
gekauft haben. Ein Klick auf einen der Titel lädt
das gewünschte Spiel über Ihren Webbrowser
herunter, ein Klick auf den abgeschlossenen
Download installiert es dann.
Alternativ greifen Sie auf die
Humble-Bundle-App zurück.
Sie verwaltet die Humble-
Bundle-Downloads, sagt Ihnen,
welche Spiele bereits installiert
sind und weist auch auf Updates
schon eingespielter Humble-Games
hin. Sie finden die
App auf der Download-Seite
des Bundles ganz oben. Die
App muss genauso wie auch
die Spiele von Hand über die
APK-Datei installiert werden.
In der App finden Sie wie
gewohnt alle für Android geeigneten
Spiele aus Ihren bereits
gekauften Bundles. Ein
Tipp auf den Download-Button
lädt ein Spiel he runter,
anschließend installieren Sie
es über Install. Launch zeigt
an, dass Sie das Spiel bereits
installiert haben und
sofort starten können.
Abb. 3: Die Installation von Apps
unbekannter Herkunft muss ausdrücklich
erlaubt werden.
Abb. 4: Auf der Seite des Bundles
laden Sie die Spiele wie auch die
Humble-Bundle-App herunter.
Das „Beta“ trägt die Humble-Bundle-App jedoch
nicht umsonst im Titel. In unserem Test
auf einem Galaxy Nexus mit Android 4.2
hängte sich die App beim Download größerer
Spiele (ab circa 50 MByte) komplett auf, sodass
selbst das Handy nicht mehr reagierte. Android
User empfiehlt daher, die Download-Seite des
Bundles im Browser zu öffnen.
Fazit
Das Humble Bundle beweist, dass Spiele auch
ohne DRM und Kopierschutzmaßnahmen kommerziell
erfolgreich vermarktet werden können.
Die Humble-Fans kaufen die Bundles nicht nur,
weil sie tolle Spiele für wenig Geld bekommen.
Die meisten User möchten die Entwickler dafür
belohnen, dass sie Spiele plattformübergreifend
und ohne DRM-Nervereien anbieten.
Auch wenn es gerade keine laufende Humble-Bundle-Aktion
gibt, lohnt es sich, auf der
Homepage vorbeizusehen und sich in die Mailingliste
einzutragen. So verpassen Sie den Start
des nächsten Humble Bundles garantiert nicht –
achten Sie als Android-User jedoch auf den Zusatz
„with Android“. Sollten Sie gleich zuschlagen
wollen, dann bietet das Humble Bundle inzwischen
auch wöchentlich einen Humble
Weekly Sale [LINK 5] mit nagelneuen Titeln an.
Die Spiele dort sind jedoch meistens ausschließlich
für den PC geeignet.
● ● ●
120
04/2013 Apps & Tipps
Einsteiger-Tipps
Google Coud Print
alexmillos, 123RF
Vom Android-Smartphone aus Dokumente drucken
World Wide
Print
Wer einen eingetippten Brief oder den letzten Kamera-Schnappschuss in Papierform
benötigt, muss sich dafür nicht an einen PC setzen. Mit Google Cloud Print
erledigen Sie dies von Ihrem Androiden aus.
Marko Dragicevic, Christoph Langner
122
04/2013 Apps & Tipps
Einsteiger-Tipps
Google Coud Print
Vom Computer aus zu Drucken
ist im Normalpall
kein großes Problem. Aber
müssen Sie zum Drucken immer
den Umweg über den PC gehen,
wenn Sie einfach mal schnell ein
Dokument aufs Papier bringen
möchten, das gerade per E-Mail
eingetrudelt ist?
Mit Google Cloud Print drucken
Sie direkt vom Handy auf Ihrem
Drucker oder verschicken beliebige
Inhalte als PDF auf Ihre Android-
Geräte. Dazu brauchen Sie nicht
einmal einen modernen netzwerkfähigen
Drucker.
Der Drucker
Im Idealfall ist Ihr Drucker bereits
von Haus aus cloud-fähig. Google listet unter
[LINK 1] auf, bei welchen Modellen dies der Fall
ist, und was in diesem Fall – je nach Hersteller
– zur Aktivierung der Cloud-Funktion zu unternehmen
ist. Dabei handelt es sich um wenige
Schritte wie zum Beispiel das Einstellen des
heimischen WLAN-Passworts am Drucker und
der Angabe von E-Mail-Adresse und Passwort
des eigenen Google-Accounts. Da diese Geräte
über eingebaute Wifi- oder Etherneteinheiten
verfügen, können sie sich eigenständig via Router
mit dem Internet verbinden, ohne dass ein
PC überhaupt vorhanden sein muss. Auch manche
NAS-Geräte wie etwa die von Synology bieten
die Option in ihrer Firmware an einen Drucker
Cloud-fähig zu machen.
Doch auch wenn Ihr Modell nicht dementsprechend
ausgestattet ist, können Sie Google-
Cloud-Print nutzen. In diesem Fall schließt man
den Drucker an einen PC an. Sollten Sie einmal
einen Druckauftrag von Ihrem Android-Handy
aus senden, während der PC ausgeschaltet ist,
geht dieser trotzdem nicht verloren. Sobald Sie
den Computer einschalten und dieser sich mit
dem Internet verbindet, lädt dieser die ausstehenden
Druckaufträge herunter und holt sie
nach. Dabei ist es von Vorteil, dass Google die
Dokumenten-Warteschlange über seine Cloud-
Server abwickelt. So können Sie unterwegs einsehen,
welche Ausdrucke bereits abgeschlossen
sind oder sich noch in der Warteschlange befinden,
und diese bei Bedarf auch aus der Ferne
Abb. 1: NAS-Systeme wie die von Synology können herkömmliche
Drucker cloudfähig machen.
abbrechen. Praktischerweise kontrolliert man
dabei über ein- und dieselbe Oberfläche alle
Drucker gleichzeitig, auf die man Zugriff hat.
Setup im Google-Account
Die folgenden manuellen Schritte sind nur notwendig,
wenn Ihr Gerät nicht von Haus aus
cloudfähig ist. Auf dem am Drucker angeschlossenen
PC muss der Chrome-Browser [LINK 1] installiert
sein. Andere Internet-Browser wie etwa
Firefox unterstützt der Dienst leider nicht. Starten
Sie Chrome und loggen sich anschließend
auf [LINK 3] mit Ihrem Google-Account ein. Wählen
Sie nun auf der linken Seite den Punkt Klassischen
Drucker hinzufügen aus.
Danach müssen Sie zunächst Chrome den
Cloud-Drucker-Zugriff erlauben. Klicken Sie
hierzu auf den durch drei waagrechte Linien gekennzeichneten
Menübutton und wählen dann
den Punkt Einstellungen. In der angezeigten
Optionen-Übersicht scrollen Sie nun komplett
nach unten und wählen schließlich den kleinen
Schriftzug Erweiterte Einstellungen anzeigen…
aus. Auf der neuen Seite befindet sich weiter
unten die Zwischenüberschrift „Google Cloud
Print“. Klicken Sie dort auf den Button Drucker
hinzufügen…. Nach einem erneuten Login in
den eigenen Google-Account müssen Sie nun
das Andocken des Druckers in der Google
Cloud noch einmal explizit bestätigen.
Diese Schritte müssen Sie für Ihre Geräte nur
einmalig durchführen. Von nun an erscheint,
Apps & Tipps 04/2013 123
Einsteiger-Tipps
Google Coud Print
Abb. 2: Sie können beliebig viele lokale Drucker an die Ihre
Googlee-Cloud andocken.
Abb. 3: Google Cloud Print listet alle zur Verfügung stehenden Drucker
übersichtlich auf.
wenn Sie sich bei Google-Cloud-Print einloggen,
immer direkt die Übersicht der verfügbaren
Drucker. Bei Bedarf können Sie dort übrigens
auch Android-Geräte oder Google-Drive als fiktive
Drucker einstellen. In diesem Fall erhält
man als Ausdruck kein Papierdokument, sondern
Google legt eine Datei mit den entsprechenden
Inhalten auf dem Zielgerät ab.
Freigeben für Dritte
Wie bereits in der Einleitung dieses Artikels angedeutet,
können Sie bei Bedarf den mit dem eigenen
Google-Account verbundenen Drucker
auch unkompliziert für Bekannte (oder Kollegen)
freigeben. Rufen Sie hierfür [LINK 4] auf.
Nach einem Klick auf Drucker wählen Sie das
Zielgerät aus. Nun erscheint ein Freigeben-Button.
Nach der Auswahl von diesem geben Sie
die E-Mail-Adresse derjenigen an, die den Drucker
mitbenutzen dürfen sollen.
Mit einem Mausklick kann der Druckereigentümer
die Freigabe bei Bedarf auch kurzfristig
wieder zurücknehmen (falls beispielsweise ein
Besucher nur kurzzeitig Zugriff benötigt, um
etwas von seinem Android-Smartphone auf
dem fremden Drucker auszugeben).
Alternativ haben Sie in diesem Dialog auch
die Möglichkeit den Drucker von „Privat“ auf
„Öffentlich“ umzustellen. Daraufhin erscheint
eine URL. Jeder, der diese kennt, kann nun das
Gerät mitbenutzen. Zum Drucken
muss die Person nicht einma in Ihrem
Netzwerk eingeloggt sein. Für Privatanwender
sollte dieser Anwendungsfall
jedoch eher selten auftreten, zumal
die Gefahr besteht, dass jemand, der
Kenntnis von dieser Adresse hat, diese
unkontrolliert an Dritte weitergibt.
Abb. 4: Mit wenigen Klicks geben Sie Drucker für vertrauenswürdige
Dritte frei.
Cloud Print für Android
Mit der offiziellen Google-App Cloud
Print [LINK 5] senden Sie nun Daten aus
unterschiedlichsten Quellen auf Ihre
Online-Drucker. So haben Sie nicht nur
die Möglichkeit PDF-Dateien – ohne
den Umweg über Ihren Computer –
auf Papier zu bannen, sondern auch
Fotografien, Mails oder Ihre Kontakte.
124
04/2013 Apps & Tipps
Einsteiger-Tipps
Google Coud Print
Abb. 5: Die Liste der bereits über
Google Cloud Print abgeschlossenen
Druckaufträge.
Abb. 6: Per Teilen-Funktion schicken
Sie einen Dokument vom
Handy auf den Cloud-Drucker.
Abb. 7: Alternativ sichern Sie das
Dokument als PDF auf einem
Handy oder bei Google Drive.
Die Druckfunktion erreichen Sie über das Teilen-Menü
derjenigen Apps, aus denen Sie die
drucken möchten. Alternativ öffnen Sie über
das Drucker-Symbol in der Kopfzeile der App
Dateien aus der Galerie, via Dateimanagern aus
dem Speicher oder über Cloud-Speicherdiensten
wie Dropbox oder Google Drive.
Nach einer entsprechenden Auswahl lädt die
App die Daten in die Online-Druckerwarteschlange
hoch, von dort geht
es dann weiter über das Internet
auf Ihren Drucker. Alternativ
sichern Sie das Dokument
auch auf einem Ihrer
weiteren Android-Geräte –
etwa auf einem Tablet – oder
Sie legen es zur späteren Weiterverarbeitung
auf Google
Drive ab.
Gut mit Abzügen
Google Cloud Print erweist
sich im Praxiseinsatz als überaus
komfortabel und praktisch.
Ob man unterwegs ist,
oder den Drucker mit Anderen
teilt: Im Alltag funktionierte
das Drucken über die Google-
Cloud erstaunlich unkompliziert
und zuverlässig.
Abb. 8: In der Druckvorschau fehlt
bisher noch eine vollständige
Ansicht des Dokuments.
Doch überall wo Licht ist, fällt auch Schatten:
Wer den Dienst via Browser nutzen möchte, ist
gezwungen Google Chrome zu installieren, andere
Browser werden bisher nicht unterstützt
Außerdem sollten Sie sich darüber im Klaren
sein, dass jedes zu druckende Dokument auf
Googles Servern landet. Diese unterliegen amerikanischen
Gesetzen, welche in Sachen Geheimhaltung
und Datenschutz weitaus weniger
streng ausfallen als vielen
deutschen Anwendern bewusst
sein dürfte.
