Teilbericht Mieterbefragung zum Wohnverhalten und der ... - IWU
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<strong>Mieterbefragung</strong> <strong>zum</strong> <strong>Wohnverhalten</strong> im Passivhaus <strong>und</strong> zur Akzeptanz des Warmmietenmodells<br />
Der hohe mittlere Verbrauch <strong>der</strong>jenigen, die die zusätzlichen Heizkörper auf Stufe 4 o<strong>der</strong> 5 betreiben,<br />
im Vergleich zu den übrigen Messwerten <strong>der</strong> Abb. 8.5, ist angesichts <strong>der</strong> geringen Leistung dieser<br />
Heizkörper interessant, da hier <strong>der</strong> Einfluss <strong>der</strong> Nutzer bisher möglicherweise unterschätzt wurde.<br />
Eine vermutete Ursache könnte in Unterschieden beim Fensteröffnen 24 liegen: Allerdings hatten<br />
nur zwei <strong>der</strong> neun Haushalte angegeben, dass sie im Winter das Badfenster über einen Zeitraum von<br />
mindestens einer St<strong>und</strong>e kippen. Diese weisen bei Thermostatventileinstellung 4 Heizwärmeverbräuche<br />
von 28,4 kWh/qm <strong>und</strong> 48,2 kWh/qm auf. Die ebenfalls zwei darunter befindlichen Befragten, die<br />
in einer Dachgeschosswohnung leben <strong>und</strong> damit weitere zusätzliche Heizkörper besitzen, kippen<br />
nach eigenen Angaben keine Fenster länger als eine St<strong>und</strong>e. Sie weisen bei berichteter Ventilstellung<br />
5 Verbräuche von 37,2 kWh/qm <strong>und</strong> 38,6 kWh/qm auf. Ein weiterer Gr<strong>und</strong> für die breite Streuung<br />
<strong>der</strong> Heizwärmeverbräuche könnte aber auch in Wärmeströmen zwischen den einzelnen Wohnungen<br />
liegen. Solche Wärmeströme haben im Passivhaus aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> gut gedämmten Gebäudehülle<br />
prozentual ein größeres Gewicht als in konventionellen Gebäuden.<br />
Auch wenn das Mieterhandbuch darauf hinweist, dass bei Abwesenheit keine Einstellungsän<strong>der</strong>ungen<br />
an Lüftung <strong>und</strong> Heizung notwendig sind, werden diese von vielen Befragten dennoch berichtet.<br />
Wie die Analyse <strong>der</strong> Befragungsdaten ergab, ließ sich bei 34 <strong>der</strong> 52 Befragten (65 %) feststellen, dass<br />
sie bei längerer Abwesenheit von zuhause eine Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Einstellungen vornehmen. Wie die Mieterinnen<br />
<strong>und</strong> Mieter dabei jeweils vorgehen, ist in <strong>der</strong> Abb. 8.6 dargestellt.<br />
Abb. 8.6: Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Einstellungen zur Temperaturabsenkung bei mehrtägiger Abwesenheit (n=52)<br />
Danach werden am häufigsten sowohl die Temperatureinstellung am Raumthermostat <strong>und</strong> die Lüftungsstufe<br />
als auch das Thermostatventil des zusätzlichen Heizkörpers heruntergeregelt: 44 % wählen<br />
eine niedrigere Lüftungsstufe, wobei davon 30 % auch die eingestellte Temperatur am Raumthermostat<br />
absenken <strong>und</strong> 25 % auch die zusätzlichen Heizkörper herunterregeln. 15 % lassen die<br />
Lüftungsstufe unverän<strong>der</strong>t <strong>und</strong> wählen eine niedrigere Temperatur am Raumthermostat, wobei da-<br />
24 Wie im Kap. 8.3 noch vertiefend dargestellt wird, ist die Erfassung des Fensteröffnens in <strong>der</strong> Befragung recht<br />
grob erfolgt. An<strong>der</strong>e Studien haben zudem nachgewiesen, dass die Genauigkeit berichteten Fensteröffnungsverhaltens<br />
nicht ausreicht, um den Zusammenhang zwischen Fensteröffnen <strong>und</strong> Heizwärmeverbrauch hinreichend<br />
genau zu beschreiben (vgl. Ebel et al. 2003).<br />
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