finden Sie den Artikel als PDF! - Metzgerei Rufer
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Anzeiger der Stadt Kloten<br />
http://www.kloteneranzeiger.ch/aktuell/artikel1.html<br />
Seite 1 von 2<br />
03.10.2013<br />
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3. Oktober 2013<br />
Metzger <strong>Rufer</strong>s Zukunft<br />
Ende einer weiteren Familientradition: Die Liegenschaft der <strong>Metzgerei</strong> <strong>Rufer</strong> hat<br />
einen neuen Besitzer. Beat <strong>Rufer</strong> erzählt, weshalb er <strong>den</strong>noch täglich im La<strong>den</strong> steht<br />
– und wie lange noch.<br />
Claudia Sigrist<br />
<strong>Sie</strong> heissen Bergrausch,<br />
Andeerer Traum und Schnebel<br />
Geiss. Dabei handelt es sich<br />
nicht um fantasievolle<br />
Tiernamen, sondern um<br />
Käsesorten, welche seit einigen<br />
Wochen in der Klotener<br />
<strong>Metzgerei</strong> <strong>Rufer</strong> im Angebot<br />
sind. «Ich habe schon lange mit<br />
dem Verkauf von Käse<br />
geliebäugelt», verrät<br />
Metzgermeister Beat <strong>Rufer</strong>.<br />
Käse im Sortiment sei in der<br />
Branche eigentlich üblich.<br />
«Doch ich wollte keine<br />
Konkurrenz zur Chäs-Hütte<br />
sein», betont er. Erst <strong>als</strong> deren<br />
Türen für immer geschlossen<br />
wur<strong>den</strong>, verwirklichte <strong>Rufer</strong><br />
seinen lang gehegten Wunsch.<br />
Nun verkauft die <strong>Metzgerei</strong><br />
nebst Fleischwaren auch über<br />
30 Käsesorten. Wer Tilsiter und<br />
Emmentaler verlangt, kommt<br />
aber vergebens. «Wir bieten<br />
keine üblichen Käsesorten an»,<br />
sagt der 57-Jährige. Diese seien<br />
in <strong>den</strong> Lä<strong>den</strong> der Grossverteiler<br />
erhältlich. Stattdessen setzt er<br />
auf Originalität, zum Beispiel<br />
auf Toggenburger Nidelkäse,<br />
Stillsitzer oder speziellen<br />
Raclettekäse. «Zudem habe ich<br />
die Fonduemischung für zwei<br />
Personen von der Chäs-Hütte<br />
übernommen.» Diese Spezialität sei einfach nicht zu toppen. Auch die gleiche Mischung für<br />
mehrere Personen sei auf Bestellung bei ihm erhältlich und werde vom ehemaligen Besitzer<br />
der Chäs-Hütte direkt an die <strong>Metzgerei</strong> geliefert. Nebst dem Käse hat <strong>Rufer</strong> auch Meiringer<br />
Quark sowie Joghurts der Marke Amselspitz neu im Angebot. «Aber nicht, um damit mehr<br />
Umsatz zu generieren», betont der Fachmann. «Das habe ich vorwiegend für meine<br />
Stammkundschaft eingeführt.» Wegen der Milchprodukte allein seien bisher nämlich keine<br />
Kun<strong>den</strong> gekommen. <strong>Rufer</strong> hofft aber, dass sich das mit der bevorstehen<strong>den</strong> Raclette-Saison<br />
ändern wird.<br />
Änderungen gibt es aber nicht nur im Angebot. <strong>Rufer</strong> hat genug vom Geschwätz und <strong>den</strong><br />
vielen Spekulationen in der Bevölkerung rund um sein Geschäft. «Gibt es die Metzg in einem<br />
Jahr noch?», wird er wöchentlich mindestens einmal über die Verkaufstheke gefragt. Um<br />
Klarheit zu schaffen, legt der Klotener die Fakten auf <strong>den</strong> Tisch.<br />
Besitzerwechsel und Überbauung<br />
Vor rund zwei Jahren informierte die Stadt Kloten über die geplante Überbauung<br />
Bahnhofstrasse/Marktgasse. Mit am Tisch sassen – neben Beat <strong>Rufer</strong> und seinem Bruder<br />
Hanspeter – sechs weitere betroffene Grundeigentümer. «Hanspeter und ich erhielten die<br />
Möglichkeit, ein grösseres Verkaufslokal im Planungsgebiet zu erwerben.» Nach der offenen<br />
Diskussion mit der Stadt steckten die Brüder die Köpfe zusammen. <strong>Sie</strong> kalkulierten und<br />
