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Stellungnahme des <strong>VCD</strong> Landesverband Nord<br />

zum Entwurf des LNVP S-H<br />

Betr.: Teil 1„Offensive Nahverkehr“<br />

Zu 1.1.: „Mehr Menschen sollen mit Bus und Bahn fahren“. Das hier geforderte absolute Wachstum<br />

ist bei einem prognostizierten Rückgang der Bevölkerung gleichbedeutend mit einer<br />

überproportionalen Abnahme des Autoverkehrs. Dies wird vom <strong>VCD</strong> nachdrücklich unterstützt.<br />

Sind die hier wiedergegebenen Aussagen von Kunden repräsentativ oder zufällige Nennungen? Die<br />

LVS verfügt über ein landesweites Beschwerdemanagementsystem. Wurde, und falls ja in welcher<br />

Form, darauf zurückgegriffen?<br />

Zu 1.3: Wird bei der Nachfrage im Bahnverkehr auch der zum Fernverkehr zählende ICE- und IC-<br />

Verkehr berücksichtigt? Ist das Wachstum möglicherweise auf Verlagerungen zwischen –<br />

Zuggattungen zurückzuführen? Ziel sollte es sein, die Gesamtnachfrage im Schienenverkehr auf<br />

Jahresebene darzustellen, und zwar 1. unterschieden nach benutzten Produkten, 2. Nach Quell-Ziel-<br />

Relation: Binnenverkehr S-H, Quell-Ziel-Verkehr S-H mit Hamburg, 3. Quell-Ziel-Verkehr zwischen S-<br />

H und außerhalb, und 4. Durchgangsverkehr durch S-H.<br />

Zu 1.4.: Es sollte ein Absatz aufgenommen werden, der dazu verpflichtet, die Milieudaten<br />

kontinuierlich zu verfolgen und die damit verbundenen Prognosen jährlich anzupassen.<br />

Zu 1.5: Es wird empfohlen, zumindest eine Urlaubsregion zu ergänzen, die den Übernachtungsgästen<br />

eine kostenlose Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ermöglicht. Beispiele sind die KONUS-Karte<br />

im Schwarzwald, die Südtirolkarte sowie die Engadiner Seilbahnkarte, die direkt vom Vermieter an<br />

die Gäste ausgegeben werden.<br />

Zu 2.2.3: Die im Prüfstatus befindlichen Maßnahmen „Kiel – Rendsburg – Fockbek“ sowie „Hamburg<br />

– Wrist – Kellinghusen“ werden begrüßt.<br />

Kiel – Schönberger Strand: Es fehlt die SRB, die dann die Fahrten der Regionalbahn ergänzen oder<br />

ersetzen würde.<br />

Es fehlt ein Kapitel zur SRB. Insbesondere wenn der Nahverkehr aus einem Guss sein und betrachtet<br />

werden soll, ist es hier unbedingt nötig, die SRB detaillierter vorzustellen. Aktueller Stand der<br />

Planung ist aufzunehmen.<br />

Aufzunehmen sind Netzvarianten im Bereich der Fehmarn-Belt-Querung. Die jetzige Streckenführung<br />

sollte jedoch in jedem Fall erhalten bleiben.<br />

Der hochbelastete Korridor entlang der BAB A7 Neumünster – Henstedt Ulzburg – Norderstedt<br />

(Verlängerung U-Bahn, Schnelle Vollbahnverbindung) ist zu ergänzen. Außerdem sollte eine<br />

Beurteilung von Linienverknüpfungen im Bereich Hamburg vorgenommen werden, etwa zur<br />

Durchbindung von Pendlerzügen zwischen Kiel und Uelzen bzw. zwischen Lübeck und Bremen nach<br />

Beispiel Berlin Hbf. Neben kurzen Haltezeiten im Bereich des HBF kämen mehr Pendler als heute in<br />

den Genuss von Direktverbindungen, z.B. Neumünster – Harburg oder Buchholz - Bad Oldesloe.<br />

1


Zu 2.5.2: Wichtig ist ein einfaches Preissystem, das auch für Gäste gut durchschaubar ist,<br />

vergleichbare Preise mit denen der Hauptquellgebiete der Urlauber.<br />

Tarifliche Webfehler sind zu korrigieren (ICE in bestimmten Fällen preiswerter als RE),<br />

