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Podologie Phänomen Phantomschmerz (Vorschau)

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3März 2013 · 64. Jahrgang<br />

www.podologie.de<br />

Podo<br />

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Verlag Neuer Merkur, Postfach 460805, 80916 München<br />

B 3113 E<br />

Journal für die professionelle medizinische Fußpflege<br />

<strong>Phänomen</strong> <strong>Phantomschmerz</strong><br />

Typisches Beschwerdebild nach einer Amputation Seite 8<br />

Bakterielle Infektionen der (Fuß-)Haut<br />

Wenn es juckt, brennt, schmerzt und nässt/Teil I Seite 14<br />

Blutegeltherapie – nicht nur für die Gelenke<br />

Kleine Blutsauger mit heilender Wirkung Seite 18


Samtweiche Füße.<br />

Das gönne ich mir.<br />

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Avocadoöl die Hautregeneration unterstützt und die hauteigenen Abwehrkräfte<br />

stärkt. In Kombination mit Urea bindet Hyaluron intensiv Feuchtigkeit auch in tieferen<br />

Hautschichten und schützt vor Hornhautbildung. Sanfte Milchpeptide und Honigextrakt<br />

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Editorial<br />

PROFESSIONELLE PFLEGE<br />

Chronischen Wunden vorbeugen heißt …<br />

… Amputationen verhindern!<br />

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In Deutschland werden jährlich tausende<br />

Amputationen an den unteren<br />

Extremitäten durchgeführt. Da es kein<br />

Amputationsregister gibt, variieren die<br />

Zahlen hierzu. Fachleute gehen von<br />

20.000 bis 60.000 Amputationen infolge<br />

eines diabetischen Fußsyndroms aus.<br />

Ein großer Teil der Amputationen bei<br />

Diabetikern wird durch triviale Fußverletzungen<br />

ausgelöst. Diese entstehen<br />

beispielsweise durch das Tragen ungeeigneter<br />

Schuhe oder aufgrund mangelnder<br />

bzw. falscher Fußpflege. Die Betroffenen<br />

selbst erkennen und versorgen<br />

diese kleinen Wunden und winzigen<br />

Rhagaden, Druckstellen oder auch Mykose-bedingte<br />

Läsionen oft nicht rechtzeitig,<br />

weil das Schmerzempfinden beim<br />

diabetischen Fuß gestört ist: Aufgrund<br />

der eingeschränkten oder fehlenden Nervenfunktion<br />

entfällt hier auch das Warnsignal<br />

„Schmerz“. So können sich eigentlich<br />

banale Hautschäden unbemerkt vergrößern<br />

und/oder infizieren. Erschwerend<br />

zur diabetischen Neuropathie kommen<br />

die mangelhafte Durchblutung des<br />

diabetischen Fußes sowie die aufgrund<br />

des erhöhten Blutzuckerspiegels geschwächte<br />

Immunabwehr hinzu. Beide<br />

verzögern oder verhindern die Wundheilung.<br />

Die Folgekomplikation sind dann<br />

chronische Wunden und aufsteigende,<br />

bakterielle Infektionen.<br />

Diese zu behandeln, ist bei schlecht<br />

durchbluteten Füßen und Beinen äußerst<br />

schwierig; und Antibiotika helfen hier nur<br />

bedingt, da sie nicht ausreichend in das<br />

infizierte Gewebe eindringen können.<br />

Unter Umständen lässt sich die Ausbreitung<br />

der Infektion und/oder von Nekrosen<br />

dann nur noch mittels eines mehr<br />

oder weniger ausgedehnten chirurgischen<br />

Christine Preiherr<br />

Fachjournalistin<br />

Eingriffs verhindern.<br />

Schlimmstenfalls<br />

wird sogar<br />

die Amputation<br />

von Zehen,<br />

eines Teil des Fußes,<br />

des gesamten<br />

Fußes, des Unterschenkels<br />

oder<br />

sogar des Beines erforderlich!<br />

Welche immense Bedeutung und Verantwortung<br />

daher der podologischen Betreuung<br />

zukommt, wird hier deutlich. Ihre<br />

regelmäßige Kontrolle, fachgerechte<br />

Fußpflege und auch Beratung gewährleisten<br />

die so essenzielle Früherkennung<br />

eines diabetischen Fußsyndroms. Selbstverständlich<br />

gehört aber auch die Mitarbeit<br />

des Patienten selbst dazu: Durch<br />

tägliches Eincremen der Füße kann dem<br />

Entstehen von trockener Haut und Einrissen,<br />

also Eintrittspforten für Keime,<br />

vorgebeugt werden. 80 Prozent der Diabetes-bedingten<br />

Amputationen, so zeigen<br />

die klinischen Erfahrungen spezialisierter<br />

Zentren, lassen sich durch eine<br />

vergleichsweise unaufwändige Prophylaxe<br />

verhindern! Denn eine Amputation<br />

greift tief und traumatisierend in das Leben<br />

betroffener Menschen ein: Fast 75<br />

Prozent der Amputierten können nicht<br />

mehr in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung<br />

bleiben und benötigen regelmäßige<br />

Pflege. 60 bis 70 Prozent der Betroffenen<br />

leiden zudem an Schmerzen<br />

in der amputierten Gliedmaße (siehe<br />

hierzu unseren Artikel „Typisches Beschwerdebild<br />

nach einer Amputation:<br />

<strong>Phänomen</strong> <strong>Phantomschmerz</strong>“ ab S. 8).<br />

Der Beitrag „Wenn es juckt, brennt,<br />

schmerzt und nässt: Bakterielle Infektionen<br />

der (Fuß-) Haut“ ab S. 14 informiert<br />

Sie über alles Wichtige zu diesem – nicht<br />

nur für Diabetiker – brisanten Thema.<br />

Wir wünschen Ihnen eine informative<br />

Lektüre!<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013 3<br />

Ihre<br />

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nach §125 Abs. 1 Nr. 2 SGB V mit<br />

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4 27.04.13 Der infizierte diabetische Fuß<br />

Dr. Pierre Foss Münster/Westfalen<br />

5 27.04.13 Neuropathien am diabetischen Fuß<br />

Elvi Foss Münster/Westfalen<br />

? 18.05.13 Druckentlastung/Nagelprothetik<br />

am diabetischen Fuß<br />

Beatrix Negel-Riegel Hannover<br />

< 22.06.13 Mykosen beim Diabetiker aus<br />

podologischer Sicht<br />

Anke Niederau Münster/Westfalen<br />

= 03.08.13 Nagelerkrankungen beim<br />

Diabetiker aus podologischer Sicht<br />

Anke Niederau Münster/Westfalen<br />

6 28.09.13 Umgang mit chronisch Kranken<br />

unter besonderer Berücksichtigung<br />

des DFS<br />

Elvi Foss Münster/Westfalen<br />

@ 26.10.13 paVK aus podologischer Sicht<br />

Beatrix Negel-Riegel Hannover<br />

7 09.11.13 Umgang mit chronisch Kranken<br />

unter besonderer Berücksichtigung<br />

des DFS<br />

Elvi Foss Nürnberg<br />

8 09.11.13 Verrucae und Clavi<br />

Dr. Pierre Foss Nürnberg<br />

> 16.11.13 Diabetischer Kinderfuß<br />

aus podologischer Sicht<br />

Anke Niederau Hagen<br />

9 07.12.13 Umgang mit chronisch Kranken<br />

unter besonderer Berücksichtigung<br />

des DFS<br />

Elvi Foss Münster/Westfalen<br />

: 07.12.13 Dermatologische Krankheitsbilder<br />

Dr. Pierre Foss Münster/Westfalen<br />

1302008<br />

Gebühr: jeweils 109,- Euro zzgl. MwSt., Seminarunterlagen, -getränke und Mittagessen. Bei Buchung von zwei Seminaren 5% Rabatt,<br />

bei Buchung von 3 Seminaren 10% Rabatt. Seminare 2 und 3 jeweils 55,- Euro zzgl. MwSt.<br />

Dauer: jeweils ganztägig 9 bis 17 Uhr, je 8 UE mit umfangreichem Seminarskript<br />

8 Weiterbildungspunkte nach § 125 Abs. 1 Nr. 2 SGB V mit Zertifikat<br />

Anmeldecoupon per Fax +49 89/318905-38<br />

Anmeldung/Rücktritt: Gleich nach dem Erhalt Ihrer<br />

An mel dung senden wir Ih nen eine Eingangsbestätigung<br />

mit allen nötigen Informationen. Zur Begleichung der<br />

Se mi nar ge bühr erhalten Sie zum Anmeldeschlusstermin<br />

eine Rechnung, die gleich zeitig als An melde be stätigung<br />

Anmeldung<br />

Hiermit melde ich mich<br />

ver bind lich zu folgender<br />

Veranstaltung an:<br />

n Ich bin <strong>Podologie</strong>-Abonnent/-in. Kundennummer und Gutscheine unbedingt bei Anmeldung angeben.<br />

Nachträgliche Gewährung von Rabatten ist ausgeschlossen.<br />

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dient. Wenn Sie nach dem Anmeldeschluss Ihre Teil -<br />

nahme stor nieren, müssen wir die gesamte Gebühr in<br />

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Alle Preise verstehen sich zzgl. MwSt.<br />

Absage: Der Veranstalter<br />

Verlag Neuer Merkur<br />

GmbH behält sich das<br />

Recht vor, die Se mi nare<br />

aus wichtigem Grund<br />

ab zusagen.<br />

Änderungen und Irrtümer<br />

vor behalten.<br />

n Seminar Nr.<br />

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n Ja, ich bin einverstanden,<br />

dass Sie mich ggf. per E-Mail/<br />

Telefon über weitere Verlags -<br />

angebote informieren.<br />

Name/Vorname<br />

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Datum/Unterschrift<br />

PLZ/Ort<br />

E-Mail<br />

Podo<br />

logie<br />

Mit meiner Unterschrift erkenne ich die oben genannten Bedingungen zu Anmeldung und Rücktritt an.<br />

#<br />

Ansprechpartner:<br />

Ulrich Bartel<br />

Telefon:<br />

(0 89) 31 89 05-54,<br />

Fax:<br />

(0 89) 31 89 05-38<br />

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ggf. kopieren und<br />

einsenden an:<br />

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81206 München


Inhalt<br />

Editorial<br />

Chronischen Wunden vorbeugen heißt …<br />

… Amputationen verhindern! 3<br />

Aktuelles<br />

Termine 6<br />

Auf dem 3. BEAUTY FORUM in Leipzig:<br />

DFS im Mittelpunkt des <strong>Podologie</strong>-Kongresses 6<br />

Erfolgreicher Einführungskurs in Ludwigsburg:<br />

Spiraldynamik ® für gesunde Füße! 6<br />

Machen Sie mit beim <strong>Podologie</strong> Award 2013 7<br />

Acetocaustin gegen Warzen:<br />

Medizinprodukt des Jahres 2013! 7<br />

Im Fokus<br />

Typisches Beschwerdebild nach einer<br />

Amputation: <strong>Phänomen</strong> <strong>Phantomschmerz</strong> 8<br />

Lange Zeit wurden <strong>Phantomschmerz</strong>en<br />

nach einer<br />

Amputation als bloßes<br />

„Hirngespinst“ der Betroffenen<br />

abgetan. Heute weiß<br />

man jedoch, dass diese „illusionären“<br />

Empfindungen<br />

den Betroffenen ganz real<br />

zu schaffen machen. Wie<br />

aber genau die imaginären Beschwerden zustande<br />

kommen, das bedarf immer noch wissenschaftlicher<br />

Aufklärung. Informatives zum aktuellen Stand der Forschung<br />

ebenso wie zu therapeutischen Ansätzen und<br />

Möglichkeiten lesen Sie in dem Beitrag von <strong>Podologie</strong>-<br />

Autorin Christine Preiherr.<br />

Für die Praxis<br />

Bei einem Vierjährigen:<br />

Spangen-Behandlung nach Emmert-Plastik 12<br />

Wenn es juckt, brennt, schmerzt und nässt/Teil I:<br />

Bakterielle Infektionen der (Fuß-)Haut 14<br />

Titelbild: © vetal1983 - Fotolia.com<br />

Dieser Ausgabe liegen jeweils eine Beilage der folgenden<br />

Unternehmen bei: 3TO GmbH, Oberhaching;<br />

Franz Lütticke GmbH, Meinerzhagen; Greppmayr<br />

GmbH, Neuried; Conventus Congressmanagement &<br />

Marketing GmbH, Jena, sowie des Verlages Neuer<br />

Merkur, München. Wir bitten um freundliche Beachtung.<br />

Journal<br />

Kleine Blutsauger mit heilender Wirkung:<br />

Blutegeltherapie – nicht nur für die Gelenke 18<br />

Moderne Untersuchungsmethoden<br />

im Überblick/Teil IV:<br />

Endoskopie 21<br />

Textilhygiene in der <strong>Podologie</strong>/Teil I:<br />

Praxiswäsche ist infektionsverdächtig 22<br />

Recht & Geld<br />

Lohnt sich ein Antrag?<br />

Volljährige Kinder: Wann gibt es Kindergeld? 25<br />

Wichtige Ergänzungen zum Artikel:<br />

„Für eine reibunglose Abrechnung:<br />

Heilmittelverordnungen …“ 28<br />

Ausbildung & Job<br />

Beurteilungsgespräche konstruktiv führen:<br />

Leistungen unter der Lupe 30<br />

Produkte<br />

Schöne & gepflegte Fußnägel<br />

Glaze up!<br />

von Franz Lütticke GmbH 33<br />

Sicher aufbewahren<br />

Instrumentenständer<br />

von acurata Mahnhardt Dental e. K. 33<br />

Wirksam gegen Verhornungen<br />

GEHWOL med ® Lipidro-Creme<br />

von Eduard Gerlach GmbH 33<br />

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Intensive Pflege<br />

SPA Wellness-Fußcreme<br />

von Gustav Baehr GmbH 33<br />

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LCN Nagellacke<br />

von Wilde Cosmetics GmbH 33<br />

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Becker Dentale und Medizinische Geräte 34<br />

Die perfekte Grundausstattung<br />

Basis Set I 5015<br />

von Busch & Co. KG 34<br />

Impressum 34<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/13 5


Aktuelles<br />

Termine<br />

08.03.–09.03.2013 Diabetes Messe<br />

Münster<br />

Messe mit Fachkongress<br />

Halle Münsterland<br />

Info: Messe und Congress Centrum<br />

Halle Münsterland GmbH,<br />

Münster, Sanna Loos<br />

Telefon (02 51) 66 00–349<br />

E-Mail teilnehmer@<br />

diabetes-messe.com<br />

15.03.–17.03.2013 BEAUTY INTERNATIONAL<br />

Düsseldorf Messe für Kosmetik, Fuß- und<br />

Nailprofis/Messe Düsseldorf<br />

Infos: Messe Düsseldorf GmbH<br />

Telefon (02 11) 45 60–01<br />

E-Mail info@<br />

messe-duesseldorf.de<br />

13.04.–14.04.2013 Beauty Forum<br />

Leipzig<br />

Kosmetik-Fachmesse für<br />

professionelle Kosmetik<br />

Messe Leipzig<br />

Info: Health and Beauty Trade<br />

Fairs GmbH<br />

Telefon (07 21) 1 65–0<br />

E-Mail info@health-andbeauty.com<br />

04.05.–05.05.2013 COSMETICA<br />

Stuttgart<br />

Kosmetik-Fachmesse in der<br />

Neuen Messe Stuttgart<br />

Info: KOSMETIK international<br />

Messe GmbH, Gaggenau<br />

Telefon (0 72 25) 9 16–155<br />

E-Mail messe@ki-verlag.de<br />

04.05.–05.05.2013 Gut zu Fuß<br />

Stuttgart<br />

Fachmesse für Fußpflege und<br />

<strong>Podologie</strong> in der Neuen Messe<br />

Stuttgart<br />

Info: KOSMETIK international<br />

Messe GmbH, Gaggenau<br />

Telefon (0 72 25) 9 16–155<br />

E-Mail messe@ki-verlag.de<br />

05.10.–06.10.2013 Fuss 2013<br />

Kassel<br />

Fachmesse und Kongress für<br />

Podologen und Fußpfleger,<br />

Stadthalle Kassel<br />

Info: Zentralverband der Podologen<br />

und Fußpfleger Deutschlands<br />

e. V. (ZFD)<br />

Telefon (0 25 91) 98 07 36–0<br />

E-Mail m.geismann@zfd.de<br />

www.fuss2012.com<br />

26.10.–27.10.2013 Beauty Forum<br />

München Kosmetik-Fachmesse für<br />

professionelle Kosmetik<br />

Messe München<br />

Info: Health and Beauty Trade<br />

Fairs GmbH<br />

Telefon (07 21) 1 65–0<br />

E-Mail info@health-andbeauty.com<br />

16.11.–17.11.2013 COSMETICA<br />

Berlin<br />

Kosmetik-Fachmesse<br />

Messe Berlin<br />

Info: KOSMETIK international<br />

Messe GmbH, Gaggenau<br />

Telefon (0 72 25) 9 16–155<br />

E-Mail messe@ki-verlag.de<br />

www.ki-online.de<br />

Auf dem 3. BEAUTY FORUM in Leipzig:<br />

DFS im Mittelpunkt des <strong>Podologie</strong>-Kongresses<br />

Das Diabetische Fuß-Syndrom<br />

(DFS) und dessen Behandlungsmöglichkeiten<br />

stehen im<br />

Mittelpunkt des 3. <strong>Podologie</strong>-<br />

Kongresses, der im Rahmen der<br />

3. BEAUTY FORUM LEIPZIG<br />

am 14. April 2013 stattfindet.<br />

Die Referenten Wolfgang Scheer<br />

und Hans-Peter Reinki informieren<br />

in Ihrem Vortrag „Work-Out<br />

statt Spritze – Möglichkeiten der<br />

Sporttherapie bei Diabetes“ unter<br />

anderem über die neuesten<br />

wissenschaftlichen Erkenntnisse<br />

zur sporttherapeutischen Behandlung<br />

und Prävention.<br />

In dem Vortrag „Podologische<br />

Behandlung des Unguis incarnatus“<br />

geht es um Zehennagelveränderungen<br />

und -erkrankungen,<br />

die sich häufig im Zusammenhang<br />

mit Diabetes entwickeln,<br />

sowie um grundlegende Behandlungsleitlinien<br />

und -strategien.<br />

Die Referenten Dr. Wolf-Rüdiger<br />

Klare und Dr. Martin Raghunath<br />

widmen sich in ihrem Vortrag<br />

dem Thema „<strong>Podologie</strong> bei Menschen<br />

mit Diabetes – Folgen und<br />

Behandlungen?“ Denn Diabetiker<br />

mit der Wahrnehmungsstörung<br />

Polyneuropathie im Bereich<br />

der Füße sind hoch gefährdet,<br />

Druckgeschwüre zu entwickeln<br />

sowie unbemerkt Verletzungen<br />

zu erleiden, die in der Folge zu<br />

spät behandelt werden. Die konsequente<br />

podologische Behandlung<br />

der Patienten ist nachweislich<br />

eine effektive Maßnahme der<br />

Erfolgreicher Einführungskurs in Ludwigsburg:<br />

Spiraldynamik ® für gesunde Füße!<br />

Die Spiraldynamik ® ist ein dreidimensionales<br />

anatomisch<br />

begründetes Bewegungs- und<br />

Therapiekonzept. Vom natürlichen<br />

Bauprinzip der Verschraubung<br />

abgeleitet lässt sich so eine<br />

„Gebrauchsanweisung“ für<br />

den menschlichen Körper formulieren.<br />

Gesunde Bewegung<br />

wird dadurch verständlich und<br />

lernbar. 25 Podologen gingen diesen<br />

neuen Weg der aktiven Stärkung<br />

der Fußmuskulatur durch<br />

Spiraldynamik ® mit Dr. Jens<br />

Wippert begeistert mit. Der Ein-<br />

Prophylaxe von Fußgeschwüren und deren<br />

Folgen.<br />

Ein weiteres Thema ist die „Prophylaxe<br />

von Ulzerationen und Amputationen<br />

beim Diabetischen Fuß durch operative<br />

Nervenentlastung“. Durch Störung der<br />

Nervenfunktion kommt es zum Regulationsausfall<br />

von Durchblutung, Schweißund<br />

Talgbildung der Haut. Die durch die<br />

Operation erreichte Verbesserung der<br />

Nervenfunktion kann das Auftreten von<br />

Ulzerationen und Amputationen deutlich<br />

reduzieren. Bei bestehenden Ulcera<br />

kann die Entlastung von komprimierten<br />

Nerven zu einer beschleunigten Abheilung<br />

beitragen.<br />

Um den Charcot-Fuß geht es bei Dr. Alexander<br />

Risse und Dr. Christoph Volkering<br />

und abschließend stehen „Neue Aspekte<br />

in der Behandlung des Diabetischen<br />

Fußes“ auf dem Programm. Hier werden<br />

unter anderem neuartige Behandlungen<br />

und präventive Anwendungen gerade<br />

bei Diabetes Typ II, die der Podologe<br />

präventiv ergreifen kann, vorgestellt.<br />

Weitere Infos finden Sie unter:<br />

www.beauty-fairs.de<br />

red<br />

führungskurs, der im Institut für Fortbildung<br />

in der Heilkunde in Ludwigsburg<br />

stattfand, konnten die Teilnehmer<br />

erfahren, welche Bewegungsfreude<br />

durch Spiraldynamik ® entsteht und wie<br />

sich hiermit den Patienten eine Alterna-<br />

6 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013


tive zur starren, passiven Einlagenversorgung<br />

bietet.<br />

Der Kursus ist in Modulen aufgebaut.<br />

Ziel des Einführungskurses<br />

ist es, das neu Erlernte<br />

häufig zu praktizieren, um<br />

die Fingerfertigkeit und das<br />

Bewusstsein für die neuen Bewegungen<br />

zu verinnerlichen.<br />

Ein darauffolgender Basiskurs<br />

ist anberaumt. Aufgrund der<br />

großen Nachfrage findet am<br />

29. und 30.11. der nächste Einführungskurs<br />

statt. Weitere Infos<br />

sind erhältlich unter:<br />

Institut für Fortbildung in der<br />

Heilkunde, Kirchhalde 24,<br />

71706 Markgröningen, Telefon<br />

01 57 36 79 29 09, E-Mail<br />

info@sektoraler-heilpraktikerpodologie.de,<br />

Ansprechpartner:<br />

Ulrike Fabro. red<br />

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Podo<br />

Machen Sie mit beimlogie Award 2013<br />

und gewinnen Sie 2000,- Euro sowie je einen Einkaufs-<br />

Gutschein über 250,- Euro der Sponsoren:<br />

Bitte reichen Sie folgende Unterlagen* ein: Ihr Podologen-<br />

Zeugnis, Belege von Fort- und Weiterbildungen von 1/2012 bis<br />

7/2013, eine kurze schriftliche Begründung, warum Fort- und<br />

Weiterbildung für Sie so wichtig sind. Nennen Sie außerdem<br />

ein Beispiel aus Ihrem Praxisalltag, bei dem Sie Ihr erweitertes<br />

Wissen nutzbringend für einen Patienten einsetzen konnten<br />

(wie zum Beispiel das Erkennen einer Thrombose).<br />

Schicken Sie Ihre Unterlagen an: Verlag Neuer Merkur, z. Hd.<br />

Frau Madeleine Golke, Paul-Gerhardt-Allee 46, 81245 München.<br />

Einsendeschluss ist Mittwoch, der 31. Juli 2013.<br />

Die Preisverleihung findet am Sonntag, dem 06. Oktober 2013,<br />

auf der FUSS in Kassel statt.<br />

* Sämtliche Unterlagen unterliegen selbstverständlich dem Datenschutzgesetz.<br />

