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Bündnis für bezahlbares Wohnen in lebenswerten Städten

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<strong>Bündnis</strong> <strong>für</strong> <strong>bezahlbares</strong><br />

<strong>Wohnen</strong> <strong>in</strong> <strong>lebenswerten</strong><br />

<strong>Städten</strong><br />

In vielen <strong>Städten</strong> und Ballungsgebieten der Bundesrepublik<br />

ist Wohnraum <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />

zunehmend knapp und teuer geworden. Die Zahl<br />

der Haushalte, die aus ihrem Wohnumfeld verdrängt<br />

werden, weil sie steigende Mieten und<br />

Wohnkosten nicht mehr bezahlen können, nimmt<br />

rapide zu. Mehrere Ursachen wirken hier zusammen,<br />

<strong>in</strong>sbesondere die Auswirkungen der F<strong>in</strong>anz-<br />

und Eurokrise, die Renaissance der Städte,<br />

die Versäumnisse der Politik bei der Wohnungsbauförderung<br />

und die Herausforderungen des Klimawandels.<br />

Neue Immobilienspekulation: Die F<strong>in</strong>anz- und Eurokrise<br />

hat e<strong>in</strong>e große Spekulationswelle auf den<br />

großstädtischen Immobilienmärkten ausgelöst, weil<br />

globales Kapital und regionale Kle<strong>in</strong>anleger nun<br />

mehr Sicherheit und Rendite im Grundvermögen<br />

suchen. Die Folgen s<strong>in</strong>d rasant ansteigende Immobilienpreise,<br />

Mieterhöhungen und Eigentumsumwandlungen.<br />

Da die deutschen Städte maßgeblich<br />

Mieterstädte s<strong>in</strong>d, trifft das viele MieterInnen mit<br />

ger<strong>in</strong>gem und mittlerem E<strong>in</strong>kommen. Die Zahl der<br />

Haushalte, die über 40% ihres E<strong>in</strong>kommens <strong>für</strong><br />

Wohnkosten ausgeben, hat stark zugenommen.<br />

Die spekulative Verteuerung des <strong>Wohnen</strong>s erfolgt<br />

häufig ohne Investitionsleistungen oder <strong>in</strong> Form<br />

von unnötigen Luxusmodernisierungen. Dies steht<br />

<strong>in</strong> deutlichem Mißverhältnis zu den stagnierenden<br />

oder gar gesunkenen E<strong>in</strong>kommen vieler Bevölkerungsgruppen,<br />

die nun auch mit steigenden Mieten<br />

<strong>für</strong> das Versagen von F<strong>in</strong>anzmärkten und Politik<br />

e<strong>in</strong>stehen müssen.<br />

Wandel der Wohnungsnachfrage: Deutschland<br />

entwickelt sich regional sehr unterschiedlich. Viele<br />

Städte und Stadtregionen s<strong>in</strong>d verstärktem Wachstumsdruck<br />

ausgesetzt. Hier steigen E<strong>in</strong>wohnerInnenzahlen<br />

und Haushaltszahlen, während ländliche<br />

Regionen und alte Industriestädte teilweise<br />

unter wirtschaftlichem Niedergang, Bevölkerungsrückgang<br />

und Leerstand leiden. Das <strong>Wohnen</strong><br />

<strong>in</strong> der Stadt f<strong>in</strong>det immer mehr Zuspruch, auch<br />

wenn das Leitbild vom Eigenheim im Grünen noch<br />

vorherrschend ist. Viele jüngere Menschen suchen<br />

urbanes <strong>Wohnen</strong>, um Familie, Beruf und Erholung<br />

flexibel <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang zu br<strong>in</strong>gen. Zu Recht ist von<br />

