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Kapitel 2 Lineare und nichtlineare Gleichungen - Institut für ...

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2.1 <strong>Lineare</strong> Gleichungssysteme 25<br />

so ist q(x) := n<br />

j=0 β jv j (x) ein Polynom aus P n mit den n +1paarweise verschiedenen<br />

Nullstellen x 0 ,...,x n ,alsonotwendigerweisedasNullpolynom.Daheristdasoben<br />

angegebene Interpolationsproblem stets eindeutig lösbar.<br />

Bei der praktischen Anwendung nutzt man aus, dass man die Wahl einer Basis von<br />

P n in der Hand hat. Wählt man die Monombasis, so erhält man als Koeffizientenmatrix<br />

eine sogenannte Vandermondesche Matrix<br />

⎛<br />

⎞<br />

1 x 0 x 2 0 ··· x n 0<br />

1 x 1 x 2 1 ··· x n 1<br />

V :=<br />

1 x 2 x 2 2 ··· x n 2<br />

,<br />

⎜<br />

⎝<br />

.<br />

. . . ..<br />

⎟<br />

. ⎠<br />

1 x n x 2 n ··· x n n<br />

also eine voll besetzte Matrix, die i. Allg. auch noch ungünstige Stabilitätseigenschaften<br />

hat (was hier nicht näher erläutert werden soll). Das andere Extrem besteht darin, dass<br />

man eine sogenannte Lagrange-Basis wählt. Hier ist das j-te Basiselement gegeben<br />

durch<br />

L j (x) :=<br />

n<br />

k=0<br />

k=j<br />

x − x k<br />

x j − x k<br />

,<br />

j =0,...,n.<br />

Wegen L j (x i )=δ ij (Kronecker-Symbol), 0 ≤ i, j ≤ n, isthierdieKoeffizientenmatrix<br />

im linearen Gleichungssystem die Identität <strong>und</strong><br />

p(x) =<br />

n<br />

f j L j (x)<br />

j=0<br />

die sogenannte Lagrange-Darstellung des Interpolationspolynoms. Bei der Newton-<br />

Darstellung ist das j-te Basiselement durch<br />

j−1<br />

<br />

N j (x) := (x − x k ), j =0,...,n<br />

k=0<br />

gegeben (wobei natürlich N 0 (x) =1). Wegen N j (x i )=0, i =0,...,j − 1, istnun<br />

die Koeffizientenmatrix im linearen Gleichungssystem eine untere Dreiecksmatrix (mit<br />

nichtverschwindenden Diagonalelementen). Dies erlaubt das sukzessive Lösen des linearen<br />

Gleichungssystems durch sogenannte Vorwärtssubstitution. Der Newton-Ansatz hat<br />

gegenüber dem von Lagrange den Vorteil, dass die Hinzunahme einer neuen Stützstelle<br />

nicht die gesamte bisherige Arbeit überflüssig macht. Anmerkungen zur Interpolation<br />

von Polynomen auf relativ elementarem Niveau findet man auch bei T. Sonar (2001,<br />

S. 59 ff.) 2 .<br />

Eine Interpolation mit Polynomen hohen Grades ist nicht sinnvoll, weil die entstehenden<br />

Polynome zu starken Oszillationen neigen. Dies wollen wir durch ein berühmtes<br />

2 T. Sonar (2001) Angewandte Mathematik, Modellbildung <strong>und</strong> Informatik. Eine Einführung <strong>für</strong><br />

Lehamtsstudenten, Lehrer <strong>und</strong> Schüler. Viewg, Braunschweig-Wiesbaden.

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