gingen gedanklich verschie<strong>den</strong>e Szenarien durch. Aber sie konnten es drehen und wen<strong>den</strong>,<br />
wie sie wollten, immer wieder gelangten sie zum selben Schluss: Für die <strong>Metzgerei</strong> lohnt sich<br />
ein solch grosses Unterfangen nicht. «Dass mein Bruder mittlerweile verstorben ist, macht es<br />
auch nicht einfacher», sagt <strong>Rufer</strong> traurig. In acht Jahren werde er pensioniert. Einen<br />
Nachfolger für das Geschäft gebe es nicht. «Warum <strong>als</strong>o investieren, wenn die Zukunft<br />
ungewiss ist?» Einen solchen Hosenlupf mache er nicht mehr mit.<br />
Aus diesem Grund hat sich der Geschäftsmann schon vor Monaten entschlossen, das Gebäude<br />
an der Bahnhofstrasse 7 zu verkaufen. Vorverkaufsrecht räumte er <strong>den</strong> sechs<br />
Grundeigentümern der Bahnhofstrasse/Marktgasse ein. Ein Interessent meldete sich. Dann<br />
ging alles schnell. Ende August hat das Gebäude seinen Besitzer gewechselt. Der neue<br />
Inhaber agiert momentan lieber im Hintergrund und möchte nicht genannt wer<strong>den</strong>. «Bis zum<br />
Start der Überbauung kann es laut <strong>den</strong> Verantwortlichen noch vier bis sechs Jahre dauern»,<br />
weiss <strong>Rufer</strong>. Nur die Liegenschaft sei in neuen Hän<strong>den</strong>. Die <strong>Metzgerei</strong> ist eine AG und gehört<br />
nach wie vor <strong>Rufer</strong> und seiner Schwägerin. Bis die Bagger auffahren, soll die <strong>Metzgerei</strong> <strong>den</strong>n<br />
auch so bleiben, wie sie ist. <strong>Rufer</strong> selbst werde nach wie vor hundert Prozent geben. Seine<br />
Kun<strong>den</strong> will er so lange wie möglich fachmännisch bedienen und beliefern.<br />
Mit dem Verkauf geht auch eine langjährige Familientradition zu Ende. Ist er traurig?<br />
«Natürlich ist es ein komisches Gefühl, wenn ich jetzt schon an meinen letzten Arbeitstag<br />
<strong>den</strong>ke», sagt <strong>Rufer</strong> wehmütig. Er fügt schmunzelnd hinzu: «Unvorstellbar, dass ich später<br />
einmal das Fleisch im La<strong>den</strong> kaufen gehen muss.» Dass er nicht nur seinen Arbeitsplatz,<br />
sondern auch seine Wohnung über dem Geschäft verlieren wird, macht ihm weniger Sorgen.
Anzeiger der Stadt Kloten<br />
http://www.kloteneranzeiger.ch/aktuell/artikel1.html<br />
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03.10.2013<br />
«<strong>Sie</strong> ist mir nicht ans Herz gewachsen.» Schöne Wohnungen gäbe es überall.<br />
Und was passiert mit <strong>den</strong> je sechs Fest- und Teilzeitangestellten der <strong>Metzgerei</strong>? «Wir<br />
pflegen ein offenes Verhältnis zueinander. Ich habe und werde sie weiterhin stets über<br />
mein Vorhaben informieren.» <strong>Sie</strong> alle hätten ihre Stelle bis zum Abriss des Gebäudes<br />
sichergestellt. «Fin<strong>den</strong> sie aber schon vorher einen neuen Job, dürfen sie<br />
selbstverständlich <strong>den</strong> neuen Weg<br />
gehen», bestätigt <strong>Rufer</strong>.<br />
Welchen Pfad er selbst einschlagen wird, ist noch offen. «Ideal für mich wäre, wenn die<br />
Überbauung erst in acht Jahren beginnen würde. Dann nämlich werde ich pensioniert»,<br />
schmunzelt <strong>Rufer</strong>. Falls es aber schon vorher heisst, Abschied von <strong>den</strong> Räumlichkeiten an<br />
der Bahnhofstrasse 7 zu nehmen, würde er sich frühpensionieren lassen und bei<br />
Berufskollegen aushelfen. Im besten Fall in einer <strong>Metzgerei</strong> mit <strong>den</strong> wohlklingen<strong>den</strong><br />
Käsesorten namens Bergrausch oder Schnebel Geiss im Sortiment.<br />
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