Google versichert zwar,
dass sie alle Dokumente vertraulich
behandeln [LINK 6], der
jüngste Spionageskandal rund
um die internationalen Geheimdienste
machte jedoch
klar, dass amerikanische Behörden
automatisiert und
ohne richterlichen Beschluss
auf Googles Datenbestand zugreifen
dürfen [LINK 7]. Letztlich
sagt der gesunde Menschenverstand,
welche Dokumente
und Fotos man unproblematisch
über die bequeme
Cloud-Lösung ausdrucken
kann, und bei welchen man
dies besser lokal erledigt. ● ● ●
Alle Links
>
android- user.de/qr/30455
Apps & Tipps 04/2013 125
Einsteiger-Tipps
Google Maps 7.0
Google Maps mit neuem Look und neuen Funktionen
Google Maps,
die Siebte!
Google hat mit der Google-Maps-Navigation TomTom und Navigon
das Fürchten gelehrt. Komplette Offline-Navis haben aber durchaus
noch Ihre Vorteile. Damit dies nicht so bleibt, hat Google die Maps-
App kräftig umgebaut. Christoph Langner
Oleksiy Mark, 123RF
126
04/2013 Apps & Tipps
Fragen wir unsere Leser, dann gehört
Google Maps mit der Navigation neben
dem Webbrowser und Chat-Apps wie
Hangouts oder WhatsApp zu den wichtigsten
Funktionen ihres Androiden. Kein Wunder also,
dass Google die Karten- und Navigations-App
Maps [LINK 1] mit Samthandschuhen anfasst und
nur behutsam weiterentwickelt. Mit dem Update
auf Maps 7.0 holt Google nun aber den
Holzhammer heraus und baut die Oberfläche
der App tiefgreifend um. Wir zeigen Ihnen alle
Änderungen an der Karten-App.
Google Maps 7.0
Auf den ersten Blick ist Google Maps nach wie
vor noch Maps, am Kartenmaterial und der Darstellung
hat sich nur wenig geändert. Nach dem
Start der neuen App sehen Sie wie gewohnt die
Karte, ein blauer Punkt symbolisiert bei aktivem
GPS Ihre aktuelle Position. Das Icon mit
dem Fadenkreuz rechts unten zentriert die
Karte über Ihrem Standort.
Maps macht es Ihnen nun aber leichter, zusätzliche
Ebenen wie die aktuelle Verkehrslage,
öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrradwege
über die Karte zu legen. Dazu ziehen Sie an der
kleinen Lasche links unten eine neue Seitenleiste
auf. Dort finden Sie die dann die entsprechenden
Felder, zudem können Sie hier auch
zur Satellitenansicht wechseln.
Abb. 1: Das neu gestaltete Google Maps vereint
Maps, Navigation und Places nahtlos in einer App.
Einen frischen Anstrich haben auch die Google
Places bekommen. Suchen Sie über die Leiste
am oberen Bildschirmrand nach einem Geschäft
oder Restaurant, oder tippen Sie etwas länger in
die Karte, erscheint am unteren Rand des Dis-
Nataliia Natykach, 123RF
Abb. 2: Über die Seitenleiste blenden
Sie die Verkehrslage oder
Fahrradwege als Ebenen ein.
Abb. 3: Maps liefert Ihnen auch
Informationen und Bewertungen
zu zahllosen Orten in aller Welt.
Abb. 4: Die Ebene „Entdecken“
erscheint nur, wenn Sie tief genug
in die Karte hineingezoomt haben.
Apps & Tipps 04/2013 127
Einsteiger-Tipps
Google Maps 7.0
Abb. 5: „Entdecken“ zeigt Ihnen
einen Überblick über interessante
Locations in Ihrer Nähe.
Abb. 6: An U-/S-Bahnstation, Bushaltestelle
oder Bahnhof sehen
Sie die aktuellen Verbindungen.
Abb. 7: Neu ist ein ausführlicher
Fahrplan über alle Verbindungen
der kommenden Stunden.
plays eine Leiste mit dem Namen des Orts und
der Fahrzeit dorthin. Ziehen Sie die Karte weiter
nach oben, erhalten Sie zusätzliche Details zum
gerade ausgewählten Ort.
Google Places
Hier speichern Sie den Ort in Ihren Favoriten,
rufen an (wenn eine Nummer hinterlegt wurde)
oder teilen die Information via Mail, Google+
Abb. 8: Maps navigiert Sie nicht
nur mit dem Auto zum Ziel, auch
mit Bus und Bahn geht es voran.
Abb. 9: Zu jeder Alternativroute
werden die Fahrzeit, die Strecke
und die Verkehrslage angezeigt.
oder Facebook. Direkt integriert sind zudem Erfahrungsberichte
mit Noten von eins bis fünf
Sternen, die Sie auch gleich via Handy selber
abgeben können. So helfen Sie anderen Android-Usern
mit Ihrer Ortskenntnis, die richtige
Wahl für ein Hotel oder Restaurant zu treffen.
Generell ist die Suche deutlich dynamischer
geworden. Suchen Sie etwa nach dem Namen
eines bestimmten Hotels, zeigt Ihnen Maps
neben der gewünschten Unterkunft
gleich andere Hotels
– vielleicht finden Sie ja ein
besseres Zimmer. Geben Sie
danach den Namen eines Restaurants
ein, verschwinden die
Hotels aus der Karte, und Sie
sehen weitere Lokale in der
Umgebung.
Möchten Sie generell etwas
Neues entdecken, zoomen Sie
nah genug in die Karte hinein
und tippen auf das Suchfeld,
ohne etwas einzugeben.
Außer den letzten Suchen und
einer Schnellwahl zu „Waren
und Dienstleistungen“ öffnet
sich die Karte „Entdecken“.
Darin empfiehlt Ihnen Google
Maps groß bebildert Orte zum
Essen, Trinken, Einkaufen,
128
04/2013 Apps & Tipps
Ausgehen oder Übernachten. Die schon erwähnten
Noten und Erfahrungsberichte fehlen
an dieser Stelle natürlich nicht.
Mehr öffentliche
Verkehrsmittel
In den USA beherrscht Google Maps schon
lange die Routenplanung mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Hier in Deutschland gab Google
erst im September letzten Jahres den Startschuss
[LINK 2] für Google Transit, also die
Integration der ÖPNV-Daten in Google Maps.
Bisher wurden aber nur die Verkehrsverbünde
größerer Städte eingebunden. Google führt in
der Hilfe zu Transit [LINK 3] neben der Deutschen
Bahn die Städte Berlin, Dortmund, Duisburg,
Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Hamburg, Köln
und München auf.
Das letzte Update der Maps-App bringt auch
hier einige Neuerungen mit sich. Sobald Sie auf
eine U-/S-Bahnstation, eine Bushaltestelle oder
einen Bahnhof tippen, sehen Sie nun nicht
mehr nur die nächsten möglichen Verbindungen,
sondern gleich den ganzen Fahrplan über
die kommenden Stunden. Die Navigation via
ÖPNV an sich wurde lediglich optisch aufgefrischt,
grundlegende Änderungen ergaben sich
an dieser Stelle nicht.
Navigation integriert
Bisher beinhaltete Google
Maps mit Maps, Navigation
und Local gleich drei unterschiedlich
gestaltete Apps.
Maps zeigte Ihnen die Karte
an, die Navigation leitete Sie
zum Ziel, und Local verriet
Ihnen, welche interessanten
Plätze es in Ihrer Nähe gibt
und was die Internetgemeinde
über diese denkt. Beim neuen
Maps sind alle diese Apps in
der App-Schublade nicht mehr
vorhanden, nur noch Maps
findet sich in der Liste.
Starten Sie über einen Tipp
mit dem Finger auf das Autosymbol
einer Places-Karte die
Handy-Navigation, bietet
Ihnen das Googles Navi gleich
eine Übersicht über die drei
Abb. 11: Maps zeigt nun auch
Behinderungen durch Baustellen
an, die auf Ihrer Strecke liegen.
Abb. 10: In der Übersicht stellt Ihnen Google Maps
die Alternativrouten auch in der Karte vor.
besten Routen zu Ihrem Ziel an. Zu jeder potentiellen
Alternativroute werden jeweils Fahrzeit,
Distanz und die aktuelle Verkehrslage angezeigt.
Am oberen Bildschirmrand wählen Sie
zwischen der Navigation per Auto, den öffentlichen
Verkehrsmitteln, dem
Rad- und dem Fußweg.
Mehr Informationen
Eine der wichtigsten Neuerungen
ist die Integration weiterer
dynamischer Informationen in
die Karte. Bisher informierte
Sie Maps nur über die Verkehrslage
und etwaige Staus
mithilfe von Markierungen auf
den Straßen, nun aber erscheinen
auch Symbole mit Hinweisen
in der Karte.
Sie geben Ihnen zum Beispiel
Auskunft über temporäre
Sperrungen, Baustellen, Unfälle
und sonstige Gefahren.
Google hat extra zum Ausbau
dieser zusätzlichen Informationen
für 1,3 Milliarden US-
Apps & Tipps 04/2013 129
Einsteiger-Tipps
Google Maps 7.0
Abb. 12: Seit dem Update warnt
Maps auch vor Unfällen, die sich
auf Ihrer Route ereignet haben.
Abb. 13: Die Karte mit der Wegliste
zum Ziel ziehen Sie, wie schon die
Places-Infos, von unten hoch.
direkt in der Maps-App. Der
Vorteil liegt zum Beispiel
darin, dass Sie schnell neue
Ziele eingeben können, ohne
in eine andere App wechseln
zu müssen.
Sollte sich auf Ihrer Reiseroute
ein Unfall ereignen und
so ein längerer Stau vor Ihnen
liegen, wird Sie Google Maps
in Zukunft direkt auf diesen
hinweisen und – falls möglich
– gleich eine bessere Alternativroute
vorschlagen. Maps
zeigt Ihnen dazu die neue
Route an, sagt wieviel Zeit Sie
durch die Umfahrung des
Staus einsparen und fragt Sie
abschließend, ob Sie der Umleitung
folgen möchten.
Alle Links
>
android- user.de/qr/30440
Dollar den Navi-Spezialisten Waze eingekauft
[LINK 4]. Deren über die weltweite Community
gesammelten Daten tauchen inzwischen auch
in den Verkehrshinweisen auf. So sind Sie
immer auf dem aktuellen Stand. Zum Melden
von Staus und Behinderungen benötigen Sie jedoch
nach wie vor noch die Waze-App.
Ein Klick auf eine der Routen führt Sie nun
zu einer Übersichtskarte mit allen von Google
vorgeschlagenen Wegen. Auch
hier können Sie eine Alternativroute
bestimmen, die aktuelle
Wahl ist blau hinterlegt.
Eine detaillierte Wegliste zur
gewählten Route erhalten Sie,
wenn Sie wie schon bei den
Places, die Detailinfos nach
oben ziehen. Ein Fingerzeig
auf Start geht dann direkt zur
Navigation über.
Umleitung inklusive
Wechselte Maps zur Navigation
bisher in eine separate
Navi-App, zoomt die neue Anwendung
nun einfach in die
Vogelperspektive von schräg
oben. Die Darstellung ist nicht
viel anders als früher, doch die
Navigation erfolgt eben nun
Abb. 14: Die Darstellung der Navigation
an sich hat sich durch das
Update kaum geändert.
Fazit
Das neue Maps ist eine gelungenes Update, besonders
die verbesserte Integration von Google
Places wird Ortsunkundigen helfen sich besser
in der Fremde zurechtzufinden. Qype [LINK 5],
Yelp [LINK 6] und TripAdvisor [LINK 7] bieten aber
aufgrund Ihrer riesigen Datenbanken bisher
noch einen Mehrwert. Zudem lassen sich die
Places-Ergebnisse nicht sortieren. Den am besten
bewerteten Italiener in der
Umgebung zu finden, ist mit
Places nicht möglich.
Das dynamische Neuberechnen
einer Route aufgrund
von aktuellen Staumeldungen
ist ein Feature, das man bisher
nur von den ausgewachsenen
Navi-Apps kannte. Dem
Google-Navi fehlen aber nach
wie vor ein Spurassistent und
die Routenplanung über Zwischenstationen
hinweg, auch
lassen sich Streckenabschnitte
nicht gezielt umfahren. Da
das Kartenmaterial wie auch
die Routenberechnung aus
dem Internet geladen wird,
braucht es für einen Auslandstrip
immer noch ein richtiges
Offline-Navi. ● ● ●
130
04/2013 Apps & Tipps
Einsteiger-Tipps
Google Hangouts
Google
Aus Chats mit Google Talk werden Hangouts
Hangouts
Whatsapp und Co. machen sich auf, die gute alte SMS in Rente zu
schicken. Um auf der Höhe der Zeit zu bleiben, baut daher auch Google das
Chatsystem von Android um. Aus Google Talk werden Hangouts. Wir helfen
Ihnen, sich zurecht zu finden! Christoph Langner
132
04/2013 Apps & Tipps
Einsteiger-Tipps
Google Hangouts
Abb. 1: Beim Chatten drücken Sie
mit unzähligen Smileys Ihre aktuelle
Stimmung aus.
