Podologie Phänomen Phantomschmerz (Vorschau)
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3März 2013 · 64. Jahrgang<br />
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Verlag Neuer Merkur, Postfach 460805, 80916 München<br />
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Journal für die professionelle medizinische Fußpflege<br />
<strong>Phänomen</strong> <strong>Phantomschmerz</strong><br />
Typisches Beschwerdebild nach einer Amputation Seite 8<br />
Bakterielle Infektionen der (Fuß-)Haut<br />
Wenn es juckt, brennt, schmerzt und nässt/Teil I Seite 14<br />
Blutegeltherapie – nicht nur für die Gelenke<br />
Kleine Blutsauger mit heilender Wirkung Seite 18
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Editorial<br />
PROFESSIONELLE PFLEGE<br />
Chronischen Wunden vorbeugen heißt …<br />
… Amputationen verhindern!<br />
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In Deutschland werden jährlich tausende<br />
Amputationen an den unteren<br />
Extremitäten durchgeführt. Da es kein<br />
Amputationsregister gibt, variieren die<br />
Zahlen hierzu. Fachleute gehen von<br />
20.000 bis 60.000 Amputationen infolge<br />
eines diabetischen Fußsyndroms aus.<br />
Ein großer Teil der Amputationen bei<br />
Diabetikern wird durch triviale Fußverletzungen<br />
ausgelöst. Diese entstehen<br />
beispielsweise durch das Tragen ungeeigneter<br />
Schuhe oder aufgrund mangelnder<br />
bzw. falscher Fußpflege. Die Betroffenen<br />
selbst erkennen und versorgen<br />
diese kleinen Wunden und winzigen<br />
Rhagaden, Druckstellen oder auch Mykose-bedingte<br />
Läsionen oft nicht rechtzeitig,<br />
weil das Schmerzempfinden beim<br />
diabetischen Fuß gestört ist: Aufgrund<br />
der eingeschränkten oder fehlenden Nervenfunktion<br />
entfällt hier auch das Warnsignal<br />
„Schmerz“. So können sich eigentlich<br />
banale Hautschäden unbemerkt vergrößern<br />
und/oder infizieren. Erschwerend<br />
zur diabetischen Neuropathie kommen<br />
die mangelhafte Durchblutung des<br />
diabetischen Fußes sowie die aufgrund<br />
des erhöhten Blutzuckerspiegels geschwächte<br />
Immunabwehr hinzu. Beide<br />
verzögern oder verhindern die Wundheilung.<br />
Die Folgekomplikation sind dann<br />
chronische Wunden und aufsteigende,<br />
bakterielle Infektionen.<br />
Diese zu behandeln, ist bei schlecht<br />
durchbluteten Füßen und Beinen äußerst<br />
schwierig; und Antibiotika helfen hier nur<br />
bedingt, da sie nicht ausreichend in das<br />
infizierte Gewebe eindringen können.<br />
Unter Umständen lässt sich die Ausbreitung<br />
der Infektion und/oder von Nekrosen<br />
dann nur noch mittels eines mehr<br />
oder weniger ausgedehnten chirurgischen<br />
Christine Preiherr<br />
Fachjournalistin<br />
Eingriffs verhindern.<br />
Schlimmstenfalls<br />
wird sogar<br />
die Amputation<br />
von Zehen,<br />
eines Teil des Fußes,<br />
des gesamten<br />
Fußes, des Unterschenkels<br />
oder<br />
sogar des Beines erforderlich!<br />
Welche immense Bedeutung und Verantwortung<br />
daher der podologischen Betreuung<br />
zukommt, wird hier deutlich. Ihre<br />
regelmäßige Kontrolle, fachgerechte<br />
Fußpflege und auch Beratung gewährleisten<br />
die so essenzielle Früherkennung<br />
eines diabetischen Fußsyndroms. Selbstverständlich<br />
gehört aber auch die Mitarbeit<br />
des Patienten selbst dazu: Durch<br />
tägliches Eincremen der Füße kann dem<br />
Entstehen von trockener Haut und Einrissen,<br />
also Eintrittspforten für Keime,<br />
vorgebeugt werden. 80 Prozent der Diabetes-bedingten<br />
Amputationen, so zeigen<br />
die klinischen Erfahrungen spezialisierter<br />
Zentren, lassen sich durch eine<br />
vergleichsweise unaufwändige Prophylaxe<br />
verhindern! Denn eine Amputation<br />
greift tief und traumatisierend in das Leben<br />
betroffener Menschen ein: Fast 75<br />
Prozent der Amputierten können nicht<br />
mehr in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung<br />
bleiben und benötigen regelmäßige<br />
Pflege. 60 bis 70 Prozent der Betroffenen<br />
leiden zudem an Schmerzen<br />
in der amputierten Gliedmaße (siehe<br />
hierzu unseren Artikel „Typisches Beschwerdebild<br />
nach einer Amputation:<br />
<strong>Phänomen</strong> <strong>Phantomschmerz</strong>“ ab S. 8).<br />
Der Beitrag „Wenn es juckt, brennt,<br />
schmerzt und nässt: Bakterielle Infektionen<br />
der (Fuß-) Haut“ ab S. 14 informiert<br />
Sie über alles Wichtige zu diesem – nicht<br />
nur für Diabetiker – brisanten Thema.<br />
Wir wünschen Ihnen eine informative<br />
Lektüre!<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013 3<br />
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5 27.04.13 Neuropathien am diabetischen Fuß<br />
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< 22.06.13 Mykosen beim Diabetiker aus<br />
podologischer Sicht<br />
Anke Niederau Münster/Westfalen<br />
= 03.08.13 Nagelerkrankungen beim<br />
Diabetiker aus podologischer Sicht<br />
Anke Niederau Münster/Westfalen<br />
6 28.09.13 Umgang mit chronisch Kranken<br />
unter besonderer Berücksichtigung<br />
des DFS<br />
Elvi Foss Münster/Westfalen<br />
@ 26.10.13 paVK aus podologischer Sicht<br />
Beatrix Negel-Riegel Hannover<br />
7 09.11.13 Umgang mit chronisch Kranken<br />
unter besonderer Berücksichtigung<br />
des DFS<br />
Elvi Foss Nürnberg<br />
8 09.11.13 Verrucae und Clavi<br />
Dr. Pierre Foss Nürnberg<br />
> 16.11.13 Diabetischer Kinderfuß<br />
aus podologischer Sicht<br />
Anke Niederau Hagen<br />
9 07.12.13 Umgang mit chronisch Kranken<br />
unter besonderer Berücksichtigung<br />
des DFS<br />
Elvi Foss Münster/Westfalen<br />
: 07.12.13 Dermatologische Krankheitsbilder<br />
Dr. Pierre Foss Münster/Westfalen<br />
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Mit meiner Unterschrift erkenne ich die oben genannten Bedingungen zu Anmeldung und Rücktritt an.<br />
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Ansprechpartner:<br />
Ulrich Bartel<br />
Telefon:<br />
(0 89) 31 89 05-54,<br />
Fax:<br />
(0 89) 31 89 05-38<br />
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Inhalt<br />
Editorial<br />
Chronischen Wunden vorbeugen heißt …<br />
… Amputationen verhindern! 3<br />
Aktuelles<br />
Termine 6<br />
Auf dem 3. BEAUTY FORUM in Leipzig:<br />
DFS im Mittelpunkt des <strong>Podologie</strong>-Kongresses 6<br />
Erfolgreicher Einführungskurs in Ludwigsburg:<br />
Spiraldynamik ® für gesunde Füße! 6<br />
Machen Sie mit beim <strong>Podologie</strong> Award 2013 7<br />
Acetocaustin gegen Warzen:<br />
Medizinprodukt des Jahres 2013! 7<br />
Im Fokus<br />
Typisches Beschwerdebild nach einer<br />
Amputation: <strong>Phänomen</strong> <strong>Phantomschmerz</strong> 8<br />
Lange Zeit wurden <strong>Phantomschmerz</strong>en<br />
nach einer<br />
Amputation als bloßes<br />
„Hirngespinst“ der Betroffenen<br />
abgetan. Heute weiß<br />
man jedoch, dass diese „illusionären“<br />
Empfindungen<br />
den Betroffenen ganz real<br />
zu schaffen machen. Wie<br />
aber genau die imaginären Beschwerden zustande<br />
kommen, das bedarf immer noch wissenschaftlicher<br />
Aufklärung. Informatives zum aktuellen Stand der Forschung<br />
ebenso wie zu therapeutischen Ansätzen und<br />
Möglichkeiten lesen Sie in dem Beitrag von <strong>Podologie</strong>-<br />
Autorin Christine Preiherr.<br />
Für die Praxis<br />
Bei einem Vierjährigen:<br />
Spangen-Behandlung nach Emmert-Plastik 12<br />
Wenn es juckt, brennt, schmerzt und nässt/Teil I:<br />
Bakterielle Infektionen der (Fuß-)Haut 14<br />
Titelbild: © vetal1983 - Fotolia.com<br />
Dieser Ausgabe liegen jeweils eine Beilage der folgenden<br />
Unternehmen bei: 3TO GmbH, Oberhaching;<br />
Franz Lütticke GmbH, Meinerzhagen; Greppmayr<br />
GmbH, Neuried; Conventus Congressmanagement &<br />
Marketing GmbH, Jena, sowie des Verlages Neuer<br />
Merkur, München. Wir bitten um freundliche Beachtung.<br />
Journal<br />
Kleine Blutsauger mit heilender Wirkung:<br />
Blutegeltherapie – nicht nur für die Gelenke 18<br />
Moderne Untersuchungsmethoden<br />
im Überblick/Teil IV:<br />
Endoskopie 21<br />
Textilhygiene in der <strong>Podologie</strong>/Teil I:<br />
Praxiswäsche ist infektionsverdächtig 22<br />
Recht & Geld<br />
Lohnt sich ein Antrag?<br />
Volljährige Kinder: Wann gibt es Kindergeld? 25<br />
Wichtige Ergänzungen zum Artikel:<br />
„Für eine reibunglose Abrechnung:<br />
Heilmittelverordnungen …“ 28<br />
Ausbildung & Job<br />
Beurteilungsgespräche konstruktiv führen:<br />
Leistungen unter der Lupe 30<br />
Produkte<br />
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Basis Set I 5015<br />
von Busch & Co. KG 34<br />
Impressum 34<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/13 5
Aktuelles<br />
Termine<br />
08.03.–09.03.2013 Diabetes Messe<br />
Münster<br />
Messe mit Fachkongress<br />
Halle Münsterland<br />
Info: Messe und Congress Centrum<br />
Halle Münsterland GmbH,<br />
Münster, Sanna Loos<br />
Telefon (02 51) 66 00–349<br />
E-Mail teilnehmer@<br />
diabetes-messe.com<br />
15.03.–17.03.2013 BEAUTY INTERNATIONAL<br />
Düsseldorf Messe für Kosmetik, Fuß- und<br />
Nailprofis/Messe Düsseldorf<br />
Infos: Messe Düsseldorf GmbH<br />
Telefon (02 11) 45 60–01<br />
E-Mail info@<br />
messe-duesseldorf.de<br />
13.04.–14.04.2013 Beauty Forum<br />
Leipzig<br />
Kosmetik-Fachmesse für<br />
professionelle Kosmetik<br />
Messe Leipzig<br />
Info: Health and Beauty Trade<br />
Fairs GmbH<br />
Telefon (07 21) 1 65–0<br />
E-Mail info@health-andbeauty.com<br />
04.05.–05.05.2013 COSMETICA<br />
Stuttgart<br />
Kosmetik-Fachmesse in der<br />
Neuen Messe Stuttgart<br />
Info: KOSMETIK international<br />
Messe GmbH, Gaggenau<br />
Telefon (0 72 25) 9 16–155<br />
E-Mail messe@ki-verlag.de<br />
04.05.–05.05.2013 Gut zu Fuß<br />
Stuttgart<br />
Fachmesse für Fußpflege und<br />
<strong>Podologie</strong> in der Neuen Messe<br />
Stuttgart<br />
Info: KOSMETIK international<br />
Messe GmbH, Gaggenau<br />
Telefon (0 72 25) 9 16–155<br />
E-Mail messe@ki-verlag.de<br />
05.10.–06.10.2013 Fuss 2013<br />
Kassel<br />
Fachmesse und Kongress für<br />
Podologen und Fußpfleger,<br />
Stadthalle Kassel<br />
Info: Zentralverband der Podologen<br />
und Fußpfleger Deutschlands<br />
e. V. (ZFD)<br />
Telefon (0 25 91) 98 07 36–0<br />
E-Mail m.geismann@zfd.de<br />
www.fuss2012.com<br />
26.10.–27.10.2013 Beauty Forum<br />
München Kosmetik-Fachmesse für<br />
professionelle Kosmetik<br />
Messe München<br />
Info: Health and Beauty Trade<br />
Fairs GmbH<br />
Telefon (07 21) 1 65–0<br />
E-Mail info@health-andbeauty.com<br />
16.11.–17.11.2013 COSMETICA<br />
Berlin<br />
Kosmetik-Fachmesse<br />
Messe Berlin<br />
Info: KOSMETIK international<br />
Messe GmbH, Gaggenau<br />
Telefon (0 72 25) 9 16–155<br />
E-Mail messe@ki-verlag.de<br />
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Auf dem 3. BEAUTY FORUM in Leipzig:<br />
DFS im Mittelpunkt des <strong>Podologie</strong>-Kongresses<br />
Das Diabetische Fuß-Syndrom<br />
(DFS) und dessen Behandlungsmöglichkeiten<br />
stehen im<br />
Mittelpunkt des 3. <strong>Podologie</strong>-<br />
Kongresses, der im Rahmen der<br />
3. BEAUTY FORUM LEIPZIG<br />
am 14. April 2013 stattfindet.<br />
Die Referenten Wolfgang Scheer<br />
und Hans-Peter Reinki informieren<br />
in Ihrem Vortrag „Work-Out<br />
statt Spritze – Möglichkeiten der<br />
Sporttherapie bei Diabetes“ unter<br />
anderem über die neuesten<br />
wissenschaftlichen Erkenntnisse<br />
zur sporttherapeutischen Behandlung<br />
und Prävention.<br />
In dem Vortrag „Podologische<br />
Behandlung des Unguis incarnatus“<br />
geht es um Zehennagelveränderungen<br />
und -erkrankungen,<br />
die sich häufig im Zusammenhang<br />
mit Diabetes entwickeln,<br />
sowie um grundlegende Behandlungsleitlinien<br />
und -strategien.<br />
Die Referenten Dr. Wolf-Rüdiger<br />
Klare und Dr. Martin Raghunath<br />
widmen sich in ihrem Vortrag<br />
dem Thema „<strong>Podologie</strong> bei Menschen<br />
mit Diabetes – Folgen und<br />
Behandlungen?“ Denn Diabetiker<br />
mit der Wahrnehmungsstörung<br />
Polyneuropathie im Bereich<br />
der Füße sind hoch gefährdet,<br />
Druckgeschwüre zu entwickeln<br />
sowie unbemerkt Verletzungen<br />
zu erleiden, die in der Folge zu<br />
spät behandelt werden. Die konsequente<br />
podologische Behandlung<br />
der Patienten ist nachweislich<br />
eine effektive Maßnahme der<br />
Erfolgreicher Einführungskurs in Ludwigsburg:<br />
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Die Spiraldynamik ® ist ein dreidimensionales<br />
anatomisch<br />
begründetes Bewegungs- und<br />
Therapiekonzept. Vom natürlichen<br />
Bauprinzip der Verschraubung<br />
abgeleitet lässt sich so eine<br />
„Gebrauchsanweisung“ für<br />
den menschlichen Körper formulieren.<br />
Gesunde Bewegung<br />
wird dadurch verständlich und<br />
lernbar. 25 Podologen gingen diesen<br />
neuen Weg der aktiven Stärkung<br />
der Fußmuskulatur durch<br />
Spiraldynamik ® mit Dr. Jens<br />
Wippert begeistert mit. Der Ein-<br />
Prophylaxe von Fußgeschwüren und deren<br />
Folgen.<br />
Ein weiteres Thema ist die „Prophylaxe<br />
von Ulzerationen und Amputationen<br />
beim Diabetischen Fuß durch operative<br />
Nervenentlastung“. Durch Störung der<br />
Nervenfunktion kommt es zum Regulationsausfall<br />
von Durchblutung, Schweißund<br />
Talgbildung der Haut. Die durch die<br />
Operation erreichte Verbesserung der<br />
Nervenfunktion kann das Auftreten von<br />
Ulzerationen und Amputationen deutlich<br />
reduzieren. Bei bestehenden Ulcera<br />
kann die Entlastung von komprimierten<br />
Nerven zu einer beschleunigten Abheilung<br />
beitragen.<br />
Um den Charcot-Fuß geht es bei Dr. Alexander<br />
Risse und Dr. Christoph Volkering<br />
und abschließend stehen „Neue Aspekte<br />
in der Behandlung des Diabetischen<br />
Fußes“ auf dem Programm. Hier werden<br />
unter anderem neuartige Behandlungen<br />
und präventive Anwendungen gerade<br />
bei Diabetes Typ II, die der Podologe<br />
präventiv ergreifen kann, vorgestellt.<br />
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in der Heilkunde in Ludwigsburg<br />
stattfand, konnten die Teilnehmer<br />
erfahren, welche Bewegungsfreude<br />
durch Spiraldynamik ® entsteht und wie<br />
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6 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013
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Der Kursus ist in Modulen aufgebaut.<br />
Ziel des Einführungskurses<br />
ist es, das neu Erlernte<br />
häufig zu praktizieren, um<br />
die Fingerfertigkeit und das<br />
Bewusstsein für die neuen Bewegungen<br />
zu verinnerlichen.<br />
Ein darauffolgender Basiskurs<br />
ist anberaumt. Aufgrund der<br />
großen Nachfrage findet am<br />
29. und 30.11. der nächste Einführungskurs<br />
statt. Weitere Infos<br />
sind erhältlich unter:<br />
Institut für Fortbildung in der<br />
Heilkunde, Kirchhalde 24,<br />
71706 Markgröningen, Telefon<br />
01 57 36 79 29 09, E-Mail<br />
info@sektoraler-heilpraktikerpodologie.de,<br />
Ansprechpartner:<br />
Ulrike Fabro. red<br />
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Zeugnis, Belege von Fort- und Weiterbildungen von 1/2012 bis<br />
7/2013, eine kurze schriftliche Begründung, warum Fort- und<br />
Weiterbildung für Sie so wichtig sind. Nennen Sie außerdem<br />
ein Beispiel aus Ihrem Praxisalltag, bei dem Sie Ihr erweitertes<br />
Wissen nutzbringend für einen Patienten einsetzen konnten<br />
(wie zum Beispiel das Erkennen einer Thrombose).<br />
Schicken Sie Ihre Unterlagen an: Verlag Neuer Merkur, z. Hd.<br />
Frau Madeleine Golke, Paul-Gerhardt-Allee 46, 81245 München.<br />
Einsendeschluss ist Mittwoch, der 31. Juli 2013.<br />
Die Preisverleihung findet am Sonntag, dem 06. Oktober 2013,<br />
auf der FUSS in Kassel statt.<br />
* Sämtliche Unterlagen unterliegen selbstverständlich dem Datenschutzgesetz.<br />
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jährlich stattfindenden Befragung<br />
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wird die Empfehlungshäufigkeit<br />
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© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013 7
Im Fokus<br />
Typisches Beschwerdebild nach einer Amputation:<br />
<strong>Phänomen</strong><br />
<strong>Phantomschmerz</strong><br />
Von Christine Preiherr, Fachjournalistin, München<br />
Lange Zeit glaubte man, <strong>Phantomschmerz</strong>en seien<br />
ein bloßes Hirngespinst – ein Irrtum, der längst<br />
widerlegt ist. Doch was hat es auf sich mit den<br />
„illusionären“ Empfindungen in amputierten Gliedmaßen?<br />
Nach wie vor umgibt ein Mysterium das<br />
<strong>Phänomen</strong>, doch die Hirnforschung hat eine<br />
