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Aktuell<br />
www.linux-magazin.de News 06/2013<br />
6<br />
News<br />
Blink: Chromium forkt Webkit-Kern<br />
Das Chromium-Projekt kündigt<br />
an, auf Webkit-Basis eine<br />
eigene Engine namens Blink<br />
zu entwickeln. Bislang verwendet<br />
Chromium nur Webcore,<br />
den Kern von Webkit.<br />
<strong>Der</strong> Fork sei laut Software Engineer<br />
Adam Barth nötig geworden,<br />
weil Googles Browser<br />
eine andere Multiprozess-Architektur<br />
verwende als andere<br />
Webkit-Browser. Das habe zu<br />
einer Komplexität des Codes<br />
geführt, die schnelle Fortschritte<br />
erschwere.<br />
Die Entwickler konzentrieren<br />
sich nun auf interne Architekturänderungen<br />
und räumen<br />
die Codebasis auf. So planen<br />
sie zunächst, 4,5 Millionen<br />
Zeilen Code zu entsorgen.<br />
Dabei werde man auch mit<br />
anderen Browserherstellern<br />
kooperieren, um die Kompatibilität<br />
zu bewahren.<br />
Operas Bruce Lawson hat bereits<br />
angekündigt, dass auch<br />
Opera zukünftig die neue Engine<br />
verwenden möchte. Wer<br />
Blink testen will, kann sich<br />
den Code über die Projektseite<br />
[http://www.chromium.org/<br />
blink] besorgen.<br />
n<br />
Die Abbildung zeigt, wie das Rendern zwischen Chromium und Webkit funktioniert.<br />
Laut Googles Software Engineer Adam Barth ist der Code aber zu komplex.<br />
Codename Grizzly<br />
Die neueste Open-Stack-Release<br />
trägt den Projektnamen<br />
Grizzly. Neu ist eine Abstraktion<br />
namens Cells, die mehrere<br />
Knoten einer Cloud zu einer<br />
Einheit zusammenfasst, die<br />
sich einfacher verwalten lässt.<br />
Auch die No-DB-Architektur,<br />
welche die Verwaltung von einer<br />
zentralen Datenbank entkoppelt,<br />
soll die Skalierbarkeit<br />
verbessern.<br />
Die Netzwerkkomponente<br />
von Open Stack erlaubt nun<br />
den Einsatz vieler Software-<br />
Defined-Networking-Technologien,<br />
beispielsweise Open<br />
Vswitch, Cisco UCS/Nexus,<br />
<strong>Linux</strong> Bridge, Nicira und Open<br />
Flow. Durch das Verteilen von<br />
L3/L4-Switching und DHCP-<br />
Diensten auf mehrere Knoten<br />
sollen die Netzwerkdienste<br />
zuverlässiger funktionieren<br />
und gut skalieren. n<br />
Go 1.1 optimiert<br />
Die Betaversion der Programmiersprache<br />
Go 1.1 bringt<br />
einige Verbesserungen hinsichtlich<br />
der Performance<br />
und Zuverlässigkeit mit.<br />
Andrew Gerrand, einer der<br />
Kernentwickler von Googles<br />
Programmiersprache, stellte<br />
die Version in der Google-<br />
Gruppe Golang-nuts vor. Sie<br />
bringe Go-Programmierern<br />
eine ganze Reihe kleiner Verbesserungen,<br />
die jedoch die<br />
Rückwärtskompatibilität nicht<br />
gefährden, die das Kompatibilitätsversprechen<br />
von Go 1<br />
garantiert. Neu ist beispielsweise,<br />
dass der Go-Compiler<br />
eine Division durch 0 bereits<br />
beim Übersetzen erkennt und<br />
meldet. Bisher stürzten solche<br />
Programme erst während der<br />
Laufzeit ab.<br />
Eine wichtige Änderung mit<br />
größerer Bedeutung für Go-<br />
Entwickler ist eine neu eingeführte<br />
Prüfung für Race<br />
Conditions, die unter anderem<br />
entstehen, wenn mehrere<br />
Threads (bei Go heißen sie<br />
Goroutines) auf gemeinsame<br />
Daten zugreifen. Ein mit dem<br />
passenden Schalter kompiliertes<br />
Programm überwacht<br />
solche Zugriffe und meldet<br />
dem Programmierer Probleme.<br />
<strong>Der</strong>art instrumentierte<br />
Programme laufen demnach<br />
bis zu 20-mal langsamer und<br />
verbrauchen bis zu 10-mal so<br />
viel Speicher wie ihre ungeschützten<br />
Pendants.<br />
Für eine produktive Codeproduktion<br />
ist laut Mitteilung<br />
der Go-Compiler so verbessert,<br />
dass mit ihm erzeugte<br />
Programme bis zu 40 Prozent<br />
schneller laufen. Auch haben<br />
die Entwickler Teile des Garbage<br />
Collectors parallelisiert<br />
und die Map-Datenstruktur<br />
neu implementiert. Zudem erzeugt<br />
der Compiler nun mehr<br />
Inline-Code. Alle Änderungen<br />
listen die Release Notes [http://<br />
tip.golang.org/doc/go1.1] auf. n