e<strong>in</strong>er „Renaissance der Innenstädte“ die Rede. Mit<br />

dem demografischen Wandel steigen aber auch<br />

die Zahl der k<strong>in</strong>derlosen Haushalte und das Bedürfnis,<br />

möglichst lange <strong>in</strong> der eigenen Wohnung<br />

zu leben. Der allgeme<strong>in</strong>e Wohnflächenverbrauch<br />

nimmt ebenfalls zu. So gehen positive Aspekte,<br />

wie die Belebung der Innenstädte und weniger<br />

Zersiedlung, mit problematischen Entwicklungen<br />

wie der Verknappung von städtischem Wohnraum<br />

e<strong>in</strong>her.<br />

Abbau sozialer Wohnungsangebote: E<strong>in</strong> Großteil der<br />

Sozialwohnungen hat <strong>in</strong> den letzten Jahren Mietund<br />

Belegungsb<strong>in</strong>dungen verloren. Der Bau neuer<br />

sozial gebundener Wohnungen ist <strong>in</strong> den meisten<br />

Bundesländern zum Erliegen gekommen. Obendre<strong>in</strong><br />

haben Bund, Länder und e<strong>in</strong>zelne Kommunen<br />

<strong>in</strong> großem Umfang öffentliche Wohnungsbestände<br />

privatisiert. So wurden und werden viele vormals<br />

preiswerte Bestände verteuert, während die Zahl der<br />

Haushalte mit niedrigem und ungesichertem E<strong>in</strong>kommen<br />

gestiegen ist. Was damals angesichts lee-


er kommunaler Kassen und entspannter Teilmärkte<br />

als opportuner Schritt erschien, stellt sich heute als<br />

e<strong>in</strong> gravierender Fehler dar: Die Möglichkeiten von<br />

Staat und Politik, steuernd <strong>in</strong> die Entwicklung des<br />

Wohnungsmarkts e<strong>in</strong>zugreifen, s<strong>in</strong>d dadurch entscheidend<br />

geschwächt worden.<br />

Ger<strong>in</strong>ge und e<strong>in</strong>seitig ausgerichtete Wohnungsbautätigkeit:<br />

Nach der Vere<strong>in</strong>igung erreichte die<br />

Wohnungsbautätigkeit 1995 ihren Höhepunkt mit<br />

600 000 Neubauwohnungen. Danach sank die<br />

Bautätigkeit <strong>in</strong> Ost und West kont<strong>in</strong>uierlich ab auf<br />

ca. 160 000 Wohnungen im Jahr 2010 und steigt<br />

aktuell wieder auf über 200 000 Wohnungen pro<br />

Jahr. Der Schwerpunkt liegt mit leicht s<strong>in</strong>kender<br />

Tendenz im Eigenheimbau. In den großen <strong>Städten</strong><br />

dom<strong>in</strong>iert aktuell der Bau von Luxuswohnungen.<br />

Was fehlt, s<strong>in</strong>d bezahlbare Wohnungen <strong>in</strong> Mehrfamilienhäusern<br />

zur Miete. Da<strong>für</strong> muss sich die Politik<br />

<strong>in</strong> neuer Weise stark machen.<br />

Energetische Gebäudemodernisierung: Die Ertüchtigung<br />

der Gebäude und Wohnungen <strong>für</strong> Energieeffizienz<br />

und Barrierefreiheit ist die zentrale Aufgabe,<br />

die es <strong>in</strong> den kommenden Jahren zu meistern gilt.<br />

Dies kann nur gel<strong>in</strong>gen, wenn diese Maßnahmen sozial<br />

verträglich gestaltet werden. Zwar belastet auch<br />

die Umlage der energetischen und der altersgerechten<br />

Gebäudemodernisierung oft die Wohnkosten<br />

und verr<strong>in</strong>gert preiswerte Wohnungsbestände - vor<br />

allem weil sie häufig mit weiteren wertsteigernden<br />

Investitionen verbunden wird. Aber durch die rapide<br />

steigenden Heizkosten erhöht sich der Druck,<br />

energetisch zu sanieren. Energiesparmaßnahmen<br />

rechnen sich auch schneller, im Gegensatz zu Maßnahmen,<br />

die ausschließlich der Wertsteigerung der<br />

Immobilie dienen. Gerade weil es so wichtig ist, die<br />

Investitionspotenziale auf die Zukunftsfestigkeit<br />

unserer Wohnungen und Gebäude zu konzentrieren,<br />

müssen leistungslose und unnötige Wohnkostensteigerungen<br />

bekämpft werden.<br />

Was ist zu tun?<br />

E<strong>in</strong>fache Antworten werden weder der Frage nach<br />

bezahlbarem Wohnraum noch den Sorgen um<br />

Klimaschutz und Heizkosten gerecht. Der Wohnungsneubau<br />

hat e<strong>in</strong>en nur verschw<strong>in</strong>dend ger<strong>in</strong>gen<br />