heiße Spur: Sie geht davon aus, dass <strong>Phantomschmerz</strong>en<br />
auf einem komplexen, psychophysischen<br />
Geschehen basieren, bei dem eine veränderte<br />
Schmerzwahrnehmung im Gehirn<br />
die zentrale Rolle spielt.<br />
Zur Zahl der Amputationen<br />
liegen für Deutschland<br />
keine Statistiken<br />
vor. Nach Schätzungen des<br />
Wissenschaftlichen Instituts<br />
der AOK wurden im Jahr 2002<br />
mehr als 55.000 chirurgische<br />
Amputationen der unteren Extremitäten<br />
vorgenommen. Anderen<br />
Angaben zufolge gibt<br />
es in Deutschland aktuell etwa<br />
60.000 Amputationen pro<br />
Jahr. 70 Prozent der Amputationen<br />
betreffen dabei hierzulande<br />
Diabetiker, denen Zehen,<br />
ein Teil des Fußes oder<br />
gar der gesamte Fuß amputiert<br />
werden musste. Aber auch<br />
Raucher, denen ein Bein amputiert<br />
wurde, zählen zur Gruppe<br />
der Amputierten ebenso<br />
wie Frauen, die in Folge einer<br />
Krebserkrankung eine Brust<br />
verloren haben. Und nicht zuletzt<br />
gehören auch die Menschen<br />
dazu, die durch einen<br />
Unfall eine Gliedmaße verloren<br />
haben.<br />
<strong>Phantomschmerz</strong>: Mehr<br />
als jeder Zweite betroffen<br />
So unterschiedlich also die Ursachen<br />
sind, eine Vielzahl dieser<br />
Patienten eint ein Krankheitsbild,<br />
das der Wissenschaft<br />
immer noch Rätsel aufgibt: Sie<br />
leiden an <strong>Phantomschmerz</strong>.<br />
Mindestens 60 Prozent der<br />
Personen, die einen Körperteil<br />
verloren haben, erleben<br />
diese Empfindungen, obwohl<br />
das entsprechende Körperteil<br />
nicht mehr existiert. Sie haben<br />
das trügerische Gefühl,<br />
der amputierte Fuß oder Arm,<br />
die entfernte Brust seien immer<br />
noch da. Sie spüren ima-<br />
ginäre Berührungen, Juckreiz,<br />
Kribbeln, Wärme oder Kälte.<br />
Sie spüren Quetschungen oder<br />
Zuckungen, am häufigsten aber<br />
nehmen sie in dem Phantomkörperteil<br />
Schmerzen wahr.<br />
Diese beschreiben sie als scharf<br />
und brennend, stichartig, schneidend<br />
und krampfartig. Meist<br />
schießen die Schmerzen wie<br />
Messerattacken ein, um sogleich<br />
wieder abzuebben. Seltener<br />
wird auch über kontinuierliche<br />
und zermürbende<br />
Schmerzen berichtet, die so<br />
extrem sein können, dass die<br />
Betroffenen an Selbstmord<br />
denken. In jedem Fall geben<br />
alle Betroffenen an, dass diese<br />
Art von Schmerzen mit keinem<br />
der bekannten Schmerzzustände<br />
vergleichbar ist.<br />
Ein Nachahmungseffekt?<br />
Phantomempfindungen treten<br />
nicht nur in schwerwiegenden<br />
Fällen wie dem Verlust<br />
von Gliedmaßen auf, schon<br />
eine simple Zahnextraktion<br />
kann einen Phantomzahnschmerz<br />
auslösen, oder ein<br />
(Fotos: oben © adimas - Fotolia.com; unten links und rechts © Dr. med. Norbert Scholz; unten Mitte © Barbara von Wirth)<br />
Typische Amputationen bei Diabeties-Patienten.<br />
8 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013
Im Fokus<br />
entfernter Blinddarm kann immer noch<br />
weh tun. Zum Spektrum gehören höchst<br />
kuriose Wahrnehmungen: Fehlende<br />
Gliedmaßen, so genannte Phantomglieder,<br />
werden oft als „nicht so, wie sie sein<br />
sollen“ empfunden, etwa als zu kurz oder<br />
zu lang. Auch kommt es den Betroffenen<br />
so vor, als befände sich der nicht vorhandene<br />
Körperteil in einer schmerzhaft<br />
verdrehten Position.<br />
Bisweilen rufen die „Geistergliedmaßen“<br />
verrückt anmutende Imaginationen hervor.<br />
So glauben Armamputierte während<br />
sie sprechen häufig, mit dem fehlenden<br />
Arm und der fehlenden Hand zu gestikulieren.<br />
Oder sie versuchen, Dinge mit<br />
der „Geisterhand“ zu greifen oder diese<br />
zur Faust zu ballen. Auch Klagen, der<br />
nicht existente Körperteil habe ein Eigenleben<br />
entwickelt und „gehorche“<br />
nicht mehr, sind nicht selten.<br />
Phantomempfindungen wie diese, vor<br />
allem aber <strong>Phantomschmerz</strong>en, treten<br />
fast immer kurze Zeit nach der Amputation<br />
auf, selten auch erst nach Monaten<br />
oder Jahren. Eine dänische Studie<br />
aus dem Jahr 1997 zeigt, dass bereits vor<br />
der Amputation in dem betreffenden Körperteil<br />
bestehende Schmerzen sowie deren<br />
Intensität und Dauer entscheidende<br />
Faktoren für das Entstehen postoperativer<br />
<strong>Phantomschmerz</strong>en sind. Denn letztere<br />
scheinen ihr reales Vorbild zu imitieren,<br />
sind quasi die Reproduktion des<br />
„Originalschmerzes“ – eine Kopie, die<br />
vermutlich das „Schmerzgedächtnis“<br />
herstellt: Schmerzte ein Körperteil schon<br />
vor seiner Entfernung regelmäßig, so ist<br />
dieses Schmerzmuster in die zentralen<br />
Strukturen des Nervensystems eingebrannt<br />
und wird auch dann weiter abgerufen,<br />
wenn der betreffende Körperteil<br />
weg ist.<br />
Die Annahme, dass unser Nervensystem<br />
Schmerz in einer Art Schmerzarchiv speichert,<br />
gibt Experten Zündstoff für Diskussionen:<br />
Soll man prophylaktisch schon<br />
vor einer geplanten Amputation eine<br />
Schmerztherapie beginnen, um so das<br />
Schmerzgedächtnis zu überlisten? Nachweislich<br />
vorbeugend wirkt jedenfalls der<br />
inzwischen häufige Einsatz von Lokalanästhetika<br />
zur Nervenblockade während<br />
der Amputation. Das Risiko späterer<br />
<strong>Phantomschmerz</strong>en sinkt dadurch<br />
augenscheinlich.<br />
Viele Faktoren spielen zusammen<br />
Häufige Folge: Stumpfschmerz<br />
Amputationsschmerzen können sich als<br />
Phantom- oder Stumpfschmerz zeigen.<br />
Beide sind voneinander abzugrenzen,<br />
können aber gleichzeitig auftreten.<br />
Stumpfschmerz ist keine Schmerzempfindung<br />
im amputierten Körperteil, sondern<br />
im verbleibenden Stumpf und auf<br />
diesen begrenzt. Ihre Ursachen sind<br />
(anders als beim <strong>Phantomschmerz</strong>) bekannt.<br />
So treten akute Schmerzen kurz<br />
nach der Amputation auf. Sie werden<br />
auch als Nozizeptorschmerz bezeichnet.<br />
Häufige Ursachen sind:<br />
z postoperativer Wundschmerz<br />
z ein Bluterguss<br />
z eine Infektion<br />
Chronische Stumpfschmerzen können<br />
folgende Ursachen haben:<br />
z Amputationsneurome: Bei der Durchtrennung<br />
von Nerven suchen deren<br />
freie Enden eine neue Anschlussstelle.<br />
Das bleibt nach der Amputation erfolglos,<br />
die Nervenfasern sprießen ziellos<br />
und bilden dabei gutartige Knötchen.<br />
Diese so genannten Neurome können<br />
sehr schmerzhaft sein.<br />
z Durchblutungsstörungen oder Gefäßerweiterungen<br />
z Nervenschädigungen<br />
z Narbenschmerzen<br />
z chronische Infektionen<br />
Stumpfschmerzen sollten durch Röntgen<br />
und intensive Untersuchungen diagnostisch<br />
gut abgeklärt werden. Auf<br />
Schmerztherapien sprechen sie besser<br />
an als <strong>Phantomschmerz</strong>en.<br />
Trotz einiger Erklärungsansätze ist bisher<br />
nicht bekannt, weshalb es zu <strong>Phantomschmerz</strong>en<br />
kommt, obwohl die dafür<br />
notwendigen Nerven nicht mehr existieren<br />
oder funktionieren. Verschiedene<br />
Theorien versuchen, sich dem <strong>Phänomen</strong><br />
zu nähern. Früher ging man davon<br />
aus, dass Schmerzen in amputierten<br />
Gliedmaßen schlicht und ergreifend Einbildung<br />
sind – wie sollte etwas spürbar<br />
sein, das es nicht gibt! Spätere Thesen<br />
postulieren, dass amputationsbedingte<br />
Veränderungen im Stumpf wie eine<br />
schlechte Vernarbung, Störungen an<br />
Blutgefäßen und den zum Rückenmark<br />
führenden Nerven bei der Pathogenese<br />
von <strong>Phantomschmerz</strong> mitwirken.<br />
Einer weiteren Theorie zufolge sind Irritationen<br />
der durchtrennten Nervenendungen<br />
mit verantwortlich für das<br />
Entstehen von Phantomgliedern und<br />
<strong>Phantomschmerz</strong>en: Wird eine Gliedmaße<br />
amputiert, enden die durchtrennten<br />
Nervenbahnen plötzlich im Nichts.<br />
Sie können im Rahmen der Regeneration<br />
schmerzen, sich entzünden oder Neurome,<br />
Knoten im Nervengewebe, bilden,<br />
die dann, so die These, anomale Signale<br />
zum Gehirn senden, welche dieses als<br />
Schmerz interpretiert.<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013 9<br />
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Im Fokus<br />
Sensomotorischer Kortex<br />
wie eine „Landkarte“<br />
im Kopf<br />
Das klingt plausibel, doch alle<br />
auf dieser These basierenden<br />
Therapien, wie die chirurgische<br />
Entfernung der Neurome<br />
und nochmalige Verkürzung<br />
des Stumpfes, erwiesen<br />
sich als Fehlschläge!<br />
Das Gehirn ordnet<br />
sich neu<br />
Zahlreiche Untersuchungen<br />
seit den 90er Jahren zeigen,<br />
dass ein Schlüssel zum Verständnis<br />
des „Schmerzspuks“<br />
im sensomotorischen Kortex<br />
zu suchen ist, einer Region der<br />
Großhirnrinde, die auch als<br />
Tastrinde bezeichnet wird. Sie<br />
ist dafür zuständig, Sinnesreize<br />
zu verarbeiten. Alle Körperregionen<br />
sind hier bestimmten<br />
Arealen zugeteilt.<br />
Den sensomotorischen Kortex<br />
muss man sich daher wie eine<br />
Landkarte vorstellen, auf<br />
der jeder Teil des Körpers hinsichtlich<br />
der von ihm ausgehenden<br />
Nervenimpulse abgebildet<br />
ist. Botschaften wie<br />
Berührungs- und Schmerzreize<br />
oder Kalt-/Warmempfindungen<br />
werden hier, geordnet<br />
nach ihrem Ursprung<br />
im Körper, umgesetzt. Ein vom<br />
linken Fuß zum Gehirn geleitetes<br />
Juckreizsignal etwa wird<br />
in jenem Bereich des rechten<br />
sensomotorischen Kortex empfangen,<br />
der den linken Fuß repräsentiert<br />
(Signale der linken<br />
Körperhälfte werden stets<br />
von der rechten Hirnhemi-<br />
„Ich stellte eine Kaffeetasse vor John und bat<br />
ihn, nach ihr zu greifen (mit seinem Phantomglied).<br />
Als er sagte, er strecke eben seinen Arm<br />
aus, stieß ich die Tasse weg. „Autsch!“ schrie<br />
er. „Machen sie so was nicht!“<br />
„Was ist los?“<br />
„Machen Sie das nicht“, wiederholte er.<br />
„Ich hatte eben meine Finger um den Henkel<br />
der Tasse, als Sie sie wegzogen. Das tut wirklich<br />
weh!“<br />
Moment mal. Ich entwinde Phantomfingern eine<br />
reale Tasse, und der Betroffene schreit<br />
„Autsch!“ Die Finger waren eine Illusion, aber der Schmerz<br />
war real – tatsächlich war er so stark, dass ich nicht mehr<br />
wagte, das Experiment zu wiederholen.“<br />
Aus: Ramachandran, Vilaynur S.; Blakeslee, Sandra;<br />
Kober, Hainer: Die blinde Frau, die sehen kann: Rätselhafte<br />
<strong>Phänomen</strong>e unseres Bewusstseins. rororo Taschenbuchverlag,<br />
Reinbek 2002, 4. Aufl., 512 Seiten, 11,- Euro,<br />
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sphäre aufgenommen und<br />
umgekehrt).<br />
Doch was geschieht im „Revier“<br />
des linken Fußes, wenn<br />
der plötzlich nicht mehr da ist?<br />
Auch dann, so weiß man,<br />
bleibt seine Vertretung im<br />
Kortex erhalten, obwohl von<br />
ihm keine Signale mehr hierher<br />
strömen. Dafür kommen<br />
„fremde“ Reize an: Die verwaiste,<br />
signallose Zone des<br />
amputierten Fußes wird nun<br />
von dessen Nachbarn aktiviert,<br />
die eigene Nervenimpulse<br />
in das funktionslose<br />
Areal verlagern – im Falle des<br />
linken Fußes können dies etwa<br />
Schmerzsignale aus dem<br />
linken Bein sein, denn die<br />
„Empfangsbereiche“ für Impulse<br />
aus Fuß und Bein liegen<br />
im Kortex direkt nebeneinander.<br />
Die enge Nachbarschaft<br />
der Kortexareale nutzten Forscher<br />
für einen einfachen Test,<br />
um die Übernahme – das „Remapping“<br />
– von Zonen amputierter<br />
Körperteile durch andere<br />
Areale zu demonstrieren:<br />
Schon ein sanftes Streicheln<br />
über das Gesicht von Personen,<br />
die vor einiger Zeit eine<br />
Hand verloren hatten, führte<br />
bei den Betroffenen zu der<br />
Empfindung, die amputierte<br />
Hand werde berührt. Der<br />
Grund: Der Empfang von Nervensignalen<br />
aus dem Gesicht<br />
befindet sich neben dem Input<br />
aus der Hand!<br />
Ähnliche Ergebnisse erbrachten<br />
Versuche mit Affen:<br />
Einige Wochen nach der Amputation<br />
eines Mittelfingers<br />
begann die ursprünglich diesem<br />
Finger zugeordnete Kortexregion<br />
auf Reizungen des<br />
Zeige- und Ringfingers zu reagieren<br />
– die veränderte Hirnaktivität<br />
wurde mittels magnetenzephalographischen<br />
Untersuchungen<br />
(MEG) sichtbar<br />
gemacht. Das funktionslos gewordene<br />
„Domaine“ im Gehirn<br />
hatte offenbar ihre Zugehörigkeit<br />
gewechselt.<br />
Welche Behandlungsmöglichkeiten<br />
gibt es?<br />
Die Behandlung von <strong>Phantomschmerz</strong>en<br />
ist schwierig,<br />
die Erfolge der medikamentösen<br />
Therapie sind begrenzt.<br />
Es gibt keine Standardtherapie,<br />
jeder Patient braucht ein<br />
individuelles und festes Schema.<br />
Je nach Dauer und Intensität<br />
der Schmerzen werden<br />
verschiedene Therapieformen<br />
kombiniert. Besonders<br />
bei schweren Schmerzzuständen<br />
kommt eine Kombination<br />
folgender Medikamente<br />
zum Einsatz:<br />
z Opiate und Opioide: Sie beeinflussen<br />
das Zentralnervensystem,<br />
indem sie die<br />
Weiterleitung des Schmerzreizes<br />
sehr effektiv unterdrücken.<br />
Auch schwerste<br />
Schmerzen lassen sich durch<br />
Opiate lindern.<br />
z Antidepressiva und Antiepileptika:<br />
Beide werden als Co-<br />
Analgetika eingesetzt, also<br />
Mittel, die zwar keinen<br />
schmerzhemmenden Effekt<br />
haben, aber die Wirkung von<br />
Schmerzmitteln steigern und<br />
helfen, deren Dosis zu reduzieren,<br />
da sie die Schmerzschwelle<br />
im Schmerzzentrum<br />
des Gehirns verändern<br />
oder die Weiterleitung von<br />
Schmerz verlangsamen.<br />
z Calcitonin: Dieses Hormon<br />
der Schilddrüse wirkt auf<br />
den Knochenstoffwechsel sowie<br />
auf Neurotransmitter<br />
und die Schmerzschwelle. Je<br />
früher eine entsprechende<br />
Therapie nach der Amputation<br />
beginnt, desto besser<br />
sind die Ergebnisse.<br />
z Nervenblockade: Nahe den<br />
schmerzleitenden Nerven<br />
wird eine dünne Kanüle gesetzt,<br />
die ein Betäubungsmittel<br />
zu ihnen transportiert.<br />
Nervenblockaden erfolgen<br />
heute zunehmend schon vor<br />
einer Amputation, um der<br />
Entstehung von <strong>Phantomschmerz</strong>en<br />
vorzubeugen.<br />
z Physikalische Therapie: Hierzu<br />
zählen Massagen, Bäder<br />
und Krankengymnastik so-<br />
8 Internettipps<br />
www.schmerz-netz.de<br />
www.schmerzliga.de<br />
www.krankheitserfahrungen.de<br />
www.amputierteninitiative.de<br />
10 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013
Im Fokus<br />
wie transkutane elektrische<br />
Nervenstimulation (TENS).<br />
z Stimulationsverfahren: Wie<br />
TENS gehört auch Akupunktur<br />
zu den Stimulationsverfahren,<br />
die andere Maßnahmen<br />
ergänzen können. Die<br />
Rückenmarkstimulation<br />
(engl. spinal cord stimulation<br />
bzw. SCS) kommt ebenfalls<br />
in Frage. Hierbei handelt es<br />
sich um eine minimal-invasive<br />
Therapieform für chronische<br />
Schmerzen. Der Hinterstrang<br />
des Rückenmarks<br />
wird mittels einer in den Epiduralraum<br />
eingebrachten<br />
Elektrode durch geringe elektrische<br />
Ströme stimuliert. Impulsdauer,<br />
Frequenz und<br />
Stromstärke können über ein<br />
externes Programmiergerät<br />
eingestellt und angepasst<br />
werden.<br />
z Neuropsychologische Behandlungsmethoden:<br />
Sie sollen<br />
den Hirnbereich beeinflussen,<br />
in dem die amputierte<br />
Gliedmaße immer noch<br />
wahrgenommen wird. Dazu<br />
gehören die Spiegeltherapie<br />
(s. Kasten rechts), psychologische<br />
Intervention, wie zum<br />
Beispiel Verlustbewältigung,<br />
Verhaltenstherapie, Autogenes<br />
Training oder Progressive<br />
Muskelrelaxation nach<br />
Jacobson.<br />
Neue Therapien nützen<br />
die Kraft der Imagination<br />
Seitenverkehrte Schmerztherapie<br />
Heute geht man davon aus, dass das eigene<br />
Bild vom Körper im Gehirn trotz<br />
Amputation fortbesteht. Therapien, die<br />
hierauf aufbauen sind daher richtungsweisend.<br />
Sehr gute Erfolge bringt die Spiegeltherapie:<br />
Hat ein Patient beispielsweise<br />
den rechten Arm verloren, setzt er<br />
sich so vor einen Spiegel, dass darin<br />
sein linker Arm, nicht aber der Amputationsstumpf<br />
zu sehen ist. Das Gehirn hält<br />
den gesunden linken Arm nun aufgrund<br />
der Spiegelung für den (amputierten)<br />
rechten. Mittels gezielter Übungen, fast<br />
könnte man sagen gezielter Täuschung,<br />
entsteht im Gehirn der Eindruck, die amputierte<br />
Gliedmaße sei wieder „unter<br />
Kontrolle“ und funktioniere normal. Dies<br />