Kombiangebote wie Cityticket bei Nutzung der BC im Vor- und Nachlauf sind zu prüfen,<br />

Einführung des 50 %-Rabatts für Bahncard 50-Besitzer (BC 50), bislang erhalten BC 50-Besitzer<br />

lediglich 25 %-Rabatt und zahlen im Vergleich zu ihren Heimatgebieten verhältnismäßig viel für<br />

Bahnfahrten in Schleswig-Holstein. Die Einführung einer SH-Card 50 sollte in Erwägung gezogen<br />

werden. Beim Ticketkauf (am Automaten) sollte eine „Bester-Preis“-Funktionalität geschaltet<br />

werden, d.h. man gibt ein, welche (Berechtigungs-/Fahr-)Karten man hat, dann wird der günstigste<br />

Tarif angezeigt<br />

Ausweitung des SH-Tarifs auf ganz Schleswig-Holstein (auch im Binnenverkehr im Kreis Schleswig-<br />

Flensburg und im Binnenverkehr auf Sylt und nicht nur im ein- und ausbrechenden Verkehr)<br />

Angemessene Preise bei der Fahrradmitnahme<br />

> Wiedereinführung der kostenlosen Fahrradmitnahme außerhalb der Rush-Hour (wie im<br />

HVV)<br />

> Während der Rush-Hour einen vereinfachten und günstigeren Tarif.<br />

>Monats- und Wochenkarten<br />

>Familientarif, Gruppentarif<br />

(Z.Zt. gibt es zu viele verschiedene und zu teure Fahrradkarten:<br />

> SH-Tarif: Fahrradtageskarte für 3,70 € für nur eine Strecke (Bus & Bahn)<br />

> SH-Tarif: Fahrradnetzkarte für 4,80 €, alle Strecken in SH und HH<br />

>> nur eine Fahrradtageskarte für 3,00 € für das gesamte Netz<br />

> Fahrradeinzelkarte für Bus und Fördeschiffe (Einzelfahrschein, max. 3,00 €)<br />

> Fahrrad-Wochen und Monatskarten (nur Fördeschiffe): 25 € Schwentinelinie oder 37,20 €<br />

(Fördelinie)<br />

> DB-Tarif: für das "Schleswig-Holstein-Ticket" oder das "Schöne-Wochenende-Ticket"<br />

Fahrradtageskarte für 5 €)<br />

Weiterentwicklung der (nah).SH-Card zur Mobilitätskarte (inklusive CarSharing, Fahrradverleih):<br />

Ergänzung um Parkgebühr Fahrradstationen, kostenloser Fahrradtransport, Rabatt des Fahrpreises<br />

im gesamten SH-Tarif (auch im Stadtverkehr).<br />

Zu 2.6.2. Informationen<br />

Einfacher Zugang zu allen ÖPNV-Informationen, auch Bus- und Fährverkehr<br />

Liniennetzpläne auch für alle Kreise (insbesondere Kreis Schleswig-Flensburg)<br />

Fahrpläne<br />

Haltestellenlagen mit Fahrzeiten<br />

Preisinformationen<br />

D.h. eine einheitliche Webseite des Nahverkehrs, als Unterseite der nah.sh. Könnte als<br />

Contentmanagement System den Verkehrsunternehmen auch viel Arbeit und Kosten abnehmen. ><br />

Der Kunde findet eine einheitliche Internetseite mit überall den gleichen Informationen und<br />

Strukturen vor. Er merkt gar nicht, dass es eigentlich viele verschiedene Verkehrsunternehmen sind.<br />

Alles aus einem Guss.<br />

• einfache und verlässliche Fahrradmitnahme (Schienenverkehr, Busverkehr, Fähren - auch<br />

Inselfähren)<br />

o Schienenersatzverkehr (SEV): grundsätzlich auch mit Fahrradmitnahme (ggf. nur jede<br />

zweite Verbindung).<br />

o ausreichend große Mehrzweckabteile für die Fahrradmitnahme schaffen (ggf. ohne<br />