Anteil am Wohnungsmarkt. Mehr sozial<br />

verträglicher Neubau ist notwendig, entscheidend<br />

aber bleiben die Qualität und die Wohnkosten im<br />

Bestand. Darum kommen dem Mietrecht und der<br />

Förderung der energetischen Bestandserneuerung<br />

die Schlüsselrollen <strong>für</strong> die Sicherung bezahlbaren<br />

<strong>Wohnen</strong>s zu.<br />

Unser Leitbild <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e zukunftsfähige Wohnversorgung<br />

ist gutes und <strong>bezahlbares</strong> <strong>Wohnen</strong> <strong>in</strong> <strong>lebenswerten</strong><br />

<strong>Städten</strong>, Siedlungen und Dörfern. Dies gilt <strong>für</strong><br />

das <strong>Wohnen</strong> zur Miete ebenso wie <strong>für</strong> Wohneigentum<br />

und Eigenheim. In den kommenden Jahren geht<br />

es vor allem darum, Gebäude und Wohnungen an<br />

die Anforderungen des demografischen Wandels und<br />

des Klimaschutzes anzupassen. Gute Wohnungspolitik<br />

muss daher vor allem drei Ziele verfolgen: e<strong>in</strong>e<br />

Reform des Mietrechts, um MieterInnen vor der spekulativen<br />

Verteuerung von Wohnraum zu schützen,<br />

e<strong>in</strong>e Politik der sozialverträglichen und energetischen<br />

Bestandserneuerung, ebenso wie e<strong>in</strong>e kreative Baupolitik<br />

<strong>für</strong> neue bezahlbare Wohn- und Lebensbedürfnisse.<br />

Mieten sichern - Spielräume<br />

<strong>für</strong> leistungslose Mieterhöhungen verr<strong>in</strong>gern.<br />

Wir wollen e<strong>in</strong>e stärkere B<strong>in</strong>dung<br />

1.Bezahlbare<br />

der Wiedervermietungsmieten an die ortsübliche<br />

Vergleichsmiete <strong>in</strong> Gebieten mit nachweisbarem<br />

Wohnraummangel, die Absenkung der Kappungsgrenzen<br />

<strong>für</strong> zulässige Mieterhöhungen, die Begrenzung<br />

der Umlage von Modernisierungen auf energetische<br />

Sanierungen und den Abbau von Barrieren<br />

sowie generell <strong>in</strong> ihrer Höhe von 11 auf 9% und<br />

schließlich e<strong>in</strong>e moderatere Fortschreibung der Vergleichsmieten.<br />

Mit diesen Maßnahmen erreichen<br />

wir <strong>für</strong> MieterInnen e<strong>in</strong>en besseren Schutz gegen<br />

Verdrängung aus ihren Wohnungen. Wohnungssuchende<br />

haben größere Chancen, e<strong>in</strong>e passende<br />

und bezahlbare Wohnung zu f<strong>in</strong>den. Wir wollen die<br />

Immobilienspekulation e<strong>in</strong>dämmen und Spielraum<br />

<strong>für</strong> die notwendigen Energiespar<strong>in</strong>vestitionen gew<strong>in</strong>nen.<br />

Gleichzeitig wollen wir <strong>in</strong>sbesondere geme<strong>in</strong>wohlorientierten<br />

Wohnungsneubau sowie die<br />

soziale Wohnraumförderung stärken.<br />

zum Schutz von MieterInnen<br />

vor Verdrängung aus ihren Wohnquartieren<br />

schärfen. Wir wollen e<strong>in</strong> wirksames<br />

2.Instrumente<br />

Erhaltungsrecht schaffen, mit dem quartiersbezogene<br />

Mietobergrenzen durchgesetzt werden kön-


nen. Nötig s<strong>in</strong>d zudem e<strong>in</strong>e Verlängerung des Kündigungsschutzes<br />

bei Eigentumsumwandlung und<br />

e<strong>in</strong>e Umwandlungsverordnung, mit der Umwandlungen<br />

gebietweise e<strong>in</strong>geschränkt werden können.<br />

Außerdem wollen wir Kommunen mit erhöhtem<br />

Wohnungsbedarf ermöglichen, selber gegen spekulativen<br />

Leerstand, Abriss und Umwandlung <strong>in</strong><br />

Gewerberaum oder Ferienwohnungen vorzugehen.<br />

Wohngeld den gestiegenen Wohnkosten<br />

anpassen. Das Wohngeld sollte<br />

3.Das<br />

wieder als Instrument gestärkt werden,<br />

um zu verh<strong>in</strong>dern, dass Haushalte <strong>in</strong> Transferleistungen<br />

