Kapitel 2 Lineare und nichtlineare Gleichungen - Institut für ...
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2.2 Nichtlineare <strong>Gleichungen</strong> <strong>und</strong> Gleichungssysteme 59<br />
<strong>für</strong> jedes x 0 ∈ [a, b] eine Folge {x k } mit der Eigenschaft, dass 13 {x k } k∈N monoton<br />
fallend <strong>und</strong> von mindestens zweiter Ordnung gegen die einzige Nullstelle x ∗ von f in<br />
[a, b] konvergiert, wobei natürlich x k = x ∗ <strong>für</strong> alle k angenommen wird.<br />
Beweis: Die Folge {x k } wird durch die Iterationsfunktion<br />
F (x) :=x − f(x)<br />
f (x)<br />
erzeugt, d. h. es ist x k+1 = F (x k ), k =0,...,.Dannist<br />
F (x) = f(x)f (x) ≤ 0, x ∈ [a, x ∗ ],<br />
f (x) 2 ≥ 0, x ∈ [x ∗ ,b].<br />
Sei x 0 ∈ [a, b] beliebig. Wir zeigen, dass b ≥ x k ≥ x k+1 ≥ x ∗ , k = 1,....Nach<br />
spätestens einem Schritt sind also alle Iterierten des Newton-Verfahrens rechts der<br />
einzigen Nullstelle x ∗ von f in [a, b], ferneristdieFolge{x k } k∈N monoton fallend.<br />
Denn ist a ≤ x 0 ≤ x ∗ ,soist<br />
x ∗ = F (x ∗ ) ≤ F (x 0 )=x 1 ≤ F (a) ≤ b,<br />
d. h. nach einem Schritt ist man rechts von x ∗ ,aberimmernochlinksvonb. Istaber<br />
x k ∈ [x ∗ ,b], soist<br />
x ∗ = F (x ∗ ) ≤ F (x k )=x k+1 ≤ x k ≤ b.<br />
Als monoton fallende, nach unten durch x ∗ beschränkte Folge ist {x k } k∈N konvergent.<br />
Der Limes ist notwendigerweise eine Nullstelle von f, stimmtalsomitx ∗ überein. Die<br />
quadratische Konvergenz folgt aus dem lokalen Konvergenzsatz.<br />
✷<br />
Beispiel: Sei f(x) :=x − cos x. Die Voraussetzungen von Satz 2.2 sind offenbar mit<br />
[a, b] :=[0, 1] erfüllt, so dass <strong>für</strong> jeden Startwert aus diesem Intervall Konvergenz des<br />
Newton-Verfahrens vorliegt.<br />
✷<br />
Wir geben nun eine MATLAB-Funktion an, durch die das Newton-Verfahren implementiert<br />
wird. Hierbei wird mit einer aktuellen Näherung x k abgebrochen, wenn |f(x k )|<br />
kleiner einer vorgegebenen Toleranz ist oder k größer einer maximalen Anzahl von Iterationsschritten<br />
ist.<br />
function [x,iter]=Newton(fun,x_0,tol,max_iter);<br />
%********************************************************************<br />
%Input-Parameter:<br />
% fname Name einer Funktion fun. [f,f_strich]=fun(x)<br />
% ergibt Funktionswert <strong>und</strong> Ableitung der Funktion in x<br />
% x_0 Startwert<br />
% tol positiver Wert, abbruch wenn |f|