wiederum beeinflusst jene Zentren in der Großhirnrinde, die den<br />
<strong>Phantomschmerz</strong> auslösen; mit heilsamen Folgen: Der krankhaft<br />
veränderte, den rechten Arm repräsentierende Bereich im<br />
Gehirn normalisiert sich, die <strong>Phantomschmerz</strong>en gehen zurück!<br />
Die Spiegeltherapie hat – im Gegensatz zur überdies oft wenig<br />
wirksamen Schmerzmitteltherapie – keine Nebenwirkungen.<br />
Außer bei <strong>Phantomschmerz</strong> wird sie auch bei Schmerzen und<br />
Lähmungen infolge von Nervenverletzungen oder Schlaganfall<br />
eingesetzt. Entscheidend ist, dass sie unter Anleitung von qualifiziertem<br />
Fachpersonal durchgeführt wird.<br />
Nach der Amputation eines<br />
Körperteils kommt es also zu<br />
einer Neuorganisation im Gehirn,<br />
bei der sich die reizverarbeitenden<br />
Areale neu vernetzen.<br />
Nervenimpulse anderer<br />
Körperregionen kommen<br />
nun im Gebiet der amputierten<br />
Gliedmaße an, was die Betroffenen<br />
als Schmerzen in jener<br />
erleben. Je umfangreicher<br />
die Umstrukturierung im Gehirn<br />
ist, desto gravierender ist<br />
auch der resultierende <strong>Phantomschmerz</strong><br />
– auch dies konnten<br />
Neurowissenschaftler mithilfe<br />
von MEG darstellen. Die<br />
Neuordnung im Kortex ist<br />
dann besonders ausgeprägt,<br />
wenn im amputierten Körperteil<br />
schon vor der Operation<br />
Schmerzen auftraten, die<br />
im zentralen Schmerzgedächtnis<br />
gespeichert sind. Es liegt<br />
also nahe, dass die Forschung<br />
nach neuen Therapien sucht,<br />
die das Schmerzgedächtnis löschen,<br />
die Umorganisation im<br />
Gehirn rückgängig machen<br />
und <strong>Phantomschmerz</strong>en so<br />
verhindern!<br />
Besondere Bedeutung kommt<br />
hier der Arbeit des in den USA<br />
tätigen indischen Neuropsychologen<br />
Vilayanur S. Ramachandran<br />
zu. Er entwickelte<br />
Mitte der 1990er Jahre die<br />
Spiegeltherapie, die sich inzwischen<br />
etabliert hat.<br />
Weitere so genannte Imaginationstherapien,<br />
die mit visueller<br />
Vorstellung (so genannten<br />
inneren Bildern) arbeiten,<br />
gingen aus ihr hervor,<br />
etwa das sensorische Wahrnehmungstraining.<br />
Ramachandran<br />
hat zur Entstehung<br />
von <strong>Phantomschmerz</strong> und verwandten<br />
Themen der Hirnforschung<br />
auch einige populärwissenschaftliche<br />
Bücher<br />
veröffentlicht (siehe Kasten<br />
linke Seite). Diese sind besonders<br />
auch für all diejenigen<br />
von Interesse, die beruflich mit<br />
Menschen zu tun haben, bei<br />
denen eine Amputation durchgeführt<br />
wurde.<br />
g<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Christine Preiherr<br />
Fachjournalistin, Autorin<br />
80636 München<br />
Fax (089) 1 29 13 67<br />
E-Mail preiherr@t-online.de<br />
(Foto: © Köpenicker - Fotolia.com)<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013 11
Für die Praxis<br />
Bei einem Vierjährigen:<br />
Spangen-Behandlung<br />
nach Emmert-Plastik<br />
Von Ruth Kouba, Podologin, Regensburg<br />
Als der kleine Moritz vor gut einem Jahr zum ersten<br />
Mal mit seinen Eltern in die podologische<br />
Praxis kam, war bereits an beiden Großzehen eine<br />
Emmert-Plastik durchgeführt worden. An der<br />
linken Zehe trat an der operierten Stelle ein Nagelsporn<br />
aus, welcher dem vierjährigen Jungen<br />
Schmerzen bereitete. Die Eltern brachten ihren<br />
Sohn deshalb regelmäßig in die Praxis, um den<br />
Sporn vorsichtig entfernen zu lassen.<br />
1 2<br />
(Fotos: Ruth Kouba)<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Ruth Kouba<br />
Podologin<br />
Landshuter Str. 48a<br />
93053 Regensburg<br />
E-Mail info@ruth-kouba.de<br />
www.ruth-kouba.de<br />
3 4<br />
stärke von nur 0,25 mm übt<br />
diese Spange eine sehr sanfte<br />
Zugkraft aus und stört nicht<br />
im Nagelfalz. Die Spange wurde<br />
so proximal wie möglich<br />
appliziert, um den Sporn mit<br />
dem übrigen Nagel in eine<br />
Form zu bringen. Der Sporn<br />
wurde gekürzt und der gespaltene<br />
Nagel mit Kleber und<br />
Gel fixiert.<br />
Zwei Wochen nach Behandlungsbeginn<br />
zeigte sich der<br />
Nagel bereits flacher. Auch<br />
war der Junge seit der ersten<br />
Behandlung schmerzfrei geblieben.<br />
Es erfolgte das Setzen<br />
einer neuen COMBIped-<br />
Spange. Außerdem wurden<br />
die gespaltenen Nagelteile<br />
wieder mit Gel verbunden.<br />
Ende Januar 2013 zeigten sich<br />
die beiden Nagelteile schon<br />
5<br />
Nach einer längeren Pause<br />
war der Sporn Anfang<br />
Dezember 2012<br />
ein ganzes Stück senkrecht<br />
herausgewachsen (Abb. 1),<br />
und das Kind klagte über starke<br />
Schmerzen in der gesamten<br />
Großzehe. Ursache hierfür<br />
war, dass der senkrechte<br />
Sporn starken Druck auf den<br />
Knochen ausübte. Um diesen<br />
kleineren, abgespaltenen Nagelteil<br />
langfristig wieder in die<br />
richtige Wuchsrichtung zu lenken,<br />
wurde eine COMBIped-<br />
Spange angebracht (Abb. 2).<br />
Denn diese ist besonders gut<br />
für kleine Nägel, wie die von<br />
Kindern, geeignet.<br />
Die Spange besteht aus einem<br />
Federdraht, der mit einem<br />
Häkchen versehen ist, und einem<br />
Klebepad. Das Häkchen<br />
des Drahtes hängt man unter<br />
dem Nagelrand ein. Dann<br />
klebt man das kleine Pad auf<br />
der anderen Nagelseite auf.<br />
Die Federkraft des Drahtes<br />
hebt nun die Nagelränder<br />
leicht an. Der Nagel wird auf<br />
Dauer flacher und der Nagelfalz<br />
entlastet.<br />
Da ein Vierjähriger noch einen<br />
sehr dünnen Nagel hat,<br />
wurde eine COMBIped soft<br />
verwendet. Mit einer Drahtdeutlich<br />
einheitlicher in der<br />
Wuchsrichtung. Die COMBIped-Spange<br />
wurde abermals<br />
erneuert, anschließend der<br />
Sporn ein wenig gekürzt und<br />
erneut mit Gel am restlichen<br />
Nagel fixiert (Abb. 3–5).<br />
Noch ist nicht sicher, ob der<br />
Nagel in Zukunft wieder zusammenwächst<br />
oder dauerhaft<br />
mit Nagelaufguss stabilisiert<br />
werden muss.<br />
g<br />
12 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/13
3. PODOLOGIE KONGRESS<br />
14. April 2013<br />
Zertifiziert mit<br />
4 Fortbildungspunkten<br />
Im 3. <strong>Podologie</strong>-Kongress mit dem Schwerpunkt Diabetisches<br />
Fuß-Syndrom werden präventive Maßnahmen, effektive<br />
Anwendungen und heilungsunterstützende Nachbehandlungen<br />
praxisnah vorgestellt.<br />
Session 1<br />
10.30 – 12.15 Uhr<br />
Work-Out statt Spritze – Möglichkeiten der<br />
Sporttherapie bei Diabetes<br />
Podologische Behandlung des Unguis incarnatus<br />
Session 2<br />
13.00 – 14.30 Uhr<br />
<strong>Podologie</strong> bei Menschen mit Diabetes –<br />
Folgen und Behandlungen?<br />
Prophylaxe von Ulzerationen und Amputationen beim<br />
Diabetischen Fuß durch operative Nervenentlastung<br />
Session 3<br />
15.00 – 16.30 Uhr<br />
Der Charcot Fuß<br />
Neue Aspekte in der Behandlung des diabetischen Fußes<br />
Referenten: Hans-Peter Reinki, Dr. Alexander Risse,<br />
Dr. Martin Raghunath, Dr. Wolf-Rüdiger Klare, Dr. Christoph<br />
Volkering, Wolfgang Scheer<br />
Health and Beauty Germany GmbH<br />
Karl-Friedrich-Str. 14–18 | 76133 Karlsruhe<br />
Tel.: +49(0)721 165-164 | messe@health-and-beauty.com<br />
www.beauty-fairs.de/leipzig
Für die Praxis<br />
Wenn es juckt, brennt, schmerzt und nässt/Teil I:<br />
Bakterielle Infektionen<br />
der (Fuß-)Haut<br />
Von Christine Preiherr, Fachjournalistin, München<br />
Von den aberbillionen Bakterienarten, die auf der<br />
Erde existieren, sind bis dato nur ungefähr 5.000<br />
identifiziert. Lediglich 200 davon sind Auslöser<br />
von Infektionskrankheiten. Das klingt zwar beruhigend,<br />
doch bereits einige wenige pathogene<br />
Keime können allein an den Füßen schwere<br />
Krankheitsbilder verursachen. Deshalb müssen<br />
auch Sie als Podologen stets auf Anzeichen für<br />
eine infektiöse Hauterkrankung achten und den<br />
Kunden gegebenenfalls umgehend an<br />
einen Arzt verweisen.<br />
Mikroorganismen umgeben<br />
uns nicht nur,<br />
sie sind auch aus unserem<br />
Leben nicht wegzudenken!<br />
So hat beispielsweise die<br />
Mikrobengemeinschaft der<br />
Mundhöhle als Mundflora die<br />
Aufgabe, Krankheitskeime zu<br />
eliminieren; und ebenso gehören<br />
Bakterien als Darmflora<br />
zum Innenleben eines gesunden<br />
Darms. Aber auch die<br />
Haut ist dicht besetzt mit mikrobiellen<br />
Dauersiedlern – so<br />
genannten residenten Keimen.<br />
Als „Hautflora“ und damit<br />
als natürlicher Bestandteil<br />
der Hautoberfläche sind sie<br />
eine wichtige Voraussetzung,<br />
um unsere Haut und unseren<br />
Organismus vor pathogenen<br />
(krankmachenden) Keimen zu<br />
schützen. Doch ist die Abwehr<br />
geschwächt, können selbst<br />
Mikroorganismen, wie Bakterien<br />
oder Pilze, der physiologischen<br />
Hautflora problematisch<br />
werden.<br />
Bakterien: Unserem<br />
bloßen Auge verborgen<br />
Sie sind die ältesten, einfachsten<br />
und individuenreichsten<br />
Lebewesen: Bakterien. Sie bestehen<br />
aus kaum mehr als einer<br />
starren Hülle, dem Zytoplasma,<br />
und ihrem Erbgut, das<br />
frei im Zytoplasma liegt. Einen<br />
richtigen Zellkern besitzen<br />
Bakterien nicht.<br />
Gerade mal ein tausendstel<br />
Millimeter oder noch weniger<br />
messen die Mikroorganismen.<br />
Erst unter dem Lichtmikroskop<br />
bei 500- bis 1.000facher<br />
Vergrößerung geben sich die<br />
Winzlinge zu erkennen: als<br />
stäbchenförmige Bazillen, kugelige<br />
bis ovale Kokken oder<br />
korkenzieherförmig gewundene<br />
Spirillen.<br />
Die meisten Bakterien gehören<br />
einer dieser drei Hauptformen<br />
an. So ist beispielsweise<br />
ein bekannter Vertreter<br />
der Stäbchen unser Darmbakterium<br />
Escherichia coli.<br />
Aber auch die Erreger von Tetanus,<br />
Tuberkulose und Diphterie<br />
gehören dazu.<br />
Staphylokokken hingegen<br />
ebenso wie Meningokokken<br />
oder Pneumokokken, die Auslöser<br />
von Hirnhaut- und Lungenentzündung,<br />
zählen zu<br />
den Kugelbakterien.<br />
Zu den Spirillen schließlich<br />
gehören insbesondere Campylobacter,<br />
inzwischen weltweit<br />
(Fotos: links © Juan Gärtner; rechts © Uschi Hering; © dondoc-foto - alle Fotolia.com)<br />
Stäbchenförmige Coli-Bakterien (links) und kugelige Streptokokken (rechts).<br />
14 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/13
die häufigste Ursache bakterieller Darminfektionen;<br />
und auch Borrelien, die unter<br />
anderem von Zecken übertragen werden,<br />
zählen dazu. Sie verursachen Infektionskrankheiten<br />
wie Rückfallfieber<br />
oder die Lyme-Borreliose.<br />
Gut ausgerüstet und<br />
angriffslustig<br />
Für die Praxis<br />
Bakterien wachsen in Kolonien. So gedeihen<br />
Staphylokokken in größeren Haufen,<br />
Streptokokken in gewundenen Ketten,<br />
den Filamenten. Früher glaubte man,<br />
dass es sich dabei um bloße Anhäufungen<br />
von Einzelgängern handelt, die<br />
für sich allein kämpfen. Heute weiß man<br />
jedoch, dass Bakterien über Botenstoffe<br />
untereinander und auch mit anderen<br />
Zelltypen kommunizieren.<br />
Die äußere Form von Bakterien kann variieren.<br />
So sind die Bazillenstäbchen je<br />
nach Erreger mal plump, mal schlank,<br />
mal gerade mit abgerundeten Enden<br />
wie bei den Kolibakterien, mal hörnchenartig<br />
gebogen wie bei den Korynebakterien.<br />
Zu ihrer Grundform kommen oft weitere<br />
Merkmale hinzu, die pathogenen Erregern<br />
dabei helfen, ihr „Opfer“ zu infizieren.<br />
Beispielsweise haben einige<br />
Bakterien Geißeln, mit deren Hilfe sie<br />
sich schwimmend schneller fortbewegen.<br />
Andere wiederum verfügen über<br />
Mikrofibrillen – Eiweißhärchen auf der<br />
Zelloberfläche, welche die Haftung auf<br />
den Wirtszellen verbessern. Zum weiteren<br />
Repertoire gehören Hüllen und Kapseln<br />
aus Schleim, mit denen sich die Organismen<br />
vor den Angriffen des Immunsystems<br />
schützen sowie insbesondere<br />
Toxine. Die giftigen Stoffe unterteilt man<br />
in Exotoxine, die von lebenden Keimen<br />
abgesondert werden (wie etwa das Tetanustoxin)<br />
und in Endotoxine. Sie entstehen<br />
erst beim Zerfall der Erreger.<br />
Bakterien sind Klone<br />
(Foto: © Bob Blaylock – Wikimedia commons)<br />
vorher<br />
Bakterien unterscheiden sich aber auch<br />
anhand ihres Baus und der Dicke ihrer<br />
Zellwand. Diese wird bei der „Gram-Färbung“<br />
erkennbar, einer Färbemethode<br />
zur Einteilung von Bakterien (siehe Kasten).<br />
Ein weiteres Merkmal zur Klassifizierung<br />
ist die Einteilung in aerobe Bakterien,<br />
die für ihren Stoffwechsel Sauerstoff<br />
brauchen, und Anaerobier. Für sie<br />
ist Sauerstoff pures Gift, weshalb sie nur<br />
in sauerstofffreiem Milieu überleben.<br />
Außerdem gibt es Bakterien, die sowohl<br />
mit als auch ohne Sauerstoff zurechtkommen,<br />
etwa die mikroaerophilen Bakterien.<br />
Sie brauchen keinen Sauerstoff<br />
zur Vermehrung, tolerieren aber ein geringfügig<br />
sauerstoffhaltiges Milieu.<br />
Die meisten der für Menschen pathogenen<br />
(krankmachenden) Bakterien sind<br />
„fakultative Anaerobier“, also Sauerstoffkonsumenten,<br />
die sich auch ohne<br />
Sauerstoff vermehren. Doch ob nun mit<br />
oder ohne Sauerstoff – Bakterien pflanzen<br />
sich immer asexuell, durch Zweiteilung<br />
fort. Bei Stäbchenbakterien ge-<br />
Nagel-<br />
Probleme<br />
gezielt lösen 1<br />
Die Nagel-Aufbau-Kur<br />
hilft bei brüchigen<br />
und splissigen<br />
Nägeln<br />
Grampositiv oder gramnegativ?<br />
Die Gram-Färbung ist eine einfache Methode<br />
zur groben Klassifizierung von Bakterien.<br />
Sie wurde von dem dänischen Bakteriologen<br />
Hans Christian Gram (1853–1938) entwickelt<br />
und ermöglicht es, Bakterien bei der<br />
mikroskopischen Untersuchung mittels Farbe<br />
zu differenzieren. Die Keime werden dabei<br />
je nach Färbung zwei Gruppen, grampositiven<br />
und gramnegativen Keimen zugeordnet.<br />
Beide unterscheiden sich durch die Dicke und Struktur ihrer Zellwand – diese<br />
besteht bei Bakterien hauptsächlich aus Murein oder Peptidoglycan, einem aus Zuckern<br />
und Aminosäuren zusammengesetzten Molekül, das der Zellwand Festigkeit<br />
verleiht. Mit bis zu 40 Mureinschichten ist die Zellwand grampositiver Bakterien wesentlich<br />
dicker als die gramnegativer Keime, deren dünne Zellwand nur über ein bis<br />
zwei Mureinlagen verfügt. Unter dem Lichtmikroskop erscheinen grampositive Bakterien<br />
dunkelblau, gramnegative dagegen rot. Diese Färbung ist essenziell für die Diagnostik,<br />
denn die unterschiedliche Reaktion der Bakterien auf den Färbetest erlaubt<br />
Rückschlüsse auf deren chemische und physikalische Eigenschaften. Die wiederum<br />
entscheiden darüber, mit welchem Antibiotikum therapiert wird. Grampositive Bakterien<br />
sind unter anderem Staphylokokken, Streptokokken, Enterokokken, Listerien und<br />
Clostridien. Zu den gramnegativen Bakterien zählen die Enterobakteriazeen, den Darm<br />
besiedelnde Keime, die Infektionskrankheiten wie Ruhr, Typhus oder Salmonellenenteritis<br />
verursachen. Zu ihnen gehört auch der an sich harmlose Darmkeim Escherichia<br />
coli, der außerhalb des Darms aber pathogen ist und Harnwegsinfekte oder Wundinfektionen<br />
bei Hauterkrankungen auslösen kann.<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/13 15<br />
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nachher<br />
festigt und<br />
stabilisiert die Nägel<br />
praktisch unsichtbar,<br />
zieht direkt in die Nägel ein<br />
klinisch belegt:<br />
schönere Nägel bereits<br />
nach 4 Wochen 2<br />
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mit der 3-fach Formel:<br />
Hydroxypropylchitosan,<br />
Schwefel und Kieselsäure<br />
1 bestätigt durch eine klinische Studie bei 60 Personen mit kosmetischen<br />
Nagelproblemen. Quelle / Bilder: Piraccini, Corso pratico Hair&Nail and<br />
Anti-Aging, 15/16 April 2011, Capri (Italy)<br />
2 Sparavigna A et al, J of Plastic Dermatol 2006; 2: 31–38
Für die Praxis<br />
Antibakteriell: ein saures Milieu<br />
Am besten gedeihen die meisten Bakterien bei Temperaturen<br />
zwischen 27 °C und 37 °C. Ist ihr Lebensraum<br />
kälter, teilen sie sich seltener, ist er wärmer, erleiden sie<br />
Schaden oder sterben ab. Dies macht man sich bei<br />
der Bekämpfung von Bakterien zunutze, etwa bei der<br />
Sterilisation. Einige Ausnahmen, wie zum Beispiel Campylobacter,<br />
gedeihen allerdings optimal bei Temperaturen<br />
von 42 °C, und Listerien vermehren sich sogar im<br />
Kühlschrank bei „eisigen“ fünf bis zehn Grad.<br />
Doch eines vertragen fast alle Bakterien nicht – ein<br />
saures Milieu. Ein niedriger ph-Wert von unter 4,5 lässt<br />
