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Podologie Warzen erkennen und behandeln (Vorschau)

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Im Fokus<br />

Das stört die W<strong>und</strong>heilung<br />

Eine reduzierte Abwehrlage erhöht die Anfälligkeit für eine<br />

W<strong>und</strong>infektion, denn das Immunsystem ist nicht<br />

mehr in der Lage, eingedrungene Keime zu bekämpfen<br />

bzw. zu eliminieren. Störungen des Immunsystems sind<br />

verursacht durch: Unter- oder Mangelernährung, Parasiten-,<br />

Bakterien- <strong>und</strong> Virenbefall, Verbrennungen, Strahlenschäden<br />

im Rahmen der Strahlentherapie, Darmoder<br />

Nierenerkrankungen mit hohem Eiweißverlust <strong>und</strong><br />

zellschädigender (zytostatischer) sowie das Immunsystem<br />

unterdrückender (= immunsuppressiver) Behandlung,<br />

etwa im Rahmen einer Zytostatika- oder AIDS-<br />

Therapie. Hier muss der Patient zur er höhten Vorsicht<br />

gegenüber Infektionen angehalten werden.<br />

Diabetes mellitus wirkt sich nicht nur schwächend auf<br />

das Immunsystem aus, sondern er hat auch eine heilungsverzögernde<br />

Wirkung. Ebenfalls verlangsamt heilen<br />

W<strong>und</strong>en bei einer arteriellen oder venösen Gefäßstörung<br />

ab sowie bei Erkrankungen des rheumatischen<br />

Formenkreises.<br />

z Inflammationsphase: Zu den<br />

Leukozyten zählen auch Monozyten,<br />

die im W<strong>und</strong>gebiet<br />

zu Fresszellen (Makrophagen)<br />

heranreifen. Durch die<br />

so genannte Phagozytose eliminieren<br />

sie Zelltrümmer<br />

(Detritus), Blutgerinnsel, eingedrungene<br />

Bakterien <strong>und</strong><br />

Fremdkörper. Dieser Prozess<br />

wird auch Entzündungsoder<br />

Reinigungsphase bzw.<br />

exsudative Phase genannt.<br />

Typisch hierfür sind Entzündungszeichen<br />

wie Hyperämisierung<br />

<strong>und</strong> Überwärmung<br />

des umliegenden Gewebes.<br />

Durch die gesteigerte<br />

Durchblutung wandern vermehrte<br />

Leukozyten ein. So<br />

enthält W<strong>und</strong>exsudat bis zu<br />

sechsmal mehr Leukozyten<br />

als Blut. Allerdings ist zu viel<br />

Exsudat unter Umständen<br />

ein idealer Nährboden für<br />

Bakterien.<br />

z Proliferationsphase: Etwa am<br />

vierten Tag kommt es zur Einsprossung<br />

feinster Blutgefäße<br />

(Kapillaren) <strong>und</strong> es bildet<br />

sich rotes, grobkörniges<br />

Gewebe, weshalb man auch<br />

von „Granulationsgewebe“<br />

spricht. Es dient als Gewebeersatz<br />

<strong>und</strong> ist zusammen mit<br />

den zunehmenden kleinen<br />

Blutgefäßen die Basis für das<br />

sich nachfolgend entwickelnde<br />

Epithelgewebe. Man spricht<br />

hier auch von der Granulationsphase.<br />

In dieser Phase<br />

sind W<strong>und</strong>auflagen <strong>und</strong><br />

-verbände besonders vorsichtig<br />

zu wechseln, da ansonsten<br />

das neue Gewebe<br />

geschädigt wird.<br />

z Epithelisierungsphase: Etwa<br />

zwischen dem sechsten <strong>und</strong><br />

zehnten Tag beginnt die reparative<br />

Phase mit der Ausreifung<br />

kollagener Fasern.<br />

Die W<strong>und</strong>e zieht sich zusammen<br />

(kontrahiert), das<br />

Granulationsgewebe verliert<br />

an Feuchtigkeit <strong>und</strong> die<br />

kleinen Gefäße nehmen ab.<br />

Es entstehen zunehmend<br />

mehr neue Epithelzellen,<br />

die – ausgehend vom W<strong>und</strong>rand<br />

– das Granulationsgewebe<br />

überziehen. Die Zellen<br />

schieben sich allmählich<br />

übereinander, wodurch<br />

das Epithelgewebe verdickt<br />

<strong>und</strong> widerstandsfähiger wird.<br />

Damit schließt die W<strong>und</strong>heilung<br />

ab.<br />

z Maturationsphase: Dies ist<br />

die Phase, in der es zur Narbenbildung.<br />

Die hämostatische <strong>und</strong> die inflammatorische<br />

Phase werden<br />

häufig als eine Phase gezählt,<br />

ebenso wie die Epithelisierungs-<br />

<strong>und</strong> Maturationsphase.<br />

Deshalb wird bei der W<strong>und</strong>heilung<br />

manchmal auch von<br />

drei Phasen gesprochen.<br />

Tritt bei einem dieser Prozesse<br />

eine Störung auf, zum Beispiel<br />

durch eine Infektion, so<br />

werden auch die nachfolgenden<br />

Heilungsphasen gestört.<br />

Unterschiedliche Arten<br />

der W<strong>und</strong>heilung<br />

Bei der primären W<strong>und</strong>heilung<br />

zeigt sich die W<strong>und</strong>e entweder<br />

oberflächlich, sauber<br />

<strong>und</strong> gut durchblutet, ihre Ränder<br />

sind glatt <strong>und</strong> liegen nah<br />

beieinander. Oder die W<strong>und</strong>e<br />

ist tief, hat aber ebenfalls glatte<br />

W<strong>und</strong>ränder. Hier ist der<br />

Gewebeverlust gering <strong>und</strong> mit<br />

einer Infektion in der Regel<br />

Tiefe W<strong>und</strong>en mit glatten<br />

W<strong>und</strong>rändern entstehen<br />

beispielsweise bei einer<br />

Schnittverletzung oder bei<br />

einem chirurgische Eingriff

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