Abb. 2: In der von links aufziehbaren
Seitenleiste finden Sie Ihre
letzten Chats.
Abb. 3: Markieren Sie mehrere
Kontakte, zu denen Sie einen Multiuser-Chat
starten möchten.
MSN, ICQ und AIM. IRC, SMS und
XMPP… Nein, wir zitieren hier nicht
den Liedtext des Hits "MfG" der Fantastischen
Vier. Dies alles sind Chatprotokolle
oder Techniken, die dazu dienen, kurze Nachrichten
über das Internet von einem User zum
nächsten zu transportieren. Android brachte
dafür bis vor Kurzem Google Talk, den Google+
Messenger und natürlich den Klassiker SMS
mit. Inzwischen führen aber die Hangouts Textund
Videochats unter einem neu gestalteten
Dach zusammen.
Von Google Talk zu Hangouts
Ursprünglich war Google Talk einfach nur dazu
gedacht, miteinander via Text zu kommunizieren.
Es gab anfangs Apps für den Desktop-PC,
der Chat wurde in Gmail integriert, und eine
Android-App durfte natürlich auch von Anbeginn
nicht fehlen. Später rüstete Google sein
Talk weiter auf, sodass Sie wie auch bei Skype
Audio- und Videogespräche über das Internet
führen konnten.
Mit dem Google+ Messenger beginnt nun
aber die etwas längliche Geschichte von Googles
Messenger-Chaos. Außer über Talk können
Sie auch über Google+ mit Ihren Freunden
chatten. Auch dort gibt es selbstverständlich
Audio-/Videochats – sogar mit bis zu zehn Teilnehmern
gleichzeitig, in Google Talk waren nur
Gespräche unter vier Augen möglich.
Mit Hangouts (ohne Google+) [LINK 1] räumt
Google nun auf. Die neue App ersetzt Google
Talk auf Ihrem Androiden. Lassen Sie sich beim
Updaten eines Handys daher nicht verwirren,
das Ersetzen der alten App ist von Google gewollt.
In Hangouts chatten Sie wie gewohnt mit
anderen Google-Kontakten, können natürlich
aber auch Videochats führen.
Die neuen Hangouts
Was bei Hangouts auf den ersten Blick auffällt,
ist das Fehlen einer klassischen Kontaktliste,
Googles geschlossener Garten
Google Talk und auch die neuen Hangouts basieren auf dem „Extensible
Messaging and Presence Protocol“, kurz XMPP oder auch Jabber genannt.
Der Vorteil dieses standardisierten Protokolls besteht darin, dass
die Grenzen wie bei einer E-Mail offen waren. Google-Talk-User konnten
mit Usern chatten, die bei anderen Jabber-Anbietern wie jabber.ccc.de
oder auch bei GMX oder Web.de ihren Account hatten.
Mit dem Wechsel zu Hangouts macht Google nun aber die Tore zu anderen
Anbietern dicht. Der Hangouts-Account lässt sich zwar noch mit anderen
Clients (wie Pidgin oder Miranda) nutzen, doch die – einst von
Google selber entwickelte – Server-zu-Server-Verbindung ist nun tot. Wer
früher einmal Kontakte zu anderen Jabber-Usern via Talk gepflegt hat,
sieht diese von nun an nicht mehr.
Apps & Tipps 04/2013 133
Einsteiger-Tipps
Google Hangouts
wie man sie von Google Talk
und auch anderen Messengern
gewohnt ist. Die von links herausziehbare
Seitenleiste sieht
auf den ersten Blick wie die
gesuchte Liste aus, hier finden
Sie jedoch nur die von Ihnen
in der letzten Zeit geführten
Chats. Per Wischgeste lassen
sich dort die einzelnen gespeicherten
Unterhaltungen in das
Archiv schieben. Diese Funktion
kennen Sie vielleicht
schon von Gmail.
Statusanzeigen wie „Beschäftigt“,
„Nicht anwesend“
oder „Nicht stören“ gibt es
nicht mehr, laut der Hangouts-
FAQ [LINK 2] kommen diese
Funktionen jedoch wieder. Ob
ein User gerade direkt erreichbar
ist, erkennen Sie an seinem
Benutzerbild. Ist es farbig, ist er gerade mit
einem seiner Geräte online. Ein ausgegrautes
Bildchen sagt Ihnen, dass Ihr Kontakt momentan
wirklich nicht erreichbar ist. In der Gmail-
Weboberfläche symbolisiert ein kleiner grüner
Balken unter dem Bild des Kontakts den Status.
Erscheint der Balken, ist der User auf seinem
Computer in Gmail eingeloggt – der Status auf
dem Handy wird dabei nicht berücksichtigt.
In der Liste Neuer Hangout sehen Sie stattdessen
eine Mischung aus Ihren Android-Kontakten
und -Kreisen/Kontakten auf Google+.
Abb. 4: Tippen Sie während eines
Videotelefonats kurz auf das Bild,
um die Menüs einzublenden.
Chats können Sie gezielt mit
einzelnen Usern, durch Mehrfachauswahl
mit mehreren
Freunden oder über Google+-
Gruppen gleich mit zig Teilnehmern
starten. Ob Sie erst
einen Textchat starten und
später den Ton oder das Videobild
hinzuschalten oder umgekehrt,
ist egal. Sie können
zwischen beiden Modi nahtlos
hin- und herschalten.
Im Gegensatz zum ehemaligen
Android-Chat Talk bietet
Ihnen Hangouts auch an, über
den Chat Dateien zu versenden.
Aktuell unterstützt Hangouts
nur Bilder, doch später
sollen bich weitere Dateiformate
folgen. Klicken Sie dazu
auf das Kamerasymbol neben
dem Eingabefeld für Text. Dort
haben Sie dann die Wahl, ein neues Bild mit der
Handy-Kamera zu erstellen, eines aus Ihren
Google+-Fotos zu versenden oder eines aus
Ihrer Android-Galerie auszuwählen.
Sollten Sie von einem Hangouts-Partner genervt
sein, müssen Sie sich nicht ganz von
Hangouts abmelden. Im Menü finden Sie den
Eintrag Personen & Optionen. Hier können Sie
weitere Personen zum aktuellen Hangout hinzufügen,
eine Person explizit blockieren oder
die Benachrichtigungen des Hangouts auf
stumm schalten.
Abb. 5: Auf einem Android-Tablet wie dem Nexus 7 können Sie einen eingehenden
Videochat wirklich nicht übersehen.
Perfekt verzahnt
Was bei den Hangouts nun einwandfrei funktioniert,
ist die Organisation Ihrer Chats über mehrere
Android-Geräte oder auch den Desktop-PC
beziehungsweise Laptop hinweg. Starten Sie
eine Unterhaltung etwa auf dem Handy, können
Sie zwischendurch ohne Probleme zum Web-
Frontend von Gmail wechseln. Soll es dann bequem
auf der Couch weitergehen, schnappen
Sie sich einfach Ihr Android-Tablet.
In einem anderen Fall nutzen Sie jeweils Ihr
Handy, um miteinander ein Hangouts-Videotelefonat
zu führen und schicken sich gleichzeitig
Texte (zum Beispiel Links zu interessanten
Webseiten) per Tablet oder Gmail-Web-Frontend
zu. Der Gesprächsverlauf wird auf allen
134
04/2013 Apps & Tipps
Einsteiger-Tipps
Google Hangouts
Geräten fortwährend synchron
gehalten, ohne das Video-Telefonat
zu unterbrechen.
Handynummer
bestätigen
Beim ersten Einsatz von Hangouts
bittet Sie die Hangouts-
App, Ihre Handynummer zu
bestätigen. Dazu schickt
Ihnen Google eine kostenlose
SMS-Kurznachricht mit einem
individuellen Schlüssel aufs
Handy. Dieser wird nach dem
Empfang der Nachricht automatisch
ausgelesen. Dieser
Schritt lässt sich jedoch mit
Überspringen aktuell noch
übergehen. Die Nummer nutzt
Google, um Sie mit Kontakten
zu verbinden, die Sie bisher
nur im Telefonbuch stehen
haben [LINK 3].
Abb. 6: Über die Kamerataste
neben der Textbox versenden Sie
Bilder aus der Galerie oder auch
direkt von der Handy-Kamera an
Ihren Gesprächspartner.
Das Ziel Googles wird sein,
langfristig der Messaging-App
WhatsApp [LINK 4] Konkurrenz
zu machen. Der plattformübergreifende
Dienst konnte
in relativ kurzer Zeit Abermillionen
Smatphone-User gewinnen.
Unter anderem eben
dadurch, dass zur Benutzerverwaltung
kein Account registriert
werden muss, die
User authentifizieren sich
über ihre eigene Handynummer.
Dadurch müssen auch
keine extra Chatadressen ausgetauscht
werden, die App
findet potenzielle Chatpartner
im Telefonbuch des Handys.
Wenn zwei User sich gegenseitig
im Telefonbuch stehen
haben, können Sie sofort über
WhatsApp miteinander chatten.
Die Lösung ist simpel,
Einsteiger-Tipps
Google Hangouts
Abb. 7: Über die Optionen fügen Sie weitere User zu einem bestehenden
Hangout hinzu oder stellen ihn auf stumm, falls dieser sich nicht
betragen können sollte.
Abb. 8: Hangouts möchte, dass
Sie Ihre Handynummer durch den
Empfang einer SMS bestätigen.
Alle Links
>
android- user.de/qr/30449
aber äußerst effektiv – birgt jedoch auch datenschutzrechtliche
Bedenken, da Ihr Telefonbuch
online abgeglichen werden muss, ganz egal ob
Ihre Kontakte WhatsApp nutzen oder nicht.
Hangouts für iOS und den PC
Richtig stark werden Messenger aber erst dann,
wenn Sie auf vielen Systemen funktionieren.
Egal, ob Sie gerade Ihren Androiden in der
Hand halten oder an Ihrem PC sitzen, chatten
muss überall möglich sein. Google lässt es sich
Abb. 9: Auch in Gmail ersetzt Hangouts das bisher genutzte Google Talk.
daher nicht nehmen, neben der Android-Version
auch eine iOS-Variante von Hangouts
[LINK 5] im App-Store von Apple anzubieten. So
halten Sie Kontakt, auch wenn Bekannte und
Freunde eher unter iOS auf dem iPhone oder
iPad zuhause sind.
Auf dem PC-Desktop hat Google die Hangouts
direkt in die Web-Oberfläche von Gmail integriert.
Inzwischen haben die Hangouts auch
dort Google Talk verdrängt. Wie gewohnt, finden
Sie Ihre Kontakte in der Seitenleiste, das
weitere Erscheinungsbild ist praktisch mit der
Handy-App identisch. Um Audio- und Videochats
vom PC aus führen zu können, müssen
Sie jedoch das Hangouts-Browser-Plugin
[LINK 6] auf Ihrem Computer installiert haben. Es
wird von Google für Windows, MacOS X und
Linux kostenlos zum Download angeboten.
Wer auch gerne am Arbeits-PC Hangouts nutzen
möchte, ohne immer in Gmail eingeloggt
sein zu müssen, kann für Googles Chrome-
Browser die offizielle Hangouts-Erweiterung
[LINK 7] einspielen. Sie integriert den neuen
Google-Chat direkt in die Traybar Ihres Computersystems
– sobald Chrome nach dem Start geladen
wurde. Dort finden Sie auch Ihre Kontaktliste,
zum Chatten öffnet sich dann ein weiteres
kleines Fenster, das Sie frei auf Ihrem Desktop
platzieren können.