Keime absterben. Ausnahme sind Spezialisten wie<br />
Helicobacter pylori, der im sauren Magensaft gedeihende<br />
Auslöser von Magengeschwüren. Generell aber<br />
gilt: Ein gesunder Säureschutzmantel der Haut mit einem<br />
ph-Wert zwischen 5,4 und 5,9 ist der beste Schutz<br />
vor Hautinfektionen.<br />
Erysipel an Zehe und Vorfuß.<br />
Selbst minimale Hautverletzungen können durch eine Mischinfektion mit<br />
aeroben und anaeroben Bakterien zu einer nekrotisierenden Fasziitis, einer<br />
lebensbedrohlichen Weichteilinfektion, führen.<br />
schieht dies etwa durch Querteilung,<br />
bei anderen durch<br />
Knospung oder Sprossenbildung.<br />
Immer jedoch werden<br />
durch diese Art der Reproduktion<br />
Nachkommen mit<br />
identischem Genom erzeugt,<br />
also Klone. Unter günstigen<br />
Bedingungen teilt sich ein<br />
Bakterium alle 20 bis 40 Minuten,<br />
in 24 Stunden sind so<br />
aus einer Bakterienzelle Millionen<br />
von Tochterzellen hervorgegangen!<br />
Sporen sind<br />
Überlebenskünstler<br />
Der bislang älteste bekannte<br />
Organismus der Erde wurde<br />
1999 in einer Höhle in New<br />
Mexico entdeckt: ein geschätzte<br />
250 Millionen Jahre altes<br />
Bakterium, dem man den Namen<br />
Bacillus permians gab.<br />
Wie kann es sein, dass ein Organismus<br />
so lange überlebt?<br />
Der Schlüssel zur Lösung dieses<br />
Rätsels könnte in der<br />
Fähigkeit einiger Bakterien<br />
liegen, bei ungünstigen Umweltbedingungen,<br />
wie Trockenheit,<br />
Nahrungsmangel,<br />
extremer Hitze sowie der Einwirkung<br />
von Strahlen oder<br />
Chemikalien, resistente Dauerformen<br />
zu bilden, die ein<br />
langfristiges Überleben sichern.<br />
Die Mikroorganismen,<br />
zum Beispiel Bacillus anthracis,<br />
der Erreger des Milzbrandes,<br />
wandeln sich dafür<br />
in Sporen um, die ihren Stoffwechsel<br />
auf ein Minimum reduzieren<br />
und so selbst unter<br />
widrigsten Umständen über<br />
Jahrtausende hinweg überleben.<br />
Bei starken Minustemperaturen,<br />
etwa in Flüssigstickstoff<br />
bei minus 200 °C,<br />
können sich Sporen vermutlich<br />
sogar unbegrenzt halten!<br />
Bessern sich die Umstände,<br />
weil die Sporen beispielsweise<br />
auf mensch-liches Gewebe<br />
treffen, können sie sich in aktive<br />
Bakterien rückverwandeln<br />
und wieder vermehren.<br />
Füße bevorzugt!<br />
Relevant in der medizinischen<br />
Fußpflege sind Bakterien aller<br />
Spielarten – ob aerobe und<br />
anaerobe, gramnegative sowie<br />
grampositive. Zu den klinisch<br />
brisantesten Keimen<br />
zählen neben Streptococcus<br />
pyogenes, Pseudomonas aeruginosa<br />
und Clostridium perfringens<br />
vor allem die Staphylokokken<br />
(griech. Staphyle<br />
= Traube), insbesondere<br />
Staphylococcus aureus.<br />
Staphylokokken sind äußerst<br />
widerstandsfähige, traubenförmig<br />
gelagerte Kugelbakterien,<br />
die meist ohne Sauerstoff<br />
existieren und Hitze gut tolerieren.<br />
Sogar in trockenem Milieu,<br />
wie staubigen Oberflächen<br />
oder Textilien, überleben<br />
sie oft Monate.<br />
Zu den virulentesten Bakterien<br />
zählt der Staphylococcus<br />
aureus. Er verursacht Infektionen<br />
innerer Organe und Lebensmittelvergiftungen<br />
aber<br />
auch eitrige Haut- und Schleimhautinfektionen.<br />
So gehen Abszesse<br />
und eitrige Wunden meist<br />
auf ihn zurück. Besonders<br />
problematisch ist Staphylococcus<br />
aureus im Krankenhaus,<br />
wo man ihn als Auslöser<br />
von Pneumonie und Sepsis<br />
fürchtet. Denn wie Staphylococcus<br />
epidermidis kann er<br />
über Venenkatheter in die<br />
Blutbahn gelangen.<br />
Einige Stämme von Staphylococcus<br />
aureus sind multiresistent.<br />
Etwa ein Drittel aller<br />
gesunden Personen beherbergen<br />
den Keim auf der Haut<br />
oder in den Schleimhäuten<br />
von Nase und Rachen, ohne<br />
zu erkranken. Durch Berührungen<br />
oder Tröpfcheninfektion<br />
können sie das Bakterium<br />
jedoch weitergeben.<br />
Kommt Staphylococcus aureus<br />
so in Kontakt mit Wunden,<br />
können sich diese infizieren.<br />
Infektionsquellen sind zudem<br />
aber auch unzureichend sterilisierte<br />
Instrumente.<br />
Ob eine Person allerdings erkrankt,<br />
hängt maßgeblich von<br />
deren Immunkompetenz ab:<br />
Ist diese eingeschränkt, wie<br />
bei Diabetikern, alten Menschen<br />
oder lokal bei Personen<br />
mit atopischem Ekzem und<br />
anderen Hauterkrankungen,<br />
steigt das Erkrankungsrisiko.<br />
Streptococcus pyogenes<br />
Streptokokken sind grampositiv,<br />
kettenbildend, fakultativ-anaerob<br />
und unterteilen<br />
sich in zahlreiche Arten.<br />
Streptococcus pyogenes wird<br />
durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion<br />
übertragen und verursacht<br />
sowohl invasive Infektionen,<br />
als auch deren Folgeerkrankungen,wie<br />
vor allem<br />
rheumatisches Fieber oder<br />
Glomerulonephritis (akute<br />
Nierenentzündung).<br />
(Fotos: oben © Sybille Feindt; unten © Tom Volk)<br />
16 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/13
Der Keim verfügt über so genannte<br />
Virulenzfaktoren, die<br />
ihn befähigen, sich der Abwehrreaktion<br />
des menschlichen<br />
Immunsystems zu entziehen<br />
und Krankheiten auszulösen.<br />
Akute Infektionen<br />
betreffen vor allem die oberen<br />
Atemwege sowie die Ohren.<br />
Wegen seiner gewebeauflösenden<br />
Enzyme gehen<br />
Infektionen mit Streptococcus<br />
pyogenes meist mit Eiterbildung<br />
einher – der Keim gehört<br />
zu den häufigsten Eitererregern.<br />
Er kann auch die Haut<br />
und Weichteile, das Unterhautgewebe<br />
sowie Muskeln<br />
und Faszien befallen. Auf der<br />
Haut, insbesondere der der<br />
Füße, verursacht er Impetigo,<br />
Erysipel oder Phlegmone. Bei<br />
immunschwachen Personen<br />
kann eine lokal begrenzte Infektion<br />
in eine generalisierte,<br />
also Sepsis übergehen. Streptokokken<br />
sind außerhalb des<br />
Körpers selbst auf trockenen,<br />
staubigen Oberflächen mehrere<br />
Tage überlebensfähig.<br />
Pseudomonas<br />
aeruginosa<br />
Das auch als „Nasskeim“ bezeichnete,<br />
gramnegative Stäbchenbakterium<br />
bevorzugt eine<br />
feuchte Umgebung: Am<br />
wohlsten fühlt es sich im Bereich<br />
von Waschbecken, feuchten<br />
Böden, Badematten und<br />
Duschen, in Wasch- oder Putzlappen,<br />
mitunter sogar in Desinfektionsmitteln,<br />
sofern diese<br />
Spuren organischer Stoffe<br />
enthalten. In der podologischen<br />
Praxis ist deshalb streng<br />
auf eine gründliche Desinfektion<br />
von Fußbadewannen<br />
sowie Waschbecken, von Reinigungs-<br />
und Handtüchern zu<br />
achten!<br />
Obwohl Pseudomonas aeruginosa<br />
ein feuchtes Milieu<br />
liebt, trotzt er auch einer weniger<br />
idealen, trockenen Umgebung<br />
für gewisse Zeit. Der<br />
Keim ruft blaugrünen Wundeiter<br />
hervor – ein Charakteristikum,<br />
dem er seinen Namen<br />
verdankt: lat. „aerugo“<br />
bedeutet Grünspan.<br />
Pseudomonas aeruginosa ist<br />
recht unempfindlich und leider<br />
oft antibiotikaresistent. Er<br />
gilt deshalb als bedeutender<br />
Krankenhauskeim.<br />
Clostridium perfringens<br />
Das stäbchenförmige, grampositive<br />
Bakterium ist strikt<br />
anaerob, toleriert jedoch einen<br />
„Kurzzeitaufenthalt“ in<br />
sauerstoffhaltiger Umgebung.<br />
Es ist in der Lage, Sporen zu<br />
bilden. Früher wurde es als<br />
„Gasbazillus“ bezeichnet, da<br />
es der häufigste Erreger einer<br />
der schwersten Wundinfektionen<br />
ist – des lebensgefährlichen<br />
Gasbrandes. Dieser<br />
kann zum Beispiel durch eine<br />
Wundinfektion nach einer<br />
Verletzung während der Gartenarbeit<br />
entstehen, da Clostridium<br />
perfringens insbesondere<br />
im Erdreich und Staub<br />
vorkommt. Das Bakterium<br />
vermehrt sich optimal bei<br />
43 – 47 °C, die Sporen überleben<br />
sogar Temperaturen von<br />
bis zu 60 °C. Werden tiefe<br />
Wunden, etwa durch Sportverletzungen<br />
im Freien mit Erde<br />
verunreinigt, kann eine Infektion<br />
mit dem Gasbranderreger<br />
entstehen.<br />
Im zerstörten, sauerstofflosen<br />
Gewebe tiefer Wunden finden<br />
Clostridien ideale Bedingungen!<br />
Der Name „Gasbrand“<br />
kommt daher, dass bei der<br />
anaeroben Vermehrung der<br />
Erreger Enzyme und Toxine<br />
entstehen, die unter Bildung<br />
von CO 2 gesundes Gewebe<br />
zerstören. Die Infektion eskaliert<br />
oft rapide und kann nach<br />
wenigen Stunden zum Tod<br />
führen! Therapiert wird mit<br />
Antibiotika und der chirurgischen<br />
Entfernung von infiziertem<br />
Gewebe. Die Wunde<br />
wird so mit Sauerstoff versorgt<br />
und die Vermehrung der Clostridien<br />
gestoppt.<br />
Im zweiten Teil lesen Sie Informatives<br />
zum Thema Warzenviren<br />
und Pilzinfektionen. g<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Christine Preiherr<br />
Fachjournalistin, Autorin<br />
80636 München<br />
Fax (089) 1 29 13 67<br />
E-Mail preiherr@t-online.de<br />
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© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/13 17<br />
Veranstalter:
Journal<br />
Kleine Blutsauger mit heilender Wirkung:<br />
Blutegeltherapie – nicht<br />
nur für die Gelenke<br />
Von Hans-Günter Maaßen, Heilpraktiker, Krefeld<br />
Sie bohren sich in die Haut und saugen sich voll<br />
Blut bis sie satt sind. Dass sie während des Saugens<br />
gerinnungshemmende Stoffe abgeben,<br />
macht man sich bei der Blutegeltherapie zunutze.<br />
Denn der Speichel ist geradezu ein Wirkstoff-<br />
Cocktail mit zahlreichen positiven medizinischen<br />
Effekten. Selbst wenn die Behandlung mit Blutegeln<br />
nur für Ärzte und Heilpraktiker zulässig ist<br />
(Ausnahmen bilden Podologen mit sektoraler<br />
Heilpraktikererlaubnis), ist es für Sie als Podologen<br />
durchaus sinnvoll, darüber Bescheid zu wissen.<br />
Denn bei etlichen Beschwerden und Krankheitsbildern<br />
– auch an Beinen und Füßen – kann<br />
diese Therapie ausgesprochen hilfreich sein.<br />
Der Blutegel ist schon seit<br />
Jahrtausenden für seine<br />
heilende Wirkung<br />
bekannt. Die ersten umfangreichen<br />
Aufzeichnungen über<br />
die Blutegeltherapie am Menschen<br />
stammen aus der indi-<br />
Ausleitendes Verfahren<br />
Wie zum Beispiel Schröpfen, Schwitzkuren, Fasten oder die<br />
Anwendung von Wickeln, gehört auch die Behandlung mit Blutegeln<br />
zu den ausleitenden Verfahren. Hierbei handelt es sich<br />
um Behandlungsmethoden in der Alternativmedizin, die mutmaßlich<br />
zur Entgiftung des Körpers beitragen. Im Altertum und<br />
frühen Mittelalter, bis zur Entdeckung des Blutkreislaufs, stellte<br />
man sich die Funktionen des Körpers als ein Wechselspiel von<br />
verschiedenen Säften (lat. humores) vor (vgl. Humoralpathologie).<br />
Man glaubte, innere Krankheiten kämen aufgrund von Ungleichgewichten,<br />
Verunreinigungen und Vergiftung dieser Körpersäfte<br />
zustande.<br />
Heute gehen Vertreter der ausleitenden Heilverfahren davon<br />
aus, dass diese Maßnahmen Stoffwechselabfälle und endogene<br />
(innere) ebenso wie exogene (äußere) Gifte aus dem Organismus<br />
entfernen. Die Blutegeltherapie kommt überwiegend<br />
bei lokalen Stauungs- und Schmerzzuständen zum Einsatz.<br />
Neben einer blutreinigenden, entgiftenden Wirkung hat sie gerinnungs-<br />
und entzündungshemmende Effekte. Sie wirkt aber<br />
nicht nur entstauend, sondern auch krampflösend und entspannend,<br />
umstimmend und schmerzlindernd.<br />
Der Blutegel zählt zu den Ringelwürmern (Anneliden), zu denen<br />
auch der Regenwurm gehört. Von den rund 600 Blutegelarten<br />
weltweit kommen in der westlichen Medizin nur zwei Arten zum<br />
Einsatz: der Hirudo medicinalis (medizinischer Blutegel) und der<br />
Hirudo verbana (ungarischer Blutegel). Beide Arten sind eng<br />
miteinander verwandt, wobei der Hirudo verbana am häufigsten<br />
in der Therapie eingesetzt wird.<br />
schen Medizin und sind etwa<br />
2500–2800 Jahre alt. Wahrscheinlich<br />
ist die Therapie<br />
aber viel älter.<br />
Im 19. Jahrhundert erlebte die<br />
Behandlung mit Blutegeln in<br />
unseren Breitengraden eine<br />
solche Verbreitung, dass Egel<br />
nahezu ausgerottet wurden.<br />
Zudem erhoben sich Stimmen,<br />
welche die Behandlung als<br />
„Vampyrismus“ diffamierten.<br />
All das trug dazu bei, dass die<br />
Blutegeltherapie außer „Mode“<br />
kam.<br />
Erst in den 20er Jahren des<br />
20. Jahrhunderts wandte man<br />
sich dieser uralten Therapieform<br />
wieder zu; und inzwischen<br />
gibt es zahlreiche Forschungsarbeiten,<br />
welche die<br />
Wirksamkeit der Methode belegen.<br />
Hierzu zählen unter anderem<br />
Untersuchungen zu venösen<br />
Erkrankungen (etwa<br />
bei oberflächlichen Venenentzündungen),<br />
in der Unfallchirurgie<br />
(zum Beispiel in der<br />
Replantationschirurgie) sowie<br />
bei Erkrankungen des Bewegungsapparates.<br />
Hier ist vor<br />
allem die Kniegelenksarthrose<br />
zu nennen. Deshalb gewinnt<br />
die Behandlung mit Blutegeln<br />
auch wieder zunehmend<br />
an Bedeutung.<br />
Ein Biss mit Folgen …<br />
Wird ein Blutegel auf die Haut<br />
gesetzt, kann er sich mit Saugnäpfen,<br />
die an seinen beiden<br />
Körperenden sitzen, anheften.<br />
Im vorderen Mundsaugnapf<br />
befinden sich drei sternförmig<br />
angeordnete Zahnleisten, von<br />
denen jede etwa 80 kleine<br />
Kalkzähnchen trägt. Mit diesen<br />
raspelt der Blutegel die<br />
Haut auf – es entsteht eine<br />
kleine dreizackige Wunde, die<br />
einem Mercedes-Stern gleicht.<br />
(Foto: © kreativwerden - Fotolia.com)<br />
18 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013
Journal<br />
An welcher Stelle des Körpers ein Blutegel<br />
zum Einsatz kommt, hängt von der Erkrankung<br />
ab. Ist diese lokal begrenzt, wird der<br />
Egel unmittelbar daneben angesetzt – wie<br />
hier im Fall eines Panaritiums. Bei Erkrankungen,<br />
die den ganzen Körper betreffen,<br />
wie etwa arterieller Bluthochdruck, setzt<br />
man einen oder mehrere Blutegel an Stellen<br />
an, die eine „reflektorische“ Wirkung<br />
auf den gesamten Körper haben.<br />
(Foto: © Hans-Günther Maaßen)<br />
Der beim „Biss“ auftretende<br />
leichte Schmerz verschwindet<br />
nach kurzer Zeit. Denn zwischen<br />
den Zähnchen mündende<br />
Drüsenausgänge sondern<br />
ein Sekret ab, das nicht<br />
nur schmerzstillend wirkt.<br />
Zudem wirken so genannte<br />
Bdelline und Egline, Apyrase<br />
und Kollagenasen über unterschiedliche<br />
Mechanismen<br />
bei der Gerinnungshemmung<br />
mit. Darüber hinaus haben ei-<br />
nige dieser Substanzen entzündungshemmende,<br />
schmerzstillende,<br />
antibakterielle und<br />
antivirale Eigenschaften. Der<br />
Inhaltsstoff Calin wiederum<br />
bewirkt im Anschluss an das<br />
Der Speichel:<br />
ein Wirkstoff-Cocktail<br />
Von den Wirkstoffen des Blutegelsekrets<br />
sind bisher nur<br />
wenige Substanzen wissenschaftlich<br />
in ihrer Zusammensetzung<br />
und Wirkung relativ<br />
gut untersucht. Über 20 weitere<br />
Wirkstoffe hat man noch<br />
gar nicht erforscht.<br />
Hirudin, ein direkter Hemmstoff<br />
des Gerinnungsfaktors<br />
Thrombin, ist der wohl wichtigste<br />
Stoff des Speichels.<br />
Durch die Hemmung der Blutgerinnung<br />
ermöglicht er dem<br />
Blutegel das Saugen größerer<br />
Blutmengen in kurzer Zeit.<br />
Blutegel: zulassungspflichtiges Fertigarzneimittel<br />
Blutegel stehen heute in vielen europäischen Ländern unter Naturschutz. Für therapeutische<br />
Zwecke lassen sich Blutegel in Zuchtanstalten bestellen. Hier werden die Tiere<br />
gezüchtet, gefüttert und vertrieben. Die Anbieter von Blutegeln müssen dabei strenge<br />
Anforderungen erfüllen. Denn seit der 14. Novellierung des Arzneimittelgesetzes 2005<br />
gelten die Tiere als zulassungspflichtiges Fertigarzneimittel.<br />
Die Zucht erfolgt in speziellen Zuchtteichen. Die Fütterung, alle drei bis vier Monate, geschieht<br />
in einfachen Plastikeimern, in denen ein mit Blut gefüllter Schweinedarm platziert<br />
wird. Die Egel werden nun in Massen auf den Darm gesetzt und können sich satt fressen.<br />
Danach geht es zurück in den Teich. Bevor sie dann in den Versand kommen, müssen<br />
sie hungern, damit sie sich am Patienten platzieren lassen. Versendet werden die<br />
Tiere in kleinen befeuchteten Leinensäckchen, die sicher verpackt (in einer mit feuchten<br />
Schaumstoffstücken gefüllten Styroporbox), ihre Reise zum Therapeuten antreten.<br />
Einmal in den Verkehr gebracht, dürfen die Tiere nicht in die Natur entlassen (ausgesetzt)<br />
werden. Auch nach der Therapie darf der Egel kein zweites Mal verwendet werden und<br />
