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Vorschau (pdf) - DWA - Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft ...

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<strong>DWA</strong>-<br />

Regelwerk<br />

Entwurf<br />

Frist zur Stellungnahme:<br />

15. Januar 2014<br />

Merkblatt <strong>DWA</strong>-M 550<br />

Dezentrale Maßnahmen zur<br />

Hochwasserminderung<br />

Oktober 2013<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Vereinigung</strong> <strong>für</strong> <strong>Wasserwirtschaft</strong>, Abwasser und Abfall e. V.


<strong>DWA</strong>-<br />

Regelwerk<br />

Merkblatt <strong>DWA</strong>-M 550<br />

Dezentrale Maßnahmen zur<br />

Hochwasserminderung<br />

Entwurf<br />

Frist zur Stellungnahme:<br />

15. Januar 2014<br />

Oktober 2013<br />

Herausgeber und Vertrieb:<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Vereinigung</strong> <strong>für</strong> <strong>Wasserwirtschaft</strong>, Abwasser und Abfall e. V.<br />

Theodor-Heuss-Allee 17 · 53773 Hennef · Deutschland<br />

Tel.: +49 2242 872-333 · Fax: +49 2242 872-100<br />

E-Mail: info@dwa.de · Internet: www.dwa.de


<strong>DWA</strong>-M 550<br />

Entwurf<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Vereinigung</strong> <strong>für</strong> <strong>Wasserwirtschaft</strong>, Abwasser und Abfall e. V. (<strong>DWA</strong>) setzt sich intensiv <strong>für</strong> die Entwicklung einer<br />

sicheren und nachhaltigen Wasser- und Abfallwirtschaft ein. Als politisch und wirtschaftlich unabhängige Organisation arbeitet<br />

sie fachlich auf den Gebieten <strong>Wasserwirtschaft</strong>, Abwasser, Abfall und Bodenschutz.<br />

In Europa ist die <strong>DWA</strong> die mitgliederstärkste <strong>Vereinigung</strong> auf diesem Gebiet und nimmt durch ihre fachliche Kompetenz bezüglich<br />

Regelsetzung, Bildung und Information sowohl der Fachleute als auch der Öffentlichkeit eine besondere Stellung ein. Die<br />

rund 14 000 Mitglieder repräsentieren die Fachleute und Führungskräfte aus Kommunen, Hochschulen, Ingenieurbüros, Behörden<br />

und Unternehmen.<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Vertrieb:<br />

<strong>DWA</strong> <strong>Deutsche</strong> <strong>Vereinigung</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Wasserwirtschaft</strong>, Abwasser und Abfall e. V.<br />

Theodor-Heuss-Allee 17<br />

53773 Hennef, Deutschland<br />

Tel.:<br />

Fax:<br />

E-Mail:<br />

Internet:<br />

+49 2242 872-333<br />

+49 2242 872-100<br />

info@dwa.de<br />

www.dwa.de<br />

Satz:<br />

<strong>DWA</strong><br />

Druck:<br />

druckhausköthen<br />

GmbH & Co. KG<br />

ISBN:<br />

978-3-944328-06-5<br />

Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier<br />

© <strong>DWA</strong> <strong>Deutsche</strong> <strong>Vereinigung</strong> <strong>für</strong> <strong>Wasserwirtschaft</strong>, Abwasser und Abfall e. V., Hennef 2013<br />

Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in andere Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieses Merkblattes darf ohne schriftliche<br />

Genehmigung des Herausgebers in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Digitalisierung oder irgendein anderes Verfahren – reproduziert<br />

oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsmaschinen, verwendbare Sprache übertragen werden.<br />

2 Oktober 2013 Frist zur Stellungnahme: 15. Januar 2014


Entwurf <strong>DWA</strong>-M 550<br />

Vorwort<br />

Mit der 2007 in Kraft getretenen Europäischen Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie (HWRM-RL)wird der Begriff des<br />

Hochwassers von der klassischen Flussüberschwemmung auch auf Sturzfluten, Überflutungen in den Küstengebieten und<br />