● ● ●
136
04/2013 Apps & Tipps
Einsteiger-Tipps
Google Drive
Jozsef Bagota, 123RF
Google Drive als Dokumentenscanner
Google Drive
Auf Ihrem Schreibtisch stapeln sich Visitenkarten und Unterlagen? Lassen
Sie sich von Google Drive helfen, und laden Sie den Blätterwald
durchsuchbar in Googles Datencloud. Christoph Langner
Apps & Tipps 04/2013 137
Einsteiger-Tipps
Google Drive
Abb. 1: Schon einen
Klick später haben Sie
die gesuchte Visitenkarte
in der virtuellen
Hand.
Stapeln sich in Ihren Schubladen
auch Dokumente, Rechnungen
und Visitenkarten,
die dringend einmal in digitale
Form gebracht werden sollten? Am
besten so, dass Sie die Inhalte auch
am PC durchsuchen können? Das
überarbeitete Google Drive macht
dies möglich. Legen Sie dazu einfach
Ihre Dokumente auf den
Schreibtisch, und fotografieren Sie
sie mit dem Handy ab. Um den
Rest kümmern sich Google Drive
und die gerade neu überarbeitete
Android-App.
Googles
Onlinespeicher
Google Drive arbeitet in seiner
Grundfunktion auch nicht viel anders
als Dropbox,
Box oder andere Cloudspeicher-
Anbieter. Bei Drive stehen Ihnen
in Googles Datenwolke seit Mitte Juni allerdings
15 GByte Speicher kostenlos zur Verfügung.
Gegen einen Aufpreis lässt sich dieser Speicherplatz
sogar noch weiter ausbauen. Per Web-
Front end, Desktopanwendung für den PC oder
iOS- und Android-App befüllen Sie den Online-
Speicher mit Ihren Daten.
Das unter Microsoft Windows und MacOS-X arbeitende
PC-Programm Google Drive Sync
[LINK 1] gleicht dabei im Hintergrund laufend
sämtliche Daten zwischen Ihren Rechnern ab.
Nutzen Sie zum Beispiel ein Notebook und
einen Desktoprechner, so synchronisiert der
Dienst automatisch alle zu Google Drive hochgeladenen
Dateien auch direkt auf den Computern.
Über das Web-Frontend unter drive. google.
com finden Sie auch ohne Drive Sync jederzeit
zu Ihren Daten. Aber erst im Zusammenspiel
mit einem Androiden erwacht Google Drive
richtig zum Leben.
Google Drive für Android
runderneuert
Auf den ersten Blick hat sich Google Drive für
Android [LINK 2] nicht allzu groß verändert. Über
die Seitenleiste navigieren Sie zu Ihrer Ablage,
den für Sie freigegebenen Daten oder auch zu
den von Ihnen markierten Dateien. Der Eintrag
Offline führt Sie zu den Dateien, die Sie aus
Drive heraus auf dem Handy gespeichert
haben, sodass Sie auf diese auch ohne eine aktive
Internetverbindung zugreifen können.
Eine neue Ansicht finden Sie in der Dateiund
Ordnerliste. Anstatt über eine simple Liste
können Sie über vier quadratisch angeordete
Felder zu der aus Google Now oder inzwischen
auch Google+ bekannten gekachelten Ansicht
Abb. 2: In der Listenansicht zeigt
Ihnen Google Drive die zuletzt
bearbeiteten Dateien an.
Abb. 3: Im Kachelmodus sehen
Sie dagegen eine Vorschau von
Bildern und Dokumenten.
Abb. 4: In der Detailansicht laden
Sie Dateien in den Offline-Speicher
des Handys.
138
04/2013 Apps & Tipps
Einsteiger-Tipps
Google Drive
Abb. 5: Zum Scannen von Dokumenten
öffnen Sie das Menü und
wählen Scannen aus.
Abb. 6: Die Kamera-App wird im
Scan-Modus in einer abgespeckten
Variante gestartet.
Abb. 7: Als Ergebnis landet die
Visitenkarte passend zugeschnitten
auf Ihrem GDrive.
Alle Links
>
android- user.de/qr/30447
umschalten. Dort gibt es eine Dateivorschau für
Bilder, Office-Dokumente und PDFs.
In der Detailansicht laden Sie einzelne Dateien
in den Offlinespeicher Ihres Handys. Für
komplette Verzeichnisse ist das jedoch nach
wie vor nicht möglich. Dort finden Sie auch die
Option, Dateien für Ihre Kontakte freizugeben
oder natürlich auch entsprechende Freigaben
wieder zu entfernen. Im Gegensatz zur Arbeit
mit dem Offline-Speicher können Sie hier auch
ganze Ordner teilen.
Scannen mit OCR-
Texterkennung
Richtig praktisch wird Drive nun für alle, die
des öfteren Texte oder Dokumente archivieren
möchten. Im Menü finden Sie unter dem Punkt
Neu hinzufügen den Eintrag Scannen. Er startet
die Handykamera in abgespeckter Form. Halten
Sie die Kamera über Ihr Dokument – in diesem
Fall eine Visitenkarte – und drücken Sie ab.
Google Drive schneidet die Aufnahme nun automatisch
zurecht und reduziert die Farbdarstellung
bei nicht-farbigen Inhalten auch gleich
auf Schwarz-Weiß oder Graustufen. Über die
Menü buttons am oberen Rand können Sie den
Zuschnitt und die Farb einstellungen auch nachträglich
noch ändern. Sobald Sie die Aufnahme
abhaken, wird sie umgehend als PDF-Datei zu
Google Drive hochgeladen. Die Aufnahme liegt
dort jedoch nicht nur „nutzlos“ herum. Google
führt gleich online eine Texterkennung durch.
Eine Suche nach „Medialinx“ fördert in unserem
Beispiel somit ohne weiteres Zutun alle Visitenkarten
aus dem Verlag von Android
Apps&Tipps zutage. Die Suche arbeitet nicht
nur in der App, auch im Web-
Frontend durchstöbert Google
Drive Ihre gescannten Dokumente
nach den entsprechenden
Schlagwörtern.
Google Drive ersetzt jedoch
kein vollwertiges OCR-Programm.
In den PDFs selber wird
nur die Bildinformation gespeichert.
Der Text, so wie man es
von „richtigen“ PDFs kennt,
fehlt. Laden Sie Ihre mit Google
Drive gescannten Dateien auf
den PC herunter, dann sehen
Sie nur den abfotografierten
Text. Dieser lässt sich weder
markieren oder kopieren noch
über die Suchfunktion des
PDF-Readers durchsuchen. Für
die Text erkennung muss das
Dokument bei Google Drive
online stehen.
● ● ●
Abb. 8: Eine mit einem
Wisch vom Displayrand
einfahrbare Seitenleiste
darf nicht fehlen.
Apps & Tipps 04/2013 139
Einsteiger-Tipps
Google Keep
Notizen für Android und den Desktop
Google Keep
Ob Einkaufsliste, To-Dos, Sprachnotizen, Bilder oder einfache kleine Merkzettel.
In Googles neuer Notizbuch-App Keep speichern Sie alles ab, was
Sie im Kopf – oder im Handy – behalten möchten. Christoph Langner
tele52, 123RF
140
04/2013 Apps & Tipps
Einsteiger-Tipps
Google Keep
Abb. 1: Keep speichert Texte, Bilder,
Spracheingaben oder Liste
als kleine Notizzettel.
Abb. 2: Über die Sidebar wechseln
Sie zwischen den aktuellen
und archivierten Notizen.
Abb. 3: Die einzelnen Zettel färben
Sie unterschiedlich ein um einen
Überblick zu gewinnen.
Google deckt mit seinen Apps fast alle
wichtigen Anwendungsbereiche ab.
Für E-Mail, Suche, Browser, Kalender
oder Musik liefert Google entsprechende Apps
mit. Zwei nicht gerade unübliche Anwendungen
hat Google bislang jedoch lange komplett
ignoriert: Notizen und To-dos. Zumindest bei
den Notizen sorgte Google mit Keep für Abhilfe.
Notizzettel für einfach alles
Keep [LINK 1] möchte nicht nur ein Notizzettel
sein, davon gäbe es im Play Store genügend Alternativen.
Ob Text-Notizen, Bilder, Sprachaufnahmen
oder einfache Listen zum Abhaken, in
Keep findet so gut wie alles ein Plätzchen.
Besonders praktisch: Sprechen Sie Ihre Notizen
einfach ein! Die Spracherkennung wandelt
die Eingabe automatisch in Text um, so dass Sie
auch solche Eingaben über die Suchfunktion
wieder entdecken können. Ihr Gesprochenes
wird dabei als Attachment mit an die Notiz gehängt
und bleibt so auch für später archiviert.
Integration in Google Drive
Keep arbeitet eng mit Googles Cloud-Speicherdienst
Drive [LINK 2] zusammen. Ihre Notizen
liegen daher nicht nur lokal, sondern werden
automatisch auf alle unter Ihrem Google-Konto
angemeldeten Handys oder Tablet abgeglichen.
Zudem können Sie über Ihren Browser und die
Webseite http:// drive. google. com/ keep [LINK 3]
auch direkt von Ihrem PC aus Ihre Notizen einsehen
und bearbeiten. Durch den Datenabgleich
landen die Änderungen
auch wieder auf Ihrem Handy.
Bunte Zettel
Die einzelnen Notizen ordnen
Sie per Drag&Drop beliebig an
oder weisen Ihnen über die
Farbpalette unterschiedliche
Farben zu. Damit sortieren Sie
die wichtigsten Einträge oben
in der Liste ein oder markieren
ganz wichtige To-Dos in knalligem
Rot. Die Sortierung und
Farbgebung findet sich auch
im Web-Frontend wieder.
Brauchen Sie eine Notiz
nicht mehr, dann wischen Sie
sie nach rechts oder links
über den Rand. Der so ins Archiv
geschobene Notizzettel
ist jedoch noch nicht ganz
Abb. 4: Wenn es ganz schnell
gehen soll, dann erstellen Sie Notizen
über die Spracheingabe.
Apps & Tipps 04/2013 141
Einsteiger-Tipps
Google Keep
das ab sofort nicht mehr so
leicht passieren.
Alle Links
>
aus
android- user.de/qr/30554
Abb. 5: Sortieren Sie Ihre Notizen
per Drag&Drop, die wichtigsten
finden Sie so schnell wieder.
der Welt, Sie finden ihn über das Archiv,
wenn Sie in Keep ganz nach unten scrollen.
Erinnerungen einrichten
Manche Notizen sind zu bestimmten Zeiten
oder auch Orten besonders interessant, Keep erinnert
Sie auf Wunsch. Bearbeiten
Sie eine Notiz, können Sie über
Erinnern für eine bestimmte
Uhrzeit oder für bestimmte Zeiträume
– etwa „Morgen früh“ –
einen Alarm setzen. Zudem lassen
sich auch Erinnerungen für
bestimmte Orte festgelegen.
Fangen Sie mit dem Tippen an,
schlägt Google Plätze in der
Nähe vor.
Haben Sie also eine Erinnerung
und eine Notiz für einen
bestimmten Ort eingerichtet,
schlägt Google Keep Alarm, sobald
Sie sich in der Nähe aufhalten.
Haben Sie also eine Einkaufliste
und vergessen ein ums
andere Mal, auch wirklich in
den Supermarkt zu gehen, wird
Abb. 7: Die Keep-App bringt auch
gleich Widgets für den Home- und
den Lockscreen mit.
Abb. 6: Richten Sie in Google
Keep Erinnerungen angand von
Zeiten oder Standorten ein.
Sprachkommando
Wie bereits angesprochen
wandelt Keep per Sprachnotizen
automatisch in Text. Sie
haben aber sogar die Möglichkeit
Notizen per Sprachbefehl
zu erzeugen, ohne groß in der
App herumklicken zu müssen.
Ein Tipp auf das Mikro-Symbol
in der Google-Leiste des
Homescreens reicht.
Tippen Sie einfach im
Google-Suchfeld rechts auf
das Mikrofon oder rufen innerhalb
von Google Now die
Spracheingabe auf. Beginnen
Sie hier Ihr Sprachkommendo
mit dem Wort „Notiz“, gefolgt
vom Inhalt. Anschließend verschicken Sie Ihre
Notiz entweder per E-Mail oder übernehmen
sie in Keep.
Widgets für den Homescreen
Das Erstellen von Notizen geht natürlich direkt
in der App, aber Ihnen stehen auch Widgets für
den Home- wie auch den Lockscreen zur Verfügung.
Das kleine Widget dient lediglich zum Erstellen
von Notizen, das Große zeigt auch
gleich die oben einsortierten Zettelchen an.
