Bau symbolisiert gelebte Toleranz - Der Lokalanzeiger
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PYAWLNBS<br />
Von Ernst H. Lutz<br />
Leitfragen<br />
Vor zwei Jahren wurde der<br />
Vollzug der Allgemeinen<br />
Wehrpflicht ausgesetzt. Argumente<br />
waren: Wehrgerechtigkeit,<br />
Demografie,<br />
Professionalisierung, Auslandseinsätze<br />
statt Heimatverteidigung,<br />
Haushaltskonsolidierung,<br />
Abschaffung<br />
eines „Zwangsdienstes“<br />
u.a.m. Auch die nichtredlichen<br />
Argumente wirkten<br />
politisch. Heute ist die<br />
Bundeswehr in der Neuausrichtung.<br />
Es gibt kein Zurück,<br />
wohl aber Fragen: Geht<br />
alles glatt? Sind die Streitkräfte<br />
funktionsfähig? Was<br />
sind ihre Perspektiven? Wer<br />
setzt sich für sie ein?<br />
Verantwortlichkeiten<br />
Neben Frieden, Freiheit und<br />
Wohlstand gehört Sicherheit<br />
zu den Grundpflichten staatlicher<br />
und politischer Führung.<br />
Deutschlands Interessen<br />
sind deshalb,<br />
•Krisen und Konflikte zu<br />
verhindern, einzudämmen<br />
und zu bewältigen,<br />
•Außen- und sicherheitspolitische<br />
Positionen<br />
glaubwürdig zu vertreten<br />
und einzulösen,<br />
•Transatlantische und europäische<br />
Sicherheit und<br />
Partnerschaft zu stärken,<br />
•International für Menschenrechte,<br />
Demokratie<br />
und Völkerrecht sowie gegen<br />
Armut einzutreten und<br />
•Den ungehinderten Welthandel<br />
sowie freien Zugang<br />
zur Hohen See und zu natürlichen<br />
Ressourcen zu ermöglichen.<br />
Dem dient die Bundeswehr<br />
als eines der staatlichen Mittel.<br />
Die Politik und die Gesellschaft<br />
müssen sie dazu<br />
befähigen. Diese sind die<br />
Auftraggeber, die Bundeswehr<br />
insgesamt und die<br />
Streitkräfte die Auftragnehmer.<br />
Die Auftragnehmer<br />
sagen, was sie zur Auftragserfüllung<br />
benötigen. Aber<br />
sie können nie dafür verantwortlich<br />
sein, was sie bekommen.<br />
Umgestaltungszwänge<br />
Die zeitlich gepresste Umgestaltung<br />
der Bundeswehr<br />
ist politisch gewollt. Sie<br />
schafft Streitkräfte neuen<br />
Zuschnitts und neuer Fähigkeiten.<br />
Sie trägt zur Konsolidierung<br />
des Staatshaushalts<br />
bei. Sie erlegt aber auch<br />
Bundeswehrangehörigen<br />
und ihren Familien bei bisherigen<br />
und neu hinzugekommenen<br />
Einsätzen hohe Belastungen<br />
auf. <strong>Der</strong> gleitende<br />
Übergang bedingt zeitweise<br />
Parallelstrukturen mit nur<br />
einmal vorhandenem Personal<br />
und Material. Altes<br />
und neues Material werden<br />
neu verteilt. Das militärische<br />
Personal schrumpft 2013<br />
um über 7300 Soldaten. Die<br />
Politik nimmt mit Blick auf<br />
das zu erreichende Ziel damit<br />
verbundene Schwierigkeiten<br />
scheinbar ungerührt<br />
in Kauf.<br />
Diese Schwierigkeiten veranlassten<br />
den Deutschen<br />
BundeswehrVerband zu<br />
scharfer Kritik. Er forderte<br />
„einmalig und befristet bis<br />
zusätzliche 10 000 Haushaltsstellen,<br />
um die Reform<br />
zum Erfolg zu führen.“ Kann<br />
die Forderung im Wahljahr<br />
Erfolg haben? Träte mit ihrer<br />
Erfüllung das Abbauproblem<br />
zeitverschoben neu auf?<br />
Würde die Haushaltskonsolidierung<br />
aktuell gemindert<br />
(Forderungen nach entsprechender<br />
Behandlung des zivilen<br />
Bundeswehrbereichs<br />
wären denkbar) und käme in<br />
die personelle Umgestaltung<br />
neue Verunsicherung?<br />
Fallstricke<br />
Die Personaldecke ist<br />
knapp. Wurden früher ca.<br />
40 %der Offiziere und Unteroffiziere<br />
aus den Grundwehrdienstleistenden<br />
rekrutiert,<br />
gibt es das nicht mehr.<br />
Die Freiwillig Wehrdienst<br />
Leistenden (FWD) sollen<br />
Zwei Jahre ohne „Allgemeine Wehrpflicht“<br />
ganze 12 500 Soldaten zählen.<br />