Überschwemmungen aus Abwassersystemen ausgedehnt. Zur Verminderung der potenziellen hochwasserbedingten<br />

nachteiligen Folgen werden insbesondere nicht-bauliche Maßnahmen der Hochwasservorsorge oder eine Verminderung<br />

der Hochwasserwahrscheinlichkeit gefordert. Die zu ergreifenden Maßnahmen sind in Hochwasserrisikomanagementplänen<br />

auf der Ebene der betroffenen Einzugsgebieten darzustellen, sofern die vorhergehenden Analysen zu Hochwassergefahr<br />

und Hochwasserrisiko einen entsprechenden Bedarf gezeigt haben.<br />

In diesem Zusammenhang können dezentrale Maßnahmen einen wichtigen Beitrag leisten, sie sind wie schon der Name<br />

sagt dezentral im ganzen Einzugsgebiet verteilt, wirken überwiegend reduzierend auf die Hochwasserwelle und sind<br />

häufig mit weiten positiven Umweltwirkungen verbunden. Auch wirken dezentrale Maßnahmen bei den verschiedenen<br />

Hochwasserursachen, die durch die Richtlinie angesprochen werden. Teilweise ist der Beitrag zur Hochwasserminderung<br />

auch nicht der Hauptgrund zur Umsetzung der Maßnahmen, sondern ein weiterer positiver Effekt.<br />

In der Vergangenheit wurden dezentrale Maßnahmen hinsichtlich ihrer Wirkungen oft kontrovers diskutiert. Inzwischen<br />

hat sich diese Diskussion versachlicht und es liegen aus einer Vielzahl an Projekten Abschätzungen zu den hydrologischen<br />

Wirkungen und vermehrt auch Erfahrungen aus der Umsetzung vor. Im Jahr 2006 wurde von dieser Arbeitsgruppe<br />

ein Themenheft zu dezentralen Maßnahmen auf der Basis von konkreten Fallbeispielen vorgelegt, anschließend wurde<br />

das Thema auf mehreren Seminaren und bei Einzelvorträgen ausführlich vorgestellt mit den beteiligten Fachleuten diskutiert.<br />

Dabei ist deutlich geworden, dass dezentrale Maßnahmen kein Ersatz <strong>für</strong> technische Maßnahmen, wie Talsperren<br />

oder Hochwasserrückhaltebecken sind, aber dass Hochwasserrisikomanagementpläne mit dezentralen Maßnahmen<br />

sehr flexibel an veränderte Randbedingungen, z. B. durch den Klimawandel angepasst werden können. Die Erkenntnisse<br />

aus den Diskussionen und neueren Untersuchungen sowie Anregungen aus den benachbarten Arbeitsgruppen der <strong>DWA</strong><br />

sind in das vorliegende Merkblatt eingeflossen.<br />

Ziel des Merkblattes ist es, Empfehlungen <strong>für</strong> die Auswahl geeigneter Maßnahmen zu geben und die Potenziale aufzuzeigen.<br />

Die verschiedenen möglichen Maßnahmen werden vorgestellt und hinsichtlich hydrologischer Wirkung, Umweltwirkung<br />

sowie der Kosten beschrieben. Der Fokus liegt auf den Maßnahmen zur Hochwasserminderung also Maßnahmen,<br />

die durch Abflussminderung und verstärkter Retention Scheitelabflüsse und Wellenvolumen reduzieren und so<br />

einen Beitrag zur Reduzierung von Hochwasserschäden leisten.<br />

Dezentrale Maßnahmen sind meist integrative Maßnahmen, die neben dem Hochwasserschutz weitere positive Wirkungen<br />

<strong>für</strong> den Wasserkreislauf, insbesondere die Grundwasserneubildung und die Umwelt haben, und sie weisen häufig<br />

Synergien zwischen den Zielen der Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie und der Wasserrahmenrichtlinie auf. In<br />

einigen Fällen ist der Beitrag zur Abflussminderung ein zusätzlicher positiver Effekt, wie etwa bei der konservierenden<br />

Bodenbearbeitung in der Landwirtschaft. Bezogen auf die Reduzierung der Hochwasserscheitel benötigen dezentrale<br />

