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SERBITZ: KIES MIT VERGANGENHEIT - Landesamt für Archäologie

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198 od. 191<br />

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522 C<br />

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522 H 522 A<br />

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522 K<br />

522 L<br />

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Serbitz: Kies mit Vergangenheit<br />

Das Projekt<br />

Oben: Blick auf die Grabungsfläche.<br />

Unten: AutoCAD-Plan aller Grabungskampagnen. In den grün umrandeten Grabungsarealen sind<br />

die archäologischen Befundsituationen blau dargestellt.<br />

1994 wurde nördlich des Dorfes Serbitz, an der Landesgrenze zwischen Sachsen und Sachsen-<br />

Anhalt, ein Kieswerk eröffnet. Um die potentiellen archäologischen Denkmale im Bereich<br />

der abzubauenden Flächen vor der Zerstörung zu retten und eine sachgerechte, im<br />

Sächsischen Denkmalschutzgesetz verankerte Untersuchung zu gewährleisten, wurden<br />

frühzeitig Verhandlungen zwischen den Betreibern und dem <strong>Landesamt</strong> <strong>für</strong> <strong>Archäologie</strong><br />

Sachsen geführt. 1995 wurde ein Rahmenvertrag abgeschlossen, der eine archäologische<br />

Betreuung der jährlich abzubauenden Flächen gewährleistete und die prinzipielle Vorgehensweise<br />

<strong>für</strong> die gesamte Abbaufläche festhielt.<br />

Da nicht die gesamte Abbaufläche untersucht werden konnte, wurden die <strong>für</strong> den Kiestagebau<br />

beanspruchten Flächen zunächst mittels archäologiegerechtem Oberbodenabzug<br />

voruntersucht, um die konkreten Fundstellen zu lokalisieren. Die erste, im Jahr 1995 untersuchte<br />

Fläche, war fundleer, so dass sie <strong>für</strong> den Kiesabbau freigegeben wurde.<br />

Bereits im Folgejahr stieß man im nördlichen Bereich der benachbarten Fläche auf zahlreiche<br />

archäologische Befunde. Die Entscheidung der Kieswerkbetreiber die Siedlungsspuren<br />

wieder abzudecken und weiträumig zu sichern und damit auf einen Abbau in diesem<br />

Bereich zu verzichten, wurde vom <strong>Landesamt</strong> <strong>für</strong> <strong>Archäologie</strong> begrüßt.<br />

1997 wurde die nächste, sich östlich anschließende Fläche untersucht. Die Siedlungsspuren<br />

setzten sich hier fort. Nun wurde zwischen dem <strong>Landesamt</strong> und den Betreibern ein weiterer<br />

Vertrag geschlossen, der eine wissenschaftliche Ausgrabung ermöglichte. 1999 bis<br />

2001 wurden weitere, <strong>für</strong> den Kiestagebau benötigte Flächen untersucht. Es zeigte sich, dass<br />

die vorgeschichtlichen Siedlungsreste über das gesamte Gebiet streuten und eine flächendeckende<br />

Ausgrabung notwendig machten. Die vorerst letzte Kampagne fand 2004 statt.<br />

Als 1995 mit der Betreuung der Kiesgrube Serbitz durch das <strong>Landesamt</strong> <strong>für</strong> <strong>Archäologie</strong><br />

Sachsen begonnen worden war, waren zwar die archäologischen Erwartungen hoch,<br />

dennoch ließen Luftbilder und Feldbegehung nicht erahnen, welch bedeutende Fundstelle<br />

hier erschlossen werden sollte. In der Denkmalinventarisation des <strong>Landesamt</strong>es <strong>für</strong> <strong>Archäologie</strong><br />

Sachsen waren bislang keine archäologischen Funde aus dem unmittelbaren Abbaubereich<br />

bekannt. Durch die Ausgrabungen kamen mehrere zehntausend Funde von der<br />

Jungsteinzeit (ca. 5000 v. Chr.) bis ins Mittelalter ans Tageslicht.<br />

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Strengbach<br />

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NKY-01<br />

1. GA 1995<br />

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92<br />

NKY-02<br />

1. GA 1996<br />

NKY-06<br />

Grabung 1997<br />

30.130qm<br />

92<br />

57.610qm<br />

93<br />

SBX-01<br />

Grabung 2000<br />

93<br />

37.550qm<br />

32.460qm<br />

SBX-03<br />

Grabung 2004<br />

51.708qm<br />

NKY-14<br />

Grabung 1999<br />

93<br />

Die ersten Siedler<br />

Das Gelände der Kiesgrube Serbitz liegt in einer siedlungsgünstigen Lage auf einem leichten<br />

Sporn oberhalb des westlich verlaufenden Strengbaches. Die bisher ältesten archäologischen<br />

Funde sind Scherben von Tongefäßen mit eingestochenen, bandartigen Verzierungen, die<br />

in die Jungsteinzeit (Neolithikum) datieren. Die Benutzer dieser Gefäße betrieben bereits<br />

Ackerbau und Viehzucht.<br />

95<br />

21.000qm<br />

SBX-02<br />

Grabung 2001<br />

Serbitz,<br />

Gmd. Neukyhna

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