Ergebnis-Broschüre 1. Welle 2013 (application/pdf) - Stadt Lahr

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Bürgerpanel Lahr · 1. Welle 2013 · Lokale Politik und Bürgerbeteiligung 3. Fazit Kurzzusammenfassung Die erste Welle des Bürgerpanel Lahr ist erfolgreich abgeschlossen. Die Rücklaufquoten sind solide, aber ausbaufähig. Der Rücklauf in der Zufallsauswahl entspricht den gängigen Erfahrungen. Die Ansprache der Panelisten sollte intensiviert werden. Die Befragten sind überwiegend zufrieden bis sehr zufrieden mit dem Leben in ihrer Stadt. Spitzenwerte erreichen die Versorgung mit dem Krankenhaus, Schwimmbäder und Sportanlagen, Ärzte, Einkaufsmöglichkeiten, Busse und Gastronomie. Am unteren Ende der Skala rangieren in der subjektiven Einschätzung öffentliche Sicherheit, Wohnungsangebot, Spielmöglichkeiten für Kinder, die Gestaltung und Erhaltung von Gebäuden und Straßen, Ausbildungsangebote, Verdienstmöglichkeiten und Arbeitsplätze. Die Befragten sind in Initiativen und Vereinen rege aktiv und übernehmen dort Verantwortung. Die Werte liegen im sozialen Bereich über dem Bundesdurchschnitt. Das Zahlenverhältnis zwischen den Nutzern sportlicher Angebote und jenen, die dort zugleich Verantwortung übernehmen, zeugt auch hier von überdurchschnittlichem Engagement. Aus der Gesamtgruppe der Befragten — also Zufallsstichprobe, Panelisten plus eigenständig an der Befragung teilnehmende Personen — interessieren sich 56% sehr stark bzw. stark für öffentliches Leben und Politik. Dagegen fühlen sich 41% sehr gut bzw gut informiert. Wie die Quote der subjektiv gut Informierten zu steigern sein könnte, gilt es herauszufinden. Patentrezepte sind nicht zu empfehlen; nicht passende und nicht abgestimmte Informationsangebote laufen Gefahr, am Bedarf vorbei zu agieren. In diesem Zusammenhang ist ein weiteres Potenzial zu beachten: 67% der Befragten würden sich gerne verstärkt in die politische Entwicklung und Gestaltung der Stadt Lahr einbringen. 68% würden gerne als sachverständige Bürger dem Gemeinderat zuarbeiten. Perspektiven und Handlungsempfehlungen für Politik und Verwaltungsspitze Aus den Angaben zur Lebensqualität in Lahr lassen sich drängende Handlungs- und Gesprächsbedarfe erkennen: Das Thema öffentliche Sicherheit und Sauberkeit steht auf der Sorgenliste der Bürgerschaft ganz oben. Hierzu sollte zunächst einmal die Faktenlage überprüft werden. Das Thema sollte anschließend mit der Bürgerschaft in einem angemessenen Rahmen erörtert werden. Erprobte Methoden wie die „Bürgerausstellung“ können dazu beitragen, das subjektive Empfinden öffentlich zu diskutieren (Menschen fotografieren ihr Quartier, ihre Wege, und stellen dies in einem öffentlichen Raum aus). Die Versorgung mit Arbeitsplätzen und Ausbildungsangeboten rangiert bei der Wichtigkeit auf den Plätzen 3 und 6, bei der Zufriedenheit auf dem letzten und drittletzten Platz. Auch hier sind Wahrnehmung und Wirklichkeit zu überprüfen. Im Anschluss daran ist zu beraten, wie auf diese Einschätzung zu reagieren ist. Aus dem politischen Blitzlicht ergeben sich teilweise eindeutige Prioritäten (Museum in der ehemaligen Tonofenfabrik), die aber durchaus auch überraschend sein können. Die Verwaltungsspitze sollte in Abstimmung mit dem Gemeinderat eine Rückmeldung aus ihrer Sicht zu diesen Voten geben. Die Bürgerschaft bietet sich an für politische Zuarbeit. Dieses Angebot ist auch eine Aufforderung, Formate zu entwickeln und zu kommunizieren, in denen dies geschehen kann. 14
Bürgerpanel Lahr · 1. Welle 2013 · Lokale Politik und Bürgerbeteiligung Die Bereitschaft, sich vermehrt zu engagieren, ist groß, mangelnder Überblick (fast 30%) und der Eindruck, nicht gefragt worden zu sein (35%), ebenfalls. Mit einer Freiwilligenagentur oder einer kommunalen Anlaufstelle für bürgerschaftliches Engagement könnte diese Diskrepanz behoben und das bestehende Engagementpotenzial für die Stadt verstärkt gehoben werden. Ansätze für die weitere Forschung Für weitere Befragungswellen sind junge Menschen unter 25 und Menschen mit Migrationshintergrund gezielt zu werben. Als Themenschwerpunkte für weitere Befragungen bieten sich an: Öffentliche Sicherheit und Sauberkeit Lebensqualität im Alter, Lebensqualität für Familien, Mobilität mit und ohne Auto. Ebenso sollten weitere politische Blitzlichter aufgegriffen werden. Aus den Angaben unter „Sonstiges“ zur Lebensqualität spricht die Sorge um Mobilitätseinschränkungen, mit und ohne Auto. Fragen des Älterwerdens werden angerissen (Mobilität mit Rollator). Für die Menschen, die große Teile des Tages in Lahr verbringen, hat die Aufenthaltsqualität eine entscheidende Bedeutung. Der demografische Wandel könnte im Hintergrund eine Rolle spielen. 15
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