Mit Android 4.2 hat auch der Lockscreen
Widgets spendiert bekommen, sollte Ihr Androide
schon über so eine neue Version verfügen,
dann können Sie auch direkt über den Sperrbildschirm
Notizen anlegen, ohne das Handy
entsperren zu müssen. Im Zusammenspiel mit
den Sprachnotizen wird so aus Ihrem Androiden
der perfekte Memo-Rekorder.
Keep braucht Android 4.0+
Keep installieren Sie wie auch die anderen
Google-Apps kostenlos über den Play Store. Allerdings
braucht die App mindestens ein System
mit Android 4.0.3. Ältere Androiden mit Version
2.x bleibt der Google-Notizzettel verwehrt.
Auch manch eine weiterführende Funktion fehlt
noch: An Notizen lässt sich zum Beispiel nicht
gemeinsam arbeiten, um so mit mehreren
Usern eine Aufgabenliste abzuarbeiten. ● ● ●
142
04/2013 Apps & Tipps
Tipps & Tricks
Tipps rund um Google Maps
Tipps und Tricks zum neuen Google Maps
Kartentricks
Google Maps lässt sich intuitiv
bedienen. Doch ein paar Tricks sind
gut verborgen. Wir zeigen Ihnen versteckte
Funktionen und Tipps zu
Google Maps. Christoph Langner
krisckam, 123RF
144
04/2013 Apps & Tipps
Abb. 1: Die Option, Kartenausschnitte
zu speichern, wurde im
neuen Maps nachgerüstet.
Abb. 2: Das neue Google Maps
bietet nun keinen Weg mehr an,
die Offline-Karten zu verwalten.
Step by step
Während der gesamten Navigation
folgt Ihnen der kleine
Richtungspfeil als Symbol für
Ihre Position auf der Karte.
Fahren Sie durch die verwinkelten
Gassen einer Großstadt,
ist es aber praktisch, einen
Blick voraus werfen zu können.
Dazu verschieben Sie
einfach per Fingerzeig die
Karte entlang der blau gefärbten
Route, oder Sie wischen
am oberen Rand die Abbiegehinweise
nach links oder
rechts. Die Navigation springt
dann zu den nächsten Kreuzungen.
Ein Tipp auf Fortsetzen
bringt Sie zur Ihrer aktuellen
Position zurück.
Tipps & Tricks
Tipps rund um Google Maps
Offline-Karten
Als Google das Update auf die neue Maps-Version
in den Play Store stellte, äußerten viele
User ihren Unmut: „Keine Offline-Karten
mehr?“ In der Tat, der Menüpunkt zum Herunterladen
der Karte fehlte in Google Maps 7.0,
nur durch einen versteckten Trick [LINK 1] ließ
sich der aktuelle Kartenausschnitt komplett in
den Cache der Anwendung laden. Dazu mussten
User „OK Maps“ als Begriff in die Suchleiste
eingeben – intuitiv war das natürlich höchstens
für Google-Glass-Nutzer.
Ein schnell nachgeschobenes Update auf
Maps 7.0.1 liefert die vermisste Funktion in Teilen
nach. Zum Speichern der aktuellen Karte
tippen Sie in das Bild, holen die Detailkarte
vom unteren Rand in den Vordergrund und scrollen
ganz nach unten, bis Sie das Feld Make
this map area available offline sehen.
Im Gegensatz zur alten Version bietet Maps
keinen Dialog mehr, um diese Offline-Karten zu
verwalten. Zum Leeren des Speichers müssen
Sie in den Android-Einstellungen unter Apps
verwalten den Eintrag zu Maps antippen und
dort die Daten löschen. Nach wie vor braucht
Maps für Routings und Adresssuchen zudem
eine Internetverbindung.
Mehr Überblick
Der kleine Kompass in der rechten oberen Ecke
im Navigationsmodus ist mehr als nur Zierwerk.
Dahinter verbirgt sich eine sehr praktische
Funktion: Ein Tipp auf die Kompassnadel
schwenkt von einer schrägen Perspektive auf
die Ansicht senkrecht von oben nach unten.
Das Feature erweist sich meist dann als be-
Abb. 3: Per Wischgeste in den Abbiegehinweisen
können Sie von Kreuzung zu Kreuzung springen.
Apps & Tipps
145
Tipps & Tricks
Tipps rund um Google Maps
Abb. 4: Nach dem Tipp auf das
kleine Kompasssymbol blicken Sie
senkrecht auf die Karte hinab.
Abb. 5: Bestimmen Sie Ankunftsoder
Abfahrtszeit, oder suchen
Sie die letzte Verbindung heraus.
Abb. 6: Besonders Cabrio- oder
Motorradfahrer dürften die Fahrt
auf Landstraßen bevorzugen.
sonders nützlich, wenn Sie die Google-Navigation
nur als Staumelder mitlaufen lassen und
den Weg schon kennen. So sehen Sie schnell,
wo sich auf Ihrer Strecke ein Verkehrsstau anbahnt,
und ob es sich vielleicht lohnt, frühzeitig
einen anderen Weg zu wählen.
Wie lange noch?
In der Standardeinstellung zeigt Ihnen die Navigation
am unteren Rand an, wie lange Sie noch
zum Ziel brauchen. Die Farbe der Schrift symbolisiert
die Verkehrslage. Ein grünes „3h
26min“ signalisiert freie Fahrt. Wechselt die
Farbe zu Orange, haben Sie zähfließenden Verkehr
vor sich, rot bedeutet schließlich Stau.
Um zu wissen, zu welcher Uhrzeit Sie ankommen
werden, müssen Sie nicht im Kopf die
restliche Fahrzeit zur aktuellen Uhrzeit addieren.
Tippen Sie einfach auf die Zeitangabe.
Damit wechseln Sie zwischen der restlichen
Fahrzeit bis zum Ziel, der Ankunfszeit und der
Angabe über die Restkilometer.
Abfahrtszeiten
Vor einer Bahnfahrt möchten die meisten Reisenden
eher wissen, wann Sie sich auf den Weg
machen müssen, um zu einer bestimmten Uhrzeit
anzukommen, als dass Sie zu einem exakten
Zeitpunkt unbedingt losfahren wollen.
Tippen Sie daher bei der Navigation mit öffentlichen
Verkehrsmitteln auf das Feld mit der
Abfahrtszeit unter den Ortsangaben. Im anschließenden
Dialog legen Sie fest, wann Sie
starten oder ankommen möchten oder können
Abb. 7: Sind Sie der Meinung, dass bei Maps etwas
nicht stimmt, geben Sie per Schütteln Feedback.
146
Apps & Tipps
Tipps & Tricks
Tipps rund um Google Maps
unter dem Reiter Letzte nachsehen, wann die
letzte Verbindung zum Ziel besteht.
Zoom per Doppeltipp
Als Smartphone-User sind Sie es gewohnt, mit
der Pinch-und-Zoom-Geste Ausschnitte zu vergrößern
oder zu verkleinern. Maps legt Sie nicht
auf diese Geste fest, sondern zoomt auch, wenn
Sie in kurzer Folge doppelt auf die Karte tippen
und den Finger beim zweiten Mal auf dem Display
lassen. Ziehen Sie nun nach oben oder
unten, zommen Sie in die Karte hinein beziehungsweise
aus ihr heraus. So klappt das Zoomen
auch, wenn Sie das Handy in einer Hand
halten und nur mit dem Daumen bedienen.
Mautstraßen vermeiden
In Deutschland müssen Autofahrer nur an wenigen
Brücken oder Tunneln Mautgebühren befürchten.
Autobahnen kosten noch keine Gebühren,
was sich jedoch bald ändern könnte Im
europäischen Ausland dagegen müssen Sie fast
überall den Geldbeutel zücken. In den Routenoptionen
wählen Sie vor Start einer Navigation,
ob Sie Autobahnen oder Mautstraßen vermeiden
möchten, in Frankreich geht es dann
etwa über die Routes Nationales fast genauso
schnell. Speziell für Cabrio- oder Motorradfahrer
ist die erste Option bei einer Spritztour
durchs Grüne keine unwichtige Funktion.
Schütteln für Feedback
Trotz seiner Größe und Marktmacht ist Google
bei Maps auf uns Android-User angewiesen.
Nur wir sind jeden Tag mit dem Auto, Motorrad,
Rad und zu Fuß auf der Straße unterwegs
und entdecken Fehler in der Karte, falsche Informationen
zu Orten oder auch Probleme mit
der Maps-App an sich.
Um Google ein Problem mitzuteilen, nehmen
Sie Ihr Handy sicher in die Hand und schütteln
es. Maps wird auf das Schütteln reagieren und
Sie fragen, ob Sie eine kurze Feedback-Meldung
verfassen möchten. Die Schüttelfunktion lässt
sich aber auch in Einstellungen via Zum Senden
von Feedback schütteln deaktivieren. ● ● ●
Alle Links
>
android- user.de/qr/30442
Tipps & Tricks
Tipps & Tricks
Kleine Tipps mit großer Wirkung
Tipps
für alle Fälle
In dieser Rubrik zeigen wir Ihnen Tricks und Apps, die das Arbeiten und Spielen
mit ihrem Android-Gerät einfacher und angenehmer machen oder einfach nur
cool sind. Christoph Langner
tele52, 123RF
148
04/2013 Apps & Tipps
Apps zurücksetzen
Fängt Ihre Lieblings-
App an, irgendwie
zu spinnen? Meldet
die Anwendung auf einmal
Abstürze? Vermuten Sie, dass
Sie irgendetwas falsch eingestellt
haben? Dann müssen Sie
die App nicht vom Handy runterwerfen
und neu installieren,
um Sie in den Ausgangszustand
zurückzusetzen.
Öffnen Sie in den Einstellungen
den Abschnitt Apps,
und suchen Sie das betroffenen
Programm heraus. Über
den Eintrag Daten löschen entfernen
Sie sämtliche Daten im
internen Speicher Ihres Handys,
die von der App gespeichert
wurden. Beim nächsten
Start der nun zurückgesetzten App muss diese
nun wieder neu eingerichtet werden.
Kalenderinfos per SMS
Wenn Sie den Android-Kalender benutzen,
dann informiert Sie die App
automatisch über Ihre Termine. Über
Ihren Google-Account synchronisiert Ihr Handy
die Kalenderdaten zudem mit Gmail, so dass
Sie auch Online im Google Kalender [LINK 1] auf
dem Laufenden sind. Nicht immer aber hat
man sein Smartphone zur Hand. Nehmen Sie
etwa zum Sport nur das alte
„Dummphone“ mit und wollen
trotzdem über Termine informiert
werden, dann lassen Sie sich doch
per SMS benachrichtigen.
Die entsprechenden Einstellungen
finden Sie im Online-Kalender
von Google. Öffnen Sie dort über
das Zahnrad-Icon rechts oben die
Einstellungen und gehen Sie zur
Handy-Einrichtung. Hier tragen Sie
nun die gewünschte Handynummer
ein und lassen sich den Bestätigungscode
zusenden, den Sie abschließend
wieder auf der Webseite
eintragen. Von nun an schickt
Google Ihnen SMS über anstehende
Termine. Die Vorlaufzeit für
Abb. 1: Löschen Sie aus den App-
Infos heraus sämtliche Daten
einer App vom Smartphone.
Abb. 2: Google informiert Sie auf
Wunsch per SMS-Kurznachricht
über Ihre anstehenden Termine.
die Benachrichtigung lässt sich im Webfrontend
des Google Kalenders bei jedem Termin extra
festlegen. Der Dienst ist in Deutschland, Österreich
und der Schweiz [LINK 2] bei praktisch
allen großen Netzanbietern kostenlos.
Face Unlock verbessern
Google verspricht seit Android 4.0 ein
unkompliziertes Entsperren des Handys
via Gesichtserkennung. Das
Smartphone nimmt dazu Ihr Gesicht auf, beim
Entsperren müssen Sie nur in die Kamera lä-
Abb. 3: Die gewünschte Handynummer tragen Sie in die Einstellungen
des Google Kalender ein.
Tipps & Tricks
Tipps & Tricks
Apps & Tipps 04/2013 149
Tipps & Tricks
Tipps & Tricks
➧
➧
Abb. 4: Verbessern Sie die Erkennungsrate
von Face Unlock durch
wiederholte Aufnahmen.