muss abgetötet werden. Es gibt hier sicher unterschiedliche Meinungen, wie man dies<br />
am besten bewerkstelligen kann. Empfohlen wird von den meisten Therapeuten das<br />
Einfrieren der Egel. Unterhalb von vier Grad Celsius fallen Blutegel in eine Winterstarre.<br />
Bei etwa minus acht Grad Celsius sterben sie.<br />
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© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013 19
Journal<br />
Auch bei Hallux-valgus-bedingten Schmerzen können<br />
Blutegel hilfreich sein.<br />
Die Kosten für eine Blutegeltherapie<br />
müssen in<br />
der Regel vom Patienten<br />
selbst getragen werden.<br />
Man sollte mit etwa 50 bis<br />
120 Euro für eine Therapiesitzung<br />
rechnen. Hinzu<br />
kommen die Kosten der<br />
Sitzungen für die Wundnachsorge.<br />
Kontraindikationen<br />
Eine Blutegeltherapie darf nicht durchgeführt werden, wenn<br />
folgende Störungen bzw. Erkrankungen vorliegen oder folgende<br />
Medikamente eingenommen werden:<br />
z Infektionskrankheiten im akuten Stadium und Fieber.<br />
z Angeborene und erworbene Blutgerinnungsstörungen bzw.<br />
Einnahme von blutgerinnungshemmenden Substanzen, wie<br />
zum Beispiel Marcumar oder ASS, sowie Thrombozytopenie<br />
(verminderte Anzahl von Blutplättchen).<br />
z Deutliche Blutarmut (Anämie) und Erkrankungen des Knochenmarks.<br />
z Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) ab Stadium III.<br />
z Bekannte Allergien gegen Inhaltsstoffe des Sekrets von Blutegeln<br />
wie etwa Hirudin und Histamin.<br />
z Eine Hauterkrankung an der Stelle, wo die Blutegeltherapie<br />
erfolgen sollte.<br />
z Ausgeprägte Wundheilungsstörungen, wie sie zum Beispiel<br />
bei Diabetikern auftreten können.<br />
z Akute Magen-/Darmgeschwüre.<br />
z Schwere chronische Erkrankungen, wie ein Dialyse-pflichtiges<br />
Nierenleiden oder eine fortgeschrittene Krebserkrankung.<br />
z Ausgeprägte Immunschwäche (zum Beispiel AIDS); aber auch<br />
im Fall einer Chemotherapie oder immunsuppressiven Therapie.<br />
Blutegeltherapie bei Krankheitsbildern<br />
an Füßen und Beinen<br />
Eine Blutegeltherapie kann bei folgenden Beschwerden<br />
an den unteren Extremitäten<br />
ratsam sein, wobei die Schmerzbehandlung<br />
hier im Vordergrund steht:<br />
z Schmerzen am Fuß unklarer Genese<br />
z Panaritium<br />
z Ganglion<br />
z Morton Neurom<br />
z Sprunggelenksarthritis oder -arthrose<br />
z Arthrosen der Metatarsalgelenke<br />
z Krampfaderleiden<br />
„schnelle“ Hirudin ein bis zu<br />
12 Stunden anhaltendes Nachbluten.<br />
Dieses dient der Reinigung<br />
der Wunde. Es hat<br />
aber auch den Effekt, dass gestaute<br />
Lymphflüssigkeit und<br />
gestautes Blut aus dem Gewebe<br />
abfließen können.<br />
Die schmerzstillende Wirkung<br />
der Blutegeltherapie belegte<br />
2003 eine Studie. So lassen<br />
Schmerzen oftmals schon während<br />
der Behandlung nach.<br />
Schwellungen und Ödeme<br />
(Wasseransammlungen im Gewebe)<br />
nehmen ab und „schwere<br />
Beine“ werden entlastet.<br />
Auch weiß man inzwischen,<br />
dass diese Behandlung – abhängig<br />
vom Grad der Vorschädigung<br />
der Venenwände<br />
– über eine gewisse Zeit<br />
hinweg als Thromboseprophylaxe<br />
wirkt.<br />
Zahlreiche Indikationen<br />
Aufgrund ihrer vielfältigen<br />
Wirkung kann die Blutegeltherapie<br />
bei den unterschiedlichsten<br />
akuten und chronischen<br />
Erkrankungen sinnvoll<br />
sein, wobei natürlich zuvor eine<br />
ärztliche Diagnostik erfolgen<br />
sollte. Besonders bei<br />
Schmerzen am Bewegungsapparat<br />
leisten die Blutegel<br />
gute Dienste. Dazu zählen die<br />
Epikondylitis („Tennisarm“),<br />
Tendovaginitis (Sehnenscheidenentzündung),<br />
Karpaltunnelsyndrom<br />
sowie Arthrosen<br />
fast aller Gelenke. Aber auch<br />
Verstauchungen und Zerrungen,<br />
Muskelverspannungen<br />
und Myalgien, Lumbalgien,<br />
Ischialgien und das Schulter-<br />
Armsyndrom zählen dazu.<br />
Ferner findet die Therapie ihren<br />
Einsatz bei venösen Stauungen,<br />
akuter Thrombophlebitis,<br />
Varizen und dem postthrombotischen<br />
Syndrom, bei<br />
dem es zu Stauungsschmerzen<br />
kommt. Bewährt hat sich<br />
die Behandlung aber auch bei<br />
Wundheilungsstörungen infolge<br />
eines postoperativen<br />
Lymphstaus oder venösen<br />
Rückstaus, etwa in der plastischen<br />
Chirurgie oder in der<br />
Handchirurgie.<br />
Weitere Indikationen sind eine<br />
arterielle Hypertonie, akute<br />
und chronische Otitis media<br />
(Mittelohrentzündung),<br />
Tinnitus, Postzosterneuralgie<br />
(Nervenschmerzen nach einer<br />
Gürtelrose), Hämorrhoidalbeschwerden<br />
oder ein akuter<br />
Gichtanfall.<br />
So vielseitig und hilfreich die<br />
Behandlung mit Blutegeln ist,<br />
so gibt es dennoch Kontraindikationen<br />
(s. Kasten unten<br />
links). Wer zu Keloidbildung<br />
(überschießender Narbenbildung)<br />
neigt, bei dem sollte die<br />
Behandlung an gut sichtbaren<br />
Körperstellen vermieden<br />
werden. Außerdem empfiehlt<br />
es sich, nach Absprache mit<br />
dem Arzt, fünf bis zehn Tage<br />
vor der Egeltherapie auf die<br />
Einnahme von Azetylsalizylsäure-haltigen<br />
Präparaten wie<br />
Aspirin ® oder ASS zu verzichten,<br />
da diese eine hemmende<br />
Wirkung auf die Blutgerinnung<br />
haben.<br />
Ablauf der Therapie<br />
Hat der Blutegel „angebissen“,<br />
kann der Saugvorgang<br />
bis zu zwei Stunden dauern.<br />
Fällt er dann von selber ab, so<br />
wird die Wunde unter Umständen<br />
mehrmals mit einer<br />
stark saugfähigen Wundauflage<br />
versorgt. Denn die Wunde<br />
kann bis zu 24 Stunden<br />
nachbluten, was im Sinne einer<br />
Entstauung erwünscht ist.<br />
Nach Abschluss der Nachblutungszeit<br />
wird der Patient<br />
wieder einbestellt, die Wunde<br />
kontrolliert und mit einem<br />
Verband erneut versorgt. In<br />
der Heilungsphase können<br />
leichte Rötungen und Schwellungen<br />
auftreten sowie ein unter<br />
Umständen starker Juckreiz<br />
. Nach etwa zwei bis drei<br />
Tagen sollte sich eine Schmerzlinderung<br />
der behandelten<br />
Gliedmaße einstellen.<br />
Abhängig vom Krankheitsbild<br />
und der individuellen Reaktion<br />
des Patienten kann es notwendig<br />
werden, die Therapie<br />
zu wiederholen.<br />
g<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Hans-Günter Maaßen<br />
Heilpraktiker<br />
Edmundstr. 37<br />
47829 Krefeld<br />
E-Mail fan-krefeld@gmx.de<br />
(Foto: © Elvi Foss)<br />
20 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013
Journal<br />
Moderne Untersuchungsmethoden im Überblick/Teil IV:<br />
Endoskopie<br />
Von Dipl.-Ing. Uwe Schlink, Fachjournalist, Witten<br />
Der Begriff Endoskopie stammt von den griechischen<br />
Wörtern „endo“ und „skopein“ – „innen“<br />
und „sehen“. Demzufolge lassen sich mit diesem<br />
Untersuchungsverfahren Körperhöhlen und Hohlorgane<br />
betrachten. Doch die Endoskopie dient<br />
auch minimal-invasiven therapeutischen Zwecken.<br />
Die medizinischen Einsatzmöglichkeiten<br />
der<br />
Endoskopie, vereinfacht<br />
auch Spiegelung genannt, sind<br />
überaus vielfältig. Entsprechend<br />
spezifisch fallen die Konstruktionsmerkmale<br />
der heute verfügbaren<br />
Endoskope aus. Jedes<br />
verfügt jedoch über eine<br />
Beleuchtungseinrichtung mit<br />
Kaltlicht und ein optisches System.<br />
Abhängig vom Untersuchungsgebiet<br />
wird mit starren<br />
bzw. flexiblen Endoskopen<br />
gearbeitet. Im Gegensatz zu<br />
dem rohrförmigen Metallendoskop,<br />
bestehen flexible Geräte<br />
aus einem biegsamen<br />
Schlauch. Mit diesem kann<br />
der Arzt gezielt in bestimmte<br />
Bereiche vordringen.<br />
Starre Endoskope kommen<br />
beispielsweise in Form des Laparoskops<br />
und Thorakoskops<br />
zur Untersuchung von Bauchund<br />
Brustraum zum Einsatz.<br />
Aber auch bei einem Bronchoskop<br />
zur endoskopischen<br />
Betrachtung von Luftröhre<br />
und Bronchien, bei einem Rektoskop<br />
zur Mastdarmuntersuchung<br />
oder dem Hysteroskop<br />
für die Gebärmutter finden sie<br />
Anwendung. Für die Magenspiegelung<br />
und Dickdarmuntersuchung<br />
– der Gastro- und<br />
Koloskopie – sind flexible Endoskope<br />
mit bis zu zwei Meter<br />
Länge vorgesehen.<br />
Die meisten Endoskope verfügen<br />
zudem über Spül- und<br />
Absaugvorrichtungen sowie<br />
über Kanäle zum Einführen<br />
von Instrumenten. So können<br />
kleinere Operationen durch-<br />
geführt, aber auch Gewebeproben<br />
entnommen werden.<br />
Mit diesen Zusatzvorrichtungen<br />
ausgestattet, beträgt der<br />
Durchmesser eines Endoskops<br />
zumeist nicht mehr als 14–15<br />
Millimeter. Die dünnsten<br />
Exemplare, die auch in der<br />
Kinderheilkunde Verwendung<br />
finden, messen im Radius gerade<br />
einmal fünf Millimeter.<br />
Für winzige<br />
operative Eingriffe<br />
In der Orthopädie wird die<br />
Spiegelung ebenfalls gewinnbringend<br />
genutzt: Zwar tritt<br />
die Arthroskopie, also die Endoskopie<br />
von Gelenken, gegenüber<br />
der Magnetresonanztomografie<br />
immer mehr in den<br />
Hintergrund, doch zu therapeutischen<br />
Zwecken ist sie<br />
vielfältig anwendbar.<br />
Die Option, mit Hilfe der Endoskopie<br />
operativ eingreifen<br />
zu können, ist natürlich nicht<br />
auf die Orthopädie beschränkt.<br />
Zum Aufgabenbereich dieses<br />
Instrumentariums zählt unter<br />
anderem die Entfernung von<br />
Blasen- oder Gallensteinen,<br />
des Blindarms oder der Gallenblase.<br />
Diese minimal-invasiven chirurgischen<br />
Eingriffe, („Schlüsselloch-Chirurgie“)<br />
bergen im<br />
Allgemeinen nur geringe Risiken.<br />
Vereinzelt bekommen<br />
Patienten Herz-Kreislaufstörungen<br />
und auch Gewebeverletzungen<br />
und Blutungen<br />
sind möglich. Zudem können<br />
bei dieser Untersuchungs-/<br />
Operationsmethode, wie bei<br />
allen anderen Eingriffen auch,<br />
Krankheitserreger in den Körper<br />
gelangen, so dass vereinzelt<br />
präventiv Antibiotika verabreicht<br />
werden. Dennoch überwiegen<br />
die Vorteile einer endoskopischen<br />
Operation klar,<br />
zumal den Patienten ein längerer<br />
Krankenhausaufenthalt<br />
in der Regel erspart bleibt. g<br />
„Reise ins Innere“: die Kapselendoskopie<br />
Eine Besonderheit der Spiegelung stellt die Kapselendoskopie<br />
dar: Hierbei schluckt der Patient eine Kapsel, die eine Miniaturkamera<br />
enthält. Während die Kapsel den Darmbereich durchläuft,<br />
erstellt die Video-Kamera Bilder, die von am Patienten angebrachten<br />
Sensoren empfangen und an ein Datenspeichergerät<br />
samt Monitor übermittelt werden. Mit dieser Technologie<br />
sind beispielsweise kleinste Blutungen oder Tumoren im Dünndarm<br />
erkennbar.<br />
Bei der Arthroskopie können beispielsweise ausgerissene<br />
Knorpelstücke entfernt oder wieder eingesetzt und Bänder<br />
sowie Menisken genäht oder geglättet werden. Hierbei<br />
kommt allerdings neben dem Arthroskop ein weiteres<br />
Werkzeug zum Einsatz, das einen zweiten Zugang zum<br />
Gelenk erforderlich macht.<br />
(Foto: © Picture-Factory - Fotolia.com)<br />
Auch das Einbringen von<br />
kleinen Röhrchen, so genannten<br />
Stents, ist möglich,<br />
um Verengungen zu weiten<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Dipl.-Ing. Uwe Schlink<br />
Meesmannstr. 68<br />
58456 Witten<br />
E-Mail uwe.schlink@<br />
freenet.de<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013 21
Journal<br />
Textilhygiene in der <strong>Podologie</strong>/Teil I:<br />
Praxiswäsche ist<br />
infektionsverdächtig<br />
Von PD Dr. Dr. Friedrich von Rheinbaben, Mikrobiologe, Monheim<br />
Bei der Berufskleidung sowie allen übrigen Textilien<br />
einer podologischen Praxis handelt es sich<br />
um so genannte Objektwäsche. Diese ist durch<br />
eine spezifische Art der Verschmutzung gekennzeichnet<br />
sowie durch die Gefahr einer Kontamination<br />
mit infektiösen Erregern. Deshalb<br />
kommt hier der Wäschehygiene eine ganz<br />
besondere Wichtigkeit zu.<br />
Mit dem Waschen von<br />
Textilien werden Verschmutzungen<br />
entfernt<br />
– und im Fall von Praxiswäsche<br />
auch Krankheitserreger<br />
abgetötet bzw. inaktiviert.<br />
Damit die Wäsche tatsächlich<br />
auch „rein“ wird, sind<br />
die passenden Waschmittel<br />
und richtigen Temperaturen<br />
in Abhängigkeit von Material<br />
sowie Verschmutzungsgrad<br />
und -art zu wählen.<br />
Infektiöse Wäsche<br />
Hoch infektiöse Wäsche<br />
fällt bei Infektionen beispielsweise<br />
mit Lassa-,<br />
Ebola-, Marburg- oder<br />
Pockenviren an<br />
Diese wird in drei Kategorien<br />
unterteilt: So genannte Hoch<br />
infektiöse Wäsche stammt<br />
zum Beispiel aus Krankenhäusern,<br />
Isolierbereichen und<br />
vergleichbaren Einrichtungen.<br />
Sie kann mit hochgefährlichen<br />
Erregern kontaminiert<br />
sein. Derartige Wäsche<br />
muss unter besonderen Auflagen<br />
bereits, dort wo sie anfällt,<br />
also zum Beispiel im Isolierungsbereich<br />
eines Krankenhauses,<br />
gewaschen und<br />
desinfiziert werden. Man bezeichnet<br />
dies als das so genannte<br />
Einlegeverfahren, bei<br />
dem auch die Waschflotte<br />
desinfiziert sein muss, bevor<br />
sie in das öffentliche Kanalisationssystem<br />
gegeben werden<br />
darf. Derartige Textilien<br />
werden kaum jemals in der<br />
<strong>Podologie</strong> anfallen. Die so<br />
genannte Infektiöse Wäsche<br />
(Kategorie 2) stammt aus Infek-tions-<br />
und Isolierungsbereichen,<br />
aus Pathologie und<br />
mikrobiologischen Labors und<br />
vergleichbaren Einrichtungen.<br />
Sie muss unter bestimmten<br />
Auflagen für die Wäscherei<br />
mit RKI-gelisteten Mitteln<br />
gewaschen werden und darf<br />
zu diesem Zweck unter bestimmten<br />
Auflagen (gefahrloser<br />
Transport) aus dem Bereich,<br />
in dem sie anfiel, zu einer<br />
Wäscherei transportiert<br />
werden. Die hier anfallende<br />
Waschflotte darf allerdings<br />
ebenfalls nur dann in die Kanalisation<br />
gegeben werden,<br />
wenn sie mit Desinfektionsmitteln<br />
versetzt wurde und<br />
den Desinfektionsgang durchlaufen<br />
hat.<br />
Die dritte Kategorie umfasst<br />
die „Infektionsverdächtige<br />
Wäsche“, die überall im medizinischen<br />
Bereich anfallen<br />
kann, und die nicht unter die<br />
Kategorie „Infektiöse Wäsche“<br />
fällt. Man geht auch bei ihr<br />
von einer möglichen Verkeimung<br />
aus und empfiehlt deshalb<br />
gleichfalls eine desinfizierende<br />
Behandlung. Es<br />
(Foto: © gradt - Fotolia.com)<br />
22 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013
entfällt allerdings die strenge Forderung,<br />
nach der die Flotte zuerst desinfiziert<br />
sein muss, bevor sie abgepumpt und verworfen<br />
werden kann.<br />
Legt man die oben genannten Maßstäbe<br />
an die Wäsche einer podologischen<br />
Praxis an, so ist diese am ehesten in der<br />
Kategorie „Infektionsverdächtige Wäsche“<br />
einzuordnen. Würde man sie in einer<br />
professionellen Wäscherei aufbereiten,<br />
so wären zum Beispiel Vorspülschritte<br />
erlaubt, bei denen das Vorspülwasser<br />
nicht desinfiziert werden muss.<br />
Die Fasern entscheiden …<br />
Eine andere Einteilung der Wäsche<br />
bezieht sich mehr auf das<br />
Material der Textilien und die<br />
daraus resultierenden Waschverfahren.<br />
Begriffe wie Weißwäsche,<br />
Schwarzwäsche, Buntwäsche,<br />
Kochwäsche, Feinwäsche,<br />
Wollwäsche und Ähnliches spiegeln<br />
diese wider.<br />
z Im Fall von Kochwäsche handelt<br />
es sich um Textilien, die<br />
bei 95 °C gewaschen werden<br />
können. Dies hilft vor allem,<br />
Mikroorganismen wie Hautpilze<br />
und Viren abzutöten<br />
bzw. zu inaktivieren. Die Textilien<br />
bestehen ganz oder zu<br />
einem beträchtlichen Teil aus<br />
temperaturresistenten Fasern,<br />
wie Leinen, Baumwolle oder<br />
Viskose und sind meist weiß<br />
oder in hellen Farben gehalten.<br />
Kochwäsche wird meist<br />
in Normalprogrammen, das<br />
heißt mit niedrigem Wasserstand<br />
und starker Mechanik<br />
(Trommelbewegung) sowie<br />
mit einem Vollwaschmittel,<br />
aufbereitet. Die klassische<br />
Kochwäsche verbraucht viel<br />
Energie und belastet das Waschgut.<br />
Mit den modernen Vollwaschmitteln<br />
ist es heute jedoch möglich, so genannte<br />
Kochwäsche bei nur 60 °C zu<br />
waschen. Die Wäsche einer podologischen<br />
Praxis zählt überwiegend hierzu.<br />
z Bei Buntwäsche handelt es sich um alle<br />
bunt gefärbten Textilien, die nicht<br />
koch- bzw. farbecht sind, also nicht bei<br />
95 °C gewaschen werden können. Daher<br />
sind zu ihrer Aufbereitung spezielle<br />
Waschmittel nötig, die vor allem<br />
auf Bleichmittel und optische Aufheller<br />