Maßnahmen oft vergleichsweise viel Fläche, gleichzeitig lassen sie sich aber auch sehr gut mit anderen Flächennutzungen<br />

kombinieren.<br />

Dieses Merkblatt ist Herrn Prof. Dr.-Ing. Gero Koehler gewidmet. Prof. Koehler war Mitbegründer und Sprecher dieser<br />

Arbeitsgruppe von 2001 bis 2007. Wegen seines großen Engagements in verschiedenen Arbeitsgruppen der <strong>DWA</strong> war<br />

Prof. Koehler Träger der <strong>DWA</strong> Ehrennadel. Unter seiner Leitung wurde von dieser Arbeitsgruppe ein Themenheft zum<br />

dezentralen Hochwasserschutz erarbeitet und verschiedene Veranstaltungen zum Thema durchgeführt. Auch die Initiative<br />

zu diesem Merkblatt geht auf ihn zurück, auch wenn er selbst daran nur ganz zu Beginn mitgearbeitet hat. Ihm ist es<br />

zu verdanken, dass das Thema dezentraler Hochwasserschutz heute in erster Linie sachlich diskutiert wird. Prof. Koehler<br />

ist am 21. Dezember 2011 im Alter von 71 Jahren verstorben, die <strong>DWA</strong>-Arbeitsgruppe wird ihm ein ehrenvolles Andenken<br />

bewahren.<br />

Frühere Ausgaben<br />

Aktualisierung und Überführung des <strong>DWA</strong>-Themenbandes „Dezentrale Maßnahmen zur Hochwasserminderung“ in ein<br />

Merkblatt<br />

Frist zur Stellungnahme: 15. Januar 2014 Oktober 2013 3


<strong>DWA</strong>-M 550<br />

Entwurf<br />

Verfasser<br />

Dieses Merkblatt wurde von der <strong>DWA</strong>-Arbeitsgruppe HW-4.3 „Dezentraler Hochwasserschutz“ im <strong>DWA</strong>-Fachausschuss<br />

„Hochwasservorsorge“ erstellt, der folgende Mitglieder angehören:<br />

ASSMANN, André<br />

BAUER, Christian<br />

ERNSTBERGER, Hans<br />

JOHANN, Georg<br />

MERTA, Mariusz<br />

RIEGER, Wolfgang<br />

RÖTTCHER, Klaus<br />

SCHMIDT, Walter<br />

Dr., Heidelberg (stellv. Sprecher)<br />

Dr.-Ing., Neustadt a. d. Weinstraße<br />

Dr., Gießen<br />

Dipl.-Hydrologe, Essen<br />

Dr.-Ing., Hoppegarten<br />

Dr.-Ing., München<br />

Prof. Dr.-Ing., Suderburg (Sprecher)<br />

Dr., Leipzig<br />

Als Gäste haben mitgewirkt:<br />

PETRIN, Elmar<br />

REINHARDT, Christian<br />

Dipl.-Ing., Homberg/Efze<br />

Dr., Berlin<br />

Projektbetreuer in der <strong>DWA</strong>-Bundesgeschäftsstelle:<br />

BARION, Dirk<br />

Dipl.-Geogr., Hennef<br />

Abteilung Wasser- und Abfallwirtschaft<br />

Frist zur Stellungnahme<br />

Dieses Merkblatt wird bis zum<br />

15. Januar 2014<br />

zur Diskussion gestellt. Eine digitale Vorlage <strong>für</strong> Ihre Stellungnahme finden Sie unter<br />

<br />

Stellungnahmen sind zu richten – gerne auch per E-Mail – an:<br />

<strong>DWA</strong> <strong>Deutsche</strong> <strong>Vereinigung</strong> <strong>für</strong> <strong>Wasserwirtschaft</strong>, Abwasser und Abfall e. V.<br />

Theodor-Heuss-Allee 17<br />

53773 Hennef<br />

barion@dwa.de<br />

4 Oktober 2013 Frist zur Stellungnahme: 15. Januar 2014


Entwurf <strong>DWA</strong>-M 550<br />

Inhalt<br />

Vorwort ................................................................................................................................................................ 3<br />