Klappsitze)<br />

2


• Haltestellen<br />

o alle Haltepunkte und Bahnhöfe mit Fahrgastinformationssystemen ausstatten<br />

o barrierefreie Ausgestaltung (nicht nur rollstuhlgerecht)<br />

o Andienung wichtiger touristischer Quellen/Zielen<br />

o Die Einrichtung weiterer „Fahrradstationen“ sollte überprüft und gefördert werden.<br />

o Prüfung Haltestelle Lindaunisbrücke (auch wg. Zunahme Schülerverkehr)<br />

o Prüfung Bahnsteig und Gleis in Lindaunis für Museumsbahn<br />

o Prüfung Bedarfshalt zwischen Husum und Jübeck (interessant für Radtouristen)<br />

• Fahrangebot und Streckenausbau<br />

o Einsatz von Doppelstockwagen auf der Westerlandstrecke (in jedem Wagen unten<br />

überwiegend klappsitzlose Mehrzweckabteile und oben Sitzplätze)<br />

o Elektrifizierung der Bahnstrecken Kiel-Lübeck, Kiel-Husum<br />

o Die eingleisige Strecken sollten überprüft werden, in wieweit zweigleisiger Ausbau<br />

möglich ist oder wo ggfls. Ausweichstellen eingerichtet werden können.<br />

o Personenmitnahme und Fahrradmitnahme beim Sylt-Autoreisezug einrichten (ohne<br />

dass ein Auto mitgeführt werden muss), um so Kapazitätsprobleme auf der<br />

Westerlandstrecke etwas zu reduzieren<br />

o Fahrradmitnahme auf interessanten Busverbindungen anbieten (z.B. Flensburg-<br />

Kappeln)<br />

o Stundentakt auf allen Bahnverbindungen in Schleswig-Holstein (Neustadt – Fehmarn,<br />

Neumünster – Heide) als Regelangebot<br />

o Ausweitung der Halbstundentaktangebote<br />

Zu 2.7 Grundsätzlich wird die Gründung eines Verkehrsverbundes begrüßt. Die Uneinheitlichkeit ist<br />

für den Fahrgast einfach noch viel zu groß. Die einzelnen Verkehrsunternehmen denken noch viel zu<br />

klein und eigennützig.<br />

Betr.: Teil 2 „+ 50 Prozent“<br />

Zu 1.0.: In Anbetracht des hohen MIV-Anteils am Modal Split erscheint die Zielsetzung „Plus 50<br />

Prozent“ notwendig, aber wenig ambitioniert. Die derzeitige Erschließungssituation durch den ÖPNV<br />

ist zumindest mitverantwortlich dafür, dass z.B. in kleineren Gemeinden immer mehr Haushalte<br />

meinen, nur mit mehreren Kfz. Arbeit, Versorgung, soziale Beziehungen usw. managen zu können.<br />

Nur die Verpflichtung von Gemeinden und Schulträgern, den Schülertransport zu organisieren, führt<br />

dazu, dass viele Gemeinden überhaupt noch vom ÖV angesteuert werden.<br />

Nicht nur der Klimawandel – mit verursacht durch den hohen Motorisierungsgrad – sondern auch die<br />

demographische Entwicklung zwingen uns dazu, den ÖV zu verbessern und dessen Finanzierung auf<br />

eine neue Grundlage zu stellen. Unter dieser Voraussetzung sollte auch in Schleswig-Holstein die<br />

Verkehrspolitik der Schweiz in den Blick genommen werden. Das könnte konkret bedeuten:<br />

- Ortschaften mit mehr als 100 Einwohnern müssen an den ÖV angeschlossen werden<br />

- Vier Kurspaare pro Tag und Linie sind das absolute Minimum der Grundversorgung.<br />

- Sollte die Nutzung unter 32 Personen durchschnittlich pro Tag sinken, kann auf andere<br />

Transportdienste (z.B. Sammeltaxen, Schulbusse) zurückgegriffen werden.<br />

- Werden durchschnittlich mehr als 500 Personen befördert, wird ein Stundentakt mit 18(!)<br />

Kurspaaren angeboten.<br />

-<br />

Zu 2.0.: Die im Szenario „Plus 50 Prozent“ aufgeführten Angebotsmaßnahmen werden befürwortet.<br />

Die Auflassung der Zwischenhalte in Nortorf, Jübek, Owschlag und Tarp für die Expresslinie zwischen<br />