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Apothekern zum „Medizinprodukt<br />

des Jahres 2013“ gewählt.<br />

Das ist das Ergebnis einer<br />

repräsentativen Umfrage<br />

des Magazins „Der Neue Apotheker”,<br />

offizielles Organ des<br />

Bundesverbandes Deutscher<br />

Apotheker e.V. (BVDA). In der<br />

jährlich stattfindenden Befragung<br />

des Apothekerverbandes<br />

wird die Empfehlungshäufigkeit<br />

rezeptfreier Präparate<br />

erfasst. Acetocaustin belegte<br />

hierbei in der Kategorie<br />

„Mittel gegen Warzen“ den<br />

ersten Platz. Nachzulesen ist<br />

das Ergebnis im „Handbuch<br />

für die Empfehlung in der<br />

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© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013 7


Im Fokus<br />

Typisches Beschwerdebild nach einer Amputation:<br />

<strong>Phänomen</strong><br />

<strong>Phantomschmerz</strong><br />

Von Christine Preiherr, Fachjournalistin, München<br />

Lange Zeit glaubte man, <strong>Phantomschmerz</strong>en seien<br />

ein bloßes Hirngespinst – ein Irrtum, der längst<br />

widerlegt ist. Doch was hat es auf sich mit den<br />

„illusionären“ Empfindungen in amputierten Gliedmaßen?<br />

Nach wie vor umgibt ein Mysterium das<br />

<strong>Phänomen</strong>, doch die Hirnforschung hat eine<br />

heiße Spur: Sie geht davon aus, dass <strong>Phantomschmerz</strong>en<br />

auf einem komplexen, psychophysischen<br />

Geschehen basieren, bei dem eine veränderte<br />

Schmerzwahrnehmung im Gehirn<br />

die zentrale Rolle spielt.<br />

Zur Zahl der Amputationen<br />

liegen für Deutschland<br />

keine Statistiken<br />

vor. Nach Schätzungen des<br />

Wissenschaftlichen Instituts<br />

der AOK wurden im Jahr 2002<br />

mehr als 55.000 chirurgische<br />

Amputationen der unteren Extremitäten<br />

vorgenommen. Anderen<br />

Angaben zufolge gibt<br />

es in Deutschland aktuell etwa<br />

60.000 Amputationen pro<br />

Jahr. 70 Prozent der Amputationen<br />

betreffen dabei hierzulande<br />

Diabetiker, denen Zehen,<br />

ein Teil des Fußes oder<br />

gar der gesamte Fuß amputiert<br />

werden musste. Aber auch<br />

Raucher, denen ein Bein amputiert<br />

wurde, zählen zur Gruppe<br />

der Amputierten ebenso<br />

wie Frauen, die in Folge einer<br />

Krebserkrankung eine Brust<br />

verloren haben. Und nicht zuletzt<br />

gehören auch die Menschen<br />

dazu, die durch einen<br />

Unfall eine Gliedmaße verloren<br />

haben.<br />

<strong>Phantomschmerz</strong>: Mehr<br />

als jeder Zweite betroffen<br />

So unterschiedlich also die Ursachen<br />

sind, eine Vielzahl dieser<br />

Patienten eint ein Krankheitsbild,<br />

das der Wissenschaft<br />

immer noch Rätsel aufgibt: Sie<br />

leiden an <strong>Phantomschmerz</strong>.<br />

Mindestens 60 Prozent der<br />

Personen, die einen Körperteil<br />

verloren haben, erleben<br />

diese Empfindungen, obwohl<br />

das entsprechende Körperteil<br />

nicht mehr existiert. Sie haben<br />

das trügerische Gefühl,<br />

der amputierte Fuß oder Arm,<br />

die entfernte Brust seien immer<br />

noch da. Sie spüren ima-<br />

ginäre Berührungen, Juckreiz,<br />

Kribbeln, Wärme oder Kälte.<br />

Sie spüren Quetschungen oder<br />

Zuckungen, am häufigsten aber<br />

nehmen sie in dem Phantomkörperteil<br />

Schmerzen wahr.<br />

Diese beschreiben sie als scharf<br />

und brennend, stichartig, schneidend<br />

und krampfartig. Meist<br />

schießen die Schmerzen wie<br />

Messerattacken ein, um sogleich<br />

wieder abzuebben. Seltener<br />

wird auch über kontinuierliche<br />

und zermürbende<br />

Schmerzen berichtet, die so<br />

extrem sein können, dass die<br />

Betroffenen an Selbstmord<br />

denken. In jedem Fall geben<br />

alle Betroffenen an, dass diese<br />

Art von Schmerzen mit keinem<br />

der bekannten Schmerzzustände<br />

vergleichbar ist.<br />

Ein Nachahmungseffekt?<br />

Phantomempfindungen treten<br />

nicht nur in schwerwiegenden<br />

Fällen wie dem Verlust<br />

von Gliedmaßen auf, schon<br />

eine simple Zahnextraktion<br />

kann einen Phantomzahnschmerz<br />

auslösen, oder ein<br />

(Fotos: oben © adimas - Fotolia.com; unten links und rechts © Dr. med. Norbert Scholz; unten Mitte © Barbara von Wirth)<br />

Typische Amputationen bei Diabeties-Patienten.<br />

8 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013


Im Fokus<br />

entfernter Blinddarm kann immer noch<br />

weh tun. Zum Spektrum gehören höchst<br />

kuriose Wahrnehmungen: Fehlende<br />

Gliedmaßen, so genannte Phantomglieder,<br />

werden oft als „nicht so, wie sie sein<br />

sollen“ empfunden, etwa als zu kurz oder<br />

zu lang. Auch kommt es den Betroffenen<br />

so vor, als befände sich der nicht vorhandene<br />

Körperteil in einer schmerzhaft<br />

verdrehten Position.<br />

Bisweilen rufen die „Geistergliedmaßen“<br />

verrückt anmutende Imaginationen hervor.<br />

So glauben Armamputierte während<br />

sie sprechen häufig, mit dem fehlenden<br />

Arm und der fehlenden Hand zu gestikulieren.<br />

Oder sie versuchen, Dinge mit<br />

der „Geisterhand“ zu greifen oder diese<br />

zur Faust zu ballen. Auch Klagen, der<br />

nicht existente Körperteil habe ein Eigenleben<br />

entwickelt und „gehorche“<br />

nicht mehr, sind nicht selten.<br />

Phantomempfindungen wie diese, vor<br />

allem aber <strong>Phantomschmerz</strong>en, treten<br />

fast immer kurze Zeit nach der Amputation<br />

auf, selten auch erst nach Monaten<br />

oder Jahren. Eine dänische Studie<br />

aus dem Jahr 1997 zeigt, dass bereits vor<br />

der Amputation in dem betreffenden Körperteil<br />

bestehende Schmerzen sowie deren<br />

Intensität und Dauer entscheidende<br />

Faktoren für das Entstehen postoperativer<br />

<strong>Phantomschmerz</strong>en sind. Denn letztere<br />

scheinen ihr reales Vorbild zu imitieren,<br />

sind quasi die Reproduktion des<br />

„Originalschmerzes“ – eine Kopie, die<br />

vermutlich das „Schmerzgedächtnis“<br />

herstellt: Schmerzte ein Körperteil schon<br />

vor seiner Entfernung regelmäßig, so ist<br />

dieses Schmerzmuster in die zentralen<br />

Strukturen des Nervensystems eingebrannt<br />

und wird auch dann weiter abgerufen,<br />

wenn der betreffende Körperteil<br />

weg ist.<br />

Die Annahme, dass unser Nervensystem<br />

Schmerz in einer Art Schmerzarchiv speichert,<br />

gibt Experten Zündstoff für Diskussionen:<br />

Soll man prophylaktisch schon<br />

vor einer geplanten Amputation eine<br />

Schmerztherapie beginnen, um so das<br />

Schmerzgedächtnis zu überlisten? Nachweislich<br />

vorbeugend wirkt jedenfalls der<br />

inzwischen häufige Einsatz von Lokalanästhetika<br />

zur Nervenblockade während<br />

der Amputation. Das Risiko späterer<br />

<strong>Phantomschmerz</strong>en sinkt dadurch<br />

augenscheinlich.<br />

Viele Faktoren spielen zusammen<br />

Häufige Folge: Stumpfschmerz<br />

Amputationsschmerzen können sich als<br />

Phantom- oder Stumpfschmerz zeigen.<br />

Beide sind voneinander abzugrenzen,<br />

können aber gleichzeitig auftreten.<br />

Stumpfschmerz ist keine Schmerzempfindung<br />

im amputierten Körperteil, sondern<br />

im verbleibenden Stumpf und auf<br />

diesen begrenzt. Ihre Ursachen sind<br />

(anders als beim <strong>Phantomschmerz</strong>) bekannt.<br />

So treten akute Schmerzen kurz<br />

nach der Amputation auf. Sie werden<br />

auch als Nozizeptorschmerz bezeichnet.<br />

Häufige Ursachen sind:<br />

z postoperativer Wundschmerz<br />

z ein Bluterguss<br />

z eine Infektion<br />

Chronische Stumpfschmerzen können<br />

folgende Ursachen haben:<br />

z Amputationsneurome: Bei der Durchtrennung<br />

von Nerven suchen deren<br />

freie Enden eine neue Anschlussstelle.<br />

Das bleibt nach der Amputation erfolglos,<br />

die Nervenfasern sprießen ziellos<br />

und bilden dabei gutartige Knötchen.<br />

Diese so genannten Neurome können<br />

sehr schmerzhaft sein.<br />

z Durchblutungsstörungen oder Gefäßerweiterungen<br />

z Nervenschädigungen<br />

z Narbenschmerzen<br />

z chronische Infektionen<br />

Stumpfschmerzen sollten durch Röntgen<br />

und intensive Untersuchungen diagnostisch<br />

gut abgeklärt werden. Auf<br />

Schmerztherapien sprechen sie besser<br />

an als <strong>Phantomschmerz</strong>en.<br />

Trotz einiger Erklärungsansätze ist bisher<br />

nicht bekannt, weshalb es zu <strong>Phantomschmerz</strong>en<br />

kommt, obwohl die dafür<br />

notwendigen Nerven nicht mehr existieren<br />

oder funktionieren. Verschiedene<br />

Theorien versuchen, sich dem <strong>Phänomen</strong><br />

zu nähern. Früher ging man davon<br />

aus, dass Schmerzen in amputierten<br />

Gliedmaßen schlicht und ergreifend Einbildung<br />

sind – wie sollte etwas spürbar<br />

sein, das es nicht gibt! Spätere Thesen<br />

postulieren, dass amputationsbedingte<br />

Veränderungen im Stumpf wie eine<br />

schlechte Vernarbung, Störungen an<br />

Blutgefäßen und den zum Rückenmark<br />

führenden Nerven bei der Pathogenese<br />

von <strong>Phantomschmerz</strong> mitwirken.<br />

Einer weiteren Theorie zufolge sind Irritationen<br />

der durchtrennten Nervenendungen<br />

mit verantwortlich für das<br />

Entstehen von Phantomgliedern und<br />

<strong>Phantomschmerz</strong>en: Wird eine Gliedmaße<br />

amputiert, enden die durchtrennten<br />

Nervenbahnen plötzlich im Nichts.<br />

Sie können im Rahmen der Regeneration<br />

schmerzen, sich entzünden oder Neurome,<br />

Knoten im Nervengewebe, bilden,<br />

die dann, so die These, anomale Signale<br />

zum Gehirn senden, welche dieses als<br />

Schmerz interpretiert.<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013 9<br />

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Im Fokus<br />

Sensomotorischer Kortex<br />

wie eine „Landkarte“<br />

im Kopf<br />

Das klingt plausibel, doch alle<br />

auf dieser These basierenden<br />

Therapien, wie die chirurgische<br />

Entfernung der Neurome<br />

und nochmalige Verkürzung<br />

des Stumpfes, erwiesen<br />

sich als Fehlschläge!<br />

Das Gehirn ordnet<br />

sich neu<br />

Zahlreiche Untersuchungen<br />

seit den 90er Jahren zeigen,<br />

dass ein Schlüssel zum Verständnis<br />

des „Schmerzspuks“<br />

im sensomotorischen Kortex<br />

zu suchen ist, einer Region der<br />

Großhirnrinde, die auch als<br />

Tastrinde bezeichnet wird. Sie<br />

ist dafür zuständig, Sinnesreize<br />

zu verarbeiten. Alle Körperregionen<br />

sind hier bestimmten<br />

Arealen zugeteilt.<br />

Den sensomotorischen Kortex<br />

muss man sich daher wie eine<br />

Landkarte vorstellen, auf<br />

der jeder Teil des Körpers hinsichtlich<br />

der von ihm ausgehenden<br />

Nervenimpulse abgebildet<br />

ist. Botschaften wie<br />

Berührungs- und Schmerzreize<br />

oder Kalt-/Warmempfindungen<br />

werden hier, geordnet<br />

nach ihrem Ursprung<br />

im Körper, umgesetzt. Ein vom<br />

linken Fuß zum Gehirn geleitetes<br />

Juckreizsignal etwa wird<br />

in jenem Bereich des rechten<br />

sensomotorischen Kortex empfangen,<br />

der den linken Fuß repräsentiert<br />

(Signale der linken<br />

Körperhälfte werden stets<br />

von der rechten Hirnhemi-<br />

„Ich stellte eine Kaffeetasse vor John und bat<br />

ihn, nach ihr zu greifen (mit seinem Phantomglied).<br />

Als er sagte, er strecke eben seinen Arm<br />

aus, stieß ich die Tasse weg. „Autsch!“ schrie<br />

er. „Machen sie so was nicht!“<br />

„Was ist los?“<br />

„Machen Sie das nicht“, wiederholte er.<br />

„Ich hatte eben meine Finger um den Henkel<br />

der Tasse, als Sie sie wegzogen. Das tut wirklich<br />

weh!“<br />

Moment mal. Ich entwinde Phantomfingern eine<br />

reale Tasse, und der Betroffene schreit<br />

„Autsch!“ Die Finger waren eine Illusion, aber der Schmerz<br />

war real – tatsächlich war er so stark, dass ich nicht mehr<br />

wagte, das Experiment zu wiederholen.“<br />

Aus: Ramachandran, Vilaynur S.; Blakeslee, Sandra;<br />

Kober, Hainer: Die blinde Frau, die sehen kann: Rätselhafte<br />

<strong>Phänomen</strong>e unseres Bewusstseins. rororo Taschenbuchverlag,<br />

Reinbek 2002, 4. Aufl., 512 Seiten, 11,- Euro,<br />

ISBN-10: 3499613816<br />

sphäre aufgenommen und<br />

umgekehrt).<br />

Doch was geschieht im „Revier“<br />

des linken Fußes, wenn<br />

der plötzlich nicht mehr da ist?<br />

Auch dann, so weiß man,<br />

bleibt seine Vertretung im<br />

Kortex erhalten, obwohl von<br />

ihm keine Signale mehr hierher<br />

strömen. Dafür kommen<br />

„fremde“ Reize an: Die verwaiste,<br />

signallose Zone des<br />

amputierten Fußes wird nun<br />

von dessen Nachbarn aktiviert,<br />

die eigene Nervenimpulse<br />

in das funktionslose<br />

Areal verlagern – im Falle des<br />

linken Fußes können dies etwa<br />

Schmerzsignale aus dem<br />

linken Bein sein, denn die<br />

„Empfangsbereiche“ für Impulse<br />

aus Fuß und Bein liegen<br />

im Kortex direkt nebeneinander.<br />

Die enge Nachbarschaft<br />

der Kortexareale nutzten Forscher<br />

für einen einfachen Test,<br />

um die Übernahme – das „Remapping“<br />

– von Zonen amputierter<br />

Körperteile durch andere<br />

Areale zu demonstrieren:<br />

Schon ein sanftes Streicheln<br />

über das Gesicht von Personen,<br />

die vor einiger Zeit eine<br />

Hand verloren hatten, führte<br />

bei den Betroffenen zu der<br />

Empfindung, die amputierte<br />

Hand werde berührt. Der<br />

Grund: Der Empfang von Nervensignalen<br />

aus dem Gesicht<br />

befindet sich neben dem Input<br />

aus der Hand!<br />

Ähnliche Ergebnisse erbrachten<br />

Versuche mit Affen:<br />

Einige Wochen nach der Amputation<br />

eines Mittelfingers<br />

begann die ursprünglich diesem<br />

Finger zugeordnete Kortexregion<br />

auf Reizungen des<br />

Zeige- und Ringfingers zu reagieren<br />

– die veränderte Hirnaktivität<br />

wurde mittels magnetenzephalographischen<br />

Untersuchungen<br />

(MEG) sichtbar<br />

gemacht. Das funktionslos gewordene<br />

„Domaine“ im Gehirn<br />

hatte offenbar ihre Zugehörigkeit<br />

gewechselt.<br />

Welche Behandlungsmöglichkeiten<br />

gibt es?<br />

Die Behandlung von <strong>Phantomschmerz</strong>en<br />

ist schwierig,<br />

die Erfolge der medikamentösen<br />

Therapie sind begrenzt.<br />

Es gibt keine Standardtherapie,<br />

jeder Patient braucht ein<br />

individuelles und festes Schema.<br />

Je nach Dauer und Intensität<br />

der Schmerzen werden<br />

verschiedene Therapieformen<br />

kombiniert. Besonders<br />

bei schweren Schmerzzuständen<br />

kommt eine Kombination<br />

folgender Medikamente<br />

zum Einsatz:<br />

z Opiate und Opioide: Sie beeinflussen<br />

das Zentralnervensystem,<br />

indem sie die<br />

Weiterleitung des Schmerzreizes<br />

sehr effektiv unterdrücken.<br />

Auch schwerste<br />

Schmerzen lassen sich durch<br />

Opiate lindern.<br />

z Antidepressiva und Antiepileptika:<br />

Beide werden als Co-<br />

Analgetika eingesetzt, also<br />

Mittel, die zwar keinen<br />

schmerzhemmenden Effekt<br />

haben, aber die Wirkung von<br />

Schmerzmitteln steigern und<br />

helfen, deren Dosis zu reduzieren,<br />

da sie die Schmerzschwelle<br />

im Schmerzzentrum<br />

des Gehirns verändern<br />

oder die Weiterleitung von<br />

Schmerz verlangsamen.<br />

z Calcitonin: Dieses Hormon<br />

der Schilddrüse wirkt auf<br />

den Knochenstoffwechsel sowie<br />

auf Neurotransmitter<br />

und die Schmerzschwelle. Je<br />

früher eine entsprechende<br />

Therapie nach der Amputation<br />

beginnt, desto besser<br />

sind die Ergebnisse.<br />

z Nervenblockade: Nahe den<br />

schmerzleitenden Nerven<br />

wird eine dünne Kanüle gesetzt,<br />

die ein Betäubungsmittel<br />

zu ihnen transportiert.<br />

Nervenblockaden erfolgen<br />

heute zunehmend schon vor<br />

einer Amputation, um der<br />

Entstehung von <strong>Phantomschmerz</strong>en<br />

vorzubeugen.<br />

z Physikalische Therapie: Hierzu<br />

zählen Massagen, Bäder<br />

und Krankengymnastik so-<br />

8 Internettipps<br />

www.schmerz-netz.de<br />

www.schmerzliga.de<br />

www.krankheitserfahrungen.de<br />

www.amputierteninitiative.de<br />

10 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013


Im Fokus<br />

wie transkutane elektrische<br />

Nervenstimulation (TENS).<br />

z Stimulationsverfahren: Wie<br />

TENS gehört auch Akupunktur<br />

zu den Stimulationsverfahren,<br />

die andere Maßnahmen<br />

ergänzen können. Die<br />

Rückenmarkstimulation<br />

(engl. spinal cord stimulation<br />

bzw. SCS) kommt ebenfalls<br />

in Frage. Hierbei handelt es<br />

sich um eine minimal-invasive<br />

Therapieform für chronische<br />

Schmerzen. Der Hinterstrang<br />

des Rückenmarks<br />

wird mittels einer in den Epiduralraum<br />

eingebrachten<br />

Elektrode durch geringe elektrische<br />

Ströme stimuliert. Impulsdauer,<br />

Frequenz und<br />

Stromstärke können über ein<br />

externes Programmiergerät<br />

eingestellt und angepasst<br />

werden.<br />

z Neuropsychologische Behandlungsmethoden:<br />

Sie sollen<br />

den Hirnbereich beeinflussen,<br />

in dem die amputierte<br />

Gliedmaße immer noch<br />

wahrgenommen wird. Dazu<br />

gehören die Spiegeltherapie<br />

(s. Kasten rechts), psychologische<br />

Intervention, wie zum<br />

Beispiel Verlustbewältigung,<br />

Verhaltenstherapie, Autogenes<br />

Training oder Progressive<br />

Muskelrelaxation nach<br />

Jacobson.<br />

Neue Therapien nützen<br />

die Kraft der Imagination<br />

Seitenverkehrte Schmerztherapie<br />

Heute geht man davon aus, dass das eigene<br />

Bild vom Körper im Gehirn trotz<br />

Amputation fortbesteht. Therapien, die<br />

hierauf aufbauen sind daher richtungsweisend.<br />

Sehr gute Erfolge bringt die Spiegeltherapie:<br />

Hat ein Patient beispielsweise<br />

den rechten Arm verloren, setzt er<br />

sich so vor einen Spiegel, dass darin<br />

sein linker Arm, nicht aber der Amputationsstumpf<br />

zu sehen ist. Das Gehirn hält<br />

den gesunden linken Arm nun aufgrund<br />

der Spiegelung für den (amputierten)<br />

rechten. Mittels gezielter Übungen, fast<br />

könnte man sagen gezielter Täuschung,<br />

entsteht im Gehirn der Eindruck, die amputierte<br />

Gliedmaße sei wieder „unter<br />

Kontrolle“ und funktioniere normal. Dies<br />

wiederum beeinflusst jene Zentren in der Großhirnrinde, die den<br />

<strong>Phantomschmerz</strong> auslösen; mit heilsamen Folgen: Der krankhaft<br />

veränderte, den rechten Arm repräsentierende Bereich im<br />

Gehirn normalisiert sich, die <strong>Phantomschmerz</strong>en gehen zurück!<br />