Bis Anfang 2013 wurde<br />
diese Zahl noch annähernd<br />
erreicht. Sie scheint nun abzufallen.<br />
Aus weniger FWD<br />
finden die Streitkräfte aber<br />
auch weniger geeigneten<br />
Führungsnachwuchs und<br />
Spezialisten. Damit nehmen<br />
auch die zivilberuflich qualifizierten<br />
Mannschaftssoldaten<br />
für anspruchsvolle Tätigkeiten<br />
ab. Bereiche mit<br />
wenig Mannschaftssoldaten<br />
trifft dies alles hart. Nicht<br />
nur die Marine spürt das heftig.<br />
Auch bei den Fachdienstunteroffizieren<br />
gibt es<br />
Mangelberufe, z.B. im IT-Bereich<br />
und in technischen<br />
Disziplinen. Zwar bietet die<br />
Bundeswehr zivilberufliche<br />
Ausbildung für diverse Funktionen,<br />
aber die schafft nicht<br />
jeder –was später wieder zu<br />
fehlenden Spezialisten<br />
führt. Für die Laufbahnen als<br />
Berufs- und Zeitsoldat gibt<br />
es scheinbar noch genug<br />
Bewerber. Allerdings könnte<br />
auch hier die Auswahl für<br />
Speziallaufbahnen besser<br />
sein.<br />
Auch auf Reservisten warten<br />
anspruchsvollere Aufgaben.<br />
Allerdings sind auch gut qualifizierte<br />
Reservisten nicht<br />
einfach zu bekommen. Lässt<br />
sie ihr Arbeitgeber gehen<br />
und verfügen sie über benötigte<br />
Qualifikationen und<br />
körperliche Leistungsfähigkeit,<br />
können sie jährlich insgesamt<br />
2500 Wehrübungsplätze<br />
füllen. Das klingt im<br />
Vergleich zu früher wenig,<br />
als es noch Pflichtwehrübungen<br />
gab. Dennoch ist<br />
die Zahl 2500 hoch. Ein<br />
Grundproblem bleibt, dass<br />
Wehrübungen vom Wohlwollen<br />
des Arbeitgebers abhängen,<br />
der über den engen Tellerrand<br />
blickend auch den<br />
Nutzen des Reservisten für<br />
sich erkennt. Den Streitkräften<br />
können damit für ihre<br />
Auftragserfüllung dringend<br />
benötigte Fähigkeiten einer<br />
Gesellschaft entgehen, in<br />
der auch der moderne Reservist<br />
noch mehr gelten<br />
muss.<br />
Die Bundeswehr kann sich<br />
nur begrenzt selbst helfen.<br />
Ihre Nachwuchs- und Außenwerbung<br />
könnte nicht<br />
reichen, um sie voll funktionsfähig<br />
zu halten. Die Politik<br />
ist gefragt.<br />
Internationale Dimension<br />
Die Streitkräfte sind ein<br />
nach außen wirkendes staatliches<br />
Mittel. Deutsches<br />
strategisches Gewicht und<br />
politischer Einfluss hängen<br />
maßgeblich davon ab, welchen<br />
Mehrwert die Bundeswehr<br />
in die NATO bzw. EU<br />
oder eine Staatenkoalition<br />
einbringt. Die begonnene<br />
Neuausrichtung zielt dazu in<br />
die richtige Richtung. Die<br />
Streitkräfte werden wieder<br />
das Mögliche aus ihren Vorgaben<br />
machen. Ob ihre extrem<br />
knappen Finanzmittel<br />
mehr als gerade noch hinreichende<br />
Fähigkeiten erlauben,<br />
ist politisch zu verantworten.<br />
Was Partner von Deutschland<br />
erwarten, machte Präsident<br />
Obama am 19. Juni in<br />
Berlin klar. Auf zweieinviertel<br />
Seiten seiner sechsseitigen<br />
Rede sprach er in historischem<br />
Zusammenhang<br />
von uns als wiedererstandenes<br />
Deutschland („a Germany<br />
reborn“) und sagte:<br />
„Berlin, ich kam heute her,<br />
um zu sagen, dass sich<br />
Selbstgefälligkeit [complacency]<br />
nicht mit dem Charakter<br />
großer Nationen verträgt.“<br />
Da Kennedys nur im<br />
Zusammenhang zu verstehende<br />
Aussage von 1963<br />
„Ich bin ein Berliner“ noch<br />
im Gedächtnis ist, zitierte er<br />
auch, was dieser daran anschließend<br />
sagte: „. ..und<br />
lassen Sie mich die Bitte äußern,<br />
dass Sie ihre Augen<br />
auf die Gefahren jenseits<br />
von heute und jenseits der<br />
Freiheit nur dieser Stadt erheben“.<br />
Das wollten die<br />
Deutschen schon damals<br />
nicht wissen. Dazu Obama<br />
LokalAnzeiger<br />