Verfasser ................................................................................................................................................................ 4<br />

Bilderverzeichnis ...................................................................................................................................................... 6<br />

Tabellenverzeichnis .................................................................................................................................................. 7<br />

Benutzerhinweis ....................................................................................................................................................... 8<br />

Einleitung ................................................................................................................................................................ 8<br />

1 Anwendungsbereich ............................................................................................................................... 9<br />

1.1 Geltungsbereich ....................................................................................................................................... 9<br />

1.2 Struktur des Merkblattes .......................................................................................................................... 10<br />

2 Dezentrale Maßnahmen ......................................................................................................................... 11<br />

2.1 Dezentrale Maßnahmen als Teil des Hochwasserrisikomanagements ....................................................... 11<br />

2.2 Hydrologische Wirkung dezentraler Maßnahmen .................................................................................... 12<br />

3 Maßnahmen in Siedlungsgebieten ........................................................................................................ 16<br />

3.1 Flächen- und Muldenversickerung ........................................................................................................... 18<br />

3.2 Mulden-Rigolen-Systeme ......................................................................................................................... 18<br />

3.3 Rückhalt im Kanal durch Rückhaltebecken und Stauraumkanäle ............................................................. 19<br />

3.4 Retentionsbodenfilter und Erdbecken ...................................................................................................... 19<br />

3.5 Entsiegelungsmaßnahmen ....................................................................................................................... 20<br />

3.6 Dachbegrünung ........................................................................................................................................ 21<br />

3.7 Regenwassernutzung ............................................................................................................................... 22<br />

4 Maßnahmen in der Landwirtschaft ....................................................................................................... 22<br />

4.1 Konservierende Bodenbearbeitung und Direktsaat ................................................................................... 23<br />

4.2 Lockerungsmaßnahmen ........................................................................................................................... 33<br />

4.3 Umwandlung von Ackerland zu Grünland (bzw. Aufforstung) ................................................................. 34<br />

4.4 Begrünung von Tiefenlinien ..................................................................................................................... 35<br />

4.5 Schlagunterteilung sowie Rand- und Saumstrukturen .............................................................................. 36<br />

4.6 Dränagen ................................................................................................................................................. 38<br />

5 Maßnahmen auf Waldflächen ............................................................................................................... 40<br />

5.1 Aufforstung .............................................................................................................................................. 41<br />

5.2 Angepasste Waldwirtschaft und Waldumbau ........................................................................................... 45<br />

5.3 Wegebau und Rücketechnologie .............................................................................................................. 46<br />

6 Maßnahmen im Gewässer und in der Aue ............................................................................................ 49<br />

6.1 Maßnahmen im Gewässer ........................................................................................................................ 49<br />

6.2 Maßnahmen in der Aue ........................................................................................................................... 57<br />

7 Lokale Retentionen ................................................................................................................................ 63<br />

7.1 Muldenspeicher ........................................................................................................................................ 64<br />

7.2 Kleinste Stauanlagen ................................................................................................................................ 66<br />

7.3 Kleinspeicher ............................................................................................................................................ 69<br />

Anhang A (informativ) Tabelle zur Wirksamkeit dezentraler Maßnahmen ........................................................... 72<br />

Frist zur Stellungnahme: 15. Januar 2014 Oktober 2013 5


<strong>DWA</strong>-M 550<br />

Entwurf<br />

Anhang B (informativ) Lage der in verschiedenen Projekten untersuchten Einzugsgebiete<br />

mit dezentralen Maßnahmen zur Hochwasserminderung ................................................................... 80<br />

Recht ................................................................................................................................................................ 81<br />

Europäisches Recht .................................................................................................................................................... 81<br />

Bundesrecht ............................................................................................................................................................... 81<br />

Technische Regeln .................................................................................................................................................... 81<br />

DIN-Normen .............................................................................................................................................................. 81<br />

<strong>DWA</strong>-Regelwerk ......................................................................................................................................................... 81<br />

Sonstige technische Regeln ........................................................................................................................................ 81<br />