Abb. 5: In Maps zoomen Sie per
Doppelklick und Fingerwisch
nach oben oder unten.
Abb. 6: Drücken Sie in der App-
Übersicht länger auf eine App,
erscheint ein Kontext-Menü.
cheln. „Face Unlock“ aktivieren Sie auf Ihrem
Androiden unter Einstellungen | Sicherheit |
Display Sperre. Allerdings hat die Technik
durchaus ihre Tücken: Kein
Mensch sieht jeden Tag gleich
aus und schon ein Bild von
Ihnen kann Ihr Handy freischalten.
Damit dies nicht passiert,
hat Google zum einen eine
Aktualitätsprüfung eingerichtet.
Sie wartet darauf,
dass Sie kurz blinzeln, was
einem Bild schwer fallen
dürfte. Die Option ist von
Haus aus nicht aktiv, setzten
Sie nachträglich besser
den Haken. Wenn Sie gerne
mal Ihren Stil ändern, also
mit oder ohne Bart, mit
oder ohne Schminke, dann
stellen Sie die Gesichtserkennung
vor große Hürden.
Wiederholen Sie die
Erkennung am besten ein
Abb. 7: Die Kontakt-Bilder in
der neuen Gmail-App lassen
sich auch deaktivieren.
paar mal über den Punkt Gesichtserkennung
verbessern in unterschiedlichen Aufmachungen,
so lernt Face Unlock Sie besser kennen.
Einhändiges Zoomen
bei Google Maps
Zum Zoomen in Google Maps benutzen
Sie üblicherweise die
Pinch&Zoom-Geste. Um den Kartenausschnitt
zu vergrößern, halten Sie Ihr Handy
in der einen Hand und spreizen zwei Finger der
anderen über dem Display. Das funktioniert mit
zwei Händen ganz gut – was aber, wenn Sie nur
eine Hand frei haben? Tippen Sie in diesem Fall
zwei mal auf das Display und halten den Finger
danach gedrückt. Ziehen Sie jetzt nach oben
oder unten zoomen Sie in der Karte.
Schnell zur App-Info
In den App-Infos erfahren Sie, wie
viel Speicherplatz eine App im internen
Speicher einnimmt, wie viel zusätzliche
Daten sie gespeichert hat oder auch
welche Berechtigungen ihr bei der Installation
erteilt wurden. Prinzipiell kommen Sie über
Einstellungen | Apps zu diesen Informationen.
Soll es etwas schneller gehen, dann tippen
Sie in der Anwendungsübersicht etwas länger
auf eine der kürzlich geöffneten Apps. Der Ein-
150
04/2013 Apps & Tipps
Tipps & Tricks
Tipps & Tricks
Abb. 8: Die Benachrichtigungsleiste
lässt sich auch aus dem
Lockscreen heraus runterziehen.
Abb. 9: Die in Android integrierte
Spracherkennung kann Ihnen viel
Tipperei ersparen.
Abb. 10: Damit außergewöhnliche
Namen erkannt werden, fügen Sie
einen Phonetischen Namen ein.
trag Aus Liste entfernen entspricht dem „Rauswischen“
des Programms, der Punkt App-Info
führt Sie schließlich zum gleichnamigen Menüpunkt
der Einstellungen.
Keine Gmail-Bilder
Gmail zeigt seit dem kürzlich erfolgten
Update neben dem Namen des
Absenders auch ein
Bild der Person an. Das Bild
bezieht Gmail bei Kontakten
in Ihren Kreisen aus dem sozialen
Netzwerk Google+. Wer
Googles soziales Netzwerk gar
nicht nutzt, sieht jedoch nur
bunte „K“, „B“ oder „A“s, entsprechend
dem Anfangsbuchstaben
des jeweiligen Absenders.
Das sorgt zwar für Übersicht,
macht Gmail aber zu
einer etwas bunten Kachellandschaft.
Sollten Ihnen die Bilder- beziehungsweise
Buchstaben-
Kacheln nicht wirklich gefallen,
so lässt sich die neue
Funktion auch wieder deaktivieren.
Die entsprechende Option
Bild des Absenders finden
Abb. 11: So erkennt Android dann
auch Zungenbrecher wie „Zlatko
Cajkovski“.
Sie direkt in den Gmail-Einstellungen unter Einstellungen
| Allgemeine Einstellungen.
Einstellungen im Lockscreen
Der Lockscreen Ihres Androiden ist
gar nicht so versperrt, wie man es auf
den ersten Blick denken würde. Ziehen
Sie mit dem Finger von oben die Benachrichtigungsleiste
hinab, dann
haben Sie Zugriff auf die gleichen
Funktionen wie bei
einem gesperrten System. Sie
sehen Ihre Benachrichtungen
und können nach einem Klick
auf das Einstellungs-Symbol
rechts oben auch den Status
der Display-Steuerung einsehen
oder WLAN, Bluetooth
und Co. regeln.
Phonetische
Namen
Androids Spracheingabe
ist ein oft zu
unrecht brach liegendes
Feature. Sie können
per „Wecke mich morgen um
9 Uhr“ den Wecker stellen,
oder via „Rufe Max Muster-
Apps & Tipps 04/2013 151
Tipps & Tricks
Tipps & Tricks
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>
android- user.de/qr/30556
mann an“ einen Anruf starten.
Die Spracherkennung funktioniert
sehr gut, so lange Sie
deutlich sprechen und keine
Wörter benutzen, die Google
nicht kennt. Bei Anweisungen
wie dem Stellen des Weckers
kein Problem, sollten Sie aber
den ersten Bundesliga-Trainer
der Bayern Zlatko Cajkovski in
Ihrem Telefonbuch haben,
wird die Erkennung scheitern.
Damit Android in diesem
Fall nicht immer nach einem
„claus towntown“ sucht, können
Sie zu jedem Kontakt
einen Phonetischen Namen
hinterlegen. Sie finden die Option
beim Bearbeiten eines
Kontakts in Googles eigener
Kontakte-App unter Weiteres
Feld hinzufügen. Scrollen Sie jetzt wieder ganz
nach oben, sehen Sie ein zusätzliches Namensfeld.
Dort tragen Sie den Namen in einer
Schreibweise ein, mit der die Spracherkennung
besser arbeiten kann.
Abb. 12: Tastaturkürzel im persönlichen Wörterbuch der Android-Tastatur
ersparen Ihnen viel Tipparbeit bei der Eingabe längerer Begriffe.
Abb. 13: Die Google-Suche
sollte nur die Kataloge durchsuchen,
die Sie auch wirklich
benötigen.
Wörter Abkürzen
Nur wenige User
werden Biologen
sein und regelmäßig
Begriffe wie „Desoxyribonukleinsäure“
ins Handy
tippen müssen. Doch jeder
wird mit Sicherheit ein paar
längliche Wörter oder Begriffe
finden – sei es auch
nur eine Floskel wie „Mit
freundlichen Grüßen“ –
deren eintippen man gerne
sparen möchte. Zum Glück
bietet Android einen Weg
die Tipperei zu begrenzen.
Unter Einstellungen |
Sprache & Eingabe finden
Sie den Eintrag Mein Wörterbuch.
Hier legen Sie über das „Plus“ am oberen
Rand ein neues Wort in Ihrem persönlichen
Android-Wörterbuch an. Das „Tastaturkürzel“
entspricht dabei der Abkürzung, nach deren
Eingabe automatisch das ausgeschriebene Wort
in den Korrekturvorschlägen erscheint.
Langsame Suche
Bei der Suche über die permanent
sichtbare Google-Suchleiste am oberen
Rand eines jeden Homescreens
wird nicht nur der Web-Katalog der Suchmaschine
durchstöbert. Android durchsucht
zudem Ihre Bookmarks, Kontakte, Google
Music und Videos oder auch die installierten
Apps nach dem eingegebenen Begriff. Die tiefgreifende
Suche hat jedoch negative Auswirkungen
auf die Performance: Im Netz beklagen
sich zahlreiche Android-User über das träge Erscheinen
von Suchtreffern.
Um die Google-Suche zu beschleunigen, reduzieren
Sie die Anzahl der zu durchsuchenden
Kataloge. Öffnen Sie dazu die Suche durch
einen Fingerzeig auf die Suche-Zeile und gehen
über die Menü-Taste Ihres Handys oder die virtuelle
Taste mit den drei vertikalen Punkten
ganz unten in die Einstellungen. Unter Suche im
Telefon wählen Sie nun Kataloge ab, die Sie nur
selten oder nie benötigen. So sollte die Android-
Suche wieder flüssiger funktionieren. ● ● ●
152
04/2013 Apps & Tipps
Tipps & Tricks
Android-Gerätemanager
Smartphone-Sicherheit
Handy-
Manager
Schnell ist das Handy aus der Tasche gerutscht
oder im Lokal auf dem Tisch liegen geblieben.
Mit dem neuen Android-Gerätemanager orten Sie
Ihr Handy über das Internet oder löschen es gar
aus der Ferne. Christoph Langner
Shen En-Min, 123RF
Apps & Tipps 04/2013 153
Tipps & Tricks
Android-Gerätemanager
Die größte Gefahr, die einem Smartphone-User
droht, ist nicht „gehackt“
zu werden oder einer fiesen Malware
zum Opfer zu fallen. Den größten Schaden richtet
immer noch der Verlust – ob durch Diebstahl
oder eigene Schusseligkeit – des Handys an.
Das Handy rutscht in der U-Bahn aus der Tasche
oder bleibt im Biergarten auf der Bank liegen,
schon ist die Panik groß!
Im Play Store tummeln sich daher zahlreiche
Finde-mein-Handy-Apps, die mehr oder weniger
gut funktionieren. Nun hat jedoch endlich
auch Google eine eigene Lösung an den Start
gebracht. Mit dem Geräte-Manager können Sie
Ihr Handy orten und über das Internet löschen.
Für die neue Funktion müssen Sie keine extra
Software installieren, damit diese aber ihre Aufgabe
erfüllen kann, müssen Sie vor dem Fall der
Fälle aktiv werden und eine Reihe von Einstellungen
vornehmen – denn ist das Handy erst
einmal verloren gegangen, ist es dafür zu spät.
Sorgen Sie daher lieber jetzt sofort vor!
Android-Gerätemanager
aktivieren
Voraussetzung für den neuen Dienst ist eine aktuelle
Installation der Google Play-Dienste
[LINK 1] auf dem Handy oder Tablet. In den Einstellungen
finden Sie dann unter den Punkten
Sicherheit und Geräteadministratoren die Option
den Android-Gerätemanager als Geräteadministrator
zu aktivieren. Erst dann verfügt der
Dienst über die Rechte, das GPS aus der Ferne
zu aktivieren und das Handy zu orten, ganz zu
Schweigen von der Möglichkeit, das Handy
auch zurückzusetzen.
Unter der URL https://www.google.com/android/devicemanager
[LINK 2] haben Sie jetzt
die Möglichkeit, sich über Ihren Google-Account
einzuloggen. Die URL wird Ihnen natürlich
nicht bis zum Ernstfall im Gedächtnis bleiben,
daher finden Sie einen Link zu dieser Webseite
auch direkt im Menü der Web-Version des
Play Stores. Merken Sie sich diesen Link genau
so gut wie die Telefonnummer der Hotline Ihrer
Bank zum Sperren von EC- oder Kreditkarten!
Handy-Ortung
über das Internet
Erlauben Sie es nun der Web-App, die GPS-Daten
ihres Handys abzurufen, leitet Sie die Karte
umgehend zum aktuellen Standort Ihres Handys
oder Tablets. Die Genauigkeit hängt natürlich
stark von den Empfangsbedingungen ab.
Sollten Sie Ihr Handy auf dem Radweg nach
Hause in freier Landschaft verloren haben, arbeitet
die Ortung so präzise wie möglich. In unserem
Fall konnte die Position des Geräts bis
auf etwa 20 Meter genau bestimmt werden.
Ist das Handy geortet, bietet Ihnen der Android
Geräte-Manager an, das Handy fünf Minuten
lang klingeln zu lassen. In unserem Test
tönte das Handy umgehend, sobald wir auf den
entsprechenden Button getippt haben. Sollte
Ihre Suche durch das Läuten erfolgreich gewesen
sein, reicht ein Druck auf eine beliebige
So geht's
So aktivieren Sie den Gerätemanager!
154
04/2013 Apps & Tipps
Tipps & Tricks
Android-Gerätemanager
Abb. 1: Einfache Handhabung: Zum Android-Gerätemanager
gelangen Sie am besten direkt über den Google Play Store.
