Fürchtet mit Freuden das Jüngste Gericht! - Kirchenbote
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Panorama: Welt<br />
Russland: Bildungsmuffel<br />
Das russisch-orthodoxe Patriarchat in Moskau ist<br />
unzufrieden <strong>mit</strong> dem Bildungsniveau seiner Geistlichen.<br />
Zu viele Mönche stünden der Wissenschaft<br />
<strong>mit</strong> «Misstrauen» gegenüber, sagte Metropolit Hilarion.<br />
Sie glaubten, Gelehrtheit sei verzichtbar für<br />
<strong>das</strong> Seelenheil oder unvereinbar <strong>mit</strong> einem asketischen<br />
Klosterleben. Dies sei falsch, betonte Hilarion.<br />
Die Kirche brauche mehr Gelehrte und eine<br />
kirchlich geprägte Wissenschaft. Der Metropolit ist<br />
seit 2011 Titularprofessor für Dogmatik an der<br />
Universität Fribourg. REF.CH<br />
Predigtverbot für 55 000 Imame<br />
Ägypten belegt 55000 islamische Geistliche <strong>mit</strong><br />
einem Predigtverbot. Der Minister für religiöse<br />
Stiftungen, Mohamed Mokhtar Gomaa, begründete<br />
seine Massnahme laut der Zeitung «Egypt Online»<br />
da<strong>mit</strong>, die Imame besässen keine staatliche<br />
Zulassung und stellten <strong>mit</strong> ihren fundamentalistischen<br />
Ansichten eine Bedrohung für die Sicherheit<br />
des Landes dar. Betroffen sind dem Bericht<br />
zufolge vor allem kleine autonome Moscheen und<br />
Gebetsstätten. KIPA<br />
Kritik an Politik des Westens<br />
Harsche Kritik an der westlichen Politik im Nahen<br />
Osten hat der chaldäisch-katholische Patriarch im<br />
Irak, Louis Raphael I. Sako, geübt. Der Westen sei<br />
nicht wirklich an demokratischen Reformen im Nahen<br />
Osten interessiert, sondern verfolge lediglich<br />
wirtschaftliche Interessen und sei auch noch bereit,<br />
diese militärisch durchzusetzen. «Mit welchem<br />
Recht verkauft man Waffen an Syrien und an den<br />
Irak und greift danach an? Wir hier im Nahen Osten<br />
verstehen die Politik des Westens nicht. Da sind<br />
keine Werte erkennbar», so Sako wörtlich. KIPA<br />
Gemeinsames Lexikon christlicher<br />
und islamischer Theologen<br />
Zum ersten Mal haben christliche und islamische<br />
Wissenschaftler ein gemeinsames Nachschlagewerk<br />
über ihre Religionen geschrieben. Das «Lexikon<br />
des Dialogs» wurde in München vorgestellt.<br />
Initiator ist die Stiftung des katholischen Münchner<br />
Religionsphilosophen Eugen Biser (95), die sich<br />
schon lange im interreligiösen Gespräch engagiert.<br />
Das Buch erscheint zeitgleich auf Deutsch und auf<br />
Türkisch. Die Autoren stammen von der Universität<br />
Ankara und der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München. Das Lexikon enthält mehr als 600 Stichworte,<br />
etwa «Abendmahl», «Imam», «Lehramt»<br />
oder «Zorn Gottes». Bei Begriffen, die für beide Religionen<br />
wichtig sind, wie «<strong>Jüngste</strong>s <strong>Gericht</strong>», gibt<br />
es je eine christliche und eine islamische Erläuterung.<br />
Aufgenommen wurden auch Themen, die <strong>das</strong><br />
Verhältnis zwischen Christen und Muslimen belasten,<br />
wie «Kreuzzüge», «Dschihad», «Islamismus»<br />
und «Islamophobie». KIPA<br />
Lexikon des Dialogs. Grundbegriffe aus Christentum und<br />
Islam, Herder-Verlag Freiburg 2013, Fr. 38.90.<br />
Panorama: Schweiz<br />
Hans Küng<br />
zur Sterbehilfe<br />
Der Theologe Hans Küng (85) ist bereit,<br />
die Dienste einer Sterbehilfeorganisation<br />
in Anspruch zu nehmen, «gerade<br />
weil ich an ein ewiges Leben glaube».<br />
Küng, der an Parkinson leidet, spricht<br />
sich für einen «Dritten Weg» in der<br />
Sterbehilfediskussion aus.<br />
In einem Interview <strong>mit</strong> der Agentur kipa<br />
verweist Küng auf <strong>das</strong> letzte Kapitel seines<br />
letzten Memoirenbands «Erlebte<br />