Literatur ................................................................................................................................................................ 82<br />

Bilderverzeichnis<br />

Bild 1: Hochwasserschutzstrategie der LAWA mit beispielhafter Zuordnung einzelner Maßnahmen ................... 8<br />

Bild 2: Dezentrale Maßnahmen zur Hochwasserminderung im Kreislauf des Hochwasserrisikomanagements .... 11<br />

Bild 3: Typische Wege, über die Hochwasser in ein Gebäude eindringen kann ................................................... 11<br />

Bild 4: Der Abflussprozess in der Natur ............................................................................................................... 12<br />

Bild 5:<br />

Haupt-Wirkungsgebiete der dezentralen hochwassermindernden Maßnahmen in den<br />

Phasen der Hochwasserentstehung .......................................................................................................... 13<br />

Bild 6: Wirkungsweise volumenreduzierender Maßnahmen auf ein Hochwasserereignis .................................... 14<br />

Bild 7: Wirkungsweise wellenverformender Maßnahmen auf ein Hochwasserereignis ........................................ 14<br />

Bild 8: Wirkungsweise eines trockenen Rückhaltebeckens................................................................................... 14<br />

Bild 8a: Rückhaltebecken in offener Bauweise ...................................................................................................... 19<br />

Bild 9: Retentionsbodenfilter ............................................................................................................................... 20<br />

Bild 10: Spezifische Kosten eines Bodenretentionsfilters ....................................................................................... 20<br />

Bild 11: Versiegelte Fläche/teilentsiegelte Fläche .................................................................................................. 21<br />

Bild 12: Konservierende Bodenbearbeitung ........................................................................................................... 23<br />

Bild 13: Direktsaat................................................................................................................................................. 23<br />

Bild 14: Definition der Bodenbearbeitungs- und Bestellverfahren ......................................................................... 23<br />

Bild 15: Schema zur Ableitung des Wasserrückhaltepotenzials ............................................................................. 24<br />

Bild 16: Verteilung der dominanten Abflussprozesse im Einzugsgebiet ................................................................. 25<br />

Bild 17:<br />

Bild 18:<br />

Bild 19:<br />

Bild 20:<br />

Bild 21:<br />

Verteilung des Wasserrückhaltepotenzials im sächsischen Einzugsgebiet der Mulde <strong>für</strong><br />

den statistischen Regen der Dauerstufe von 72 h und T = 100 a ............................................................. 26<br />

Anteile von Infiltration und Senkenpotenzial am Gesamtniederschlag <strong>für</strong> das<br />

gesamte Untersuchungsgebiet .................................................................................................................. 27<br />

Schematische Darstellung der Änderungen des Wasserinfiltrationsverlaufs bei Umstellung<br />

von konventioneller auf dauerhaft konservierende Bodenbearbeitung und Direktsaat ............................. 28<br />

Bodenerosion in Folge von Oberflächenabfluss auf gepflügter, dadurch verschlämmter Ackerfläche<br />

mit geringer Infiltration im Vergleich zu konservierend bearbeiteter, mulchbedeckter und<br />

strukturstabiler Ackerfläche mit hoher Infiltration; Gewitterniederschlag mit 55 mm Regen/45 min,<br />

Sächsisches Lößhügelland, Bodenart Ut3 ................................................................................................. 30<br />

Änderung des Speichervolumens (in Millionen m³) auf ausgewählten Ackerflächen im<br />

Mulde-Einzugsgebiet im Verhältnis zum Ist-Zustand <strong>für</strong> verschiedene Landnutzungsszenarien<br />

und zwei ausgewählte Hochwasserereignisse ........................................................................................... 31<br />

Bild 22: Detailausschnitt aus der Fachplanerkarte <strong>für</strong> die konservierende Bodenbearbeitung ............................... 32<br />

Bild 23: Prinzipskizze zur Reduzierung des Abflusses auf gefährdeten Standorten durch Tiefenlockerung ........... 33<br />

Bild 24: Erosionsrinne in Tiefenlinie ..................................................................................................................... 35<br />

Bild 25: Begrünte Hangrinne ................................................................................................................................. 36<br />