Abb. 2: Geortet: Das Web-Frontend des Android-Gerätemanagers
zeigt Ihnen die Position des Handys an.
Taste, um das Gerät zum Schweigen zu bringen.
Die Option, das Telefon auf seine Werkseinstellungen
zurückzusetzen, haben wir bei unserem
Privathandy lieber nicht ausprobiert. Sehen Sie
keine Chance, das Handy auch wiederzubekommen,
so sollten Sie diese jedoch nutzen, sodass
der Dieb oder unehrliche Finder nicht an
Ihre Daten kommt!
Besser spät als nie
Wer bisher Android-Sicherheits-Apps wie Lookout
[LINK 3], Avast [LINK 4], Cerberus [LINK 5] und
Co. nur wegen der Handy-Ortung und Fernlöschung
installiert hatte, kann nun wieder auf
eine zusätzliche App verzichten. Der Android
Geräte-Manager macht seinen Job sehr gut und
reicht in der Regel als Ortungs-Hilfe völlig aus..
Die Spezial-Apps glänzen jedoch zum Teil
mit nützlichen Zusatzfunktionen. So schicken
sie etwa auf Wunsch Bilder der Handy-Kameras
zu Ihnen oder verdrahten die Fernortung so tief
im System, dass selbst ein Werksreset den Sicherheitsfunktionen
nichts anhaben kann.
Egal, für welche Anti-Diebstahl-Lösung Sie
sich am Ende entscheiden: Achten Sie darauf,
vor dem Verlust eine entsprechende Lösung einzurichten.
Ist das Handy erst einmal weg und
vielleicht sogar der Akku leer, dann sind meist
Hopfen und Malz verloren und das Smartphone
findet sich so schnell nicht wieder.
● ● ●
Alle Links
>
android- user.de/qr/30582
Abb. 3: Liegt Ihr Smartphone oder Tablet unauffindbar zu Hause in
der Wohnung, hilft ein kurzer Anruf, um es zu orten.
Abb. 4: Sollte Hopfen und Malz verloren sein, löschen Sie alle
Daten, bevor der Akku leer läuft und Sie keinen Zugriff mehr haben.
Apps & Tipps 04/2013 155
Tipps & Tricks
Geräteadministrator
Apps mit Administratorrecht löschen
Geräteadmin
Manche anfänglich noch so coole App entpuppt sich später als Niete, oder
man merkt, dass man sie nie wirklich gebraucht hat. Sie öffnen also die App-
Übersicht oder die Einstellungen und möchten sie wieder löschen. Doch was tun,
wenn sich die App einfach nicht deinstallieren lassen will? Marcel Hilzinger
Es gibt unter Android Apps, die sich nicht
mehr löschen lassen. Dabei handelt es
sich üblicherweise um Programme, die
vom Hersteller fest in die Firmware verbaut
wurden und sich deshalb nicht entfernen lassen.
Bei den meisten Handys und Tablets sind
das zum Beispiel Google Play, Gmail und weitere
Google-Apps, aber je nach Hersteller gehören
auch andere Apps dazu, wie 7digital oder
bild.de. Diese Apps erkennen Sie daran, dass
sie auch dann funktionieren, wenn Sie das
Handy im abgesicherten Modus booten [LINK 1].
Zudem finden Sie in den App-Einstellungen zu
solchen Apps keinen Button zum Löschen sondern
lediglich die Möglichkeiten Deaktivieren
und Updates deinstallieren.
Daneben gab es bislang nur eine einzige Schadsoftware,
die sich ohne Rootrechte nicht löschen
lies, weil sie eine mittlerweile behobene
Sicherheitslücke in Android ausnutzte, um in
der Liste der Apps nicht aufzutauchen. Dieser
von Kaspersky Obad.a getaufte Trojaner [LINK 2]
ist aber zum Glück nicht weit verbreitet. Alle
anderen Apps lassen sich auch ohne Rootrechte
deinstallieren, wenn man weiß, wie.
Apps als Administrator
Probleme bereiten üblicherweise die Apps, die
beim Start oder bestimmten Funktionen darum
bitten, mit den Rechten des Geräteadministrators
ausgeführt zu werden. Diese Berechtigung
benötigen Sicherheits-Apps, die das Gerät sper-
156 04/2013 Apps & Tipps
Abb. 1: Diese Meldung weist ganz
klar darauf hin, dass die App als
Geräteadmin zugelassen wurde.
ren oder auf die Werkseinstellungen zurücksetzen
möchten, wie zum Beispiel die in dieser
Ausgabe getestete App Norton Mobile Security.
Aber auch, um scheinbar einfache Dinge wie
die Displaysperre zu verändern, benötigt eine
App Zugriff als Geräteadmin. Auch die Wi-Fi-
Zugänge zum Eduroam-Netzwerk und die meisten
Exchange-Konten bzw. die entsprechenden
Apps brauchen Rechte als Geräteadministrator.
Wie bei den gewöhnlichen Apps gibt es auch
bei den Geräteadministratoren unterschiedliche
Rechte. Während Shake Me lediglich die Displaysperre
aktivieren möchte, verlangt zum Beispiel
Norton Mobile Security auch die folgenden
Rechte:
• Alle Daten löschen
• Passwort zum Entsperren des Displays
ändern
• Passwortregeln festlegen
• Versuche zum Entsperren des Displays überwachen
• Display sperren
Generell empfiehlt es sich, bei der Bitte um Aktivierung
als Geräteadministrator immer ganz
besonders genau hinzuschauen. Apps, die niemals
Geräteadmin-Rechte benötigen sollten,
sind zum Beispiel Spiele, Widgets, Hintergrundbilder,
Klingeltöne oder Launcher. Apps mit Geräteadministratorrechten
haben eigentlich
immer einen Sicherheitsbezug.
Abb. 2: Die App Shake Me möchte
als Geräteadministrator aktiv werden,
um das Display zu sperren.
Geräteadmin
aufheben
Lässt sich eine App über die
üblichen Wege nicht löschen
(im App-Drawer nach oben
ziehen, über die Android-Einstellungen),
dann wechseln
Sie in die Einstellungen von
Android und suchen hier im
Menü Sicherheit den Eintrag
Geräteadministratoren. Auf
HTC-Geräten fehlt der Eintrag
komplett, wenn keine App mit
Geräteadministator-Rechten
aktiviert ist (siehe Kasten).
Hier finden Sie nun die App
beziehungsweise eventuell
auch weitere Anwendungen
mit Admin-Rechten. Entfernen
Sie die Checkbox vor dem Eintrag,
und bestätigen Sie den
Dialog mit Deaktivieren. Die App muss sich nun
problemlos löschen lassen. Klappt es noch
immer nicht, kontaktieren Sie uns per Mail an
die Adresse redaktion@android‐user. de oder via
Google+/Facebook. Sie haben dann ziemlich sicher
ein Sicherheitsproblem entdeckt.
Fazit
Seien Sie immer skeptisch, wenn sich eine App
als Geräteadministrator eintragen will. Es
könnte sich dabei auch um Malware handeln,
die einen Lockscreen installiert, der sich nur
gegen Bezahlung wieder entsperren lässt.
Schauen Sie bereits bei der Installation genau
hin, dann gibt es auch beim Löschen keine
bösen Überraschungen.
● ● ●
Hilfe, es gibt keinen Admin
Tipps & Tricks
Geräteadministrator
Alle Links
>
android- user.de/qr/30555
Das Konzept der Geräteadministratoren wird oft missverstanden und
auch von den Android-Herstellern unterschiedlich umgesetzt. Das Wichtigste:
Es gibt unter Android keinen klassischen Administrator, wie Sie
ihn zum Beispiel von Windows, Linux oder Mac OS her kennen. Als Geräteadministatoren
kommen nur Apps zum Einsatz, keine Personen. Eine
weitere wichtige Besonderheit betrifft Smartphones und Tablets von
HTC. Hier ist der Menüpunkt unter Sicherheit schlicht nicht sichtbar, solange
sich keine App als Geräteadministator registriert hat. Es ist also
kein Fehler oder Problem, wenn dieser Eintrag auf Ihrem HTC-Smartphone
fehlt, sondern lediglich ein Hinweis darauf, dass Sie auf Ihrem
Handy keine Apps als Geräteadministrator registriert haben.
Apps & Tipps 04/2013 157
Giuseppe Iera, 123RF
Tipps & Tricks
USB-Debugging und ADB erklärt
So aktivieren Sie die Android Debug Bridge
Brücken
schlag
Ob beim Rooten des Handys, Flashen eines Custom-ROMs oder
auch bei manchen interessanten Hacks: Oft muss der USB-Debuggingmodus
aktiviert werden. Wir zeigen Ihnen wo Sie die entsprechenden
Optionen finden. Christoph Langner
Tipps & Tricks
USB-Debugging und ADB erklärt
Abb. 1: Den Eintrag Über das Telefon
finden Sie ganz am Ende der
Einstellungen.
Abb. 2: Zum Aktivieren der Entwicklereinstellungen
tippen Sie
wiederholt auf die Build-Nummer.
Abb. 3: Erst dann finden Sie die
Entwickleroptionen bei Handys mit
Android 4.2 und darüber.
Der USB-Debugging-Modus bei Android
dient Power-Usern als universelles
Werkzeug zum Rooten und Flashen
von Smartphoness. So können Sie Dateien in
Bereiche des Systems schmuggeln, auf die Sie
sonst keinen Zugriff haben. In aktuellen Android-Versionen
sind die Entwickleroptionen jedoch
gut versteckt, sodaß Sie USB-Debugging
nicht auf Anhieb finden.
Die Android-Entwickleroptionen
sind im Grunde genommen
wirklich nur für Entwickler
gedacht, die entweder an
eigenen Apps arbeiten oder
eine Firmware für ein Handy
erstellen möchten. Von den
Entwickleroptionen können
Sie im Allgemeinen daher getrost
Abstand halten. Es sei
denn, Sie haben besondere
Wünsche: Screenshots des
Handy-Bildschirms vom PC
aus machen? Per Fastboot den
Bootloader entsperren oder
gar einen Root-Patch flashen?
Dazu braucht es USB-Debugging
und wir zeigen Ihnen,
wie Sie den gut gehüteten
Modus aktivieren.
Abb. 4: Beim Aktivieren der Entwicklungseinstellungen
werden
Sie vor Missbrauch gewarnt.
Versteckte
Entwickleroptionen
Wer auf seinem Android-Handy bereits ein Android
4.2 Jelly Bean oder Neuer installiert hat,
der findet in den Einstellungen des Handys die
Entwickleroptionen erst einmal überhaupt
nicht. Aus Sicherheitsgründen hat Google die
tief in das Android-System eingreifenden Funktionen
gut versteckt. Das Versteck
ist aber bewusst nicht zu
sicher gewählt, denn Bastlern
und Entwicklern sollen keine
Stöcke zwischen die Beine geworfen
werden. Die Entwicklungseinstellungen
lassen sich
daher recht einfach aktivieren.
Zum Freischalten der Entwickleroptionen
öffnen Sie die
Einstellungen und gehen in
den Abschnitt Über das Telefon
bzw. Über das Tablet. Dort
tippen Sie sieben Mal (oder
ruhig auch noch öfters) auf
die Build-Nummer, ein kleiner
Countdown sagt Ihnen, wann
es soweit ist. Sobald Sie die
Tipperei hinter sich gebracht
haben, gehen Sie in den Einstellungen
einen Schritt zu-
Apps & Tipps 04/2013 159
Tipps & Tricks
USB-Debugging und ADB erklärt
Abb. 5: Kein Shortcut: Das USB-
Debugging müssen Sie noch
extra von Hand aktivieren.
Abb. 6: Auch hier wieder warnt
Sie Android vor möglichem Missbrauch
der Funktion.
Abb. 7: Zur Sicherheit muss bei
aktuellen Androiden ein RSA-Fingerprint
akzeptiert werden.
rück und finden nun am Ende der Liste die nun
erfolgreich freigeschalteten Entwickleroptionen.
Entwickleroptionen aktivieren
Die Optionen sind auf den meisten Androiden
auch nach dem Freischalten noch nicht aktiv.
Das müssen Sie abschließend über den Schieberegler
auf der rechten oberen Ecke selbst und
von Hand übernehmen. Eine kurze Warnung
gibt Ihnen noch einmal zu verstehen, dass die
Entwickleroptionen durchaus nur für User gedacht
sind, die verstehen, was sie tun.
