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Landtag Ausschussprotokoll Nordrhein-Westfalen APr 16 ... - BAG-S

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<strong>Landtag</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> - 31 -<br />

<strong>APr</strong> <strong>16</strong>/403<br />

Rechtsausschuss 20.1.2013<br />

22. Sitzung (öffentlich) hum<br />

Des Weiteren hätte ich noch gerne gewusst: Handelt es sich dabei um ein<br />

einzelnes Pilotprojekt? Wenn ja, wie lange läuft das? Oder ist das eine<br />

allgemeine Regelung, die generell angewandt wird? Wenn ja, wie lange wird<br />

die schon eingesetzt?<br />

Dr. Klaus Roggenthin (Bundesarbeitsgemeinschaft für<br />

Straffälligenhilfe): Das Familienhaus ist bislang ein einmaliges Angebot,<br />

welches es seit 2005 in Dänemark gibt. Natürlich ist das mit ganz anderen<br />

Kosten verbunden als ein normaler Vollzug. Die Rückfallquote von unter 5 %<br />

ist natürlich dem Assessment oder dem Aufnahme- verfahren geschuldet.<br />

Es ist nicht so, dass hier nur Straftäter leben, die minderschwere Straftaten<br />

began- gen haben. In diesem Haus – es handelt sich übrigens um offenen<br />

Vollzug – sind auch Personen wegen Totschlags oder anderer schwerer<br />

Verbrechen inhaftiert. Durch die sehr dichte familientherapeutische<br />

Betreuung und die Aufarbeitung des Geschehenen ist das verwirklicht, was<br />

wir mit dem Angleichungsgebot eigentlich wol- len, wenn wir Resozialisierung<br />

beabsichtigen. Der Gedanke der Normalisierung – so heißt das in<br />

Skandinavien – ist dort verwirklicht.<br />

Ich finde, das ist ein tolles Projekt, mit dem gezeigt werden kann, was alles<br />

eigentlich geht. Das bedeutet nicht, dass damit alle Probleme von<br />

Elternschaft und Haft gelöst werden können. Es handelt sich um eine von<br />

mehreren Möglichkeiten in einem Port- folio, die man wählen kann. Ich<br />

glaube nicht, dass man in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> oder irgendwo anders in<br />

Deutschland die Mittel hätte, dies als Regelmodell einzuführen.<br />

Eigentlich wird damit gezeigt: Wenn eine dichte Betreuung und eine<br />

Beschäftigung mit den betroffenen Menschen möglich ist, ist dies für alle<br />

Betroffenen und die Ge- sellschaft als Ganzes das Beste.<br />

Ich gebe das Buch einmal kurz durch die Reihen. Ich hätte es aber gerne<br />

zurück, weil es mein letztes Exemplar ist. In 14 Tagen kann es dann aber<br />

auch bestellt wer- den.<br />

Vorsitzender Dr. Robert Orth: Herzlichen Dank. Der Rechtsausschuss ist<br />

nicht da- für bekannt, dass er Sachen mitgehen lässt.<br />

(Heiterkeit)<br />

Gibt es weitere Fragen, Anmerkungen oder Statements? – Das scheint nicht<br />

der Fall zu sein. Dann möchte ich Ihnen allen im Namen des Ausschusses<br />

sehr herzlich für die sehr kompetenten Stellungnahmen sowie für den<br />

kompetenten Input danken. Wir werden im Ausschuss das Protokoll dieses<br />

Tagesordnungspunktes erhalten und die- sen zu gegebener Zeit wieder<br />

aufrufen, um zu sehen, wie der Ausschuss mit dem Antrag der FDP-<br />

Fraktion umgehen wird.

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