6 Oktober 2013 Frist zur Stellungnahme: 15. Januar 2014


Entwurf <strong>DWA</strong>-M 550<br />

Bild 26: Schlagunterteilung an einem abfluss- bzw. erosionsgefährdeten Hang .................................................... 36<br />

Bild 27:<br />

Bild 28:<br />

Mit dem Modell „DRAINMOD“ simulierte Abflussspitzen <strong>für</strong> Versuchsstandorte in England<br />

mit und ohne Dränung a) <strong>für</strong> einen wenig durchlässigen Tonboden und b) <strong>für</strong> einen<br />

durchlässigeren Lehmboden ..................................................................................................................... 39<br />

Vergleich der Simulation unterschiedlicher Landnutzungsszenarien <strong>für</strong> das ländlich<br />

geprägte untere Einzugsgebiet der Windach mit WaSiM-ETH 8.4.2 beim HQ 5<br />

......................................... 40<br />

Bild 29: Bandbreite der Speicherwirkung von Standorttypen bei Starkniederschlägen .......................................... 41<br />

Bild 30: Windwurf in einer Fichtenmonokultur ..................................................................................................... 45<br />

Bild 31: Bestimmungsschlüssel zur Herleitung der Abflussprozesse <strong>für</strong> Waldwege ................................................ 47<br />

Bild 32: Verfüllen ausgewaschener Wege zur seitlichen Ableitung auftretender Niederschläge ............................. 49<br />

Bild 33: Gewässerstruktur in der Bundesrepublik Deutschland ............................................................................. 50<br />

Bild 34: Verfahren zur Berechnung der Auswirkungen von Renaturierungsmaßnahmen ...................................... 50<br />

Bild 35: Anforderungen an numerische Modelle in Abhängigkeit von den Gewässereigenschaften ....................... 52<br />

Bild 36: Scheitelabminderungen durch Maßnahmen im Gewässer nach LfU BY .................................................... 53<br />

Bild 37:<br />

Scheitelabminderung abhängig von der Größe des Scheitelabflusses im Gewässer und dem<br />

Sohlengefälle <strong>für</strong> die Maßnahme einer Gewässeraufweitung ................................................................... 54<br />

Bild 38: Häufigkeiten bestimmter Gewässereigenschaften am Beispiel der Gewässer im Einzugsgebiet der Lahn ..... 54<br />

Bild 39:<br />

In Fallbeispielen berechnete Scheitelreduzierungen <strong>für</strong> verschiedene Gewässer und<br />

Einzugsgebietsgrößen .............................................................................................................................. 55<br />

Bild 40: Kosten-Wirksamkeitsbandbreiten verschiedener Renaturierungsansätze .................................................. 56<br />

Bild 41: Zustandsbewertung der rezenten Auen und der Altauen .......................................................................... 59<br />

Bild 42: Auswirkungen von Maßnahmen im Gewässerumfeld ............................................................................... 60<br />

Bild 43: Zuwachs des Retentionsvolumens in Abhängigkeit verschiedener Varianten der Deichrückverlegung ..... 61<br />

Bild 44:<br />

Bild 45:<br />

Volumenzuwachs der verschiedenen Varianten in Abhängigkeit des Abflusses, bezogen auf den<br />

Ist-Zustand (Beispiel Lahn) ...................................................................................................................... 62<br />

Empfehlung des Merkblattes <strong>DWA</strong>-M 522 zur Unterteilung der sehr kleinen Stauanlagen nach<br />

DIN 19700 und zur Bemessung ................................................................................................................ 63<br />

Bild 46: Schema zum „Bad Orber Modell“, Einsatz von Mulden zum Rückhalt des Wegwassers ........................... 65<br />

Bild 47: Eine kleinste Stauanlage kurz nach der Baufertigstellung ........................................................................ 68<br />

Bild 48: Kleinstspeicher, bei denen die einzelnen Kammern durch Trockenmauern unterteilt sind ....................... 68<br />

Bild 49: „Biberdamm“ während der Bauphase ....................................................................................................... 68<br />

