31295010301777.pdf
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nur einige Ausnahmen, in denen die Dichterin Naturschilderungen<br />
unternimmt, an denen der Mensch nicht direkt beteiligt<br />
oder einbezogen ist.<br />
In diesen Fällen gebraucht sie ihre<br />
Stimmungsbilder jedoch, um die folgenden Geschehnisse einzuleiten.<br />
Ein Y/esensmerkmal der Droste in ihren lyrischen<br />
Gedichten ist ihre viel bewunderte und oft besprochene<br />
Naturkleinmalerei; ein weiteres, ihre Sparsamkeit im Gebrauch<br />
von unnötigen Phrasen.<br />
In der "Judenbuche" besteht keine<br />
Kleinmalerei und zur gleichen Zeit ist hier kein überflüssiges<br />
Y/ort zu finden.<br />
Betrachten wir nun die verhältnismässig<br />
wortkarge und dadurch grossartig wirkende Beschreibung<br />
des nahenden Morgens, wie ihn Friedrich beim Hüten<br />
seiner Kühe erfährt.<br />
Diese realistische Naturschilderung<br />
leitet die kurz darauf folgende, dramatische Szene mit dem<br />
Förster ein:<br />
"Es war im Juli 1756, früh um drei; der Mond stand<br />
klar am Himmel, aber sein Glanz fing an zu ermatten, und im<br />
Osten zeigte sich bereits ein schmaler, gelber Streif, der<br />
den Horizont besäumte und den Eingang einer engen<br />
Talschlucht<br />
wie mit einem Goldbande schloGs" (S. 902).<br />
Ivnapp und bündig ist ihr Stil.<br />
Fast könnte man ihn<br />
als reportagerJaaft bezeichnen.<br />
Sin genaues Lat^aiTi wird genannt.<br />
Deskriptive Adjektive werden zu einen Minimum gehalten.<br />
Sie versteht es, das leise ICoirj::en des 'lor^ynz in einen:<br />
Satz zu beschreiben; kein phantasievolles Donnern eines