Die Spiegeltherapie hat – im Gegensatz zur überdies oft wenig<br />

wirksamen Schmerzmitteltherapie – keine Nebenwirkungen.<br />

Außer bei <strong>Phantomschmerz</strong> wird sie auch bei Schmerzen und<br />

Lähmungen infolge von Nervenverletzungen oder Schlaganfall<br />

eingesetzt. Entscheidend ist, dass sie unter Anleitung von qualifiziertem<br />

Fachpersonal durchgeführt wird.<br />

Nach der Amputation eines<br />

Körperteils kommt es also zu<br />

einer Neuorganisation im Gehirn,<br />

bei der sich die reizverarbeitenden<br />

Areale neu vernetzen.<br />

Nervenimpulse anderer<br />

Körperregionen kommen<br />

nun im Gebiet der amputierten<br />

Gliedmaße an, was die Betroffenen<br />

als Schmerzen in jener<br />

erleben. Je umfangreicher<br />

die Umstrukturierung im Gehirn<br />

ist, desto gravierender ist<br />

auch der resultierende <strong>Phantomschmerz</strong><br />

– auch dies konnten<br />

Neurowissenschaftler mithilfe<br />

von MEG darstellen. Die<br />

Neuordnung im Kortex ist<br />

dann besonders ausgeprägt,<br />

wenn im amputierten Körperteil<br />

schon vor der Operation<br />

Schmerzen auftraten, die<br />

im zentralen Schmerzgedächtnis<br />

gespeichert sind. Es liegt<br />

also nahe, dass die Forschung<br />

nach neuen Therapien sucht,<br />

die das Schmerzgedächtnis löschen,<br />

die Umorganisation im<br />

Gehirn rückgängig machen<br />

und <strong>Phantomschmerz</strong>en so<br />

verhindern!<br />

Besondere Bedeutung kommt<br />

hier der Arbeit des in den USA<br />

tätigen indischen Neuropsychologen<br />

Vilayanur S. Ramachandran<br />

zu. Er entwickelte<br />

Mitte der 1990er Jahre die<br />

Spiegeltherapie, die sich inzwischen<br />

etabliert hat.<br />

Weitere so genannte Imaginationstherapien,<br />

die mit visueller<br />

Vorstellung (so genannten<br />

inneren Bildern) arbeiten,<br />

gingen aus ihr hervor,<br />

etwa das sensorische Wahrnehmungstraining.<br />

Ramachandran<br />

hat zur Entstehung<br />

von <strong>Phantomschmerz</strong> und verwandten<br />

Themen der Hirnforschung<br />

auch einige populärwissenschaftliche<br />

Bücher<br />

veröffentlicht (siehe Kasten<br />

linke Seite). Diese sind besonders<br />

auch für all diejenigen<br />

von Interesse, die beruflich mit<br />

Menschen zu tun haben, bei<br />

denen eine Amputation durchgeführt<br />

wurde.<br />

g<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Christine Preiherr<br />

Fachjournalistin, Autorin<br />

80636 München<br />

Fax (089) 1 29 13 67<br />

E-Mail preiherr@t-online.de<br />

(Foto: © Köpenicker - Fotolia.com)<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013 11


Für die Praxis<br />

Bei einem Vierjährigen:<br />

Spangen-Behandlung<br />

nach Emmert-Plastik<br />

Von Ruth Kouba, Podologin, Regensburg<br />

Als der kleine Moritz vor gut einem Jahr zum ersten<br />

Mal mit seinen Eltern in die podologische<br />

Praxis kam, war bereits an beiden Großzehen eine<br />

Emmert-Plastik durchgeführt worden. An der<br />

linken Zehe trat an der operierten Stelle ein Nagelsporn<br />

aus, welcher dem vierjährigen Jungen<br />

Schmerzen bereitete. Die Eltern brachten ihren<br />

Sohn deshalb regelmäßig in die Praxis, um den<br />

Sporn vorsichtig entfernen zu lassen.<br />

1 2<br />

(Fotos: Ruth Kouba)<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Ruth Kouba<br />

Podologin<br />

Landshuter Str. 48a<br />

93053 Regensburg<br />

E-Mail info@ruth-kouba.de<br />

www.ruth-kouba.de<br />

3 4<br />

stärke von nur 0,25 mm übt<br />

diese Spange eine sehr sanfte<br />

Zugkraft aus und stört nicht<br />

im Nagelfalz. Die Spange wurde<br />

so proximal wie möglich<br />

appliziert, um den Sporn mit<br />

dem übrigen Nagel in eine<br />

Form zu bringen. Der Sporn<br />

wurde gekürzt und der gespaltene<br />

Nagel mit Kleber und<br />

Gel fixiert.<br />

Zwei Wochen nach Behandlungsbeginn<br />

zeigte sich der<br />

Nagel bereits flacher. Auch<br />

war der Junge seit der ersten<br />

Behandlung schmerzfrei geblieben.<br />

Es erfolgte das Setzen<br />

einer neuen COMBIped-<br />

Spange. Außerdem wurden<br />

die gespaltenen Nagelteile<br />

wieder mit Gel verbunden.<br />

Ende Januar 2013 zeigten sich<br />

die beiden Nagelteile schon<br />

5<br />

Nach einer längeren Pause<br />

war der Sporn Anfang<br />

Dezember 2012<br />

ein ganzes Stück senkrecht<br />

herausgewachsen (Abb. 1),<br />

und das Kind klagte über starke<br />

Schmerzen in der gesamten<br />

Großzehe. Ursache hierfür<br />

war, dass der senkrechte<br />

Sporn starken Druck auf den<br />

Knochen ausübte. Um diesen<br />

kleineren, abgespaltenen Nagelteil<br />

langfristig wieder in die<br />

richtige Wuchsrichtung zu lenken,<br />

wurde eine COMBIped-<br />

Spange angebracht (Abb. 2).<br />

Denn diese ist besonders gut<br />

für kleine Nägel, wie die von<br />

Kindern, geeignet.<br />

Die Spange besteht aus einem<br />

Federdraht, der mit einem<br />

Häkchen versehen ist, und einem<br />

Klebepad. Das Häkchen<br />

des Drahtes hängt man unter<br />

dem Nagelrand ein. Dann<br />

klebt man das kleine Pad auf<br />

der anderen Nagelseite auf.<br />

Die Federkraft des Drahtes<br />

hebt nun die Nagelränder<br />

leicht an. Der Nagel wird auf<br />

Dauer flacher und der Nagelfalz<br />

entlastet.<br />

Da ein Vierjähriger noch einen<br />

sehr dünnen Nagel hat,<br />

wurde eine COMBIped soft<br />

verwendet. Mit einer Drahtdeutlich<br />

einheitlicher in der<br />

Wuchsrichtung. Die COMBIped-Spange<br />

wurde abermals<br />

erneuert, anschließend der<br />

Sporn ein wenig gekürzt und<br />

erneut mit Gel am restlichen<br />

Nagel fixiert (Abb. 3–5).<br />

Noch ist nicht sicher, ob der<br />

Nagel in Zukunft wieder zusammenwächst<br />

oder dauerhaft<br />

mit Nagelaufguss stabilisiert<br />

werden muss.<br />

g<br />

12 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/13


3. PODOLOGIE KONGRESS<br />

14. April 2013<br />

Zertifiziert mit<br />

4 Fortbildungspunkten<br />

Im 3. <strong>Podologie</strong>-Kongress mit dem Schwerpunkt Diabetisches<br />

Fuß-Syndrom werden präventive Maßnahmen, effektive<br />

Anwendungen und heilungsunterstützende Nachbehandlungen<br />

praxisnah vorgestellt.<br />

Session 1<br />

10.30 – 12.15 Uhr<br />

Work-Out statt Spritze – Möglichkeiten der<br />

Sporttherapie bei Diabetes<br />

Podologische Behandlung des Unguis incarnatus<br />

Session 2<br />

13.00 – 14.30 Uhr<br />

<strong>Podologie</strong> bei Menschen mit Diabetes –<br />

Folgen und Behandlungen?<br />

Prophylaxe von Ulzerationen und Amputationen beim<br />

Diabetischen Fuß durch operative Nervenentlastung<br />

Session 3<br />

15.00 – 16.30 Uhr<br />

Der Charcot Fuß<br />

Neue Aspekte in der Behandlung des diabetischen Fußes<br />

Referenten: Hans-Peter Reinki, Dr. Alexander Risse,<br />

Dr. Martin Raghunath, Dr. Wolf-Rüdiger Klare, Dr. Christoph<br />

Volkering, Wolfgang Scheer<br />

Health and Beauty Germany GmbH<br />

Karl-Friedrich-Str. 14–18 | 76133 Karlsruhe<br />

Tel.: +49(0)721 165-164 | messe@health-and-beauty.com<br />

www.beauty-fairs.de/leipzig


Für die Praxis<br />

Wenn es juckt, brennt, schmerzt und nässt/Teil I:<br />

Bakterielle Infektionen<br />

der (Fuß-)Haut<br />

Von Christine Preiherr, Fachjournalistin, München<br />

Von den aberbillionen Bakterienarten, die auf der<br />

Erde existieren, sind bis dato nur ungefähr 5.000<br />

identifiziert. Lediglich 200 davon sind Auslöser<br />

von Infektionskrankheiten. Das klingt zwar beruhigend,<br />

doch bereits einige wenige pathogene<br />

Keime können allein an den Füßen schwere<br />

Krankheitsbilder verursachen. Deshalb müssen<br />

auch Sie als Podologen stets auf Anzeichen für<br />

eine infektiöse Hauterkrankung achten und den<br />

Kunden gegebenenfalls umgehend an<br />

einen Arzt verweisen.<br />

Mikroorganismen umgeben<br />

uns nicht nur,<br />

sie sind auch aus unserem<br />

Leben nicht wegzudenken!<br />

So hat beispielsweise die<br />

Mikrobengemeinschaft der<br />

Mundhöhle als Mundflora die<br />

Aufgabe, Krankheitskeime zu<br />

eliminieren; und ebenso gehören<br />

Bakterien als Darmflora<br />

zum Innenleben eines gesunden<br />

Darms. Aber auch die<br />

Haut ist dicht besetzt mit mikrobiellen<br />

Dauersiedlern – so<br />

genannten residenten Keimen.<br />

Als „Hautflora“ und damit<br />

als natürlicher Bestandteil<br />

der Hautoberfläche sind sie<br />

eine wichtige Voraussetzung,<br />

um unsere Haut und unseren<br />

Organismus vor pathogenen<br />

(krankmachenden) Keimen zu<br />

schützen. Doch ist die Abwehr<br />

geschwächt, können selbst<br />

Mikroorganismen, wie Bakterien<br />

oder Pilze, der physiologischen<br />

Hautflora problematisch<br />

werden.<br />

Bakterien: Unserem<br />

bloßen Auge verborgen<br />

Sie sind die ältesten, einfachsten<br />

und individuenreichsten<br />

Lebewesen: Bakterien. Sie bestehen<br />

aus kaum mehr als einer<br />

starren Hülle, dem Zytoplasma,<br />

und ihrem Erbgut, das<br />

frei im Zytoplasma liegt. Einen<br />

richtigen Zellkern besitzen<br />

Bakterien nicht.<br />

Gerade mal ein tausendstel<br />

Millimeter oder noch weniger<br />

messen die Mikroorganismen.<br />

Erst unter dem Lichtmikroskop<br />

bei 500- bis 1.000facher<br />

Vergrößerung geben sich die<br />

Winzlinge zu erkennen: als<br />

stäbchenförmige Bazillen, kugelige<br />

bis ovale Kokken oder<br />

korkenzieherförmig gewundene<br />

Spirillen.<br />

Die meisten Bakterien gehören<br />

einer dieser drei Hauptformen<br />

an. So ist beispielsweise<br />

ein bekannter Vertreter<br />

der Stäbchen unser Darmbakterium<br />

Escherichia coli.<br />

Aber auch die Erreger von Tetanus,<br />

Tuberkulose und Diphterie<br />

gehören dazu.<br />

Staphylokokken hingegen<br />

ebenso wie Meningokokken<br />

oder Pneumokokken, die Auslöser<br />

von Hirnhaut- und Lungenentzündung,<br />

zählen zu<br />

den Kugelbakterien.<br />

Zu den Spirillen schließlich<br />

gehören insbesondere Campylobacter,<br />

inzwischen weltweit<br />

(Fotos: links © Juan Gärtner; rechts © Uschi Hering; © dondoc-foto - alle Fotolia.com)<br />

Stäbchenförmige Coli-Bakterien (links) und kugelige Streptokokken (rechts).<br />

14 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/13


die häufigste Ursache bakterieller Darminfektionen;<br />

und auch Borrelien, die unter<br />

anderem von Zecken übertragen werden,<br />

zählen dazu. Sie verursachen Infektionskrankheiten<br />

wie Rückfallfieber<br />

oder die Lyme-Borreliose.<br />

Gut ausgerüstet und<br />

angriffslustig<br />

Für die Praxis<br />

Bakterien wachsen in Kolonien. So gedeihen<br />

Staphylokokken in größeren Haufen,<br />

Streptokokken in gewundenen Ketten,<br />

den Filamenten. Früher glaubte man,<br />

dass es sich dabei um bloße Anhäufungen<br />

von Einzelgängern handelt, die<br />

für sich allein kämpfen. Heute weiß man<br />

jedoch, dass Bakterien über Botenstoffe<br />

untereinander und auch mit anderen<br />

Zelltypen kommunizieren.<br />

Die äußere Form von Bakterien kann variieren.<br />

So sind die Bazillenstäbchen je<br />

nach Erreger mal plump, mal schlank,<br />

mal gerade mit abgerundeten Enden<br />

wie bei den Kolibakterien, mal hörnchenartig<br />

gebogen wie bei den Korynebakterien.<br />

Zu ihrer Grundform kommen oft weitere<br />

Merkmale hinzu, die pathogenen Erregern<br />

dabei helfen, ihr „Opfer“ zu infizieren.<br />

Beispielsweise haben einige<br />

Bakterien Geißeln, mit deren Hilfe sie<br />

sich schwimmend schneller fortbewegen.<br />

Andere wiederum verfügen über<br />

Mikrofibrillen – Eiweißhärchen auf der<br />

Zelloberfläche, welche die Haftung auf<br />

den Wirtszellen verbessern. Zum weiteren<br />

Repertoire gehören Hüllen und Kapseln<br />

aus Schleim, mit denen sich die Organismen<br />

vor den Angriffen des Immunsystems<br />

schützen sowie insbesondere<br />

Toxine. Die giftigen Stoffe unterteilt man<br />

in Exotoxine, die von lebenden Keimen<br />

abgesondert werden (wie etwa das Tetanustoxin)<br />

und in Endotoxine. Sie entstehen<br />

erst beim Zerfall der Erreger.<br />

Bakterien sind Klone<br />

(Foto: © Bob Blaylock – Wikimedia commons)<br />

vorher<br />

Bakterien unterscheiden sich aber auch<br />

anhand ihres Baus und der Dicke ihrer<br />

Zellwand. Diese wird bei der „Gram-Färbung“<br />

erkennbar, einer Färbemethode<br />

zur Einteilung von Bakterien (siehe Kasten).<br />

Ein weiteres Merkmal zur Klassifizierung<br />

ist die Einteilung in aerobe Bakterien,<br />

die für ihren Stoffwechsel Sauerstoff<br />

brauchen, und Anaerobier. Für sie<br />

ist Sauerstoff pures Gift, weshalb sie nur<br />

in sauerstofffreiem Milieu überleben.<br />

Außerdem gibt es Bakterien, die sowohl<br />

mit als auch ohne Sauerstoff zurechtkommen,<br />

etwa die mikroaerophilen Bakterien.<br />

Sie brauchen keinen Sauerstoff<br />

zur Vermehrung, tolerieren aber ein geringfügig<br />

sauerstoffhaltiges Milieu.<br />

Die meisten der für Menschen pathogenen<br />

(krankmachenden) Bakterien sind<br />

„fakultative Anaerobier“, also Sauerstoffkonsumenten,<br />

die sich auch ohne<br />

Sauerstoff vermehren. Doch ob nun mit<br />

oder ohne Sauerstoff – Bakterien pflanzen<br />

sich immer asexuell, durch Zweiteilung<br />

fort. Bei Stäbchenbakterien ge-<br />

Nagel-<br />

Probleme<br />

gezielt lösen 1<br />

Die Nagel-Aufbau-Kur<br />

hilft bei brüchigen<br />

und splissigen<br />

Nägeln<br />

Grampositiv oder gramnegativ?<br />

Die Gram-Färbung ist eine einfache Methode<br />

zur groben Klassifizierung von Bakterien.<br />

Sie wurde von dem dänischen Bakteriologen<br />

Hans Christian Gram (1853–1938) entwickelt<br />

und ermöglicht es, Bakterien bei der<br />

mikroskopischen Untersuchung mittels Farbe<br />

zu differenzieren. Die Keime werden dabei<br />

je nach Färbung zwei Gruppen, grampositiven<br />

und gramnegativen Keimen zugeordnet.<br />

Beide unterscheiden sich durch die Dicke und Struktur ihrer Zellwand – diese<br />

besteht bei Bakterien hauptsächlich aus Murein oder Peptidoglycan, einem aus Zuckern<br />

und Aminosäuren zusammengesetzten Molekül, das der Zellwand Festigkeit<br />

verleiht. Mit bis zu 40 Mureinschichten ist die Zellwand grampositiver Bakterien wesentlich<br />

dicker als die gramnegativer Keime, deren dünne Zellwand nur über ein bis<br />

zwei Mureinlagen verfügt. Unter dem Lichtmikroskop erscheinen grampositive Bakterien<br />

dunkelblau, gramnegative dagegen rot. Diese Färbung ist essenziell für die Diagnostik,<br />

denn die unterschiedliche Reaktion der Bakterien auf den Färbetest erlaubt<br />

Rückschlüsse auf deren chemische und physikalische Eigenschaften. Die wiederum<br />

entscheiden darüber, mit welchem Antibiotikum therapiert wird. Grampositive Bakterien<br />

sind unter anderem Staphylokokken, Streptokokken, Enterokokken, Listerien und<br />

Clostridien. Zu den gramnegativen Bakterien zählen die Enterobakteriazeen, den Darm<br />

besiedelnde Keime, die Infektionskrankheiten wie Ruhr, Typhus oder Salmonellenenteritis<br />

verursachen. Zu ihnen gehört auch der an sich harmlose Darmkeim Escherichia<br />

coli, der außerhalb des Darms aber pathogen ist und Harnwegsinfekte oder Wundinfektionen<br />

bei Hauterkrankungen auslösen kann.<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/13 15<br />

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nachher<br />

festigt und<br />

stabilisiert die Nägel<br />

praktisch unsichtbar,<br />

zieht direkt in die Nägel ein<br />

klinisch belegt:<br />

schönere Nägel bereits<br />

nach 4 Wochen 2<br />

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mit der 3-fach Formel:<br />