Bild 50: „Biberdamm“ direkt nach der Fertigstellung ............................................................................................ 68<br />

Bild 51:<br />

Bild 52:<br />

Auslassbauwerk eines Kleinspeichers als Blocksteindrossel, der Damm hat eine Höhe<br />

von 1,8 m über Auenniveau ..................................................................................................................... 69<br />

Drosselbauwerk durch Einengung des Gewässerquerschnitts mithilfe von Spundwänden,<br />

Blick von Oberwasser auf den Durchlass eines Querwalls ........................................................................ 69<br />

Tabellenverzeichnis<br />

Tabelle 1: Softwareeinsatz bei der Planung von hochwassermindernden Maßnahmen ............................................ 16<br />

Tabelle 2: Auswirkung der Bodenbearbeitung auf Bodenparameter ......................................................................... 29<br />

Tabelle 3: Kosten der Dränung landwirtschaftlicher Flächen .................................................................................... 39<br />

Tabelle 4: Mittel, Minimum, Maximum und Spannweite der jährlichen Evapotranspiration von<br />

Beständen verschiedener Baumarten ....................................................................................................... 42<br />

Tabelle 5: Mittel, Minimum, Maximum und Spannweite der jährlichen Interzeptionsleistung von<br />

Beständen verschiedener Baumarten ....................................................................................................... 42<br />

Tabelle 6: Richtwerte <strong>für</strong> die Preise heimischer Baumarten in Abhängigkeit von der Stückzahl ............................... 44<br />

Tabelle 7: Festbetragsfinanzierung im Rahmen der intensiven Förderung <strong>für</strong> Erstaufforstungsflächen .................... 44<br />

Tabelle 8: Übersicht zu lokalen Retentionsmaßnahmen ........................................................................................... 64<br />

Frist zur Stellungnahme: 15. Januar 2014 Oktober 2013 7


<strong>DWA</strong>-M 550<br />

Entwurf<br />

Benutzerhinweis<br />

Dieses Merkblatt ist das Ergebnis ehrenamtlicher, technisch-wissenschaftlicher/wirtschaftlicher Gemeinschaftsarbeit,<br />

das nach den hier<strong>für</strong> geltenden Grundsätzen (Satzung, Geschäftsordnung der <strong>DWA</strong> und dem Arbeitsblatt <strong>DWA</strong>-A 400)<br />

zustande gekommen ist. Für dieses besteht nach der Rechtsprechung eine tatsächliche Vermutung, dass es inhaltlich<br />

und fachlich richtig ist.<br />

Jedermann steht die Anwendung des Merkblattes frei. Eine Pflicht zur Anwendung kann sich aber aus Rechts- oder<br />

Verwaltungsvorschriften, Vertrag oder sonstigem Rechtsgrund ergeben.<br />

Dieses Merkblatt ist eine wichtige, jedoch nicht die einzige Erkenntnisquelle <strong>für</strong> fachgerechte Lösungen. Durch seine<br />

Anwendung entzieht sich niemand der Verantwortung <strong>für</strong> eigenes Handeln oder <strong>für</strong> die richtige Anwendung im konkreten<br />

Fall; dies gilt insbesondere <strong>für</strong> den sachgerechten Umgang mit den im Merkblatt aufgezeigten Spielräumen.<br />