Menschlichkeit». Dort geht er ausführlich<br />
auf <strong>das</strong> Thema ein. Küng schlägt einen<br />
«DrittenWeg» in der Sterbehilfe vor.<br />
Denn es gehe nicht einfach darum,<br />
wie viele «Ungläubige» zu denken, man<br />
sterbe in ein Nichts hinein, oder wie viele<br />
«Abergläubische», man dürfe zu seinem<br />
eigenen Sterben nicht beitragen.<br />
«Gerade weil ich an ein ewiges Leben<br />
glaube, meine ich, <strong>das</strong>s ich mein zeitliches<br />
Leben nicht länger ausdehnen<br />
muss», sagte der Theologe.<br />
Der Mensch sei bis zum Ende für sein<br />
Leben verantwortlich. Küng geht nicht<br />
davon aus, <strong>das</strong>s der «gute Schöpfergott<br />
eine Reduktion des menschlichen Lebens<br />
auf ein rein biologisch-vegetatives<br />
Leben verfügt». Es sei zudem falsch zu<br />
meinen, man müsse alles als «gottergeben»<br />
hinnehmen. REF.CH<br />
Hilfe für die Kirchen<br />
in Neuchâtel<br />
Reformationskollekte 2013<br />
Im Jahre 2003 schlossen sich die Kirchgemeinden<br />
der Stadt Neuchâtel zu einer<br />
neuen grossen Gemeinde von 9000 Protestanten<br />
zusammen. Sie hat acht Gottesdienstorte.<br />
Räume sind also genug<br />
vorhanden. Aber sie müssen jetzt z. T.<br />
unterschiedlichen Bedürfnissen angepasst<br />
werden. So wird die Kirche von<br />
Valangines über <strong>das</strong> Feiern der Gottes-<br />
Die Kirche in Valangines lässt sich gut den<br />
Bedürfnissen des Quartiers anpassen.<br />
Foto: as<br />
dienste hinaus zu einem gastlichen Gemeindezentrum<br />
ausgebaut, in dem sich<br />
Kinder, Jugendliche, Erwachsenengruppen<br />
und Senioren treffen und ihre<br />
Wege sich kreuzen, aber auch kirchenfernere<br />
Gruppen aus dem Quartier die<br />
Hemmschwelle überwinden. Für dieses<br />
Projekt ist die Reformationskollekte am<br />
Reformationssonntag vom 3. November<br />
2013 bestimmt. PD<br />
TVZ-Verlagsleiterin<br />
verstorben<br />
Marianne Stauffacher, die Verlagsleiterin<br />
des Theologischen Verlags<br />
Zürich (TVZ), ist am 22. September in<br />
ihrem 60. Lebensjahr völlig unerwartet<br />
verstorben.<br />
Als Quereinsteigerin im Jahr 2000 zum<br />
TVZ gestossen, übernahm die Baslerin<br />
2004 die Leitung von Niklaus Peter, der<br />
als Pfarrer ans Fraumünster berufen<br />
wurde. Während ihrer Zeit als Leiterin<br />
des TVZ erschien 2007 die Neuübersetzung<br />
der Zürcher Bibel. Da<strong>mit</strong> fand die<br />
Übertragung biblischer Texte in der<br />
Tradition Zwinglis wieder eine zeitgemässe<br />
sprachliche Form.<br />
Marianne Stauffacher verantwortete<br />
2005 auch die Erweiterung des TVZ um<br />
einen katholischen Verlagsteil, den ursprünglichen<br />
NZN-Buchverlag, der als<br />
«Edition NZN bei TVZ» integriert wurde<br />
und aus dem traditionell reformierten<br />
einen ökumenischen Verlag machte.<br />
In ihrer offenen und konstruktiven Art<br />
hat sie den Verlag stark geprägt. REF.CH<br />
Bibelforschung für<br />
2,5 Millionen Euro<br />
Martin Wallraff, evangelischer Theologe<br />
und Kirchenhistoriker an der<br />
Universität Basel, erhält für ein neues<br />
Forschungsprojekt zur Überlieferungsgeschichte<br />
biblischer Texte<br />
2,5 Millionen Euro Fördergelder des<br />
Europäischen Forschungsrats (ERC).<br />
Martin Wallraff will in den kommenden<br />
fünf Jahren rund 3000 griechische<br />
Handschriften des Neuen Testaments<br />
analysieren und in Teilen herausgeben.<br />
Bislang habe sich die Forschung vor<br />
allem dafür interessiert, wie sich die<br />
Manuskripte im Hinblick auf den Urtext<br />
verhalten. «Das Resultat wird ein<br />
umfassendes und völlig neues Bild der<br />
Wege zeichnen, welche der biblische<br />
Text durch die Jahrhunderte gegangen<br />
ist», so Wallraff. REF.CH<br />
10 <strong>Kirchenbote</strong> Kanton St.Gallen 11/2013