gedrängt werden. Angesichts stark steigender<br />

Energiepreise muss auch die 2011 gestrichene<br />

Heizkostenkomponente wieder e<strong>in</strong>geführt werden.<br />

Für energetisch gut modernisierte Wohnungen soll<br />

e<strong>in</strong> Klimazuschuss zum Wohngeld und zu den Kosten<br />

der Unterkunft <strong>für</strong> TransferleistungsempfängerInnen<br />

gewährt werden. Damit werden soziale Härten<br />

aufgefangen.<br />

Wohnraumförderung neu bestimmen<br />

und neu beleben. Auch wenn<br />

4.Soziale<br />

Neubau <strong>in</strong> der Regel teurer ist als Bestandspflege,<br />

ist das Ziel, neue preisgünstige Wohnungen<br />

<strong>in</strong> Kommunen mit großem Wohnungsbedarf<br />

bereitzustellen, richtig. Denn <strong>in</strong> Deutschland<br />

s<strong>in</strong>d 30% aller Haushalte sozialwohnungsberechtigt,<br />

<strong>in</strong> den großen <strong>Städten</strong> teilweise 50%. Darum<br />

muss der Bund die Kompensationsmittel <strong>für</strong> die<br />

Übertragung der Wohnraumförderung an die Länder<br />

bis m<strong>in</strong>destens 2019 zweckgebunden verlängern.<br />

E<strong>in</strong>e Kof<strong>in</strong>anzierung der Länder ist anzustreben.<br />

Rückflüsse aus gewährter Förderung wollen<br />

wir <strong>in</strong> revolvierenden Fonds bündeln. Förderziel<br />

soll aber ke<strong>in</strong> neuer Massenwohnungsbau se<strong>in</strong>,<br />

sondern die kle<strong>in</strong>teilige Stärkung von sozialer Mischung<br />

und Integration. Neben dem Neubau sollen<br />

auch Bestandserneuerung und Hauskauf mit<br />

sozialen B<strong>in</strong>dungen ebenso wie der Erwerb von<br />

Genossenschaftsanteilen förderwürdig se<strong>in</strong>.<br />

geme<strong>in</strong>wohlorientierten Wohnungswirtschaft<br />

neuen Schwung geben und<br />

5.Der<br />

die Investitionspotenziale der BürgerInnen<br />

stärken. Kommunen sollten <strong>in</strong> Zukunft bei<br />

Grundstücksvergabe, Planungsrecht und Investorenauswahlverfahren<br />

verstärkt auf kommunale,<br />

genossenschaftliche oder geme<strong>in</strong>wohlorientierte<br />

Wohnungsunternehmen, aber auch auf Selbstbaugeme<strong>in</strong>schaften<br />

und sozial-ökologische Wohnprojekte<br />

setzen. E<strong>in</strong>en weiteren Verkauf öffentlicher<br />

Wohnungen an re<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>vestoren darf es nicht<br />

geben. Die öffentliche Wohnungswirtschaft und<br />

bürgerschaftliche Eigen<strong>in</strong>itiativen müssen auf allen<br />

Ebenen wieder gestärkt werden. Denn Bauvorhaben<br />

von und mit MigrantInnen, Jung und Alt unter<br />

e<strong>in</strong>em Dach, S<strong>in</strong>gle sucht Familie, Jugendwohnprojekte<br />

und viele andere wirken sozial <strong>in</strong>tegrativ<br />

und schaffen schon im Bauprozess nachbarschaftlichen<br />

Zusammenhalt und soziale Stabilität. Deshalb<br />

wollen wir prüfen, ob gesetzliche Regelungen auf<br />

Bundesebene <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e neue geme<strong>in</strong>wohlorientierte<br />

Wohnungswirtschaft s<strong>in</strong>nvoll s<strong>in</strong>d.<br />

Planungshoheit selbstbewußt<br />

<strong>für</strong> urbane Lebensqualität und Wohn- und<br />

6.Kommunale<br />

Stadtbaukultur nutzen. Im Zuge der kommunalen<br />

F<strong>in</strong>anznot liegt das Planungsrecht mehr und<br />

mehr vorhabenbezogen <strong>in</strong> den Händen von Groß<strong>in</strong>vestoren.<br />