3


Neumünster und Flensburg scheint vertretbar, wenn diese weiterhin von einer Regionallinie im 60-<br />

Minutentakt bedient werden.<br />

Die Auflassung von Zwischenhalten wird jedoch grundsätzlich kritisch gesehen. Das betrifft auf der<br />

Strecke Neumünster-Heide auch die Halte in Beldorf, Gokels und Osterstedt. Zumindest müsste ein<br />

Zubringerservice z.B. nach Hanerau-Hademarschen gewährleistet werden.<br />

Bezüglich der Reaktivierung der Strecke Neumünster-Ascheberg sollte ggfls. in Erwägung gezogen<br />

werden, zunächst nur den Abschnitt Neumünster-Wankendorf wieder in Betrieb zu nehmen. Mit<br />

den Gemeinden Wankendorf, Schillsdorf-Bokhorst und Tasdorf würde man dann immerhin ca. 4000<br />

Menschen über Neumünster wieder ans Netz anbinden. Die Alternative Schnellbus ist eher<br />

fragwürdig, da ein Schnellbus sinnvollerweise zwar über die B 430 die Orte Husberg und Bönebüttel<br />

anfahren würde, die o.g. Orte jedoch nicht.<br />

Das vorhandene Nahverkehrsangebot für die Strecken Neumünster - Plön sowie Kappeln – Süderbrarup<br />

wird von uns als bislang unzureichend angesehen. Vor allem am Wochenende und in den<br />

Abendstunden fehlen Verbindungen.<br />

Zu 5.0: Bei den Verkehrsmitteln zur Schließung der Angebotslücken müssen ergänzt werden:<br />

• Kooperation ADFC mit Faltradhersteller Tern und dem neuen Verkehrsverbund<br />

• Fahrradabstellanlagen (qualitativ hochwertig: Fahrradbügel, Fahrradboxen,<br />

Fahrradstationen und in ausreichender Menge)<br />

• kostenloser Fahrradtransport in den Zügen außerhalb der Rush-Hour<br />

Dieses Kapitel gehört bereits in den 1. Teil. Es sind relativ kostengünstige und schnell unzusetzende<br />

Maßnahmen, die keinen Aufschub dulden. Das Problem jeglicher Pläne wie die des LNVP und der<br />

RNVPs ist, dass sie Pläne für einzelne Verkehrsträger sind und nicht ein ganzheitlicher Mobilitätsplan<br />

sind. Es wird nicht nur Bus und Bahn nicht zusammen gedacht und geplant, es werden auch der<br />

Fußverkehr, Radverkehr, CarSharing u.a. nicht ausreichend berücksichtigt. Dabei sind zu Fuß gehen<br />

und Rad fahren die einfachsten und mit Abstand die kostengünstigsten Zu- und Fortbringer zum ÖV.<br />

Fußgänger sind bereit längere Wege zu Fuß zu gehen, wenn die Wege angenehm zu laufen sind.<br />

Radfahrer sind nicht gleich Radfahrer. Je nach Fahrtzweck ist eine andere die beste Lösung. Das<br />

heißt, die einen möchten zwingend ihr eigenes Rad mitnehmen. Für andere ist ein (kostenlos<br />

mitzunehmendes) Faltrad die Lösung. Andere leihen lieber vor Ort aus oder haben ihre eigenes Rad<br />

am Bahnhof geparkt. Wer Radfahrern nicht bei der Höhe der Kosten und der Verständlichkeit des<br />

Tarifes bei der Fahrradmitnahme entgegenkommt, verzichtet auf viele Fahrgäste, die dann lieber mit<br />

dem Auto fahren. Ein im Zug transportiertes Fahrrad erspart 2 Fahrradstellplätze am Start- und<br />

Zielbahnhof. Auch im Schülerverkehr sollte das Fahrrad / Pedelec viel mehr mitgedacht werden.<br />

Etliche ältere Schüler könnten sicher auch mit dem Rad zum Bahnhof oder zur Schule kommen. Statt<br />

teure Schulbusse für einige wenige Schüler zu finanzieren, könnten die Schulträger vielleicht auch<br />

Fahrräder verschenken. Dazu braucht es auch sichere und schnell befahrbare Wege und vielleicht<br />

andere Schulanfangszeiten.<br />

Es muss alles zusammen gedacht werden.<br />

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