Hydroxypropylchitosan,<br />

Schwefel und Kieselsäure<br />

1 bestätigt durch eine klinische Studie bei 60 Personen mit kosmetischen<br />

Nagelproblemen. Quelle / Bilder: Piraccini, Corso pratico Hair&Nail and<br />

Anti-Aging, 15/16 April 2011, Capri (Italy)<br />

2 Sparavigna A et al, J of Plastic Dermatol 2006; 2: 31–38


Für die Praxis<br />

Antibakteriell: ein saures Milieu<br />

Am besten gedeihen die meisten Bakterien bei Temperaturen<br />

zwischen 27 °C und 37 °C. Ist ihr Lebensraum<br />

kälter, teilen sie sich seltener, ist er wärmer, erleiden sie<br />

Schaden oder sterben ab. Dies macht man sich bei<br />

der Bekämpfung von Bakterien zunutze, etwa bei der<br />

Sterilisation. Einige Ausnahmen, wie zum Beispiel Campylobacter,<br />

gedeihen allerdings optimal bei Temperaturen<br />

von 42 °C, und Listerien vermehren sich sogar im<br />

Kühlschrank bei „eisigen“ fünf bis zehn Grad.<br />

Doch eines vertragen fast alle Bakterien nicht – ein<br />

saures Milieu. Ein niedriger ph-Wert von unter 4,5 lässt<br />

Keime absterben. Ausnahme sind Spezialisten wie<br />

Helicobacter pylori, der im sauren Magensaft gedeihende<br />

Auslöser von Magengeschwüren. Generell aber<br />

gilt: Ein gesunder Säureschutzmantel der Haut mit einem<br />

ph-Wert zwischen 5,4 und 5,9 ist der beste Schutz<br />

vor Hautinfektionen.<br />

Erysipel an Zehe und Vorfuß.<br />

Selbst minimale Hautverletzungen können durch eine Mischinfektion mit<br />

aeroben und anaeroben Bakterien zu einer nekrotisierenden Fasziitis, einer<br />

lebensbedrohlichen Weichteilinfektion, führen.<br />

schieht dies etwa durch Querteilung,<br />

bei anderen durch<br />

Knospung oder Sprossenbildung.<br />

Immer jedoch werden<br />

durch diese Art der Reproduktion<br />

Nachkommen mit<br />

identischem Genom erzeugt,<br />

also Klone. Unter günstigen<br />

Bedingungen teilt sich ein<br />

Bakterium alle 20 bis 40 Minuten,<br />

in 24 Stunden sind so<br />

aus einer Bakterienzelle Millionen<br />

von Tochterzellen hervorgegangen!<br />

Sporen sind<br />

Überlebenskünstler<br />

Der bislang älteste bekannte<br />

Organismus der Erde wurde<br />

1999 in einer Höhle in New<br />

Mexico entdeckt: ein geschätzte<br />

250 Millionen Jahre altes<br />

Bakterium, dem man den Namen<br />

Bacillus permians gab.<br />

Wie kann es sein, dass ein Organismus<br />

so lange überlebt?<br />

Der Schlüssel zur Lösung dieses<br />

Rätsels könnte in der<br />

Fähigkeit einiger Bakterien<br />

liegen, bei ungünstigen Umweltbedingungen,<br />

wie Trockenheit,<br />

Nahrungsmangel,<br />

extremer Hitze sowie der Einwirkung<br />

von Strahlen oder<br />

Chemikalien, resistente Dauerformen<br />

zu bilden, die ein<br />

langfristiges Überleben sichern.<br />

Die Mikroorganismen,<br />

zum Beispiel Bacillus anthracis,<br />

der Erreger des Milzbrandes,<br />

wandeln sich dafür<br />

in Sporen um, die ihren Stoffwechsel<br />

auf ein Minimum reduzieren<br />

und so selbst unter<br />

widrigsten Umständen über<br />

Jahrtausende hinweg überleben.<br />

Bei starken Minustemperaturen,<br />

etwa in Flüssigstickstoff<br />

bei minus 200 °C,<br />

können sich Sporen vermutlich<br />

sogar unbegrenzt halten!<br />

Bessern sich die Umstände,<br />

weil die Sporen beispielsweise<br />

auf mensch-liches Gewebe<br />

treffen, können sie sich in aktive<br />

Bakterien rückverwandeln<br />

und wieder vermehren.<br />

Füße bevorzugt!<br />

Relevant in der medizinischen<br />

Fußpflege sind Bakterien aller<br />

Spielarten – ob aerobe und<br />

anaerobe, gramnegative sowie<br />

grampositive. Zu den klinisch<br />

brisantesten Keimen<br />

zählen neben Streptococcus<br />

pyogenes, Pseudomonas aeruginosa<br />

und Clostridium perfringens<br />

vor allem die Staphylokokken<br />

(griech. Staphyle<br />

= Traube), insbesondere<br />

Staphylococcus aureus.<br />

Staphylokokken sind äußerst<br />

widerstandsfähige, traubenförmig<br />

gelagerte Kugelbakterien,<br />

die meist ohne Sauerstoff<br />

existieren und Hitze gut tolerieren.<br />

Sogar in trockenem Milieu,<br />

wie staubigen Oberflächen<br />

oder Textilien, überleben<br />

sie oft Monate.<br />

Zu den virulentesten Bakterien<br />

zählt der Staphylococcus<br />

aureus. Er verursacht Infektionen<br />

innerer Organe und Lebensmittelvergiftungen<br />

aber<br />

auch eitrige Haut- und Schleimhautinfektionen.<br />

So gehen Abszesse<br />

und eitrige Wunden meist<br />

auf ihn zurück. Besonders<br />

problematisch ist Staphylococcus<br />

aureus im Krankenhaus,<br />

wo man ihn als Auslöser<br />

von Pneumonie und Sepsis<br />

fürchtet. Denn wie Staphylococcus<br />

epidermidis kann er<br />

über Venenkatheter in die<br />

Blutbahn gelangen.<br />

Einige Stämme von Staphylococcus<br />

aureus sind multiresistent.<br />

Etwa ein Drittel aller<br />

gesunden Personen beherbergen<br />

den Keim auf der Haut<br />

oder in den Schleimhäuten<br />

von Nase und Rachen, ohne<br />

zu erkranken. Durch Berührungen<br />

oder Tröpfcheninfektion<br />

können sie das Bakterium<br />

jedoch weitergeben.<br />

Kommt Staphylococcus aureus<br />

so in Kontakt mit Wunden,<br />

können sich diese infizieren.<br />

Infektionsquellen sind zudem<br />

aber auch unzureichend sterilisierte<br />

Instrumente.<br />

Ob eine Person allerdings erkrankt,<br />

hängt maßgeblich von<br />

deren Immunkompetenz ab:<br />

Ist diese eingeschränkt, wie<br />

bei Diabetikern, alten Menschen<br />

oder lokal bei Personen<br />

mit atopischem Ekzem und<br />

anderen Hauterkrankungen,<br />

steigt das Erkrankungsrisiko.<br />

Streptococcus pyogenes<br />

Streptokokken sind grampositiv,<br />

kettenbildend, fakultativ-anaerob<br />

und unterteilen<br />

sich in zahlreiche Arten.<br />

Streptococcus pyogenes wird<br />

durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion<br />

übertragen und verursacht<br />

sowohl invasive Infektionen,<br />

als auch deren Folgeerkrankungen,wie<br />

vor allem<br />

rheumatisches Fieber oder<br />

Glomerulonephritis (akute<br />

Nierenentzündung).<br />

(Fotos: oben © Sybille Feindt; unten © Tom Volk)<br />

16 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/13


Der Keim verfügt über so genannte<br />

Virulenzfaktoren, die<br />

ihn befähigen, sich der Abwehrreaktion<br />

des menschlichen<br />

Immunsystems zu entziehen<br />

und Krankheiten auszulösen.<br />

Akute Infektionen<br />

betreffen vor allem die oberen<br />

Atemwege sowie die Ohren.<br />

Wegen seiner gewebeauflösenden<br />

Enzyme gehen<br />

Infektionen mit Streptococcus<br />

pyogenes meist mit Eiterbildung<br />

einher – der Keim gehört<br />

zu den häufigsten Eitererregern.<br />

Er kann auch die Haut<br />

und Weichteile, das Unterhautgewebe<br />

sowie Muskeln<br />

und Faszien befallen. Auf der<br />

Haut, insbesondere der der<br />

Füße, verursacht er Impetigo,<br />

Erysipel oder Phlegmone. Bei<br />

immunschwachen Personen<br />

kann eine lokal begrenzte Infektion<br />

in eine generalisierte,<br />

also Sepsis übergehen. Streptokokken<br />

sind außerhalb des<br />

Körpers selbst auf trockenen,<br />

staubigen Oberflächen mehrere<br />

Tage überlebensfähig.<br />

Pseudomonas<br />

aeruginosa<br />

Das auch als „Nasskeim“ bezeichnete,<br />

gramnegative Stäbchenbakterium<br />

bevorzugt eine<br />

feuchte Umgebung: Am<br />

wohlsten fühlt es sich im Bereich<br />

von Waschbecken, feuchten<br />

Böden, Badematten und<br />

Duschen, in Wasch- oder Putzlappen,<br />

mitunter sogar in Desinfektionsmitteln,<br />

sofern diese<br />

Spuren organischer Stoffe<br />

enthalten. In der podologischen<br />

Praxis ist deshalb streng<br />

auf eine gründliche Desinfektion<br />

von Fußbadewannen<br />

sowie Waschbecken, von Reinigungs-<br />

und Handtüchern zu<br />

achten!<br />

Obwohl Pseudomonas aeruginosa<br />

ein feuchtes Milieu<br />

liebt, trotzt er auch einer weniger<br />

idealen, trockenen Umgebung<br />

für gewisse Zeit. Der<br />

Keim ruft blaugrünen Wundeiter<br />

hervor – ein Charakteristikum,<br />

dem er seinen Namen<br />

verdankt: lat. „aerugo“<br />

bedeutet Grünspan.<br />

Pseudomonas aeruginosa ist<br />

recht unempfindlich und leider<br />

oft antibiotikaresistent. Er<br />

gilt deshalb als bedeutender<br />

Krankenhauskeim.<br />

Clostridium perfringens<br />

Das stäbchenförmige, grampositive<br />

Bakterium ist strikt<br />

anaerob, toleriert jedoch einen<br />

„Kurzzeitaufenthalt“ in<br />

sauerstoffhaltiger Umgebung.<br />

Es ist in der Lage, Sporen zu<br />

bilden. Früher wurde es als<br />

„Gasbazillus“ bezeichnet, da<br />

es der häufigste Erreger einer<br />

der schwersten Wundinfektionen<br />

ist – des lebensgefährlichen<br />

Gasbrandes. Dieser<br />

kann zum Beispiel durch eine<br />

Wundinfektion nach einer<br />

Verletzung während der Gartenarbeit<br />

entstehen, da Clostridium<br />

perfringens insbesondere<br />

im Erdreich und Staub<br />

vorkommt. Das Bakterium<br />

vermehrt sich optimal bei<br />

43 – 47 °C, die Sporen überleben<br />

sogar Temperaturen von<br />

bis zu 60 °C. Werden tiefe<br />

Wunden, etwa durch Sportverletzungen<br />

im Freien mit Erde<br />

verunreinigt, kann eine Infektion<br />

mit dem Gasbranderreger<br />

entstehen.<br />

Im zerstörten, sauerstofflosen<br />

Gewebe tiefer Wunden finden<br />

Clostridien ideale Bedingungen!<br />

Der Name „Gasbrand“<br />

kommt daher, dass bei der<br />

anaeroben Vermehrung der<br />

Erreger Enzyme und Toxine<br />

entstehen, die unter Bildung<br />

von CO 2 gesundes Gewebe<br />

zerstören. Die Infektion eskaliert<br />

oft rapide und kann nach<br />

wenigen Stunden zum Tod<br />

führen! Therapiert wird mit<br />

Antibiotika und der chirurgischen<br />

Entfernung von infiziertem<br />

Gewebe. Die Wunde<br />

wird so mit Sauerstoff versorgt<br />

und die Vermehrung der Clostridien<br />

gestoppt.<br />

Im zweiten Teil lesen Sie Informatives<br />

zum Thema Warzenviren<br />

und Pilzinfektionen. g<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Christine Preiherr<br />

Fachjournalistin, Autorin<br />

80636 München<br />

Fax (089) 1 29 13 67<br />

E-Mail preiherr@t-online.de<br />

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© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/13 17<br />

Veranstalter:


Journal<br />

Kleine Blutsauger mit heilender Wirkung:<br />

Blutegeltherapie – nicht<br />

nur für die Gelenke<br />

Von Hans-Günter Maaßen, Heilpraktiker, Krefeld<br />

Sie bohren sich in die Haut und saugen sich voll<br />

Blut bis sie satt sind. Dass sie während des Saugens<br />

gerinnungshemmende Stoffe abgeben,<br />

macht man sich bei der Blutegeltherapie zunutze.<br />

Denn der Speichel ist geradezu ein Wirkstoff-<br />

Cocktail mit zahlreichen positiven medizinischen<br />

Effekten. Selbst wenn die Behandlung mit Blutegeln<br />

nur für Ärzte und Heilpraktiker zulässig ist<br />

(Ausnahmen bilden Podologen mit sektoraler<br />

Heilpraktikererlaubnis), ist es für Sie als Podologen<br />

durchaus sinnvoll, darüber Bescheid zu wissen.<br />

Denn bei etlichen Beschwerden und Krankheitsbildern<br />

– auch an Beinen und Füßen – kann<br />

diese Therapie ausgesprochen hilfreich sein.<br />

Der Blutegel ist schon seit<br />

Jahrtausenden für seine<br />

heilende Wirkung<br />

bekannt. Die ersten umfangreichen<br />

Aufzeichnungen über<br />

die Blutegeltherapie am Menschen<br />

stammen aus der indi-<br />

Ausleitendes Verfahren<br />

Wie zum Beispiel Schröpfen, Schwitzkuren, Fasten oder die<br />

Anwendung von Wickeln, gehört auch die Behandlung mit Blutegeln<br />

zu den ausleitenden Verfahren. Hierbei handelt es sich<br />

um Behandlungsmethoden in der Alternativmedizin, die mutmaßlich<br />

zur Entgiftung des Körpers beitragen. Im Altertum und<br />

frühen Mittelalter, bis zur Entdeckung des Blutkreislaufs, stellte<br />

man sich die Funktionen des Körpers als ein Wechselspiel von<br />

verschiedenen Säften (lat. humores) vor (vgl. Humoralpathologie).<br />

Man glaubte, innere Krankheiten kämen aufgrund von Ungleichgewichten,<br />

Verunreinigungen und Vergiftung dieser Körpersäfte<br />

zustande.<br />

Heute gehen Vertreter der ausleitenden Heilverfahren davon<br />

aus, dass diese Maßnahmen Stoffwechselabfälle und endogene<br />

(innere) ebenso wie exogene (äußere) Gifte aus dem Organismus<br />

entfernen. Die Blutegeltherapie kommt überwiegend<br />

bei lokalen Stauungs- und Schmerzzuständen zum Einsatz.<br />

Neben einer blutreinigenden, entgiftenden Wirkung hat sie gerinnungs-<br />

und entzündungshemmende Effekte. Sie wirkt aber<br />

nicht nur entstauend, sondern auch krampflösend und entspannend,<br />

umstimmend und schmerzlindernd.<br />

Der Blutegel zählt zu den Ringelwürmern (Anneliden), zu denen<br />

auch der Regenwurm gehört. Von den rund 600 Blutegelarten<br />

weltweit kommen in der westlichen Medizin nur zwei Arten zum<br />

Einsatz: der Hirudo medicinalis (medizinischer Blutegel) und der<br />

Hirudo verbana (ungarischer Blutegel). Beide Arten sind eng<br />

miteinander verwandt, wobei der Hirudo verbana am häufigsten<br />

in der Therapie eingesetzt wird.<br />

schen Medizin und sind etwa<br />

2500–2800 Jahre alt. Wahrscheinlich<br />

ist die Therapie<br />

aber viel älter.<br />

Im 19. Jahrhundert erlebte die<br />

Behandlung mit Blutegeln in<br />

unseren Breitengraden eine<br />

solche Verbreitung, dass Egel<br />

nahezu ausgerottet wurden.<br />

Zudem erhoben sich Stimmen,<br />

welche die Behandlung als<br />

„Vampyrismus“ diffamierten.<br />

All das trug dazu bei, dass die<br />

Blutegeltherapie außer „Mode“<br />

kam.<br />

Erst in den 20er Jahren des<br />

20. Jahrhunderts wandte man<br />

sich dieser uralten Therapieform<br />

wieder zu; und inzwischen<br />

gibt es zahlreiche Forschungsarbeiten,<br />

welche die<br />

Wirksamkeit der Methode belegen.<br />

Hierzu zählen unter anderem<br />

Untersuchungen zu venösen<br />

Erkrankungen (etwa<br />

bei oberflächlichen Venenentzündungen),<br />

in der Unfallchirurgie<br />

(zum Beispiel in der<br />

Replantationschirurgie) sowie<br />

bei Erkrankungen des Bewegungsapparates.<br />

Hier ist vor<br />

allem die Kniegelenksarthrose<br />

zu nennen. Deshalb gewinnt<br />

die Behandlung mit Blutegeln<br />

auch wieder zunehmend<br />

an Bedeutung.<br />

Ein Biss mit Folgen …<br />

Wird ein Blutegel auf die Haut<br />

gesetzt, kann er sich mit Saugnäpfen,<br />

die an seinen beiden<br />

Körperenden sitzen, anheften.<br />

Im vorderen Mundsaugnapf<br />

befinden sich drei sternförmig<br />

angeordnete Zahnleisten, von<br />

denen jede etwa 80 kleine<br />

Kalkzähnchen trägt. Mit diesen<br />

raspelt der Blutegel die<br />

Haut auf – es entsteht eine<br />

kleine dreizackige Wunde, die<br />

einem Mercedes-Stern gleicht.<br />

(Foto: © kreativwerden - Fotolia.com)<br />

18 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013


Journal<br />

An welcher Stelle des Körpers ein Blutegel<br />

zum Einsatz kommt, hängt von der Erkrankung<br />

ab. Ist diese lokal begrenzt, wird der<br />

Egel unmittelbar daneben angesetzt – wie<br />

hier im Fall eines Panaritiums. Bei Erkrankungen,<br />

die den ganzen Körper betreffen,<br />

wie etwa arterieller Bluthochdruck, setzt<br />

man einen oder mehrere Blutegel an Stellen<br />

an, die eine „reflektorische“ Wirkung<br />

auf den gesamten Körper haben.<br />

(Foto: © Hans-Günther Maaßen)<br />

Der beim „Biss“ auftretende<br />

leichte Schmerz verschwindet<br />

nach kurzer Zeit. Denn zwischen<br />

den Zähnchen mündende<br />

Drüsenausgänge sondern<br />

ein Sekret ab, das nicht<br />

nur schmerzstillend wirkt.<br />

Zudem wirken so genannte<br />

Bdelline und Egline, Apyrase<br />

und Kollagenasen über unterschiedliche<br />

Mechanismen<br />

bei der Gerinnungshemmung<br />

mit. Darüber hinaus haben ei-<br />

nige dieser Substanzen entzündungshemmende,<br />

schmerzstillende,<br />

antibakterielle und<br />

antivirale Eigenschaften. Der<br />

Inhaltsstoff Calin wiederum<br />

bewirkt im Anschluss an das<br />

Der Speichel:<br />

ein Wirkstoff-Cocktail<br />

Von den Wirkstoffen des Blutegelsekrets<br />

sind bisher nur<br />

wenige Substanzen wissenschaftlich<br />

in ihrer Zusammensetzung<br />

und Wirkung relativ<br />

gut untersucht. Über 20 weitere<br />

Wirkstoffe hat man noch<br />

gar nicht erforscht.<br />

Hirudin, ein direkter Hemmstoff<br />

des Gerinnungsfaktors<br />

Thrombin, ist der wohl wichtigste<br />

Stoff des Speichels.<br />

Durch die Hemmung der Blutgerinnung<br />

ermöglicht er dem<br />

Blutegel das Saugen größerer<br />

Blutmengen in kurzer Zeit.<br />

Blutegel: zulassungspflichtiges Fertigarzneimittel<br />

Blutegel stehen heute in vielen europäischen Ländern unter Naturschutz. Für therapeutische<br />

Zwecke lassen sich Blutegel in Zuchtanstalten bestellen. Hier werden die Tiere<br />

gezüchtet, gefüttert und vertrieben. Die Anbieter von Blutegeln müssen dabei strenge<br />

Anforderungen erfüllen. Denn seit der 14. Novellierung des Arzneimittelgesetzes 2005<br />

gelten die Tiere als zulassungspflichtiges Fertigarzneimittel.<br />

Die Zucht erfolgt in speziellen Zuchtteichen. Die Fütterung, alle drei bis vier Monate, geschieht<br />

in einfachen Plastikeimern, in denen ein mit Blut gefüllter Schweinedarm platziert<br />

wird. Die Egel werden nun in Massen auf den Darm gesetzt und können sich satt fressen.<br />

Danach geht es zurück in den Teich. Bevor sie dann in den Versand kommen, müssen<br />

sie hungern, damit sie sich am Patienten platzieren lassen. Versendet werden die<br />

Tiere in kleinen befeuchteten Leinensäckchen, die sicher verpackt (in einer mit feuchten<br />

Schaumstoffstücken gefüllten Styroporbox), ihre Reise zum Therapeuten antreten.<br />

Einmal in den Verkehr gebracht, dürfen die Tiere nicht in die Natur entlassen (ausgesetzt)<br />

werden. Auch nach der Therapie darf der Egel kein zweites Mal verwendet werden und<br />

muss abgetötet werden. Es gibt hier sicher unterschiedliche Meinungen, wie man dies<br />

am besten bewerkstelligen kann. Empfohlen wird von den meisten Therapeuten das<br />