Das Bauen von bezahlbaren Wohnungen<br />

mit EigentümerInnenvielfalt und Wohnvielfalt, mit<br />

sozialer Mischung und Nutzungsmischung, mit angemessener<br />

Dichte und Durchgrünung und mit ehrgeizigen<br />

Investitionen <strong>in</strong> Klimaschutz und neue Energien<br />

hat aber zur Voraussetzung, dass das kommunale<br />

Planungsrecht e<strong>in</strong> öffentliches, dem Geme<strong>in</strong>wohl<br />

verpflichtetes Instrument bleibt.<br />

und soziale Nachbarschaften<br />

kont<strong>in</strong>uierlich pflegen. Die Pflege<br />

7.Bestandserneuerung<br />

des Bestands ist e<strong>in</strong>e Daueraufgabe. Die<br />

Städtebauförderung ist seit 40 Jahren das zentrale<br />

Instrument zur Unterstützung der Erneuerung überalteter<br />

Stadtteile und Siedlungen unter Beteiligung<br />

aller Betroffenen. Wir wollen das auf erhöhtem Niveau<br />

verstetigen. In Gebieten mit vielen e<strong>in</strong>kommensschwachen<br />

Haushalten wollen wir zudem die<br />

energetische Quartierssanierung, Klimaschutz und<br />

Klimaanpassung gezielt stärker fördern. Kommunen<br />

mit s<strong>in</strong>kender Wohnungsnachfrage und dauerhaft<br />

hohem Leerstand dürfen aber nicht vergessen<br />

werden. Sie brauchen weiterh<strong>in</strong> Unterstützung bei<br />

ihrer Stabilisierung und beim Rückbau ungenutzter<br />

Gebäude und Siedlungsteile.<br />

8.Die energetische Gebäudemodernisierung<br />

aktiv vorantreiben und sozialverträglich<br />

gestalten. Das Energiesparen <strong>für</strong><br />

Heizung und Warmwasser steht im Zentrum aller<br />

Initiativen <strong>für</strong> mehr Energieeffizienz. Bis 2050 soll<br />

der Gebäudebestand klimaneutral werden. Da<strong>für</strong><br />

müssen sehr viel mehr Gebäude umfassend energetisch<br />

modernisiert werden als bislang. Die Sanierungsquote<br />

soll schrittweise auf 3% pro Jahr<br />

ansteigen. Die energetische Modernisierung senkt<br />

die Heizkosten deutlich ab, aber auch die Investitionskosten<br />

müssen bezahlbar se<strong>in</strong>. Wir setzen uns<br />

da<strong>für</strong> e<strong>in</strong>, dass sich EigentümerInnen, MieterInnen<br />

und Staat die Kosten teilen. Da<strong>für</strong> muss die öffentliche<br />

Förderung der CO2-M<strong>in</strong>derung deutlich erhöht<br />

werden. Soziale Härten sollen mit Änderungen im<br />

Mietrecht, e<strong>in</strong>em Klimazuschuss im Wohngeld und<br />

e<strong>in</strong>em Klimabonus <strong>für</strong> TransferhilfeempfängerInnen<br />

aufgefangen werden.


Städtebündnis <strong>für</strong> <strong>bezahlbares</strong> und<br />

zukunftsfähiges <strong>Wohnen</strong> schaffen! Wir<br />

9.E<strong>in</strong><br />

rufen alle gesellschaftlichen und politischen<br />

Kräfte auf, sich <strong>für</strong> gutes <strong>bezahlbares</strong> <strong>Wohnen</strong><br />

e<strong>in</strong>zusetzen. Wir werben um e<strong>in</strong> breites <strong>Bündnis</strong><br />

von Politik, Verbänden und Betroffenen-Initiativen<br />

<strong>in</strong> und zwischen unseren <strong>Städten</strong>. Wir appellieren<br />

an die EigentümerInnen und ihre Interessenvertretungen,<br />

mitzumachen und mutig den Weg zu e<strong>in</strong>er<br />

gleichermaßen sozial wie ökologisch verantwortlichen<br />

Wohnungswirtschaft zu beschreiten. Wir<br />

wollen e<strong>in</strong> Städtebündnis schaffen: <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Reform<br />

des Mietrechts, das e<strong>in</strong>e angemessene Hausbewirtschaftung<br />

mit den sozialen Belangen der MieterInnen<br />

verknüpft, <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e anspruchsvolle, aber sozialverträgliche<br />