verzichten. Abgesehen von der Notwendigkeit,<br />
spezielle Waschmittel zu<br />
verwenden, verlangt Buntwäsche beim<br />
Waschen die gleiche Vorgehensweise<br />
wie Kochwäsche. Das Programm ist lediglich<br />
auf eine geringere Temperatur<br />
ausgelegt und variiert zwischen 30 °C<br />
und 60 °C. Der Wassereinsatz entspricht<br />
in der Regel demjenigen der<br />
Kochwäsche und die mechanische Belastung<br />
ist stark und kräftig. Buntwäsche<br />
sollte nach Möglichkeit nicht für<br />
eine podologische Praxis verwendet<br />
werden.<br />
z Bei pflegeleichter Wäsche handelt es<br />
sich meist um Mischgewebe, das aus<br />
Kunstfasern oder pflegeleicht ausgerüsteten<br />
pflanzlichen Fasern besteht.<br />
Der Begriff „pflegeleicht“ drückt vor<br />
allem aus, dass eine besondere Nachbehandlung<br />
(vor allem Bügeln) nicht<br />
benötigt oder zumindest erleichtert<br />
wird. Die mechanische Beanspruchung<br />
im entsprechenden Waschprogramm<br />
liegt zwischen Koch-/Buntwäsche und<br />
Feinwäsche. Die Verwendung von pflegeleichter<br />
Wäsche in einer podologischen<br />
Praxis kann daher unvorteilhaft<br />
sein, es sei denn, sie wird besonders für<br />
den medizinischen oder Medizin-assoziierten<br />
Bereich empfohlen.<br />
z Unter Feinwäsche versteht man empfindliche<br />
bunte aber auch weiß gefärbte<br />
Textilien, meist aus Chemiefasern. Das<br />
Besondere der Waschprogramme von<br />
Feinwäsche ist der hohe Wassereinsatz<br />
bei geringer (halber) Füllmenge sowie<br />
eine verringerte Trommelbewegung.<br />
Die Temperaturen reichen von kalt<br />
(10-18 °C) über 30 °C bis hin zu 40 °C.<br />
Schließlich erfordert Feinwäsche noch<br />
den Einsatz spezieller materialschonender<br />
Feinwaschmittel.<br />
Auch die Verwendung von Feinwäsche<br />
ist in der <strong>Podologie</strong> nicht empfehlenswert.<br />
Grundsätzlich ist es ratsam, für<br />
die podologische/fußpflegerische Praxis<br />
Textilien anzuschaffen, die unter die<br />
Kategorie „Kochwäsche“ fallen.<br />
Wasch- und bleichbare<br />
Verschmutzungen<br />
Mit dem Waschen von Textilien will man<br />
vor allem Verschmutzungen entfernen.<br />
Das Waschen von Praxiswäsche soll darüber<br />
hinaus auch Keime und Viren abtöten<br />
bzw. inaktivieren. Welche Erreger<br />
als Kontaminanten in Textilien aus dem<br />
medizinischen Bereich anfallen können,<br />
darüber gibt die Tabelle auf der nächsten<br />
Seite Auskunft. Sie zeigt außerdem,<br />
mit welchen davon vorzugsweise in der<br />
<strong>Podologie</strong> zu rechnen ist.<br />
Schmutz wird in der Textilhygiene in<br />
wasserlöslichen und nicht wasserlöslichen<br />
Schmutz eingeteilt. Wasserlöslich<br />
sind zum Beispiel Schweiß oder Salze.<br />
Nicht wasserlöslicher Schmutz – hierzu<br />
zählen zum Beispiel Hautfette, Blut und<br />
Pigmente – kann in waschbare und in<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013 23<br />
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Journal<br />
Potenziell infek- Beispiele Vorkommen vorwiegend Bedeutung in der <strong>Podologie</strong><br />
tiöses Material<br />
in Textilien<br />
Parasiten Milben, Läuse, wie persönlicher Wäsche, im Allgemeinen ohne<br />
Wanzen, Wurmeier Bekleidung aus Heimen, Bedeutung<br />
Kindergärten etc.<br />
Protozoen Dauerstadien von wie persönlicher Wäsche, im Allgemeinen ohne<br />
Amöben und ande- Bekleidung aus Heimen, Bedeutung<br />
ren Protozoen Privathaushalten etc.<br />
Pilze Hautpilze, Hefepilze, wie persönlicher Wäsche, besonders wichtige Gruppe<br />
Schimmelpilze Berufskleidung aus Kranken- für Textilien einer podologihäusern<br />
und medizinischen schen Praxis<br />
Einrichtungen, ggf. auch<br />
aus Privathaushalten (insbesondere<br />
bei Belastung<br />
mit Hautpilzen)<br />
Bakterien grampositive und wie persönlicher Wäsche, besonders wichtige Gruppe<br />
gramnegative Berufskleidung aus Kranken- für Textilien einer podologihäusern<br />
und medizinischen schen Praxis<br />
Einrichtungen sowie aus dem<br />
Lebensmittelbereich<br />
Korrespondenzadresse:<br />
PD Dr. Dr. Friedrich von<br />
Rheinbaben<br />
E-Mail: F.v.Rheinbaben@<br />
t-online.de<br />
Tbc-Erreger und wie persönlicher Wäsche, wichtig bei ambulantem Arandere<br />
Myko- Berufskleidung aus Kranken- beiten in Heimen, Krankenbakterien<br />
häusern und medizinischen häusern und ähnlichen medi-<br />
Einrichtungen<br />
zinischen Einrichtungen<br />
Sporenbildende Bak- selten bei Textilien / Berufs zu berücksichtigen bei amterien/bakterielle<br />
kleidung des Lebensmittel- bulanten Arbeiten in Heimen,<br />
Sporen bereichs, manchmal aus Krankenhäusern und ähnli-<br />
chen medizinischen Einrich-<br />
tungen<br />
Krankenhäusern und medizinischen<br />
Einrichtungen<br />
bleichbare Verunreinigungen<br />
unterteilt werden.<br />
Für den Aufbereitungsprozess<br />
selbst werden Waschmittel,<br />
Wasch- und Wäschedesinfektionsmittel,<br />
Wasser und natürlich<br />
auch Waschmaschinen<br />
benötigt. Waschmittel dienen<br />
der Reinigung von Wäsche.<br />
Sie sind in einer Vielzahl von<br />
Spezialprodukten auf dem<br />
Markt. In der <strong>Podologie</strong> sollten<br />
vorzugsweise Vollwaschmittel/Universalwaschmittel<br />
Mykoplasmen, wie persönlicher Wäsche im Allgemeinen ohne<br />
Clamydien<br />
Bedeutung<br />
Viren behüllte Viren, wie persönlicher Wäsche, besonders wichtige Gruppe<br />
nackte Viren Berufskleidung aus Kranken- für Textilien einer podologihäusern<br />
und medizinischen schen Praxis<br />
Einrichtungen<br />
Bakteriophagen / Gelegentlich bei Textilien im Allgemeinen ohne<br />
Mykophagen<br />
Bedeutung<br />
Prionen Creutzfeld-Jakob- gelegentlich bei Textilien / im Allgemeinen ohne<br />
Erreger, BSE-Erreger Berufskleidung aus dem Bedeutung<br />
medizinischen Bereich<br />
sonstiges biolo- genetisches Material, Gelegentlich bei Textilien im Allgemeinen ohne<br />
gisch aktives Toxine Bedeutung<br />
Material<br />
Tab: 1: Mikroorganismen und sonstiges biologisch aktives Material als Verunreinigungen in Textilien der<br />
<strong>Podologie</strong> sowie in anderen Textilien.<br />
eingesetzt werden. Denn diese<br />
enthalten eine Reihe von<br />
Inhaltsstoffen, welche für den<br />
Reinigungsprozess notwendig<br />
sind. Einige der Inhaltsstoffe<br />
besitzen zudem eine sehr gute<br />
antimikrobielle und virusinaktivierende<br />
Wirksamkeit, ohne<br />
dass dies besonders beworben<br />
wird. Die wichtigsten<br />
Inhaltstoffe eines Waschmittels<br />
sind:<br />
z Tenside,<br />
z Gerüststoffe (Builder),<br />
z Bleichmittel,<br />
z Enzyme,<br />
z sonstige Komponenten<br />
und Hilfsstoffe, wie Bleichaktivatoren,<br />
optische Aufheller,<br />
Schaumregulatoren,<br />
Vergrauungsinhibitoren,<br />
Korrosionsinhibitoren,<br />
Farbstoffübertragungsinhibitoren,<br />
Duftund<br />
Farbstoffe.<br />
Neben der Wahl des richtigen<br />
Waschmittels hat<br />
aber auch die Wasserqualität<br />
einen erheblichen<br />
Einfluss auf den Waschprozess<br />
sowie die Desinfektionswirkung<br />
von Wäschedesinfektionsverfahren.<br />
Ein besonderer Einflussfaktor<br />
ist die Wasserhärte.<br />
Darunter versteht<br />
man vor allem die Konzentration<br />
an Calciumund<br />
Magnesium-Ionen.<br />
Bei der Carbonathärte (so<br />
genannte temporäre Härte)<br />
sind die Ionen an Carbonsäuren<br />
gebunden. Diese<br />
sind wiederum von dem<br />
im Wasser gelösten Kohlendioxyd<br />
abhängig. Härtebeläge<br />
fallen bei zunehmender<br />
Erwärmung des<br />
Wassers aus. Sie können<br />
dann Verkrustungen auf<br />
Maschinenteilen und in<br />
Leitungsrohren bilden, was<br />
die Ansiedlung von Mikroorganismen<br />
begünstigt.<br />
Bei Textilfasern kann<br />
der gleiche Vorgang zur<br />
Vergrauung der Fasern<br />
führen. Neben der temporären<br />
Härte wird der<br />
Härtegrad von Wasser vor<br />
allem durch das Vorkommen<br />
von Chlor- und Sulfatverbindungen<br />
bestimmt<br />
(permanente Härte). Auch<br />
sie kann die Wirksamkeit<br />
von Wasch- und Desinfektionsprozessen<br />
und die Korrosivität<br />
des Wassers durch Erhöhung<br />
der Rauhigkeit von<br />
Oberflächen und Maschinenteilen<br />
beeinflussen und die<br />
Ansiedlung von Mikroorganismen<br />
und Entstehung von<br />
Biofilmbildung fördern.<br />
Welche Wirkung die Inhaltsstoffe<br />
von Waschmitteln auf Mikroorganismen<br />
haben, lesen<br />
Sie im zweiten Teil.<br />
g<br />
24 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013
Recht & Geld<br />
Lohnt sich ein Antrag?<br />
Volljährige Kinder: Wann<br />
gibt es Kindergeld?<br />
Von Dipl.-Jur. Nicola Pridik, Berlin<br />
Während Eltern für ihre minderjährigen Kinder<br />
immer Kindergeld erhalten können, knüpft das<br />
Gesetz den Kindergeldbezug für Kinder über 18<br />
Jahre an bestimmte Voraussetzungen. So muss<br />
das Kind beispielsweise für einen Beruf ausgebildet<br />
werden. Doch was bedeutet das genau? Und<br />
was ist mit Kindern, die auf einen Ausbildungsoder<br />
Studienplatz warten, ihre Ausbildung unterbrechen<br />
oder sich in einer Übergangsphase zwischen<br />
zwei Ausbildungsabschnitten befinden?<br />
(Foto: © vege - Fotolia.com)<br />
Um den Lebensunterhalt<br />
von Kindern zu sichern,<br />
erhebt der Staat auf einen<br />
Teil des Einkommens ihrer<br />
Eltern keine Steuern. Entweder<br />
er zahlt den Eltern mit<br />
dem Kindergeld monatlich einen<br />
entsprechenden Steueranteil<br />
auf ihr Einkommen aus<br />
(„Steuervergütung“) oder sie<br />
können von Steuerfreibeträgen<br />
für die Kinder profitieren.<br />
Welche Variante für die Eltern<br />
günstiger ist, prüft das Finanzamt<br />
jedes Jahr automatisch im<br />
Zusammenhang mit der Einkommensteuererklärung.<br />
Die Höhe des Kindergeldes<br />
beläuft sich derzeit für das erste<br />
und zweite Kind monatlich<br />
auf jeweils 184 Euro, für<br />
das dritte auf 190 Euro und für<br />
jedes weitere auf 215 Euro.<br />
Mitgezählt werden dabei auch<br />
Kinder, für die das Kindergeld<br />
vorrangig einem anderen Elternteil<br />
zusteht, nicht dagegen<br />
solche, für die es kein Kindergeld<br />
mehr gibt.<br />
Für ein minderjähriges Kind<br />
wird letztmalig in dem Monat<br />
Kindergeld gezahlt, in dem es<br />
18 Jahre alt wird. Nur wenn<br />
der Geburtstag auf den Monatsersten<br />
fällt, endet der An-<br />
spruch mit dem Vormonat. Danach<br />
können die Eltern nur<br />
dann weiter Kinder-geld beziehen,<br />
wenn sie einen neuen<br />
Antrag stellen und nachweisen,<br />
dass das Kind die gesetzlichen<br />
Voraussetzungen erfüllt,<br />
um trotz seiner Volljährigkeit<br />
beim Kindergeld<br />
berücksichtigt zu werden.<br />
Ein Beispiel<br />
Ursel M. und ihr Mann haben<br />
drei volljährige Kinder. Melanie<br />
(23) hat gerade ihre Ausbildung<br />
zur Mediengestalterin<br />
abgeschlossen und absolviert<br />
derzeit ein freiwilliges<br />
Praktikum in einer Werbeagentur.<br />
Peter (20) will Medizin<br />
studieren, hatte bei seiner<br />
ersten Bewerbung um einen<br />
Studienplatz aber leider keinen<br />
Erfolg. Zum nächsten Semester<br />
will er es erneut mit einer<br />
Bewerbung versuchen.<br />
Axel (18) hat im Mai seinen<br />
Schulabschluss gemacht. Im<br />
August desselben Jahres will<br />
er in den Bundesfreiwilligendienst<br />
starten. Die Eltern<br />
möchten wissen, ob sie für ihre<br />
Kinder Kindergeld erhalten<br />
können.<br />
<br />
<br />
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<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013 25
Recht & Geld<br />
Vorbereitungskurs auf die „Sektorale HPP <strong>Podologie</strong>“<br />
Kursziele: Bearbeitung aller prüfungsrelevanten Themen bezüglich<br />
der „eingeschränkten Heilpraktikerprüfung auf<br />
dem Gebiet der <strong>Podologie</strong>“, differentialdiagnostische<br />
Übungen und Fallbeispiele.<br />
Kursumfang: 72 h (4 WE à 15 h zzgl. Pausen)<br />
Kursdauer: 13.7.2013 – 30.9.2013<br />
Kursort: Ludwigsburg<br />
Dozenten: Ärzte, Heilpraktiker, Steuerberater und Juristen<br />
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der <strong>Podologie</strong> OST; alle, die sich mit dem Fuß be -<br />
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für berufliche Rehabilitation<br />
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Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung, möglichst als PDF-Dokument per E-Mail.<br />
Berufsförderungswerk Bad Pyrmont, Winzenbergstr. 43, 31812 Bad Pyrmont,<br />
Telefon (05281) 601-125, inge.breitkopf@bfw-badpyrmont.de<br />
Wer erhält das Kindergeld?<br />
Auch wenn das Kindergeld letztlich dem Kind zugutekommen<br />
soll, sind in der Regel die Eltern anspruchsberechtigt.<br />
Sie müssen folglich den Antrag auf Kindergeld stellen. Beziehen<br />
kann das Kindergeld immer nur ein Elternteil.<br />
Leben die Eltern mit ihren Kindern in einem Haushalt zusammen,<br />
können sie unter sich vereinbaren, wer von ihnen das<br />
Kindergeld bezieht. Leben sie getrennt, bekommt das Kindergeld<br />
derjenige, bei dem das Kind wohnt.<br />
Hat das Kind eine eigene Wohnung, beantragt der Elternteil<br />
das Kindergeld, der laufend (den höheren) Barunterhalt an<br />
das Kind zahlt. Zahlen beide Eltern Barunterhalt in gleicher<br />
Höhe oder zahlen sie beide keinen Barunterhalt, weil sie selbst<br />
bedürftig sind, können sie unter sich vereinbaren, wer das<br />
Kindergeld bezieht.<br />
Kinder in Ausbildung<br />
Melanie findet möglicherweise<br />
als volljähriges Kind unter<br />
25 Jahre beim Kindergeld<br />
Berücksichtigung, weil sie<br />
„für einen Beruf ausgebildet“<br />
wird. Für das Vorliegen dieser<br />
Voraussetzung ist unerheblich,<br />
ob es sich um eine betriebliche<br />
oder schulische Ausbildung,<br />
um ein Hochschulstudium<br />
oder eine Weiterbildung<br />
im erlernten und ausgeübten<br />
Beruf handelt. Auch<br />
muss es nicht die erste berufliche<br />
Ausbildung sein. Es genügt<br />
vielmehr, dass die Ausbildung<br />
auf ein bestimmtes<br />
Berufsziel ausgerichtet ist und<br />
notwendige, nützliche oder<br />
förderliche Kenntnisse, Fähigkeiten<br />
und Erfahrungen für<br />
die Ausübung des angestrebten<br />
Berufs vermittelt. Darüber<br />
hinaus ist wichtig, dass das<br />
Kind die Ausbildung ernsthaft<br />
und zielstrebig betreibt.<br />
Dass es sich bei Melanies<br />
Praktikum um ein freiwilliges<br />
Praktikum handelt, spielt folglich<br />
keine Rolle. Es kommt nur<br />
darauf an, ob in dem Praktikum<br />
Kenntnisse und Fähigkeiten<br />
vermittelt werden, die<br />
für ihr Berufsziel nützlich sind.<br />
Die Familienkasse wird den<br />
Eltern folglich nur dann Kindergeld<br />
zahlen, wenn Melanie<br />
in der Werbeagentur trotz<br />
abgeschlossener Berufsausbildung<br />
weiterhin für ihren<br />
Beruf ausgebildet wird, nicht<br />
dagegen, wenn sich das Praktikum<br />
lediglich als schlecht<br />
oder gar nicht bezahlter Job<br />
entpuppt.<br />
Bei einem Sprachaufenthalt<br />
des Kindes im Ausland, zum<br />
Beispiel als Au-pair, besteht<br />
ein Anspruch auf Kindergeld,<br />
wenn der Spracherwerb nicht<br />
allein autodidaktisch erfolgt,<br />
sondern von einer fachkundigen<br />
Stelle organisiert wird,<br />
etwa in Form von (begleitendem)<br />
theoretisch-systematischem<br />
Sprachunterricht.<br />
Muss das Kind die Ausbildung<br />
vorübergehend wegen einer<br />
Krankheit oder während der<br />
Mutterschutzfristen unterbrechen,<br />
hindert das den Bezug<br />
von Kindergeld nicht, sofern<br />
eine entsprechende ärztliche<br />
Bescheinigung vorliegt.<br />
Für ein Kind, das sich vom<br />
Studium beurlauben lässt, um<br />
ein Praktikum zu absolvieren,<br />
im Ausland zu studieren oder<br />
um sich auf eine Prüfung vorzubereiten,<br />
bleibt die Kindergeldberechtigung<br />
ebenfalls<br />
in der Regel bestehen,<br />
weil sich das Kind weiterhin<br />
„in Ausbildung“ befindet.<br />
Dagegen entfällt der Kindergeldanspruch,<br />
wenn sich ein<br />
Kind im Urlaubssemester beispielsweise<br />
umfangreicher in<br />
studentischen Gremien engagieren<br />
will. Denn in diesem<br />
Fall tritt die Ausbildung<br />
in den Hintergrund.<br />
Ist das Kind durch die Abschlussprüfung<br />
gefallen, wird<br />
es weiterhin für einen Beruf<br />
ausgebildet, wenn es sich nunmehr<br />
ernsthaft auf die Wiederholungsprüfung<br />
vorbereitet<br />
und die nächstmögliche<br />
Gelegenheit wahrnimmt, diese<br />
zu absolvieren. Bei einem<br />
studierenden Kind ist ein späterer<br />
Prüfungstermin dann<br />
möglich, wenn die Prüfungskommission<br />
ausdrücklich zu<br />
einer längeren Vorbereitungszeit<br />
rät.<br />
Die Vorbereitung auf eine Promotion<br />
zählt als Ausbildung,<br />
sofern sie sich an das erfolgreich<br />