Einfrieren der Egel. Unterhalb von vier Grad Celsius fallen Blutegel in eine Winterstarre.<br />

Bei etwa minus acht Grad Celsius sterben sie.<br />

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© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013 19


Journal<br />

Auch bei Hallux-valgus-bedingten Schmerzen können<br />

Blutegel hilfreich sein.<br />

Die Kosten für eine Blutegeltherapie<br />

müssen in<br />

der Regel vom Patienten<br />

selbst getragen werden.<br />

Man sollte mit etwa 50 bis<br />

120 Euro für eine Therapiesitzung<br />

rechnen. Hinzu<br />

kommen die Kosten der<br />

Sitzungen für die Wundnachsorge.<br />

Kontraindikationen<br />

Eine Blutegeltherapie darf nicht durchgeführt werden, wenn<br />

folgende Störungen bzw. Erkrankungen vorliegen oder folgende<br />

Medikamente eingenommen werden:<br />

z Infektionskrankheiten im akuten Stadium und Fieber.<br />

z Angeborene und erworbene Blutgerinnungsstörungen bzw.<br />

Einnahme von blutgerinnungshemmenden Substanzen, wie<br />

zum Beispiel Marcumar oder ASS, sowie Thrombozytopenie<br />

(verminderte Anzahl von Blutplättchen).<br />

z Deutliche Blutarmut (Anämie) und Erkrankungen des Knochenmarks.<br />

z Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) ab Stadium III.<br />

z Bekannte Allergien gegen Inhaltsstoffe des Sekrets von Blutegeln<br />

wie etwa Hirudin und Histamin.<br />

z Eine Hauterkrankung an der Stelle, wo die Blutegeltherapie<br />

erfolgen sollte.<br />

z Ausgeprägte Wundheilungsstörungen, wie sie zum Beispiel<br />

bei Diabetikern auftreten können.<br />

z Akute Magen-/Darmgeschwüre.<br />

z Schwere chronische Erkrankungen, wie ein Dialyse-pflichtiges<br />

Nierenleiden oder eine fortgeschrittene Krebserkrankung.<br />

z Ausgeprägte Immunschwäche (zum Beispiel AIDS); aber auch<br />

im Fall einer Chemotherapie oder immunsuppressiven Therapie.<br />

Blutegeltherapie bei Krankheitsbildern<br />

an Füßen und Beinen<br />

Eine Blutegeltherapie kann bei folgenden Beschwerden<br />

an den unteren Extremitäten<br />

ratsam sein, wobei die Schmerzbehandlung<br />

hier im Vordergrund steht:<br />

z Schmerzen am Fuß unklarer Genese<br />

z Panaritium<br />

z Ganglion<br />

z Morton Neurom<br />

z Sprunggelenksarthritis oder -arthrose<br />

z Arthrosen der Metatarsalgelenke<br />

z Krampfaderleiden<br />

„schnelle“ Hirudin ein bis zu<br />

12 Stunden anhaltendes Nachbluten.<br />

Dieses dient der Reinigung<br />

der Wunde. Es hat<br />

aber auch den Effekt, dass gestaute<br />

Lymphflüssigkeit und<br />

gestautes Blut aus dem Gewebe<br />

abfließen können.<br />

Die schmerzstillende Wirkung<br />

der Blutegeltherapie belegte<br />

2003 eine Studie. So lassen<br />

Schmerzen oftmals schon während<br />

der Behandlung nach.<br />

Schwellungen und Ödeme<br />

(Wasseransammlungen im Gewebe)<br />

nehmen ab und „schwere<br />

Beine“ werden entlastet.<br />

Auch weiß man inzwischen,<br />

dass diese Behandlung – abhängig<br />

vom Grad der Vorschädigung<br />

der Venenwände<br />

– über eine gewisse Zeit<br />

hinweg als Thromboseprophylaxe<br />

wirkt.<br />

Zahlreiche Indikationen<br />

Aufgrund ihrer vielfältigen<br />

Wirkung kann die Blutegeltherapie<br />

bei den unterschiedlichsten<br />

akuten und chronischen<br />

Erkrankungen sinnvoll<br />

sein, wobei natürlich zuvor eine<br />

ärztliche Diagnostik erfolgen<br />

sollte. Besonders bei<br />

Schmerzen am Bewegungsapparat<br />

leisten die Blutegel<br />

gute Dienste. Dazu zählen die<br />

Epikondylitis („Tennisarm“),<br />

Tendovaginitis (Sehnenscheidenentzündung),<br />

Karpaltunnelsyndrom<br />

sowie Arthrosen<br />

fast aller Gelenke. Aber auch<br />

Verstauchungen und Zerrungen,<br />

Muskelverspannungen<br />

und Myalgien, Lumbalgien,<br />

Ischialgien und das Schulter-<br />

Armsyndrom zählen dazu.<br />

Ferner findet die Therapie ihren<br />

Einsatz bei venösen Stauungen,<br />

akuter Thrombophlebitis,<br />

Varizen und dem postthrombotischen<br />

Syndrom, bei<br />

dem es zu Stauungsschmerzen<br />

kommt. Bewährt hat sich<br />

die Behandlung aber auch bei<br />

Wundheilungsstörungen infolge<br />

eines postoperativen<br />

Lymphstaus oder venösen<br />

Rückstaus, etwa in der plastischen<br />

Chirurgie oder in der<br />

Handchirurgie.<br />

Weitere Indikationen sind eine<br />

arterielle Hypertonie, akute<br />

und chronische Otitis media<br />

(Mittelohrentzündung),<br />

Tinnitus, Postzosterneuralgie<br />

(Nervenschmerzen nach einer<br />

Gürtelrose), Hämorrhoidalbeschwerden<br />

oder ein akuter<br />

Gichtanfall.<br />

So vielseitig und hilfreich die<br />

Behandlung mit Blutegeln ist,<br />

so gibt es dennoch Kontraindikationen<br />

(s. Kasten unten<br />

links). Wer zu Keloidbildung<br />

(überschießender Narbenbildung)<br />

neigt, bei dem sollte die<br />

Behandlung an gut sichtbaren<br />

Körperstellen vermieden<br />

werden. Außerdem empfiehlt<br />

es sich, nach Absprache mit<br />

dem Arzt, fünf bis zehn Tage<br />

vor der Egeltherapie auf die<br />

Einnahme von Azetylsalizylsäure-haltigen<br />

Präparaten wie<br />

Aspirin ® oder ASS zu verzichten,<br />

da diese eine hemmende<br />

Wirkung auf die Blutgerinnung<br />

haben.<br />

Ablauf der Therapie<br />

Hat der Blutegel „angebissen“,<br />

kann der Saugvorgang<br />

bis zu zwei Stunden dauern.<br />

Fällt er dann von selber ab, so<br />

wird die Wunde unter Umständen<br />

mehrmals mit einer<br />

stark saugfähigen Wundauflage<br />

versorgt. Denn die Wunde<br />

kann bis zu 24 Stunden<br />

nachbluten, was im Sinne einer<br />

Entstauung erwünscht ist.<br />

Nach Abschluss der Nachblutungszeit<br />

wird der Patient<br />

wieder einbestellt, die Wunde<br />

kontrolliert und mit einem<br />

Verband erneut versorgt. In<br />

der Heilungsphase können<br />

leichte Rötungen und Schwellungen<br />

auftreten sowie ein unter<br />

Umständen starker Juckreiz<br />

. Nach etwa zwei bis drei<br />

Tagen sollte sich eine Schmerzlinderung<br />

der behandelten<br />

Gliedmaße einstellen.<br />

Abhängig vom Krankheitsbild<br />

und der individuellen Reaktion<br />

des Patienten kann es notwendig<br />

werden, die Therapie<br />

zu wiederholen.<br />

g<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Hans-Günter Maaßen<br />

Heilpraktiker<br />

Edmundstr. 37<br />

47829 Krefeld<br />

E-Mail fan-krefeld@gmx.de<br />

(Foto: © Elvi Foss)<br />

20 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013


Journal<br />

Moderne Untersuchungsmethoden im Überblick/Teil IV:<br />

Endoskopie<br />

Von Dipl.-Ing. Uwe Schlink, Fachjournalist, Witten<br />

Der Begriff Endoskopie stammt von den griechischen<br />

Wörtern „endo“ und „skopein“ – „innen“<br />

und „sehen“. Demzufolge lassen sich mit diesem<br />

Untersuchungsverfahren Körperhöhlen und Hohlorgane<br />

betrachten. Doch die Endoskopie dient<br />

auch minimal-invasiven therapeutischen Zwecken.<br />

Die medizinischen Einsatzmöglichkeiten<br />

der<br />

Endoskopie, vereinfacht<br />

auch Spiegelung genannt, sind<br />

überaus vielfältig. Entsprechend<br />

spezifisch fallen die Konstruktionsmerkmale<br />

der heute verfügbaren<br />

Endoskope aus. Jedes<br />

verfügt jedoch über eine<br />

Beleuchtungseinrichtung mit<br />

Kaltlicht und ein optisches System.<br />

Abhängig vom Untersuchungsgebiet<br />

wird mit starren<br />

bzw. flexiblen Endoskopen<br />

gearbeitet. Im Gegensatz zu<br />

dem rohrförmigen Metallendoskop,<br />

bestehen flexible Geräte<br />

aus einem biegsamen<br />

Schlauch. Mit diesem kann<br />

der Arzt gezielt in bestimmte<br />

Bereiche vordringen.<br />

Starre Endoskope kommen<br />

beispielsweise in Form des Laparoskops<br />

und Thorakoskops<br />

zur Untersuchung von Bauchund<br />

Brustraum zum Einsatz.<br />

Aber auch bei einem Bronchoskop<br />

zur endoskopischen<br />

Betrachtung von Luftröhre<br />

und Bronchien, bei einem Rektoskop<br />

zur Mastdarmuntersuchung<br />

oder dem Hysteroskop<br />

für die Gebärmutter finden sie<br />

Anwendung. Für die Magenspiegelung<br />

und Dickdarmuntersuchung<br />

– der Gastro- und<br />

Koloskopie – sind flexible Endoskope<br />

mit bis zu zwei Meter<br />

Länge vorgesehen.<br />

Die meisten Endoskope verfügen<br />

zudem über Spül- und<br />

Absaugvorrichtungen sowie<br />

über Kanäle zum Einführen<br />

von Instrumenten. So können<br />

kleinere Operationen durch-<br />

geführt, aber auch Gewebeproben<br />

entnommen werden.<br />

Mit diesen Zusatzvorrichtungen<br />

ausgestattet, beträgt der<br />

Durchmesser eines Endoskops<br />

zumeist nicht mehr als 14–15<br />

Millimeter. Die dünnsten<br />

Exemplare, die auch in der<br />

Kinderheilkunde Verwendung<br />

finden, messen im Radius gerade<br />

einmal fünf Millimeter.<br />

Für winzige<br />

operative Eingriffe<br />

In der Orthopädie wird die<br />

Spiegelung ebenfalls gewinnbringend<br />

genutzt: Zwar tritt<br />

die Arthroskopie, also die Endoskopie<br />

von Gelenken, gegenüber<br />

der Magnetresonanztomografie<br />

immer mehr in den<br />

Hintergrund, doch zu therapeutischen<br />

Zwecken ist sie<br />

vielfältig anwendbar.<br />

Die Option, mit Hilfe der Endoskopie<br />

operativ eingreifen<br />

zu können, ist natürlich nicht<br />

auf die Orthopädie beschränkt.<br />

Zum Aufgabenbereich dieses<br />

Instrumentariums zählt unter<br />

anderem die Entfernung von<br />

Blasen- oder Gallensteinen,<br />

des Blindarms oder der Gallenblase.<br />

Diese minimal-invasiven chirurgischen<br />

Eingriffe, („Schlüsselloch-Chirurgie“)<br />

bergen im<br />

Allgemeinen nur geringe Risiken.<br />

Vereinzelt bekommen<br />

Patienten Herz-Kreislaufstörungen<br />

und auch Gewebeverletzungen<br />

und Blutungen<br />

sind möglich. Zudem können<br />

bei dieser Untersuchungs-/<br />

Operationsmethode, wie bei<br />

allen anderen Eingriffen auch,<br />

Krankheitserreger in den Körper<br />

gelangen, so dass vereinzelt<br />

präventiv Antibiotika verabreicht<br />

werden. Dennoch überwiegen<br />

die Vorteile einer endoskopischen<br />

Operation klar,<br />

zumal den Patienten ein längerer<br />

Krankenhausaufenthalt<br />

in der Regel erspart bleibt. g<br />

„Reise ins Innere“: die Kapselendoskopie<br />

Eine Besonderheit der Spiegelung stellt die Kapselendoskopie<br />

dar: Hierbei schluckt der Patient eine Kapsel, die eine Miniaturkamera<br />

enthält. Während die Kapsel den Darmbereich durchläuft,<br />

erstellt die Video-Kamera Bilder, die von am Patienten angebrachten<br />

Sensoren empfangen und an ein Datenspeichergerät<br />

samt Monitor übermittelt werden. Mit dieser Technologie<br />

sind beispielsweise kleinste Blutungen oder Tumoren im Dünndarm<br />

erkennbar.<br />

Bei der Arthroskopie können beispielsweise ausgerissene<br />

Knorpelstücke entfernt oder wieder eingesetzt und Bänder<br />

sowie Menisken genäht oder geglättet werden. Hierbei<br />

kommt allerdings neben dem Arthroskop ein weiteres<br />

Werkzeug zum Einsatz, das einen zweiten Zugang zum<br />

Gelenk erforderlich macht.<br />

(Foto: © Picture-Factory - Fotolia.com)<br />

Auch das Einbringen von<br />

kleinen Röhrchen, so genannten<br />

Stents, ist möglich,<br />

um Verengungen zu weiten<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Dipl.-Ing. Uwe Schlink<br />

Meesmannstr. 68<br />

58456 Witten<br />

E-Mail uwe.schlink@<br />

freenet.de<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013 21


Journal<br />

Textilhygiene in der <strong>Podologie</strong>/Teil I:<br />

Praxiswäsche ist<br />

infektionsverdächtig<br />

Von PD Dr. Dr. Friedrich von Rheinbaben, Mikrobiologe, Monheim<br />

Bei der Berufskleidung sowie allen übrigen Textilien<br />

einer podologischen Praxis handelt es sich<br />

um so genannte Objektwäsche. Diese ist durch<br />

eine spezifische Art der Verschmutzung gekennzeichnet<br />

sowie durch die Gefahr einer Kontamination<br />

mit infektiösen Erregern. Deshalb<br />

kommt hier der Wäschehygiene eine ganz<br />

besondere Wichtigkeit zu.<br />

Mit dem Waschen von<br />

Textilien werden Verschmutzungen<br />

entfernt<br />

– und im Fall von Praxiswäsche<br />

auch Krankheitserreger<br />

abgetötet bzw. inaktiviert.<br />

Damit die Wäsche tatsächlich<br />

auch „rein“ wird, sind<br />

die passenden Waschmittel<br />

und richtigen Temperaturen<br />

in Abhängigkeit von Material<br />

sowie Verschmutzungsgrad<br />

und -art zu wählen.<br />

Infektiöse Wäsche<br />

Hoch infektiöse Wäsche<br />

fällt bei Infektionen beispielsweise<br />

mit Lassa-,<br />

Ebola-, Marburg- oder<br />

Pockenviren an<br />

Diese wird in drei Kategorien<br />

unterteilt: So genannte Hoch<br />

infektiöse Wäsche stammt<br />

zum Beispiel aus Krankenhäusern,<br />

Isolierbereichen und<br />

vergleichbaren Einrichtungen.<br />

Sie kann mit hochgefährlichen<br />

Erregern kontaminiert<br />

sein. Derartige Wäsche<br />

muss unter besonderen Auflagen<br />

bereits, dort wo sie anfällt,<br />

also zum Beispiel im Isolierungsbereich<br />

eines Krankenhauses,<br />

gewaschen und<br />

desinfiziert werden. Man bezeichnet<br />

dies als das so genannte<br />

Einlegeverfahren, bei<br />

dem auch die Waschflotte<br />

desinfiziert sein muss, bevor<br />

sie in das öffentliche Kanalisationssystem<br />

gegeben werden<br />

darf. Derartige Textilien<br />

werden kaum jemals in der<br />

<strong>Podologie</strong> anfallen. Die so<br />

genannte Infektiöse Wäsche<br />

(Kategorie 2) stammt aus Infek-tions-<br />

und Isolierungsbereichen,<br />

aus Pathologie und<br />

mikrobiologischen Labors und<br />

vergleichbaren Einrichtungen.<br />

Sie muss unter bestimmten<br />

Auflagen für die Wäscherei<br />

mit RKI-gelisteten Mitteln<br />

gewaschen werden und darf<br />

zu diesem Zweck unter bestimmten<br />

Auflagen (gefahrloser<br />

Transport) aus dem Bereich,<br />

in dem sie anfiel, zu einer<br />

Wäscherei transportiert<br />

werden. Die hier anfallende<br />

Waschflotte darf allerdings<br />

ebenfalls nur dann in die Kanalisation<br />

gegeben werden,<br />

wenn sie mit Desinfektionsmitteln<br />

versetzt wurde und<br />

den Desinfektionsgang durchlaufen<br />

hat.<br />

Die dritte Kategorie umfasst<br />

die „Infektionsverdächtige<br />

Wäsche“, die überall im medizinischen<br />

Bereich anfallen<br />

kann, und die nicht unter die<br />

Kategorie „Infektiöse Wäsche“<br />

fällt. Man geht auch bei ihr<br />

von einer möglichen Verkeimung<br />

aus und empfiehlt deshalb<br />

gleichfalls eine desinfizierende<br />

Behandlung. Es<br />

(Foto: © gradt - Fotolia.com)<br />

22 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013


entfällt allerdings die strenge Forderung,<br />

nach der die Flotte zuerst desinfiziert<br />

sein muss, bevor sie abgepumpt und verworfen<br />

werden kann.<br />

Legt man die oben genannten Maßstäbe<br />

an die Wäsche einer podologischen<br />

Praxis an, so ist diese am ehesten in der<br />

Kategorie „Infektionsverdächtige Wäsche“<br />

einzuordnen. Würde man sie in einer<br />

professionellen Wäscherei aufbereiten,<br />

so wären zum Beispiel Vorspülschritte<br />

erlaubt, bei denen das Vorspülwasser<br />

nicht desinfiziert werden muss.<br />

Die Fasern entscheiden …<br />

Eine andere Einteilung der Wäsche<br />

bezieht sich mehr auf das<br />

Material der Textilien und die<br />

daraus resultierenden Waschverfahren.<br />

Begriffe wie Weißwäsche,<br />

Schwarzwäsche, Buntwäsche,<br />

Kochwäsche, Feinwäsche,<br />

Wollwäsche und Ähnliches spiegeln<br />

diese wider.<br />

z Im Fall von Kochwäsche handelt<br />

es sich um Textilien, die<br />

bei 95 °C gewaschen werden<br />

können. Dies hilft vor allem,<br />

Mikroorganismen wie Hautpilze<br />

und Viren abzutöten<br />

bzw. zu inaktivieren. Die Textilien<br />

bestehen ganz oder zu<br />

einem beträchtlichen Teil aus<br />

temperaturresistenten Fasern,<br />

wie Leinen, Baumwolle oder<br />

Viskose und sind meist weiß<br />

oder in hellen Farben gehalten.<br />

Kochwäsche wird meist<br />

in Normalprogrammen, das<br />

heißt mit niedrigem Wasserstand<br />

und starker Mechanik<br />

(Trommelbewegung) sowie<br />

mit einem Vollwaschmittel,<br />

aufbereitet. Die klassische<br />

Kochwäsche verbraucht viel<br />

Energie und belastet das Waschgut.<br />

Mit den modernen Vollwaschmitteln<br />

ist es heute jedoch möglich, so genannte<br />

Kochwäsche bei nur 60 °C zu<br />

waschen. Die Wäsche einer podologischen<br />

Praxis zählt überwiegend hierzu.<br />

z Bei Buntwäsche handelt es sich um alle<br />

bunt gefärbten Textilien, die nicht<br />

koch- bzw. farbecht sind, also nicht bei<br />

95 °C gewaschen werden können. Daher<br />

sind zu ihrer Aufbereitung spezielle<br />

Waschmittel nötig, die vor allem<br />

auf Bleichmittel und optische Aufheller<br />

verzichten. Abgesehen von der Notwendigkeit,<br />

spezielle Waschmittel zu<br />

verwenden, verlangt Buntwäsche beim<br />

Waschen die gleiche Vorgehensweise<br />

wie Kochwäsche. Das Programm ist lediglich<br />

auf eine geringere Temperatur<br />

ausgelegt und variiert zwischen 30 °C<br />

und 60 °C. Der Wassereinsatz entspricht<br />

in der Regel demjenigen der<br />

Kochwäsche und die mechanische Belastung<br />

ist stark und kräftig. Buntwäsche<br />

sollte nach Möglichkeit nicht für<br />

eine podologische Praxis verwendet<br />

werden.<br />

z Bei pflegeleichter Wäsche handelt es<br />

sich meist um Mischgewebe, das aus<br />

Kunstfasern oder pflegeleicht ausgerüsteten<br />

pflanzlichen Fasern besteht.<br />

Der Begriff „pflegeleicht“ drückt vor<br />

allem aus, dass eine besondere Nachbehandlung<br />

(vor allem Bügeln) nicht<br />

benötigt oder zumindest erleichtert<br />

wird. Die mechanische Beanspruchung<br />

im entsprechenden Waschprogramm<br />

liegt zwischen Koch-/Buntwäsche und<br />

Feinwäsche. Die Verwendung von pflegeleichter<br />

Wäsche in einer podologischen<br />

Praxis kann daher unvorteilhaft<br />

sein, es sei denn, sie wird besonders für<br />

den medizinischen oder Medizin-assoziierten<br />

Bereich empfohlen.<br />

z Unter Feinwäsche versteht man empfindliche<br />

bunte aber auch weiß gefärbte<br />

Textilien, meist aus Chemiefasern. Das<br />

Besondere der Waschprogramme von<br />

Feinwäsche ist der hohe Wassereinsatz<br />

bei geringer (halber) Füllmenge sowie<br />

eine verringerte Trommelbewegung.<br />

Die Temperaturen reichen von kalt<br />

(10-18 °C) über 30 °C bis hin zu 40 °C.<br />

Schließlich erfordert Feinwäsche noch<br />

den Einsatz spezieller materialschonender<br />

Feinwaschmittel.<br />

Auch die Verwendung von Feinwäsche<br />

ist in der <strong>Podologie</strong> nicht empfehlenswert.<br />

Grundsätzlich ist es ratsam, für<br />

die podologische/fußpflegerische Praxis<br />

Textilien anzuschaffen, die unter die<br />

Kategorie „Kochwäsche“ fallen.<br />

Wasch- und bleichbare<br />

Verschmutzungen<br />

Mit dem Waschen von Textilien will man<br />

vor allem Verschmutzungen entfernen.<br />

Das Waschen von Praxiswäsche soll darüber<br />

hinaus auch Keime und Viren abtöten<br />

bzw. inaktivieren. Welche Erreger<br />

als Kontaminanten in Textilien aus dem<br />

medizinischen Bereich anfallen können,<br />

darüber gibt die Tabelle auf der nächsten<br />

Seite Auskunft. Sie zeigt außerdem,<br />

mit welchen davon vorzugsweise in der<br />

<strong>Podologie</strong> zu rechnen ist.<br />

Schmutz wird in der Textilhygiene in<br />

wasserlöslichen und nicht wasserlöslichen<br />

Schmutz eingeteilt. Wasserlöslich<br />

sind zum Beispiel Schweiß oder Salze.<br />

Nicht wasserlöslicher Schmutz – hierzu<br />

zählen zum Beispiel Hautfette, Blut und<br />

Pigmente – kann in waschbare und in<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013 23<br />

