Aus der Einsatzrealität zurück in den Alltag ( PDF , 2,1 MB, 13 Seiten)

Aufarbeitung ist <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne zu verstehen als Bereitschaft, sich auf verschie<strong>den</strong>en Ebenen – sowohl politisch als auch sozial – mit <strong>den</strong> <strong>Aus</strong>landse<strong>in</strong>sätzen <strong>der</strong> Bundeswehr und ihren Folgen ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>zusetzen. Wie die Gesellschaft die E<strong>in</strong>satzrückkehrer <strong>der</strong> Bundeswehr wahrnimmt und wie sie mit <strong>den</strong> Veteranen, Versehrten, Traumatisierten und Gefallenen umgeht, kann so wichtige H<strong>in</strong>weise darauf liefern, wie es <strong>der</strong>zeit um die Beziehungen von Militär, Politik und Gesellschaft <strong>in</strong> Deutschland bestellt ist. Dieser Themenkomplex soll im Folgen<strong>den</strong> anhand empirischer Befunde kurz umrissen wer<strong>den</strong>. Die sozialwissenschaftliche Forschung ist dem Me<strong>in</strong>ungsklima über die Bundeswehr <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Vielzahl von quantitativen und qualitativen Studien nachgegangen. Sie zeigen unisono, dass die Bundeswehr hohe Anerkennung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft genießt. 19 Wie E<strong>in</strong>satzrückkehrer von <strong>der</strong> deutschen Gesellschaft wahrgenommen wer<strong>den</strong> und welche Unterstützung die Bevölkerung für angemessen hält, ist wissenschaftlich h<strong>in</strong>gegen noch nicht breiter untersucht wor<strong>den</strong>. In Deutschland besteht noch e<strong>in</strong> Forschungs- und Politikdefizit <strong>in</strong> Bezug auf die E<strong>in</strong>satzrückkehrer. 20 Diese Frage wird <strong>in</strong>tensiver erst seit wenigen Jahren diskutiert, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im Zusammenhang mit <strong>den</strong> Afghanistanrückkehrern. Soldat<strong>in</strong>nen und Soldaten erweisen ihrem gefallenen Kamera<strong>den</strong> die letzte Ehre. Foto: Bundeswehr/Bienert E<strong>in</strong> vollständiges Bild darüber, wie E<strong>in</strong>satzrückkehrer von <strong>der</strong> Gesellschaft wahrgenommen wer<strong>den</strong>, liegt noch nicht vor. Erste Inhaltsanalysen <strong>der</strong> veröffentlichten Me<strong>in</strong>ung über die <strong>Aus</strong>landse<strong>in</strong>sätze <strong>der</strong> Bundeswehr weisen jedoch darauf h<strong>in</strong>, dass die 19 Vgl. Thomas Bulmahn/Meike Wanner, Ergebnisse <strong>der</strong> Bevölkerungsumfrage 20<strong>13</strong> zum Image <strong>der</strong> Bundeswehr und Bewertung des Claims „Wir.dienen.Deutschland“, Potsdam 20<strong>13</strong>, S. 45. 20 So auch Michael Daxner bei e<strong>in</strong>em von <strong>der</strong> grünen Bundestagsfraktion veranstalteten Fachgespräch zum Thema „Rückkehr ohne Dank und Anerkennung“ am 18. Februar 20<strong>13</strong> im Bundestag <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>. Im Rahmen unserer Studie zur Lebenswirklichkeit von E<strong>in</strong>satzrückkehrern sollen <strong>in</strong> Kürze erste empirische Ergebnisse zu diesem Thema ersche<strong>in</strong>en. Vgl. Seiffert/Heß, Afghanistanrückkehrer. 8