am 19. Juni: „. ..und wenn<br />
wir unsere Augen heben ...<br />
erkennen wir, dass unser<br />
Werk noch nicht beendet ist.<br />
Wir sind nämlich nicht nur<br />
Bürger Amerikas und<br />
Deutschlands, ... wir sind<br />
auch Bürger der Welt. Und<br />
unser Schicksal und unser<br />
Glück sind miteinander verknüpft<br />
wie nie zuvor.“ So ist<br />
es.<br />
Das war nicht schmeichelnd,<br />
aber zutreffend.<br />
Deutsche Medien und Politiker<br />
übergingen fast ausnahmslos<br />
diesen Teil der<br />
Rede. Treffer! Die Antwort<br />
der „großen Nation“ steht<br />
aus, falls sie denn eine sein,<br />
deren Nutzen einfahren und<br />
deren Verantwortung tragen<br />
will.<br />
Politische Führung!<br />
Eine militärische Erfahrung<br />
lautet, dass man verlorenes<br />
Gelände zurückgewinnen<br />
kann, aber verlorene Zeit für<br />
immer dahin ist. Natürlich<br />
gibt es auch Entscheidungen<br />
nach der Bundestagswahl.<br />
<strong>Bau</strong>stellen der Neuausrichtung<br />
werden auch<br />
Nachsteuerungen brauchen,<br />
wenn sich die Nebel<br />
des Wahlkampfes lichten<br />
und künftige Mehrheiten<br />
handlungsfähig werden. Die<br />
Folgen der Aussetzung der<br />
Allgemeinen Wehrpflicht<br />
und aktuelle Personalprobleme<br />
treten indes schon<br />
heute recht offen zutage.<br />
Zuwarten könnte sie mit<br />
Langzeitwirkung vergrößern.<br />
Sie beeinflussen unsere<br />
internationale Mitwirkung<br />
wie unser internationales<br />
Gewicht. Und: Sie gehen zu<br />
Lasten der Menschen in der<br />
Bundeswehr und ihrer Angehörigen.<br />
Alte Bedrohungsbilder sind<br />
Vergangenheit. Doch es gibt<br />
auch künftig Sicherheitsinteressen<br />
und -gefahren.<br />
Staatliche und menschliche<br />
Sicherheit sind eben nicht<br />
allein mit Sozial-, Außen-,<br />
Wirtschafts-, Innen-, Rechtsund<br />
Entwicklungspolitik zu<br />
gewährleisten. Und die Bundeswehr<br />
ist auch kein unabhängiges<br />
Wirtschaftsunternehmen,<br />
das man mit distanziert-gleichgültiger<br />
Haltung<br />
dem Markt überlassen<br />
kann. Sie gilt nur voll funktionsfähig<br />
etwas. Ihr das zu<br />
ermöglichen, ist gesamtgesellschaftliche<br />
Verantwortung.<br />
Ihre Neuausrichtung<br />
weist den Weg.<br />
Damit hat die Bundeswehr<br />
aus Loyalität zu ihrem Auftraggeber<br />
aber auch den Anspruch,<br />
dass ihr gestellte<br />
Aufträge durch Fähigkeiten<br />
abgedeckt werden – tatsächliche<br />
Fähigkeiten. Vor<br />
allem unsere Gesellschaft<br />
sollte das wollen, weil sich<br />
unser Wohlstand und unsere<br />
Sicherheit als exportabhängiger<br />
Industriestaat maßgeblich<br />
auch darauf gründen.<br />
Und schließlich vertrauen<br />
mehr als 180 000 aktive<br />
Soldaten und viele Reservisten<br />
ihrem Land. Sie<br />
werden sein Recht und seine<br />
Freiheit, unter welcher demokratischen<br />
Regierung<br />
und wo immer, tapfer und<br />
mit dem Einsatz des Lebens<br />
verteidigen. Das kann sonst<br />
niemand von sich sagen. Es<br />
begründet Pflichten ihnen<br />
gegenüber.<br />
Generalmajor a.D. Lutz erfüllt<br />
einen Lehrauftrag (Sicherheitspolitik<br />
und Strategie)<br />
an der Universität Koblenz.<br />
3. Juli 2013<br />
Finale von<br />
Sommerclassics<br />
in Abtei Sayn<br />
BENDORF. Die vom Landkreis<br />
Mayen-Koblenz ausgerichtete<br />
Konzertreihe<br />
Sommerclassics findet ihren<br />
Abschluss am Sonntag,<br />
7. Juli (17 Uhr), in der<br />
Abtei Sayn (Bendorf).<br />
Das Blechbläserquintett<br />
„LJO-Brass“ interpretiert<br />
klassische und moderne<br />
Werke aus vier Jahrhunderten<br />
„Von Bach bis zu den<br />
Beatles“.<br />
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Euro): Abendkasse oder Martina<br />
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