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Für viele sind persönliches<br />

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Journal<br />

Potenziell infek- Beispiele Vorkommen vorwiegend Bedeutung in der <strong>Podologie</strong><br />

tiöses Material<br />

in Textilien<br />

Parasiten Milben, Läuse, wie persönlicher Wäsche, im Allgemeinen ohne<br />

Wanzen, Wurmeier Bekleidung aus Heimen, Bedeutung<br />

Kindergärten etc.<br />

Protozoen Dauerstadien von wie persönlicher Wäsche, im Allgemeinen ohne<br />

Amöben und ande- Bekleidung aus Heimen, Bedeutung<br />

ren Protozoen Privathaushalten etc.<br />

Pilze Hautpilze, Hefepilze, wie persönlicher Wäsche, besonders wichtige Gruppe<br />

Schimmelpilze Berufskleidung aus Kranken- für Textilien einer podologihäusern<br />

und medizinischen schen Praxis<br />

Einrichtungen, ggf. auch<br />

aus Privathaushalten (insbesondere<br />

bei Belastung<br />

mit Hautpilzen)<br />

Bakterien grampositive und wie persönlicher Wäsche, besonders wichtige Gruppe<br />

gramnegative Berufskleidung aus Kranken- für Textilien einer podologihäusern<br />

und medizinischen schen Praxis<br />

Einrichtungen sowie aus dem<br />

Lebensmittelbereich<br />

Korrespondenzadresse:<br />

PD Dr. Dr. Friedrich von<br />

Rheinbaben<br />

E-Mail: F.v.Rheinbaben@<br />

t-online.de<br />

Tbc-Erreger und wie persönlicher Wäsche, wichtig bei ambulantem Arandere<br />

Myko- Berufskleidung aus Kranken- beiten in Heimen, Krankenbakterien<br />

häusern und medizinischen häusern und ähnlichen medi-<br />

Einrichtungen<br />

zinischen Einrichtungen<br />

Sporenbildende Bak- selten bei Textilien / Berufs zu berücksichtigen bei amterien/bakterielle<br />

kleidung des Lebensmittel- bulanten Arbeiten in Heimen,<br />

Sporen bereichs, manchmal aus Krankenhäusern und ähnli-<br />

chen medizinischen Einrich-<br />

tungen<br />

Krankenhäusern und medizinischen<br />

Einrichtungen<br />

bleichbare Verunreinigungen<br />

unterteilt werden.<br />

Für den Aufbereitungsprozess<br />

selbst werden Waschmittel,<br />

Wasch- und Wäschedesinfektionsmittel,<br />

Wasser und natürlich<br />

auch Waschmaschinen<br />

benötigt. Waschmittel dienen<br />

der Reinigung von Wäsche.<br />

Sie sind in einer Vielzahl von<br />

Spezialprodukten auf dem<br />

Markt. In der <strong>Podologie</strong> sollten<br />

vorzugsweise Vollwaschmittel/Universalwaschmittel<br />

Mykoplasmen, wie persönlicher Wäsche im Allgemeinen ohne<br />

Clamydien<br />

Bedeutung<br />

Viren behüllte Viren, wie persönlicher Wäsche, besonders wichtige Gruppe<br />

nackte Viren Berufskleidung aus Kranken- für Textilien einer podologihäusern<br />

und medizinischen schen Praxis<br />

Einrichtungen<br />

Bakteriophagen / Gelegentlich bei Textilien im Allgemeinen ohne<br />

Mykophagen<br />

Bedeutung<br />

Prionen Creutzfeld-Jakob- gelegentlich bei Textilien / im Allgemeinen ohne<br />

Erreger, BSE-Erreger Berufskleidung aus dem Bedeutung<br />

medizinischen Bereich<br />

sonstiges biolo- genetisches Material, Gelegentlich bei Textilien im Allgemeinen ohne<br />

gisch aktives Toxine Bedeutung<br />

Material<br />

Tab: 1: Mikroorganismen und sonstiges biologisch aktives Material als Verunreinigungen in Textilien der<br />

<strong>Podologie</strong> sowie in anderen Textilien.<br />

eingesetzt werden. Denn diese<br />

enthalten eine Reihe von<br />

Inhaltsstoffen, welche für den<br />

Reinigungsprozess notwendig<br />

sind. Einige der Inhaltsstoffe<br />

besitzen zudem eine sehr gute<br />

antimikrobielle und virusinaktivierende<br />

Wirksamkeit, ohne<br />

dass dies besonders beworben<br />

wird. Die wichtigsten<br />

Inhaltstoffe eines Waschmittels<br />

sind:<br />

z Tenside,<br />

z Gerüststoffe (Builder),<br />

z Bleichmittel,<br />

z Enzyme,<br />

z sonstige Komponenten<br />

und Hilfsstoffe, wie Bleichaktivatoren,<br />

optische Aufheller,<br />

Schaumregulatoren,<br />

Vergrauungsinhibitoren,<br />

Korrosionsinhibitoren,<br />

Farbstoffübertragungsinhibitoren,<br />

Duftund<br />

Farbstoffe.<br />

Neben der Wahl des richtigen<br />

Waschmittels hat<br />

aber auch die Wasserqualität<br />

einen erheblichen<br />

Einfluss auf den Waschprozess<br />

sowie die Desinfektionswirkung<br />

von Wäschedesinfektionsverfahren.<br />

Ein besonderer Einflussfaktor<br />

ist die Wasserhärte.<br />

Darunter versteht<br />

man vor allem die Konzentration<br />

an Calciumund<br />

Magnesium-Ionen.<br />

Bei der Carbonathärte (so<br />

genannte temporäre Härte)<br />

sind die Ionen an Carbonsäuren<br />

gebunden. Diese<br />

sind wiederum von dem<br />

im Wasser gelösten Kohlendioxyd<br />

abhängig. Härtebeläge<br />

fallen bei zunehmender<br />

Erwärmung des<br />

Wassers aus. Sie können<br />

dann Verkrustungen auf<br />

Maschinenteilen und in<br />

Leitungsrohren bilden, was<br />

die Ansiedlung von Mikroorganismen<br />

begünstigt.<br />

Bei Textilfasern kann<br />

der gleiche Vorgang zur<br />

Vergrauung der Fasern<br />

führen. Neben der temporären<br />

Härte wird der<br />

Härtegrad von Wasser vor<br />

allem durch das Vorkommen<br />

von Chlor- und Sulfatverbindungen<br />

bestimmt<br />

(permanente Härte). Auch<br />

sie kann die Wirksamkeit<br />

von Wasch- und Desinfektionsprozessen<br />

und die Korrosivität<br />

des Wassers durch Erhöhung<br />

der Rauhigkeit von<br />

Oberflächen und Maschinenteilen<br />

beeinflussen und die<br />

Ansiedlung von Mikroorganismen<br />

und Entstehung von<br />

Biofilmbildung fördern.<br />

Welche Wirkung die Inhaltsstoffe<br />

von Waschmitteln auf Mikroorganismen<br />

haben, lesen<br />

Sie im zweiten Teil.<br />

g<br />

24 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013


Recht & Geld<br />

Lohnt sich ein Antrag?<br />

Volljährige Kinder: Wann<br />

gibt es Kindergeld?<br />

Von Dipl.-Jur. Nicola Pridik, Berlin<br />

Während Eltern für ihre minderjährigen Kinder<br />

immer Kindergeld erhalten können, knüpft das<br />

Gesetz den Kindergeldbezug für Kinder über 18<br />

Jahre an bestimmte Voraussetzungen. So muss<br />

das Kind beispielsweise für einen Beruf ausgebildet<br />

werden. Doch was bedeutet das genau? Und<br />

was ist mit Kindern, die auf einen Ausbildungsoder<br />

Studienplatz warten, ihre Ausbildung unterbrechen<br />

oder sich in einer Übergangsphase zwischen<br />

zwei Ausbildungsabschnitten befinden?<br />

(Foto: © vege - Fotolia.com)<br />

Um den Lebensunterhalt<br />

von Kindern zu sichern,<br />

erhebt der Staat auf einen<br />

Teil des Einkommens ihrer<br />

Eltern keine Steuern. Entweder<br />

er zahlt den Eltern mit<br />

dem Kindergeld monatlich einen<br />

entsprechenden Steueranteil<br />

auf ihr Einkommen aus<br />

(„Steuervergütung“) oder sie<br />

können von Steuerfreibeträgen<br />

für die Kinder profitieren.<br />

Welche Variante für die Eltern<br />

günstiger ist, prüft das Finanzamt<br />

jedes Jahr automatisch im<br />

Zusammenhang mit der Einkommensteuererklärung.<br />

Die Höhe des Kindergeldes<br />

beläuft sich derzeit für das erste<br />

und zweite Kind monatlich<br />

auf jeweils 184 Euro, für<br />

das dritte auf 190 Euro und für<br />

jedes weitere auf 215 Euro.<br />

Mitgezählt werden dabei auch<br />

Kinder, für die das Kindergeld<br />

vorrangig einem anderen Elternteil<br />

zusteht, nicht dagegen<br />

solche, für die es kein Kindergeld<br />

mehr gibt.<br />

Für ein minderjähriges Kind<br />

wird letztmalig in dem Monat<br />

Kindergeld gezahlt, in dem es<br />

18 Jahre alt wird. Nur wenn<br />

der Geburtstag auf den Monatsersten<br />

fällt, endet der An-<br />

spruch mit dem Vormonat. Danach<br />

können die Eltern nur<br />

dann weiter Kinder-geld beziehen,<br />

wenn sie einen neuen<br />

Antrag stellen und nachweisen,<br />

dass das Kind die gesetzlichen<br />

Voraussetzungen erfüllt,<br />

um trotz seiner Volljährigkeit<br />

beim Kindergeld<br />

berücksichtigt zu werden.<br />

Ein Beispiel<br />

Ursel M. und ihr Mann haben<br />

drei volljährige Kinder. Melanie<br />

(23) hat gerade ihre Ausbildung<br />

zur Mediengestalterin<br />

abgeschlossen und absolviert<br />

derzeit ein freiwilliges<br />

Praktikum in einer Werbeagentur.<br />

Peter (20) will Medizin<br />

studieren, hatte bei seiner<br />

ersten Bewerbung um einen<br />

Studienplatz aber leider keinen<br />

Erfolg. Zum nächsten Semester<br />

will er es erneut mit einer<br />

Bewerbung versuchen.<br />

Axel (18) hat im Mai seinen<br />

Schulabschluss gemacht. Im<br />

August desselben Jahres will<br />

er in den Bundesfreiwilligendienst<br />

starten. Die Eltern<br />

möchten wissen, ob sie für ihre<br />

Kinder Kindergeld erhalten<br />

können.<br />

<br />

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<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013 25


Recht & Geld<br />

Vorbereitungskurs auf die „Sektorale HPP <strong>Podologie</strong>“<br />

Kursziele: Bearbeitung aller prüfungsrelevanten Themen bezüglich<br />

der „eingeschränkten Heilpraktikerprüfung auf<br />

dem Gebiet der <strong>Podologie</strong>“, differentialdiagnostische<br />

Übungen und Fallbeispiele.<br />

Kursumfang: 72 h (4 WE à 15 h zzgl. Pausen)<br />

Kursdauer: 13.7.2013 – 30.9.2013<br />

Kursort: Ludwigsburg<br />

Dozenten: Ärzte, Heilpraktiker, Steuerberater und Juristen<br />

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20.04.2013 für Podologen, Heilpraktiker auf dem Gebiet<br />

der <strong>Podologie</strong> OST; alle, die sich mit dem Fuß be -<br />

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Stuttgart „Gut zu Fuß“ Stand Nr. AG 148 Halle 4<br />

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für berufliche Rehabilitation<br />

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Für den Standort Bad Pyrmont suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />

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Die ausführlichen Stellenbeschreibungen finden Sie unter<br />

www.bfw-badpyrmont.de<br />

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung, möglichst als PDF-Dokument per E-Mail.<br />

Berufsförderungswerk Bad Pyrmont, Winzenbergstr. 43, 31812 Bad Pyrmont,<br />

Telefon (05281) 601-125, inge.breitkopf@bfw-badpyrmont.de<br />

Wer erhält das Kindergeld?<br />

Auch wenn das Kindergeld letztlich dem Kind zugutekommen<br />

soll, sind in der Regel die Eltern anspruchsberechtigt.<br />

Sie müssen folglich den Antrag auf Kindergeld stellen. Beziehen<br />

kann das Kindergeld immer nur ein Elternteil.<br />

Leben die Eltern mit ihren Kindern in einem Haushalt zusammen,<br />

können sie unter sich vereinbaren, wer von ihnen das<br />

Kindergeld bezieht. Leben sie getrennt, bekommt das Kindergeld<br />

derjenige, bei dem das Kind wohnt.<br />

Hat das Kind eine eigene Wohnung, beantragt der Elternteil<br />

das Kindergeld, der laufend (den höheren) Barunterhalt an<br />

das Kind zahlt. Zahlen beide Eltern Barunterhalt in gleicher<br />

Höhe oder zahlen sie beide keinen Barunterhalt, weil sie selbst<br />

bedürftig sind, können sie unter sich vereinbaren, wer das<br />

Kindergeld bezieht.<br />

Kinder in Ausbildung<br />

Melanie findet möglicherweise<br />

als volljähriges Kind unter<br />

25 Jahre beim Kindergeld<br />

Berücksichtigung, weil sie<br />

„für einen Beruf ausgebildet“<br />

wird. Für das Vorliegen dieser<br />

Voraussetzung ist unerheblich,<br />

ob es sich um eine betriebliche<br />

oder schulische Ausbildung,<br />

um ein Hochschulstudium<br />

oder eine Weiterbildung<br />

im erlernten und ausgeübten<br />

Beruf handelt. Auch<br />

muss es nicht die erste berufliche<br />

Ausbildung sein. Es genügt<br />

vielmehr, dass die Ausbildung<br />

auf ein bestimmtes<br />

Berufsziel ausgerichtet ist und<br />

notwendige, nützliche oder<br />

förderliche Kenntnisse, Fähigkeiten<br />

und Erfahrungen für<br />

die Ausübung des angestrebten<br />

Berufs vermittelt. Darüber<br />

hinaus ist wichtig, dass das<br />

Kind die Ausbildung ernsthaft<br />

und zielstrebig betreibt.<br />

Dass es sich bei Melanies<br />

Praktikum um ein freiwilliges<br />

Praktikum handelt, spielt folglich<br />

keine Rolle. Es kommt nur<br />

darauf an, ob in dem Praktikum<br />

Kenntnisse und Fähigkeiten<br />

vermittelt werden, die<br />

für ihr Berufsziel nützlich sind.<br />

Die Familienkasse wird den<br />

Eltern folglich nur dann Kindergeld<br />

zahlen, wenn Melanie<br />

in der Werbeagentur trotz<br />

abgeschlossener Berufsausbildung<br />

weiterhin für ihren<br />

Beruf ausgebildet wird, nicht<br />

dagegen, wenn sich das Praktikum<br />

lediglich als schlecht<br />

oder gar nicht bezahlter Job<br />

entpuppt.<br />

Bei einem Sprachaufenthalt<br />

des Kindes im Ausland, zum<br />

Beispiel als Au-pair, besteht<br />

ein Anspruch auf Kindergeld,<br />

wenn der Spracherwerb nicht<br />

allein autodidaktisch erfolgt,<br />

sondern von einer fachkundigen<br />

Stelle organisiert wird,<br />

etwa in Form von (begleitendem)<br />

theoretisch-systematischem<br />

Sprachunterricht.<br />

Muss das Kind die Ausbildung<br />

vorübergehend wegen einer<br />

Krankheit oder während der<br />

Mutterschutzfristen unterbrechen,<br />

hindert das den Bezug<br />

von Kindergeld nicht, sofern<br />

eine entsprechende ärztliche<br />

Bescheinigung vorliegt.<br />

Für ein Kind, das sich vom<br />

Studium beurlauben lässt, um<br />

ein Praktikum zu absolvieren,<br />

im Ausland zu studieren oder<br />

um sich auf eine Prüfung vorzubereiten,<br />

bleibt die Kindergeldberechtigung<br />

ebenfalls<br />

in der Regel bestehen,<br />

weil sich das Kind weiterhin<br />

„in Ausbildung“ befindet.<br />

Dagegen entfällt der Kindergeldanspruch,<br />

wenn sich ein<br />

Kind im Urlaubssemester beispielsweise<br />

umfangreicher in<br />

studentischen Gremien engagieren<br />

will. Denn in diesem<br />

Fall tritt die Ausbildung<br />

in den Hintergrund.<br />

Ist das Kind durch die Abschlussprüfung<br />

gefallen, wird<br />

es weiterhin für einen Beruf<br />

ausgebildet, wenn es sich nunmehr<br />

ernsthaft auf die Wiederholungsprüfung<br />

vorbereitet<br />

und die nächstmögliche<br />

Gelegenheit wahrnimmt, diese<br />

zu absolvieren. Bei einem<br />

studierenden Kind ist ein späterer<br />

Prüfungstermin dann<br />

möglich, wenn die Prüfungskommission<br />

ausdrücklich zu<br />

einer längeren Vorbereitungszeit<br />

rät.<br />

Die Vorbereitung auf eine Promotion<br />

zählt als Ausbildung,<br />

sofern sie sich an das erfolgreich<br />

abgeschlossene Studium<br />

anschließt und ernsthaft und<br />

nachhaltig erfolgt. Jobbt das<br />

Kind neben seiner Promotionsvorbereitung,<br />

gibt es nur dann<br />

Kindergeld, wenn seine regelmäßige<br />

wöchentliche Arbeitszeit<br />

maximal 20 Stunden<br />

beträgt (siehe Kasten rechte<br />

Seite).<br />

(Foto: © caruso13 - Fotolia.com)<br />

26 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013


Recht & Geld<br />

Kinder ohne<br />

Ausbildungsplatz<br />

Für Peter können die Eltern<br />

Kindergeld beziehen, weil er<br />

seine Ausbildung zu einem<br />

Beruf mangels Studienplatz<br />

nicht beginnen kann und<br />

ebenfalls noch keine 25 Jahre<br />

alt ist. In seinem Fall ist es<br />

so, dass er sich bisher erfolglos<br />

beworben hat und es zum<br />

nächstmöglichen Termin erneut<br />

mit einer Bewerbung versuchen<br />

will.<br />

Ohne Ausbildungsplatz ist ein<br />

Kind aber auch dann, wenn<br />

es sich erstmals um einen Ausbildungs-<br />

oder Studienplatz<br />

bewerben will, bisher aber<br />

noch keine Chance hatte, seine<br />

Bewerbung einzureichen,<br />

weil die Bewerbungsfrist noch<br />

nicht begonnen hat. Oder das<br />

Kind hat zwar einen Ausbildungs-<br />

bzw. Studienplatz zugesagt<br />

bekommen, der Ausbildungsbeginn<br />

lässt aber<br />

noch auf sich warten.<br />

Kinder in einer<br />

Übergangszeit<br />

Auch ein Kind, das die Altersgrenze<br />

von 25 Jahren noch<br />

nicht überschritten hat und<br />

sich in einer Zwangspause<br />

zwischen zwei Ausbildungsabschnitten<br />

befindet, zum Beispiel<br />

in der Wartezeit zwischen<br />

Schulabschluss und Berufsausbildung<br />

oder Studium,<br />

ermöglicht den Bezug von<br />

Kindergeld. Entsprechendes<br />

gilt für Übergangszeiten zwischen<br />

einer Ausbildung und<br />

einem Freiwilligendienst – wie<br />

bei Axel – oder einer Ausbildung<br />

und dem freiwilligen<br />

Wehrdienst.<br />

Wichtig: Die Übergangszeit<br />

darf nicht länger als vier Monate<br />

dauern. Dabei wird die<br />

Dauer nicht auf den Tag genau<br />

berechnet, sondern gemeint<br />

sind vier volle Monate<br />

ab dem Ende des vorangegangenen<br />

Ausbildungsabschnitts.<br />

Bei Axel endete die<br />

Schulausbildung im Mai. Die<br />

vier Monate beginnen deshalb<br />

mit dem Monat Juni. Axel<br />

müsste also spätestens im Oktober<br />

mit dem Bundesfreiwilligendienst<br />

beginnen.<br />

Kinder im<br />

Freiwilligendienst<br />

Kindergeld gibt es auch für<br />

Kinder, die noch keine 25 Jahre<br />

alt sind und einen anerkannten<br />

Freiwilligendienst<br />

ableisten, wie ein Freiwilliges<br />

soziales Jahr, ein Freiwilliges<br />

ökologisches Jahr oder einen<br />

Bundesfreiwilligendienst. Für<br />

Axel gibt es also nicht nur<br />

während der Übergangszeit,<br />

sondern auch während des<br />

Bundesfreiwilligendienstes<br />

Kindergeld.<br />

Kinder ohne Arbeitsplatz<br />

Für Kinder unter 21 Jahren<br />

besteht ein Anspruch auf Kindergeld,<br />

wenn sie nicht in ei-<br />

Den Antrag stellen<br />

Der Kindergeldantrag muss schriftlich bei der zuständigen<br />

Familienkasse gestellt werden. Diese ist bei der Agentur für<br />

Arbeit angesiedelt. Bei Angehörigen des öffentlichen Dienstes<br />

und Empfängern von Versorgungsbezügen ist der Arbeitgeber<br />

oder Dienstherr zuständig. Antragsformulare, ein<br />

Ortsverzeichnis der Familienkassen und weitere Informationen<br />

gibt es auf der Website der Bundesagentur für Arbeit:<br />

www.arbeitsagentur.de. Dort besteht auch die Möglichkeit,<br />

den Kindergeldantrag online zu stellen.<br />

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Wann eine Erwerbstätigkeit des Kindes den<br />