Generell sollten Sie die Entwickleroptionen
auch nur dann aktivieren, wenn Sie die Funktion
auch gerade benötigen. Die Entwickler-
Funktionen machen aus einem rund laufendem
Handy zwar kein dauernd abstürzendes Wrack,
es ist jedoch nicht auszuschließen, dass sich
einzelne Apps am Entwicklermodus stören.
USB-Debugging aktivieren
Auch USB-Debugging möchte noch einmal extra
aktiviert werden, den entsprechenden Punkt
finden Sie wieder in den Entwickleroptionen.
Besonders auf Androiden mit Android 4.1 oder
älter sollten Sie darauf achten, dass Sie USB-Debugging
nur dann aktivieren, wenn Sie die
Funktion wirklich benötigen. Theoretisch denkbar
wäre ein Angriff Ihres Handys über
eine manipulierte öffentliche Ladestatione.
Da das Android-System Sie nicht
warnt, wenn ein Rechner auf die erweiterten
Funktionen zugreifen möchte,
könnten Apps ohne Ihr Wissen installiert
werden. Die Idee nennt sich „Juicejacking“
und wurde bereits auf einer
Hacker-Konferenz demonstriert [LINK 1].
Abb. 8: Per Shell oder Eingabeaufforderung erhalten Sie
Zugriff auf die innersten Funktionen Ihres Android-Handys.
RSA-Schlüssel
überprüfen
Aus diesem Grund wurde ab Android
4.2.2 – zurzeit findet man diese Android-Version
eigentlich nur auf Nexus-
160
04/2013 Apps & Tipps
Tipps & Tricks
USB-Debugging und ADB erklärt
Geräten wie dem Nexus 4,
Nexus 7 oder dem Galaxy
Nexus oder auf einem
Samsung Galaxy S4 – RSA-
Schlüssel eingebaut. Dieser
Schlüssel wird bei der Installation
des SDKs neu generiert.
So kann ein Rechner sich nur
dann per USB-Debugging verbinden,
wenn Sie es ausdrücklich
erlauben. Sollten Sie öfters
das USB-Debugging benötigen,
dann setzen Sie einfach
den Haken bei Von diesem
Computer immer zulassen.
Haben Sie das Android-SDK
auf Ihrem PC installiert – es
reicht aber auch das im Heft
vorgestellte Minimal-ADBund-Fastboot-Paket
– können
Sie nun via adb devices überprüfen,
ob Ihr Androide erfolgreich
gefunden werden kann. Ihr Smartphone
sollte sich nun als „device“ mitsamt Gerätecode
melden.
Eventuell müssen Sie noch einen extra ADB-
Treiber des Handy-Herstellers auf Ihrem Computer
installieren. Alternativ gibt es jedoch auch
einen universellen ADB-Treiber [LINK 2] für Androiden
jeglicher Bauart, der besonders Handy-
Bastlern – die immer wieder andere Androiden
in der Hand haben – sehr viel Zeit und Arbeit
ersparen kann.
Abb. 9: Ist das USB-Debugging
aktiv, meldet Android dies beim
Anstecken an einen Computer.
Abb. 10: ADB lässt sich auch ganz
ohne Kabel über das WLAN-Netzwerk
benutzen.
Hat alles geklappt, starten Sie Ihr Root- oder
Flash-Tool und tauchen in die Welt der Custom-
ROMs und Root-Apps ein. Doch nicht nur ROM-
Köche brauchen USB-Debugging, praktisch ist
der ADB-Zugang zum Beispiel beim Erstellen
eines Screenshots vom Handy-Bildschirm. Mit
den richtigen Kommandos – siehe oben im
Listing – landet das Bildschirmfoto direkt
auf Ihrem Computer, ohne dass
Sie extra einen Dateimanager bemühen
müssen. ● ● ●
Alle Links
>
android- user.de/qr/30575
$ adb shell /system/bin/ U
screencap ‐p /sdcard/screenshot.png
$ adb pull /sdcard/screenshot.png
04/2013
161
Tipps & Tricks
Minimal ADB & Fastboot
ADB & Fastboot ohne großes Android SDK installieren
Minimal ADB
Die für ROM-Köche und Android-
Hacker wichtigen Tools ADB und Fastboot
aus dem Android-SDK lassen sich
auch ohne den riesigen SDK-Schinken
installieren. Christoph Langner
162
04/2013 Apps & Tipps
Tipps & Tricks
Minimal ADB & Fastboot
ADB und Fastboot sind für Android-
Schrauber wichtige Werkzeuge. Wer seinen
Androiden gerootet oder eine alternative
Firmware eingespielt hat, wird mit den
Tools bereits in Kontakt gekommen sein. Für
Windows-User jedoch nervig: Beide Tools stecken
im Megabyte-schweren Android SDK
[LINK 1]. Wer nicht gerade Android-Apps entwickeln
möchte, braucht das komplette SDK eigentlich
nicht.
Minimal ADB & Fastboot
Wer nur die Tools des SDK installiert, schaufelt
bereits mehr als 90 MByte auf seinen Computer.
Komplettiert man das Android-SDK
mit ein paar weiteren Komponenten,
ist man schnell bei über 400 MByte
installierten Daten. Viel zu viel unnütze
Programme, wenn man eigentlich
nur adb und fastboot auf dem
Rechner haben möchte. Das kleine
Setup-Skript Minimal ADB & Fastboot
[LINK 2] minimiert den Platzbedarf auf
nur zwei MByte – ohne dass Sie groß
etwas verpassen.
Minimal ADB & Fastboot laden Sie
aus dem XDA-Developers-Forum als
Setup-Routine. Das Setup fragt nach dem Speicherort
und dem Erstellen von Startmenü-Einträgen.
Sie müssen an dieser Stelle nichts ändern,
klicken Sie sich einfach durch die Installation.
Am Ende liegen im Verzeichnis C:\Programm
Files\Minimal ADB & Fastboot beziehungsweise
C:\Programm Files (x86)\Minimal
ADB & Fastboot bei einem 64-Bit-System
die Dateien adb.exe und fastboot.exe.
Start via Explorer
Zum Starten von adb und/oder fastboot navigieren
Sie mit dem Windows Explorer zum von
Ihnen gewählten Installationsordner und klicken
bei gedrückter [Shift]-Taste mit der rechten
Maustaste auf eine leere Stelle. Im Kontextmenü
erscheint daraufhin der zusätzliche Eintrag
„Eingabeaufforderung hier öffnen“. So öffnen
Sie das Windows-Terminal gleich mit dem
richtigen Pfad zu den ausführbaren Dateien.
Schließen Sie nun Ihren Androiden per USB-
Kabel an den Computer an, sollte er mittels adb
devices aufgeführt werden. Voraussetzung
dafür ist, dass das USB-Debugging auf Ihrem
Abb. 1: Minimal ADB & Fastboot installiert die beiden
Android-Tools ohne schweres Android SDK.
Abb. 2: Nach Abschluss der Installation finden Sie adb und
fastboot auf Ihrer Festplatte.
Android-Handy oder ‐Tablet aktiviert ist. Weiterführende
Informationen dazu finden Sie auf
android-user.de [LINK 3].
Bei einem Update des SDK werden
oft auch adb und fastboot aktualisiert.
So wurde zum Beispiel mit
Einführung von Android 4.2 ein Abfrage
eines RSA-Fingerprint zur Absicherung
des USB-Debugging-Modus
eingeführt. Dazu musste dann
natürlich auch die adb.exe aktualisiert
werden, ohne dieses Update
konnte sich das Tool nicht mehr
zum Android-Handy verbinden.
Für eine Aktualisierung laden Sie
die jeweils neueste Version aus
dem in der Einleitung genannten
Thread zu Minimal ADB & Fastboot
herunter und wiederholen
die Installation.
● ● ●
Abb. 3: Um auf ein Handy zugreifen
zu dürfen, muss USB-Debugging aktiv
und der RSA-Schlüssel anerkannt sein.
Alle Links
>
android- user.de/qr/30576
Apps & Tipps 04/2013 163
Tipps & Tricks
Akku schonen und pflegen
Akku schonen, Laufzeit verlängern
Dauerläufer
Mit der Leistung aktueller Smartphones steigt auch deren Stromverbrauch.
Damit der Akku lange durchhält, gilt es ein paar einfache Regeln zu beachten.
Daniel Dubsky, Christoph Langner
ladyann, 123RF
164
04/2013 Apps & Tipps
Tipps & Tricks
Akku schonen und pflegen
Große Displays, schnelle CPUs, UMTS
und LTE – das zeichnet aktuelle Handys
aus, doch all das saugt deren
Akkus schnell leer. Mit den richtigen Einstellungen
können Sie allerdings verhindern, dass
Ihrem Akku allzu schnell die Puste ausgeht.
Display-Timeout
Einer der größten Stromfresser ist das Display,
sorgen Sie also dafür, dass es nicht ewig angeschaltet
bleibt, wenn das Telefon unbenutzt herumliegt.
Drücken Sie daher am besten die
Sperrtaste am Gehäuse, um das Display auszuschalten,
bevor Sie das Telefon beiseitelegen.
Für den Fall, dass Sie dies vergessen, springt
die Bildschirmsperre nach einer kurzen Zeit automatisch
an und schaltet das Display ab. Wie
lange es bis dahin dauert, wird in den Einstellungen
unter Display & LED und Ruhezustand
festgelegt. Mehr als 30 Sekunden oder eine Minute
sollte es nicht sein, da eine längere Zeitspanne
nur selten notwendig ist.
Die Display-Helligkeit wählt Android meist
automatisch, so dass das Display in hellen Umgebungen
stärker leuchtet und in dunklen Umgebungen
schwächer. Das ist eigentlich ganz
sinnvoll so, doch wenn Sie sich wirklich sorgen,
ob Ihr Akku lang genug durchhält, können
Sie die Automatik deaktivieren und manuell
den Helligkeitsregler ganz nach links ziehen.
Abb. 2: Regeln Sie die Helligkeit
zu weit runter, lässt sich das Display
oft nur schwer ablesen.
Dienste
ausschalten
Abb. 3: Benötigen Sie Bluetooth
und andere Funkverbindungen
nicht, schalten Sie sie aus.
Dienste, die Sie nicht oder
nicht besonders häufig benötigen,
schalten Sie am besten
aus, etwa NFC, Bluetooth,
WLAN oder die Datenverbindung.
Ihre permanente Verfügbarkeit
zehrt nur unnötig
am Akku, da regelmäßig
nach Zugangspunkten oder
anderen Geräten gesucht
wird. Unter Umständen kann
es auch die Akkulaufzeit verlängern,
wenn Sie die Verbindungsgeschwindigkeit
reduzieren,
etwa wenn Sie zu
Hause oder im Büro keinen
guten 3G-Empfang haben.
Denn die ständige Suche
nach der schnelleren Verbindung
kostet Strom. Aktivieren
Sie daher besonders
bei extrem schlechten Empfangsbedingungen
in den Einstellungen
unter Mehr… | Mobilfunknetze die
Option Nur 2G-Netze (Bei Handys mit LTE-Option
lauten die Dialoge meist ein wenig anders).
Gleiches gilt für schlechten oder nicht vorhandenen
LTE-Empfang, wobei hier möglicherweise
schon der Wechsel zu
3G ausreicht.
Nachts können Sie das Telefon
gleich ganz ausschalten
oder, so Sie es als Wecker benutzen,
den Flugzeugmodus
aktivieren. Auch das spart
Strom und verhindert zudem
erfolgreich, dass Sie ein nächtlicher
Anruf oder eine Nachricht
zu später Stunde aus
dem Schlaf reißt. Für einen
kurzen Zeitraum ohne Handy-
Nutzung lohnt es sich übrigens
nicht, das Gerät auszuschalten,
da das Herunterfahren
und der darauf folgende
Neustart relativ viel Strom benötigen.
Dies ist daher nur bei
einer längeren Handy-Auszeiten
empfehlenswert.
Abb. 1: Um Strom zu
sparen, sollte sich das
Display nach möglichst
kurzer Zeit abschalten.
Apps & Tipps 04/2013 165
Tipps & Tricks
Akku schonen und pflegen
Abb. 7: Droht der Akku
leer zu laufen deaktivieren
Sie am besten die
Synchronisierung von