Download der Pressemitteilung - DGVS
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einer Kolektomie individuell mit dem Patienten besprochen werden“, rät <strong>der</strong> Experte. Da die<br />
Betroffenen auch ein erhöhtes Risiko für an<strong>der</strong>e Krebserkrankungen haben, sollten Frauen –<br />
nach Abschluss <strong>der</strong> Familienplanung – auch über die Möglichkeit einer prophylaktischen<br />
Entfernung <strong>der</strong> Gebärmutter und eventuell <strong>der</strong> Eierstöcke informiert werden. „Außerdem ist<br />
die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung bei allen Patienten, bei denen in <strong>der</strong> Familie Darmkrebs<br />
aufgetreten ist, das A und O“, erläutert Schmiegel.<br />
Für Patienten mit „familiärer adenomatösen Polyposis“, kurz „FAP“, einer selteneren Darmkrebsform,<br />
sind die Empfehlungen drastischer: „Patienten mit genetisch nachgewiesener FAP<br />
empfehlen wir die prophylaktische Entfernung des Dickdarmes inklusive des Mastdarmes<br />
zwischen Abschluss <strong>der</strong> Pubertät und dem 20. Lebensjahr“, erläutert <strong>DGVS</strong>-Experte<br />
Schmiegel. Da sich bei dieser Krankheit viele Polypen im Darm bilden, die dann mit hoher<br />
Wahrscheinlichkeit entarten, ist die Kolektomie hier die einzige Möglichkeit einer wirksamen<br />
Vorsorge gegen die meist tödlich verlaufende Erkrankung.<br />
Generell sollten Ärzte ihre Patienten und Angehörige ausführlich über mögliche Operationsrisiken<br />
und zu erwartende Einschränkungen <strong>der</strong> Lebensqualität aufklären. Mit dem Eingriff<br />
werde häufig auch das Anlegen eines künstlichen Darmausgangs nötig, so Schmiegel. Der<br />
Experte rät Betroffenen zudem die Betreuung und Beratung <strong>der</strong> Deutschen Krebshilfe in<br />
Anspruch zu nehmen, die 1999 das Verbundprojekt „Familiärer Darmkrebs“ ins Leben gerufen<br />
hat und spezialisierte Zentren bundesweit unterstützt.<br />
Die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (<strong>DGVS</strong>) wurde 1913 als<br />
wissenschaftliche Fachgesellschaft zur Erforschung <strong>der</strong> Verdauungsorgane gegründet. Heute<br />
vereint sie mehr als 5000 Ärzte und Wissenschaftler aus <strong>der</strong> Gastroenterologie unter einem Dach.<br />
Die <strong>DGVS</strong> för<strong>der</strong>t sehr erfolgreich wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse<br />
und Fortbildungen und unterstützt aktiv den wissenschaftlichen Nachwuchs. Ein beson<strong>der</strong>es<br />
Anliegen ist <strong>der</strong> <strong>DGVS</strong> die Entwicklung von Standards und Behandlungsleitlinien für die<br />
Diagnostik und Therapie von Erkrankungen <strong>der</strong> Verdauungsorgane – zum Wohle des Patienten.<br />
Im Internet:<br />
S3-Leitlinie Kolorektales Karzinom <strong>der</strong> <strong>DGVS</strong>:<br />
http://www.dgvs.de/1037.php<br />
Informationsseiten <strong>der</strong> Deutschen Krebshilfe:<br />
www.hnpcc.de/