Mai 2013 - Evang.-Luth. Dekanat Würzburg
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4 SchwerpunktThema<br />
Deutschland<br />
So eine gemeinsame Erklärung zur Kirchengemeinschaft<br />
steht natürlich mit der katholischen Kirche<br />
noch aus. Aber gerade mit der gegenseitigen Anerkennung<br />
der Taufe 2007 in Magdeburg wurde ein<br />
wichtiger Grundstein für die Kirchengemeinschaft<br />
gelegt zwischen dem protestantischen Kirchenspektrum,<br />
der katholischen Kirche und den orthodoxen<br />
Kirchen in Deutschland. Kardinal Lehmann<br />
bestätigte in einem Interview, der nächste Schritt<br />
wäre dann die Abendmahlsgemeinschaft, auch<br />
wenn man da noch etwas Geduld haben müsse.<br />
In ökumenischen Studiengruppen und Dialogkommissionen<br />
sind bereits schon seit längerer Zeit<br />
überraschend weitgehende Grundübereinstimmungen<br />
zwischen der katholischen Kirche und den<br />
protestantischen Kirchen gefunden worden. Das<br />
große Hindernis ist der kirchenpolitische Wille,<br />
erreichte Übereinstimmungen in Grundfragen auch<br />
offiziell in den Kirchen anzuerkennen. Und in dieser<br />
Hinsicht gibt es sowohl auf katholischer als<br />
auch auf protestantischer Seite Vorbehalte. Die<br />
Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre<br />
1999 markiert in dieser Hinsicht das letzte große<br />
Ereignis auf Weltebene.<br />
<strong>Würzburg</strong><br />
Schließlich darf man sich aber über eines nicht<br />
hinwegtäuschen. An der Basis ist das ökumenische<br />
Engagement weiterhin ungebrochen, dort,<br />
wo sich Ökumene in gewachsenen Beziehungen<br />
ausdrückt. Und hier gibt es gerade bei uns im Raum<br />
<strong>Würzburg</strong> ein ökumenisches Netzwerk mit Tradition.<br />
1975 entstand das Ökumenische Zentrum in<br />
Lengfeld aus einer Basisinitiative, ebenso die Gemeinschaft<br />
Sant’ Egidio Anfang der 1980er-Jahre.<br />
Mittlerweile gibt es in Stadt und Land viele Orte,<br />
an denen die Ökumene ausgesprochen blüht. Als<br />
Beispiele seien nur herausgegriffen: Höchberg,<br />
Rottendorf, Heidingsfeld, Dürrbachtal, Ochsenfurt<br />
usw. Man könnte eine ganze Reihe von Gemeindepartnerschaften<br />
nennen, bei denen mittlerweile<br />
ökumenische Gemeindefeste und Pfarrbriefe üblich<br />
sind, wo Neuzugezogene ökumenisch begrüßt<br />
werden und ökumenische Gesprächs- und Bibelkreise<br />
selbstverständlich sind, ganz zu schweigen<br />
von ökumenischen Gottesdiensten, Andachten,<br />
Pilgerwegen und vielem mehr. Und inzwischen ist<br />
es auch schon zehn Jahre her, dass die Arbeitsgemeinschaft<br />
christlicher Kirchen (AcK) in <strong>Würzburg</strong><br />
gegründet wurde. Die AcK sorgt mit ihren zehn<br />
Kirchen und neun Organisationen und Einrichtungen<br />
dafür, dass gerade auch die bei uns kleinen<br />
Kirchen ihre Anliegen wirksam vertreten können.<br />
Christoph Lezuo<br />
Vorsitzender der AcK <strong>Würzburg</strong> n<br />
Ökumene von unten<br />
Seit mehr als sieben<br />
Jahren gibt es in der<br />
Auferstehungskirche<br />
ökumenische Andachten.<br />
Foto: Klaeger<br />
In <strong>Würzburg</strong>, Gartenstadt Keesburg,<br />
versuchen wir, in guter Nachbarschaft<br />
„Ökumene von unten“ zu leben. Die Gemeinden<br />
von Auferstehungskirche und<br />
St. Alfons helfen und besuchen sich gegenseitig<br />
bei ihren Festen und laden sich gegenseitig<br />
zu allen Veranstaltungen ein. Es finden ökumenische<br />
Gottesdienste statt, in der Passions zeit<br />
auch ein ökumenischer Kreuzweg von der einen<br />
zur anderen Kirche. Der Kreis 50 plus unternimmt<br />
14-täglich Besichtigungstouren, auch kleine Wanderungen,<br />
mit inzwischen 40 bis 60 Teilnehmern<br />
und an den Veranstaltungen des Frauenkreises<br />
von St. Alfons nehmen auch evangelische Frauen<br />
teil. Die Friedensandachten im November werden<br />
gemeinsam vorbereitet und abwechselnd in den<br />
beiden Kirchen gehalten. Zu Passionsandachten<br />
lädt die evangelische Kirche ein, ganzjährig auch<br />
einmal monatlich zum Literaturkreis, wobei etwa<br />
die Hälfte der Teilnehmer von der katholischen<br />
Schwestergemeinde kommt. Und zu allen Angeboten<br />
der Auferstehungskirche für Kinder wie<br />
Krabbelgruppe, Mini-Gottesdienst, Geschichten-<br />
Erfinder-Werkstatt, Krippenspiel und Kinderbibelwoche<br />
kommen Kinder beider Konfessionen. Das<br />
Motto der Kinderbibelwoche hieß in diesem Jahr<br />
„Wetten dass – mein Gott echt stark ist“ – Der<br />
Prophet Elia wettet für Gott, aber gegen den König.<br />
35 Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren<br />
waren wieder an vier Tagen in der Karwoche begeistert<br />
beim Zuhören, Singen, Basteln und Spielen<br />
dabei.<br />
Etwas ausführlicher stellen Rota Klaeger und<br />
Hannelore Hübner ein besonderes regelmäßiges<br />
Angebot für Erwachsene vor:<br />
Foto: Kuhn