Gebäudemodernisierung, <strong>für</strong> neue<br />

Formen des sozialen und ökologischen Bauens und<br />

<strong>für</strong> die Verr<strong>in</strong>gerung der Spekulation mit Haus und<br />

Grund. Denn unser Ziel ist <strong>bezahlbares</strong> <strong>Wohnen</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>lebenswerten</strong> <strong>Städten</strong>.<br />

ErstunterzeichnerInnen:<br />

Katr<strong>in</strong> Gör<strong>in</strong>g-Eckardt MdB | Renate Künast MdB | Barbara Akdeniz Stadträt<strong>in</strong><br />

Darmstadt | Dr. Turgut Altug MdA | Rasmus Andresen MdL Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />

| Kati Bachnik Sprecher<strong>in</strong> der Grünen Jugend Berl<strong>in</strong> |<br />

Sebastian Bartsch <strong>Bündnis</strong> 90/Die Grünen Köln | Iris Behr BAG Planen Bauen<br />

<strong>Wohnen</strong> | Dr. Tobias Behrens Geschäftsführer STATTBAU HAMBURG GmbH |<br />

Meike Berg Landesvorstand <strong>Bündnis</strong> 90/Die Grünen Berl<strong>in</strong> | Frank Bertermann<br />

BVV-Fraktion <strong>Bündnis</strong> 90/Die Grünen Berl<strong>in</strong>-Mitte | Thomas Bittner Berl<strong>in</strong> |<br />

Rüdiger Brandt BVV-Fraktion <strong>Bündnis</strong> 90/Die Grünen Berl<strong>in</strong>-Friedrichsha<strong>in</strong>-Kreuzberg<br />

| Britta Byszio <strong>Bündnis</strong> 90/Die Grünen Berl<strong>in</strong> | Sab<strong>in</strong>e Drewes He<strong>in</strong>rich-Böll-Stiftung<br />

Berl<strong>in</strong> | Kathar<strong>in</strong>a Dröge <strong>Bündnis</strong> 90/Die Grünen Köln | Olaf Duge MdHB |<br />

Franziska Eichstädt-Bohlig <strong>Bündnis</strong> 90/Die Grünen Berl<strong>in</strong> | Kathar<strong>in</strong>a Fegebank<br />

MdHB und Landesvorsitzende <strong>Bündnis</strong> 90/Die Grünen Hamburg | Leon Friedel<br />

Berl<strong>in</strong> | Annika Gerold <strong>Bündnis</strong> 90/Die Grünen Berl<strong>in</strong> | Julia Gerometta Berl<strong>in</strong> | Erika<br />

Grenkowitz Berl<strong>in</strong> | Uwe Grund <strong>Bündnis</strong> 90/Die Grünen Hannover | Dr. Klaus<br />

Habermann-Nieße Stadtplaner und Architekt, Hannover | Anna Hartung Berl<strong>in</strong> |<br />

Dr. Volker Heise BVV-Fraktion <strong>Bündnis</strong> 90/Die Grünen Berl<strong>in</strong>-Chartlottenburg-Wilmersdorf<br />

| Cecilie Heyder Berl<strong>in</strong> | Bett<strong>in</strong>a Jarasch Landesvorsitzende <strong>Bündnis</strong> 90/<br />

Die Grünen Berl<strong>in</strong> | Sandra Jasper Berl<strong>in</strong> | Dirk Jordan Berl<strong>in</strong> | Alexander Kaas Elias<br />

BVV-Fraktionsvorsitzender <strong>Bündnis</strong> 90/Die Grünen Berl<strong>in</strong>-Charlottenburg-Wilmersdorf<br />

| Antje Kapek Fraktionsvorsitzende <strong>Bündnis</strong> 90/Die Grünen Berl<strong>in</strong> |


ErstunterzeichnerInnen:<br />

Michael Kellner <strong>Bündnis</strong> 90/Die Grünen Berl<strong>in</strong> | Jens Kerstan Fraktionsvorsitzender<br />

<strong>Bündnis</strong> 90/Die Grünen Hamburg | Karol<strong>in</strong>e Killat Landesvorstand <strong>Bündnis</strong> 90/<br />