abgeschlossene Studium<br />
anschließt und ernsthaft und<br />
nachhaltig erfolgt. Jobbt das<br />
Kind neben seiner Promotionsvorbereitung,<br />
gibt es nur dann<br />
Kindergeld, wenn seine regelmäßige<br />
wöchentliche Arbeitszeit<br />
maximal 20 Stunden<br />
beträgt (siehe Kasten rechte<br />
Seite).<br />
(Foto: © caruso13 - Fotolia.com)<br />
26 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013
Recht & Geld<br />
Kinder ohne<br />
Ausbildungsplatz<br />
Für Peter können die Eltern<br />
Kindergeld beziehen, weil er<br />
seine Ausbildung zu einem<br />
Beruf mangels Studienplatz<br />
nicht beginnen kann und<br />
ebenfalls noch keine 25 Jahre<br />
alt ist. In seinem Fall ist es<br />
so, dass er sich bisher erfolglos<br />
beworben hat und es zum<br />
nächstmöglichen Termin erneut<br />
mit einer Bewerbung versuchen<br />
will.<br />
Ohne Ausbildungsplatz ist ein<br />
Kind aber auch dann, wenn<br />
es sich erstmals um einen Ausbildungs-<br />
oder Studienplatz<br />
bewerben will, bisher aber<br />
noch keine Chance hatte, seine<br />
Bewerbung einzureichen,<br />
weil die Bewerbungsfrist noch<br />
nicht begonnen hat. Oder das<br />
Kind hat zwar einen Ausbildungs-<br />
bzw. Studienplatz zugesagt<br />
bekommen, der Ausbildungsbeginn<br />
lässt aber<br />
noch auf sich warten.<br />
Kinder in einer<br />
Übergangszeit<br />
Auch ein Kind, das die Altersgrenze<br />
von 25 Jahren noch<br />
nicht überschritten hat und<br />
sich in einer Zwangspause<br />
zwischen zwei Ausbildungsabschnitten<br />
befindet, zum Beispiel<br />
in der Wartezeit zwischen<br />
Schulabschluss und Berufsausbildung<br />
oder Studium,<br />
ermöglicht den Bezug von<br />
Kindergeld. Entsprechendes<br />
gilt für Übergangszeiten zwischen<br />
einer Ausbildung und<br />
einem Freiwilligendienst – wie<br />
bei Axel – oder einer Ausbildung<br />
und dem freiwilligen<br />
Wehrdienst.<br />
Wichtig: Die Übergangszeit<br />
darf nicht länger als vier Monate<br />
dauern. Dabei wird die<br />
Dauer nicht auf den Tag genau<br />
berechnet, sondern gemeint<br />
sind vier volle Monate<br />
ab dem Ende des vorangegangenen<br />
Ausbildungsabschnitts.<br />
Bei Axel endete die<br />
Schulausbildung im Mai. Die<br />
vier Monate beginnen deshalb<br />
mit dem Monat Juni. Axel<br />
müsste also spätestens im Oktober<br />
mit dem Bundesfreiwilligendienst<br />
beginnen.<br />
Kinder im<br />
Freiwilligendienst<br />
Kindergeld gibt es auch für<br />
Kinder, die noch keine 25 Jahre<br />
alt sind und einen anerkannten<br />
Freiwilligendienst<br />
ableisten, wie ein Freiwilliges<br />
soziales Jahr, ein Freiwilliges<br />
ökologisches Jahr oder einen<br />
Bundesfreiwilligendienst. Für<br />
Axel gibt es also nicht nur<br />
während der Übergangszeit,<br />
sondern auch während des<br />
Bundesfreiwilligendienstes<br />
Kindergeld.<br />
Kinder ohne Arbeitsplatz<br />
Für Kinder unter 21 Jahren<br />
besteht ein Anspruch auf Kindergeld,<br />
wenn sie nicht in ei-<br />
Den Antrag stellen<br />
Der Kindergeldantrag muss schriftlich bei der zuständigen<br />
Familienkasse gestellt werden. Diese ist bei der Agentur für<br />
Arbeit angesiedelt. Bei Angehörigen des öffentlichen Dienstes<br />
und Empfängern von Versorgungsbezügen ist der Arbeitgeber<br />
oder Dienstherr zuständig. Antragsformulare, ein<br />
Ortsverzeichnis der Familienkassen und weitere Informationen<br />
gibt es auf der Website der Bundesagentur für Arbeit:<br />
www.arbeitsagentur.de. Dort besteht auch die Möglichkeit,<br />
den Kindergeldantrag online zu stellen.<br />
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Wann eine Erwerbstätigkeit des Kindes den<br />
Kindergeldanspruch entfallen lässt<br />
Seit 2012 kann der Anspruch auf Kindergeld nicht mehr entfallen,<br />
weil das Kind im Kalenderjahr ein zu hohes Einkommen<br />
hat. Bei Kindern, die für einen Beruf ausgebildet werden,<br />
Kindern ohne Ausbildungsplatz, Kindern in einer Übergangszeit<br />
oder in einem Freiwilligendienst steht eine Erwerbstätigkeit<br />
des Kindes dem Kindergeldanspruch aber dann entgegen,<br />
wenn es bereits eine Berufsausbildung oder ein Studium abgeschlossen<br />
hat und seine regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit<br />
mehr als 20 Stunden beträgt. Unproblematisch ist eine Erwerbstätigkeit<br />
trotz abgeschlossener Berufsausbildung oder abgeschlossenem<br />
Studium dagegen immer dann, wenn es sich um<br />
eine geringfügige Beschäftigung (Minijob) handelt oder die Erwerbstätigkeit<br />
im Rahmen eines Ausbildungsdienstverhältnisses<br />
ausgeübt wird, vorausgesetzt, die Ausbildungsmaßnahme<br />
ist Gegenstand des Dienstverhältnisses (Beispiel: Erzieher im<br />
Anerkennungsjahr).<br />
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Köln . Mannheim . München (in Planung) . Rostock<br />
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© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013 27
Recht & Geld<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Nicola Pridik<br />
Büro für klare Rechts -<br />
kommunikation<br />
Chamissostr. 1<br />
13587 Berlin<br />
www.npridik.de<br />
nem Beschäftigungsverhältnis<br />
stehen und bei einer Agentur<br />
für Arbeit im Inland arbeitsuchend<br />
gemeldet sind.<br />
Geht das Kind einer geringfügigen<br />
Beschäftigung (Minijob)<br />
nach, steht das dem Anspruch<br />
nicht entgegen.<br />
Kinder mit Behinderung<br />
Berücksichtigt werden schließlich<br />
Kinder, die aufgrund einer<br />
Behinderung nicht in der<br />
Lage sind, sich selbst zu unterhalten,<br />
vorausgesetzt, die<br />
Behinderung ist vor dem<br />
25. Lebensjahr eingetreten.<br />
Eine Altersbegrenzung gibt<br />
es hier nicht.<br />
Wann endet der<br />
Anspruch?<br />
Der Kindergeldanspruch für<br />
ein volljähriges Kind endet entweder<br />
dann, wenn dieses die<br />
jeweils relevante Altersgrenze<br />
erreicht oder die sonstigen<br />
Voraussetzungen wegfallen,<br />
die den Kindergeldanspruch<br />
begründen. Sofern Ursel M.<br />
und ihr Mann für Melanie<br />
während des Praktikums Kindergeld<br />
beziehen können, endet<br />
der Anspruch mit dem Ende<br />
des Praktikums. Denn dann<br />
ist Melanie nicht mehr „in<br />
Ausbildung“.<br />
Bei Peter würde der Anspruch<br />
zum Beispiel dann enden,<br />
wenn er seine Bemühungen<br />
um einen Studienplatz aufgibt.<br />
Ist die Altersgrenze entscheidend<br />
für das Ende des<br />
Anspruchs, gibt es letztmalig<br />
in dem Monat Kindergeld, in<br />
den der Geburtstag fällt, mit<br />
dem die Altersgrenze überschritten<br />
wird.<br />
In der Regel erlischt der Kindergeldanspruch<br />
auch dann,<br />
wenn das Kind heiratet, in einer<br />
eingetragenen Lebenspartnerschaft<br />
lebt oder ein eigenes<br />
Kind bekommt. Denn<br />
in diesen Fällen ist der Eheoder<br />
Lebenspartner bzw. der<br />
Vater des nichtehelichen Kindes<br />
vorrangig gegenüber dem<br />
Kind unterhaltspflichtig. g<br />
Wichtige Ergänzungen zum Artikel:<br />
„Für eine reibungslose Abrechnung: Heilmittelverordnungen …“<br />
Die Änderungen zu den<br />
Rahmenempfehlungen<br />
zur podologischen Therapie<br />
wurden ergänzt. Da diese zum<br />
Zeitpunkt der Schriftlegung<br />
des Artikels „Für eine reibungslose<br />
Abrechnung: Heilmittelverordnungen<br />
müssen<br />
korrekt sein“ von Elvi Foss in<br />
Ausgabe 1/13 der PODOLO-<br />
GIE (S. 18 ff.) noch nicht vorhanden<br />
waren, hier nun einige<br />
wichtige Ergänzungen:<br />
z Die Angabe des Wagner Stadiums<br />
0 ist nicht mehr erforderlich.<br />
Dies bedeutet jedoch<br />
nicht, dass der Podologe<br />
die Wunde nach einem<br />
Wagner Stadium behandeln<br />
darf oder soll. Wenn am Fuß<br />
eine Wunde vorhanden ist<br />
(nach einem Wagner Stadium<br />
höher als 0), muss der Arzt<br />
auf der Verordnung angeben,<br />
welche Behandlung<br />
durchgeführt werden kann.<br />
Sollte der Patient eine Wunde<br />
haben, ohne dass dies aus<br />
der HMV hervorgeht, so klären<br />
Sie am besten unverzüglich<br />
vor Behandlungsbeginn<br />
mit dem Arzt ab, welche<br />
Vorstellung er von einer<br />
möglichen Behandlung hat.<br />
Wenn der Arzt beispielsweise<br />
„Diabetisches Fußsyndrom<br />
Wagner Stadium 1<br />
(Wunde MFK 1 rechts)“ auf<br />
der Verordnung notiert, so<br />
muss im Abschnitt: „Spezifizierung<br />
der Therapie“ aufgeführt<br />
sein, was gemacht<br />
werden soll. Das kann zum<br />
Beispiel sein: „Abtragen von<br />
Callositas am Restfuß“. Fehlt<br />
diese ergänzende Angabe<br />
bei einem Wagner Stadien<br />
höher als 0, so ist die HMV<br />
ungültig.<br />
z Änderungen und Ergänzungen,<br />
die Sie mündlich<br />
mit dem Arzt getroffen haben,<br />
können Sie auch handschriftlich<br />
mit Verweis auf<br />
das Telefonat ergänzen. Ich<br />
empfehle allerdings, die Änderungen<br />
per Fax mit dem<br />
Praxisstempel bestätigen zu<br />
lassen. Das geht schnell und<br />
ist sicherer.<br />
z Verbände werden belassen,<br />
soweit keine andere Absprache<br />
erfolgt. Zur Auffrischung,<br />
etwa eine Auflage<br />
oder ein Schutzverband nach<br />
der Behandlung, muss der<br />
Patient die verordneten Materialien<br />
mitbringen.<br />
z Das Abtragen von Wundrandhyperkeratosen<br />
ist für<br />
den podologischen Bereich<br />
mit Problemen verbunden.<br />
Hier geht es nicht um Wissen<br />
oder Kompetenz. Die<br />
Behandlung von Wunden<br />
selbst bedeutet ja ein komplett<br />
anderes Setting. Auch<br />
die Delegationsebene muss<br />
geregelt sein, da diese Tätigkeiten<br />
nicht mit der HMV<br />
einhergehen. Dies sind weiterhin<br />
ungeklärte Sachverhalte,<br />
die nur in Einzelabsprachen<br />
mit dem Arzt geregelt<br />
werden können.<br />
Die Podologenverbände haben<br />
auf ihren Webseiten eine<br />
Arbeitshilfe für die korrekte<br />
HMV erstellt. Die umfängliche<br />
Beschreibung geht aus<br />
„Anlage 3 – Angaben auf Podologischen<br />
Verordnungen zu<br />
den Rahmenempfehlungen<br />
nach § 125, Abs. 1 SGb V für<br />
die Podologische Therapie“<br />
hervor.<br />
g<br />
(Illustration: Archiv)<br />
28 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013
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Vertriebs GmbH in Mainz
Ausbildung & Job<br />
Beurteilungsgespräche konstruktiv führen:<br />
Leistungen unter<br />
der Lupe<br />
Von Rolf Leicher, Kommunikationstrainer, Heidelberg<br />
Die systematische und laufende Beurteilung<br />
von Mitarbeitern ist als Führungswerkzeug nicht<br />
nur für große Unternehmen relevant. Auch kleinere<br />
Unternehmen, wie zum Beispiel podologische<br />
Praxen, profitieren davon. Denn die Führungskraft<br />
gewinnt damit einen umfassenden<br />
Überblick über den Leistungsgrad und auch<br />
das Förderungspotenzial der Mitarbeiter; und<br />
die Mitarbeitenden wissen, wie sie – ihre Stärken<br />
und Schwächen – eingeschätzt werden. Zudem<br />
können sie im Feedback-Gespräch auch<br />
eigene Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge<br />
einbringen. Damit sind optimale Voraussetzungen<br />
für bessere Leistungen und<br />
mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz gegeben.<br />
Die Beurteilung von Mitarbeitern<br />
ist eine wichtige<br />
Führungsaufgabe.<br />
Denn wie soll sich jemand verbessern,<br />
wenn er nicht weiß,<br />
wie seine Arbeit wahrgenommen<br />
wird? Eine konstruktive<br />
Rückmeldung über erbrachte<br />
Leistungen und auch darüber,<br />
wie diese wahrgenommen und<br />
gesehen werden, schafft Klarheit<br />
und ermöglicht eine weitere<br />
Entwicklung.<br />
Immer mehr setzt sich die periodische<br />
Beurteilungsmethode<br />
durch, wonach Mitarbeitende<br />
regelmäßig über die<br />
vergangenen sechs Monate<br />
hinweg oder zumindest einmal<br />
jährlich beurteilt werden.<br />
Optimal ist es, wenn der Abstand<br />
zwischen den Gesprächen<br />
nicht mehr als acht bis<br />
zehn Monate beträgt. Dabei<br />
kommt es nicht darauf an, Einzelleistungen<br />
und -ereignisse<br />
zu fokussieren, sondern die gesamte<br />
Leistung innerhalb dieses<br />
Zeitraums zu betrachten.<br />
„Konstruktiv“ heißt<br />
das Zauberwort<br />
Grundlegend für erfolgreiche<br />
Bewertungsgespräche ist, dass<br />
diese von den<br />
Mitarbeitern<br />
nicht als Kritik empfunden<br />
werden. Deshalb ist ein konstruktiver<br />
Charakter des Gesprächs<br />
unerlässlich. Und das<br />
erfordert sowohl Fingerspitzengefühl<br />
als auch Vorbereitung.<br />
Das heißt, Sie als Chefin<br />
oder Chef, müssen sich im<br />
Vorfeld in Ruhe hinsetzen und<br />
Kritikpunkte ebenso wie Positives<br />
notieren. Den auch das<br />
gehört zu einem guten Feedback-Gespräch:<br />
Positive Leistungen<br />
hervorzuheben und so<br />
anzuerkennen.<br />
Ein Beurteilungsgespräch<br />
spontan anzuberaumen, weil<br />
es zeitlich gerade gut passt, ist<br />
grundlegend verkehrt. Denn<br />
es kann dann nur oberflächlich<br />
sein und das produziert<br />
Unmut und ungute Gefühle.<br />
Grundsätzlich, sozusagen als<br />
Basis, gilt: Beurteilungen dürfen<br />
sich nicht an dem oder den<br />
besten Mitarbeitern orientieren,<br />
sondern an den Erwartungen<br />
des Vorgesetzten bzw.<br />
am normalen Leistungsstand.<br />
Deshalb ist es wichtig, dass alle<br />
Mitarbeiter die Erwartungen<br />
ihres Vorgesetzten kennen.<br />
Die Kriterien, worauf es<br />
diesem ankommt, müssen bekannt<br />
sein.<br />
Natürlich lassen sich nicht<br />
all diese Leistungsmerkmale<br />
objektiv messen,<br />
wie zum Beispiel ein<br />
freundlicher Ton im<br />
Umgang mit Kunden.<br />
„Schnoddrigkeit“<br />
hingegen, Unpünktlichkeit<br />
oder gar<br />
Kundenbeschwerden<br />
etwa wegen einer<br />
grob oder nicht fachg<br />
e recht durchge-<br />
Fortsetzung auf S. 32<br />
(Foto: © Meddy Popcorn; © Maksim Samasiuk - Fotolia.com)<br />
30 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013
[neue Auflage]<br />
© Pixelot/Fotolia.com<br />
Medikamentenkunde für Podologen<br />
Heutzutage ist es nicht immer leicht, den Überblick über die verschiedensten Präparate zu haben,<br />
die auf dem Markt erhältlich sind. Jedoch ist es unerlässlich, zumindest ein Grundverständnis<br />
der Wirkungsweise verschiedener, besonders zur medizinischen Behandlung von Fußkrankheiten<br />
angewendeter Medikamente zu haben, um Patienten richtig und gezielt helfen zu können. Dazu<br />
wurde dieses Werk angelegt und in der inzwischen zweiten überarbeiteten Auflage aktualisiert.<br />
Maren Bloß<br />
Medikamentenkunde für Podologen<br />
Verlag Neuer Merkur<br />
ISBN 978-3-937346-89-2 • 19,90 Euro<br />
272 Seiten • kartoniert • 2. Auflage November 2012<br />
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Ausbildung & Job<br />
Kriterien der Beurteilung<br />
Zu unterscheiden ist zwischen<br />
persönlichen und<br />
fachlichen Merkmalen. Zu<br />
ersteren zählen:<br />
z Arbeitstempo<br />
z Auffassungsvermögen<br />
z Ausdrucksfähigkeit<br />
z Belastbarkeit<br />
z Flexibilität<br />
z Freundlichkeit<br />
z Geduld<br />
z Pünktlichkeit<br />
z Teamgeist<br />
z Zuverlässigkeit<br />
Zu den fachlichen Merkmalen<br />
gehören:<br />
z Interesse an Fort-/Weiterbildung<br />
z Medizinisches/fachliches<br />
Know-how<br />
z Praktisches Know-how<br />
z Praktische Fähigkeiten<br />
z Produktkenntnisse<br />
führten Behandlung können<br />
durchaus benannt werden.<br />
Deshalb spielen natürlich<br />
ebenso Äußerungen von Kunden,<br />
egal ob positiv oder negativ,<br />
im Beurteilungsgespräch<br />
eine Rolle.<br />
Wichtig ist aber auch, dass<br />
Mitarbeiter hier die Chance<br />
haben, über Hürden und Pro-<br />
bleme zu sprechen, die sie an<br />
der Entfaltung ihrer Leistung<br />
behindern. In der Folge kann<br />
dies beispielsweise zu Änderungen<br />
in der Organisation<br />
führen, wovon unter Umständen<br />
Praxis und/oder Teamgeist<br />
profitieren.<br />
Durch das Gespräch erhält also<br />
nicht nur der Mitarbeiter<br />
ein Feedback, sondern auch<br />
die Chefin oder der Chef. Das<br />
zu akzeptieren und im Gespräch<br />
zu fördern, macht Bewertungsgespräche<br />
erst wirklich<br />
konstruktiv.<br />
Das Gespräch führen<br />
Grundsätzlich ist es wichtig,<br />
zu Beginn erst die Stärken und<br />
dann mögliche Defizite anzusprechen.<br />
So kann es für einen<br />
positiven Einstieg auch<br />
hilfreich sein, die Leistungsverbesserungen<br />
seit dem letzten<br />
Feedbackgespräch deutlich<br />
hervorzuheben.<br />
Als nächstes folgt dann Selbstbeurteilung<br />
des Mitarbeiters,<br />
Denn wer die Gelegenheit hat,<br />
sich selbst einzuschätzen, ist<br />
eher bereit, eine andere Bewertung<br />
anzuerkennen.<br />
Natürlich ist hier damit zu<br />
rechnen, dass sich der Betreffende<br />