Kindergeldanspruch entfallen lässt<br />

Seit 2012 kann der Anspruch auf Kindergeld nicht mehr entfallen,<br />

weil das Kind im Kalenderjahr ein zu hohes Einkommen<br />

hat. Bei Kindern, die für einen Beruf ausgebildet werden,<br />

Kindern ohne Ausbildungsplatz, Kindern in einer Übergangszeit<br />

oder in einem Freiwilligendienst steht eine Erwerbstätigkeit<br />

des Kindes dem Kindergeldanspruch aber dann entgegen,<br />

wenn es bereits eine Berufsausbildung oder ein Studium abgeschlossen<br />

hat und seine regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit<br />

mehr als 20 Stunden beträgt. Unproblematisch ist eine Erwerbstätigkeit<br />

trotz abgeschlossener Berufsausbildung oder abgeschlossenem<br />

Studium dagegen immer dann, wenn es sich um<br />

eine geringfügige Beschäftigung (Minijob) handelt oder die Erwerbstätigkeit<br />

im Rahmen eines Ausbildungsdienstverhältnisses<br />

ausgeübt wird, vorausgesetzt, die Ausbildungsmaßnahme<br />

ist Gegenstand des Dienstverhältnisses (Beispiel: Erzieher im<br />

Anerkennungsjahr).<br />

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Köln . Mannheim . München (in Planung) . Rostock<br />

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© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013 27


Recht & Geld<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Nicola Pridik<br />

Büro für klare Rechts -<br />

kommunikation<br />

Chamissostr. 1<br />

13587 Berlin<br />

www.npridik.de<br />

nem Beschäftigungsverhältnis<br />

stehen und bei einer Agentur<br />

für Arbeit im Inland arbeitsuchend<br />

gemeldet sind.<br />

Geht das Kind einer geringfügigen<br />

Beschäftigung (Minijob)<br />

nach, steht das dem Anspruch<br />

nicht entgegen.<br />

Kinder mit Behinderung<br />

Berücksichtigt werden schließlich<br />

Kinder, die aufgrund einer<br />

Behinderung nicht in der<br />

Lage sind, sich selbst zu unterhalten,<br />

vorausgesetzt, die<br />

Behinderung ist vor dem<br />

25. Lebensjahr eingetreten.<br />

Eine Altersbegrenzung gibt<br />

es hier nicht.<br />

Wann endet der<br />

Anspruch?<br />

Der Kindergeldanspruch für<br />

ein volljähriges Kind endet entweder<br />

dann, wenn dieses die<br />

jeweils relevante Altersgrenze<br />

erreicht oder die sonstigen<br />

Voraussetzungen wegfallen,<br />

die den Kindergeldanspruch<br />

begründen. Sofern Ursel M.<br />

und ihr Mann für Melanie<br />

während des Praktikums Kindergeld<br />

beziehen können, endet<br />

der Anspruch mit dem Ende<br />

des Praktikums. Denn dann<br />

ist Melanie nicht mehr „in<br />

Ausbildung“.<br />

Bei Peter würde der Anspruch<br />

zum Beispiel dann enden,<br />

wenn er seine Bemühungen<br />

um einen Studienplatz aufgibt.<br />

Ist die Altersgrenze entscheidend<br />

für das Ende des<br />

Anspruchs, gibt es letztmalig<br />

in dem Monat Kindergeld, in<br />

den der Geburtstag fällt, mit<br />

dem die Altersgrenze überschritten<br />

wird.<br />

In der Regel erlischt der Kindergeldanspruch<br />

auch dann,<br />

wenn das Kind heiratet, in einer<br />

eingetragenen Lebenspartnerschaft<br />

lebt oder ein eigenes<br />

Kind bekommt. Denn<br />

in diesen Fällen ist der Eheoder<br />

Lebenspartner bzw. der<br />

Vater des nichtehelichen Kindes<br />

vorrangig gegenüber dem<br />

Kind unterhaltspflichtig. g<br />

Wichtige Ergänzungen zum Artikel:<br />

„Für eine reibungslose Abrechnung: Heilmittelverordnungen …“<br />

Die Änderungen zu den<br />

Rahmenempfehlungen<br />

zur podologischen Therapie<br />

wurden ergänzt. Da diese zum<br />

Zeitpunkt der Schriftlegung<br />

des Artikels „Für eine reibungslose<br />

Abrechnung: Heilmittelverordnungen<br />

müssen<br />

korrekt sein“ von Elvi Foss in<br />

Ausgabe 1/13 der PODOLO-<br />

GIE (S. 18 ff.) noch nicht vorhanden<br />

waren, hier nun einige<br />

wichtige Ergänzungen:<br />

z Die Angabe des Wagner Stadiums<br />

0 ist nicht mehr erforderlich.<br />

Dies bedeutet jedoch<br />

nicht, dass der Podologe<br />

die Wunde nach einem<br />

Wagner Stadium behandeln<br />

darf oder soll. Wenn am Fuß<br />

eine Wunde vorhanden ist<br />

(nach einem Wagner Stadium<br />

höher als 0), muss der Arzt<br />

auf der Verordnung angeben,<br />

welche Behandlung<br />

durchgeführt werden kann.<br />

Sollte der Patient eine Wunde<br />

haben, ohne dass dies aus<br />

der HMV hervorgeht, so klären<br />

Sie am besten unverzüglich<br />

vor Behandlungsbeginn<br />

mit dem Arzt ab, welche<br />

Vorstellung er von einer<br />

möglichen Behandlung hat.<br />

Wenn der Arzt beispielsweise<br />

„Diabetisches Fußsyndrom<br />

Wagner Stadium 1<br />

(Wunde MFK 1 rechts)“ auf<br />

der Verordnung notiert, so<br />

muss im Abschnitt: „Spezifizierung<br />

der Therapie“ aufgeführt<br />

sein, was gemacht<br />

werden soll. Das kann zum<br />

Beispiel sein: „Abtragen von<br />

Callositas am Restfuß“. Fehlt<br />

diese ergänzende Angabe<br />

bei einem Wagner Stadien<br />

höher als 0, so ist die HMV<br />

ungültig.<br />

z Änderungen und Ergänzungen,<br />

die Sie mündlich<br />

mit dem Arzt getroffen haben,<br />

können Sie auch handschriftlich<br />

mit Verweis auf<br />

das Telefonat ergänzen. Ich<br />

empfehle allerdings, die Änderungen<br />

per Fax mit dem<br />

Praxisstempel bestätigen zu<br />

lassen. Das geht schnell und<br />

ist sicherer.<br />

z Verbände werden belassen,<br />

soweit keine andere Absprache<br />

erfolgt. Zur Auffrischung,<br />

etwa eine Auflage<br />

oder ein Schutzverband nach<br />

der Behandlung, muss der<br />

Patient die verordneten Materialien<br />

mitbringen.<br />

z Das Abtragen von Wundrandhyperkeratosen<br />

ist für<br />

den podologischen Bereich<br />

mit Problemen verbunden.<br />

Hier geht es nicht um Wissen<br />

oder Kompetenz. Die<br />

Behandlung von Wunden<br />

selbst bedeutet ja ein komplett<br />

anderes Setting. Auch<br />

die Delegationsebene muss<br />

geregelt sein, da diese Tätigkeiten<br />

nicht mit der HMV<br />

einhergehen. Dies sind weiterhin<br />

ungeklärte Sachverhalte,<br />

die nur in Einzelabsprachen<br />

mit dem Arzt geregelt<br />

werden können.<br />

Die Podologenverbände haben<br />

auf ihren Webseiten eine<br />

Arbeitshilfe für die korrekte<br />

HMV erstellt. Die umfängliche<br />

Beschreibung geht aus<br />

„Anlage 3 – Angaben auf Podologischen<br />

Verordnungen zu<br />

den Rahmenempfehlungen<br />

nach § 125, Abs. 1 SGb V für<br />

die Podologische Therapie“<br />

hervor.<br />

g<br />

(Illustration: Archiv)<br />

28 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013


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saicara ist eine Marke der<br />

BNS Bergal, Nico & Solitaire<br />

Vertriebs GmbH in Mainz


Ausbildung & Job<br />

Beurteilungsgespräche konstruktiv führen:<br />

Leistungen unter<br />

der Lupe<br />

Von Rolf Leicher, Kommunikationstrainer, Heidelberg<br />

Die systematische und laufende Beurteilung<br />

von Mitarbeitern ist als Führungswerkzeug nicht<br />

nur für große Unternehmen relevant. Auch kleinere<br />

Unternehmen, wie zum Beispiel podologische<br />

Praxen, profitieren davon. Denn die Führungskraft<br />

gewinnt damit einen umfassenden<br />

Überblick über den Leistungsgrad und auch<br />

das Förderungspotenzial der Mitarbeiter; und<br />

die Mitarbeitenden wissen, wie sie – ihre Stärken<br />

und Schwächen – eingeschätzt werden. Zudem<br />

können sie im Feedback-Gespräch auch<br />

eigene Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge<br />

einbringen. Damit sind optimale Voraussetzungen<br />

für bessere Leistungen und<br />

mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz gegeben.<br />

Die Beurteilung von Mitarbeitern<br />

ist eine wichtige<br />

Führungsaufgabe.<br />

Denn wie soll sich jemand verbessern,<br />

wenn er nicht weiß,<br />

wie seine Arbeit wahrgenommen<br />

wird? Eine konstruktive<br />

Rückmeldung über erbrachte<br />

Leistungen und auch darüber,<br />

wie diese wahrgenommen und<br />

gesehen werden, schafft Klarheit<br />

und ermöglicht eine weitere<br />

Entwicklung.<br />

Immer mehr setzt sich die periodische<br />

Beurteilungsmethode<br />

durch, wonach Mitarbeitende<br />

regelmäßig über die<br />

vergangenen sechs Monate<br />

hinweg oder zumindest einmal<br />

jährlich beurteilt werden.<br />

Optimal ist es, wenn der Abstand<br />

zwischen den Gesprächen<br />

nicht mehr als acht bis<br />

zehn Monate beträgt. Dabei<br />

kommt es nicht darauf an, Einzelleistungen<br />

und -ereignisse<br />

zu fokussieren, sondern die gesamte<br />

Leistung innerhalb dieses<br />

Zeitraums zu betrachten.<br />

„Konstruktiv“ heißt<br />

das Zauberwort<br />

Grundlegend für erfolgreiche<br />

Bewertungsgespräche ist, dass<br />

diese von den<br />

Mitarbeitern<br />

nicht als Kritik empfunden<br />

werden. Deshalb ist ein konstruktiver<br />

Charakter des Gesprächs<br />

unerlässlich. Und das<br />

erfordert sowohl Fingerspitzengefühl<br />

als auch Vorbereitung.<br />

Das heißt, Sie als Chefin<br />

oder Chef, müssen sich im<br />

Vorfeld in Ruhe hinsetzen und<br />

Kritikpunkte ebenso wie Positives<br />

notieren. Den auch das<br />

gehört zu einem guten Feedback-Gespräch:<br />

Positive Leistungen<br />

hervorzuheben und so<br />

anzuerkennen.<br />

Ein Beurteilungsgespräch<br />

spontan anzuberaumen, weil<br />

es zeitlich gerade gut passt, ist<br />

grundlegend verkehrt. Denn<br />

es kann dann nur oberflächlich<br />

sein und das produziert<br />

Unmut und ungute Gefühle.<br />

Grundsätzlich, sozusagen als<br />

Basis, gilt: Beurteilungen dürfen<br />

sich nicht an dem oder den<br />

besten Mitarbeitern orientieren,<br />

sondern an den Erwartungen<br />

des Vorgesetzten bzw.<br />

am normalen Leistungsstand.<br />

Deshalb ist es wichtig, dass alle<br />

Mitarbeiter die Erwartungen<br />

ihres Vorgesetzten kennen.<br />

Die Kriterien, worauf es<br />

diesem ankommt, müssen bekannt<br />

sein.<br />

Natürlich lassen sich nicht<br />

all diese Leistungsmerkmale<br />

objektiv messen,<br />

wie zum Beispiel ein<br />

freundlicher Ton im<br />

Umgang mit Kunden.<br />

„Schnoddrigkeit“<br />

hingegen, Unpünktlichkeit<br />

oder gar<br />

Kundenbeschwerden<br />

etwa wegen einer<br />

grob oder nicht fachg<br />

e recht durchge-<br />

Fortsetzung auf S. 32<br />

(Foto: © Meddy Popcorn; © Maksim Samasiuk - Fotolia.com)<br />

30 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013


[neue Auflage]<br />

© Pixelot/Fotolia.com<br />

Medikamentenkunde für Podologen<br />

Heutzutage ist es nicht immer leicht, den Überblick über die verschiedensten Präparate zu haben,<br />

die auf dem Markt erhältlich sind. Jedoch ist es unerlässlich, zumindest ein Grundverständnis<br />

der Wirkungsweise verschiedener, besonders zur medizinischen Behandlung von Fußkrankheiten<br />

angewendeter Medikamente zu haben, um Patienten richtig und gezielt helfen zu können. Dazu<br />

wurde dieses Werk angelegt und in der inzwischen zweiten überarbeiteten Auflage aktualisiert.<br />

Maren Bloß<br />

Medikamentenkunde für Podologen<br />

Verlag Neuer Merkur<br />

ISBN 978-3-937346-89-2 • 19,90 Euro<br />

272 Seiten • kartoniert • 2. Auflage November 2012<br />

Jetzt bestellen:<br />

Telefon (0 79 53) 7 18 90 08 • E-Mail buchbestellung@fachbuchdirekt.de<br />

Versandkostenfrei über: www.fachbuchdirekt.de


Ausbildung & Job<br />

Kriterien der Beurteilung<br />

Zu unterscheiden ist zwischen<br />

persönlichen und<br />

fachlichen Merkmalen. Zu<br />

ersteren zählen:<br />

z Arbeitstempo<br />

z Auffassungsvermögen<br />

z Ausdrucksfähigkeit<br />

z Belastbarkeit<br />

z Flexibilität<br />

z Freundlichkeit<br />

z Geduld<br />

z Pünktlichkeit<br />

z Teamgeist<br />

z Zuverlässigkeit<br />

Zu den fachlichen Merkmalen<br />

gehören:<br />

z Interesse an Fort-/Weiterbildung<br />

z Medizinisches/fachliches<br />

Know-how<br />

z Praktisches Know-how<br />

z Praktische Fähigkeiten<br />

z Produktkenntnisse<br />

führten Behandlung können<br />

durchaus benannt werden.<br />

Deshalb spielen natürlich<br />

ebenso Äußerungen von Kunden,<br />

egal ob positiv oder negativ,<br />

im Beurteilungsgespräch<br />

eine Rolle.<br />

Wichtig ist aber auch, dass<br />

Mitarbeiter hier die Chance<br />

haben, über Hürden und Pro-<br />

bleme zu sprechen, die sie an<br />

der Entfaltung ihrer Leistung<br />

behindern. In der Folge kann<br />

dies beispielsweise zu Änderungen<br />

in der Organisation<br />

führen, wovon unter Umständen<br />

Praxis und/oder Teamgeist<br />

profitieren.<br />

Durch das Gespräch erhält also<br />

nicht nur der Mitarbeiter<br />

ein Feedback, sondern auch<br />

die Chefin oder der Chef. Das<br />

zu akzeptieren und im Gespräch<br />

zu fördern, macht Bewertungsgespräche<br />

erst wirklich<br />

konstruktiv.<br />

Das Gespräch führen<br />

Grundsätzlich ist es wichtig,<br />

zu Beginn erst die Stärken und<br />

dann mögliche Defizite anzusprechen.<br />

So kann es für einen<br />

positiven Einstieg auch<br />

hilfreich sein, die Leistungsverbesserungen<br />

seit dem letzten<br />

Feedbackgespräch deutlich<br />

hervorzuheben.<br />

Als nächstes folgt dann Selbstbeurteilung<br />

des Mitarbeiters,<br />

Denn wer die Gelegenheit hat,<br />

sich selbst einzuschätzen, ist<br />

eher bereit, eine andere Bewertung<br />

anzuerkennen.<br />

Natürlich ist hier damit zu<br />

rechnen, dass sich der Betreffende<br />

anders sieht als der<br />

Vorgesetzte. Dadurch werden<br />

unterschiedliche Wahrnehmungen<br />

sichtbar, die<br />

Personalbeurteilung und Betriebsverfassungsgesetz<br />

Nach § 82.2 BVG kann der Arbeitnehmer die Erörterung seiner<br />

Leistungsbeurteilung verlangen. Damit soll dem Arbeitnehmer<br />

die Möglichkeit vermittelt werden, im Rahmen eines<br />

Beurteilungsgesprächs zu erfahren, wie seine Leistung eingeschätzt<br />

wird, zu der getroffenen Beurteilung Stellung zu nehmen<br />

und gegebenenfalls auf eine Leistungs- und Verhaltensverbesserung<br />

hinzuarbeiten.<br />

Nach § 83 genießt der Arbeitnehmer ein Einsichtsrecht in seiner<br />

Personalakte. Da die Personalbeurteilung zu den einsichtsfähigen<br />

Unterlagen innerhalb der Personalakte gehört,<br />

empfiehlt es sich, dass Sie als Vorgesetzter die Personalbeurteilung<br />

sorgfältig erörtern und dem entsprechenden Mitarbeiter<br />

ein Duplikat Ihrer schriftlichen Beurteilung aushändigen.<br />

<br />

Fort- und Weiterbildung für<br />

Podologen und Fußpfleger<br />

Einfach mal reinschauen unter<br />

www.psc-ug.de<br />

Fehler vermeiden!<br />

Ein Beurteilungsgespräch ist kein Kritikgespräch! Bei der Beurteilung<br />

steht der gesamte Zeitraum zwischen zwei Gesprächen<br />

zur Diskussion. Es handelt sich nicht um einen Einzelfall<br />

wie bei einem Kritikgespräch. Beurteilungen finden regelmäßig<br />

statt – auch wenn es keinen aktuellen negativen Anlass<br />

gibt. Dabei sollten folgende Fehler vermieden werden:<br />

z Gleichbehandlung ist unerlässlich: „Lieblingsmitarbeiter“<br />

dürfen nicht mit Samthandschuhen angefasst werden und<br />

das Beurteilungsgespräch findet für alle Mitarbeiter regelmäßig<br />

statt.<br />

z Die Leistungen von Anfängern dürfen nicht an denen langjähriger<br />

Mitarbeitenden gemessen werden.<br />

z In einem Einzelgespräch darf unter keinen Umständen ein<br />

Vergleich zu Kollegen vorgenommen werden.<br />

z Tendenz zur Mitte: Durch diese verschiebt sich die Bewertung<br />

zur positiven Seite hin. Sie tritt besonders dann auf,<br />

wenn der Vorgesetzte ein sehr persönliches Verhältnis zu<br />

seinen Mitarbeitern hat und fürchtet, sie durch die Bewertung<br />

zu verletzen.<br />

z Die subjektive Bewertung: Der Vorgesetzte bewertet bestimmte<br />

Merkmale über, die er selbst positiv beurteilt. Andere<br />

Kriterien dagegen nimmt er weniger genau wahr.<br />

Wichtig ist außerdem, dass die Gespräche stets vertraulich<br />

sind und äußerst diskret durchgeführt werden.<br />

auch angesprochen werden<br />

sollten.<br />

Erst dann folgt die Beurteilung<br />

durch den Vorgesetzten.<br />

Hierbei sollte immer wieder<br />

die Auswirkung der Leistungen<br />

des Einzelnen auf den Erfolg<br />

der Praxis betont werden.<br />

Denn das verdeutlicht die Bindung<br />

des Einzelnen an die<br />

Praxis. Unerlässlich ist zudem,<br />

dass sich die Beurteilung in<br />

allen Einzelheiten nachvollziehen<br />

lässt. Ansonsten ist sie<br />

nicht überzeugend und damit<br />

wirkungslos.<br />

Mit der Feststellung des Leistungsstandes<br />

ist es jedoch nicht<br />

allein getan. Es müssen im Gespräch<br />

auch gemeinsam praxisbezogene<br />

Lösungen und<br />

Hilfestellungen besprochen<br />

werden. Wichtig dabei: Nur<br />

realistische Erwartungen äußern<br />

und Ziele setzen, die erreichbar<br />

sind. Hilfestellung<br />

bei der Erreichung der Leistungssteigerung<br />

wirkt zudem<br />

kooperativ. Der Vorgesetzte<br />

trägt so Mitverantwortung an<br />

der Entwicklung seines Teams.<br />

Die im Gespräch erfolgte Beurteilung<br />

ebenso wie die vereinbarten<br />

Maßnahmen sollten<br />

in einem Protokoll festgehalten<br />

werden. Hierbei gibt es<br />

die Möglichkeit der freien sowie<br />

der gebundenen Beschreibung.<br />

Bei der freien Beschreibung<br />

kann man sich aus der<br />

Palette möglicher Beurteilungskriterien<br />

bestimmte Merkmale<br />

auswählen, die unabhängig<br />

von einem vorgegebenen<br />

Schema oder Formular beobachtet<br />

werden. Dadurch wird<br />

man jedem Einzelnen entsprechend<br />

seiner Individualität<br />

gerecht.<br />

Exakter jedoch ist die gebundene<br />

Beschreibung, die eine<br />

Normung der zu beurteilenden<br />

Kriterien vorsieht. Dies<br />

bedeutet, dass Sie auf vorgedruckten<br />

Beurteilungsbögen<br />

vorgegebene Kriterien festgelegt<br />

haben. Die Bewertungsskala<br />

sollte dabei vier oder<br />

sechs Stufen umfassen. So lässt<br />

sich die Tendenz zur mittleren<br />

Benotung ausschalten. g<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Rolf Leicher<br />

