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US Army Verbindungsamt, Villa Bohnenberger Instandsetzung ...

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Bundesbau Baden-Württemberg<br />

Staatliches Hochbauamt Reutlingen<br />

Ansicht Südwest<br />

<strong>US</strong> <strong>Army</strong> <strong>Verbindungsamt</strong>,<br />

<strong>Villa</strong> <strong>Bohnenberger</strong><br />

<strong>Instandsetzung</strong> Innenräume und Sanierung<br />

der Fassade<br />

Standort<br />

Olgastraße 11, Stuttgart<br />

Bauherr<br />

Bundesrepublik Deutschland<br />

Projektleitung<br />

Staatliches Hochbauamt Reutlingen<br />

Entwurf, Planung, Bauleitung<br />

Raupp + Rempfer, Freie Architekten BDA,<br />

Stuttgart<br />

Planungszeit<br />

(<strong>Instandsetzung</strong> Innenräume) 07/2007 - 10/2007<br />

(Sanierung Fassade) 07/2007 - 01/2008<br />

Ausführungszeit<br />

(<strong>Instandsetzung</strong> Innenräume) 11/2007 - 09/2008<br />

(Sanierung Fassade) 03/2010 - 04/2011<br />

Gesamtbaukosten<br />

(<strong>Instandsetzung</strong> Innenräume) 336.100 € o. Ust.<br />

(Sanierung Fassade) 1.190.000 € o. Ust<br />

Ein Kleinod in der Zuständigkeit des<br />

Bundesbaus<br />

Die Olgastraße im Stuttgarter Osten ist eine<br />

prächtige Straße mit eindrucksvollen<br />

Gebäuden. Doch auch in dieser<br />

Nachbarschaft ist die heute den<br />

amerikanischen Gaststreitkräften zur Nutzung<br />

überlassene Liegenschaft mit der<br />

Hausnummer 11 etwas Besonderes:<br />

Die 1869-72 vom Architekten Carl Friedrich<br />

Beisbarth für den Gutsbesitzer und Privatier<br />

Arthur <strong>Bohnenberger</strong> erbaute <strong>Villa</strong> beeindruckt<br />

schon von der Straßenansicht durch die<br />

aufwendig gestaltete Sandsteinfassade mit<br />

üppigen Gesimsen, Säulen und<br />

umfangreichem Figurenprogramm. Vom<br />

ursprünglichen Ensemble sind noch eine<br />

kunstvolle Gartenloggia und ein<br />

Nebengebäude vorhanden, die Reithalle ist<br />

heute verschwunden.<br />

Beisbarth, der ein herausragender Vertreter<br />

des Historismus in Stuttgart war, kam durch


Studienreisen nach Italien und Frankreich<br />

sowie durch eine akribische Bauaufnahme<br />

des Neuen Lusthauses, dessen Umbau er<br />

leitete, zu bester Kenntnis der Renaissance.<br />

So verwundert es nicht, dass er dieses<br />

prunkvolle Anwesen im Stil eines italienischen<br />

Renaissance-Palastes gestaltete.<br />

Restaurierungsarbeiten 2007-2010<br />

Im Jahr 2007 erhielt das Staatliche<br />

Hochbauamt Reutlingen den Auftrag, mit<br />

Geldern der <strong>US</strong>-<strong>Army</strong> die Räumlichkeiten im<br />

Hochparterre und in der Beletage instand zu<br />

setzen. Da das Gebäude als Kulturdenkmal<br />

besonderer Bedeutung unter Denkmalschutz<br />

steht, waren sämtliche Arbeiten nur unter<br />

größter Schonung der historischen<br />

Originalsubstanz möglich. Z. B. waren<br />

Schlitze für neu zu verlegende<br />

Elektroleitungen undenkbar. Stattdessen<br />

wurden stillgelegte Kamine als Kabeltrassen<br />

verwendet und die erforderlichen Auslässe auf<br />

separate Tableaus installiert.<br />

Ansicht West<br />

In allen Räumen mussten wertvolle<br />

Parkettböden und teilweise auch<br />

Wandvertäfelungen mit Intarsien und<br />

Mosaiken restauriert werden. Die reich<br />

gestalteten Stuckdecken wurden mit<br />

Schwämmen und Kugelstrahlgeräten trocken<br />

gereinigt. Auch historische Fliesenböden<br />

wurden instandgesetzt.<br />

Die Natursteinfassade gab schon seit Jahren<br />

Anlass zur Sorge, denn Witterungs- und<br />

Umwelteinflüsse sowie die Zusammensetzung<br />

des Gesteins selbst führten im Laufe der Zeit<br />

zu Abplatzungen, Abbrüchen und<br />

Absandungen. Diese setzten vor allem<br />

Gesimsen, Zierrat und Figuren zu.<br />

Unsachgemäße Reparaturen trugen zu<br />

weiteren Schäden bei. Nachdem zur<br />

Gewährleistung der Verkehrssicherheit<br />

schließlich als Notmaßnahme ganze<br />

Fassaden- und Figurenteile abgenommen<br />

werden mussten und ein Schutzgerüst<br />

aufgestellt wurde, war der Handlungsbedarf<br />

so groß, dass ab 2007 eine detaillierte<br />

Schadenskartierung und ein umfangreicher<br />

Parkettboden und Wandvertäfelung


Treppenhaus<br />

Maßnahmenkatalog erstellt wurden.<br />

Für die Arbeiten, die 2010/11 unter Leitung<br />

des Staatlichen Hochbauamts Reutlingen<br />

ausgeführt wurden, konnten neben der<br />

Finanzierung aus dem <strong>US</strong>-Haushalt auch<br />

Mittel des Landes und des Bundes gewonnen<br />

werden.<br />

Die Maßnahme umfasste vor allem die<br />

Reinigung und Konservierung der Steine<br />

sowie das Ersetzen ganzer Werkstücke unter<br />

denkmalpflegerischen Gesichtspunkten.<br />

Blechverwahrungen und die historische<br />

Stahlkonstruktion der Veranda wurden<br />

ebenfalls restauriert. Zusätzlich wurden die<br />

bauzeitlichen Fenster und Türen unter<br />

größtmöglicher Wahrung der Originalsubstanz<br />

behutsam instandgesetzt sowie zur<br />

Verbesserung des Wärmeschutzes die<br />

Innenfenster erneuert. Diese Details tragen<br />

dazu bei, dass das Gebäude nun wieder in<br />

neuem Glanz erstrahlt.<br />

Die dringend notwendigen Arbeiten wurden<br />

mit großer Sorgfalt ausgeführt. Damit wurde<br />

ein herausragendes Baudenkmal der Stadt<br />

Stuttgart erhalten und gleichzeitig seine<br />

weitere Nutzung ermöglicht.<br />

Historische Zeichnung

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