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Leseprobe - Delius Klasing

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Physiologie des Apnoetauchens<br />

Das Gesetz von<br />

Boyle-Mariotte<br />

Das Gesetz von Boyle-Mariotte<br />

besagt, dass der Druck idealer Gase<br />

bei abgeschlossener Gasmenge und<br />

gleichbleibender Temperatur umgekehrt<br />

proportional zum Volumen ist:<br />

(p x V = konstant)<br />

Einfach ausgedrückt: Erhöht sich<br />

der Druck auf ein Gas, verkleinert<br />

sich sein Volumen entsprechend.<br />

Beim Freitauchen ist das insofern<br />

von Bedeutung, als alle luftgefüllten<br />

Hohlräume unseres Körpers beim<br />

Abtauchen von einer Druckerhöhung<br />

betroffen sind. Sie werden<br />

entweder zusammengedrückt (z. B.<br />

Lunge), oder die Volumenverkleinerung<br />

muss ausgeglichen werden<br />

(z. B. Mittelohr).<br />

Der Luftdruck beträgt auf Meereshöhe<br />

rund 1 bar. Unter Wasser erhöht<br />

sich der Druck pro 10 Meter um<br />

1 bar (siehe Grafik rechts). Der Umgebungsdruck<br />

unter Wasser setzt<br />

sich zusammen aus dem Luftdruck<br />

plus dem Druck der Wassersäule.<br />

Demnach herrschen in 10 Meter<br />

Tiefe 2 bar Umgebungsdruck, in 20<br />

Meter sind es 3 bar usw. Ein Ballon<br />

mit einem Luftvolumen von 6 Litern<br />

an der Oberfläche würde somit in<br />

10 Meter Tiefe auf 3 Liter zusammengedrückt,<br />

in 20 Metern hätte er<br />

noch 2 Liter. Die Druckzunahme und<br />

damit die Volumenverkleinerung<br />

ist auf den ersten 10 Metern relativ<br />

gesehen am stärksten.<br />

gewissermaßen Sauerstoff im Überfluss<br />

und braucht sich um einen Sauerstoffmangel<br />

(Hypoxie) keine Gedanken zu machen.<br />

Während des Aufenthalts in der Tiefe<br />

fällt der Sauerstoffpartialdruck allerdings<br />

viermal schneller, als er das während<br />

einer Apnoephase an der Oberfläche tun<br />

würde, denn aufgrund des erhöhten Umgebungsdrucks<br />

ist das Diffusionsgefälle<br />

zwischen Alveole und Blut entsprechend<br />

größer, und mehr Sauerstoff kann ins Blut<br />

übergehen. Hinzu kommt, dass während<br />

des Tauchgangs der Ausstoß des Herzens<br />

und die Blutmenge in der Lunge erhöht<br />

sind. Beides erhöht den Sauerstoffverbrauch<br />

gegenüber einer gleichlangen<br />

Apnoephase an der Oberfläche zusätzlich.<br />

Auch der Kohlendioxidpartialdruck nimmt<br />

aufgrund der Kompression der Lunge zu.<br />

Er steigt daher stärker an, als er das während<br />

einer Apnoe an der Oberfläche tun<br />

würde. In dieser Phase kann sich sogar die<br />

Fließrichtung des CO 2 umkehren, sodass<br />

CO 2 aufgrund des hohen Partialdrucks aus<br />

den Alveolen ins Blut übertritt. Dennoch<br />

steigt der pCO 2 bei Weitem nicht in dem<br />

Maße an, wie man es aufgrund der Druckzunahme<br />

erwarten würde. Der Grund<br />

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