anders sieht als der<br />
Vorgesetzte. Dadurch werden<br />
unterschiedliche Wahrnehmungen<br />
sichtbar, die<br />
Personalbeurteilung und Betriebsverfassungsgesetz<br />
Nach § 82.2 BVG kann der Arbeitnehmer die Erörterung seiner<br />
Leistungsbeurteilung verlangen. Damit soll dem Arbeitnehmer<br />
die Möglichkeit vermittelt werden, im Rahmen eines<br />
Beurteilungsgesprächs zu erfahren, wie seine Leistung eingeschätzt<br />
wird, zu der getroffenen Beurteilung Stellung zu nehmen<br />
und gegebenenfalls auf eine Leistungs- und Verhaltensverbesserung<br />
hinzuarbeiten.<br />
Nach § 83 genießt der Arbeitnehmer ein Einsichtsrecht in seiner<br />
Personalakte. Da die Personalbeurteilung zu den einsichtsfähigen<br />
Unterlagen innerhalb der Personalakte gehört,<br />
empfiehlt es sich, dass Sie als Vorgesetzter die Personalbeurteilung<br />
sorgfältig erörtern und dem entsprechenden Mitarbeiter<br />
ein Duplikat Ihrer schriftlichen Beurteilung aushändigen.<br />
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Fort- und Weiterbildung für<br />
Podologen und Fußpfleger<br />
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Fehler vermeiden!<br />
Ein Beurteilungsgespräch ist kein Kritikgespräch! Bei der Beurteilung<br />
steht der gesamte Zeitraum zwischen zwei Gesprächen<br />
zur Diskussion. Es handelt sich nicht um einen Einzelfall<br />
wie bei einem Kritikgespräch. Beurteilungen finden regelmäßig<br />
statt – auch wenn es keinen aktuellen negativen Anlass<br />
gibt. Dabei sollten folgende Fehler vermieden werden:<br />
z Gleichbehandlung ist unerlässlich: „Lieblingsmitarbeiter“<br />
dürfen nicht mit Samthandschuhen angefasst werden und<br />
das Beurteilungsgespräch findet für alle Mitarbeiter regelmäßig<br />
statt.<br />
z Die Leistungen von Anfängern dürfen nicht an denen langjähriger<br />
Mitarbeitenden gemessen werden.<br />
z In einem Einzelgespräch darf unter keinen Umständen ein<br />
Vergleich zu Kollegen vorgenommen werden.<br />
z Tendenz zur Mitte: Durch diese verschiebt sich die Bewertung<br />
zur positiven Seite hin. Sie tritt besonders dann auf,<br />
wenn der Vorgesetzte ein sehr persönliches Verhältnis zu<br />
seinen Mitarbeitern hat und fürchtet, sie durch die Bewertung<br />
zu verletzen.<br />
z Die subjektive Bewertung: Der Vorgesetzte bewertet bestimmte<br />
Merkmale über, die er selbst positiv beurteilt. Andere<br />
Kriterien dagegen nimmt er weniger genau wahr.<br />
Wichtig ist außerdem, dass die Gespräche stets vertraulich<br />
sind und äußerst diskret durchgeführt werden.<br />
auch angesprochen werden<br />
sollten.<br />
Erst dann folgt die Beurteilung<br />
durch den Vorgesetzten.<br />
Hierbei sollte immer wieder<br />
die Auswirkung der Leistungen<br />
des Einzelnen auf den Erfolg<br />
der Praxis betont werden.<br />
Denn das verdeutlicht die Bindung<br />
des Einzelnen an die<br />
Praxis. Unerlässlich ist zudem,<br />
dass sich die Beurteilung in<br />
allen Einzelheiten nachvollziehen<br />
lässt. Ansonsten ist sie<br />
nicht überzeugend und damit<br />
wirkungslos.<br />
Mit der Feststellung des Leistungsstandes<br />
ist es jedoch nicht<br />
allein getan. Es müssen im Gespräch<br />
auch gemeinsam praxisbezogene<br />
Lösungen und<br />
Hilfestellungen besprochen<br />
werden. Wichtig dabei: Nur<br />
realistische Erwartungen äußern<br />
und Ziele setzen, die erreichbar<br />
sind. Hilfestellung<br />
bei der Erreichung der Leistungssteigerung<br />
wirkt zudem<br />
kooperativ. Der Vorgesetzte<br />
trägt so Mitverantwortung an<br />
der Entwicklung seines Teams.<br />
Die im Gespräch erfolgte Beurteilung<br />
ebenso wie die vereinbarten<br />
Maßnahmen sollten<br />
in einem Protokoll festgehalten<br />
werden. Hierbei gibt es<br />
die Möglichkeit der freien sowie<br />
der gebundenen Beschreibung.<br />
Bei der freien Beschreibung<br />
kann man sich aus der<br />
Palette möglicher Beurteilungskriterien<br />
bestimmte Merkmale<br />
auswählen, die unabhängig<br />
von einem vorgegebenen<br />
Schema oder Formular beobachtet<br />
werden. Dadurch wird<br />
man jedem Einzelnen entsprechend<br />
seiner Individualität<br />
gerecht.<br />
Exakter jedoch ist die gebundene<br />
Beschreibung, die eine<br />
Normung der zu beurteilenden<br />
Kriterien vorsieht. Dies<br />
bedeutet, dass Sie auf vorgedruckten<br />
Beurteilungsbögen<br />
vorgegebene Kriterien festgelegt<br />
haben. Die Bewertungsskala<br />
sollte dabei vier oder<br />
sechs Stufen umfassen. So lässt<br />
sich die Tendenz zur mittleren<br />
Benotung ausschalten. g<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Rolf Leicher<br />
Kommunikationstraining<br />
Oberer Rainweg 67<br />
69118 Heidelberg<br />
Telefon (0 62 21) 80 48 82<br />
E-Mail Rolf.Leicher@<br />
t-online.de<br />
32 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013
Produkte<br />
Schöne & gepflegte Fußnägel<br />
Glaze up!: Das ideale Zusatzgeschäft in<br />
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und ist säurefrei. Zur anschließenden Pflege der French Pedicüre<br />
kann die Verbraucherin auf das Nagelpflegeöl aus der Serie<br />
Laufwunder ® zurückgreifen.<br />
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Franz Lütticke GmbH, 58540 Meinerzhagen, Lortzingstraße<br />
14, Telefon (0 23 54) 9 09 90, Telefax (0 23 54) 1 34 34,<br />
www.luetticke.de, E-Mail info@luetticke.de<br />
Wirksam gegen Verhornungen<br />
Sicher aufbewahren<br />
Instrumentenständer: Zur<br />
sicheren Aufbewahrung rotierender<br />
Instrumente am Arbeitsplatz während<br />
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Ständer ist für die Aufnahme von sechs Handstück-Instrumenten<br />
bis zu einer Gesamtlänge von 60 mm geeignet. Ein Klappbügel<br />
garantiert dabei deren sichere Fixierung. Der Instrumentenständer<br />
kann im Ultraschallbad gereinigt und bei bis zu 134 °C<br />
sterilisiert werden.<br />
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acurata Mahnhardt Dental e. K., 94169 Thurmansbang, Schulstraße<br />
25, Telefon (0 85 04) 91 17 10, Telefax (0 85 04) 91 17 80,<br />
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med ® steht dem Fußprofi eine Produktserie zur Verfügung,<br />
die besonders für Kunden mit trockener<br />
Haut und/oder Hyperkeratose entwickelt wurde.<br />
Bereits in moderater Konzentration besitzt Urea<br />
einen stark hydratisierenden Effekt, weicht<br />
die Hornhaut auf und wirkt keratostatisch,<br />
indem das Zellwachstum normalisiert wird.<br />
Weitere Inhaltsstoffe unterstützen diesen<br />
Prozess: Glycerin stabilisiert die Hautzellen<br />
und sorgt so für eine elastische Hautoberfläche.<br />
Allantoin löst übermäßige Verhornungen auf und<br />
macht die Haut glatt und geschmeidig. Harnstoff, Glycerin und<br />
bestimmte Bestandteile des Algenextrakts versorgen die Haut<br />
zudem mit Feuchtigkeit. In Kombination mit hochwertigen Ölen<br />
verbessern sie so ihre natürliche Barrierefunktion. In dieser<br />
Formulierung reduziert und verhütet GEHWOL med ® Lipidro-<br />
Creme übermäßige Hornhaut, sorgt für eine ausgeglichene<br />
Hydro-Lipid-Barriere und beugt Hauttrockenheit vor. Die Rezeptur<br />
ist dermatologisch geprüft und für Diabetiker geeignet. g<br />
Eduard Gerlach GmbH, 32312 Lübbecke, Bäckerstraße 4–8,<br />
Telefon (0 57 41) 3 30–0, Telefax (0 57 41) 34 73–00, www.<br />
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Jetzt das gesamte Spektrum der<br />
Fußpflege …<br />
Callusan RAPID und Callusan Mares: Das<br />
Spektrum der Callusan-Produkte wurde jetzt um<br />
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MARES erweitert.<br />
Die neue RAPID-Variante sorgt mit einem Urea-<br />
Anteil von fünf Prozent für schnelle Pflegeerfolge,<br />
wenn zum Feuchtigkeitsmangel auch noch eine<br />
erhöhte Pilzempfindlichkeit der Haut hinzu kommt. Natürliche<br />
Inhaltsstoffe wie Island Moos und schwarze Johannisbeere wurden<br />
sinnvoll kombiniert und bieten innovativen Pilzschutz – ganz<br />
ohne Clotrimazol.<br />
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Haut. Hier verbinden sich besonders hochwertige Inhaltsstoffe<br />
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Sie beim Hersteller.<br />
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Greppmayr GmbH, 82061 Neuried, Gautinger Str. 40 a, Telefon<br />
(0 89) 7 59 69 69-0; Telefax (0 89) 7 59 69 69-69, www.greppmayr.<br />
de, E-Mail info@greppmayr.de<br />
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Hibiskusextrakt für die besonders beanspruchte,<br />
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Haut. Allantoin und D-Panthenol regenerieren wirksam<br />
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Hautrelief wird verfeinert und die Haut wirkt wieder<br />
gefestigt, glatt und elastisch. Anwendung: Auftragen und mit<br />
kreisenden Bewegungen einmassieren.<br />
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Gustav Baehr GmbH, 71332 Waiblingen, Max-Eyth-Str. 39,<br />
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Frühjahrs-Layout<br />
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läuten den Frühling ein!<br />
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© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013 33
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Mit Hilfe dieses Systems ist eine optimale<br />
Sicht, punktuelles, minimal-invasives<br />
Arbeiten mit geringer Hautirritation,<br />
eine genaue Dokumentation für Sie (und den Dermatologen) sowie<br />
die neueste Behandlungsmethode für mykotische Nägel<br />
möglich. Das bedeutet für Sie eine enorme Erleichterung bei<br />
Ihrer täglichen Arbeit. Und Ihren Kunden bieten Sie damit die<br />
bestmögliche Behandlung sowie umfassende Einblicke in den<br />
Behandlungsverlauf.<br />
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Becker Dentale und Medizinische Geräte, 73061 Ebersbach,<br />
Karlstr. 2 + 4, Telefon (0 71 63) 53 49 00, www.becker-medi.<br />
de, E-Mail info@becker-medi.de<br />
Die perfekte<br />
Grundausstattung<br />
Basis Set I 5015: Dieses Set der<br />
Firma Busch beinhaltet eine Auswahl<br />
rostsicherer Stahlinstrumente<br />
für die Bearbeitung von Nagelfalz<br />
und Hühneraugen sowie für die<br />
Hornhautentfernung.<br />
Mit den grazilen Instrumenten des überarbeiteten Sets 1RS,<br />
11RS und 39RS arbeiten Sie gezielt und gewebeschonend.<br />
Kleinere Rhagaden entfernen Sie mit dem 39RS und Ablagerungen<br />
im Nagelfalz mit dem ONY CLEAN 406L-RS. Die optimalen<br />
Instrumente für die Behandlung von Clavi sind die Instrumente<br />
225RS, 1RS sowie 11RS.<br />
Neben den Stahlfräsern 136RS zum Beschleifen mykotischer<br />
Nägel und 85RS für die großflächige Hornhautbearbeitung steht<br />
dem Anwender jetzt neu der 95RS zum Glätten der Hornhaut<br />
zur Verfügung.<br />
Eine sichere Behandlung in der Fußpflege hängt in erheblichem<br />
Maße von qualitativ hochwertigen und anwendungsspezifischen<br />
Instrumenten ab. Außerdem spielen bei der Auswahl<br />
und Zusammenstellung der Instrumente auf dem neuen bedruckten<br />
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Das komplette Set kann unter Einhaltung der Herstellerangaben<br />
desinfiziert, gereinigt und sterilisiert werden. Das Basis Set I ist<br />
ein Medizinprodukt, das auf dem STERI-SAFEpro mit dem CE-<br />
Kennzeichen versehen ist.<br />
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Busch & Co. KG, 51766 Engelskirchen, Unterkaltenbach 17–27,<br />
Telefon (0 22 63) 860, Telefax (0 22 63) 2 07 41, www.busch.eu,<br />
E-Mail mail@busch.eu<br />
Podo<br />
logie<br />
3<br />
64. Jahrgang<br />
Journal für die professionelle<br />
medizinische Fußpflege<br />
Herausgeber: Burkhard P. Bierschenck<br />
Chefredaktion: Dr. Angelika Schaller (verantwortlich),<br />
E-Mail: angelika.schaller@ vnmonline.de<br />
Redaktion/Layout: Text & Gestaltung, Barbara von Wirth, 58456 Witten, Rüsbergstr. 20c,<br />
Telefon: (02302) 2022759, E-Mail: bvwirth@t-online.de<br />
Fachbeirat: Prof. Dr. Dietrich Abeck, München; Dr. Bettina Born, Reutlingen; Zürich; Elvi Foss,<br />
Podologin, Wundtherapeutin, Wadern; Dr. med. Pierre Foss, Dermatologe, Wadern; Klaus<br />
Grünewald, RA Thomas Hollweck, Berlin; Braunschweig; Priv.-Doz. Dr. Thomas Klycsz, Straubing;<br />
Sonia Lechtenbörger, Podologin, Diabetesberaterin DDG, Witten; Beatrix Negel-Riegel,<br />
Podologin, Bernau; Priv.-Doz. Dr. Dr. Friedrich von Rheinbaben, Düsseldorf; Dr. med. Norbert<br />
Scholz, Krefeld; Prof. Dr. Maximilian Spraul, Rheine; Prof. Dr. Manfred Wolff, Witten-Herdecke<br />
Vertriebs-, Verlags, und Anzeigenleitung: Elke Zimmermann, Telefon: (0 89) 31 89 05-76,<br />
Fax: (0 89) 31 89 05-38, E-Mail: elke.zimmermann@vnmonline.de<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 40a vom 1. 10. 2012<br />
Informationen über Symposien und Fortbildungen: <strong>Podologie</strong>-Fortbildung:<br />
Telefon: (0 89) 31 89 05-54 (Ulrich Bartel), E-Mail: akademie@vnmonline.de<br />
Marketingleitung: Burkhard P. Bierschenck<br />
ABONNENTEN- und KUNDENSERVICE: Leserservice Verlag Neuer Merkur,<br />
65341 Eltville, Tel. (0 61 23) 9 23 82 30, Fax: (0 61 23) 9 23 82 44,<br />
E-Mail: verlagneuermerkur@vuservice.de Servicezeiten: Montag bis Freitag 8 bis 17 Uhr<br />
<strong>Podologie</strong> erscheint monatlich. Jahresabonnement 99,– Euro/198,– SFr. Für Referendare,<br />
Studenten, Schüler und Azubis gegen Einsendung einer entsprechenden Bescheinigung<br />
51,– Euro/102,– SFr. Einzelheft 13,– Euro/26,– SFr. Die Euro-Preise beinhalten die<br />
Versandkosten für Deutschland und Österreich, die SFr-Preise die Versandkosten für die<br />
Schweiz. Bei Versand ins übrige Ausland werden die Porto-Mehrkosten berechnet.<br />
Die Abodauer beträgt ein Jahr. Das Abo verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr,<br />
wenn es nicht zwei Monate vor Ablauf schriftlich gekündigt wird. Rabatte für<br />
Sammelabonnements auf Anfrage.<br />
SCHULEN, KLASSEN, LEHRER: Telefon (089)31 89 05-15, Telefax (089) 31 89 05-53<br />
E-Mail: buchbestellung@vnmonline.de<br />
BUCHBESTELLSERVICE: Verlag Neuer Merkur, Kundenservice, 74569 Blaufelden<br />
Tel. (079 53) 88 36 91, Fax: (0 79 53) 88 31 60, E-Mail: buchbestellung@fachbuchdirekt.de<br />
Redaktion vnmonline.de: Markus Duffhaus<br />
Beratung Video: Anja Schuchardt (Magical Media GmbH), E-Mail: anja.schuchardt@vnmonline.de<br />
Verlag Neuer Merkur GmbH, PF 60 06 62, D-81206 München, Paul-Gerhardt-Allee 46,<br />
D-81245 München, Telefon: (0 89) 31 89 05-0, Fax: (0 89) 31 89 05 38<br />
E-Mail: info@vnmonline.de, Internet: http://www.vnmonline.de<br />
(zugleich Anschrift aller Verantwortlichen)<br />
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ISSN 1430-8886<br />
Geschäftsführer: Burkhard P. Bierschenck, Dr. Angelika Schaller<br />
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Stadt sparkasse München 42 173 823, BLZ 701 500 00.<br />
Für die Schweiz: Postscheckamt Basel 40-13511-6.<br />
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Verlagskonto für Abonnementgebühren:<br />
HypoVereinsbank München Konto Nr. 27 38 775, (BLZ) 700 202 70<br />
Gerichtsstand: München<br />
34 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 3/2013
Historischer<br />
Roman<br />
England 1194: Nach langjähriger Gefangenschaft<br />
kehrt König Richard Löwenherz<br />
in seine Heimat zurück. Doch<br />
schon bald muss er erneut aufbrechen.<br />
Sein Erzfeind König Philipp II. hat sich<br />
widerrechtlich englische Gebiete angeeignet.<br />
Eine wilde Hetzjagd durch<br />
Frankreich beginnt …<br />
„Selten wurde das Mittelalter thematisch<br />
und künstlerisch so authentisch<br />
dargestellt wie hier und damit absolut<br />
empfehlenswert.“ Renate Schattel,<br />
ekz.bibliotheksservice<br />
„Ihre Ulm-Trilogie faszinierte bereits.<br />
Jetzt sorgt Silvia Stolzenburg für zwei<br />
weitere Bände, die Fans historischer<br />
Romane begeistern werden.“<br />
Beate Rottgardt, Ruhr Nachrichten<br />
Hintergrund: Eky_Chan/Fotolia.com<br />
Silvia Stolzenburg<br />
Im Reich der Löwin<br />
Edition Aglaia<br />
ISBN-978-3-937357-61-4<br />
480 Seiten, gebunden<br />
16,95 Euro<br />
Fortsetzung des Kreuzzug-Thrillers<br />
»Schwerter und Rosen«
Hybrid AirSpray<br />
Aus unserer exklusiven Podo-Kollektion!<br />
Wir stellen aus:<br />
Beauty International 2013,<br />
Düsseldorf<br />
15.03.2012 - 17.03.2012,<br />
Halle: 10, Stand: G75 / H75<br />
Im Hybrid AirSpray Podo Modul sind die Nass- und die Absaugtechnik<br />
miteinander kombiniert – per einfachem Knopfdruck,<br />
lässt sich zwischen der Spray-Funktion mit praktischem LED-<br />
Licht oder der extrem leisen Absaugfunktion wechseln!<br />
<br />
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