Kommunikationstraining<br />

Oberer Rainweg 67<br />

69118 Heidelberg<br />

Telefon (0 62 21) 80 48 82<br />

E-Mail Rolf.Leicher@<br />

t-online.de<br />

32 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013


Produkte<br />

Schöne & gepflegte Fußnägel<br />

Glaze up!: Das ideale Zusatzgeschäft in<br />

der Fußpflege und <strong>Podologie</strong> bietet Naildesign<br />

in Verbindung mit Fußpflege. Zur<br />

Erstellung einer French Pedicüre bietet<br />

die Firma Lütticke seit diesem Jahr die<br />

Serie Lumin´Or an. Bei der Auswahl dieser<br />

Produkte stand eine hochwertige Zusammensetzung im Focus.<br />

Das Gel der Serie Lumin´Or kommt aus dem medizinischen Bereich<br />

und ist säurefrei. Zur anschließenden Pflege der French Pedicüre<br />

kann die Verbraucherin auf das Nagelpflegeöl aus der Serie<br />

Laufwunder ® zurückgreifen.<br />

g<br />

Franz Lütticke GmbH, 58540 Meinerzhagen, Lortzingstraße<br />

14, Telefon (0 23 54) 9 09 90, Telefax (0 23 54) 1 34 34,<br />

www.luetticke.de, E-Mail info@luetticke.de<br />

Wirksam gegen Verhornungen<br />

Sicher aufbewahren<br />

Instrumentenständer: Zur<br />

sicheren Aufbewahrung rotierender<br />

Instrumente am Arbeitsplatz während<br />

der Reinigung, Desinfektion oder Sterilisation bietet die<br />

Firma acurata diesen Instrumentenständer aus Edelstahl an. Der<br />

Ständer ist für die Aufnahme von sechs Handstück-Instrumenten<br />

bis zu einer Gesamtlänge von 60 mm geeignet. Ein Klappbügel<br />

garantiert dabei deren sichere Fixierung. Der Instrumentenständer<br />

kann im Ultraschallbad gereinigt und bei bis zu 134 °C<br />

sterilisiert werden.<br />

g<br />

acurata Mahnhardt Dental e. K., 94169 Thurmansbang, Schulstraße<br />

25, Telefon (0 85 04) 91 17 10, Telefax (0 85 04) 91 17 80,<br />

www.acurata.de, E-Mail info@acurata.de<br />

GEHWOL med ® Lipidro-Creme: Mit GEHWOL<br />

med ® steht dem Fußprofi eine Produktserie zur Verfügung,<br />

die besonders für Kunden mit trockener<br />

Haut und/oder Hyperkeratose entwickelt wurde.<br />

Bereits in moderater Konzentration besitzt Urea<br />

einen stark hydratisierenden Effekt, weicht<br />

die Hornhaut auf und wirkt keratostatisch,<br />

indem das Zellwachstum normalisiert wird.<br />

Weitere Inhaltsstoffe unterstützen diesen<br />

Prozess: Glycerin stabilisiert die Hautzellen<br />

und sorgt so für eine elastische Hautoberfläche.<br />

Allantoin löst übermäßige Verhornungen auf und<br />

macht die Haut glatt und geschmeidig. Harnstoff, Glycerin und<br />

bestimmte Bestandteile des Algenextrakts versorgen die Haut<br />

zudem mit Feuchtigkeit. In Kombination mit hochwertigen Ölen<br />

verbessern sie so ihre natürliche Barrierefunktion. In dieser<br />

Formulierung reduziert und verhütet GEHWOL med ® Lipidro-<br />

Creme übermäßige Hornhaut, sorgt für eine ausgeglichene<br />

Hydro-Lipid-Barriere und beugt Hauttrockenheit vor. Die Rezeptur<br />

ist dermatologisch geprüft und für Diabetiker geeignet. g<br />

Eduard Gerlach GmbH, 32312 Lübbecke, Bäckerstraße 4–8,<br />

Telefon (0 57 41) 3 30–0, Telefax (0 57 41) 34 73–00, www.<br />

gehwol.de, E-Mail info@gehwol.de<br />

Jetzt das gesamte Spektrum der<br />

Fußpflege …<br />

Callusan RAPID und Callusan Mares: Das<br />

Spektrum der Callusan-Produkte wurde jetzt um<br />

Callusan RAPID mit Pilz-Schutz und Callusan<br />

MARES erweitert.<br />

Die neue RAPID-Variante sorgt mit einem Urea-<br />

Anteil von fünf Prozent für schnelle Pflegeerfolge,<br />

wenn zum Feuchtigkeitsmangel auch noch eine<br />

erhöhte Pilzempfindlichkeit der Haut hinzu kommt. Natürliche<br />

Inhaltsstoffe wie Island Moos und schwarze Johannisbeere wurden<br />

sinnvoll kombiniert und bieten innovativen Pilzschutz – ganz<br />

ohne Clotrimazol.<br />

Callusan MARES bietet ozeanische Pflege bei strapazierter<br />

Haut. Hier verbinden sich besonders hochwertige Inhaltsstoffe<br />

aus dem Ozean zu einem „Meer“ an Pflege. Braunalgenextrakte,<br />

die wertvolle Inhaltsstoffe und Meeresmineralien in bioverfügbarer<br />

Form enthalten, sowie maritimes Kollagen, beide NaTrue-zertifiziert,<br />

spenden Feuchtigkeit und verwöhnen strapazierte Haut<br />

mit einem angenehm frischen Duft. Weitere Informationen erhalten<br />

Sie beim Hersteller.<br />

g<br />

Greppmayr GmbH, 82061 Neuried, Gautinger Str. 40 a, Telefon<br />

(0 89) 7 59 69 69-0; Telefax (0 89) 7 59 69 69-69, www.greppmayr.<br />

de, E-Mail info@greppmayr.de<br />

Intensive Pflege<br />

SPA Wellness-Fußcreme: Mit Bambus-, Lotusund<br />

Hibiskusextrakt für die besonders beanspruchte,<br />

trockene Fußhaut. Wertvolles Macadamia-Nussöl<br />

und Bienenwachs pflegen intensiv und schützen die<br />

Haut. Allantoin und D-Panthenol regenerieren wirksam<br />

und spenden langanhaltend Feuchtigkeit. Das<br />

Hautrelief wird verfeinert und die Haut wirkt wieder<br />

gefestigt, glatt und elastisch. Anwendung: Auftragen und mit<br />

kreisenden Bewegungen einmassieren.<br />

g<br />

Gustav Baehr GmbH, 71332 Waiblingen, Max-Eyth-Str. 39,<br />

Telefon (0 71 51) 9 59 02–0, Telefax (0 71 51) 1 84 44, www.<br />

baehr-shop.de, E-Mail info@gustav-baehr.de<br />

Frühlingsfarben<br />

LCN Nagellacke: Frühlingsgefühle<br />

kommen mit der<br />

neuen Serie LCN „Candy<br />

Eggs & Butterflies“ auf. Frische<br />

Farben und das stylische<br />

Frühjahrs-Layout<br />

sind nicht nur das perfekte<br />

Oster-Highlight, sondern<br />

läuten den Frühling ein!<br />

Der Nail Polish Cube „Candy Eggs & Butterflies“ hält<br />

vier zauberhafte Farben für schöne Nägel bereit. g<br />

Wilde Cosmetics GmbH, 65375 Oestrich, Rheingaustr.<br />

19 a, Telefon (0 67 23) 60 20-0, Telefax (0 67 23) 60 20-15,<br />

www.wilde-cosmetics.de, E-Mail info@wilde-cosmetics.com<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013 33


Produkte<br />

Für perfektes Arbeiten<br />

MakroPodo: Dahinter verbirgt<br />

sich ein innovatives, ganzheitliches<br />

Behandlungssystem der<br />

Becker-Nass-Turbinen-Technik.<br />

Das Paket beinhaltet folgendes<br />

hochwertige Zubehör:<br />

– Lupenbrille PodoLEDView<br />

– Turbine<br />

– Mikrokamera PodoCam<br />

– PACT Nagelpilz-Therapie<br />

Mit Hilfe dieses Systems ist eine optimale<br />

Sicht, punktuelles, minimal-invasives<br />

Arbeiten mit geringer Hautirritation,<br />

eine genaue Dokumentation für Sie (und den Dermatologen) sowie<br />

die neueste Behandlungsmethode für mykotische Nägel<br />

möglich. Das bedeutet für Sie eine enorme Erleichterung bei<br />

Ihrer täglichen Arbeit. Und Ihren Kunden bieten Sie damit die<br />

bestmögliche Behandlung sowie umfassende Einblicke in den<br />

Behandlungsverlauf.<br />

g<br />

Becker Dentale und Medizinische Geräte, 73061 Ebersbach,<br />

Karlstr. 2 + 4, Telefon (0 71 63) 53 49 00, www.becker-medi.<br />

de, E-Mail info@becker-medi.de<br />

Die perfekte<br />

Grundausstattung<br />

Basis Set I 5015: Dieses Set der<br />

Firma Busch beinhaltet eine Auswahl<br />

rostsicherer Stahlinstrumente<br />

für die Bearbeitung von Nagelfalz<br />

und Hühneraugen sowie für die<br />

Hornhautentfernung.<br />

Mit den grazilen Instrumenten des überarbeiteten Sets 1RS,<br />

11RS und 39RS arbeiten Sie gezielt und gewebeschonend.<br />

Kleinere Rhagaden entfernen Sie mit dem 39RS und Ablagerungen<br />

im Nagelfalz mit dem ONY CLEAN 406L-RS. Die optimalen<br />

Instrumente für die Behandlung von Clavi sind die Instrumente<br />

225RS, 1RS sowie 11RS.<br />

Neben den Stahlfräsern 136RS zum Beschleifen mykotischer<br />

Nägel und 85RS für die großflächige Hornhautbearbeitung steht<br />

dem Anwender jetzt neu der 95RS zum Glätten der Hornhaut<br />

zur Verfügung.<br />

Eine sichere Behandlung in der Fußpflege hängt in erheblichem<br />

Maße von qualitativ hochwertigen und anwendungsspezifischen<br />

Instrumenten ab. Außerdem spielen bei der Auswahl<br />

und Zusammenstellung der Instrumente auf dem neuen bedruckten<br />

STERI-SAFEpro mit der Rundlaufprüfeinrichtung „Control“<br />

Aspekte wie Systematik, Hygiene und auch Wirtschaftlichkeit<br />

eine wesentliche Rolle.<br />

Geliefert wird das Set in der sicher verschließbaren, staubdichten<br />

Hygienebox HPL805, die als Transportbox oder Systembox dient.<br />

Das komplette Set kann unter Einhaltung der Herstellerangaben<br />

desinfiziert, gereinigt und sterilisiert werden. Das Basis Set I ist<br />

ein Medizinprodukt, das auf dem STERI-SAFEpro mit dem CE-<br />

Kennzeichen versehen ist.<br />

g<br />

Busch & Co. KG, 51766 Engelskirchen, Unterkaltenbach 17–27,<br />

Telefon (0 22 63) 860, Telefax (0 22 63) 2 07 41, www.busch.eu,<br />

E-Mail mail@busch.eu<br />

Podo<br />

logie<br />

3<br />

64. Jahrgang<br />

Journal für die professionelle<br />

medizinische Fußpflege<br />

Herausgeber: Burkhard P. Bierschenck<br />

Chefredaktion: Dr. Angelika Schaller (verantwortlich),<br />

E-Mail: angelika.schaller@ vnmonline.de<br />

Redaktion/Layout: Text & Gestaltung, Barbara von Wirth, 58456 Witten, Rüsbergstr. 20c,<br />

Telefon: (02302) 2022759, E-Mail: bvwirth@t-online.de<br />

Fachbeirat: Prof. Dr. Dietrich Abeck, München; Dr. Bettina Born, Reutlingen; Zürich; Elvi Foss,<br />

Podologin, Wundtherapeutin, Wadern; Dr. med. Pierre Foss, Dermatologe, Wadern; Klaus<br />

Grünewald, RA Thomas Hollweck, Berlin; Braunschweig; Priv.-Doz. Dr. Thomas Klycsz, Straubing;<br />

Sonia Lechtenbörger, Podologin, Diabetesberaterin DDG, Witten; Beatrix Negel-Riegel,<br />

Podologin, Bernau; Priv.-Doz. Dr. Dr. Friedrich von Rheinbaben, Düsseldorf; Dr. med. Norbert<br />

Scholz, Krefeld; Prof. Dr. Maximilian Spraul, Rheine; Prof. Dr. Manfred Wolff, Witten-Herdecke<br />

Vertriebs-, Verlags, und Anzeigenleitung: Elke Zimmermann, Telefon: (0 89) 31 89 05-76,<br />

Fax: (0 89) 31 89 05-38, E-Mail: elke.zimmermann@vnmonline.de<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 40a vom 1. 10. 2012<br />

Informationen über Symposien und Fortbildungen: <strong>Podologie</strong>-Fortbildung:<br />

Telefon: (0 89) 31 89 05-54 (Ulrich Bartel), E-Mail: akademie@vnmonline.de<br />

Marketingleitung: Burkhard P. Bierschenck<br />

ABONNENTEN- und KUNDENSERVICE: Leserservice Verlag Neuer Merkur,<br />

65341 Eltville, Tel. (0 61 23) 9 23 82 30, Fax: (0 61 23) 9 23 82 44,<br />

E-Mail: verlagneuermerkur@vuservice.de Servicezeiten: Montag bis Freitag 8 bis 17 Uhr<br />

<strong>Podologie</strong> erscheint monatlich. Jahresabonnement 99,– Euro/198,– SFr. Für Referendare,<br />

Studenten, Schüler und Azubis gegen Einsendung einer entsprechenden Bescheinigung<br />

51,– Euro/102,– SFr. Einzelheft 13,– Euro/26,– SFr. Die Euro-Preise beinhalten die<br />

Versandkosten für Deutschland und Österreich, die SFr-Preise die Versandkosten für die<br />

Schweiz. Bei Versand ins übrige Ausland werden die Porto-Mehrkosten berechnet.<br />

Die Abodauer beträgt ein Jahr. Das Abo verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr,<br />

wenn es nicht zwei Monate vor Ablauf schriftlich gekündigt wird. Rabatte für<br />

Sammelabonnements auf Anfrage.<br />

SCHULEN, KLASSEN, LEHRER: Telefon (089)31 89 05-15, Telefax (089) 31 89 05-53<br />

E-Mail: buchbestellung@vnmonline.de<br />

BUCHBESTELLSERVICE: Verlag Neuer Merkur, Kundenservice, 74569 Blaufelden<br />

Tel. (079 53) 88 36 91, Fax: (0 79 53) 88 31 60, E-Mail: buchbestellung@fachbuchdirekt.de<br />

Redaktion vnmonline.de: Markus Duffhaus<br />

Beratung Video: Anja Schuchardt (Magical Media GmbH), E-Mail: anja.schuchardt@vnmonline.de<br />

Verlag Neuer Merkur GmbH, PF 60 06 62, D-81206 München, Paul-Gerhardt-Allee 46,<br />

D-81245 München, Telefon: (0 89) 31 89 05-0, Fax: (0 89) 31 89 05 38<br />

E-Mail: info@vnmonline.de, Internet: http://www.vnmonline.de<br />

(zugleich Anschrift aller Verantwortlichen)<br />

Druck: Bosch Druck GmbH, Festplatzstraße 6, 84030 Ergolding<br />

ISSN 1430-8886<br />

Geschäftsführer: Burkhard P. Bierschenck, Dr. Angelika Schaller<br />

Urheber- und Verlagsrecht: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder wird<br />

keine Haftung übernommen. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge<br />

und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Annahme des Manuskriptes gehen<br />

das Recht der Veröffentlichung sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />

Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von<br />

Sonderdrucken, Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. Der Autor räumt dem<br />

Verlag räumlich und mengenmäßig unbeschränkt ferner folgende ausschließliche<br />

Nutzungsrechte am Beitrag ein: das Recht zur maschinenlesbaren Erfassung und elektronischen<br />

Speicherung auf einem Datenträger und in einer eigenen oder fremden Online-<br />

Datenbank, zum Download in einem eigenen oder fremden Rechner, zur Wiedergabe am<br />

Bildschirm sowie zur Bereithaltung in einer eigenen oder fremden Offline-Datenbank zur<br />

Nutzung an Dritte, die ganze oder teilweise Zweitverwertung und Lizensierung für<br />

Übersetzungen und als elektronische Publikationen. Jede Verwertung außerhalb der<br />

durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung des Verlags<br />

unzulässig. Alle in dieser Veröffentlichung enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden<br />

von den Autoren nach bestem Wissen erstellt und von ihnen und dem Verlag mit größtmöglicher<br />

Sorgfalt überprüft. Gleichwohl sind inhaltliche Fehler nicht vollständig auszuschließen.<br />

Daher erfolgen alle Angaben ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des<br />

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Postbank München 38 980-806, BLZ 700 100 80;<br />

Stadt sparkasse München 42 173 823, BLZ 701 500 00.<br />

Für die Schweiz: Postscheckamt Basel 40-13511-6.<br />

Für die Niederlande: Postcheque-Girokantoor, Arnhem, Kto.-Nr. 2108981.<br />

Verlagskonto für Abonnementgebühren:<br />

HypoVereinsbank München Konto Nr. 27 38 775, (BLZ) 700 202 70<br />

Gerichtsstand: München<br />

34 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013


Historischer<br />

Roman<br />

England 1194: Nach langjähriger Gefangenschaft<br />

kehrt König Richard Löwenherz<br />

in seine Heimat zurück. Doch<br />

schon bald muss er erneut aufbrechen.<br />

Sein Erzfeind König Philipp II. hat sich<br />

widerrechtlich englische Gebiete angeeignet.<br />

Eine wilde Hetzjagd durch<br />

Frankreich beginnt …<br />

„Selten wurde das Mittelalter thematisch<br />

und künstlerisch so authentisch<br />

dargestellt wie hier und damit absolut<br />

empfehlenswert.“ Renate Schattel,<br />

ekz.bibliotheksservice<br />

„Ihre Ulm-Trilogie faszinierte bereits.<br />

Jetzt sorgt Silvia Stolzenburg für zwei<br />

weitere Bände, die Fans historischer<br />

Romane begeistern werden.“<br />

Beate Rottgardt, Ruhr Nachrichten<br />

Hintergrund: Eky_Chan/Fotolia.com<br />

Silvia Stolzenburg<br />

Im Reich der Löwin<br />

Edition Aglaia<br />

ISBN-978-3-937357-61-4<br />

480 Seiten, gebunden<br />

16,95 Euro<br />

Fortsetzung des Kreuzzug-Thrillers<br />

»Schwerter und Rosen«


Hybrid AirSpray<br />

Aus unserer exklusiven Podo-Kollektion!<br />

Wir stellen aus:<br />

Beauty International 2013,<br />

Düsseldorf<br />

15.03.2012 - 17.03.2012,<br />

Halle: 10, Stand: G75 / H75<br />

Im Hybrid AirSpray Podo Modul sind die Nass- und die Absaugtechnik<br />

miteinander kombiniert – per einfachem Knopfdruck,<br />

lässt sich zwischen der Spray-Funktion mit praktischem LED-<br />

Licht oder der extrem leisen Absaugfunktion wechseln!<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Gharieni Group GmbH // Gutenbergstr. 40 // D - 47443 Moers // +49 28 41 - 88 300 -65 // info@gharieni.de // www.gharieni.de

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