Landtag Ausschussprotokoll Nordrhein-Westfalen APr 16 ... - BAG-S
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<strong>Landtag</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> - 17 - <strong>APr</strong> <strong>16</strong>/403<br />
Rechtsausschuss 20.11.2013<br />
22. Sitzung (öffentlich) hum<br />
menarbeit mit dem SKM, dem Sozialdienst Katholischer Männer, ein Café vor der<br />
Pforte der JVA gebaut. Dort soll Angehörigen sowohl vor dem Besuch als auch bei<br />
der Nachbereitung des Besuchs die Möglichkeit gegeben werden, in einer ganz anderen<br />
Atmosphäre über das von ihnen Erlebte nachzudenken und einen Ansprechpartner<br />
zu finden, wenn man das will. Hieran ist auch die Anstaltsleitung beteiligt. Ich<br />
finde, das ist eine tolle Idee.<br />
Die Einbeziehung von Seelsorgern halte ich für ganz essentiell. Weitere Punkte sind:<br />
begleiteter Ausgang mit Sozialpädagogen von freien Trägern; Jugendhilfebeteiligung;<br />
Information über die entsprechenden Angebote in Form von Flyern, die auch flächendeckend<br />
verteilt werden.<br />
Letzter Punkt: Auf der Forschungsebene scheint mir der Wissensbestand bescheiden<br />
zu sein. Ich kann die Stellungnahme des Justizministers NRW nicht ganz nachvollziehen,<br />
dass kein Bedarf bestünde, hier Erhebungen durchzuführen. Da besteht<br />
meiner Meinung nach ein sehr großer Bedarf. Wir wissen eigentlich in jeder Hinsicht<br />
relativ wenig über die Auswirkungen, die mit Inhaftierung verbunden sind. Wir haben<br />
Hinweise, aber wir müssten das viel stärker beforschen. Auch müssten wir eine Reihe<br />
von verschiedenen Projekten auf den Weg bringen, um die besten Wege auszuloten.<br />
Vorsitzender Dr. Robert Orth: Herzlichen Dank. – Wir haben jetzt von allen Sachverständigen<br />
ihre Statements gehört und können nun in die weiteren Beratungen eintreten.<br />
Dirk Wedel (FDP): Vielen Dank, Herr Vorsitzender! – Vielen Dank, meine Damen<br />
und Herren Sachverständigen, für Ihre schriftlichen Darlegungen. Aber auch für die<br />
mündlichen Erläuterungen und für das Engagement, das Sie zu diesem Thema zeigen,<br />
möchte ich mich bedanken. – Ich möchte ein paar Nachfragen stellen. Zunächst<br />
möchte ich von Frau Mohme wissen, wie sie den Bedarf an Angeboten für Kinder inhaftierter<br />
Elternteile einschätzt, ob zum Beispiel das Bielefelder Projekt den dortigen<br />
Bedarf abdeckt. Herr Prof. Dr. Walkenhorst und Herr Dr. Roggenthin haben jeweils –<br />
schriftlich oder mündlich – die Notwendigkeit einer Bedarfsanalyse dargelegt. Von<br />
Ihnen möchte ich wissen, welche konkreten Daten Sie für notwendig halten, um den<br />
Bedarf für Maßnahmen zugunsten Kinder inhaftierter Elternteile festzustellen.<br />
An Herrn Dr. Roggenthin habe ich folgende weitere Fragen: Welche Maßnahmen soll<br />
das von Ihnen in der schriftlichen Stellungnahme geforderte Gesamtkonzept letztlich<br />
beinhalten? Gegebenenfalls bitte ich um Differenzierung nach dem jeweiligen Alter<br />
der Kinder bzw. Jugendlichen. Welche Punkte sind dabei im Bereich der Justiz – für<br />
die wir als Rechtsausschuss ja zuständig sind – insbesondere im Hinblick auf den<br />
Strafvollzug in Angriff zu nehmen?<br />
Sie haben dargelegt, dass ein gelingendes Aufwachsen bei den Kindern mit straffälligen<br />
Elternteilen am meisten gefährdet ist. Dazu möchte ich wissen, ob Sie diese<br />
Aussage zum Beispiel mit Zahlen aus dem COPING-Projekt untermauern können.