Einleitung<br />

Die großen Hochwasserereignisse 1993 und 1995 am<br />

Rhein, 1997 und 2010 an der Oder, 1999 und 2007 an<br />

der Donau, 2002, 2005 und 2010 an Elbe und Donau,<br />

verbunden mit sehr hohen Schäden, haben zu einem<br />

erweiterten Blick auf das Thema Hochwasser geführt. So<br />

hat die Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) 1995<br />

„Leitlinien <strong>für</strong> einen zukunftsweisenden Hochwasserschutz“<br />

und 2003 „Instrumente und Handlungsempfehlungen<br />

zur Umsetzung der Leitlinien <strong>für</strong> einen zukunftsweisenden<br />

Hochwasserschutz“ herausgegeben. Die<br />

Europäische Union hat 2007 eine „Richtlinie über die<br />

Bewertung und das Management von Hochwasserrisiken“<br />

(HWRM-RL) verabschiedet. Gemeinsam ist diesen<br />

Leit- und Richtlinien, dass sie neben dem klassischen<br />

technischen Hochwasserschutz durch Talsperren, Hochwasserrückhaltebecken<br />

und Deiche eine weitergehende<br />

Betrachtung fordern, die weitere Maßnahmen zur Schadensminimierung<br />

mit einbeziehen. Bild 1 zeigt die<br />

Handlungsfelder der Hochwasserschutzstrategie der<br />

LAWA (2003), zusätzlich zur Strategie der LAWA sind<br />

den einzelnen Segmenten verschiedene beispielhafte<br />

Maßnahmen zugeordnet. Außerdem werden die Maßnahmen<br />

entsprechend ihrer Umsetzung und ihrer Wirkung<br />

zu zentralen, dezentralen und lokalen Maßnahmen<br />

zusammengefasst.<br />

Dezentrale Maßnahmen sind Maßnahmen, die flächig<br />

im gesamten betrachteten Einzugsgebiet an einer Vielzahl<br />

von Stellen umgesetzt werden können. Dem gegenüber<br />

werden zentrale oder lokale Maßnahmen nur an<br />

den Gewässern selbst und in unmittelbarer Nähe zu den<br />

zu schützenden Bereichen angeordnet. Um eine deutliche<br />

Reduzierung der Abflussscheitel zu erreichen, muss<br />

eine größere Anzahl von dezentralen Maßnahmen im<br />

jeweiligen Einzugsgebiet umgesetzt werden. Die einzelne<br />

Maßnahme hat dabei in der Regel nur eine begrenzte<br />

Wirkung auf die Abflüsse unmittelbar unterhalb der<br />

Maßnahme. Wegen der großen Bedeutung der flächenhaften<br />

Umsetzung dezentraler Maßnahmen sind diese<br />

2003 in der LAWA Strategie mit der Flächenvorsorge<br />

zum Hochwasserflächenmanagement zusammengefasst<br />

worden. Ohne eine ausreichende Flächenverfügbarkeit<br />

sind dezentrale Maßnahmen kaum umzusetzen und die<br />

erreichbare Abflussreduzierung bleibt gering.<br />

Zentrale<br />

Maßnahmen<br />

Hochwasserrückhaltebecken<br />

Talsperren<br />

Deiche<br />

Ufermauern<br />

Gewässerausbau<br />

Objektschutz<br />

lokale<br />

Maßnahmen<br />

Technischer<br />

Hochwasserschutz<br />

Hochwasservorsorge<br />

Hochwasserflächenmanagement<br />

Verhaltensvorsorge<br />

Bauvorsorge<br />

Risikovorsorge<br />

Dezentrale<br />

Maßnahmen<br />

Retentionsräume<br />

Renaturierung<br />

Regenwasser-<br />

Bewirtschaftung<br />

Maßnahmen in<br />

Land- und Forst-<br />

Wirtschaft<br />

Flächenvorsorge<br />

Bild 1: Hochwasserschutzstrategie der LAWA (ergänzt<br />

und verändert nach LAWA 2003) mit beispielhafter<br />

Zuordnung einzelner Maßnahmen (Quelle: RÖTTCHER 2010)<br />

In ihrem Strategiepapier zur Umsetzung der Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie<br />

in Deutschland schreibt<br />

die LAWA (2008):<br />

„Mit den LAWA-Leitlinien <strong>für</strong> einen zukunftsweisenden<br />

Hochwasserschutz wird das Nebeneinander der drei<br />

Handlungsfelder Hochwasserflächenmanagement,<br />

technischer Hochwasserschutz und Hochwasservorsorge<br />

aufgezeigt. Dabei ist keines der Handlungsfelder prioritär.<br />

Ein wirksames Hochwasserrisikomanagement<br />

muss die gleichzeitige Umsetzung möglichst vieler Einzelbausteine<br />

in den Handlungsfeldern berücksichtigen“.<br />

8 Oktober 2013 Frist zur Stellungnahme: 15. Januar 2014

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