Die Grünen Berl<strong>in</strong> | Sven-Christian K<strong>in</strong>dler MdB | Cornelia Kirschner Berl<strong>in</strong> | Elke<br />

Kle<strong>in</strong>wächter-Jarnot BAG Planen Bauen <strong>Wohnen</strong> | Daniel Köbler Fraktionsvorsitzender<br />

<strong>Bündnis</strong> 90/Die Grünen Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz | Marie Kollenrott <strong>Bündnis</strong> 90/<br />

Die Grünen Gött<strong>in</strong>gen | Andreas Krüger Geschäftsführender Gesellschafter belius<br />

GmbH, Berl<strong>in</strong> | Leonie Langer Berl<strong>in</strong> | Thomas Löser Fraktionsvorsitzender <strong>Bündnis</strong><br />

90/Die Grünen Dresden | He<strong>in</strong>er von Marschall Berl<strong>in</strong> | Eva Molau <strong>Bündnis</strong> 90/<br />

Die Grünen Berl<strong>in</strong> | Barbara Moritz Fraktionsvorsitzende <strong>Bündnis</strong> 90/Die Grünen<br />

Köln |Sab<strong>in</strong>e Nall<strong>in</strong>ger Grüne Oberbürgermeisterkandidat<strong>in</strong> München | Andreas<br />

Otto MdA | Carola Pahl <strong>Bündnis</strong> 90/Die Grünen Wiesbaden | Hans Panhoff Bezirksstadtrat<br />

Berl<strong>in</strong> Friedrichsha<strong>in</strong>-Kreuzberg | Jochen Partsch Oberbürgermeister<br />

Darmstadt | Lisa Paus MdB | Jens Petr<strong>in</strong>g Ratsfraktion <strong>Bündnis</strong> 90/Die Grünen<br />

Düsseldorf | Dr. Audrey Podann Berl<strong>in</strong> | Ramona Pop Fraktionsvorsitzende <strong>Bündnis</strong><br />

90/Die Grünen Berl<strong>in</strong> | Georg Prack Landessprecher der Wiener Grünen | Astrid<br />

Rothe-Be<strong>in</strong>lich MdL Thür<strong>in</strong>gen | Lothar Schlieckau Grüner Oberbürgermeisterkandidat<br />

Hannover | Katr<strong>in</strong> Schmidberger MdA | Joachim Schmitt <strong>Bündnis</strong> 90/<br />

Die Grünen Berl<strong>in</strong> | Daniela Schneckenburger MdL Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen | Gudrun<br />

Schneider Berl<strong>in</strong> | Mart<strong>in</strong>a Schoubye Berl<strong>in</strong> | Franz Schulz Bürgermeister Berl<strong>in</strong><br />

Friedrichsha<strong>in</strong>-Kreuzberg | Peter Sell<strong>in</strong> He<strong>in</strong>rich-Böll-Stiftung Berl<strong>in</strong> | N<strong>in</strong>a Stahr<br />

BVV-Fraktion <strong>Bündnis</strong> 90/Die Grünen Berl<strong>in</strong>-Steglitz-Zehlendorf | Hans-Christian<br />

Ströbele MdB | Daniela Wagner MdB | Johannes Wätzmann <strong>Bündnis</strong> 90/Die Grünen<br />

Berl<strong>in</strong> | Susanne Wendland MdBB | Carola Wesbuer Landesvorstand <strong>Bündnis</strong><br />

90/Die Grünen Berl<strong>in</strong> | Daniel Wesener Landesvorsitzender <strong>Bündnis</strong> 90/Die Grünen<br />

Berl<strong>in</strong> | Bertil Wewer BVV-Fraktion <strong>Bündnis</strong> 90/Die Grünen Berl<strong>in</strong>-Neukölln |<br />

Monika Wiebusch planbar - Büro <strong>für</strong> Stadtplanung und Beratung, Kassel | Jonas<br />

Wille <strong>Bündnis</strong> 90/Die Grünen Darmstadt | Axel von Zepel<strong>in</strong> <strong>Bündnis</strong> 90/Die Grünen<br />

Berl<strong>in</strong> | Margarethe Zerlik Gött<strong>in</strong>gen<br />

Wer dieses <strong>Bündnis</strong> unterzeichnen will, sendet e<strong>in</strong>e Mail an<br />

staedtebuendnis@gruene-berl<strong>in</strong>.de.

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